Bundesliga-Vorschauer 2010/11, #25

Dortmund gewann gestern 1:0 gegen Köln in einem Spiel das gefühlt eigentlich 6:0 hätte ausgehen müssen. Köln konnte in der ersten Halbzeit noch erfolgreich das Tempo rausnehmen, aber der BVB kannte in der zweiten Halbzeit kein Halten mehr und nur Rensing verhinderte mit einem halben Dutzend Weltklasseparaden einen Kantersieg. Immerhin konnte Köln seinerseits zwei Konter setzen, die ebenfalls hätten zu Toren führen können.

Während bei Dortmund der Zähler gen Meisterschaft runtertickt und Ecki Heuser für seine peinlichen “M-Wort”-Interviews nach dem Spiel hoffentlich ein Ei aus der Hose fällt, rückt der Rest der Liga in die Schlußphase der Saison. Jedes Spiel wird als Momentum-Changer, Sechs-Punkte-Spiel oder Entscheidungsspiel abgefeiert. Und auf kein Spiel trifft diese Umschreibung an diesem Wochenende mehr zu als auf…

Samstag-15h30-Spiele

Hannover 96 – Bayern München

Restprogramm Hannover

in Köln, gg Hoffenheim, in Dortmund, gg Mainz, in Hamburg, in Freiburg, gg Gladbach, in Stuttgart, gg Nürnberg

Restprogramm Bayern

gg HSV, in Freiburg, gg Gladbach, in Nürnberg, gg Leverkusen, in Frankfurt, gg Schalke 04, bei St. Pauli, gg Stuttgart

(in Fett: die Gegner die beide Mannschaften nicht gemein haben)

Hannover auf Platz 3, Bayern auf Platz 4 mit zwei Punkten dahinter. Eine Niederlage der Bayern würde daraus fünf Punkte machen und angesichts des Restprogramms von Hannover, wäre das Erreichen des dritten CL-Platzes für die Bayern alles andere als ein Selbstläufer.

Bemerkenswert: Bayern hat in den sieben Rückrundenspielen noch keinen einzigen Punkt auf Hannover oder Leverkusen gut machen können. Alle drei Mannschaften haben bislang 13 Punkte geholt. Ebenfalls bemerkenswert: die Bayern-Auswärtsbilanz nach 12 Auswärtsspielen: 4-4-4, ausgeglichenes Torverhältnis, nur Platz 6. Nach kassierten Auswärtstoren wäre es sogar nur Platz 12.

Der Boulevard spekuliert über eine mögliche Ablösung von van Gaal bei einer Niederlage in Hannover. Die Bayern-Vorstandsriege ist zwar in der Tat für die eher überraschende und zügige Rasur bekannt – mehr Jack the Ripper als die Torfstecher-Variante des HSVs – aber sofern es keinen Kantersieg von Hannover gibt, kann ich mir nicht vorstellen, das van Gaal schon vor dem Inter-Rückspiel entlassen wird. Nach der Niederlage am Mittwoch entbrannte hier in den Kommentaren eine interessante Diskussion über die (Nicht-)Qualitäten der Bayern, beginnend mit einer Replik von Joerre auf den Einwurf die Bayern wären in einer Entwicklungsphase und bräuchten Zeit.

Gegen Hannover wird Schweinsteiger wegen Gelbsperre fehlen und es könnte zum neuen Sechser-Duo Gustavo/Kroos kommen (Nachtrag: Gustavo soll heute verletzt ausfallen, so dass man vermutlich zu Ottl/Kroos greifen wird.) – die Arbeitsteilung der beiden Sechser könnte damit für den Gegner unberechenbarer als gewohnt sein und den Bayern damit helfen. Gefordert sind aber die Außenpositionen, die mehr Kreativität, mehr Druck zeigen müssen. Damit sind dann auch die Außenverteidiger gefordert. Ribéry wurde auf links komplett hängen gelassen, während Lahm nur phasenweise sich als Robben-Partner vorne einklinkt.

