NHL-Playoffs 2010/11: Momentum-Reset
#1 Vancouver Canucks – #8 Chicago Blackhawks
Die Vancouver Canucks sind die dominierende Mannschaft der Saison und haben verdient und ungefährdet den Presidents’ Trophy als Mannschaft mit den meisten Punkten in der regular season geholt.
Sie treffen dummerweise in der ersten Playoff-Runde auf die Chicago Blackhawks die nicht nur der Titelverteidiger sind, sondern in den letzten zwei Jahren die Canucks immer in den Conference Semifinals in sechs Spielen rausbefördert haben.
Wegen des vorzeitigen Canucks-Abschieds im letzten Jahr, steht Goalie Roberto Luongo im Mittelpunkt, der letzte Saison durch den Olympia-Stress ziemlich ausgelaugt zu sein schien und von dem Fans zumindest leise und hinter vorgehaltener Hand Wiedergutmachung erwarten.
Zudem lastet auch Vancouver die Last eines von zwei kanadischen Teams in den Playoffs zu sein, dass erstmals seit 1993 den Stanley Cup endlich wieder ins Mutterland zurückholen soll. Auch der deutsche Canucks-Spieler Christian Ehrhoff spricht in einem Interview mit dem Tagesspiegel von einem gewissen “kanadischen” Druck.
Ein Ausscheiden bereits gegen die Blackhawks, wäre eine Riesensensation, denn Chicago schmuggelte sich durch die Hintertür in die Playoffs rein, weil Minnesota am letzten Spieltag Dallas besiegte. Und gut für Luongo: Byfuglien, der stämmige Stürmer der Luongo immer vor der Visage hing, kann ihn nicht mehr entnerven.
Beide Mannschaften verfügen über Offenses mit Bums und gutes Power Play. Vancouver ist auf der defensiven Seite und beim Penalty Killing wesentlich besser aufgestellt. Dazu die beiden Sedin-Zwillinge, die in Sachen Scoring auch diese Saison heiter aufspielen (#1 und #4 in der NHL-Scoringliste). Alles sollte Richtung Vancouver gehen.
Für mich ist Vancouver das kompletteste Paket und sie erinnern mich heuer mit ihrer Aura “die wären mal wieder dran“, an die letztjährigen Blackhawks.
#1 Washington Capitals – #8 NY Rangers
Auch im Osten tanzt die kleine dicke Nymphe um das beste Team herum und sät, Hosianna singend, Zweifel. Letztes Jahr schieden die Washington Capitals als top-gesetztes Team in der ersten Runde nach 3-1-Serienführung gegen Montreal aus. Vor zwei Jahren in der zweiten Runde gegen Pittsburgh und vor drei Jahren in der ersten Runde gegen die Flyers. Ausgeschieden. Ausgeschieden.
Das Thema war nach jedem Ausscheiden “Wir sind zu offensiv ausgerichtet um die Playoffs zu überstehen“. In dieser Saison wollte man alles anders machen und Headcoach Boudreau führte einen Paradigmenwechsel durch: nicht mehr um jeden Preis stürmen und verstärkt defensiv arbeiten. Etliche offensive Statistiken sind nach unten gegangen. Man hat diese Saison sage und schreibe 94 Tore weniger geschossen (224 statt 318) und sich bei den kassierten Toren von #16 auf #4 in der NHL verbessert. Alex Ovechkins Produktion ist von 50 auf 32 Tore gesunken, von 109 Punkten auf 85 Punkte – die Zahl der Assists ist fast unverändert.
Was weiter bei Ovechkin auffällt: er hat seine Strafminuten gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert: von 89 auf 41 runter, obwohl die Zahl seiner Hits von 185 auf 241 zugenommen hat. Ausdruck für eine komplette Mannschaft die mit mehr Hirn verteidigt?
Wird Washington mit dem Deutschen Marco Sturm von der neuen Ausrichtung auch dadurch profitieren, dass das Team mit wesentlich mehr Strom in den Akkus in die Playoffs geht, als es im Vorjahr der Fall ist? Insbesondere Ovechkin schien in den Playoffs immer etwas ausgepowert zu sein – diese Saison wurde er im Februar, leicht angeschlagen, geschont.
