Screensport am Montag

Facebook von gestern

Zusammenfassung der letzten allesaussersport-Facebook-Einträge

Atlantic Sun-Finale East Tennessee State Bucs – Mercer Bears 72:66 – Kein dolles Spiel. Mercer hatte den Komplettausfall seiner beiden Topscorer Emerson und Florence zu verkraften (i.d.Saison: 42% aller Punkte, im Finale nur 18Pts, 5/19 aus dem Feld), während East Tennesse State gleich fünf Spieler mit mehr als 10Punkte hatte.

Mercers F Daniel Emerson wurde elegant aus dem Verkehr genommen: unterm Korb nur selten anspielbar. Er versuchte öfters an die Kreislinie rauszugehen, wurde aber von seinen Kollegen ignoriert. Florence verlor ob seines Wurfpeches schnell die Nerven und versuchte sich ohne Not an unglaublich schlechten Dreiern aus Downtown.

East Tennessee State spielte auch im Finale unauffällig, zeigte ohne klassischen Center wenig Scheu sich inside durchzuwühlen, dürfte aber in der March Madness wenig Angst und Schrecken verbreiten. Für ESPNs Lunardi ein #16-Seed und so hat sich das auch angefühlt.
Die Stats der Buccaneers: RPI #122, Strength of Schedule #173, bestes statistisches Ranking: gegnerische FG% 41,5% (#96 in der NCAA)
Auswärtsbilanz 9-9, Top 25: 0-2, RPI Top100: 0-3
13Punkte-Niederlage gg #20 Louisville, 12Punkte-Niederlage gg #9 Tennessee, 4Punkte-Niederlage gg Murray State, 12Punkte-Niederlage gg UAB.

Ohio Valley Conference-Finale: Murray State Racers – Morehead State Eagles 62:51 – Murray State (29-4, 17-1) kommt als #1-Seed des Turniers und hat in der Saison nur einmal in der Conference verloren: Ende Februar gegen Morehead State (an #2 gesetzt, 23-9, 15-3).

Es war ein intensives Spiel mit wenig Punkten in den ersten 30 Minuten dank hautenger Defense und sehr kurzer Leine der Refs. Murray State bearbeitete die Eagles mit einer Full Court-Pressure und Morehead State bespielte die Racers mit einer aggressiven 2-3-Zone. Das Spiel zur Halbzeit: 24:24.

Das Spiel schien längere Zeit von den Qualitäten von Moreheads bestem Mann C #35 Faried abzuhängen, der jedoch lange wenig Unterstützung von seinen Kollegen bekam. Murray State wirkte lange Zeit ratlos gegen die Zone. Als sie aber 12min vor Spielende das Mittel gegen die 2-3-Zone fanden, kippte das Spiel zu ihren Gunsten.

Murray State gelang es die Zone zu knacken, indem sie einen Mann im Rücken der Zone an die Grundlinie unterm Korb bringen und anspielten. Damit komprimierten sie die Zonen und schufen die Räume mit denen sie von außen per Dreier abschließen konnten und den Vorsprung ausbauten.

Dazu kam, dass Morehead States Starspieler Faried in der 2ten Halbzeit mit Verletzungen zu kämpfen hatte und Moreheads zweitbester Mann Stallworth im Finale ein Komplettausfall war (0Pts, 3Rebs, 1Ast, sonst 12,3ppg).

Murray State hat immerhin die Power die Full Court Pressure über die volle Zeit auszuspielen, brauchen aber dringend ihre Dreier, sonst haben sie zuwenig Waffen. Per ESPNs Joe Lunardi ist Murray State ein #13-Seed.

Schlüsselstats: RPI: #60, Strength of Schedule #284. 30beste Offense (ppg), 20beste Defense (ppg, rpg, FG%). Auswärtsstark: 11-4, Top 25: 0-1, RPI Top50: 0-1, RPI Top100: 1-2.
Nur mit 5Pkten gegen Cal verloren, nur mit 6 gegen Lousiana Tech.

Big South-Championship: Winthrop Eagles – Coastal Carolina 64:53 – Das überwiegend enge Spiel wurde 6 Minuten vor Schluß entschieden, als Winthrop den Rythmus wechselte und plötzlich Full-Court-Pressing spielte. Coastal Carolina kam damit nicht zurecht und machte in den folgenden vier Minuten nur noch zwei Punkte (Winthrop: 15Pkt). Unter dem Druck der Eagles kam Coastal Carolina schlichtweg nicht mehr zum Korbabschluß. Die Reaktion von Coastal Carolina ihrerseits Pressure zu spielen, kam zwei Minuten vor Schluß zu spät – der Schaden war angerichtet.

Der Deutsche Andy Büchert spielte bei Winthrop 26min, 1Pts, 8Rebs. Er zeigte Präsenz in der Defensive unterm Korb, war ansonsten wenig zu sehen.

Winthrop zieht damit als eines der ersten Teams in die diesjährige March Madness ein, aber so wie sie gespielt haben, dürften sie nur einen #15 oder #16-Seed bekommen. Ihre einzige Stärke ist eine Defense die die gegnerische Shooting% niedrig hält.

Wenig ehrfuchtsvolle Kerndaten: RPI: #167, Strength of Schedule: #247. Landesweit 303-beste Offense (ppg), 32-beste Defense (ppg und FG%). Big South-Champion, wurden in der regular season hinter Coastal Carolina und Radford nur Dritte. 19-12, 12-6. Auswärtsbilanz 7-11, Top 25: 0-2, RPI-Top 100: 0-3. Nur #4 Reggie Middleton schafft es in einer ansonsten ausgewogenen Offense, auf über 10ppg zu kommen (10,2)

Atlantic Sun-Semi: Jacksonville Dolphins – Mercer Bears 63:66 – Mercer gewann als #6 überraschend das Viertelfinale gg #3 Belmont, während #2 Jacksonville sich gg #7 N.Florida durchsetzte.

Mercer und Jacksonville gelten eigentlich als Uptempo-Mannschaften, haben aber das hohe Tempo nur in den ersten 5 Minuten halten können – ein Tempo das beide Mannschaften in der Defensive sichtlich überforderte. Danach wurde auf die Bremse getreten, beide Defenses standen solide und die Trefferquote ging zurück.

Dominierender Spieler war Mercers #33 Emerson: unterm Korb anspielbar, viele Rebounds (21Pts, 15Rebs), gute Assists. Das Duell gegen JUs Alston konnte er durch Beweglichkeit klar für sich entscheiden. Aber seine Überlegenheit wurde von Mercer in der Schlußphase kaum ausgespielt. Stattdessen nahm man viele, zuviele Dreier und hielt Jacksonville im Spiel.

JU belohnte sich nicht für sein aufwändiges Spiel. In der zweiten Halbzeit spielte die Defense mit größerem Druck auf den ballführenden Spieler, aber die Offense war zu eindimensional: permanent versuchte man mit dem Setzen von Screens in den Perimeter einzudringen oder Dreier zu werfen (5/22, 22,7%). So nutzte es nichts, das man 63mal einen Korbwurf versuchte, während Mercer nur 52x warf. Die Wurfpositionen waren zu schlecht.

Mercer spielt damit im Atlantic Sun-Finale gegen East Tennesse State (ETSU) um den Platz in der March Madness. ETSU geht als leichter Favorit und mit den besseren Saisonstats ins Spiel, aber Mercer gewann in der A-Sun-Saison beide Spiele und hinterließ bei mir im Kreuzvergleich bei den beiden Semis den besseren Eindruck, vorallem dank Emerson. ETSU wirkte im Gegenzug tiefer besetzt.

Friedhard Teuffel im Tagesspiegel über die Rückkehr von Wilfried Mohren und das einstige “System Mohren” im MDR Sport – für Mohren alles nur eine Aneinanderreihung von Pech, Schlafmützigkeit und Versuchung.

Atlantic Sun-Semifinale East Tennessee State – Kennesaw State 69:64 – Kennesaw State an #8 gesetzt, schlug im Viertelfinale überraschend die #1 Lipsomb, während East Tennessee State die #5 Campbell schlug.

Ein schwaches Spiel mit vielen Fehler, Turnovers. Spiel wogte hin und her, je nach dem wer gerade den Shooting Touch hatte oder mit intensiver Defense spielte. E.Tennessee einerseits cleverer, andererseits erstaunlich im Vergeben von einfachen Würfen und da Kennesaw phasenweise seine Dreier machte (8/21) blieb das Spiel die ganze Zeit enger, als es eigentlich hätte sein müssen. Obwohl bekannt ist, dass Kennesaw State viele Dreier macht, hat East Tennesse State den drei Hauptschützen viel Raum gegeben, war nicht eng am Mann.

