Screensport am Freitag
Facebook von gestern
Zusammenfassung der letzten allesaussersport-Facebook-Einträge
Louise Taylor/GUARDIAN über “cyber bullying” von Fußballfans gegen Klubs, Spieler und Trainer unter dem Deckmantel der Anonymität. Sie schließt den Artikel mit einem Vergleich zum Bürgerkrieg im Libanon ab, in der Hoffnung das sich das Online-Klima ändert.
“Well, things change. When I lived in Beirut, Lebanon was on the… brink of civil war. Today it’s peaceful, welcoming and most travel writers’ “hot” new destination for 2010.” – Äh, ja. Laßt uns nach einem vollzogenen Trainerwechsel beim HSV nochmal drüber reden.
Spocht von gestern
Nochmal kurz zum gestrigen Europa League-Spiel des HSVs, nach Betrachten der Nachberichte und einer Nacht Schlaf. Spielerisch war es ein dankbarer Gegner für den HSV, denn nach dem 2:1 der Hamburger, hat Lüttich die Begegnung abgeschenkt und die Hamburger konnten in Ruhe mal die “Ball in den eigenen Reihen laufen lassen”-Spielweise antesten. So lasch wie gestern in Halbzeit 2 geht es in der Bundesliga nicht zu. Insofern ist das was gestern passiert ist, noch kein Indikator für eine besser funktionierende Spielweise.
Was man vielleicht am ehesten aus der Partie ziehen kann, sind kleine Anzeichen für einen Stimmungswechsel. Nach dem Weiterkommen war man sehr gelöst und hat miteinander gefeiert. Ein Zé Roberto war schon während des Spiels in Mimik sehr gelöst. Mal abwarten wie nachhaltig dieser Sonnenschein ist und ob sich die gute Stimmung auch auf die Bankdrücker wie Trochowski oder Berg übertragen hat.
Horrend ist weiterhin die Abwehrarbeit und jeder Standard mit hohen Bällen verbreitet Angst und Schrecken im Hamburger Strafraum – vorallem van Nistelrooy sah atemberaubend schlecht dabei aus.
Spocht von heute
In der Nacht von Samstag auf Sonntag findet das Endspiel der US-Collegemeisterschaften im Eishockey statt (ESPN zeigt das Spiel am Sonntagvormittag). Die Frozen Four haben in der Nacht ihre Halbfinals ausgetragen und ESPN zeigt am Vormittag beide Spiele als Konserve.
Bleiben wir beim Eishockey, Geschmacksrichtung NHL: nach zwei Niederlagen in Folge der Canadiens, bleibt die Situation im Osten heiß. Ein bis zwei Spiele vor Ende der regulären Saison kämpfen vier Teams um drei Plätze: Boston, Montreal, die NY Rangers und Philadelphia (in spoilerfreien alphabetischer Reihenfolge). Philly und die Rangers nehmen sich in zwei direkten Duellen die Punkte gegenseitig weg, so das die Situation für Boston (Spiele gg Carolina und in Washington) und Montreal (Spiel gg Toronto) eigentlich gut aussieht. Problematisch wird es für beide, wenn die Philly und Rangers-Spiele in die Verlängerung gehen und damit auch der Verlierer einen Punkt bekommt. Rangers – Flyers, heute ab 1h auf ESPN America.
In der DEL starten heute die beiden Halbfinals und SKY überträgt alle Spiele der beiden Serien – heute zum Beispiel parallel, am Sonntag hntereinander. Wolfsburg – Augsburg und Hannover – Ingolstadt. Zweimal der Großraum Hannover gegen den Großraum München (auch wenn das die jeweils 100km entfernten Wolfsburger, Augsburger und Ingolstädter anders sehen mögen). Die Halbfinals machen auch das Problem der Sportarten hinter Fußball deutlich, sei es Eishockey oder Basketball: für wie relevant wird so ein Halbfinale mit recht unbekannten Mannschaften in Restdeutschland gehalten? Was kann eine Liga wie die DEL, HBL oder BBL tun, um es derart aufzuladen, dass es von landesweiten Interesse ist?
Die MotoGP-Saison beginnt mit den Freien Trainings in Qatar. Neu dabei: die Moto2-Serie die die 250er-Serie als “Mittelklasse” ablöst und etwas “offensivere” technische Parameter besitzt als die alte Viertelliter-Klasse. Das DSF ist am kompletten Rennwochenende mit gewohnter Besetzung (Mielke + Hoffmann) dabei.
