Screensport am Montag: Anfeuchten oder trocken?
4th of July – heute ist der Nationalfeiertag der USA und drüben alles etwas anders, u.a. gibt es kein Monday Night Baseball. Die Baseball-Ration kommt heute schon um Mitternacht mit einem mäßig mit Vorfreude gesegneten Marlies – Phillies.
Für ESPN ist stattdessen “2011 Nathan’s Hot Dog Eating Contest” Prime Time-Material. Das alljährliche Hot-Dog-Wettessen der Major League Eating (nein, kein Scherz) startet um 18 Uhr deutscher Zeit, wird aber von ESPN in den USA um 20h Ostküstenzeit wiederholt. ESPN America überträgt hierzulande ab 18h live. Eine Freakshow rund um verschiedene Esstechniken (den Hot Dog Bun anfeuchten? Getrennt essen?) und mit Wrestling-ähnlicher Teilnehmervorstellung, von denen dann am Ende des Tages doch nur 2-3 Wettbewerber wirklich wichtig sind.
Nach dem übrigens der unerwünschte “Rebell” Takeru Kobayashi letztes Jahr wegen Hausfriedensbruch aus der Zuschauermenge heraus verhaftet wurde, wird der bekannteste Wettesser auch dieses Jahr nicht teilnehmen. Die Vertragsstreitigkeiten mit der Major League Eating halten weiterhin an. Er wird stattdessen parallel zur TV-Ausstrahlung in einer Manhattaner Bar mitessen.
ESPN America startet heute mit der Ausstrahlung von alten Spielen von Monday Night Football. Dies ist nicht nur sporthistorisch mit manch geilem Spiel wertvoll, sondern auch medienhistorisch ein Meilenstein. ABCs Monday Night Football revolutionierte die Sportberichterstattung.
Den Auftakt macht heute die allererste Sendung vom 21ten September 1970. Mit Howard Cosell und “Dandy” Don Meredith waren zumindest zwei der drei Kommentatoren und Analysten bereits dabei, die bis Mitte der Achtziger Jahre die Verkörperung des US-TV-Sports waren. Ein atemberaubend schräges, kantiges Duo (bzw. Trio – dritter Mann war 1970 noch Keith Jackson) dass sich nicht wirklich mochte und die Zuschauern sehr polarisierte. Allen voran Kommentator Howard Cosell, gegen den Marcel Reif wie ein massenkompatibel, zugänglich, sympathisch und bescheiden wirkt. Cosell war nicht beliebt, seine Stimme und Akzent eigentlich nicht medientauglich.
Cosell markierte in den 50ern und 60ern einen Wendepunkt in der Sportberichterstattung: weg vom Fanboy und ohne Rücksicht auf Verluste bis hin zur Sturheit sehr meinungsstarke Kommentare. Ich zitiere aus meiner Rezension der fantastischen Doppel-Biographie “Sound and Fury” von Dave Kindred:
1970 hatte Arledge eine weiteres revolutionäre Baby: ein NFL-Spiel der Woche, mitten in der Prime Time: “Monday Night Football“. Dazu eine ungewöhnliche Besetzung: der intellektuelle, journalistische und kontroverse “negerfreundliche Jude” Cosell mit dem eher plumpen, populistischen Don Meredith als Analysten und später zusätzlich Frank Gifford. Es sollte die erste wöchentliche Sportsendung in der US-Geschichte werden, die sich in der PrimeTime behaupten konnte und fast immer Quotensieger war […]
Howard Cosell verkörperte beide Extreme eines Sportjournalisten in den elektronischen Medien: er war Showman und Journalist. Er glaubte an den Sport als Mittel um Geschichten über die Gesellschaft zu erzählen. Er hasste die Kommentatoren alter Prägung und revolutionierte die Spielkommentierung in dem er eben mehr als das “Play-by-Play” oder “Blow-by-Blow” brachte, sondern die Geschichte dahinter suchte und das Geschehen in einen Gesamtkontext einbettete.
“Monday Night Football” machte Cosell zur Legende. Cosell wurde eine der bekanntesten TV-Figuren in den USA. “Verdientermassen”, wird Cosell gedacht haben, waren doch alle anderen nur Schwätzer. Seine Hybris ging sogar soweit, dass er 1975 für eine eigene Unterhaltungssendung versuchte die Beatles wieder zusammenzubringen, was John Lennon bei eiem Essen dankend ablehnte.
Cosell war eine kontroverse Figur und auch in der Kommentatorenkabine von MNF herrschte während des Spiels immer eine latent aggressive Stimmung untereinander. Cosell rümpfte die Nase über die Möchtegerns Meredith und Gifford. Die Spannungen nahmen zu, Cosell wurde im Laufe der Jahre immer zynischer und immer egozentrischer. Er wurde zum “grumpy old man“. Gefangen in einem Konflikt als Journalist Anerkennung zu finden, aber gleichzeitig auch dem gemeinen Fernsehvolk zu dienen […]
Er hasste “Monday Night Football”. Er hasste die NFL. Im Sommer 1984 gab Cosell “Monday Night Football” ab und feierte es als Befreiung […]
aus: “Buchsport: ‘Sound and Fury’, Dave Kindred”, 30.1.2007
Mit der heutigen Ausstrahlung der Partie NY Jets – Cleveland Browns kommt eine rare Möglichkeit Cosell und eine US-Sportübertragung von 1970 in voller Länge (3 Stunden) zu sehen. Auf ESPN America kann man noch über per Voting die letzten zwei zu zeigenden Partien abstimmen.
Begleitmaterial
- Deutschlandfunk: “Es geht ums Momentum” – Jens Weinreich im Interview mit Philipp May
Ein anderes Ereignis glüht in den Medien vor: die Entscheidung des IOCs am Mittwoch über den Austragungsort der Winterspiele 2018. Jens Weinreich ist seit dem Wochenende vor Ort in Durban und versucht ein bißchen abseits seines Tagebrots zu bloggen und twittern: jensweinreich.de. Der BR bringt heute ab 20h15 eine “Blickpunkt Sport”-Sondersendung. Ich denke mal: ohne Weinreich.
Apropos: In Sachen “Olympiapoker” – das Feature mit Jens Weinreich – wird man wohl aufgrund etwaiger Bildrechte des IOCs nicht in der ARD-Mediathek fündig werden. Inzwischen ist es aber nicht schwer, in entsprechenden Videoportale fündig zu werden.
Ein anderer der bei einem Sportereignis vor Ort ist (für das ZDF) und abseits davon versucht zu Twittern und zu Bloggen: Jonathan Sachse, @jsachse ist auf der Tour. Für das ZDF bereitet Jonathan u.a. täglich eine Übersicht auf, über das was die Tour-Fahrer so alles twittern.
Heute könnte eine Entscheidung in Sachen 50+1 fallen. Es tagt ein nicht-öffentliches Schiedsgericht unter dem Vorsitz eines ehemaligen Verfassungsrichter. Auf der einen Seite steht Hannover 96s Martin Kind, der für eine Aufhebung der 50+1-Regelung in der Bundesliga ist, die verhindert, das Investoren die Mehrheitsanteile an einen Fußballverein übernehmen können. Auf der anderen Seite steht die DFL, die keinen “Zirkus” wie in England und keine “Profilneurotiker” haben wollen.
Es ist zwar leicht das Feindbild des bösen Scheichs an die Wand zu malen. Tatsächlich ist die Geschichte hinsichtlich der Argumentation von Martin Kind und der DFL differenzierter.
Man muss den Sinn der 50+1-Regelung hinterfragen, wenn es, wie in Hoffenheim mit Dietmar Hopp, doch eigentlich längst zu einer De-Facto-Aushebelung hinsichtlich der Abhängigkeit und der Entscheidungsabläufe gekommen ist. Auf der anderen Seite: wozu 50+1 aufheben, wenn das Beispiel Hoffenheim zeigt, dass man diese Regelung umgehen kann?