Sollte dieser massive Philosophiewechsel bei den Caps nichts fruchten, dürfte die Zeit von Coach Bruce Boudreau abgelaufen sein. Kaum vorstellbar, dass Ted Leonsis sich ein weiteres frühes Ausscheiden mit anguckt und zusieht wie Ovechkin immer älter wird, aber die Caps weiterhin ohne Tafelsilber im Trophäenschrank bleiben.
Die Caps gehen mit einer etwas wackeligen Situation im Tor in die Playoffs. Letztendlich wird der Neuling Neuvirth in Spiel 1 starten (Neuvirth ist erst im Laufe der 09/10er-Saison zu den Caps gestossen). Varlamov zeigte nicht immer solide Leistungen und die Caps gaben sogar dem dritten Mann Holtby 14 Spiele.
In der Defense kehrt Mike Green gerade rechtzeitig von Verletzung zurück. Mal sehen wob er auf Anhieb wieder zur Topform finden kann.
Mit den NY Rangers kommt ein Team das sich ebenfalls über eine knackige Defense definiert – das war vor der Saison aufgrund des geringen Alters der Defense nicht erwartet worden. Die Rangers kassierten nur ein Tor mehr als die Caps (198 statt 197), schossen aber 9 Tore mehr als die Caps.
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#2 Philadelphia Flyers – #7 Buffalo Sabres
Die Serie sieht wie für ein Upset geschnitzt aus. Auf der einen Seite die Philadelphia Flyers die mit dem Momentum einer Käsescheibe in die Playoffs kommen (3-4-3 in den letzten zehn Spielen) und mit 22 Siegen alles andere als heimstark sind.
Auf der anderen Seite die Buffalo Sabres mit dem Deutschen Jochen Hecht, die 8 ihrer letzten 10 Spiele gewonnen haben und auswärts genauso viele Spiele gewonnen haben, wie Philly zuhause gewonnen hat.
Während die Sabres im Tor mit Ryan Miller einen sehr guten und zuverlässigen Mann haben, gehen die Flyers mit dem 22jährigen Sergej Bobrovsky ins Tor, einem Playoff-Neuling. Mit Chris Pronger wird ihnen außerdem wahrscheinlich ein wichtiger und erfahrener Abwehrspieler zumindest in Spiel 1 fehlen.
#3 Boston Bruins – #6 Montreal Canadiens
Die Montreal Canadiens sind der zweite kanadische Vertreter und eigentlich spricht in dieser Neuauflage des Northeast-Divisionsduell und des Aufeinandertreffens von zwei Teams der Original Six nicht viel für die Habs. Doch schon letzte Saison zeigten die Habs erstaunliches Beharrungsvermögen und schalteten als #8-Seed in jeweils sieben Spielen Washington und Pittsburgh aus, ehe man an Philadelphia scheiterte. Insbesondere Goalie Halak absolvierte einige fassungslos gute Spiele. Halak gehört aber der Vergangenheit an und es bestehen Zweifel inwieweit der 23jährige Nachfolger Carey Price mit dem Playoff-Druck fertig wird.
Kein Playoff-Team hat weniger Tore geschossen als die Habs und Ende März kassierten sie eine 0:7-Niederlage gegen ihren Kontrahenten Boston. Dafür gewann Montreal die anderen drei Spiele gegen die Bruins.
Für Zündstoff könnte die Begegnung von Anfang März sorgen, als der Bruins Chara Pacioretty so hart gecheckt hat, dass Pacioretty auf der Trage rausgefahren werden musste. Er hat das Training noch nicht wieder aufnehmen können.
Die Boston Bruins mit dem Deutschen Dennis Seidenberg machen auch diese Saison das, was sie auszeichnete: eine gute Defense spielen (wenigsten Treffer im Osten kassiert). Goalie Tim Thomas erlebt mit 36 Jahren seinen zweiten Frühling.
#4 Pittsburgh Penguins – #5 Tampa Bay Lightning
Kurios dass sich die Wege der beiden Mannschaften in den Playoff kreuzen, denn die Lightning wirken wie eine Mannschaft nach der Vorlage der Penguins von vor 3-4 Jahren aufgebaut. Eine NHL-Legende baut ein Team rund um eines der besten Talente der letzten Jahre neu auf und begeistert durch Offensiv-Hockey.