Bei den US Masters in Augusta sind es neben Tiger Woods und sein ekeliger Werbespot mit dem toten Vater, vorallem alte Herren die am ersten Tag für Schlagzeilen sorgte. Der 50jährige Fred Couples führt mit 6 unter Par. Einen Schlag dahinter eine Fünfer-Gruppe u.a. mit dem 60jährigen Tom Watson. Mit Sandy Lyle und Bernhard Langer sind zwei weitere Oldies in den Top25 und unter Par geblieben. Tiger Woods hat bei den Masters seine beste Auftaktrunde in Augusta ever geschlagen, vier unter Par. Der Deutsche Martin Kaymer erwischte einen sehr dezenten Tag mit 4 über Par und dem geteilten 76ter Platz.
Zum Fußball. Die Zweite Liga heute nur mit mäßig interessanten Spielen. Die TuS Koblenz versucht bei Aachen Punkte im Fernduell gegen den FSV Frankfurt im Kampf um den Relegationsplatz vorzulegen. In der Bundesliga wurden rund um Frankfurt zuletzt Europapokal-Ambitionen geäußert. Man liegt nur einen Punkt hinter dem waidwunden HSV und spielt heute in Gladbach.
Freitag, 09.04.2010
10h30 College Eishockey, Frozen Four: #1 Wisconsin – #4 RIT, Halbfinale, ESPN Tape
11h00 Curling-WM/M: tba, Tie Breaker, EURO/HD Tape
12h30 College Eishockey, Frozen Four: #1 Miami/OH – #1 Boston College, Halbfinale, ESPN Tape
16h30 Cricket/Twenty20, IPL: Kings XI Punjab – Mumbai Indians, ITV4 + YouTube-Stream live
18h00 Zweite Liga: 30ter Spieltag, SKY live
Vorberichte ab 17h30
1860 München – Arminia Bielefeld
Paderborn – RW Ahlen
Alemannia Aachen – TuS Koblenz
18h00 Fußball/AUT, Erste Liga: Konferenz, #25, SKY Sport Austria live
Vorberichte ab 17h30.
Mit Wacker Innsbruck – FC Lustenau, Austria/Am – Gratkorn, St. Pölten–Salzburg/Jrs, Austria Lustenau – Hartberg, Dornbirn – Vienna
19h00 MLB: Detroit Tigers – Cleveland Indians, ESPN live
19h00 MotoGP aus Qatar, Training, BÄH live
19h 125er,
20h30 Moto2-Klasse
21h30 MotoGP
19h30 DEL: Halbfinals, Spiel 1/5, SKY live
Vorberichte ab 19h15
Wolfsburg – Augsburg
Hannover – Ingolstadt
20h30 Bundesliga: Mönchengladbach – Frankfurt, #30, SKY/HD live
Vorberichte ab 20h15
20h30 Fußball/AUT: Ried – Rapid, #29, SKY Sport Austria live
Vorberichte ab 20h15
22h00 – 1h30 US Masters, #2, SKY + BBC live
SKY: ab 22h, HD ab 23h
BBC Two: 22h–23h30
BBC One: 23h45–1h30
BBC HD: 22h–1h30
BBCi: 16h45–1h40 von Amen Corner und Löcher 15 + 16.
1h00 – 7h30 NBA: NBA TV, SKY live
ab 2h: Oklahoma City Thunder – Phoenix Suns
1h00 NHL: NY Rangers – Philadelphia Flyers, ESPN live
Whl: Sa 14h30
3h30 NHL: Colorado Avalanches – Chicago Blackhawks, ESPN live
Whl: Sa 16h30
Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig
Samstag, 10.04.2010
6h00 NHL: LA Kings – Phoenix Coyotes, ESPN Tape
11h15 Australien Football: Carlton Blues – Essendon Bombers, #3, EURO2 live
12h00 ADAC GT Masters aus Oschersleben, #1, Kabel 1 live
Vorberichte ab 11h45
12h30 Saturday Sport, Sky News
12h30 Cricket/Twenty20, IPL: Deccan Chargers – Chennai Super Kings, ITV4 + YouTube-Stream live
13h00 Zweite Liga: Energie Cottbus – Fortuna Düsseldorf, #30, SKY live
13h00 Zweite Liga: Kaiserslautern – Union, #30, SKY live
Vorberichte ab 12h30
13h00 DHB-Pokal: Rhein-Neckar Löwen – Gummersbach, Halbfinale, BÄH live
13h15 Football Focus, BBC One
15h00 DHB-Pokal: HSV Hamburg – N-Lübbecke, Halbfinale, BÄH live
15h05 – 20h00 Seven Rugby: Melrose Seven, BBC 2 Scotland live
15h15 Fußball/AUT, Erste Liga: Admira – Altach, #25, SKY Sport Austria live
15h30 Bundesliga: 30ter Spieltag, SKY live
Vorberichte ab 15h30
Hannover 96 – Schalke 04 (HD)
Hertha BSC – VfB Stuttgart
Hoffenheim – 1. FC Köln
Mainz 05 – Borussia Dortmund
Werder Bremen – SC Freiburg
15h45 J-League: FC Tokyo – Kashima Antlers, #6, EURO2 live
16h00 Premier League: Hull City – Burnley, #34, SKY live
16h30 Cricket/Twenty20, IPL: Royal Challengers Bangalore – Kolkata Knight Riders, ITV4 + YouTube-Stream live
17h00 Basketball/Pokal: Bamberg – Göttingen, Halbfinale, BÄH live
Tip-Off um 16h30. sport1.de überträgt als Gratis-Stream live.