Aber abseits von den Dreiern war Kennesaw zu limitiert. Ihr wichtigster Spieler F #2 Cummings ist ein Freshman, die die fehlende Reife anzumerken war, mit vielen schlechten Würfen, falschen Entscheidungen und überflüssigen Fouls (4 Turnovers, 4 Fouls, aber kaum bei Rebounds in Aktion: 2Rebs). East Tennessee State wirkte reifer und ausgewogener. Im Finale wartet Jacksonville oder Gastgeber Mercer.

Big South-Semifinal Coastal Carolina – UNC-Asheville 92:73 – Coastal Carolina überrollt mit seiner Fastbreak-Offense UNC-Asheville, allerdings schlampig im Abschluß. Probleme bekommt Coastal auch, wenn der Gegner sich schnell und kompakt im Kreis zurückzieht. Dann fällt ihnen nicht mehr ein, als unmotiviert Dreier zu nehmen. Aber UNC-Asheville verstand es eben nicht, sich kompakt hinzustellen, lieferte wenig Gegenwehr und erlaubte Coastal 49,3FG%.

Coastal giftig in der Defense, forcierte viele Turnovers in dem sie aggressiv in die Passwege reingehen (13 Steals). Coastal wirkte insgesamt sehr einsimensional. Strength of Schedule landesweit, sage und schreibe nur #336!

Aber trotzdem bleiben sie die Überraschung der Big South: das zu Beginn der Saison in der Big South auf #8 getippte Team hat jetzt nicht nur die regular season mit 26 Siegen geholt, sondern steht auch im Big South-Finale gegen Winthrop.

Big South-Semifinal Withrop–Radford 61:46. Favorit Radford mit zuvielen Turnovers, fand nie das Momentum um wirklich in das Spiel einzudringen. Trotz Dominanz am gegnerischen Brett (21offRebs) zu schlechte Offensivausbeute. Nur 25,0FG%! Radfords Star Parakhouski war offensiv eine Enttäuschung. Zwar 18Rebs, aber nur 11Pts (Saisonschnitt: 21ppg). Winthrops Deutscher Andy Büchert mit 10Pts, 5 Blocks.

Dit’n’Dat

WTA – Die WTA-Tour und Sony Ericsson haben ihren Vertrag umstrukturiert. Sony Ericsson wird irgendwann(!) in diesem jahr aus dem Namenssponsoring-Vertrag entlassen, bleibt aber dafür bis Ende 2012 als Sponsor erhalten – der neue Vertrag soll um 40% geringer dotiert sein. Das nun vorzeitig beendete Namenssponsoring hat aber nichts mit den Ende März stattfindenden Sony Ericcson Open in Miami zu tun. Qu: SportsBusinessJournal

ESPN – ESPN360 wechselt in den USA den Streaming-Dienstleister. Bislang war es silverlight-basierende Technologie vom Dienstleister Move Networks. Nun geht man zu MLB Advanced Media (MLB AM) und als Grund für den Wechsel gibt man an, das man für die Zuschauer zugänglicher werden will und daher auf Flash-Streaming setzt – MLB AM ist bereits seit Jahren eine erfolgreiche Tochtergesellschaft der Baseball-Profiliga, die nicht nur die Baseballspiele streamt, sondern auch z.B. die March Madness von CBS. Vom Wechsel nicht betroffen ist die europäische Variante von ESPN360, die seit einigen Tagen ESPNPlayer heißt und seit jeher flashbasierend war. Qu: NY Times.

ESPN – Der Medienjournalist Kai-Hinrich Renner schreibt über Kontaktpflege von ESPN-Verantwortlichen in Vancouver im Deutschen haus während der Olympischen Spiele und schließt daraus auf ein “Drängen” nach Deutschland. Kann sein. Kann aber auch schlichtweg den Grund haben, das ESPN in den USA an den Olympia-TV-Rechten interessiert ist und das deutsche IOC-Mitglied Thomas Bach als Machtfaktor im IOC gilt. Qu: Abendblatt

FIFA/UEFA – Die Front gegen FIFA-Präsident Sepp Blatter bringt sich langsam in Stellung. Nachdem der asiatische Fußballverband vor zwei Wochen angekündigt hat, einen Gegenkandidaten zu stellen, scheint sich Michel Platini nun auf die asiatische Seite geschlagen zu haben. Letzte Woche unterzeichnete er in Südkorea ein Sponsoringvertrag zwischen Hyundai und der UEFA für die nächsten beiden Europameisterschaften. Die Nummer 2 im asiatischen Fußball ist der Südkoreaner Chung Mong-Joon, der wiederum einer Firma aus dem Hyundai-Firmenimperium vorsteht. Nach meinung von Guardians Digger gibt es Anzeichen, dass Michel Platini mit asiatischer Unterstützung zum Blatter-Gegenkandidaten aufgebaut wird. Qu: GUARDIAN

Montag, 08.03.2010

18h00 Skispringen, Quali, EURO/HD live

20h15 Zweite Liga: Bielefeld – Karlsruhe, #25, BÄH + SKY/HD live
BÄH: Vorberichte ab 19h45
SKY: Vorberichte ab 20h

20h30 NHL: Philadelphia Flyers – Toronto Maple Leafs, ESPN Tape

21h00 Premier League: Wigan – Liverpool, #29, SKY live

21h00 Primera Division: Valencia – Santander, #25, Laola1.tv-Stream live

21h15 Talk: Talk und Tore, SKY Sport Austria live

21h15 Talk: Sport und Talk aus Hangar 7, Servus.TVlive

22h15 Talk: Spieltagsanalyse, BÄH live
Mit Thomas Helmer, Thomas Strunz und Andreas Müller

22h45 Sport Inside, WDR
Whl: 0h30/EinsExtra
Die DFB-Krise rund um Manfred Amerell und Michael Kempter
Energie Cottbus setzt wieder auf deutsche Spieler
Der Wasalauf

0h35 Late Kick Off, BBC Regional

1h00 – 7h30 NBA: NBA TV, SKY live
Lt SKY: ab 1h30 NY Knicks – Atlanta Hawks

1h00 College Basketball, CAA: Championship Game, ESPN live
Whl: Di 19h

3h00 College Basketball, WCC: Championship Game, ESPN live
Whl: Di 20h30

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

Dienstag, 09.03.2010

11h30 College Basketball, MAAC: Championship, ESPN Tape
12h00 Hockey-WM: Neuseeland – Deutschland, Zing TV + bwin-Stream + sportdigital.tv live
13h00 College Basketball, SoCon: Championship, ESPN Tape
15h00 NHL: Washington Capitals – Dallas Stars, ESPN Tape
17h00 NHL: LA Kings – Columbus Blue Jackets, ESPN Tape
17h15 Skispringen, ZDF/HD + EURO/HD live
19h15 Eishockey/AUT: Halbfinale, SKY Sport Austria live
20h00 HBL: Lübbecke – Lemgo, #23, BÄH live
20h30 Basketball/Eurocup: Valencia – Kazan, #6, EURO2 live

20h45 Champions League: Achtelfinale, SKY live
Fiorentina – Bayern (HD)
Arsenal – Porto

22h15 Basketball/Eurocup: Badalona – ALBA Berlin, #6, EURO2 Tape (60min)
22h30 Talk: Heimspiel, BÄH live

1h00 – 7h30 NBA: NBA TV, SKY live
ab 1h: Charlotte Bobcats – Miami Heat
ab 4h30 LA Lakers – Toronto Raptors

1h30 NHL: Montreal Canadiens – Tampa Bay Lightning, ESPN live
4h00 NHL: Edmonton Oilers – Ottawa Senators, ESPN live

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Zu der Entscheidung gegen Chipball/Torkamera:

    Wäre es eigentlich möglich das der DFB oder die UEFA sich gegen diese Entscheidung stellt und den Chipball einfach einsetzt? Was kann die Fifa dagegen machen? Nationalelf ausschliessen? Wäre ja mal lustig übernächste WM in Brasilien ohne Europa. Finde da müsste/könnte man mal erheblich Druck ausüben. Beschweren sich ja jetzt alle möglichen Leute aus Europa.

    Ich finde übrigens die Torrichter totalen Quatsch. Sie stehen bei Angriffen meist eher hinter dem Tor (oder seitlich versetzt). Da können sie eigentlich auch nicht sehen, ob der Ball drin war oder nicht. Dazu müssten sie auf Höhe der Linie und nah am Tor stehen und das ist nun wirklich so gut wie nie möglich. Man stelle sich vor er behindert Spieler.