Auf der einen Seite ist das Abziehbild des reichen Investors – der Scheich – auf der anderen Seite die Frage, ob es nicht solche externen Geldzuflüsse sind, die verhindern, dass sich die Klassengesellschaft innerhalb der Bundesliga festzementiert, neues Geld in den Fußballkreislauf bringen und damit erst recht den Wettbewerb fördern?
Jau, wenn von außen in einen Klub plötzlich hunderte von Millionen reingepumpt werden, darf man von Wettbewerbsverzerrung sprechen. Was aber, wenn solche Investitionen hinsichtlich Höhe und Dauer so reglementiert werden, wie es Martin Kind häufiger vorgeschlagen hat? Um u.a. einen schnellen und plötzlichen Wiederausstieg eines Investors zu verhindern?
Ein sehr schräges, aber sehr amüsantes Interview hat die FR mit Heribert Bruchhagen geführt. Eintracht Frankfurt stellt sich in einer Art und Weise dar, wo man vor lauter Sollbruchstellen gar nicht mehr weiss, wo man hingucken soll. Und für mich als großer VvV (“Veind von Veh“) stellt es ein gefundenes Fressen um meine Vorurteile über Veh bestätigt zu sehen (Hat-Tip: Tim).
Begleitmaterial
- Deutschlandfunk: “Birgit Prinz wird falsch eingesetzt” – Ex-Trainer des 1. FFC Frankfurt Jürgen Tritschoks über die Probleme der Nationalmannschaft bei der WM
- Deutschlandfunk – “Mexiko – Japan zum Nulltarif”. Daniel Theweleit über Freikarten für unattraktive WM-Spiele
Eine 1A-Beerdigung über die Berichterstattung zur Frauen-Fußball-WM gibt es in der FAZ von Harald Staun zu lesen: “Chauvi schön!”
Ohne Verbindung zu einem vertrauten Referenzsystem kann man die Leere der Berichterstattung kaum glauben, die Stumpfheit der Spielerinterviews, die Schwammigkeit der sogenannten Analysen oder die Wichtigkeit, die den Ergebnissen beigemessen wird.
aus: “Chauvi schön!”, FAZ, Harald Staun, 3.7.2011
Und als Rausschmeißer eine Sportübertragung: die U17-WM mit dem Viertelfinale Deutschland – England. Vorsicht: diese Engländer gewinnen jetzt sogar Elfmeterschießen… Ab 22h auf EUROSPORT.
Wie am Wochenende geschrieben: diese deutsche U17 kann ich schwer einschätzen. Zuviele Probleme hat sie im Defensivverhalten, aber – das muss man Steffen Freund lassen – selten habe ich auch eine Mannschaft gesehen, die geiler auf das Fußballspielen ist, als diese Jungs. Wie die Jungs vor Spielfreude sprühend, gen gegnerisches Tor entschwinden, nahezu vom Gegner ungebremst, macht Laune. Und irgendwann ist es müssig auf die taktischen Defizite hinzuweisen, wenn sie anscheinend kein Gegner nutzen will und nach vier Partien die Torbilanz bei 15:1 steht. Das wird auch per Quote belohnt. Die Partie gegen die USA, von der es ja nur die zweite Halbzeit ab 23 Uhr auf EUROSPORT zu sehen gab, sahen satte 650.000 Zuschauer.
Steffen Freund muss auch heute auf den für zwei Spiele gesperrten Okan Aydin verzichten. Günter, Khedira und Yesil sind bei einer gelben Karte für das Halbfinale gesperrt. Die gelben Karten werden erst nach dieser Partie gestrichen.
Montag, 04.07.2011
6h00 – 8h00 Copa America: Paraguay – Ekuador, SPORT1/HD Tape
18h00 Hot Dog Eating Contest, ESPN/HD live
19h00 – 22h15 Fußball: Derby-Cup, SPORT1/HD live
Mit Düsseldorf, Aachen, Gladbach
19h: Aachen–Düsseldorf, 20h: Düsseldorf–Gladbach, 21h: Aachen–Gladbach
19h00 Doku: 30 for 30 – Run Rocky Run, ESPN/HD
Ein Filmer begleitet den Running Back Ricky Williams, als er ein Jahr lang aus der NFL verschwand.
19h50 Doku: Jule am Start, Teil 1/5, MDR
Begleitung einer 17jährigen Schwimmerin in Leipzig, die sich für Olympia qualifizieren möchte.
20h00 NFL, 1970: Cleveland Browns – NY Jets, ESPN/HD
Wiederholung des allerersten Monday Night Games. Ein Meilenstein der Sport-TV-Historie. Auftakt zu einer Serie von den besten und beliebtesten Monday Night Games, über die man auf der ESPN America-Website abstimmen konnte.
20h15 Magazin: Blickpunkt Sport, BR
Sondersendung zur Vergabe der Olymp. Winterspiele 2018 am Mittwoch
21h05 Talk: Talk und Sport aus Hangar-7, Servus TV/HD/Stream live
Magazin: Triathlon mit dem Ironman Austria, Skispringen mit dem ÖSV im Sommertraining (mit Thomas Morgenstern) und: wer bekommt am Mittwoch Olympia 2018?
Talk: Wie kauft ein Fußballklub richtig ein? Mit Thomas Parits/Sportdirektor Austria, Heinz Hochhauser/Sportdirektor Salzburg, Werner Gregoritsch/Trainer Kapfenberg, Thomas Strunz/auch da
22h00 U17/WM: Deutschland – England, Viertelfinale, EURO/HD live
Vorberichte ab 21h50
23h00 NASCAR-Magazin, Servus TV/HD/Stream
Heute ausnahmsweise um 23h statt 22h45
24h00 MLB: Florida Marlins – Philadelphia Phillies, ESPN/HD live
Whl: Di 19h30
0h15 Copa America: Uruguay – Peru, SPORT1+/HD live
1h00 U17/WM: Frankreich – Mexiko, Viertelfinale, EUROplayer-Stream live
Auf EURO/HD Di 11h15, 17h30
2h40 Copa America: Chile – Mexiko, SPORT1+/HD live
Auch SPORT1 um 6h.
Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig
Dienstag, 05.07.2011
6h00 – 8h00 Copa America: Chile – Mexiko, SPORT1/HD Tape
11h00 MLB: Washington Nationals – Chicago Cubs, ESPN/HD Tape
11h15 – 12h45 U17/WM: Frankreich – Mexiko, Viertelfinale, EURO/HD Tape
15h00 – 16h00 Doku: 30 for 30 – The Band that Wouldn’t Die, ESPN/HD Tape
Regisseur Barry Levinson mit einer Doku über die Marching der Baltimore Colts, die das Andenken an das nach Indianapolis entschwundene Team am Leben hielt, bis die Ravens in den 90ern wieder ein NFL-Team bekamen.
17h20 – 17h50 Magazin zur Frauen-Fußball-WM, HR
18h00 – 18h25 Magazin: Die ersten Tage der Vorbereitung bei Borussia Dortmund, SPORT1/HD
18h15 Fußball-WM/F: England – Japan, #3, ZDF/HD/Stream | EURO/HD | BBCi live
18h15 Fußball-WM/F: Neuseeland – Mexiko, #3, ZDFinfo/Stream | EURO2 live
ZDF: Vorberichte ab 17h45
BBC: Vorberichte ab 18h
19h50 Doku: Jule am Start, Teil 2/5, MDR
Begleitung einer 17jährigen Schwimmerin in Leipzig, die sich für Olympia qualifizieren möchte.