17h30 DVL: Dresden – Schwerin, spobox-Stream live
17h45 Curling-WM/M: tbd, Habfinale, EURO/HD live
18h00 FAcup: Aston Villa – Chelsea, Halbfinale, ITV1 + sport1.de-Stream live
ITV: Vorberichte ab 17h35
Stream auf sport1.de (nicht dsf.de!) ist kostenfrei
18h00 Fußball/AUT: Austria Kärnten – Salzburg, #29, SKY live
18h00 Fußball/AUT: 29ter Spieltag, SKY Sport Austria live
Vorberichte ab 17h30.
Mit Mattersburg – Kapfenberg, Linzer ASK – Wiener Neustadt, Austria Kärnten – Salzburg
18h00 Primera Division: Malaga – Sevilla, #31, Laola1.tv-Stream live
18h30 Bundesliga: Bayer Leverkusen – Bayern München, #30, SKY/HD live
Vorberichte ab 18h10
18h45 Rugby/Wales: Neath – Newport, S4C live
19h00 Basketball/Pokal: Frankfurt – Bremerhaven, Halbfinale, BÄH live
19h00 MLB: Chicago White Sox – Minnesota Twins, ESPN live
20h00 Primera Division: Villarreal – Sporting Gijon, #31, Laola1.tv-Stream live
20h45 Serie A: Fiorentina – Inter, #33
21h00 MotoGP aus Qatar, Qualifying, BÄH + BBCi live
ab 21h: 125er, ab 22h: MotoGP, ab 23h15: Moto2,
21h00 SPL: Hearts – Kilmarnock, BBC Alba
Whl: 0h30, So 17h30
21h30 – 1h00 US Masters, #3, SKY + BBC live
SKY + HD: ab 21h30
BBC Two + HD: ab 21h30
BBCi: ab 19h45 von Amen Corner
21h55 Das Aktuelle Sportstudio, ZDF live
Mit Jürgen Klopp
22h00 Primera Division: Real – Barcelona, #31, Laola1.tv-Stream live
22h00 MLB: Milwaukee Brewers – St. Louis Cardinals, ESPN live
22h15 Fußball/POR: Rio Ave – FC Porto, RTP Int live
23h15 Match of the Day, BBC One
Whl: So 9h
0h15 The Football League Show, BBC One
1h00 – 7h30 NBA: NBA TV, SKY live
ab 1h: Charlotte Bobcats – Detroit Pistons
ab 4h: Sacramento Kings – Dallas Mavericks
1h00 NHL: Hockey Night in Canada, ESPN live
Whl: So 14h30
ab 1h: Ottawa Senators – Buffalo Sabres
ab 4h: Vancouver Canucks – Calgary Flames
1h30 NASCAR aus Phoenix, Open Access 3 live
Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig
Reaktionen
“11h00 Curling-WM/M: tba, Tie Breaker, EURO/HD Tape” Gibt keinen Tiebreaker. Dafür gibts nur ne Aufzeichnung von gestern.
Dafür zeigt ESP morgen um 11:45 das Page-Playoff 3-4.
SAT.1-Chef Andreas Bartl kündigt an: “Wir arbeiten daran, unsere erfolgreiche Marke ‘ran’ weiter auszubauen. In diesem Zusammenhang planen wir einen ‘ran’-Talk mit Johannes B. Kerner und denken auch über ein eigenes ‘ran’-Studio in München nach.”
http://www.presseportal.de/pm/6708/1592094
Die Einschaltquoten der gestrigen Europa-League-Spiele:
21:05 SAT.1 Standard – HSV (1.Hz) 5,36 Mio./16,4% MA
22:05 SAT.1 Standard – HSV (2.Hz) 5,89 Mio./23,5% MA
21:05 Kabel1 Wolfsburg – Fulham (1.Hz) 0,64 Mio./1,9% MA
22:05 Kabel1 Wolfsburg – Fulham (2.Hz) 0,88 Mio./3,5% MA
ran-talk mit kerner? wie gruselig ist das denn ‘:-/
die kabel1-quoten sind sonst aber besser, oder?
der hsv will übrigens einspruch gegen die fünf spiele sperre für guerrero einlegen. ich frag mich gerade, was die da reitet.