  3. Ich halte “Torrichter”, besser: weitere Schiedsrichterassistenten, für die bessere Lösung als den Chip im Ball. Der Chip im Ball löst nur ein recht kleines Problem: Ball über die Linie oder nicht… Wie häufig kam das Problem z.B. an diesem Wochenende vor?

    Weitere Schiedsrichteraissstenten können dagegegen bei heiklen Strafraumszenen assistieren und von denen gibt es reichlich. Problem ist halt: sie brauchen ein klares Aufgabengebiet und müssen offensiv mit dem Hauptschiedsrichter kommunizieren. Derzeit scheint mir ihr Aufgabengebiet nicht klar genug zu sein und auch permanent unterschiedlich interpretiert zu werden.

    Und wenn allen Beteiligten wirklich am Wohl des Fußballs gelegen ist, bekommt Adidas für die Forschung des Ballchips eine einmalige Zahlung von der FIFA und lizensiert die Technologie dafür an alle Interessierten kostenlos, statt daraus einen Wettbewerbsvorteil zu generieren.

  4. Ah, die Asiaten haben sich also ausgerechnet Platini als Heilsbringer ausgeguckt? Gratulation… Der Mann hat ja schon Erfahrung damit, kleinen Verbänden eine Revolution zu ihren Gunsten zu versprechen, die dann nach seiner Wahl in einem halbgaren Kompromiss endet.

    Vorher: Reduzierung der CL-Startplätze für die Top-Nationen auf maximal drei. “Ich finde vier Klubs aus einem Land einfach zu viel.”

    http://www.fussballportal.de/vermischtes/platini-fordert-reform-der-champions-league-904

    Nachher: Die Tabellenvierten aus den Top-Nationen haben es jetzt in der Quali etwas schwerer, dafür haben die Dritten sogar einen Freifahrtschein in die Gruppenphase bekommen.

    Divide et impera!

  5. Torschiedsrichter, Chip im Ball, ist doch alles mumpits. Zumindest in den großen Ligen ist heute jede Spielsituation in extrem kurzer Zeit durch TV Bilder nachprüfbar. Sowohl im Hockey, Rubgy und American Football gibt es sehr gute Varianten wie man diese Technik sinnvoll nutzt ohne dadurch den Spielfluß zu stören. Mir unbegreiflich warum der Fussball sich dem verweigert. Vermutlich fühlen die großen Herren sich einfach nur in ihrer Ehre verletzt wenn man nicht selber Vorreiter ist sondern es anderen nachmacht. Lächerlich!

  6. Was heißt “jede Spielsituation”?

    Im Rugby wird nur der gelegte Versuch per TV-Entscheid überprüft und das mit Grund: ein Chip dürfte kaum in der Lage sein, sämtliche beim Rugby nötigen Parameter abzufragen (wie soll der Chip wissen, ob er wirklich auf dem Boden und nicht einen Menschen abgelegt worden ist?)

    American Football ist keine “fließende” Sportart.

    Im Eishockey wird auch nur der Torentscheid überprüft (was auch schon problematisch genug ist), beim Feldhockey etwas mehr (z.B. zur Feststellung wer das Foul für eine Zeitstrafe getätigt hat).

    NBA: nur die Würfe bei auslaufender Spielzeit.

  7. Dieses Wochenende ist es mir besonders aufgefallen: was Spieler an haarsträubenden Fehlern produzieren, läßt Schiedsrichterfehler sehr harmlos unbedeutend aussehen. Ich meine nicht nur die Leute, die ein leeres Tor nicht treffen, Abwehrspieler, die sich gegenseitig anbolzen, Torhüter, die durch den Strafraum irren. Sondern vor allem die ins nichts getretenen Ecken, Freistösse in den Oberrang, Kurzpässe, die nicht ankommen. Und hinterher soll es der Schiedsrichter gewesen sein…

  8. Die BBC klinkt sich kurzfristig noch in die Hockey-WM ein und zeigt gleich (12:05 MEZ) England – Spanien live via Red Button. In Deutschland gibt es das Spiel live bei Sportdigital.tv.

    http://www.englandhockey.co.uk/news.asp?itemid=7928&itemTitle=England+v+Spain+on+BBC+Red+Button&section=22&sectionTitle=News

    Da England schon fürs Halbfinale qualifiziert ist, wird die BBC wohl auch am Donnerstag und Samstag übertragen.

  9. Das Problem im Fußball ist, dass der Schiedsrichter für alles der Schuldige ist. Kein Zweikampf, bei dem nicht mindestens irgendwo ein Spieler reklamiert, kein Spiel, nachdem nicht mindestens ein Beteiligter sich in der mixed zone über den Schiedsrichter empört, kaum ein Spiel, in dem mal einer eigene Fehler eingesteht.

    Es muss sich primär mal etwas an der Einstellung gegenüber dem Schiedsrichter ändern. Im Eishockey z.B. fällt mir immer wieder ganz massiv auf, dass sich kaum einmal jemand über den Schiedsrichter aufregt, nach dem Motto: Wenn wir verlieren, sind wir sebst Schuld, und nicht die Referees.

    Im Fußball macht man es sich mittlerweile sehr, sehr leicht damit. Wir verlieren – also ist der Schiri Schuld. Damit habe ich früher immer “Fußball in Italien” assoziiert. Leider hat diese Unsitte in den letzten Jahren auch in Deutschland Einzug gehalten.

  10. @korsakoff Mit Eishockey meinst du hoffentlich die NHL. Denn die Refs dort machen einen grandiosen Job, wie ich finde. Lassen das Spiel immer gut laufen und wenn sie pfeifen, stimmts zu 95% auch. Okay,manchmal siehts kleinlich aus, aber das Gefühl für einen Call ist dort sehr gut. In der DEL sieht/sah man es leider noch öfter, dass Refs Blödsinn pfeifen oder es Rudelbildung gibt. Da wird der Goalie umgefahren und alle beschweren sich beim Ref. In der NHL gibts dafür Keile und dann traut sich das auch keiner. Geht man zb nach Tschechien oder in die KHL, kann es dort passieren, dass Zeugwarte mit dem Ref diskutieren. Wo gibts denn sowas^^

    Zum Fussball sei nur eins gesagt, von 100 Chancen, die angebliche Profis im Spiel versemmeln, gibt es 1 oder 2 Fehlentscheidungen, über die später lamentiert wird. Sich aber an die eigene Nase zu fassen, aus seinem Porsche aussteigen und mal lieber vorm Tor Schusstechnik üben, das sehen die wenigsten ein. Auch sogenannte Kommentatoren, die anhand von Zeitlupen grossspürig daherschwafeln, dass war ja nie Abseits bla, der Schiedsrichter muss eine Tatsachenentscheidung fällen. Solange das nicht geändert wird. muss man damit leben. Alternativ bin ich dafür, dass der Schiedsrichter einen Videobeweis bei einem vermeintlichen Tor nutzen darf. Sollte ja nicht so schwer sein, oben in der Torecke 2 Kameras einzubauen. Ein Chip im Ball halte ich für unsicher. Eher müsste die Hülle aus einem Material sein, was ein Sendor im Rahmen komplett erkennt.

  11. Der ESPNPlayer basiert auch auf dem MoveNetworks-Player, also wird es wohl auch hier nen Wechsel geben. Ich weiß nicht, ob ich das so toll finde…

  12. Es muss sich aber um einen anderen Player handeln, denn der europäische ESPNPlayer ist bereits flash- und nicht silverlight-basierend. (nicht zu vergessen: in den USA ist das Ding noch auf ESPN360 gebrandet)

    (Nicht zu vergessen: der Center Ice-Player wird m.W. in den USA gar nicht erst angeboten)

    (Und der MLB-Player läuft eigentlich ganz okay. meine größten Probleme habe ich mit der MLB.tv-GUI, bei der ein Anspringen der Innings nicht möglich ist, ohne das man das Ergebnis sieht)

  13. Der MoveNetworks-Player kann in ein Flash/Silverlight-“Konstrukt”(Knöpfe usw.) eingebettet werden, wie dies in Europa der Fall ist. MoveNetworks nutzt zur Darstellung aber dann den eigenen Player. Die MLB nutzt zur Darstellung die Möglichkeiten, die Flash bietet direkt.

    MLB AM kommt mir immer wie ne “Frickelbude” vor, weshalb ich froh wäre, wenn es in Europa bei Move bliebe.

  14. @Wolli

    Klar meinte ich die NHL. Okay, von DEL und der russischen Liga habe ich keine Ahnung. Wenn es dort aber so sein sollte, dann kann man auch argumentieren, das mit dem Reklamieren hat nicht unbedingt etwas mit einer “Sportart” zu tun, sondern mit der generellen “Kultur” in einem Land.

