Der HSV, Veh und Reinhardt: mehr Schnappsidee als Schnäppchen
So geht das. Nachdem die Verpflichtung des Ex-HSVlers Hoogma (Sportchef in der Eredivisie) angeblich an 100.000 EUR scheiterte und eine Verpflichtung des bosnischen Trainerlehrlings und Aufsichtsratsmitglied Barbarez allenthalben als nicht satisfaktionsfähig galt, griff man beherzt beim Praktikanten der Geschäftsführung zu und schob Bastian Reinhardt nach sieben Monaten Praktikum in den Vorstand.
Die Verpflichtung wird von vielen HSV-Fans begrüßt, gilt Reinhardt als grundehrliche Haut und HSV-Original – was aber genau seine Qualifikation sind, bleibt ein Rätsel. Mir bleibt die Luft weg, dass unter diesen Bedingungen jemand Sportchef und Sportvorstand beim nach Umsatz zweitgrößten Bundesligaverein Deutschlands wird. Dieser Auswahlprozess des Aufsichtsrats ist eine Bankrotterklärung. Binnen zwei Jahren vom komplexen Headhunting für die Trainerwahl bis hin zu “Basti, haste mal Zeit?” für einen Vorstandsposten.
Neuer Trainer beim HSV wird Armin Veh (Zwei-Jahres-Vertrag bis Sommer 2012). Angestrebt wird als Co-Trainer Michael Oenning.
Die Wahl von Armin Veh bei einem Bundesligaspitzenklub wundert mich. Ich hätte gedacht, dass der Mann nach Stuttgart und Wolfsburg shot wäre. Denn die Parallelen zu Bruno Labbadia sind da. Beide Trainer gelten als beratungsresistent. Beide Trainer verloren ihre Teams durch einen langsamen Erosionsprozess bei dem sich ein Spieler nach dem anderen mental vom Trainer ausklinkte.
Es ist nicht nachvollziehbar, was Bernd Hoffmann geritten hat, mit Armin Veh einen Trainertypus zu nehmen, der im Profil so nahe an Bruno Labbadia ist.
Ein weiteres Problem entsteht durch die ungeklärte Aufgabenteilungen zwischen Trainer Veh, Sportdirektor Reinhardt und Urs Siegenthaler – dem Mann ohne offiziellen Titel in dieser Gemengenlage. Schon auf dem Papier ist nicht klar, was der ranghöchste Mann, Sportvorstand Reinhardt, an Richtlinienkompetenz haben soll – wenn die Kaderplanung und langfristige Spielphilosophie in das Ressort von Siegenthaler fallen soll. Es ist auch nicht klar, wie die Kaderplanung und Vorgabe der Spielphilosophien funktionieren soll, wenn Siegenthaler erst im August seinen Job offiziell antritt, aber der Trainer der es umsetzen soll, dann schon ein Monat im Amt ist.
Noch problematischer wird es abseits des Papiers. Wenn der ranghöchste Mann derjenige im Trio ist, der am unerfahrensten und nicht geprüft ist: Bastian Reinhardt. Trainer Armin Veh hat sich in Stuttgart und Wolfsburg als sehr machtbewusst erwiesen. In Stuttgart geriet er mit Sportdirektor Horst Heldt aneinander und in Wolfsburg tat er sich schwer, seine Macht als omnipotenter Trainer/Sportdirektor wieder abzugeben. Und dieser machtbewussten Veh soll von einem Grünschnabel Reinhardt in seine Schranken gewiesen werden und von Siegenthaler Spieler, Spielphilosophie, Nachwuchs und Gegnerbeobachtung vorgesetzt bekommen?
Es ist desaster waiting to happen.
Die positivste Facette von Vehs Verpflichtung ist seine Spielanlage mit dem Schwerpunkt Kurzpaßspiel. Das kann dieser Mannschaft gelegen kommen. Sie könnte damit wieder zu den Ursprüngen ihres Saisonstarts im letzten Sommer zurückkehren.
Am positivsten wird heute abend die Nachricht aufgenommen, dass mit Michael Oenning ein Co-Trainer mit viel Potential kurz vor der Verpflichtung sein soll.
