Six Nations 2010, #3: Wales – Frankreich
2te Halbzeit
Die französische Souveränität hat heute spürbare Kratzer bekommen. Nicht nur in der zweiten Halbzeit, mitten in der walisischen Surm- und Drangphase. Schon davor gab es sehr viele unbedrängt Fehler.
Für Wales gilt dagegen das gleiche wie in den Vorwochen. Es reicht nicht aus, in den letzten 20 Minuten zwei, drei Briketts draufzulegen, um einen 20-Punkte-Rückstand aufzuholen. Die Partie gegen Frankreich und England haben sie in der Stunde zuvor verloren.
Bei beiden Mannschaften ließ das Ballhandling zu wünschen übrig: viele fallengelassene Pässe, schlechte Pässe etc… Insgesamt ein Niveau das nicht meiner Vorfreude angemessen war. Oder umgekehrt.
Mit dieser zweiten Niederlage sind die Waliser aus dem Titelkampf für die Six Nations wohl draußen. Die Franzosen haben nur noch England als “echten” Gegner vor sich. Dies wäre immerhin eine Konstellation für ein richtiges Endspiel: ausgetragen am letzten Spieltag, als letzte Partie am Samstag um 20h45 im Stade de France.
[22h43] Wales – Frankreich 20:26 Shane Williams Plötzlicher und wunderbarer Durchbruch von Shane Williams, der vier, fünf Leute aussteigen läßt.
Aber das war es dann auch schon, weil Michalak zum Kick Off den Ball ins Austritt. Reguläre Spielzeit zu Ende und Sieg für Frankreich.
[22h42] Wales – Frankreich 13:26, Parra 77:50 Und das ist dann der Sargnagel. Ein sehr kurzer Straftritt, ein Geschenk der Waliser.
[22h40] Der Straftritt der Franzosen hat den Walisern komplett den Wind aus den Segeln genommen. Die Atmo im Stadion ist wieder ruhig und die Waliser wirken als ob sie die Niederlage schon akzeptiert hätten. Michalak versucht sich an einem 40m-Drop Kick, der an den Pfosten geht.
[22h35] Wales – Frankreich 13:23 Michalak 71:40 Einfaches Foul der Waliser und Michalak zeigt sofort an, dass er den Vorteil nicht wahrnehmen möchte, sondern lieber den Straftritt versucht – aus einer keineswegs einfachen Position: knapp 40-45m, aus spitzem Winkel. Doch der Tritt des Routiniers gelingt und Frankreich führt wieder mit “zwei Scores”.
Strafzeit von Parra ist fast abgelaufen, wird gleich wieder aufs Feld kommen.
[22h31] Die Waliser spielen nun entfesselt, wie von der Leine gelassen. Noch 12 Minuten und die Franzosen sehen in Unterzahl kein Land.
[22h26] Die zahl der französischen Fehler bei Kicks und Fängen ist der Wahnsinn. Zudem hat Parra die gelbe Karte bekommen, weil er beim Versuch vorhin versucht hat, die Ausführung des Freistosses zu verzögern, fehlt also zehn Minuten. Dass die gelbe Karte gegeben wurde, ist erst nach zwei Minuten bemerkt worden.
Michalak ist als Ersatz-9er eingewechselt worden. Chabal ist auch auf dem Platz.
[22h23] Wales – Frankreich 13:20 Halfpenny 61:50 Und dann haben sie es endlich geschafft, die Waliser, worauf sie schon die ganze Zeit spekuliert haben: die Franzosen in die Mitte locken und dann mit einer schnellen Pass-Staffette über die Außen überlaufen. Ein schnell ausgeführter Freistoß einer Walisers hat die Franzosen auf den falschen Fuß erwischt – man war damit beschäftigt sich für Ruck-Situationen auf der walisischen rechten Seite neu aufzustellen und plötzlich wurde der Ball quer gepasst und Halfpenny vollendet den Durchbruch auf der linken Seite.
Und mit einem Mal ist das Stadion entfesselt.
[22h12] Und die Franzosen nehmen vor allem auch billigere Fouls. Jauzion räumt Hook abseits des Balles aus dem Verkehr und schenkt den Walisern ein Tritt für einen Einwurf nahe des französischen Malfeldes. Die Waliser würgen sich in das Spiel rein.
[22h10] Wales – Frankreich 6:20, Stephen Jones 50:03 Der nächste billige Straftritt, kurze Distanz, aber aus spitzer Distanz. Die Waliser machen etwas mehr Druck. Das ist noch nicht wahnsinnig gefährlich, aber das Spiel verlagert sich wesentlich tiefer in die französische Hälfte, wo Strafen dann eben auch einfach zu nemende Straftritte sind.
[22h07] Wales – Frankreich 3:20 Stephen Jones 46:29 Kurzer Straftritt für Jones, bringt die ersten Punkte für Wales, in einer Partie die in Quantität der Fehler da weitermacht, wo sie aufgehört hat.
[22h04] Güldene Chance für Wales. Williams bringt den Ball nach vorne, Hook kann den Ball per Fuß kurz an einen Verteidiger vorbeispitzeln, nimmt den Ball auf, hat sichtlich keine Körner mehr um bis zum Malfeld durchzulaufen, wird bedrängt und guckt, guckt und guckt nach einem Winger. Es ist der 1m97-Hüne Charteris der den etwas zu hohen Pass von Hook nicht festhalten kann – sonst wäre er durchgelaufen.