  15. in der NBA können inzwischen nicht mehr nur Buzzer-Beater reviewed werden, ein review aus dem Spiel heraus ist unter anderem bei knappen 3er/2er Entscheidungen möglich (letztens live gesehen).

  16. Die Aussagen zu den Fehlern der Spieler und der unfairen Behandlung der Schiedsrichter sind für mich Unsinn. Egal, wieviele Fehler die Spieler machen, ich möchte, daß Entscheidungen gerecht getroffen werden und Spiele nicht durch Fehlentscheidungen zu ungerechten Ergebnissen kommen. Das ist auch im Interesse des Sports. Und da könnte man im Fußball ganz einfach ganz viel tun. Es wird nie eine 100%ige Gerechtigkeit geben können, wo Menschen entscheiden. Aber die schlimmsten Fehlentscheidungen könnte man problemlos und mit geringem Aufwand vermeiden (Ball im Tor oder nicht, Foul im Strafraum oder nicht, Tor aus Abseits erzielt oder nicht usw.). Die Schiris sind schon per Funk verkabelt. Ein weiterer Schiri-Assistent auf der Tribüne, der sich bei einer solchen strittigen Entscheidung schnell die Fernsehaufzeichnung (ggf. in Zeitlupe) anschaut und dem Schiri dann kurz über Funk eine Info gibt, wäre doch eine gute Lösung. Das vermeidet nicht alle Fehler, aber die schlimmsten. Und es würde noch nicht mal jemand so richtig merken…

  17. @Stopper: nenne mir eine einzige Sportart, in der der TV-Entscheid/Oberschiri weniger als eine Dreiviertelminute braucht(*) – von der Problematik wie Schiris zu pfeifen haben, damit die Möglichkeit eines TV-Beweises offen bleibt, ganz zu schweigen. Oder davon wie sehr sich sogar die Damen und herren TV-Kommentatoren bei der Regelauslegung widersprechen, trotz zehnmaliger Zeitlupen aus fünf Perspektiven.

    (*: Hawkeye zählt nicht, da es sich nicht um TV-Beweis per Oberschiri handelt, sondern um Berechnungen am Computer)

  18. Für alle Fans der MLB:

    Kai Gronauer hat überraschend im Springtraining für die Mets gespielt.

    http://bit.ly/b5HQJ3

    Hoffen wir mal, daß das für einen Platz im Regular Season Roster reicht.

  19. Hier noch ein Link zu den vor ein paar Tagen geposteten Baskettball-Links:

    http://basketbawful.blogspot.com/

    Sehr amüsant und doch auch kompetent.

    Matthias

  20. Zu der Diskussion um die Verwendbarkeit von technischen Hilfsmitteln denke ich, dass ähnlich wie im Tennis den Mannschaften eine bestimmte Zahl an Review-Möglichkeiten gegeben werden sollte. Beispielsweise 3 pro Halbzeit wären ganz angemessen. Pauschal könnte der Schiri jeweils pro Inanspruchnahme eine Minute auf die Spielzeit hinzu addieren. Das wäre fair und würde den technischen Hickhack begrenzen (da Abhängigkeit von den verfügbaren Kameras und somit nur in der ersten Liga/ im internationalen Geschäft/ nationale Pokale machbar) In den Ligen darunter würde eine wie auch immer geartete technische Unterstützung wohl zu aufwendig sein, so dass ich da die Lösung mit den zusätzlichen Tor-Schiris nicht so schlecht finde. Über deren genaues Aufgabenfeld müsste man aber sicher diskutieren.
    Matthias

  21. Schiris und ihre Assistenten machen die Fehler doch (bis auf absolute Ausnahmefälle Hoyzer läßt grüßen) nicht bewußt. Es sind Ausraster, die etwas mit kurzzeitig fehlender Konzentration zu tun haben. Geht mir als Zuschauer im Stadion doch auch so. Da war eine bestimmte Szene, und ich muß mir sagen, daß ich trotz Draufschauen nicht mitbekommen habe, ob wie das jetzt wirklich war. Der Tribünen-Schiri-Assi ist sicher nicht zur gleichen Zeit abgelenkt wie die Leute auf dem Platz. Es geht auch nicht um die Korrektur der wirklich strittigen Entscheidungen. Aber daß beispielsweise beim Spiel Augsburg-Duisburg der Ball von der Latte 2m vorm Tor aufkam (also kein Tor) und daß Klose beim Spiel gegen Florenz klar im Abseits stand und stehen mußte, das war so was von eindeutig, daß es eben peinlich war.
    Kommt so eine Situation vor, kann der Schiri doch zum Assi an der Linie gehen bzw. der Assi kann den Dialog mit dem Schiri suchen, und in der Zeit der Diskussion der beiden kommt von der Tribüne: Leute, das war klar abseits oder klar Tor oder klar kein Tor. So würde man wirklich die schlimmsten Peinlichkeiten vermeiden. Alle Fehlentscheidungen vermeidet man sowieso nicht, und wo es eine Ermessenssache ist, sind die Dinge ohnehin klar.

  22. Lächerliche Pseudoanalyse auf SPON, warum Schalke und nicht Leverkusen der härtetste Bayernkonkurrent ist: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,682308,00.html

    Sinngemäß: Wenn Kießling die Meisterschaft nicht als Ziel formuliert, ist es Alibidenken, wenn Magath das nicht tut eine kultivierte Strategie des Understatements. Und das Leverkusen zwischen Spieltag 16 und 18 Rückstände aufholte, wird als fehlende Stabilität ausgelegt – statt als Zeichen für Nervenstärke. Schalke hingegen wird dafür gelobt, auch schon Rückschläge weggesteckt zu haben.

  23. @dogfood

    Du nennst die von mir gemeinten Beispiele doch selber. Was spräche z.B. dagegen im Fussball zu sagen das bei Toren zu der Frage ob der Ball drin war, ob der das Tor erzielende Spieler abseits war oder z.B. den Ball mit der Hand ins Tor befördet hat oder ob ein Foulspiel im 16-Meter Raum vorgelegen hat kurz einen Oberschiedsrichter zu befragen? Das Spiel ist dann eh unterbrochen und am Ende könnte sich keienr hinstellen und die eigene Unfähigkeit auf den Schiri abwälzen.

  24. @Matthias
    Ein Fußballspiel wird eh schon zu lange und zu oft unterbrochen (Fouls, Verletzungen simulieren zum Zeitschinden, Spielerwechsel zum Zeitschinden usw.), da noch bis zu 3x (mal 2) pro Halbzeit Video-Review einzubauen, macht es unerträglich.

    Ganz zu schweigen davon, WANN du unterbrechen willst. Im Football wird nach jedem Spielzug das Spiel unterbrochen. Fußball aber lebt vom Spielfluss. Und zwei Minuten warten bis der Ball aus dem Spiel ist, um dann den Review zu machen, ist Schwachsinn.

  25. Eben, ganz praktisch: Ball streicht knapp an Torlinie vorbei (Schiedsrichter will weiterspielen lassen), Ball bleibt aber im Strafraumgewühl. Unterbrechung oder nicht? Und falls ja, wie gehts anschließend weiter bei Nicht-Tor? Schiedsrichterball im Strafraum? Juhu.

    Genauso kann man es auch bei Nicht-Abseits-Entscheidungen fragen.
    Erst ausspielen lassen? Wann dann unterbrechen falls kein Tor unmittelbar fällt bzw. der Ball nicht danach ins Aus geht?

    Wenn das Spiel eh unterbrochen ist, klar, dann ist es kein großer Aufwand eine Videoentscheidung o.ä. zu machen.
    Aber wenn das Spiel deswegen eigentlich nicht unterbrochen wird, da wird die Frage doch erst richtig spannend.

    Und das sind dann auch die Fälle, wo die Videoentscheide dem Fußballspiel plötzlich wirklich eine ganz andere Dynamik geben.

  26. @JensA
    Der Fußball kennt zuviele “weiche” Regeln, die mehr Interpretationsache als harte Regeln sind. Sowas gibt es im Football bei den TV-Beweisen nicht bzw. kaum. Es ist kaum ein Zufall, dass die interpretationsfähige Pass Interference nicht den Challenges unterworfen ist. Seit letzter Saison ist auch das recht weiche “beim catch out of bounds geschubst” weggefallen.

    Aber beim Fußball: passives Abseits wenn dem Torhüter die Sicht genommen wird oder Abwehrspieler irritiert werden. “Handspiel” ist von mehreren Faktoren abhängig, die nur ca. 20% aller TV-Kommentatoren auf die Kiste bekommen. “Notbremse” 30 Meter vorm Tor?

