Six Nations 2010 nach dem zweiten Spieltag

Über das Highlight des zweiten Spieltages der Six Nations braucht man nicht lange zu diskutieren: Wales – Schottland 31:24 (9:18) war eines der spannendsten Rugby-Spiele was ich je gesehen habe.

Das Spiel schien am Samstag nachmittag langsam einer Sensation entgegenzuschippern, als Schottland – letzte Woche noch deutlich den Franzosen unterlegen – in Wales Stück um Stück seine Führung ausbaute und den Walisern nur wenig gelang. Die Schotten standen vorallem im Zentrum sehr kompakt und verschoben sich bei walisischen Angriffen sehr schnell.

Bei den Walisern lief vieles nicht rund, aber sie gaben nicht auf und versuchten immer wieder mit dem Kopf durch die schottische Wand zu laufen. Kurz nach Halbzeit gingen die Schotten per Straftritt 21:9 in Front. Wales verkürzte auf 14:21.…

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Screensport am Montag

Das fröhliche ARD/ZDF-Bashing hier in den Kommentaren startete pünktlich mit dem Entzünden der Olympischen Flamme. Tatsächlich scheint es aber durchaus Grund zu geben, mit den Kopf über die Übertragungen zu schütteln. Gestern mal spaßeshalber meinerseits ergooglet:

75 – 108 – 540

Die 75 ist die Zahl der BBC-Mitarbeiter in Vancouver, die für BBC Two und BBC HD 150 Sendestunden abliefern und auf BBCi auf bis zu fünf Optionen alle Events live zeigen.

108 ist die Zahl der ORF-Mitarbeiter in Vancouver, die 212 Sendestunden für die Wintersportnation produzieren. Also auch hier knapp zwei Sendestunden pro Mitarbeiter.

540 soll die Zahl – und den Gag sieht man vermutlich schon kommen – der Mitarbeiter von ARD und ZDF in Vancouver sein, die 600 Programmstunden produzieren.…

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Screensport am Wochenende

Moinsen. Die Olympischen Winterspiele haben begonnen und ich sehe gerade in der BBC eine Wiederholung der Eröffnungszeremonie. Man hat nette Bilder gefunden, clever Technologie eingesetzt, ohne dass es in einen technischen Schwanzlängenverleich ausartete, wie einst in Peking. Wirklich gut anzuschauen. Ich kann die zahlreichen Wiederholungen in den diversen Öffentlich-Rechtlichen Programmen empfehlen.

Ich werde für meinen Teil nicht viel an Olympia-Berichterstattung bringen können. Die Zeitverschiebung gepaart mit einem vollen Terminkalender meinerseits, machen es mir unmöglich dass ich irgendwas größeres nächtens werde anstellen können. Wer in Sachen Olympia bespaßt oder informiert werden will, möge daher in dieser Angelegenheit seine Blick woanders schweifen lassen. Ad-Hoc fällt einem dazu jensweinreich.de ein.

Es sind die ersten Olympischen Spiele die von gelockerten Bestimmungen für Athleten in Social media profitieren (aas in 2009, Jens Weinreich [1], [2], [3]).…

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Screensport am Freitag

Aus zeitlichen Gründen eine schlanke Version von Screensport.

Ich bin keiner der den Segelsport en-detail verfolgt, daher muss man nicht viel auf meine Meinung geben, aber der angeblich traditionsreichste Pokalwettbewerb “America’s Cup” ist inzwischen eine üble Posse. Schon die Vorgeschichte mit den mehr als zwei Jahre währenden gerichtlichen Auseinandersetzungen über technische Spezifikationen und Regelfragen war übel genug. Dass aber die hochgezüchteten Rennboliden bzgl. der Winde und des Wellengangs nur innerhalb eines kleinen Zeitfensters fahren können und daher die erste Wettfahrt am Montag wegen zu schwacher Winde und am Mittwoch wegen zu starker Wellen abgesagt werden musste, ist eine Art medialer Selbstmord – zumal mir auch nicht klar ist, wie bei einem Pokal mit 160jähriger Tradition, der nur alle 3-5 Jahre ausgetragen wird und bei denen die Budgets hinter den Segelschiffen teilweise dreistellige Millionensummen erreichen, der Spaß theoretisch nach nur zweimal zweieinhalb Stunden Segeln vorbei sein soll.…

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Screensport am Donnerstag

Der ZDF-Sportjournalist Michael Palme ist gestern im Alter von 66 Jahren gestorben. Palme war Reporter u.a. für das Aktuelle Sportstudio und Interviewer bei Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft. 2004 gingen er und das ZDF getrennte Wege – Palme und die umgekrempelte Redaktion lagen nicht mehr auf eine Wellenlänge. Michael Palme arbeitete danach als stummer Assistent an der Seite von Marcel Reif bei PREMIERE.

Mein Freund und Kollege Rainer Deicke, der wie ich in diesen Tagen das ZDF verlässt, hat gesagt, es habe einmal ein Reporterfernsehen gegeben, heute hätten wir ein Moderatorenfernsehen. Das finde ich auch. Es werden kaum noch Geschichten erzählt. Da steht einer, fragt etwas, es wird geantwortet, mehr oder weniger intelligent. Mir ist das zu wenig. Die Hintergrundrecherchen, die, wie wir sagen, »gebauten« Beiträge, die sich aus Interviews, Bildern und selbst gesprochenen Texten des Autors zusammensetzen, die fehlen mir.

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