Die Tampa Bay Lightning spielen eine flotte Hartgummischeibe. Martin St. Louis und Steven Stamkos belegen #2 und #5 in der NHL-Scorerliste. Doch bei aller Offensivgewalt (zweitmeisten Tore im Osten), schleppen die Bolts eine schwache Defense mit sich herum. 247 geschossene Tore, aber 240 Tore kassiert (#5 im Osten). Auf der Goalie-Situation war man mit Smith und Ellis so schwach besetzt, dass Anfang Januar der 41jährige Veteran Dwayne Roloson von den Islanders geholt wurde und seitdem zum Stammtorwart geworden ist.
Die Pittsburgh Penguins, einst Offensiv-Feuerwerk, sind in die andere Richtung gegangen. Vor der Saison gab GM Ray Shero die Maßgabe aus, die Defense zu verstärken. Zusätzlich haben die Pens ihre beiden besten Offense-Spieler verloren, als sich Sidney Crosby Anfang Januar eine schwere Gehirnerschütterung zuzogen und Evgeni Malkin Anfang Februar diverse Bänder im Knie verletzte. Beide sind seitdem ausgefallen. Malkin wird mit Sicherheit auch den Rest der Saison fehlen, während bei Crosby keiner weiß wann er zurückkehren wird.
Dass Trainer Dan Bylesma die Pens ohne ihre beiden wichtigsten Spieler trotzdem auf Playoff-Kurs hielt und bis zuletzt gegen die Flyers um Divisionstitel kämpfte, hat ihn zu einem Topkandidaten für den Titel Coach der Saison gemacht. Bylesma hat erfolgreich die Defense umgestrickt und fast problemlos den Abgang von Sergej Gonchar kompensieren können. Letzte Saison kassierten die Pens noch 237 Tore. Diese Saison waren es nur noch 199 (#4 im Osten) plus einem herausragenden Penalty Killing. Wo Gonchars Weggang wehtut, ist das Power Play, dass ohne die Gonchar-Gefahr von der Blue Line, nach unten abgerutscht ist.
Was macht Marc-Andre Fleury im Tor? Immer wieder gut für einen Bolzen und insbesondere in Playoffs morgens häufiger auch mal mit dem linken Fuß aufstehend, hat er eine fantastische Saison gespielt.
Unter dem Aspekt wie sich die Pens mit ihrem Ebenbild von vor 3-4 Jahren schlagen und wie Steven Stamkos sich in den Playoffs machen wird, kann das eine spannende Serie werden.
#2 San Jose Sharks – #7 LA Kings
Die San Jose Sharks leiden unter dem Image der “Playoff-Versager”, auch wenn sie letzte Saison erst in den Western Finals von Chicago gestoppt wurden. In diesem divisionsinternen Duell spricht alles für die sehr breit aufgestellten Sharks und ihren guten Goalie Antti Niemi.
Die LA Kings sollten spätestens nach den Verletzungen ihrer beiden Topscorer Anze Kopitar (Knöchelbruch) und RW Justin Williams kaum Chancen haben. Kopitar wird für den Rest der Saison ausfallen. Williams könnte immerhin bereits im Laufe der Serie zurückkehren. Ohne die beiden, werden die Kings von ihrer Defense leben müssen.
#3 Detroit Red Wings – #6 Phoenix Coyotes
Same procedure as last year. Es ist erste Playoff-Runde. Detroit gegen Phoenix. Phoenix ohne Besitzer. Phoenix mit fraglicher Zukunft. Sieht also alles genauso aus wie im letzten Jahr.
Damit hört aber der Vergleich zur letztjährigen Serie, wo sich Detroit in Sieben durchsetzen konnte, auf. Phoenix lebte letzte Saison von exzellenter Defensivarbeit der kompletten Mannschaft. Diese Saison kassiert man aber 10% mehr Tore (226 Gegentreffer), ohne dass die Offense viel produktiver wurde.
Auch wenn Detroit zuletzt gegen Chicago ein begeisterndes Spiel hinlegten und Playoff-bereit aussehen: skeptisch macht die hohe Zahl an Gegentreffern: 241, die meisten aller Playoff-Teams und die viertmeisten im Westen. Dazu kommt der Umstand das Phoenix auswärts mehr Spiele gewonnen hat, als Detroit zuhause (21 Heimsiege).