Hannover 96 ist zuhause die zweitstärkste Mannschaft der Liga. Es gab drei Niederlagen. Wie beim Auswärts-0:3 in München, verlor man beim 0:4 gegen Dortmund mit einer umgestellten Viererkette. Gegen St. Pauli verlor man, weil St. Pauli Hannover mit den eigenen Waffen schlug: Räume eng machen, Gegner das Spiel machen lassen. Und schließlich die unglückliche Niederlage gegen Schalke, als Neuer in der 2ten Halbzeit mit glühenden Handschuhen den Ausgleich verhinderte (“Koan Tor”).

Hannover 96 ohne ihren besten Torschützen Ya Konan. In der Rückrunde waren aber bislang Schulz, Schlaudraff und Abdellaoue (je zwei Tore) genauso erfolgreich wie Ya Konan. Und alle drei werden spielen können.

Schiedsrichter wird Doc Drees sein, der letzte Woche im Alleingang mit einem Comedy-Elfmeter-Pfiff Wolfsburg–Gladbach noch mal spannend machte.


Eintracht Frankfurt – 1. FC Kaiserslautern
Das Duell der beiden schlechtesten Mannschaften der Rückrunde (Lautern = 3 Unenstchieden, Frankfurt 1 Unentschieden). Frankfurt mit dem schlechtesten Rückrundensturm (0 Tore), Lautern mit der schlechtesten Rückrundendefensive (15 Gegentore, wie Werder).

Die Sturmprobleme werden an den beiden Paradestürmern der Mannschaften festgemacht. Gekas verhungert auf Frankfurter Seite, u.a. weil der in der Hinrunde so starke rechte Flügel mit Jung und Ochs lahmt. Bei Lakic wird es teilweise an der Verunsicherung durch seinen vorzeitig bekanntgegebenen Wechsel nach Wolfsburg festgemacht. Aber ähnlich wie Gekas, fällt auch bei Lautern das Untertauchen der beiden wichtigsten Torvorlagengeber auf: Ilicevic und Tiffert.

Ilicevic wird auch in Frankfurt untertauchen – um sogar nicht zu sagen: Ausfallen. Innenbandentzündung. Mit Bilek wird zudem ein Sechser ausfallen.

Frankfurt, 7 Spiele, null Tore, aber gegen den VfB Stuttgart hat man zumindest viele Chancen produziert. Michael Skibbe hat vor dem Spiel jetzt streuen lassen, das man gegen den “kleinen” FCK-Torwart Sippel (1m80) viel mit hohen Flanken und Kopfbällen arbeiten will. Sicherlich eine clevere Idee gegen die Innenverteidiger Rodnei (1m90), Amedick (1m94) oder Abel (1m88). Wer wäre Anspielstation bei Frankfurt? 1m79-Gekas wohl kaum. Meier (1m96)?

Seit den letzten zwei Spielen hat Frankfurt zudem eine Baustelle namens “Torwart”. Nach dem Nikolov gegen Freiburg einen Freistoß zum 0:1 durchflutschen ließ, sah Fährmann gegen Stuttgart bei beiden Treffern sehr schlecht aus.

Das Spiel sollte Lautern entgegenkommen. Frankfurt steht mit seiner Serie unter Druck, Frankfurt spielt vor eigenem Publikum und einige Frankfurter Spieler haben bei ihren Fans nur noch wenig Kredit.


1. FC Nürnberg – FC St. Pauli
Während Nürnberg bislang eine anprechende Rückrunde absolviert, hat St. Pauli das Momentum aus guten Spielen und glücklichen Derby-Sieg aufgebraucht und Trainer Stanislawski hüpfte nach den Niederlagen in Dortmund und gegen Hannover wie Rumpelstilzchen durch die Gegend.

Nürnberg muss den längeren Ausfall von Stürmer Schieber kompensieren – ohne ihn gelang auf Schalke ein 1:1 mit dem linken Mittelfeldspieler Eigler als Notstürmer. Die Offensive bekommt in dieser prekären Lage wieder Unterstützung vom so wertvollen Gündogan, der sich im Dezember verletzte.