Siehe auch in den Kommentaren eines anderen Blogeintrags eine etwas andere Einschätzung von foe.
Reaktionen
Na, da können der Armin und der Basti sich ja wenigstens gegenseitig mit Wolfsburg-Anekdoten auf der Bank unterhalten, wenn es mal wieder nicht so läuft.
Sorry, aber Hoffmann demontiert sich mit diesen beiden Personalien selbst. Schade, mit Beiersdorfer war der HSV deutlich stärker aufgestellt.
Die Personalie Reinhardt erstaunt. Gelinde gesagt.
Die Personalie Veh finde ich dagegen weniger erstaunlich und ich weiß auch nicht, warum man Veh schon wieder mit Kotze bewirft, bevor er da ist. Stuttgart hat er zum Meister gemacht (wer ist dort eigentlich seit Magath nicht im zweiten Jahr gescheitert?), in Rostock schwärmen sie noch immer von ihm und in Wolfsburg wird immer übersehen, das er auf den Allmächtigen folgte, der mit SEINER Mannschaft eine Über-über-über-Saison gespielt hatte.
@kurtspaeter
in Rostock schwäremen sie von ihm???
sportlich war das teilweise OK (zitiere aus wikipedia: “Am 3. Januar 2002 begann seine Arbeit bei Hansa Rostock. Die Rückrunde der Saison 2001/02 verlief enttäuschend und Rostock konnte erst am 33. Spieltag den Klassenerhalt sicherstellen. In der gesamten Rückrunde wurde auswärts kein einziger Punkt erkämpft. In der Saison 2002/2003 erwischte Veh mit Rostock einen Traumstart. Rostock lag zeitweise auf Platz 2 der Bundesliga. Dieser Erfolg war jedoch nur von kurzer Dauer, und schon zur Winterpause fand sich Rostock im Abstiegskampf wieder. Der Klassenerhalt wurde erneut am 33. Spieltag mit einem 3:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld perfekt gemacht. Die ersten Spiele der Saison 2003/04 verliefen schlecht für Veh und sein Team, und er trat am 6. Oktober 2003 nach vier aufeinander folgenden Niederlagen zurück”
wichtiger aber: menschlich gesehen sollte er sich in Rostock nicht mehr sehen lassen, denn dann zerreißen ihn die “Fans” in der Luft (Stichwort unwürdiger Abgang mit unehrlichen, fadenscheinigen und “linken” Aussagen, um seinen Wechsel nach Augsburg zu forcieren)
Es gibt durchaus auch andere Meinungen als die der Rostocker “Fans”. Stichwort Spielsystem, Training etc. Da war man in Rostock damals begeistert von Veh.
Ich finde der Aufsichtsrat hat damit bewiesen, daß er dringend neue Aufgaben außerhalb des HSV braucht.
Klar, es ist nicht einfach in der Gemengelage Hoffmann/Kraus/Siegenthaler/Trainer einen adäquaten Sportvorstand zu finden. Das muß wohldurchdacht sein.
Hoogma wegen (hier einen Betrag egal welcher Höhe einsetzen) abzulehnen ist lächerlich. Affelay kostet 9 Mio und wir haben das nötige Kleingeld für die drittwichtigste Position im Verein?
ob oenning schon als auffangnetz installiert wurde? meine prognose: zum saisonende ist oenning trainer.
die Wolfsburg Zeit sollte nicht der Maßstab für eine abschließende Meinung über Veh sein. In dieser Situation wären meines Erachtens auch andere gute Trainer gescheitert. Dass es nach einem Meisterjahr (Stuttgart) immer Motivationsprobleme gibt, hat man ja an vielen Mannschaften beobachten können. Beides war irgendwie absehbar. Insofern ist es für Veh ein echter Neubeginn. Mal sehen.
Erfolgskritisch wird sein, wie er a. mit schwierigen Charaktären/Divas umgehen kann und b. ob sich die Mannschaft auch mal für den Trainer zerreissen wird. Beides wage ich leider zu bezweifeln. Das Trainer nicht unbedingt aus vergangenen Erfahrungen lernen, lehrt uns ja Labbadia.