Na vermutlich wollen die einfach nur die Sperre rauszögern, wie lang/oft er dann in der nächsten Saison nicht spielen darf, ist dem HSV dann scheinbar egal.
Wie v Nistelrooy beim HSV eingesetzt wird, kann ich nicht nachvollziehen. Durch das ständige Arbeiten nach hinten verpufft er vorne total, zudem ist er im eigenen Strafraum einfach ein Risiko und mitverantwortlich für mehrere Gegentore in den letzten Spielen, so wie auch gestern wieder.
Ich verstehe nicht, warum es dem HSV nicht möglich ist van Nistelrooy vorne die Bälle so zuzuspielen, dass der die verwerten kann…
Ich erinnere mich dunkel an ein Interview mit einem ehemaligen Mitspieler Ruuds bei Real, der im Wortlaut sinngemäss etwas sagte wie “der ist im gegnerischen Strafraum eine Bombe, ausserhalb davon nicht zu gebrauchen”. Daran muss ich immer denken wenn ich diese Fehlpässe sehe, die van Nistelrooy oft auch unbedrängt im Mittelfeld spielt.
Ich meine ebenfalls mal gelesen zu haben, dass Nistelrooy überhaupt noch gar nicht (oder ein Mal oder so) von außerhalb des 16ers genetzt hat. Und dass er im Spiel außerhalb des 16ers kaum zu gebrauchen ist, weiß man eigentlich seit seiner Zeit bei United. Dazu muss man nichtmal “Fussballfachmann” sein, einfach mal ein HSV Spiel gucken. Ich verstehs auch nicht so ganz…
@Liksaussen:
Ja, die Quoten von Kabel1 liegen sonst deutlich höher, so um die 5-6%.
Die Zahlen für das Wolfsburg-Spiel werden daher heute auch allgemein als “katastrophal” bezeichnet (z.B. bei Quotenmeter.de)
Klar, hätte Sat1 Wolfsburg gezeigt wären die Quoten höher gewesen und vermutlich haben auch gar nicht alle mitbekommen, dass auf dem kleinen Schwestersender ebenfalls Fußball lief.
Aber trotzdem sagt das sicher schon was aus über die Attraktivität dieses deutschen Meisters beim breiten Publikum.
@del Probleme: Beim derzeitigen Zustand der DEL ist es für die öffentliche Wahrnehmung eigentlich auch schon egal, ob Berlin, Mannheim, Düsseldorf und Köln oder eben wie jetzt Wolfsburg, Ingolstadt, Hannover und Augsburg im Halbfinale stehen. Ausser den hartgesottenen Eishockeyfans interessiert das – leider – keine Sau. Auch wenn man das schon oft gehört hat – sofern nicht die grundlegenden Probleme der DEL- zu viele Vorrundenspiele, null Präsenz im Free-TV, angepackt werden, wird das Deutsche Eishockey weiterhin ein Nischendasein fristen.
Ihr Fußballfachspezialisten. Ihr müsst halt auch mal eher unpopuläre, kleinere Events gucken, wenn Ihr die Bandbreite eines Spielers beurteilen wollt. Wie zum Beispiel dieses von nur wenigen beachtete Turnier namens Europameisterschaft 2008.
http://www.youtube.com/watch?v=hoy8Hf-kX9U
But why the long face?
Zum ekeligen Tiger-Werbespot auch ein Beitreg von Stephen Colbert: http://www.colbertnation.com/the-colbert-report-videos/270035/april-08-2010/tiger-s-nike-commercial
@erz ?
Sagt doch keiner, dass vN ‘ne Pflaume ist, oder nicht dribbeln kann (oder was soll das Video aussagen?). Ich verstehe bloss nicht, dass wenn man einen Weltklasse-Stürmer hat ihn nicht als Weltklasse-Stürmer spielen lässt. Ab in die Box mit dem und dann mal ordentlich flach anspielen, damit er Tore machen kann. Vor dem 16er hat der HSV doch genug Jungs die hin- und herfummeln können.
Ich glaube nicht, daß die Relevanz in diesem Falle mit den mehr oder wenigen “unbekannten Mannschaften” im Bezug steht, wäre Mannheim oder die DEG noch dabei wäre die öffentliche Wahrnehmung doch auch nicht anders.