Detroit muss im Spiel 1 ohne ihren Topscorer Zetterberg auskommen und die Goali-Position sieht aufgrund der Verletzung von Osgood dünn besetzt aus. Wehe Howard fällt aus…
#4 Anaheim Ducks – #5 Nashville Predators
A bisserl gilt das für Detroit geschriebene auch für Anaheim: viele Gegentore kassiert (235, #6 im Westen) und eine nicht sichere Goalie-Position. Stammtorhüter Jonas Hiller konnte wegen Schwindelgefühle seit dem All Star-Break kaum spielen und Ray Emery leidet an diversen Verletzungen. Es ist noch nicht sicher, aber es sieht nach einem Start von Dan Ellis aus.
Die Gegentore der Ducks erklären sich zum einen aus den Goalie-Problem. Zum anderen kassieren die Ducks viele Strafen und verfügen über ein maues Penalty Killing. Im Gegensatz zu Detroit ist die Offense aber nicht in der Lage die Defenseprobleme zu kompensieren. Man hat nur vier Treffer mehr erzielt, als geschossen. An den Gedanken von Defenseprobleme bei den Ducks muss man sich angesichts der Historie der Ducks in den letzten Jahren, auch erst gewöhnen. Nach dem Abgang der Stanley Cup-Generation rund um Scott Niedermayer hat man das Blue Liner-Loch nicht geschlossen bekommen.
Nashville fährt seit Jahren im Low Budget-Modus. Trotzdem haben sie sich in fünf der letzten sechs Spielzeiten für die Playoffs qualifiziert. Coach Barry Trotz holt seit Jahren aus einer No-Name-Truppe das Optimum heraus, wovon diese Saison auch der Deutsche Marcel Goc profitiert.
Beide Mannschaften kommen mit viel Momentum (Anaheim mit 11 Siegen im März, Nashville mit 10 Siegen). Vorteil Anaheim bei deren starken Powerplay (drittbestes in der Liga). Vorteil bei Nashville mit ihrer Defensearbeit (nur Vancouver ließ in der Defense weniger Tore zu).
Reaktionen
Hm ich weiß nicht an wen sich der Text richtet (absolute Fans?), aber dass Byfuglien von Chicago zu Atlanta gegangen ist musste ich mir selbst ergoogeln. Auch warum das jetzt so ein wichtiger Punkt ist wird im Textzusammenhang nicht klar. Hat Byfuglien so viele Tore gegen Luongo geschossen? Warum ist das wichtig? Wolltest Du darauf hinaus, dass die Blackhawks ohne Byfuglien nicht als stark anzusehen sind?
Mich hat das ziemlich aus dem Lesefluss gebracht. Auch dass Du nicht nach Conference getrennt hast ist ein wenig irritierend. Ich hab dann aufgehört zu lesen und den Kommentar verfasst weil ich dann einfach auf die Berichterstattung auf ESPN setze. Hat mich alles etwas zu sehr verwirrt. Ich weiß jetzt nicht ob ich zu frech rüber komme deshalb ich dachte mir nur dass Du vielleicht Feedback haben möchtest. Da das hier kein reines Eishockey-Blog ist dachte ich, dass der Text ggf. etwas zugänglicher sein könnte/dürfte…
Ich fang mal unten an
Anaheim#4 gegen Nashville#5
Nashville ist eine Mannschaft ohne große Höhen und Tiefen, ausgeglichen besetzt, was in dem Fall nicht nur positiv ist, Aber es fehlen die Spieler, die auch mal ein spiel alleine gewinnen können. Am ehesten kann man das noch von G Rinne erwarten, der sicher in einer anderen Mannschaft mehr Beachtung finden würde. Hornquist ist der gefährlichst Angreifer und Weber würde ebenfalls in einem anderen Team mehr Beachtung richtung Norris Trophy erhalten. Das wars aber halt auch schon an Namen die jedem geläufig sein sollten. Der Rest zeichnet sich durch gute Disziplin und Hockeyintelligenz aus(Dinge die vor allem Trotz gutgeschrieben werden dürfen). Das sollte in dieser Serie nicht genug sein obwohl Nashville letztes Jahr mit ähnlichem Team aus meiner Sicht der schwerste Gegner von Chicago in den gesamten Playoffs waren. Anaheims wohl und wehe hängt weitestgehend an der ersten Reihe Getzlaff, Perry und Ryan. Wenn die drei regelmäßig punkten, dann könnte die Serie schnell vorbei sein. Daneben ist noch der alternde Selanne, der immer noch weiß wo das Tor steht. die Defensive scheint mir etwas dünn zu sein obwohl Visnovsky, von mir unbemerkt, eine riesensaison gespielt haben soll. Der Rest ist mit Andy Sutton gut beschrieben. Nix dolles, aber zumindest solide. Anaheim gewinnt in 6
danke für die tolle zusammenfassung dogfood!