Rechtsverteidiger Judt fällt wieder aus – er wurde vor zwei Wochen gut durch Chandler ersetzt.

Kein Frohlocken mehr bei Stanislawski der ziemlich angepisst über den Mangel an Gefährlichkeit im eigenen Spiel war. Asamoah wird in Nürnberg verletzt fehlen und Ebbers wohl für ihn spielen. Aber Knackpunkt für die Gefährlichkeit wird die Mittelfeldriege sein, die nach guten Start in der Rückrunde wieder in alte Harmlosigkeit zurückgefallen ist. Die Alternativen scheinen begrenzt zu sein und deswegen setzt Stanislawski unverändert auf Kruse – Takyi – Bartels.

Hinten reißen die Umstellungen nicht ab. Thorandt ist wohl wieder fit, wird aber nicht in die Innenverteidigung rücken, sondern den formschwachen Volz auf rechts ersetzen. Hinter Zambrano steht wg Magen/Darm ein Fragezeichen. Auf links hat sich Kalla mit gutem Spiel erst einmal als Oczipka-Ersatz etablieren können.

Die Nürnberger sind eigentlich zu clevere Spiel-Kaputtmacher als dass die Chancen für St. Pauli gut sind.


VfB Stuttgart – Schalke 04
So richtig wissen die Stuttgarter weiterhin nicht, woran sie sind. Aber der 2:0-Sieg in Frankfurt war nach drei Wochen wieder ein positives Erlebnis. Sowohl vom Ergebnis her, als auch dem Umstand das Labbadia im dritten Spiel in Folge seine Mannschaft nur in homoöpatischen Dosen umstellen musste/wollte.

Für das Spiel gegen Schalke muss Labbadia den rotgesperrten Delpierre (verm. durch den schwachen Niedermeier) und den im Sturm verletzten Cacau (durch den wieder genesenen Pogrebnyak) ersetzen. Die beiden Außen Harnik und Okazaki treffen auf bekannt schwache defensive Außenpositionen der Schalker. Schalke hat diesmal nicht den Luxus die Außenpositionen mit Doppeldeckung abzudichten, denn mit Hajnal ist Stuttgart im Zentrum spielerisch stärker geworden. Die Schalker könnte den Stuttgartern gut liegen.

Stuttgarts große Frage bleibt wie gut man die Defensive hinten abdichten kann. Molinaro auf links, ausgerechnet die Seite des Schalkers Farfan, zuletzt schwach. Und Niedermeier hat das Wort “Schwachstelle” in Großbuchstaben auf seiner Stirn geschrieben.

Schalke hatte nach dem DFB-Pokalsieg eine ruhige halbe Woche ohne größeres Tamtam. Huntelaar und Moritz fehlen weiter. Statt des Tannenbaum-Systems mit drei Sechsern könnte Magath auf ein 4-2-2-2 zurückwechseln und Gavranovic als Raul-Partner im Sturm aufbieten.


Borussia M’gladbach – 1899 Hoffenheim

Gladbach hat all das Momentum aus dem Sieg zu Favres Debüt gegen Schalke in Wolfsburg per absolut unsäglicher Leistung wieder mit dem Arsch eingerissen. Es war nicht nur das Ergebnis, sondern die komplette Partie die eine Art “Bizarro-Ausgabe” des Schalke-Sieges war.

Die Doppelsechs mit Neustädter und Nordtveit agierte sehr schwach – Neustädter schon nach 38 Minuten gegen Marx ausgewechselt. Was wird Favre auf der Sechs anbieten, zumal er mit Marx und Fink Alternativen hat und Nordtveit angeschlagen ist.

Die beiden Außenverteidiger sahen schwach aus und insbesondere Levels auf rechts könnte heute durch das Jantschke ersetzt werden. Vorne verstolperte Hermann viele Bälle im Aufbau. Als Alternative wurde De Camargo eingewechselt.