    Was TV-Bilder bei diesen “weichen” Regeln liefern können, ist also nicht mehr Eindeutigkeit, sondern allenfalls mehr Bilder zur Interpretation. Die gewünschte Klarheit wird es nicht geben. Was wird also gewonnen? Zusätzliche Unterbrechungen im Spiel.

    (BTW: die für die Abseitsentscheidungen wichtigen Linien werden vom Fernsehen derzeit ja auch nicht ad-hoc geliefert, sondern meistens mit 1-2Minuten Verzögerung. Wenn ich mir die 3D-Stümpereien vom ZDF ansehe oder die Unfähigkeit von Sportcast-Regisseuren bei Abseitsentscheidungen die Zeitlupe im richtigen Moment anzuhalten, frage ich mich auch wie es um die Qualität der TV-Bilder bestellt ist. Dies ist hinsichtlich der Präzision ein anderer Schnack als beim Rugby festzustellen, ob der Ball im Malfeld gelegt worden ist)

    Ein weiterer Punkt ist, inwieweit der TV-Beweis ein Spiel verfälscht. Führt man den TV-Beweis ein, wird es nur Wochen dauern, bis von den Schiedsrichtern verlangt wird, anders zu pfeifen: bei fraglichen Abseitsentscheidungen das Spiel eher laufen zu lassen, weil ein Tor ja immer noch revidiert werden kann.

    Das verfälscht aber den Charakter des Spiels: wenn Werder an der Mittellinie eine Abseitsfalle baut, dann weil sie den Gegner dort stoppen wollen und bei Abseits ggf. einen schnellen Gegenangriff nach dem Freistoß einleiten wollen. Wenn aber der Schiedsrichter erstmal gemütlich weiterspielen lässt…

    Auch dies ist der Grund warum in vielen Sportarten der Einsatz von TV-Bildern so enorm beschränkt ist: vorallem auf die Frage “Ball über die Linie” bzw. “Ball vor Spielende über die Linie”. Das ist aber eine Frage die sich auch mit nem Chip im Ball abfrüstücken lässt – und zwar ohne dass man den Charakter des Fußballs verändert.

    Ich bleibe dabei: Tempo und Intensität des modernen Fußballs sind m.E. Gründe warum man sich überlegen sollte, mit mehr Schiedsrichtern zu arbeiten, ähnlich Handball, Basketball, Eishockey. Nicht mit diesem Torrichter-Schwachsinn, sondern gleichberechtigten Schiedsrichtern mit einstudierten Laufwegen und Kommunikationsverhalten. Damit gewinnt man auch mehr, als Adidas für die Schließung einer klitze kleinen Regelproblematik mehr Geld in den Rachen zu werfen.

  27. Das Argument, dass er Ballchip “nur” für die Frage “Tor oder nicht Tor” eingesetzt werden kann ist aus meiner Sicht leider keins. Denn das ist die zentrale Frage des Spiels!!! Selbst wenn wir vielleicht “nur” alle 2-3 Spieltage über kritische Situationen sprechen, so sind es doch genau DIE entscheidenden Szenen, wenn es um Sieg-Niederlage oder Tordifferenz geht.
    Wenn man hier Klarheit hat, dann hat man schon gewonnen!
    Dem Videobeweis stehe ich leider sehr kritisch gegenüber, da es mich immer wieder wahnsinnig macht, wie TV-Bilder von verschiedenen Leuten interpretiert werden. Da kann von räumlicher interpretation eines zweidimensionalen Fernsehbildes oft leider keine Rede sein. Ähnlich ist es doch bei der Frage Foul oder nicht, bzw Foul vor oder im Strafraum. Das machen die Schiris doch wirklich sehr gut – da wäre eine “Videobeweispause” die mit Sicherheit immer mindestens eine bis 2 Minuten dauern würde einfach nur nervig.
    Natürlich spricht Van Gaal im Kicker über ein Idealbild des technisch durchgestylten Fußballs mit zig Assistenzsystemen. Aber für den Moment täte es der Chip:
    Die zentrale Frage (Tor oder nicht Tor) wäre geklärt
    Die FIFA zeigt, dass sie innovationen gegenüber aufgeschlossen ist, aber das Spiel weitgehend im klassischen Rahmen ablaufen lässt.
    Mehr will man doch gar nicht!
    PS: wer kam eigentlich auf die Idee, die Probezeit der 5. und 6. Offiziellen bei der Europa League zu verlängern?

  28. Mit den 6 Schiris kommen wir meinem schon vor vielen Jahren auch geäußerten Vorschlag näher: 2 gleichberechtige Hauptschiris für das gesamte Feld und 4 Linienrichter. Und zwar alle als gutbezahlte Profis. Dazu ein Bewertungskomittee wie in der NFL, die während der Woche in aller Ruhe die Leistungen per Video beurteilen. Ohne Schiri-Beobachter im Stadion.

  29. @Hirngabel
    Das Problem ist: Es dem Schiedsrichter zu überlassen, wann er das Spiel unterbrechen darf, geht auch nicht. Wir erreichen damit genau eins: Noch mehr Streitereien.

  30. Nein, dem Schiedsrichter kann man das nicht überlassen. Merk hatte das ja schon mal ausgearbeitet, leider ist sein Konzept nicht öffentlich gewesen.

    Ich denke, man muss irgendwo halt mal anfangen und schauen, wie es funktioniert. Und hier sollte man natürlich einfach anfangen, also nicht gleich bei Abseits&Co. Tor/Kein Tor scheint mir da sehr geeignet. Jeder Trainer kriegt 1-2 mal Vetorecht pro Spiel und nur bei Spielunterbrechung. Wenn es keine Spielunterbrechung gibt – Pech gehabt. Eine Unterbrechung nur für den Videobeweis darf es keinesfalls geben.

  31. Gefühlt (Statistiken habe ich keine) sind die größten Aufreger Woche für Woche falsche Abseitsentscheidungen und Fouls bzw. vermeintliche Fouls im Strafraum. Wie dogfood schon sagte, die Wembley- oder Phantom-Tor-Nummern sind doch eher selten und lassen sich in der Tat mit dem Chip leicht regeln.

    Für Abseits ja/nein und Elfer ja/nein ist der Videobeweis dagegen ziemlich untauglich, weil das Spiel in mindestens 50% der Fälle danach weiterläuft. Hier macht ein Videobeweis nur Sinn, wenn man Werbeunterbrechungsmöglichkeiten fürs Fernsehen erfinden will.
    Fehlentscheidungen bei Abseits und Elfer werden ja eher unabsichtlich getroffen, eher aus Konzentrationsschwäche oder wegen einem sehr ungünstigen Blickwinkel. Was man deswegen gerade von der NFL lernen kann ist: Mehr (und mit Kompetenzen ausgestattete) Schiedsrichteraugen sehen halt einfach auch mehr.

    Ich würde gerne mal eine Versuchsreihe erleben mit 2 “Haupt”schiedsrichtern (pro Hälfte einen), vier Linienrichtern (pro Halbfeldseite einen) sowie vier Strafraumrichtern (an jedem Pfosten einen).
    Das wären zwar 10 pro Spiel und damit 6 mehr als bisher, aber eigentlich sollte das den Clubs, die ja immer von den millionenschweren Fehlentscheidungen sprechen, wert sein. Ob das wirklich funktionier kann bezüglich Kommunikation und Abstimmung weiß ich auch nicht, deswegen bräuchte es eben eine Versuchsreihe.

  32. neues zum TV-vertrag in Ö:
    http://kurier.at/sport/fussball/1984455.php

  33. Es macht den Reiz am Fußball auch aus, daß man sich Stunden, Tage, Wochen und Jahre nach einem Spiel noch richtig schön streiten kann, wars ein Foul oder nicht, wars Abseits oder nicht und so weiter. Daran würde ich nichts ändern. Aber wenn jemand aus zwei oder mehr Metern abseits ein Tor erzielt, ein Foul einen Meter vorm Strafraum in einen Elfmeter und ein einen Meter im Strafraum als Freistoß ausgedeutet wird, ein Ball von der Latte einen Meter hinter die Torlinie springt und kein Tor ist oder der Ball einen Meter vor der Linie aufprallt und Tor ist, ein Tor klar per Handspiel erzielt oder vereitelt wird, das kann und sollte man vermeiden. Was mit einfachsten Mitteln, ohne zusätzlich Unterbrechungen und recht unauffällig möglich ist.
    Mit der Problem, ein Nicht-Abseits als solches abzupfeifen, wird man immer leben müssen. Mit den anderen Dingen muß und sollte man nicht leben.