Mich würde wirklich interessieren, welche Spieler er nach Stuttgart vor der Meisterschaft geholt hat. Und was er gegenüber Magath geändert hat. Bzw. welche Spieler runter ihm gewachsen sind. Weiß jemand etwas dazu? Vielleicht gibt uns das ein besseres Bild, womit zu rechnen ist.
Hätte der HSV noch ein paar Stunden gewartet, hätte er Roland Koch haben können…
Einer der Wunschspieler von Veh beim VfB war der völlig gefloppte und viel Geld verdienende Bastürk, der in zweieinhalb Jahren VfB 31 Spiele machte.
Veh ging nach Wolfsburg im vollen Bewusstsein, dass er einerseits nicht die Mannschaft und Taktik komplett umkrempeln konnte, andererseits nicht den gleichen Stiefel wie Magath spielen lassen konnte: als Meister wurde Wolfsburg in die Situation gesetzt, öfters das Spiel selber machen zu müssen, statt mit langen Bällen und schneller Umschaltung zu agieren.
Das hat aber hinten und vorne nicht geklappt. Die Stürmer, vorallem Grafite, kamen nicht mit den neuen Anspielen zurecht und spielten sich in ein Loch.
Die Abwehr, nun wesentlich weiter vorne positioniert, kam mit den neuen Formen der Rückwärtsbewegungen nicht klar und wurde zur Schießbude.
Veh reagierte verunsichert und schon nach 5 Monaten entlassungsreif: permanente Wechsel und sukzessive Abstrafung von Spielern, die sich angeblich nicht an seine taktische Vorgaben gehalten hatten. Im Defensivbereich hat Veh munter durchprobiert und war dann im Spätherbst soweit, dass er sogar komplett andere Systeme spielen ließ, wie z.B. den Tannenbaum gegen den BVB wo er nach 0:2-Rückstand schon nach 20 Minuten zwei Spieler auswechselte und das System umstellte.
Was für mich jetzt immernoch nicht klar ist: wer ist denn nun der starke Mann (von Hoffmann mal abgesehen)? Ist Veh jetzt für die operative Qualität (Siege holen) zuständig und daher Erfüllungsgehilfe des Masterplanbauers Siegenthaler auf dem Weg zu Weltherrschaft? Sind Veh und Siegenthaler Marionetten von Mighty Basti, der sich in 7 Monaten Praktikum mehr Wissen angeeignet hat als andere in jahrelangen Studien (und der auch auf dem Weg zur Weltherrschaft ist)? Ist der Reinhardt etwa nur ein Platzhalter, den Hoffmann installiert hat, um an der Front Ruhe zu bekommen und letzten Endes nach wie vor durchregieren zu können?
Mal ganz pragmatisch gedacht: wer wird Transferentscheidungen final treffen? Wer wird den Trainer entlassen (können)? Mir ist das alles noch etwas sehr schleierhaft …
Ah, im übrigen: so ganz anders als die von dogfood war meine Einschätzung der Lage auch nicht. Essens ist in beiden Fällen, dass Veh im aktuellen Setup Probleme haben wird.
[…] http://www.allesaussersport.de/archiv/2010/05/25/der-hsv-veh-und-reinhardt-mehr-schnappsidee-als-sch… […]
@foe: was meinst du mit aktuellen Setup? Derzeit dürfte die Ausgangsposition beim HSV sehr angenehm sein, da man ja quasi von unten wieder anfängt.
Ich kann es kaum glauben: Der HSV auf der Suche nach Kontinuität auf dem Trainerstuhl, verpflichtet Herrn Veh. Einen Trainer, der auf seinen letzten vier Trainerstationen regelmäßig nach einer Saison wegen Erfolglosigkeit seine Sachen wieder packen musste: Rostock, Augsburg, Stuttgart, Wolfsburg. Meistertrainer und Trainer des Jahres 2007? Geschenkt! Da hat eine Mannschaft einfach einen Lauf gehabt (wie letzte Saison auch Wolfburg) und völlig über ihre Verhältnisse gespielt. Mann denke nur an Stuttgarts folgenden Auftritt in der CL. Für mich liegt der rote Faden aus – und der führt zum Durchschnitt, eher unteres Drittel.
