USC Trojans: zahlen und bezahlen
Viel los im US-Sport. Denn während alle Welt über das Conference Alignment – der Quasi-Auflösung der Big 12 – spricht, schlug die NCAA nach einer vierjährigen Untersuchung mit einer Strafe gegen die USC Trojans aus der Pac-10-Conference zu. Die USC Trojans sind eine der sportlichen Großmächte der Westküste.
Im Untersuchungsergebnis kritisiert der College Sport-Dachverband NCAA mehrere Verstöße gegen “Impermissible inducements and extra benefits“. Im College Sport sind Zuwendungen und Bevorteilungen von Athleten strengstens verboten, da sie an ethische Grundfesten der NCAA rütteln. Im Falle von USC geht es um Zuwendungen die die Familie des Running Backs Reggie Bush 2004 bis 2005 von zwei Sportagenturen bekommen hat: Mietwagen, teure Wohnung u.ä. Es geht Geschenke die der Basketball-Spieler OJ Mayo und um Barzahlungen an einen Berater von einem Sportagenten 2008 erhalten haben sollen. Zudem wurden Fernanrufe einer Tennisspielerin in vierstelliger Höhe von der Uni übernommen.
Die Verdächtigungen gegen Reggie Bush und OJ Mayo sind alt und ein zweiter zentraler Grund der NCAA für die Strafe besteht in “Lack of institutional control“. Es gab Hinweise auf die Verstöße und trotzdem habe USC erst spät reagiert.
Im Kleingedruckten gab es zudem Verstöße von USC gegen die Größe des Trainerstabs (Pete Caroll heuerte einen externen Berater an und verstieß damit gegen die Maximalzahl an angestellten Trainern) und wegen Behinderung der Ermittlungen durch Falschaussagen eines Assistenten.
Strafmaß
Am härtesten ist das Football-Programm bestraft worden: vier Jahre spielt man auf Bewährung.
Zwei Jahre darf man an keinem Postseason-Spiel teilnehmen.
In den nächsten drei Jahren werden pro Saison zehn der sogenannten Scholarships gestrichen. Die Scholarships sind eine Art reglementierter studentischer Förderung, um auch ärmeren Menschen ein Studium zu ermöglichen. Für die Sportprogramme ist es ein Mittel um sportlich starke, aber finanziell schwache Athleten anzulocken, die sich sonst ein Studium nicht leisten könnten. Ein Wegfall der Scholarships bedeutet nicht mehr so gut rekruitieren zu können.
Alle Siege zwischen Dezember 2004 und Ende der Saison 2005 werden gestrichen (nicht gestrichen: die Heisman Trophy von Bush).
Die Härte der Strafe für das Football-Programm ist gemischt. Die Streichung der Scholarships sollte nicht allzu gravierend sein. Ein Football-Kader darf nicht mehr als 85 Scholarships besitzen. Bei einer Kadergröße von maximal 105 Spielern, sollten 10 Scholarships mehr oder weniger, USC nicht wirklich hart treffen.
Gravierender dürfte es USC treffen, dass man für die nächsten zwei Jahre kein sehr attraktives Ziel für High School-Absolventen wird, da man an keinem Bowl-Endspiel teilnehmen darf. Da auch Juniors und Seniors (Studenten im 3ten bzw 4ten Jahr11) von USC wegtransferieren dürfen, könnte sogar ein schneller Qualitätsverlust eintreten.
Die Härte der Strafe macht klar, warum Pete Caroll zum Jahreswechsel die Universität so plötzlich Richtung NFL und Seattle Seahawks verlassen hat. Stichwort “Ratte” und “Sinkendes Schiff”.
Das Basketball- und Tennis-Programm sind glimpflich davon gekommen, da sie nach Start der Ermittlungen schon prophylaktisch sich selber sanktionierten. Das Basketball-Programm zum Beispiel dadurch, dass man alle Siege der 2007/08er-Saison strich, die Einnahmen aus der 2008er-March Madness zurückzahlte, sich selbst ein Teilnahmeverbot für die 2010er-March Madness auferlegte und beim Recruitment selbst beschränkte. Folge: keine Strafe gegen die beiden Programme.
Eine der Überraschungen ist die Nicht-Bestrafung der Coaches, u.a. des Basketballcoaches Tim Floyd, im letzten Sommer zurückgetreten worden. Floyd, inzwischen Basketball-Coach bei der University Texas-El-Paso (UTEP), hatte seinerzeit persönlich dem Mayo-Berater einen Geldumschlag überreicht.
Verglichen mit den Optionen die die NCAA im Waffenschrank hatte, ist USC mit einem blauen Auge davon gekommen. Schwächere Unis, wie z.B. das Basketball-Programm der Indiana Hoosiers, sind unter dem Strafmaß implodiert und benötigen einen 4-6jährigen Wiederaufbau-Prozeß um zu einstiger Stärke zurückzukehren.
Die Strafe kommt zu einem strategisch nicht unwichtigen Zeitpunkt, denn es sind weitere Ermittlungen gegen namhafte College Sport-Programme im Gange. Im Herbst geht es um die Basketball-Trainer-Legende Jim Calhoun und die Connecticut Huskies. Hier geht es um Recruiting-Verfahren, Falschaussagen und wieder “Lack of institutional control“. Für den gesundheitlich angeschlagenen Calhoun, der erst im Mai seinen Vertrag bis 2014 verlängerter, könnte es das vorzeitige Aus sein und für die UConn Huskies ein Neuanfang anstehen. Die Indiana Hoosiers sind eine Blaupause, was der Big East-Basketball-Großmacht Huskies droht.
Reaktionen
Typisch Amis halt…
Es gibt auf der ganzen Welt kein heuchlerisches Volk als die. Da muß einem sogar China noch sympathischer sein.
Weltweit “für Menschenrechte kämpfen” (rofl) und daheim möglichst viele Schwarze grillen und Mexikaner an der Grenze niederprügeln, den Amateurstatus hochhalten und nebenbei zahlreiche “Organisationen” Abermillionen verdienen lassen usw…
Das Speiben kommt einem.
OK, das nur nebenbei.
ist es nicht so, dass USC ueber die naechsten 3 Jahre insgesamt 30 Scholarships verloren gehen? Soll heissen, ab 2013/14 wenn man wieder bowl-eligible sein koennte, duerfte der Kader in der Spitze ziemlich duenn besetzt sein. Und das Ganze noch im Kontext der PAC-10 Erweiterung gesehen, duerfte USC dann erst einmal fuer ein paar Jahre der sich neu etablierenden PAC-10-Spitze hinterherlaufen…
Atterl = duemmlicher, verbitterter Amihass. Einfach mal die Fresse halten…
Du kannst mir den Turnschuh aufblasen, Depperl.
Wie erwartet, ein geistiger Tiefflieger…
Haha, sagst DU *rofl*
Grab Dich ein, Wappler.