Red Wings#3 gegen Phoenix#6
Kann zu Phoenix nicht viel sagen, aber die Spiele Detroit gegen Chicago am Saisonende waren Extraklasse. Man darf aber nicht vergessen, dass neben Zetterberg auch Kronwall verletzt ist, ich weiß nicht wie lange noch. Kronwall ist bei allem Hype um Lidström mittlerweile der bessere Verteidiger und das Fehlen dieser beiden Säulen könnte ein Problem werden. Andererseits hat Datsyuk in den beiden Spielen RIESIG aufgespielt. Die Torwartsituation ist sicher nicht Ideal. Howard wackelt des öfteren mal und da man in der Regel sagt man braucht einen Champioship Goalie um den Stanleycup zu gewinnen, sehe ich im Laufe der Playoffs Probleme auf Detroit zukommen. Für Phoenix sollte es reichen.
Detroit in 6
San Jose#2 LA Kings#7 Es gibt dem was dogfood geschrieben hat wenig hinzuzufügen. Ohne die beiden Top scorer sollte den Kings die Offensive fehlen um die Serie zu gewinnen. In San Jose im Tor übrigens vielleicht das Gegenbeispiel zu dem eben zur Torhüterpostition gesagten. Antti Niemi war letztes Jahr gut genug um den Stanley Cup zu gewinnen, aber sicher kein Garant für den Titel.
San Jose in 5
Vancouver#1 gegen Chicago#8
Es dürfte sich inzwischen rumgesprochen haben, dass die Hawks meine Mannschaft sind. Leider haben die vielen Spielerverluste im sommer die tiefe im Kader extrem verringert. Nichts desto trotz dürften die Canucks nicht glücklich sein mit ihrem Gegner. Chicago scheint Vancouvers und Luongos Nummer zu haben. Im Tor haben sie wieder den falschen Torwart verpflichtet und den richtigen gefunden. So wie leztes Jahr auch steht der eigentlich als Backup vorgesehene in Crawford im Tor. Mit der Truppe von letztem Jahr hätte das reichen können. Die Stars wurden gehalten und wenn sie auf dem Eis stehen sieht man schnell warum. Toews hat seine beste Saison gespielt wie auch mein persönlicher Favorit Sharp. Dazu Hossa und Kane, das kann sich sehen lassen. Leider fangen dahinter die Probleme an. Frolik ist ein guter Zugang, aber er kann alleine Versteeg, Byfuglien, Ladd und Burrish nicht ersetzen. Nicht zu vergessen, dass auch Burish und Madden nicht mehr im Kader sind. Mit Burish fehlt eine dritte eihe Pest und mit Madden der einzige gute Bullyspieler ausser Toews vom letzten Jahr. In der Defensive ein ähnliches Bild. Mit Seabrook, Keith und Campbell, der eine sehr gute Saison hatte, stehen drei richtige Raketen zur Verfügung aber dann lange nichts. Man hat Campoli geholt und Leddy deutet zwischendurch an, dass er mal eine feste Größe werden kann.Dazu kommt noch Hjalmarsson. Mit der Verletzung von Hendry hat es sich dann aber auch schon komplett mit Spielern die man aufs Eis schicken kann. Wehe da passiert einem was. Von Vancouver bin ich trotz Presidentstrophy und vielseitigem Lob noch nicht überzeugt. Zuviel hängt an der Sedin Reihe. Der Spieler der Saison ist trotz der Sedins Kesler der 41 Hütten gemacht hat. Die Serie wird eng sehr eng, aber sie könnte für Vancouver der Schlüssel zum Titel sein, wie letztes Jahr Nashville für Chicago der Schlüssel war.
Vancouver in 7
Ich finde das von euch beiden so richtig klasse.
@dogfood: Kurze aber knackige Zusammenfassung, die wesentlichen Punkte überschaubar zusammengefasst. Vielen Dank.
PS: Bylsma ohne e
@freddy7: Deine Aussagen bzgl. DET passen, allerdings nur auf das Spiel vom Sonntag. Kronwall wird schon ab Spiel 1 dabei sein (und hätte vermutlich auch schon am WE gespielt, wenn’s um was gegangen wäre).