Das Spiel gegen Wolfsburg hat viele Baustellen gezeigt. Mal sehen ob Favre sich für den Status Quo entscheidet und hofft dass die Mannschaft zusammenwächst, oder gezielt Problemstellen angeht und neue Leute reinbringt.

Auf Hoffenheimer Seite gab es unter der Woche Unruhe mit der Teilsuspendierung von Josip Simunic wg “mangelndem Engagement”, einst eine teure Verpflichtung die der jungen Abwehr Erfahrung zuführen sollte. Zu Saisonbeginn war er an der Seite von Vorsah gesetzt, ehe er sich verletzte. Zuletzt kam er aber nicht mehr an Compper und Jaissle vorbei.

Die Hoffenheimer Mannschaft funktioniert unter Pezzaiuoli noch nicht. Nach 1-2 guten Spielen, brechen die Puzzleteile wieder auf und passen nicht mehr zueinander. Insbesondere im Spielaufbau verfällt man zu häufig auf lange Bälle durch das Zentrum. Das Flügelspiel hat sich unter dem jungen Trainer noch nicht entwickelt.

Das ist gut für die Gladbacher, die defensiv außen schwach besetzt sind. Das ist schlecht für die Gladbacher, weil auch das defensive Zentrum durch die ganze Saison hindurch wackelte und wenn die Doppelsechs – in welcher Zusammenstellung auch immer – sich so schwach gibt wie zuletzt, wird man gegen Hoffenheim keine Chance haben.

Samstag 18h30-Spiel

Bayer Leverkusen – VfL Wolfsburg
Das Duell der beiden Werksmannschaften der Bundesliga. Leverkusen zuletzt gegen Werder mit einem verschenkten Sieg (2:2). Wolfsburg zuletzt mit einem 2:1-Sieg gegen Gladbach, der die Halbwertszeit von Pierre Littbarski – der sich physiognomisch inzwischen immer stärker Peter Alexander annähert – nach zwei Niederlagen stark erhöhte.

Steve McClaren hat zur besseren Integration von Diego auf ein 4-4-2/Raute oder 4-2-3-1 umgestellt. Aber es fühlt sich derzeit an, als wäre die Abhängigkeit von Diego unter Littbarski und seinem 4-2-2-1-1 enorm gewachsen. Ist Diego suspendiert, verliert man 0:1 gegen den HSV. Ist Diego schlecht gelaunt, verliert man in Freiburg 1:2. Ist Diego gut drauf, kann er sogar einen verschossenen Elfmeter kompensieren und man gewinnt gegen Gladbach 2:1.

Der Tabellenletzte Gladbach ist kein seriöser Prüfstein für eine Trendwende unter Littbarski gewesen. Leverkusen schon eher.

Im Schatten vom Diego-Theater scheint Littbarski auf der Suche nach einem Mittelfeld fündig geworden zu sein: Polak und Hasebe werden unter Littbarksi im vierten von vier Spielen die Doppelsechs geben. In den Außenpositionen scheint sich Littbarski nach einigen Ausprobieren nun für Riether und Cicero entschieden zu haben.

Defensiv sind Madlung und Kahlenberg weiterhin noch unter dem Bannstrahl von Littbarski und nicht im Kader und Josue und Cigerci verletzt.

Vorne stellt sich für Littbarski die Frage ob er Mbokani drin lässt und damit ausgerechnet den wieder fitten Ex-Leverkusener Helmes auf der Bank schmoren lässt.

Die Nebengeräusche eines auf der Bank sitzenden Helmes sind ein Dreck gegen den nervtötenden Boohay den die Medien seit Wochen rund um einen nicht-spielenden Ballack veranstalten.