  34. Offiziell: Kein US-Racing auf ‘Sky’

    http://bit.ly/a7l2Y9

    Nun gibt es kein US-Sport mehr auf Sky, außer NBA TV….Ich spare mir jeglichen Kommentar dazu

  35. Ein Problem ist auch, dass in allen Spielen Kameras stehen müssen.
    Dies ist aber gar nicht immer der Fall z.B. in der Uefa-Cup Quali oder in vielen Spielen der 3. Liga.
    Dies führt dazu, dass es vom Fernsehpartner abhängig ist, ob es einen Videobeweis gibt oder nicht.

  36. Aber ja doch. Nur ist es doch wohl ein Unterschied, ob Schienbeinhofen gegen Plattfußhausen durch ein irreguläres Tor gewinnt oder nicht. Oder ob Irland oder Frankreich zur WM fahren. Oder ob Bayern oder Florenz in der CL weiterkommen.

  37. Stopper, genau genommen gibt es da überhaupt keinen Unterschied. Dem Nicht-Fußballfan, also der großen Mehrheit der Menschen, ist es völlig egal, ob Irland, Rubin Kasan oder Musterhausen zur WM fährt.

    Den Nicht-Fußballfan braucht man aber, vor allem als Zahlmeister bei den Großereignissen. Deshalb tun die Hauptverdiener gut daran, das Spiel möglichst einfach (und konfliktträchtig) zu halten, damit diese Masse das Interesse nicht verliert.

    Ich bleibe dabei: für einen Fußballinteressierten müssten Schweinsteigers Ecken über Wochen und Monate mehr Gesprächsstoff hergeben, als die schlimmsten Fehlentscheidungen der Schiedsrichter.

    Nebenbei hätten Löws Helden mit Videobeweis womöglich drei Sternchen weniger über dem Wappen…

  38. @stopper
    Ja, es gehört auch die Diskussion um solche Entscheidungen zum Fußball. Aber mittlerweile kann eine Fehlentscheidung über Millionen entscheiden.

    Nehmen wir den letzten Spieltag der letzten Saison: Trochowski schießt aus Abseitsposition das Tor gegen Frankfurt, was die EL Teilnahme für uns und eben nicht für die Dortmunder bedeutete. Das sind ein paar Millionen mehr für uns im Etat und eben auch ein paar Millionen weniger für Dortmund.

    Da wollen die Dortmunder bestimmt nicht eine Saison lang drüber diskutieren sondern lieber eine richtige Enscheidung des Schiedsrichters während des Spiels.

  39. Das gehört dann eben zum Risiko des Geschäftsmodells Unternehmensfussball. Ist allen Beteiligten bekannt…

  40. UUUaaaargh, ich dachte hier wäre ich vom Bielefeldistentum verschont. Wer den Reiz am Fußball im Diskutieren strittiger Schiedsrichterentscheidungen sucht, der darf meinetwegen gerne seinen Fußballkonsum auf Ascheplätzen ausleben. Ich will GUTEN Fußball sehen und den bringt uns die ach so verhasste Kommerzialisierung und aus dem Wettbewerb entstehender Innovationsdruck. Profifußball ist nicht Fußball in einer anderen Liga als Amateurfußball. Profifußball ist ein anderer Sport!

    Weil das Schiedsrichterwesen von Innovationen ausgenommen wird, hinkt dort die Qualität einfach hinter professionellen Ansprüchen hinterher. Damit meine ich nicht die Qualität der Schiedsrichter selbst, sondern die Methoden, die man ihnen an die Hand gibt.

    Lasst die Schiedsrichter sich endlich auf ihre Kernkompetenz beschränken: Situationen bewerten und richten. Absichtliches Handspiel, kein Abspiel. Foul oder nicht, welchen Maßstab lege ich an etc. Wenn die Amerikaner fahrende Jeeps aus dem Weltraum vefolgen können, wird die Kapitalmacht des Fußballs jawohl eine ordentliche Triangulation für 22 Menschen und ein Spielobjekt hinbekommen. Dann summt es, wenn der Ball im Aus ist, im Tor oder ein Spieler bei Ballabgabe im Abseits steht. Wie das Hawkeye im Tennis.

    Kollege Övrebö und Co sorgen sogar dann noch dafür, dass die Traditionalisten weiterhin über strittige Entscheidungen streiten dürfen. Deren Kompetenz sollte für diese Aufgabe allerdings nicht beschnitten werden, ein externer “Oberschiri” im Stadion ist Gift für die Autorität des Spielleiters.

  41. @Erz
    Hawkeye bzw ähnliches bei Abseits? Das geht über meinen Verstand. Wie will das System aktives vom passiven Abseits unterscheiden? Per Herzfrequenz? Wärmebild? Bewegungsmelder?
    Wie soll die Ball”abgabe” (und um die geht’s ja dann immer) erkannt werden? Könnte ja auch sein, dass ich mir den Ball ziemlich stramm selber vorlege und hinterher sprinte.
    Nee, Abseits ist leider fast schon zu komplex fürs menschliche Gehirn und damit auch für künstliche Intelligenz. Denn die ist ja bekanntlich nicht schlauer als unser Gehirn, sondern nur schneller und gründlicher. Auslinie inkl. Torlinie zu erkennen ist aber natürlich kein Problem.

  42. Kai, habe ich da was verpasst? Seit wann sind wir denn zum Thema der sog. Torrichter einer Meinung?

    Denn Grundgedanken von erz finde ich btw gar nicht so blöd – klare technische Abläufe als Hinweis durch die technik, Bewertung durch den Schiri. Dann bekommt der Schiri ein Signal, wenn bei der Ballabgabe ein Spieler näher zur Torlinie als die Abwehrspieler steht, und ob das Abseits ist (Pass? Passiv? etc), entscheidet er selber.
    Fürchte aber, das ist bezüglich der technischen Machbarkeiten deutlich zu optimistisch.

    Davon ab: Wie schwer kann es den sein, ein eigenes Chip-System zu entwickeln? Oder – falls Adidas schon die triviale Grundidee geschützt haben sollte – ein anderes System? Jetzt gesetzt den Fall, die Telekom und Daimler sind nicht beteiligt?

  43. @Erz: Manche kapieren’s wirklich nicht, oder sind einfach so daneben, daß sie über den dt. Tellerrand nicht rausschauen können. Es gibt auch prof. Fußball in Ligen bzw. Ländern, wo mit Sicherheit solche Kameraüberwachungen NICHT IM ENTFERNTESTEN möglich sind, hauptsächlich aus finanziellen Gründen. Am besten lassen wir dann auch nur noch Teams im EC mitspielen, die sich um ein paar Mille solche Idiotereien ins Stadion bauen lassen, oder?

    Wenn Du Sport (in dem Fall Fußballspiele) mit 23 Werbeunterbrechungen wegen Videostumdium sehen willst, geh in die USA.

    Fußball hat gefälligst Fußball zu bleiben, und zwar scheiss egal ob in der Premier League Englands od. in der Premier League von Barbados!! Und genau DAS ist nämlich der entscheidende Punkt!

  44. @atterl

    Es gibt auch prof. Fußball in Ligen bzw. Ländern, wo mit Sicherheit solche Kameraüberwachungen NICHT IM ENTFERNTESTEN möglich sind, hauptsächlich aus finanziellen Gründen.

    … ungefähr so wie der vierte Schiedsrichter-Assistent nur in internationalen Wettbewerben und (in Deutschland) in der Bundesliga vorhanden ist, nicht aber in den unteren Ligen?

    @sternburg

    Davon ab: Wie schwer kann es den sein, ein eigenes Chip-System zu entwickeln?

    De-facto gingen die ersten Anläufe daneben und hat Nike bis zum heutigen Datum kein solches Chip-System entwickelt. Scheint also schwieriger zu sein, als mal kurz den Lötkolben rauszuholen.

    Es bleibt aber trotzdem nicht nachvollziehbar, dass das Torrichter-System weiter ausgetestet wird, während der Adidas-Ball noch nicht einmal bei Juniorenturnieren ausgetestet wird.

  45. Eurosport. 16:9. Kein Letterbox, richtiges! =)

  46. Da es nunmal im echten Leben Ideallösungen nicht gibt, bin ich dafür, zumindest das zu tun, was möglich ist. Würde die schlimmsten Ungerechtigkeiten und Dummheiten vermeiden. Und wäre im Interesse aller, auch der Schiedsrichter und sogar der Spieler. Ein Schiedsrichter trifft doch (Ausnahmen mal abgesehen) nicht bewußt falsche Entscheidungen. Wenn da ein Tip per Funk von der Tribüne kommt, daß der Ball bei einer Torentscheidung immer noch 2 m vor der Linie war oder jemand bei einem erzielten Tor 2 m im Abseits stand, das sollte nicht passieren und das kann mit einfachsten Mitteln verhindert werden.