Meine Befürchtungen für die nächste Saison des HSV hab ich schon mehrfach geäußert. Jetzt bekommen diese noch mehr Nahrung. Ganz schlimm ist ja eigentlich bereits die Tatsache, dass die Trainerverpflichtung an sich schon auf einige Skepsis trifft. Man braucht nicht viel Fantasie, um zu erkennen, was passiert, wenn es einen holprigen Start in die Saison geben sollte…
Jetzt auch noch einen völlig unerfahrenen Basti Reinhardt als neuen Sportchef, bis vor kurzem noch Kolumnenschreiber auf der HSV-Internetseite. Sympathischer Kerl, ohne Zweifel. Aber Sportchef?? Null Qualifikation, null Erfahrung, null „Standing“ im Geschäft. Böse ist, wer schlechtes denkt, aber wahrscheinlich war wohl genau so das Anforderungsprofil von Herrn Hoffmann und dem neuen Ober-Visionär Urs Siegenthaler: Ein paar charmante Statements vor der Kamera abgeben, ansonsten als Azubi die Klappe halten.
Nebenbei: Schön auch, dass Siegenthaler als Scout, sportlicher Leiter und Visionär nicht auf der großen Baustelle HSV arbeitet, sondern erst ab August zur Verfügung steht. In Hamburg gibt es ja auch keine Probleme zu lösen.
Dabei brennt für mich in Hamburg der Laden: Keine neuen Spieler (ach doch: Siegenthaler ist ja schon an zwei Talenten von Basel dran), dafür einige Abgänge und noch mehr Fragezeichen. Dazu skeptische, mit den Hufen scharrende Fans und einen „gehypten“ St.Pauli im Nacken
Keine Frage: Die Weichen wurden gestellt – für den Zug nach nirgendwo…
HSV-Pressekonferenz wird ab/seit 12h auf hsv.tv live gestreamt.
Sehe es ähnlich wie Frankie, wenn mal eine Übersaison dabei ist (Meisterschaft) muss man das nicht zwangsläufig dem Trainer gut schreiben. Da kann man auch sehr von der Vorarbeit anderer, glücklichen Spielausgängen, Schiedsrichterentscheidungen und einem Lauf profitieren. So eine Saison hat doch fast jeder mal dabei, der lange genug im Geschäft ist – enden natürlich nicht alle mit der Meisterschaft.
Das man etwa in Rostock noch von Veh schwärmen würde, ist so auch nicht richtig. Es gab damals ein kollektives Aufatmen, dass endlich die “Fußball statt Funkel” Rufe erhört wurden. Man war mir der veränderten Spielanlage einverstanden. Sein Wechsel während der laufenden Saison zu einem Regionalligisten, begründet mit sehr fadenscheinigen Argumenten, gehört aber zur Geschichte dazu und die endet dann eben nicht mit Schwärmerei.
Davon ab hat Veh natürlich keinen komplett ruinierten Ruf. Nur dachte ich, dass er in die Gewichtsklasse Köln/Frankfurt/Gladbach abgerutscht wäre und da vielleicht auch hingehört. Warum der HSV nun einen Trainer nimmt, der leidlich angeschlagen ist, verstehe ich nicht. Wenn da anfangs nicht Ergebnisse + Spielanlage stimmen, ist der doch nach zwei Monaten auf der Abschussliste.
Bastian Reinhardt und Armin Veh stellen sich den Fragen.
Reinhardt, sehr unsicher auf dem Podium vor dem Mikro, spricht von einer Vorstellung vor dem Aufsichtsrat, wurde zuerst am Donnerstag von 3 Aufsichtsratsmitgliedern angesprochen. Die Idee habe es aber schon länger gegeben, auch wenn es in seiner Karriereplanung nicht jetzt angedacht war. ursprünglich sollte er in die zweite Mannschaft zurückgehen und mit Siegenthaler an den Nachwuchs herangeführt werden. Er hat schon einige sehr intensive Gespräche mit Siegenthaler gehabt.