– Quasi gar keine FreeTV-Präsenz im Falle der DEL, ja – das ist sicherlich nicht wirklich förderlich.
– Auch wenn es von mir Gebetsmühlenartig vorgetragen wird, ich bleibe dabei: Im gesamten deutschen Fernsehen (!) gibt es keine Sport-Magazin-Sendung mehr, die nicht zu 80-100% aus Fußball besteht. Dies ist ein Witz und eine Dummheit der Verantwortlichen.
Wie soll ein mediales Interesse des Publikums an vielen Sportarten überhaupt bewertet werden, wenn es keinerlei Platform dafür gibt?
– Interesse/Identifikation des Publikums zu ganzen Mannschaften herzustellen ist i.d.R. sehr schwer, deshalb braucht man Typen, Gesichter, Stars, die herausstechen und eine Wiedererkennung haben. Dies muß nicht zwangsweise auf die rein sportliche Leistung reduziert sein. Natürlich müssen hierbei auch die Medien mitspielen.
Im konkreten Beispiel DEL-Halbfinals würde ich mal behaupten, daß der einzige Darsteller dieses Schauspiels, der auch außerhalb von Eishockeyfans eine gewisse Bekanntheit hat, Hans Zach ist. Warum? Weil er eine Type ist und polarisiert und natürlich, weil er auch schon in einer Zeit aktiv war, in der das Eishockey auch noch Medial wesentlich präsenter ist. Die DEL hat mit T.Greilinger wieder einen deutschen Spieler als “Torschützenkönig”. Hat dies irgendwer mitbekommen oder kennt man gar sein Gesicht? Dabei liefert Greilinger eine hollywoodreife Comeback-Story ab, nur bleibt dies der Öffentlichkeit weitestgehend verborgen, weil die Platform fehlt.
Ich glaub dass die “Frontenstellungen” bei den Großstädten deutlicher sind. Jeder empfindet etwas, wenn er “Frankfurt”, “Berlin”, “Hamburg” oder “München” hört. Jeder kann mit dem Begriff “DEG” oder “Mannheim Adler” was anfangen (insofern ist die Front vielleicht nicht ausschließlich Großstadt vs Kleinstadt, sondern auch historisch bekannte Teams die als “bekannte Franchises” genau so aufgeladen sind, wie großstädte)
Aber “Wolfsburg”? “Augsburg”? Das ist wie ein Champions League-Finale zwischen Porto und Bordeaux.
…oder wie ein DFB-Pokalfinale zwischen Wolfsburg und Augsburg. ;-)
Da wäre die Einschaltquote wohl auch nur halb so hoch wie bei Bremen vs. Bayern.
Nach dem Viertelfinals hatte ich auf sämtlichen Nachrichtenseiten nach Berichten zu den Spielen gesucht. Auf den Startseiten durchgehend nichts, nach Suche fanden sich mit Glück die Ergebnisse. Keine Spielberichte. Es scheint niemanden zu interessieren.
Ich glaube, es handelt sich hier um einen Teufelskreis.
Für Sportarten außerhalb des Fußballs gibt es kaum Sendezeit bei den großen Sendern, da kann man natürlich leicht behaupten, das kein Interesse da ist. Kein Interesse der Zuseher, als sendet man auch nichts davon. Man müsste wohl versuchen das “Produkt” den Leuten nahezubringen, dann kann man erst beurteilen ob sie es sehen wollen oder nicht. Dafür bräuchte man aber einen langen Atem der Privaten oder die ÖR. Beide schielen aber nur mehr auf den Nationalsport Fußball.
Das aktuelle Sportstudio könnte seinem Namen auch mal wieder gerecht und inhaltlich breiter aufgestellt werden.
In den Berliner Zeitungen gibt es aber reichlich Abgesänge.
… was ja trotzdem eher ein Beleg für die “Regionalität” (oder “Provinzialität”) selbst einer der größeren DEL-Franchises ist.
Abgesang gab es aber auch in der Münchner SZ – und zwar weniger, weil Augsburg der Gegner war.
Aus objektiver Sicht ist das Halbfinale eine Katastrophe. Außer Augsburg (mit etwas gutem Willen) kein Traditionsverein, den man unterstützt oder nicht ausstehen kann. Das Interesse in Wolfsburg selbst war bisher überschaubar (2500 (!) Zuschauer im ersten Heimspiel gegen die DEG). Die heutigen Quoten dürften sehr dürftig sein.