20h45 Fußball-WM/F: Deutschland – Frankreich, #3, ZDF/HD/Stream | EURO/HD | ORFsport+ live
20h45 Fußball-WM/F: Kanada – Nigeria, #3, ZDFinfo/Stream | EURO2 live
ZDF: Vorberichte ab 20h15
Direct8 mit einer Aufzeichnung des Frankreich-Spiels 22h40–0h30
1h00 MLB: St. Louis Cardinals – Cincinncati Reds, ESPN/HD live
Whl: Di 11h
4h00 MLB: San Francisco Giants – San Diego Padres, ESPN/HD live
Whl: Di 16h
Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig
Reaktionen
Das Interview mit Bruchhagen ist ja wirklich irgendwie sonderbar, aber auch andererseits sehr interessant, irgendwie will ich mehr Interviews lesen, wo nicht nur Floskeln rüberkommen…
#U17
“diese Engländer gewinnen jetzt sogar Elfmeterschießen…”
Verschießen aber auch wie die “Senioren”
Das Argument mit Hopp und Hoffenheim steht nicht auf soliden Füßen. Sollten die Vereinsmitglieder von der TSG irgendwann die genug von ihm haben dann kann man ihn per Abstimmung quasi rausschmeißen.
Die Fans von Liverpool hätten das gerne mit Hicks/Gillett gemacht und die Fans von Manchester United würden das am liebsten mit den Glazers machen.
Ich bin allgemein für den Erhalt der 50+1 Regel, da ein oder zwei mit Sugardaddies bestückte Teams das witschaftliche Gefüge auseinanderbringen. Das sieht man am Beispiel Wolfsburg (obwohl ein eher schlecht geführter Verein hat man da reichlich Kohle für Spieler zur Verfügung).
@dogfood – kleiner Fehler: Die Phillies spielen gegen die MarliNs nicht gegen die MarliEs.
@lefthog
Liverpool und Manchester sind keine Vereine im klassischen “deutschen” Sinne. Die Clubs sind seit jeher Aktiengesellschaften und gehörten schon ewig nicht mehr den Fans.
Allerdings stimme ich Dir beim 1. Absatz zu. Sich auf Hoffenheim einzuschießen ist für mich das Unverständnis darüber, wie Macht in Organisationen verteilt ist. Wie ich schon mal im letzten Blogbeitrag dazu geschrieben habe, ist es essentiell wichtig, informelle und formelle Macht zu unterscheiden. Wer meint formelle Macht wäre der einzige Faktor, übersieht eben, wie Organisationen funktionieren.
Der klassische Alleinvorstand im örtlichen Fußballverein, der eben auch gleichzeitig als Hauptsponsor sich eine derartige informelle Machtstellung erarbeitet hat, die andere Mitglieder zögern lässt, einen Alleinherrscher rauszuwerfen, ist seit Jahrzehnten allgegenwärtig. Dafür braucht man kein 50+1-Regelung.
Die 50+1-Regelung ist allerdings aus völlig anderer Sicht hilfreich: Durch die Regelung wird die Ankopplung an einen Basisverein gewährleistet. Bundesligaclubs werden eben dann nicht zu normalen Unternehmen, die auch mal umziehen. Man hilft praktisch damit zwangsweise, Bundesligaclubs zu einer besseren Basisarbeit zu zwingen und/oder sich zu ihrer Basis zu bekennen. Aus Marketingsicht fahren da jede Menge Clubs sehr gut damit.
@ Jochen – du hast natürlich recht. Mein Punkt war eher, dass die Anhängerschaft in den angesprochenen englischen Klubs vollkommen machtlos ist etwas an den Eigentumsverhältnissen zu ändern, während es in Deutschland Möglichkeiten gibt Vereinsfunktionäre (zumindest mittelbar) abzuwählen.
Ich glaube es ist auch nicht gut für den Sport, wenn Fußballklubs Eigentümer haben, die die Gewinne des Vereins in die eigene Tasche stecken und nicht reinvestieren.
TopGear S17E02 von gestern: Stig hört “Geh’n wie ein Ägypter” von den Ärzten bei der Testfahrt. Sehr klasse :-)
Gibts zu dem Stig-Audio irgendwelche Hintergründe? Hat Vettel mal seine Jugendtracks veröffentlich oder ist das ein anfeuern der Gerüchte um die deutsche Stignette? Oder doch nur irgendein Song einer sympathischen kleinen Gitarrenkapelle, die auf der Insel (im Gegensatz zu den Hosen, Scooter und Nana?) eh keine Sau kennt?
Sich zur Basis zu bekennen ist aber ein merkwürdiger Punkt, wenn die Vereine anfangen ihre Profiabteilungen auszugliedern oder beschließen bestimmte Abteilungen zu schließen.
Kapitalismus funktioniert nach zwei Seiten. Die andere Seite von “Profit in die eigene Tasche wirtschaften” ist auch “größere Investments um expandieren zu können” — ein Grund für die Probleme z.B. in den USA mit dem derzeitigen System des Revenue Sharings, dass einige Teams zu wenig Anreize gibt, weitergehende Vermarktungsmöglichkeiten oder Stadienbauten zu sondieren. Diese Teams begnügen sich mit ihrem Dasein als Team unterhalb von .500.
Die Debatte hier driftet auch wieder sehr schnell in eine Entweder-Oder-Debatte ab. Genau das sind aber nicht die Vorschläge von Martin Kind.
Selbst wenn Merin Kind ein “villeicht mit abstrichen” will. Wir wissen doch, daß es dan kein zurück auf “entweder” mehr gibt sondern es nach und nach zum “oder” wird.
Zurück auf 50+1 wirds nimmer gehen, aufgeweichtes wird mit der Zeit nur noch weicher.
@Blafasel:
Jo, aber wenn du es selber aufweichst, hast du mehr Kontrolle was wie aufweicht, als wenn die EU-Kommision/das EuGH nach einer Klage mit dem großen Rasensprenger kommen.
@lefthog:
In dem Zusammenhang wäre es sicher auch für dich interessant, die Satzung des Hoffenheimer Vereins zu lesen. Neumitglied kann man im Prinzip nur auf Einladung des Vorstands werden. Auch sonst liest sich das eher wie ein Manifest eines exclusiven Golfclubs.
Mal ganz abgesehen davon, wie wahrscheinlich es ist, dass sich der Verein jemals gegen Hopp stellen würde, der vermutlich mit nicht wenigen Mitgliedern auch finanziell verbunden ist als Arbeit- oder Auftraggeber.
@Willi Lippens
Deinem Eindruck kann ich nicht folgen. Hab gerade die Satzung überflogen. Einladung ist übertrieben, man genehmigt allerdings neue Mitglieder erst relativ aufwendig. Ein vergleichbarer Passus ist aber im Grunde bei allen Vereinen Usus. Mein kleiner Amateursportvereinverein (kein Fußball) hat ebenfalls ein einen Entscheidungsvorbehalt des Vorstands in Bezug auf einen Aufnahmeantrag. Es gibt zudem keinen Anspruch, Mitglied zu werden.
Ordentliche Mitglieder, die auch aktiv tätig sind, werden normal aufgenommen. Wäre dort eine grundsätzliche Begrenzung vorhanden, wäre das auch ein Grund die steuerliche Begünstigung abzuerkennen.
Laut Webseite hat man übrigens 4500 Mitglieder, wobei aber nicht zwischen stimmberechtigen ordentlichen Mitglieder und stimmrechtslosen Fördermitgliedern unterschieden wird. Insgesamt ist das alles sicherlich restriktiver als bei anderen Vereinen, insbesondere das fehlende Stimmrecht bei Fördermitgliedern. Auf der anderen Seite aber auch wieder verständlich, wenn man berücksichtigt, dass manche Bundesligavereine derart große Förderabteilungen haben, die mehr Mitglieder haben als alle anderen Abteilungen zusammen, und somit Geschicke des Vereins fern des Sports bestimmen könnten.
“Jo, aber wenn du es selber aufweichst, hast du mehr Kontrolle was wie aufweicht, als wenn die EU-Kommision/das EuGH nach einer Klage mit dem großen Rasensprenger kommen.”
Und das ist der Punkt, der immer gerne vergessen wird, wenn die Ultras, Traditionalisten und Allesfahrer sich hinstellen und aus dem Gästeblock in Hannover: “Kind du Arschloch” brüllen.