Noch ein paar Anmerkungen zu DET: Zetterberg kam zum letzten Training mit Schiene um’s Knie und wurde mit ‘nem Wägelchen gefahren, einen Einsatz in der ersten Serie sehe ich nur, wenn es wider Erwarten unbedingt nötig sein sollte (Spiele 6 oder 7). Das hängt davon ab, ob der Rest in die Gänge kommt. Wenn die Wings den switch auf Playoff-Modus so umlegen können wie am Sonntag in Chicago und ihre Fehler abstellen (s. Freitagsspiel gegen CHI) und zu Hause mal wie auswärts auftreten, wird Z geschont werden, bis er 95% fit ist.
Joey Mac hat als Howard-Ersatz häufig eine sehr gute Figur gemacht, für den Fall der Fälle mache ich mir da keine Sorgen, jedenfalls nicht für 1-2 Spiele. Eine Serie wird er allerdings nicht alleine gewinnen und das Potential “Osgood 2008” zu wiederholen hat er auch nicht. Bzgl. Championship-Goalie: Howard hat ein paar wackelige Spiele gehabt, ist aber generell ein zu DET passender Goalie, der im richtigen Moment einen Monster-Save auspacken kann und ansonsten stabil spielt, das Ganze auf einem höheren Niveau als Osgood und der hat ja bekanntlich ein paar Cups geholt. Ganz ehrlich bereitet mir als Fan nachdem ich alle 82 Spiele gesehen habe, die Torwartposition die geringsten Sorgen.
Von PHO erwarte ich die gleiche Gangart wie immer: fore-checken bis der Arzt kommt, hoffen wir für die Dampframme Shane Doan, dass er sich nicht wieder selbst verletzt. Wenn nicht Bryzgalov im Tor stünde, wäre das Ding in 5 Spielen durch, so werden’s eher 6.
WSH-NYR: Lundqvist kann immer mal ein Spiel stealen (11 shutouts, 92,3%), die Caps sollten aber in den letzten Jahren genug Erfahrung gesammelt haben, um die junge D der Rangers ordentlich unter Druck zu setzen. Caps in 6, falls Ovi heiß laufen sollte (3G in den letzten 4 Spielen) in 5.
PHI-BUF: Riecht so stark nach upset wie keine andere Serie, nicht nur wegen Miller, die Sabres spielen einfach schon ein paar Wochen lang Playoff-Hockey. BUF in 6!
BOS-MTL: Tim Thomas Vezina-würdig überragend, MTL wird sich aber sicher nicht kampflos ergeben. BOS in 7
PIT-TBL: irgendwer in 7, ich hoffe auf Tampas Offense. aber an sich sollten die Pens abgewichst genug sein, auch ohne Crybaby und Zebras Spiel 7 zu gewinnen.
VAN-CHI: Wenn Corey Crawford nicht das große Nervenflattern bekommen sollte, hat Chicagos Offense ‘ne Chance. VAN hat mich bis dato auch noch nicht überzeugen können. Mal sehen, was Luuu bringt und ob CHI die Sedins unter Kontrolle bekommen kann, bei der eher dürftigen Besetzung der D sehe ich da ähnlich wie freddy7 arge Probleme. Wegen der tieferen Besetzung: VAN in 7
SJS-LAK: Alles gesagt, SJS in 5
DET-PHO: s. o., DET in 6
ANA-NSH: Rinne, Weber und Suter hinten ist schön und gut, wenn vorne nix kommt, bringt das nüscht. ANA in 6, wenn die Perry-Reihe weiter auf dem Gas steht. Bonustipp: drei Verletzte durch Shea Webers slapshot ;)
Finde die Zusammenfassung grossartig, die darf auch ruhig ins Detail gehen. Oberflächlichkeit gibt’s schliesslich bei spox & Co genug.