Ihm kommt zugute, dass er während seiner langen Verletzung Abstand von der Mannschaft bekommen und damit einen Blick von außen.
Ein Sportchef hätte letzte Saison eine Menge Druck vom Trainer genommen und wäre Bindeglied zwischen Trainer und Vorstand gewesen. Probleme hätten schon früher entschärft werden können.
Veh mit ernster Miene: “ich bin glücklich dass es so gekommen ist” – sieht Parallelitäten in der Konstellation mit einst in VfB (er und Heldt, Heldt = junger Manager, grad angefangen).
Hat sich schon länger mit Urs Siegenthaler unterhalten, “hat eine gute Philosophie”. Siegenthaler hat er erst jetzt persönlich kennengelernt.
In Wolfsburg hat er bereits im September klar gemacht, dass seine Kompetenzen eigentlich aufgeteilt werden müssten, da er sich sonst aufreiben müsste – aber es war klar, dass dies im Laufe der Saison nur schwer umsetzbar gewesen wäre, auch weil es nach außen als Schwäche interpretiert worden wäre.
Der Trainerstab ist noch nicht geklärt. Er habe seine Kandidaten, möchte aber diese noch nicht öffentlich nennen.
Veh verplaudert sich bei seinen Vertragsdetails und muss auf Nachfrage eines Journalisten zugeben, dass der Vertrag zwar 2 Jahre Laufzeit hat, “aber sagen wir es mal so: es würde den Verein eventuell nur ein Jahr kosten”
“Die Spielphilosophie gibt immer der Cheftrainer vor, das ist klar.” Runde 1 Veh gegen Siegenthaler.
“Wenn ich diese Mannschaft sehe, da kannst du keine Raute spielen”. Die Raute würde nicht passen.
“Wir haben alle ein Ziel. Das Ziel werden wir aber nicht sagen! […] Warum muss man das sagen? Erst einmal muss man anfangen zu spielen […]”
Auf der PK wird ein neuer Vertrag für Paolo Guerrero über 4 Jahre verkündet.
ich denke ( und ich bin weder ein großer Fussball-, noch ein großer HSV-Experte ), so wie der Reinhardt da saß, wird er vermutlich der “schwächste” in der ganzen Kette sein. Hauptsächlich PR-Arbeit, nett in die Kamera lächeln, und als ehemaliger HSV-Spieler als Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer, und Vorstand funktionieren. Entscheidungsträger ? Wirkte nicht so.
Veh hat deutlich gemacht, dass er das Spielsystem vorgibt. Aber die ausweichenden Antworten, als die Journalisten ihn auf die Spielphilosophie von Siegenthaler ( und auch seine eigene ) angesprochen haben, zeigen mir, dass da noch eine Menge ungeklärt ist zwischen den beiden.
Das könnte noch problematisch werden. Andererseits war Siegenthaler auch bei der Nationalmannschaft eher der Typ, der still im Hintergrund agiert, der berät, aber nicht entscheidet. Wenn es dabei bleibt, könnte er in jedem Fall ein Gewinn für den HSV sein.
Muss halt der neuen Sportchef ran, und dafür sorgen, dass da alles rund läuft. ^^
reinhardt ist vermutlich eher der pr-direktor, oder? blitzableiter für veh. der sympathische basti mit hsv im herzen.
Warum haben wir einen Stadtteilverein im Nacken? Der Hype wird schneller vorbei sein als der um die TSG…
Ich bin lange Jahre HSV Fan, es erinnert mich gerade so ein wenig an die 90er. Keine Kompetenz in den Führungsgremien und es wurde munter rumprobiert.
@dogfood
Die erste Runde zwischen Veh und Siegenthaler ist aber unfair eingeläutet, der Urs ist ja noch nicht mal angestellt.