Ich möchte auch nicht, dass mein Verein von Heuschrecken ausgenommen wird und in 4 Jahren in Liga 5 aufschlägt. Aber genau das möchte Herr Kind auch nicht. Was würde es denn für ihn bedeuten, wenn er oder ein Gericht 50+1 in der Form abschafft, wie immer alle
befürchten? Dass seine Macht bei H96 durch Investoren übernommen wird. Deshalb lieber freiwillig den Markt öffnen, aber dafür mit Sinn und Verstand und das möchte Herr Kind.
@blafasel
Der Gag mit den Ärzten, ist ein Anspielung auf Ulrich Bez, dem deutschen Boss von Aston Martin. Die Engländer sehen es ja ungern, dass ein Deutscher ein solches Traditionsunternehmen führt.
@Jochen:
“Über den Aufnahmeantrag entscheidet der Gesamtvorstand, gegebenenfalls nach Anhörung des Mitgliederausschusses, durch Beschluss, mit Mehrheit der Stimmen. Die Entscheidung ist dem Bewerber schriftlich mitzuteilen. Gründe für die Ablehnung des Antrages müssen dem Bewerber nicht mitgeteilt werden.”
Stimmberechtigt kann ein Neumitglied auch erst nach frühestens fünf Jahren werden und auch diesem Status muss der Vorstand erst wieder zustimmen:
“Den Status eines ordentlichen Mitglied kann ferner jede natürliche Person erwerben, die mindestens fünf Jahre förderndes Mitglied des Vereins i. S. v. § 2 Ziffer 1 lit. c. war und mindestens fünf Jahre aktiv am Vereinssport teilgenommen hat, …”
Das Ganze ist sehr offensichtlich dahingehend konstruiert, den neu durch Bundesligafussball dazukommenden Fans es möglichst schwer zu machen, die bisherigen Stimmverhältnisse im Verein zu ändern.
“Stimmberechtigt kann ein Neumitglied auch erst nach frühestens fünf Jahren werden und auch diesem Status muss der Vorstand erst wieder zustimmen:”
Die genannte Passage bezieht sich meiner Meinung auf förderdende Mitglieder, die dann eben irgendwann ordentliches Mitglied werden wollen. Das Wörtchen ferner suggeriert ja, dass es verschiedene Arten von ordentlichen Mitglieder geben kann. In der Erklärung, wer wie Mitglied sein kann, gibt es zudem keine Beschränkung von aktiven Mitglieder. Ordentliches Mitglied ist, wer über 18 ist und aktiv Sport betreibt. Hierbei gibt es dann schon eine Beschränkung, dass eben bis 01.01.09 auch andere ordentliche Mitglieder gegeben hat. In diesem Absatz müsste dann auch stehen, dass aktive Mitglieder erst nach 5 Jahren ordentlich Mitglieder werden.
“Das Ganze ist sehr offensichtlich dahingehend konstruiert, den neu durch Bundesligafussball dazukommenden Fans es möglichst schwer zu machen, die bisherigen Stimmverhältnisse im Verein zu ändern.”
Das habe ich ja am Ende meines letzten Beitrags bereits angedeutet. Allerdings ändert das aber nichts an der Tatsache, dass solchen Regeln die Mehrheit der Mitgliederversammlung zustimmen muß. Wer also damals Mitglied war, konnte dagegenstimmen. Aber offensichtlich gab es keine Mehrheit für eine Ablehnung (Thema informelle Macht von Hopp, sich mit diesen Klauseln durchzusetzen).
Man kann meiner Meinung nach das wenden wie man will, bei Hoffenheim wird man immer an den Punkt kommen, wo eben die Weichen für eine restriktivere Vereinsführung auf einer Mitgliedsversammlung gestellt wurden. Es wird keine Regel gebrochen, sondern es gab nachweislich demokratische Abstimmungsverfahren, in denen eben bestimmte konstitutive Entscheidungen getroffen wurde.
Ähnlich kann ich viele Vorwürfe von Fans gegen Ausgliederungen der Profimannschaften nicht nachvollziehen. Viele sind nicht mal Mitglied und wollen dann trotzdem Mehrheitsbeschlüsse in Frage stellen.
Anders sieht das z.B. bei RB Leipzig aus, wo der Stammverein in der Tat bereits bei der Gründung dicht gemacht wurde und kein Interesse besteht, einen größeren Verein zu gründen. Ein Hebel hier einzugreifen, könnte wohl allenfalls mal greifen, wenn über die Verbindung, dass RB Leipzig e.V. eben nicht steuerbegünstigt ist und dadurch der Landesverband Probleme bekommt.
@Jochen: suche mir bitte eine Satzung irgend eines anderen Bundesligavereins, die auch nur ansatzweise ähnliche Restriktionen hinsichtlich der Stimmberechtigung aufweist – das Maximum ist eine Wartefrist über ein paar Wochen wg. Mitgliederversammlungen.
Nochmasl zurück zum Kritikprunkt: es geht darum, dass Hoffenheim eben nicht vergleichbar ist mit anderen Vereinen. Dass die Altmitglieder auch gegen Hopp entscheiden könnten, wird ja nicht bezweifelt, es ist nur eben so wahrscheinlich wie dass mir Red Bull Vodka irgendwann schmecken könnte.
Zu Hannover 96 eine Anmerkung: gibt es eigentlich einen Beschluss der dortigen Mitglieder, der Kind dazu ermächtigt oder auffordert, gegen 50+1 vorzugehen? Macht Kind das ohne Rückendeckung im eigenen Verein? Warum stoppen ihn nicht die eigenen Vereinsmitglieder? Sieht in Hannover niemand, dass 50+1 ihnen eher nützt als schadet? Merkt dort niemand, dass ohne 50+1 eher andere Vereine attraktiv für Investoren werden? Wollen die Mitglieder dort in Zukunft wirklich gerne gegen “Dr.Oetker Pizza Bielefeld”, “O2 Oberhausen”, “Gazprom Rostock” antreten?
“suche mir bitte eine Satzung irgend eines anderen Bundesligavereins, die auch nur ansatzweise ähnliche Restriktionen hinsichtlich der Stimmberechtigung aufweist – das Maximum ist eine Wartefrist über ein paar Wochen wg. Mitgliederversammlungen.”
Habe ich was anderes behauptet? Vielleicht schreiben wir auch aneinander vorbei.
Also ich behaupte nicht, dass Hoffenheims Satzung grundsätzlich weniger restriktiv wäre als andere. Ich behaupte aber, dass der Prozeß der Verschärfung (der ja offensichtlich erst zum 01.01.09 in Kraft trat) eben ein normaler demokratischer Prozeß in einem Verein ist. Ebenso gilt das auch für eine Ausgliederung des Profibereichs, die bei Hoffenheim übrigens weit davor noch unter den weniger restriktiven Mitgliederbestimmungen beschlossen wurde.
Niemand ist gezwungen irgendwo Vereinsmitglied zu werden und niemand hat das Recht, zu erzwingen irgendwo stimmberechtigtes Mitglied zu werden wenn zuvor rechtmäßig dieser Zugang erschwert oder verhindert wurde. Das ist das Prinzip der Handlungs- und Vereinigungsfreiheit.
@Jochen: wenn du meinst, es wäre ein ganz normaler demokratischer Vorgang, dass man Mitglieder in zwei unterschiedliche Klassen einteilt, liegst du meines Erachtens aber derbe falsch.
Es gibt in normalen Vereinen einen Unterschied zwischen aktiven und passiven Mitgliedern – beide sind üblicherweise stimmberechtigt.
Die Apartheid in der Hoffenheimer Satzung zwischen ordentlichen stimmberechtigten Altmitgliedern und zahlenden Fördermitgliedern, die aber nicht stimmberechtigt sind, ist recht einmalig im deutschen Vereinsfussball. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Der Vergleich bzw. die Darstellung zwischen einer Unterscheidung von stimm- und nicht-stimmberechtigen Mitglieder in Vereinen und der Apartheid ist wohl ziemlich daneben.