  47. Der Sternburg hat verstanden, wie ich’s meinte. Und natürlich ist so ein System Utopie – Leute, wie Atterl sind ja anscheinend auch dafür, dass es dabei bleibt. Aber technisch möglich ist es seit es RFID und Beschleunigungssensoren oder passives Radar und Triangulation gibt. Mich wundert, dass Leute, die sich in einem weltumspannenden Computernetz unterhalten, so wenig Vertrauen in die Rechenleistung künstlicher Intelligenz haben. Abseits zu erkennen ist nun wirklich eine sehr einfache Heuristik. Aktiv oder passiv entscheidet der Schiri.

    Noch so ein Prinzip, das ich aus dem Web kenne: Graceful degradation. Das gleiche Team aus Schiedsrichtern kann auch ohne technische Unterstützung in niedrigeren Ligen oder im armen Ausland pfeiffen. Wo weniger Geld im Spiel ist, ist die Fehlertoleranz ja auch höher. Bei der Bewertung von Schiedsrichterleistung bin ich nach Gesprächen mit einem Profischiri aus dem Basketball noch mehr der Überzeugung, dass es weniger auf Fehlervermeidung als viel mehr auf Autorität und Spielleitung ankommt.

  48. Was mich am meisten aufregt, ist die Begründung der FIFA. Würde die sagen: die technische Entwicklung ist nicht ausgereift genug, das Spiel würde zerstückelt o.ä. – dafür habe ich ja noch Verständnis. Aber zu sagen: “Fußball muss menschlich bleiben”, das ist einfach Heuchelei der widerlichsten Art.

  49. erz: “Wo weniger Geld im Spiel ist, ist die Fehlertoleranz ja auch höher.”

    Wie läßt sich diese Aussage belegen? Oder soll sie nur eine deutliche Abwertung des Amateurfußballs ausdrücken. So in etwa: ist doch eh wurscht, ob ihr Berzirksliga oder A-Klasse spielt.

    Ein wenig gegen diese “Fehlertoleranz” spricht der Anzahl der verhauten Schiedsrichter in den unteren Klassen mit anschließender Massenprügelei. Möglicherweise hängt so ein Amateurfußballer mit ganzem Herzen genau an dem Spiel, dass er gerade spielt und nicht für Fußballkonzerne. Der hebt dafür sogar seinen Hintern von der Couch…

    Dabei fällt mir ein, dass ich zufällig mal so ein System mit Chip im Ball und an den Spielern live gesehen habe. Wenn ich mich recht erinnere, war das ein A-Jugend-Spiel, bei dem ein System des Fraunhofer-Instituts getestet wurde. Keine Ahnung, wie nah das an der Serienreife war, aus/nicht aus, Tor/nicht Tor und einfaches Abseits konnte es erkennen.

  50. Das ist doch Quatsch, eine mögliche technische Verbesserung mit der Begründung nicht einzuführen, dass nicht sämtliche Länder und Ligen aus finanziellen Gründen mitziehen können. Dann macht man das mit dem Chip halt da, wo es geht und wo es finanziell nicht möglich ist, nach den alten Regeln. Sonst könnte man ja auch sagen, dass fortan alle Teams auf Ascheplätzen spielen müssen, weil eben in der 7. ugandischen Liga nicht alle Teams einen Rasenplatz bespielen können.

  51. Korrekt, zumal Linienrichter (oder bald dann auch Torlinienrichter) in den unteren Amateurklassen auch zumeist nicht zugegen sind.
    Und in anderen Sportarten ist der Unterschied zwischen Profi- und Amateurbereich genauso unübersehbar. Aber kontroverser finde ich es noch beim Tennis: Da wird auf den zwei, drei großen Plätzen mit Hawkeye gespielt, auf den anderen nicht.
    Ich möchte technische Mittel oder ähnliches weder verpönen noch anpreisen; mir geht hier eigentlich nur um die Begründung in die eine Richtung, so wie auch Michael sie dagelegt hat.

  52. Auch die Schiri-Headsets, die Hightech-Flatter-Bälle, Schienbeinschoner, die Torwarthandschuhe und möglicherweise sogar Regeln wie das passive Abseits sind wohl auf Weg vom dt. Tellerrand in der 7. ugandischen Liga auf der Strecke geblieben. Von den Adi-Dassler-Gedächnis-Stollenschuhen ganz zu schweigen…

  53. Die Begründungen der FIFA sind einfach albern. Auch die “Fußball ist menschlich, und deshalb müssen wir mit menschlichen Schwächen leben.” Ich verstehe nicht, warum man den Videobeweis nicht einfach mal ausprobiert (zB bei diesem unsäglichen Finale der kontinentalen Sieger in Japan). Wenn es klappt, schön, wenn nicht, hat sich das Thema erledigt.

  54. Ich versteh es auch nicht. Einmal wird gesagt: “Fehler gehören zum Fußball dazu”, einmal “Naja, dann gibt es ja aber immer noch strittige Situationen”. Da finde ich das Argument mit dem Spielfluss schon einleuchtender, aber probieren sollte man es einfach mal.

    @Rob: Welche Fehlentscheidungen gingen denn den 3 WM-Siegen voran? Ich hab das gerade nicht auf dem Schirm .

  55. 1974: Schwalbe Hölzenbein
    1990: Schwalbe Völler

    So könnte man das zumindest mit etwas bösem Willen sehen. ;)

    Bei 1954 fällt es mir deutlich schwerer. Und 1990 muss man auch sehen, dass zuvor ein glasklarer Elfer an Augenthaler nicht gepfiffen wurde.

  56. Zwanziger zieht sich bis Freitag zurück und will nachdenken: http://www.tagesspiegel.de/sport/Fussball-DFB-Schiedsrichter-Theo-Zwanziger-Manfred-Amerell;art133,3051753

    Bei dem Auftreten des DFBs im letzten halben Jahr, kommt er mit der Woche aber nicht weit.

  57. “Und Kocsis flankt – Puskas abseits – Schuß – aber nein, kein Tor! Kein Tor! Kein Tor! Puskas abseits”

    http://www.das-wunder-von-bern.de/hintergrund_3zu3.htm

  58. So gesehen könnte man natürlich auch argumentieren, dass Deutschland mit Chip im Ball 1966 Weltmeister geworden wäre… naja.

  59. @Michael Kutzop: Bei einem 3-2 Sieg hättest du England den Titel aberkannt?

  60. @Gert: Das Wembley-Tor war das 3:2. Das 4:2 (in der 120. Minute) wäre, so könnte man argumentieren (und viele tun das, sonst wäre das Thema ja gar nicht so brisant), gar nicht gefallen, wenn das 3:2 nicht dazu geführt hätte, dass Deutschland hinten aufmachen musste.

    Umgekehrt kann man ja auch sagen, dass Deutschland Argentinien 1990 auch ohne Brehmes Elfer geschlagen hätte, halt später irgendwann. Ist alles Kaffeesatzleserei.

  61. Na ja, bei den Spekulationen hätte Italien ja vllt. auch 2006 nicht gg. Australien gewonnen und ergo wäre Deutschland Weltmeister geworden. Ist nicht abwegiger als andere Theorien…

  62. Der viel interessantere Punkt – und meiner Meinung auch der, der am meisten gegen den Videobeweis spricht – ist doch nicht die technische Realisierung und die Kostenfrage, sondern wie man einen Review im Fußball, ohne das Spiel durch noch mehr Unterbrechungen zu zerstören, einsetzen will.

  63. Das 4:2 für England war übrigens auch nicht regelkonform, weil da schon jubelnde Fans auf dem Rasen waren.

  64. @ Michael Kutzup: Außerdem war das 4:2 auch irregulär, weil sich längst Zuschauer auf dem Spielfeld befanden. ;-)

  65. They think it’s all over!

    ;)

  66. Ich glaube einige – inkl. Kai – haben mich nicht ganz verstanden: Ich rede nicht davon, daß es in UNTEREN Klassen ein Problem wäre, ich rede davon, daß es in den TOP LIGEN div. Länder – z.B. im Osten – ein Problem wäre.

    Da gibt es 100e Stadien, wo gar nicht die Infrastruktur vorhanden ist, um so etwas umzusetzen. Einfach mal ein 1. Rd.-Spiel im EC ansehen, da gibt es teilweise Übertragungen mit einer einzigen Kamera auf der Haupttribüne. Und solchen Vereinen – die teilweise überlegen müssen, wie sie eine Reise in so einer Vorrunde auf die Färöer oder sonst wo hin, finanzieren sollen – will man dann erzählen, daß jegliche Spielsitutation aus div. Kamerapositionen einsehbar sein muß? Einfach lächerlich.