@erz: Den Kern der Aussage, nämlich dass man einen VN in der Box braucht wo man ihn füttern kann, egal ob hoch oder flach, ficht das zugegeben tolle Video aber kein bisschen an. Als hängende Spitze bietet sich ein Mladen Petric einfach viel mehr an, während VN schon qua seines Namen und Status mehr dafür geeignet scheint, an den Innenverteidigern zu arbeiten und da Furcht und Schrecken zu verbreiten. Tief im Mittelfeld kann man ihn nämlich auch ganz gut mal so aus den Socken treten ohne gleich Gefahr zu laufen eine gefährliche Standard zu kriegen, am 16er wirds für die Franzens und Simunices dieser Welt schon ne Ecke schwieriger, auf Ruud Zugriff zu kriegen. Es ging lediglich darum, dass man bei VN mächtig Potential (von ungefähr knapp unter einem Treffer pro Spiel in seinen bisherigen Vereinen) verschenkt, wenn man ihn nicht in die Box kriegt. Und dafür hatte man ihn doch geholt, kleine Fummler und “spielende” Stürmer, die sich die Bälle an der Mittellinie oder auf den Außenpositionen holen, sind doch beim HSV schon mehr als genug vorhanden.
Um mich an der RvN-Diskussion dranzuhängen: das ist einer der Punkte die mich an Labbadia stören. Mit Petric, Guerrero, RvN und Berg (Elia + Pitroipa sind für mich keine Stürmer) gibt es drei Typen von Stürmern, die aber von Labbadia alle identisch eingesetzt werden.
Gestern ergab sich mitunter die bizarre Situation, dass RvN so sehr nach hinten arbeitete und Bälle holte, da gestaffelt vor ihm zuerst Petric und noch weiter vorne Tesche(!) standen und auf Zuspiele warteten. Das kann doch nicht wahr sein, dass ein van Nistelrooy den Zuspieler für einen Tesche machen soll?
Mit Berg hatte man zu Saisonbeginn ein ähnliches Problem. Nicht der Typ “spielender Stürmer”. Ich hatte erwartet, das Berg zu einer weiteren Waffe im Offensivarsenal wird, mit dem man eben eine andere Offense aufzieht als wenn man mit Petric & Guerrero spielt. Aber weit gefehlt. Stattdessen hat man Berg sich anpassen lassen. Zu Rückrundenbeginn sah dass noch nicht mal schlecht aus, wird aber inzwischen von Labbadia fast völlig ignoriert, verwest auf der Bank und bekommt null Spielpraxis – was für seine “Umschulung” zum spielenden Stürmer hin, natürlich ziemlich schlecht ist.
Und Berg ist kein Stürmer der Labbadia aufgedrückt worden ist. Labbadia war als Trainer Ende Mai fix, während die Verpflichtung von Berg erst knapp sechs Wochen später, Mitte Juli fix war.
Insofern ergibt sich für mich schon ein Muster, dass Labbadia wissentlich nicht-spielende Stürmer wie Berg und RvN derart gegen ihrer DNA für das HSV-System passend macht. Für mich vergeudetes Potential.
Interessant heute auch ein Artikel über Roßkopf und Tischtennis auf Spon: http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,688008,00.html
Zitat: Roßkopf hat Aufstieg und Fall der Medien-Sportart Tischtennis begleitet. “Die Fernsehsender zeigen lieber ein viertes Fußballspiel am Tag”, hat er in einem Interview mit der Internetplattform Spox mal kritisiert.
Das Schlimme ist ja: Dieses 4. Spiel bringt (solange nicht Wob am Spiel beteiligt ist) immer noch mehr Quote als Top-Spiele aus anderen Sportarten. BBL etwa. Die Jungs aus Göttingen oder Artland sind in ihrer Region die absoluten Helden, haben ständig ausverkaufte Hütte und Sonderseiten in ihren Lokalblättern – aber 50 km entfernt interessiert sich keine Sau für den Sport.
Eishockey: Gleich nebenan ist hier ein verrücktes Dorf (Adendorf), aber die schauen höchstens mal auf die Ergebnisse der Freezers, aber die Scorpions und erst recht Wolfsburg sind in deren Eishockey-Leben praktisch nicht existent. Die fahren lieber zu den Hannover Indians… Abgesehen von der Laufkundschaft, die gern unterhalten werden will und es auch nicht komisch findet, in einer Eishockey-Halle im T-Shirt zu sitzen (in der elenden Color Line Arena geht das problemlos, damit keiner friert…), haben Fans dieser Sportarten durchaus noch eine Ader für Traditionen und eine Allergie gegen Plastikteams.
Schaue gerade Question of Sport auf BBC. Schade, dass es sowas nicht in Deutschland gibt.