Ich wiederhole mich gerne: Als die neue Satzung beschlossen gab es keine Trennung zwischen nicht-stimmberechtigen und stimmberechtigten. Da konnten alle abstimmen, ob sie die neue Satzung so wollen. Es ist keineswegs unüblich, dass in Vereinen, wie auch in Unternehmen, Stimmrechte unterschieden werden und eben nicht jeder das gleiche Stimmrecht hat. Bei Vereinen (und da meine ich nicht nur Sportvereine) ist es gängig Fördermitglieder kein Stimmrecht zu geben. Das ist grundsätzlich auch logisch, denn Fördermitglieder fördern einen Verein in der Regel nur finanziell, aber nicht in der eigentlichen Arbeit. Wieso sollen dann Fördermitglieder über mitarbeitende Mitglieder bestimmen können? Ob so etwas eingeführt werden sollte, sollten aber eben Mitglieder bestimmen und nicht Aussenstehende.
@quark, danke für die Aufhellung. Ich war also auf dem richtigen Weg, aber mein recht schnell verworfener erster Gedanke war “hat VW auch Aston Martin im Portfolio?”.
Im übrigen war der Merlin Kind dort oben ein Vertipper. Aber ein besonders hübscher.
@Willi Lippens
Ich kenne beispielsweise aus meiner Region die Satzung von Chemie Leipzig, verkürzt gesagt einer Fanabspaltung des dieser Tage verblichenen FC Sachsen Leipzig. In deren aktueller Satzung gibt es fünf verschiedene Arten von Mitgliedern. Passive Mitglieder (“Mitglieder, die keine Sportart ausüben und oder der Fanabteilung angehören”) haben dort weder aktives noch passives Wahlrecht. Scheint also doch nicht so unüblich zu sein.
chemie-leipzig.de
@Jochen: wenn morgen in Deutschland eine Volksabstimmung stattfindet, die allen Menschen die [Kai mit Vornamen heißen | blaue Augen haben | S04 gut finden] die Wahlberechtigung entziehen, dann mag die Abstimmung an sich demokratisch gewesen sein. Das Ergebnis der Abstimmung entspricht aber nicht demokratischen Prinzipien und wäre natürlich verfassungswidrig.
Ich würde behaupten, auch die Hoffenheimer Satzung ist gerichtlich anfechtbar.
Ich glaube, du hast die Feinheiten der Satzung noch nicht voll erfasst: stimmberechtigt werden kann nur ein *aktives* Mitglied, dass außerdem bereits fünf Jahre lang unterbrechungsfrei förderndes Mitglied war. Und dann kann der Club der Alteingesessenen immer noch sagen: deine Nase passt uns nicht.
Sprich: ein normales passives Mitglied kann de fakto niemals stimmberechtigt werden.
Torsten:
Besondere Fanabteilungen sind nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist es, im eigentlichen Sportverein Neumitglieder zu diskriminieren.
“wenn morgen in Deutschland eine Volksabstimmung stattfindet, die allen Menschen die [Kai mit Vornamen heißen | blaue Augen haben | S04 gut finden] die Wahlberechtigung entziehen, dann mag die Abstimmung an sich demokratisch gewesen sein. Das Ergebnis der Abstimmung entspricht aber nicht demokratischen Prinzipien und wäre natürlich verfassungswidrig.”
Das ist etwas völlig anderes, weil es hier im Grundrechte von Bürgern gegenüber dem Staat geht. Die Erwzingung einer Mitgliedschaft in einer privaten Vereinigung ist kein Grundrecht. Die Satzung unterliegt dem Vereinsrecht und dieses unterliegt dann aufgrund des staatlichen Tuns (Erlass des Gesetzs) der Verfassung. Die Handlungs- und Vereinigungsfreiheit finden sich im Vereinsgesetz wieder und daher darf man eben auch selbst darüber abstimmen, wie man Mitglieder aufnimmt. Man darf auch Vereine ganz für neue Mitglieder schließen. Alles verfassungsgemäß.
“Ich glaube, du hast die Feinheiten der Satzung noch nicht voll erfasst: stimmberechtigt werden kann nur ein *aktives* Mitglied, dass außerdem bereits fünf Jahre lang unterbrechungsfrei förderndes Mitglied war. Und dann kann der Club der Alteingesessenen immer noch sagen: deine Nase passt uns nicht.”
Ich habe oben darauf hingewiesen, dass diese Unterscheidung in §2 Nr. 1 der Satzung nicht vorkommt. Der von dir oben zitierte Teil bezieht auf fernere ordentliche Mitgliedschaften, folglich kann man auch direkt aktives Mitglied werden und stimmberechtigt sein.
Und ich wiederhole mich nochmals: Dass der Vorstand Neumitglieder ohne Begründung ablehnen kann, ist in 9 von 10 Vereinssatzungen zu finden. Ich habe auch gerade einige Satzungen von Bundesligavereinen angeguckt und dort findet man überall den Zustimmungsvorbehalt, teilweise mit einer Frist von bis zu 4 Wochen.
Ein Regelung, die Anhängern von S04 das aktive Wahlrecht entzieht – _das_ wäre doch endlich mal ein konstruktiver Vorschlag im Wahlrechtsdesaster! Dann noch vor den Wahlbüros Türsteher, die nur Menschen durchlassen, die Erst- und Zweitstimme korrekt nach Wichtigkeit ordnen können (V. Pispers) und die zusätzlich Johannes B. Kerner für unausstehlich halten, und schon wären die größten Gruppen an Menschen, die nachgewiesenermaßen mit einem Wahlrecht ohnehin nicht ordentlich umgehen können, aussortiert.
Aber davon ganz ab: Inwiefern hat das ganze eigentlich noch mit der 50+1-Regel zu tun?
Olympia 2014 & 2016 live bei ARD und ZDF
http://www.presseportal.de/pm/7840/2073342
Entscheidung übrigens vertagt: http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/554739/artikel_502b1-regel_entscheidung-vertagt.html#omrss_news_aktuell
@sternburg
Indirekt hat das damit zu tun. Ich bin zumindest der Meinung, dass die 50+1-Regel in der bisherigen Begründung überflüssig ist, weil man bisher nie verhindern konnte, wenn ein Sonnenkönig in einem Verein als Hauptsponsor auch 1. Vorsitzender wurde und damit schalten und walten konnte wie er wollte. Solange er eben informell eine solche Macht hat, dass Mitglieder es nicht wagen (wollen), die Macht zu hinterfragen oder auch das Risiko eingehen, auf den Hauptsponsor zu verzichten, dann kann man auch eine 99+1-Regel machen, er wird weiter machen, was er will. Es gibt also keine juristischen Möglichkeiten, diese informelle Macht zu bregenzen. Ich sehe daher gerade bei Hoffenheim eben keine Gesetzesverstöße, die Hopp irregulär Macht vermittelt haben, das haben dann schon die Mehrheit der Mitglieder erledigt.
Anders sehe ich aber schon den Bedarf, dass eine Bundesligamannschaft sich nicht völlig von einem Verein loskoppelt. Möglicherweise wäre dafür auch ein Kooperationszwang von Seiten der DFL möglich, analog zum Eishockey. In der DEL ist kein Verein an einem Team beteiligt, trotzdem kooperieren alle Teams relativ stark mit den früheren Stammvereinen, insbesondere im Nachwuchsbereich (wenn der nicht ebenfalls ausgegliedert ist).
Jochen, aus der Satzung geht für mich klar hervor, dass aktive Mitglieder nicht sofort ordentliche Mitglieder werden, sondern nur Fördermitglieder §2 Abs. 6b). Nur die Mitglieder vor Einführung des Klassensystems blieben davon unberührt.
Zeige mir bitte eine andere Satzung mit Fristen über mehrere Jahre.