    Und es kann bestimmt nicht sein, daß in den 1. Ligen irgendwelcher UEFA-Mitgliedsverbände Spiele anders ausgetragen werden als in ESP od. GER.

    Es funktioniert seit über 100 Jahren und es wird auch noch weiter funktionieren. Nur weil ein paar Neuzeit-Technikgeschädigte diesen Mist überall haben wollen, wird man den Fußball nicht von Grund auf ändern.

    Gottseidank.

  67. wann man das spiel unterbricht, ist für mich das entscheidende argument pro oder contra. ich glaube im eishockeyspiel kanada-deutschland bei den vancouver-spielen war es das 2:0 (werde gerne korrigiert), als das tor erst sehr spät (an)erkannt wurde, da der puck durch das tornetz ging. was passiert aber, wenn zwischen dieser szene und der unterbrechung für den video-beweis ein tor auf der anderen seite fällt?

    ich kann mich wage an ein del-spiel vor etlichen jahren erinnern, in dem das auch vorkam. team 1 erzielt einen treffer. dieser wird anerkannt. doch zuvor gab es auf der anderen seite eine strittige szene. diese wird nun in der unterbrechung nach dem treffer von team 1 überprüft und man entscheidet auf tor für team 2 und setzt die partie mit bully am mittelkreis und der spielzeit zum treffer von team 2 fort. das tor für team 1 wird annuliert.

    von daher sollte man in diesen szenen entweder sofort sagen, wie überprüfen oder wir lassen es ganz. beim fußball soll ruhig der trainer die unterbrechung fordern (z.b. beim vierten offiziellen). nur wie will man das sanktionieren, wenn der coach das nur aus taktischen gründen macht, weil er es ja darf? in der nfl verliert man eine auszeit, aber was im fußball?

    wenn regeländerungen, dann wäre ich für die abschaffung der roten karte bei einer notbremse. dann lieber immer einen elfmeter geben oder ähnlich dem eishockey und der mls einen penalty ausführen lassen, entweder vom punkt des fouls oder aus einer festgelegten entfernung. dies finde ich fairer, als der klaren chance beraubt zu sein und danach zu hoffen, in der restspielzeit die numerische überzahl zu einem tor zu nutzen.

  68. @Atterl: Auch bei solchen Verbänden würde ich sagen: Wer kann, macht mit, wer nicht, halt nicht. Das wäre dann höchstens für CL und EL von Interesse.

    “Es funktioniert seit über 100 Jahren und es wird auch noch weiter funktionieren. Nur weil ein paar Neuzeit-Technikgeschädigte diesen Mist überall haben wollen, wird man den Fußball nicht von Grund auf ändern. ”

    Mit der Haltung hätten wir heute nichtmal Einwechslungen – und eine Abseitsregel, bei der 3 statt 2 verteidigende Spieler hinter dem angespielten Angreifer stehen müssen. Außerdem: Wer weiß schon, ob man sowas nicht von Anfang an eingeführt hätte – wenn es damals die technischen Möglichkeiten gegeben hätte. Die gibt es halt noch nicht so lange.

  69. @atterl: wiederum verweis auf das hawkeye im tennis: das wird in ein und demselben turnier nur auf den hauptplätzen eingesetzt. sowas geht schon. was spricht denn dagegen, solche maßnahmen auf die wirklich wichtigen und daher auch finanziell bedeutungsvollsten spiele zu konzentrieren? champions league und europa league ab gruppenphase (el vielleicht erst ab ko-phase?), em und wm natürlich komplett, nationalen ligen wird der gebrauch freigestellt.

  70. Wie kommen denn Schiri-Fehlentscheidungen zustande? Doch nicht aus Unfähigkeit und Regelunkenntnis. Sondern weil bei einem schnellen Spiel der Schiri oder LiRi Bruchteile von Sekunden abgelenkt ist und den Vorgang überhaupt nicht gesehen hat. Und dann irgendwie aus dem Bauch oder dem Gefühl heraus entscheidet. Und nach der Entscheidung dickköpfig oder feige ist, die Entscheidung zu korrigieren (wie auch, wenn ihm der LiRi nicht helfen kann, der Protest der Spieler ist ja sowieso keine Hilfe).
    Also wäre es doch gut, wenn z. B. der Schiedsrichter-Beobachter, der ohnehin auf der Tribüne sitzt und das Spiel verfolgt, mit dem Schiri per Funk verbunden wäre. Daß auch der in dem Moment gepennt hat, ist sehr unwahrscheinlich. Also könnte der sagen: Du, der Ball war nicht drin. Das Foul war weit vor dem Strafraum. Das war Hanspiel. Und so weiter.
    Dazu braucht man noch nicht mal eine Spielunterbrechung. Damit würde man die extremsten Fehlentscheidungen vermeiden, die, über die nachher alle Welt lacht bzw. herzieht. Damit bleiben noch genug Streitfälle, die reine Ermessenssache sind oder die im Nachhinein (falsches Abseits) nicht mehr korrigiert werden können. Es wäre aber ein erheblicher Fortschritt zu heute…

  71. Ich sehe bei der ganzen Sache noch ein anderes Problem. Es gibt zwei Sorten von Fehlentscheidungen. Die klaren(wie dieses “Tor” zum 5:0 Für Duisburg? gegen FSV Frankfurt oder das Klose Abseits im Hinspiel Bayern-Florenz) und es gibt Fehlentscheidungen die nur mit der xten Zeitlupe als solche zu erkennen sind und dann auch noch nicht immer sicher. Wo zieht man da die Grenze. Gibt es Elfer, wenn der Schiri entschieden hat weiterspielen und die fünfte Wiederholung zeigt, dass der Angreifer”berührt” wurde? Fußball ist ein Kontaktsport, man darf sich also berühren. Führt das nicht zu nochmehr Spielern die bei der kleinsten Berührung umfallen als wären sie von einer Axt getroffen worden? Oder Abseits. Mario Gomez hat zuletzt ein Tor aus “Abseitsposition” erzielt, bei dem er in der 4ten Zeitlupe inclusive drehen des Kamerabildes und einziehen einer virtuellen Linie mit den Fingerspitzen im Abseits ist(beide Spieler im vollen Sprint). Der techniksichere Reporter sprach ihn dann direkt darauf an und Gomez konnte nur sagen er wisse nicht obs Abseits war, aber Schiris wären ja angehalten worden pro Stürmer zu pfeifen. Wollen wir solche Fehlentscheidungen korrigieren, bei denen der Schiri bzw Assi objektiv keine Chance hat in sekundenbruchteilen wissentlich richtig zu entscheiden, sondern rein objektiv einfach Glück braucht, weil es einfach so knapp ist, dass man es nicht wissen kann? Oder müssen wir das dann sogar tun? Brauchen wir dann überhaupt noch Schiedsrichter auf dem Spielfeld? Oder dürfen die dann ungeprüft nur noch Freistösse im Mittelkreis pfeifen? Ich persönlich würde mich dafür entscheiden, dass man bis auf eine wie auch immer geartete drin oder nicht drin Überprüfung das Spiel in den Händen des Schiedsrichters lässt. Man kann immer noch Spieler die ein böses Foul, eine grobe Unsportlichkeit oder eine Schwalbe produziert haben persönlich und nachträglich sanktionieren.

  72. Zusätzliche Entscheider sind keine Lösung sondern verschärfen das Problem. Sobald Entscheidungen des Schiedsrichters von Leuten außerhalb des Platzes womöglich noch während des Spiels revidiert werden können, verliert der doch in entscheidendem Maß an Autorität. Dann kritteln Spieler und Trainer ständig am Spielleiter herum und suchen “in höherer Instanz” nach Bestätigung ihrer Sicht.

    Ein Mensch (!) muss die letzte Entscheidungskompetenz haben und der muss auch das Spiel auf dem Platz leiten. Was immer die Technik leisten kann, ihn zu unterstützen, sollte ihm dazu gegeben werden. “Ball über der Linie” oder “Spieler auf gleicher Höhe” sind ja selbst keine Entscheidungen, sondern Faktengrundlagen für eine Entscheidung zu Tor, Abstoß, Abseits etc. Selbst wenn es dann weiterhin falsche Tatsachenbeobachtungen (“wer war zuletzt am Ball” ist eine andere Entscheidung als “war das Handspiel Absicht”) gibt, sind diese weitaus seltener spielentscheidend.

    Bis auf so freak-accidents wie die Entscheidung auf indirekten Freistoß im Strafraum wegen Rückpass bei Arsenal kürzlich.