Ja, ich gebe gern zu, dass die Stürmer beim HSV derzeit nicht so eingesetzt werden, dass sie ihre Stärken voll ausspielen können. Es ist allerdings fraglich, ob sie das nicht notgedrungen tun müssen, weil der game plan keine besseren Alternativen hergibt. (by the way – bitte, bitte, bitte, nicht wieder Schweinsteiger auf Rechts) Immerhin hat Labbadia in Leverkusen schon einmal gezeigt, dass er in Helmes sehr wohl einen Strafraumstürmer gemäß dessen Anlagen integrieren konnte.
So, jetzt muss aber langsam mal gut sein, dass ich hier immer den Labbadia-Anwalt spiele. Wenn ihn mal jemand über den grünen Klee lobt, finde ich bestimmt auch dazu Gegenargumente ;-)
Gruß nach Adendorf, wenn Du mal da bist, Saffti. Schöne Sache, das.
Was sagen eigentlich die #Nummern in der Liste aus (btw: ich schaue gerade #30)?
Wat? Wo? Welche Liste, welche Nummern?
Ich tippe mal Spieltag ;-)
Ach so. Ich würde es als “kontextsensitive Nummerierungen” bezeichnen. Also z.B. Spieltage bei den Mannschaftssportarten. Im Motorsport (z.B. Superbike am Sonntag) gibt es teilweise Rennen 1 und Rennen 2, also #1 und #2. Beim Golf ist #2 = Tag 2
Skandal – buzzbingo auf aas! :) ..”kontextsensitive Nummerierung”, hihi. Zu viele Kundenbesprechungen diese Woche?
Aber ich bin beruhigt. Hatte schon befürchtet, meine Borussia wäre aktueller #30-Seed.
Mein neues Hass-Wort, in den letzten 10 Tagen von einem Kunden eingeführt, ist “Statcall” – hoffe auftraggebender Projektmanager liest nicht mit
Wenn, dann wäre Sky der #30-Seed. Mal auf den nächsten Upset warten.
Oh, sternburg, wo steht den dein Bierchen-Counter? #5? ;)
Bei #0. Zum Kotzen. Halte manchmal diese ganze Fortpflanzerei für gar keine so gute Idee.
Äh… was ist denn ein “S.-c.”? Nur für die Statistik genervt werden?
Fast. “Stat” wie “Status”. Nicht meine Wortschöpfung. Bei uns Entwicklern intern auch schon SpackCall genannt.
So, Feierabend. Achteinhalb Stunden Projekt 2 für den Herrn an Tisch 17 aufschreiben.
Hui.. investigativer Journalismus vom Feinsten auf Sky: “Eines muss noch aufgeklärt werden”. Nämlich der Torjubel des Menschen mit der tollsten Haarfrisur der Liga. Ergebnis des schonungslosen Nachhakens: Seine Frau ist schwanger! Haltet die Druckerpressen an!
Hmm, wenn Wolfsburg jetzt auch noch den Eishockey-Meister stellt, müssen wir es dann “die deutsche Sporthaupstadt” nennen?
Aber da es vermutlich kaum jemandem auffallen würde,
kommen wir wohl drum herum…
Zur DEL:
Ich denke nicht, dass es nur allein die großen Städte für Identifikation auch bei außenstehenden Beobachtern sorgen. So empfinde ich es beim Handball, zu dem ich keinerlei Bezug hab, aber trotzdem mit den Namen Flensburg und Kiel was verbinde. Eine wesentliche größere Rolle spielt die Historie der Vereine (Franchise zu verwenden, finde ich bei der DEL leider total falsch, weil gerade das ein Begriff für die Fehlentwicklung ist). Und da sehe ich Augsburg beispielsweise wesentlich lieber im Finale als Wolfsburg oder Hannover, bei denen dann das Stadion noch nicht mal voll wird. Zu den Augsburger Panthern hingegen strömen hingegen auf einmal Menschen aus einem riesigen Einzugsgebiet und machen das Stadion rappelvoll. Und meiner Meinung liegt das daran, dass viele Menschen mit dem Namen dieses Vereins etwas anfangen können, dass sie vor vielen Jahren schon einmal dort waren bzw. die sportliche Entwicklung aus der Distanz verfolgt haben.
Und gerade ein Verein wie Augsburg, Deutschland ältester Eisssportverein und mit einem der kleinsten Etats der DEL, macht doch einen gewissen Reiz aus in einem DEL-Halbfinale. Von mir aus kann gerne jedes Jahr ein wirklich kleines Team in die Runde der letzten Vier vorstossen, das erhöht doch die Attraktivität der Liga, wenn nicht stets nur die gleichen großen Clubs die Meisterschaft unter sich ausmachen.