Einem Verein, der undemokratisch agiert, kann die Gemeinnützigkeit aberkannt werden, denn die “Selbstlosigkeit” ist dort nicht gegeben und es kann die Eintragung im Vereinsregister gelöscht werden.
Wir können sicher noch lange auf diesem Niveau weiterstreiten, aber so lange du kein anderes Beispiel einer ähnlich restriktiven Satzung nennen kannst, bleibt Hoffenheim eine für mich undemokratische Einzelerscheinung im deutschen Profifussball. Dass RB in Leipzig offenbar ähnlich agiert, sollte auch Hoffenheim-Anhängern nachträglich zu denken geben.
ARD und ZDF übertragen nun doch die Olympischen Spiele 2014 + 2016. Bin mir nicht sicher, ob man sich darüber wirklich freuen sollte; vielmehr wären die Konditionen interessant.
http://www.presseportal.de/pm/7840/2073342/zdf/rss
@Willi Lippens
Es ist in der Tat etwas sinnlos weiterzustreiten, wenn Du immer irgendwelche Belege für anderen Satzungen willst, diese aber überhaupt nichts zur Diskussion beitragen. Nirgends habe ich ja behauptet, Hoffenheims Satzung wäre wie jede andere. Auch haben restriktive Satzungen erstmal nichts mit demokratischen Entscheidungen zu tun. Sie zeigen nur, dass eben bestimmte Zwecke damit verfolgt werden.
Zudem kommst Du auch vom Hölzchen aufs Stöckchen, wozu z.B. jetzt der Ausflug in das Thema steuerliche Gemeinnützigkeit? Das spielt bei der Diskussion um demokratische Legitimierung in Vereinigungen überhaupt keine Rolle. Der Verlust steuerlicher Gemeinützigkeit hat keinerlei Auswirkungen auf Eintragungen im Vereinsregister, es ist nämlich ein reine steuerrechtliche Angelegenheit.
@Jochen: wo du meinst, es würde vom Thema abgewichen, bin ich auch weiterhin bei meiner Grundthese: die Hoffenheim-Satzung folgt nicht demokratischen Prinzipien. Für eingetragene Vereine gelten besondere Voraussetzungen, mWn gehören demokratische Grundprinzipien dazu (ohne dass ich jetzt ein BGH-Urteil dazu kennen würde).
@ “Ente” Lippens: Schon mal Gesetzestexte zum Thema Vereinrecht geguckt? Oder kurz mal wikipedia Artikel zum Vereinsrecht gelesen? Da steht drin: “Der Beitritt ist ein Vertrag zwischen dem Verein und dem neuen Mitglied, setzt also dessen Antrag und die Annahme durch den Verein, in der Regel vertreten vom Vorstand, voraus.” Nach Wikipedia Stand heute.
Ich kenne nämlich auch diverse andere Vereine, bei denen die Mitgliedschaft relativ restriktiv gehandhabt wird. (Man kann z.B. nur auf “Einladung” Mitglied werden). Diese sind allerdings nicht im Sportbereich zu finden, nichtsdestotrotz gemeinnützig.
Oh man. Da schalte ich gerade zufällig bei Sport 1 rein und wer begüßt mich mit einem total übertriebenen Pokal inklusive der netten Worte “gleich gibt es endlich wieder Männerfußball”? Natürlich, der unvermeidliche äh. alternativlose Jörg Dahlmann beim Derby Cup. *klick Channel Up*
laut kress zahlen ARD und ZDF für 2014, 2016 weniger als für 2012 und 2012.
Sollte das stimmen ,wäre es wohl das erste Mal, dass eine Topsportevent im Preis zurückgegangen ist.
sorry muss heißen 2010 und 2012.
Wenn man das hier so liest könnte man glauben Fußballfans würden sich hauptsächlich nur mit Politik befassen.
Erstmal hab ich keine Ahnung und auch kein Gespür dafür warum Kärtchen bei Abstimmungen hoch halten in Vereinen zwangsweise zum guten Ton dazugehören soll und zweitens hat es dutzendfach Belege für die Nichtwirksamkeit irgendwelcher “demokratische Gütesiegel” bei traditionellen Vereinen gegeben. Da braucht man nur die Ligen bis ganz unten zu durchforsten um die Opfer der “Demokratie” zu finden. Wieviele Investoren sind entnervt ausgestiegen weil in den Vereinen “Karnickelzüchten leicht gemacht vorherrschte” und sinnvolle Investitionen im Sande oder dem nächsten Puff verliefen.
Sorry, wahrscheinlich bin ich da tatsächlich inzwischen zu amerikanisiert und betrachte Mannschaftsprofisport eben nur noch als Business und in dem Business Fußball gibt es auch in Deutschland eine fest zementierte Ordnung.
Zuallererst kommt Bayern und dann sehr, sehr, sehr lange nichts. Dann kommt der ganze Rest! Will man daran rütteln muß man über einen sehr langen Zeitraum viel Geld investieren ohne Garantie dass sich das letztlich wirtschaftlich auch wirklich lohnt! Welcher Geldgeber will sich das bei den “demokratischen Vereinen” antun wenn er letztlich doch nicht wirklich entscheiden kann was mit “seiner Kohle” passiert oder ihm sogar nach auslaufen seines Sponsoringvertrages der Korb gereicht wird?
@MNF
Ich frag mich grad, ob die damals erst TV erfunden haben… Abgesehen von den klaren technischen Mängel der Aufnahme, ist das für heutige Verhältnisse wie von einem anderen Stern. Bin mal aufs Spiel gespannt.
Verrückt, aber interessant, solch altes Zeug zu sehen! Ob die dieses Piepen auch schon damals hatten?
MNF Das Bild ist jetzt plötzlich nur noch schwarz weiss, das Spiel hat aber farbig begonnen.
Gruß alexander
Go Browns
MNF ahh jetzt ist es wieder farbig.
Super das die das KOMPLETT auf ESPN America übertragen.
Ist schon super interessannt, das ganze Spiel zu sehen.
Die NTs scheinen im Vergleich zu heute damnals noch recht “normal” ausgesehen zu haben.
Wenn man sich überlegt wie sich in den ca 40 Jahren der Sport verändert hat.
Schon alleine wenn man sich die 100 Meter Zeiten anschaut. Olympiade München 72 (weil selbst noch als Kind in Erinneung) und die Zeiten heute.
Ähnlich sieht es leistungsmässig auch im American Football aus.
Danke für den Programmhinweis hier, ich hätte es mal wieder nicht mitebkommen.
Feuß alexander
Hallo Willi Lippens,
jetzt muss ich mich auch mal einmischen.
Zeige mir einen anderen Dorf Verein in Deutschland, der so schnell in die Bundesliga katapultiert wurde und nur annähernd so verhasst ist.
Ich behaupte einfach mal, dass der Grund für diese Beschränkung in der Satzung ist, dass man nicht von ausser überrannt werden will.
Bei so wenig Mitgliedern, wäre es z.B. für kreative Ultras oder Anhänger eines Konkurenzvereins ein einfaches einige tausend Mitgliedsanträge zu stellen und dann die Weichen kompletr neu zu stellen.
Dass man dies verhindern möchte, ist jetzt nicht so schwer nachzuvollziehen und hat wenig mit Allmachtsphantasien eines Mäzens zu tun.
Und die Zahl der Mitglieder, denen Dietmar Hopp als Arbeitgeber oder Auftraggeber verbunden ist, dürfte auch mehr als überschaubar sein.
servustv/Talk und Sport aus Hangar-7
Gefühlt zum 100. Mal wurde der Thomas Morgenstern in den Talk eingeladen. Mit seinen nichtsaussagenden Interviews ist er für mich einer der langweiligsten Sportler Oesterreichs. Also wenn der Morgi so springen würde, wie er spricht, dann würde er sich für keinen 2. Durchgang qualifizieren.