[…] den Hamburger SV trainieren wird, anderen wird dagegen bei dem Gedanken ganz schlecht. Bei allesaussersport.de wundert man sich auch etwas, dass die Wahl auf Armin Veh gefallen ist, der zuvor bei Wolfsburg am […]
Hier gibt Spox seinen, wie ich finde, recht fundierten Senf dazu:
http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1005/Artikel/hamburger-sv-neuer-trainer-armin-veh-sportdirektor-bastian-reinhard-bernd-hoffmann-offene-fragen.html
Perfektes Crossposting, wie ich gerade auf FB feststellen durfte…
Was Reinhardt betrifft: es gab einen Manager, der seinen Job mit 27 antrat, als frisch diplomierter Sportinvalide. Der Verein hatte gerade ein paar Katastrophenjahre hinter sich, die Mannschaft per Revolte einen Trainerwechsel verhindert, mehrere Weltmeister den Verein verlassen oder aufgehört.
Schade, dass es damals noch kein Internet gab, die Verrisse hätte ich gerne gelesen. Dass das gut geht, war nicht ganz so klar wie es heute klingt, wo jeder sich erinnert, dass er Hoeneß schon in den Windeln als kaufmännisches Talent erkannt hat.
Davon abgesehen hatte der HSV zu der Zeit wesentlich bessere Ausgangsbedingungen als zum Beispiel Bayern oder Bremen. Und nichts draus gemacht.
Bei der Freude über Oenning (die ich verstehen kann) muss ich daran denken, wie ich mich über einen vielversprechenden Mann freute, denn weiland meine Borussia als Co-Trainer verpflichtete: Jörn Andersen. 2005. Gebracht hat es bekanntlich nicht viel.
Und wo wir schon beim VfL sind: Nicht so richtig gefreut habe ich mich, vorsichtig ausgedrückt, über die Verpflichtung von Michael “Einwohnermeldeamt-Michi” Frontzek. Und auch von Max Eberl habe ich nicht allzu viel erwartet. Mit dem bekannten Ergebnis.
Will sagen: Dieses Geschäft ist so unstrukturiert und unlogisch, wer weiss schon, ob dies hier nicht am Ende die Erfolg versprechende Struktur für den HSV der nächsten jahrzehnte ist. Auch wenn ich es nicht glaube.
Ich wundere mich immer noch ob dieser Verpflichtungen… Reinhardt kann doch nur als Marionette installiert sein. Wer weiss, vielleicht entdeckt er ja plötzlich nach ein, zwei Jahren seine Position (Vorstandsposten!) und entwickelt etwas eigenes daraus.
Mit am übelsten finde ich übrigens Guerreros Weiterverpflichtung.
@nyck: Stimme Dir ob der Verpflichtungen zu. Auch ich bin ziemlich irritiert. Hoffe nur, dass sich meine Befürchtungen was den Trainer angeht, sich als genauso verkehrt erweisen, wie vor der letzten Saison meine Hoffnungen, die ich mit Labbadia verbunden hatte.
Was Guerrero angeht: Die Weiterverpflichtung sehe ich absolut positiv. Ich glaube, unter Veh wird dieser genauso stark weiter arbeiten, wie er die letzte Saison vor seiner Verletzung begonnen hat. Er ist ein genialer Fussballer mit außerordentlichen sportlichen Fähigkeiten und wäre nur schwer zu ersetzen gewesen. Ich glaube, er wird die erfahrene Wertschätzung (Veh!) zurückzahlen. Solch Spieler lebt vom Gefühl gebraucht zu werden. Allein die Tatsache, dass man ihm insbesondere aufgrund seines Flaschenwurfes keinen neuen Vertrag geben wollte, spricht Bände. Sein Vertragspoker? Geschäft…. Flugangst? Besiegt… Im Übrigen hoffe und warte ich immer noch darauf, dass man dem Pöbel-VIP für zwei Jahre den zugang zum Stadion verwehrt. Aber nein: Dieser Typ will den Spieler tatsächlich noch verklagen. Sollte dies geschehen, hoffe ich, dass der Klub vorbehaltlos seinen Spieler unterstützt und Gegenklage wegen übler Beleidigung und Verunglimpfung erhebt.