Gegen Wolfsburg wird Vidal nach Gelb-Rot fehlen und sollte Ballack sogar heute übergangen werden, wird das Boohay eine neue Lautstärke erreichen. Der KICKER bringt die Variante Bender und Rolfes ins Spiel, um das Wolfsburger Spielzentrum Diego aus dem Verkehr zu ziehen. Vier defensive Spieler im Zentrum für zwei gegnerische offensive Zentrumsspieler? Zuhause? Da glaube ich irgendwie nicht dran.

Die Sonntagsspiele

Es ist der “Europa League”-Sonntag mit drei der vier Mannschaften im Kampf um einen Platz in der Europa League und klimatisch herausfordernden Spielen ist den östlichen Ländereien der UEFA. Mainz liegt mit 40 Punkten vorne, dahinter HSV und Freiburg mit 37 Punkten.

SC Freiburg – Werder Bremen
Die Freiburger sind weiterhin auf der Suche nach ihrer Balance der Hinrunde. Freiburg wirkt defensiver. Sie lassen sich öfters hinten reindrücken, schenken öfters eine Halbzeit ab, sind vorne nicht mehr so effizient. Erzielte man in der Hinrunde noch 1,47 Tore pro Spiel, sind es in der Rückrunde weniger als ein Tor pro Spiel: 0,85 Tore. Passenderweise sind es die gleichen Zahlen für die kassierten Tore: sowohl in der Hinrunde als auch in den sieben Spielen der Rückrunde schoss und kassierte man gleich viele Tore.

Am System lässt sich diese Veränderung nicht ablesen: es ist beim 4-1-4-1 geblieben. Es ist die identische Viererkette. Allerdings hat sich zum Rückrundenauftakt ihr wichtiger Sechser Julian Schuster verletzt.

Für das Spiel gegen Werder muss Freiburg erstmals in der Saison seinen gelbgesperrten Rechtsverteidiger Mujdza ersetzen.

Sieht man einmal vom Freakspiel in Hamburg ab, hat Werder in den letzten drei Spielen dreimal Unentschieden gespielt (1:1 in Mainz, gg Hannover, 2:2 gg Leverkusen). In allen drei Spielen ließ Schaaf, im Gegensatz zum HSV-Spiel, mit Raute spielen. In allen drei Spielen mit Pizarro als Anker in einem 2-Mann-Sturm. Und in allen drei Spielen zeigte sich Werder spielerisch schwach, durchsetzt von individuellen Fehlern in der Defensive, die aber mit viel Einsatz und Kampfeswillen kompensiert wurden. Bei allen drei Unentschieden kam man von einem Rückstand wieder zurück.

Also zumindest unter diesem Aspekt kann man nicht behaupten, dass Trainer Schaaf seine Spieler nicht mehr erreicht. Die Spieler geben alles was sie haben. Die Probleme die Werder in dieser Saison nicht mehr gelöst bekommt, sind Geschichten wie Verunsicherung und mangelnde Ideen nach vorne.

Fritz ist gelbgesperrt und hinter Rechtsverteidiger Schmidt steht ein Fragezeichen. Im Worst-Case muss Schaaf die komplette rechte Seite umbauen und hätte dafür nicht wirklich viele Möglichkeiten. Wesley ist nach seiner Verletzung wieder im Kader – der Spieler gefiel in der Hinrunde mit seinerm atemberaubenden Vielseitigkeit.


Hamburger SV – Mainz 05
Was hat der HSV mit Bayern München gemein? Nur drei Teams haben in der Rückrunde mehr Punkte geholt und trotzdem fühlt sich der Status Quo elendig an. Wie bei den Bayern, weiß man auch nicht wohin die Reise geht und welcher Trainer den Reiseleiter gibt. Die Bayern haben aber das Goodie Champions League, während für den HSV nur noch Schadensbegrenzung in Form von Europa League-Qualifikation bleibt. Direkter Konkurrent, drei Punkte voraus: Mainz 05.

In der letzte Saison, vor elf Monaten, war die Partie eine Demonstration von Mainz und Taktik-Fußball. In Sachen taktischer Kompetenz hat der HSV nicht aufgeholt. Mehr als ein kompaktes, defensives Stehen ist nicht zu erkennen und das Spiel nach vorne ist fast durch die komplette Rückrunde durch, als arm und zögerlich zu bezeichnen, egal wen Veh ausprobiert.