@servustv: es gibt auch andere (nicht mit einem Red Bull-Vertag ausgestattete) Interessante Sportler!
Der vollständigkeitshalber: NHL-Rechte in Europa für 5 Jahre an ein Joint-Venture zweier Agenturen vergeben.
Das schließt ESPN America zwar nicht komplett aus. Sofern ESPN America nicht mit weiterer Aufsplittung seiner Signale reagiert, dürfte kaum Hoffnung auf ein gleichbleibendes Angebot geben.
Es sieht nach dem Versuch der NHL aus, auf den Kernmärkten Skandinavien und Osteuropa mehr abzugreifen und sich für den Rest mit Kleinstausstrahlungen wie “2 Spiele pro Woche auf SKY oder SPORT1+” zu begnügen.
butterchicken, du meinst, es gäbe so viele Ultras bei anderen Vereinen, die mal eben pro Mann an die 100 Euro Mitgliedsbeiträge ausgeben, nur um dem Dorfclub schaden zu können? Und zu dem Zweck dann Monate später an irgendeinem schäbigen Sonntagmorgen zur Mitgliederversammlung in das Dorf fahren, wo sich namentlich bekannte Menschen von ihnen dann zu Vorständen und Totengräbern wählen lassen?
Nur gut, dass das nächste AKW so weit weg liegt von Hoffenheim. Nicht auszumalen, unter welchen Angstzuständen die dörfliche Bevölkerung sonst auch noch leiden müsste, denn ein Flugzeugabsturz auf den Reaktor wäre doch um einiges wahrscheinlicher … oh shit, Phillipsburg ist nur 50 km weit weg. Vielleicht erklärt das die Paranoia?
Ist schon faszinierend das Spiel so in Original zu sehen. Viel viel besser als diese “NFL greatest games”, die immer auf NFL Network laufen, wo alles verlangsamt, ohne Kommentar, meistens aus hinterer Ansicht and letztendlich als Doku gezeigt wird. So kann man sich richtig in das damalige Live-Geschehen hineinversetzen.
Auch die Spielzugauswahl ist faszinierend. Einerseits Spielzüge, die man heute nicht mehr sieht wie diese Sweeps, andererseits Screens wie heute. Witzig auch Details wie Rückwärtsdropbacks oder Wideouts im Dreipunktstand.
QB Nelson kommt mir vor als hätte er auch heute gut mitspielen können.
Und gut zu wissen dass das Piepen vom TV kommt.
@Dogfood: was bedeutet das für die Web-Übertragungen der NHL? Wird es eine Möglichkeit geben, irgendwo alle Spiele zu sehen?
Ansonsten geh ich mich gleich mal erschießen.
Die Kommentatoren waren 1970 aber doch noch ein ganzes Stück näher am reinen Spielgeschhehen dran, die “Geschichten drumherum” haben wohl erst ganz langsam Einzug gehalten. Und das Rumgeblödel zwischen den Kommentatoren natürlich auch (mit Herrn Cosell war auch vermutlich nicht gut rumkaspern).
Ansonsten finde ich gar nicht mal, dass sich das Soiel selbst so sehr verändert hat. Da hatte ich irgendwie “antiquierteres” erwartet.
Oh super. Mit NBA und NFL-Lockout heißt es ab Anfang Oktober dann GAR KEIN US-Sport mehr auf ESPN America oder wie sehe ich das?
(ok ok College mal ausgenommen aber trotzdem)
@TommyB: Keine Ahnung. Und ich bezweifle dass es die beiden Agenturen wissen.
@Willi
Neckarwestheim und Obrigheim sind IMO noch näher ;-)
Mal ehrlich, wäre dir das keine 100 Euro wert?
Aber ernsthaft, der Wunsch sich von wie auch immer gearteten Stömungen von ausen nicht vereinzunahmen, kann man schon falsch finden, aber auch etwas verstehen. Ging halt alles etwas schnell und war kein organisches Wachstum.
@butterchicken: Obrigheim ist bereits abgeschaltet, bis Neckarwestheim sind’s knapp 50km, bis Phillipsburg ca. 35km – Luftlinie.
Aber zurück zum Fussball: England ist bei der U17-Wm deutlich stärker als bisherige Gegner, Deutschland könnte dennoch schon mit 4 Toren führen, und nicht nur mit 1:0.
Und zack 2:0, wo ich’s schreibe.
…und Engländer machen keine Schwalben :)
Ich habe eh noch nie ein Turnier gesehen bei dem so viele gelbe Karten für Schwalben gegeben wurde wie bei dieser U17 WM.
Hach ist das schöner Fußball. Und ich hab mich in den letzten Monaten über die Übertragung von allem unter U21 noch kopfschüttelnd abgewendet.
Wobei ich nicht einmal das Gefühl habe, dass es durch den Kontrast zum Frauenfußball kommt. Die Jungs spielen einfach herrlich erfrischenden Fußball und laufen sich tot dass einem die Tränen kommen beim zugucken. Ich käm da keine drei Minuten mit so viel wie die rennen. Tolle Show. Das macht Spaß :-) Und wenn wir gewinnen kommen mindestens noch zwei tolle Spiele.
Seh ich genauso wie Sebastian, wobei sich bei mir der Vergleich zu den Frauen aufdrängt und ein “endlich richtiger Fussball” in Gedanken rausrutscht. Dies liegt aber eher daran, dass ich besseren FF vor der WM gesehen habe und durch die WM enttäuscht wurde, wenn man mal die nervigen Nebengeräusche (WM-Hype, WM-Schiris, Zuschauer) weglässt.
Bewundernswert wirklich dieses 90 min full speed, egal ob in der Höhe oder das Spiel eh schon gewonnen ist.
Boah, Weiser. Das sah schon aus wie einst bei Zinedine.
Weiterhin voll im “Sturm und Drang” – Modus unsere U17…
Endlich richtiger Fußball hat aber auch damit zu tun, dass man das inzwischen bei den “Männerturnieren” nicht mehr gibt. Siehe WM, siehe Copa America, sehr viel Magerkost bzw. die Mannschaften neutralisieren sich. Die guten Spiele in Südafrika konnte man auch an einer Hand abzählen.
Jo eben. Ich hab letztes Jahr hier die U21 Frauen-WM gesehen in Bielefeld und das waren keine Spiele der deutschen Mannschaft die ich live im Stadion gesehen habe. Da waren die Mädels aus den USA dabei und so weiter. Das war viel besser als das was im Moment bei der WM gespielt wird, und es war trotzdem auch Vorrunde. Mir scheint als hätte das was mit Entspanntheit zu tun die damals bei den jüngeren Frauen da gewesen ist im Gegensatz zu dieser Verkrampftheit die ich im Moment bei z.B. den deutschen Frauen meine zu erkennen. Ich will den komischen Kommentaren von Schneck & Co bei 11Freunde nicht zustimmen was die Stimmung auf der Tribüne angeht aber es ist alles schon ziemlich anstrengend was da gezeigt wurde bisher. Vielleicht wird das in der KO-Runde ja anders…
“Die Kommentatoren waren 1970 aber doch noch ein ganzes Stück näher am reinen Spielgeschhehen dran, die “Geschichten drumherum” haben wohl erst ganz langsam Einzug gehalten. Und das Rumgeblödel zwischen den Kommentatoren natürlich auch (mit Herrn Cosell war auch vermutlich nicht gut rumkaspern).”
Hab mich vorhin teilweise auch an Radiokommentare erinnert gefühlt. Es wurde ja fast durchgängig beschrieben, was man selbst sehen konnte. Teilweise war das aber ja auch nötig, wenn denn das Bild wirklich so war, dass es nur diese wenigen Einblendungen gab und man sonst nicht ohne ständiges Dranbleiben verfolgen konnte, wieviel Versuche und Yards noch zu spielen waren (die Chaingang bzw. Linesmen wie auf ihrer Jacke stand war nicht immer gut sichtbar).
hacke spitze 1 2 3 – we have a game
Da hat der Reporter “schweissnasse Hände”, und nach 93:54 ist Schluss. Super
schöner, am ende emotionaler, kommentar. so macht WM gucken spass. und morgen dann das kontrastprogramm.