1te Halbzeit
Wales – Frankreich 0:20
Totenstille im Millenium Stadium. Eigentlich eine ausgeglichene Partie wenn es nach den nackten Zahlen geht, aber eine sehr fehlerreiche Partie von beiden Mannschaften und vorallem waren die Fehler von Wales – sei es die beiden zurückgetragenen Interceptions oder die Strafen – gravierender.
[21h48] Wales – Frankreich 0:20 Trinh-Duc, 40:00 Wieder ein abgefangener Pass. An der Seitenlinie wird #11 Shane Williams getackelt, der in Not den Ball nach schräg hinten rauspasst – der Pass wird aber von Trinh-Duc abgefangen und unbedrängt ins Malfeld getragen.
[21h46] Aber die Franzosen können Tempo aus der Partie rausnehmen, legen einige Gedränge hin und das Spiel hat wieder etwas Leben ausgehaucht. Zwei Minuten bis zur Halbzeit.
[21h40] Anstatt dass die Franzosen bei 13:0 die Partie cool runterlutschen, produzieren sie noch mehr Fehler. #15 Poitrenaud kickt unbedrängt eine Kerze, #9 Parra lässt einen hohen Kick prallen. Mit einem Mal ist das Publikum da und das Spiel könnte ein anderes Momentum bekommen.
[21h34] Wales – Frankreich 0:13, Parra 26:35 Nächster – und nicht unumstrittener Straftritt – für Frankreich, aus 35m.
Weiterhin beide Mannschaften wenig überzeugend. Auch die Franzosen machen zuwenig, spielen mit vielen Schlampigkeiten. Die Stimmung im Stadion ist dann auch entsprechend kühl. Kaum Sprechgesänge.
[21h29] Das beste aus walisischer Sicht sind bislang die Kicks, mit denen sie die Einwürfe tief in der französischen Hälfte rausholen. Bislang gab es einen einzigen Hauch von walisischer Chance, als ein kurzer Tritt von #10 Jones ins Malfeld zu einem Laufduell ausartete, aber #12 Jauzion quasi als letzter Mann den Ball noch vor Halfpenny ablaufen konnte.
[21h26] Wales – Frankreich 0:10 19:34 Parra Parra mit einem 45m-Straftritt aus halblinker Position. Spiel vorallem dank der Waliser noch etwas sub-unterhaltend.
[21h20] Wenig Spielfluß bislang. Immer wieder kleine Fehler. Frankreich nach der Führung etwas abwartend, läßt Wales machen, während Wales sich noch mit seinem Plan A müht, aber mit purer Physis noch nicht die französischen Linien zermürbt hat.
[21h11] Wales – France 0:7, 6:20 #11 Palisson An der Mittellinie kommt ein solch schwacher Pass: James Hook unbedrängt. Beide Hirnhälften scheinen sich nicht zwischen zwei mögliche Passfänger entscheiden zu können. Der Pass geht irgendwo dazwischen und wird somit Palisson in den Lauf gespielt, der alleine in das Malfeld reintraben kann.
[21h10] Keine der beiden Mannschaften mit substantiellen Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte. Viel Gekicke 30-40m in die gegnerische Hälfte rein und vice versa. Gutes Tackling von beiden Mannschaften. Schwache Pässe.
[21h04] Wales mit einer neuen #9: Richie Rees startet zum ersten Mal auf dieser Schlüsselposition, Stephen Jones auf der #10. Frankreich unverändert mit Parra und Trinh-Duc auf der #9 und #10.
[21h02] Den Nationalhymnen nach zu urteilen, sind die Franzosen auch in Wales wieder mit mehreren tausend Fans eingefallen
[20h59] Eine Gedenkminute für die verstorbene Mutter eines walisischen Spielers.
[20h55] Frankreich hat die ersten beiden Spiele in Schottland und gegen Irland fast schon überraschend souverän gewonnen – Frankreich historisch eigentlich immer die “launische Diva” des Rugbys. Wales hat dagegen sein Potential dieses Jahr in den Six Nations noch nicht komplett auf dem Spielfeld gebracht. Gegen England war es diese dumme gelbe Karte, die eine Zeitstrafe rund um die Halbzeit brachte und gegen Schottland kam man erst in den letzten 20 Minuten wirklich auf Touren.
[20h52] Moinsen zum Spitzenspiel des dritten Spieltags der Six Nations. Wales gegen Frankreich. Frankreich ungeschlagen. Wales am ersten Spieltag von England geschlagen, bzw. hat sich gegen England selber geschlagen, als man in Unterzahl 17 Punkte kassierte.
Reaktionen
France 2 ist auch live dabei. Auch wenn ich wohl wegen Olympia und Fußball eher nicht reinschauen werde.
Warum zählte denn jetzt der letzte Versuch vor der Halbzeit für die Franzosen? Der hat den Ball doch klar nach vorne gespielt?
Keine Ahnung. Aber da keiner der Kommentaren oder Analysten sich darüber beschwert, scheint es eine Ausnahmeregelung zu sein, Güteklasse “war noch ein unklarer Ball, der keinem der beiden gehörte” oder irgendwie sowas.