College Football: #20 Miami – #14 Georgia Tech
In der Nacht gab es in der ACC-Coastal Division das Aufeinandertreffen zwischen #20 Miami Hurricanes und #14 Georgia Tech Yellow Jackets. Vor Jahresfrist gab es für Miami noch eine 23:41-Niederlage in Atlanta (Miami ließ 472 rushing yds zu) und auf dem Papier ging zumindest per Polls Georgia Tech als Favorit ins Spiel. AP listete GT an #14 und Miami an #20. USA Today listete GT an #13 und Miami an #22. In den Wettbüros sah man es etwas anders und nach der Partie von Georgia Tech gegen Clemson einerseits und dem Spiel von Miami gegen FSU andererseits, habe ich mich gewundert, wie man die sehr eindimensional spielenden Yellow Jackets auf #14 setzen kann…
Und so kam es dann auch.
Georgia Tech versuchte in seinem ersten Drive seine extrem lauflastige Option Offense zu etablieren. 12 Laufspielzüge am Stück ehe man per 32yd-FG in Führung ging. Doch Miami stellte sich immer besser auf die Laufspielzüge ein, bekam mehr Kontrolle an der Scrimmage Line und drang immer wieder in das Backfield der Yellow Jackets ein. Dabei dominierte man nicht nur das Duell DL gegen OL. Weil GT-QB Nesbitt ein horrend schlechter Werfer (was seine Quote angeht) ist, konnte man auch die DBs statt mit den WRs mitlaufen lassen, in das Backfield stürmen lassen. Resultat: Nesbitt stand nach den Snaps innen unter Druck und von außen kamen die ‘Canes-Spieler angestürmt und konnten die Pitches zu den RBs verhindern. In 5 Drives wurden die Yellow Jackets dreimal für Raumverlust im Backfield getacklet.
Auf der anderen Seite agierte die Offense der Miami Hurricanes sehr smooth. QB Jacory Harris, gerade erst ein Sophomore, zog ein sehr flüssiges und gut verteiltes Kurzpass-Spiel auf, garniert mit soliden Laufspielzügen von Cooper und James. Miami konnte in seinen ersten drei Drives punkten und lag zur Halbzeit 17:3 vorne. Und genau das ist tödlich für die GT-Offense: wenn das Laufspiel lahmgelegt ist und man 14 Punkte hinten liegt, ist eigentlich mehr Passspiel angesagt. Doch was tun, wenn der eigene QB nur eine Completion Rate bei 40% hat und dem nur ab und zu einige tiefe Bomben gelingen?
Die GT-Defense konnte keine Akzente setzen. Sie bekam keinen Pass Rush auf die Kette und fand keinerlei Mittel den Raum gegen Harris’ Kurzpässen zu decken. Dominanz von Miami auch an der Line. In der zweiten Halbzeit konnte Miami mit langen Drives und viel Laufspiel viel zeit von der Uhr herunterbrennen.
Das Spiel nahm seinen Gang. Miami baute die Führung auf 24:3 aus, 33:10 und schließlich den Endstand 33:17.
Georgia Techs Ranking auf #14 hat sich als Witz entpuppt. QB Nesbit mit 6 von 15 für 133yds und nur 29yds. Die komplette Georgia Tech-Offense nur mit 95 rushing yards (gegenüber den 472 rushYds vom Vorjahr). Noch Fragen was die Qualität der Canes-Defense angeht?
Miamis QB Harris mit 20 von 25 für 270yds und 3TDs. Miami mit 454 offense yds, davon 185 rushing yds.
Miami spielte sehr, sehr rund und würde ich derzeit in den Polls irgendwo bei #8 bis #15 verorten. Georgia Tech hat nichts in den Top25 verloren. Weder mit der Offense noch mit der Defense.
Reaktionen
Das man mit einer Option Offense durchaus was erreichen kann hat Navy gegen Ohio State gezeigt. Aber es stimmt schon, dass die Nr. 14 die für GT aufgerufen wurde sehr fragwürdig war. Ich hab vom clemson Spiel nur die zweite Halbzeit gesehen und hab mich gefragt wie GT überhaupt ein Ranking bekommen hat. Man wird nächste Woche sehen wie gut die Canes wirklich sind. Da gehts nach Blacksburg. Der Sieg gegen die noles wurde ja durch den käglichen Sieg von FSU gegen Jacksonville State abgewertet.
Nur Navy hat einen QB, der neben der Options auch richtig gut eine Pass-Offense durchziehen kann, was man im Spiel Navy gegen Ohio State auch gesehen hat. Diesen Eindruck hat QB von Georgia Tech in dem Spiel nicht gemacht.