Dies könnte ein Spiel werden, an dem sich der HSV seine wenigen, noch vorhandenen Zähne ausbeißen könnte. Mainz zeigte in einigen Auswärtspartien der Rückrunde (in Lautern, in Hoffenheim) eine neue Facette in seinem Spiel: abwartender, tiefer spielend und mehr hin zu klassischen Kontermannschaft.

Karteikärtchen-kompatibles Faktum: in der Hinrunde beendete der überraschende 1:0-Erfolg des HSVs in Mainz, den Höhenflug. Nach sieben Siegen in Folge, folgten fünf Niederlagen in acht Spielen. Mainz spielte damals im Oktober zu wild und vergeudete seine Torchancen.

Mainz muss ohne Allagui spielen – der zweite Stürmerausfall nach Szalai. Trotzdem hat Mainz mit Schürrle, Sliskovic und Risse noch drei Alternativen für ein bis zwei Stürmerpositionen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. die aufmerksamkeitsspanne der medien und meisten beobachter ist über die saison schon komischen konjunkturen unterworfen: man könnte meinen, dass ab spieltag 24 die play offs beginnen.

    auf der anderen wirkt diese zugespitzte aufmerksamkeit ja bei vereinsoberen, managern, tarinern und spielern tatsächlich als spürbarer druck zurück und beschert demenstprechend weniger spiele, die man sonst unter sommer- bzw. auch vorweihnachtsfußball abspeichern würde.

    schöne vorschau btw!

  3. Eintracht-Lautern 15 Min. später – Polizeieinsätze vorm Stadion
    Quelle: Sky

  4. Die Interviews von Ecki Häuser sind schon seit Jahren Fremdschäm-Momente.
    Seit er aber jedem Dortmunder Verantwortlichen seit ungefähr zwei Monaten die M-Frage stellt, ist er noch ein Stück peinlicher geworden.

  5. Sorry, aber jetzt mal ehrlich. Ecky Häuser ist ja wohl einer der letzten Journalisten überhaupt im TV. Gerade durch sein energisches Nachfragen nach bestimmten Themen, lockt er immer wieder neue Sachen aus manchen Leuten raus. Hin und wieder mag das gerne peinlich wirken, wenn es um total offensichtliche oder oberflächliche Themen geht, aber er ist wenigsten einer, der auch mal eine Antwort auf das fordert, was er gefragt hat.

  6. Bei mir sorgt eher das ständige “Meister ? Niemals, darüber haben wir noch nicht mal nachgedacht” von der Seite Dortmunds für Fremdschämmomente.

    Da würde ich als Journalist schon alleine um sie zu nerven, darauf rumreiten.

  7. Klar mag ich auch Journalisten, die sich nicht nur mit den üblichen Phrasen des Gesprächspartners zufrieden geben, sondern auch mal gezielt und investigativ nachfragen.
    Bei Häuser ist das aber etwas ganz anderes. Seine Nachfragen sind nicht nur peinlich, sondern teilweise auch unverschämt.

    Ich kann mich da an ein Interview mit Wolfgang Stark nach dem Spiel Dortmund-Hoffenheim erinnern. Die Freistoßentscheidung, die letztendlich zum 1:1 führte, war ein Fehler von Stark, das hat er in dem Interview auch durch die Blume schon zugegeben. Für mich war das völlig ausreichend. Nicht allerdings für Häuser. Er hackte solange nach, bis er von Stark den Satz “Die Entscheidung war ein Fehler” zu hören bekam. Für mich ist das nicht energisch, sondern schlicht peinlich und unverschämt.

    Seit er in der Rückrunde zu jeden Dortmunder nach einem gewonnen Spiel “Sagen sie doch mal das M-Wort” sagt, ist er bei mir endgültig unten durch, weil das einfach nur kindisch ist.