Washington#1 gegen NY Rangers#7 Mir fällt ausser Lundquist kein Grund ein, warum die Rangers die Serie gewinnen sollten. Das ist mir zu wenig. Selbst wenn Ovie, Backström und Semin nicht heiß laufen, frage ich mich wer auf Seiten der Rangers für die nötigen Tore zum Weiterkommen sorgen soll, und eins braucht man pro sieg ja mindestens. Callahan ist verletzt und Gaborik in den letzten Wochen kälter als das Eis auf dem er sich bewegt. Bleibt als zuverlässiger Scorer nur Dubinski. Ich lehn mich mal weit raus und winke mit dem Besen. Caps in 4
#8 natürlich
Philadelphia#2 gegen Buffalo#7 Im Gegensatz zu dem hier wehenden Geruch glaube ich nicht an buffalo. Ähnlich wie die Rangers ist nur Miller mir nicht genug um die Serie zu gewinnen. Buffalo wird sicher unangenehm sein, aber Philadelphia ist vielleicht das tiefste Team in den Playoffs. Es fehlt zwar ein absoluter Superstar und und wenn Pronger nicht im Laufe der Playoffs zurückkommt wirds auch schwer ins finale zu kommen, aber aus Briere, Carter Giroux, Hartnell, Richards, Versteeg, vasn Riemsdyk und Leino lassen sich schon ein paar nette Reihen basteln. Letztes Jahr sind sie mit Leighton ins Finale gekommen und der ist wirklich nur ein mittelmäßiger Keeper.
Philly in 6
Vielen Dank für den wunderbaren Artikel, großes Kino, wiedermal. Chapeau!
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#Dogfoods Twitter zum DEL-Logo etc
Zum Einen war ich über den Zeitpunkt der Einführung (vor den Finals) überrascht. Das Logo ist, sagen wir mal, ein mutiger Schritt. Nach über zehn Jahren herumdoktern am blauen Logo, ganz interessant, wenn mich das Neue auch nicht wirklich begeistert.
Der Claim “Die eiskalte Leidenschaft” ist wirklich sehr mau und irgendwie auf “Schülerzeitungsniveau”. Recht bemüht.
Was mir gar nicht gefällt, ist bei der Auflösung des Logos für DEL-TV, die Aufteilung in zwei Boxen.
Zurück zum Logo: Wenn, dann finde ich die schräg angestellte Variante noch ganz interessant http://www.del.org/uploads/pics/3D-Logo-Perspektive_start.jpg
Die gerade Variante http://www.del.org/uploads/pics/DEL_Welt_Contentsei_189F28B.jpg ist, naja s.o.
Speziell in der geraden Variante wirkt “die Delle” im E durch das D grafisch nicht gut gelöst und unschön.
Boston#3 gegen Montreal#6
Montreal ist letztes Jahr ins Confrence Finale gekommen und ich weiß heute noch nicht wie. Camalleri find ich richtig Klasse und Suban ist ein guter Offensiv Verteidiger, aber danach fällt mir nicht viel Positives mehr ein. Price muss mir zeigen, dass er mit dem Druck umgehen kann, den hat er schon zweimal nicht handeln können. Der Move des Jahres von Boston war Kaberle. Nicht nur Thomas auch die Verteidiger mit Chara, Kaberle, Ferenc und McQuaid sind eine bank. Seidenberg ist und bleibt vor dem Tor physisch zu schwach, aber im Powerplay richtig gut. Auch die Verpflichtung von Horton hat viel Positives bewirkt. Ich sehe die Serie nicht so eng. Boston in 5
Pittsburgh#4 gegen Tampa#5 Pittburgh besteht nicht nur aus Malkin und Crosby, aber wenn man zwei solche Spieler im Kader hat und sie können nicht spielen, das ist bitter. Wenn Jordan Staal dein dritter Center ist, dann bist du richtig gut aufgestell. Wenn er dein erster ist wirst du normal nicht weit kommen vor allem wenn dahinter nochmal ein Loch klafft. Ähnlich wie ycemaze hoffe ich auf Tampas Offensive traue aber auch Pittsburgh zu die Serie zu stehlen vorallem, wenn Crosby spielen kann. Tampa in 7 ohne Crosby Pittsburgh in 7 mit Crosby
– Bei Roloson sollte man nicht unerwähnt lassen, dass er, wäre alles ordentlch gelaufen, schon vor fünf Jahren den Titel für unsere Oilers nach Kanada geholt hätte.
– Bei den Pens sollte man nicht vergessen, dass die einen Spieler namens Ben Lovejoy aufbieten. Mit diesem Namen kan man im Grunde gar nicht ausscheiden.
Ich gucke hier Was-NYR und Pit-TB und würde jetzt langsam gerne mal ein Tor sehen…
(@dshoalts)