Wirklich schaden würde es der Liga natürlich, wenn sich Vereine wie Mannheim, Köln, Berlin und Düsseldorf nicht wieder sportlich stabilisieren, weil ohne Frage sind sie die Aushängeschilder der Liga.
Ich geb dir teilweise recht. Ich hatte ja im Kommentar um 16h32 schon die Einschränkung gemacht, dass nicht nur “Großstadt”, sondern auch “Historie” ein Faktor sein kann.
Aber Augsburg ist ein gutes Beispiel. Augsburg gegen Eisbären, das hat funktioniert. Das war David gegen Goliath, das war kleinere Stadt gegen Metropole, das war faszinierende Semi-Freilufthalle gegen Arena. Aber das funktioniert für die meisten Außenstehenden nur mit den Eisbären (oder DEG, Mannheim etc.) als Kontrast. Alleine für sich, sind die Augsburger kein Magnet und das spürt man.
Würde ich eine DEL komplett am Reißbrett entwerfen, würde ich nicht nur Großstädte als Franchise in die Liga einbringen, sondern klassische Namen die ich “von früher” als klassische Eishockeystädte kenne: Rissersee, Füssen, Bad Tölz, Landshut. Sogar Weißwasser.
Die NFL funktioniert ja schließlich auch mit Green Bay
Volle Zustimmung, dass bei einer “idealen” DEL auch klassische Eishockeystandorte mit dabei sein sollten.
Aber Augsburg würde ich im Verhältnis zu einigen anderen Clubs in der aktuellen DEL schon als Magnet ansehen. Natürlich nicht auf Deutschland bezogen. Aber auf die Region bezogen (am Beispiel Augsburg geht das bis runter zum Bodensee). Und wie wichtig auch regionale Anziehungspunkte sind, sieht man ja am Negativbeispiel Wolfsburg oder auch Hannover. Wenn sich ganze Regionen, z.B. Südbayern, zu einem erheblichen Teil über Eishockey definieren, ist das doch die Chance für die DEL, hier Publikum zu finden. Das muss doch der Weg sein, in erster Linie die Menschen mit Eishockeyinteressen für die DEL zu begeistern. Und danach erst andere zu dem Sport “bekehren” zu wollen. Und daher sehe ich das Konzept mit den Großstädten zwar aus finanzieller Sicht als sinnvoll an (wobei sich auch dieses Argument gerade etwas in Frage stellt), aber für die Entwicklung einer Liga, die das Ziel hat, zuschauertechnisch zu wachsen, ist es nicht der goldene Weg.
Eine Liga mit Traditionsclubs funktioniert schließlich, siehe die zweite Liga. Und bei klassischen Eishockeystädten bitte Kaufbeuren nicht vergessen, wenn man die Zahl der durch den Nachwuchs des ESVK gegangen aktuellen DEL-Spieler betrachtet ;).
Ich erinnere mich an die WM 1982 (?) in D, die zufällig in die Ferienzeit fiel und mir jeden Tag mehrere Stunden Eishockey im Fernsehen bescherte. Nach meiner Einschätzung lagen Kühnhackl, Meitinger, Höfner, Hegen, Kießling, Friesen usw. damals in der öffentlichen Wahrnehmung vor Handball und Basketball.
Die Liga litt aber wohl schon damals unter der dauernden Pleitegefahr bei verschiedenen Vereinen, vor allem denen aus dem Süden. Im Süden war man damals vor allem auf die Westmannschaften sauer, denen man stängiges Spielerabwerben unterstellte.
Gleichzeitig blieben zum Beispiel die AEV-Fans während der verschiedenen Pleiten treu und fuhren mit nach Peiting und Kempten-Kottern.
Lag es im wesentlichen am Privatfernsehen, dass sich das Gewicht ab den 90ern noch deutlicher in Richtung der Sportarten verlagerte, mit den man Geld verdienen kann (oder das zumindest glaubt). Deshalb konnte Fußball den ohnehin großen Abstand ausbauen.
Das Beispiel Handball zeigt, daß mehr öffentliches Interesse über den harten Kern der Fans hinaus nur mit Erfolgen einer Nationalmannschaft erreicht wird. Was die Fans dann natürlich schnell über das Operettenpublikum meckern läßt.
Je mehr Spartensender es gibt, die sich wirklich mal auf Randprogramme konzentrieren könnten, desto uniformer wird absurderweise das Programm. Nicht mal die öffentlich-rechtlichen haben den Mut, mal was auszuprobieren.
…mit dem ersten ausgerichteten Hockeygame Ende der 20er. Pfft. Amateure.
“Oh Du wunderschöner Schlittschuh-Club”,
sternburg