ARD und ZDF sollten Hagemanns Kommentierung als Lehrbeispiel verwenden.
Weil wir gerade so schön am Vergleichen sind: Die bisherige Copa Americana ist bisher schlichtweg erschütternd. Die Mannschaften wirken alle, als hätten sie keinen Plan. Drei Tore in vier Spielen – das ist absurd.
Läuft das Halbfinale auf Eurosport? Geplant ist es ja nur für’n Player?
@bamberger: Sollte laufen. Hat Hagemann zumindest gesagt. Und dem glaube ich das.
Hagemann klang recht optimistisch was die Übertragung angeht. Dann allerdings etwas später…
Ist hier schon der “Transfercoup” Hasan Salihamidzic von Magath in Wolfsburg erwähnt worden?
Wer Salihamidzic holt, sollte auch noch ein Plätzchen für Hans Sarpei, Karimi und Charisteas finden. Traumquartett!
Hagemann heute (und auch letztes Mal schon) richtig richtig gut, wie man ihn eigentlich kennt.
Find ich persönlich die beste Geschichte bei der WM, einfach weil die Vorrunde von ihm nicht ganz sein Level war. Das jetzt: Stark, hat Spaß gemacht. Das Spiel auch, richtig unterhaltsam und mit tollen Szenen (allerdings ausschließlich von den Deutschen. Die Engländer haben letztlich von der Überheblichkeit einiger Spieler und danach vom ausbrechenden Chaos profitiert). War aber ein guter Schuss vor den Bug, der zeigt das nicht alles von allein geht, bevor die mit Abstand stärksten Gegner bei diesem Turnier vor die Flinte kommen.
Und wie gut ist der Weiser, seit er offensiv ran darf?
Ein ähnlicher Transfercoup wie Charisteas und Karimi….
Au weia. Jetzt hab ich mir das Handspiel mal mit ZDF-Kommentar angeschaut:
http://www.youtube.com/watch?v=fODnYlacrfI
0:50 “Ja, Handspiel!” schreit’s. In der Wiederholung (!)
Hat eindeutig “Event-Charakter” dieser Kommentar ^^;
MARCO HAGEMANN!
Ich habe Angst. Ganz fürchterliche, verkörperte Angst. #NHL
Zu den Nebensächlichkeiten (bin grade zu erschüttert, um mich da tiefer einzumischen):
– Wer die Kooperationsverträge zwischen DEL und DEG als Vorbild ansieht, sollte mal die Verträge zwischen DFL und DEB lesen (stehen im, naja, Wesentlichen auf DFL.de).
– Wer ein abgeschaltetes AKW als Gefahrenquelle ausschaltet, der offenbart einen recht engen Neuigkeiten-Horizont. Gut, in welcher grade hier laufenden Diskussion letzteres auch nur am Rande weiterhelfen würde, ist mir jetzt wirklich unklar.
Au ja, ich hab mindestens zwei Tage nicht über Fort Calhoun diskutiert. Lass knacken ;-)
Aber mal im Ernst: zwei Deutsche gewinnen jeweils die Meisterschaft und automatisch haben die Amis keinen Bock mehr, US-Sport nach Deutschland zu liefern. Gott sei Dank spielen keine Deutschen in der MLB…
Sternburg, dazu müsste man erst einmal wissen, ob sich im abgeschalteten AKW noch Brennelemente im Kühlbecken befinden – offenbar ist das noch so. Allerdings gibt es doch größere Unterschiede zwischen einem China-Syndrom wie derzeit in Japan und der relativ simplen Vergiftung der Umwelt, wenn die Brennelemente nicht mehr gekühlt würden bzw. Wasser unkontrolliert austritt.
Zurück zur U17: ich vermute im Halbfinale geht es gegen Frankreich. Das wird nochmal ein schwereres Kaliber, da die von Blanc so geliebten Nachwuchsspieler ja allem hervorragend körperlich dagegenhalten können und den deutschen Abwehrspielern mehr Probleme bereiten werden. Mit Geschwindigkeit konnt man auf den Außen ja gut vorbei, wie man bei Raheem Sterling gesehen hat.
Übrigens: Der offizielle FIFA-Stream von FRA-MEX läuft hier über eine deutsche Telekomleitung gerade einwandfrei (im Gegensatz zu meinen bisherigen Versuchen bei dieser U17-WM).
http://www.youtube.com/watch?v=7QKC0EPzwUk&feature=related
Und damit ein passendes “Gute Nacht” zum heutigen Tage.
Das Spiel Mexiko gegen Frankreich noch besser als das Deutschland Spiel. Zwei klasse Mannschaften und am Ende ein verdienter Sieger mit Mexiko. Die Franzosen körperlich überlegen, die Mexikaner dafür technisch und Schnelligkeitsvorteile. Die Franzosen motzten sich am Ende teilweise gegenseitig an, erinnerte etwas an die A-Elf. Super Stimmung und guter Fußball, bin sehr überrascht über das Niveau dieser U17 WM, wenn man bedenkt, welches Alter die Akteure erst erreicht haben. Da kommt man sich selbst verdammt alt vor.
Hui, wenn die deutschen Frauen heute nicht gewinnen, wird das bei dem Sendeplan für ARD/ZDF noch bitter: Primetimespiele am Samstag und Mittwoch ohne deutsche Beteiligung.
Man würde es sich fast wünschen. Zumal die Französinnen den eindeutig besseren Kick abliefern, bisher.
@sternburg
Ich denke mal, dass du dich auf meinen Beitrag zu den Kooperationsverträgen beziehst:
Also ich meinte Kooperationsverträge zwischen DEL-Club ( z.B. Straubing Tigers) und seinem Stammverein (z.B. EHC Straubing e.V.) zum Zwecke der Nachwuchsarbeit oder anderen Funktionen. Da hat der Verband/Liga allenfalls eine überwachende Funktion.
Da kennt man jetzt nicht jeden, aber aus der Hüfte geschossen würde ich sagen, dass die in der Bundesliga eher enger sind. Allerdings betreiben die Bundesligisten auch allesamt echte Nachwuchsleistungszentren, meistens(?) auch unter dem Dach der Spielbetriebs-GmbHodersonstwas – haben jedenfalls mindestens eine definitiv dem Profibereich zugeordnete zweite Mannschaft.
Davon ab gehen die Ausgliederungen in der Bundesliga auch nicht so oft in die Insolvenz, die können sich eine engere Verzahnung auch mal leisten. :)
Wie Du schon mit Fragezeichen andeutest ist das meistens der Fall, aber nicht immer. Bei den Zweitvertretungen sind gibt es aber keine bestimmte Regel, die sind manchmal in der Spielbetriebsgesellschaft, manchmal im Verein.
Bei Eintracht Frankfurt z.B. ist nur die Bundesligamannschaft ausgegliedert. Jährlich wird ein Betrag von 2 Millionen EUR von AG an den Verein im Rahmen der Förderung des Nachwuchses bezahlt. Das ist auch wirklich eine Förderung, denn ansonsten wäre das eine verdeckte Gewinnausschüttung und eine steuerpflichtige Ausschüttung (die gibts manchmal ja auch).
Das Thema Insolvenz ist in dem Zusammenhang nur indirekt relevant (wenn z.B. wie im obigen Fall höhere Zahlungen an den Kooperationsverein gezahlt werden). In der BBL, die analog zur DEL ebenfalls keine 50+1-Regel hat, gibt es ähnliche Regelungen zur Kooperation. Dort unterhält fast jeder Club z.B. eine Kooperation mit einem Nachwuchsteam, welche in bundesweiten Ligen spielen (NBBL, JBBL). Also durchaus auch eine Möglichkeit, einen Handel mit Sportteams zu erschweren.