Screensport am Wochenende: Eskalationen

Die irische Eskalation

Der irische Pay-TV-Betreiber Setanta steht nun endgültig vor dem Aus. Vor einer Woche wurde die Situation rund um Finanzlücken und anstehenden Zahlungen so verheerend, dass die Insolvenz kurz bevorstand. Über das Wochenende wurde mit Hilfe des US-russischen Investors Leonard Blavatnik ein Rettungsplan entwickelt.

Die Hoffnung auf Rettung haben sich gestern zerschlagen. Leonard Blavatnik hat gestern seine Investitionszusage zurückgezogen, womit die Finanzierungslücke bei Setanta wieder aufgebrochen sind. Angeblich soll Blavatnik entdeckt haben, dass neben den anstehenden Ratenzahlungen für die TV-Rechte, auch eine 50 Mio Pfund schwere Nachzahlung noch offen ist, resultierend aus unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze des Firmensitzes in Luxemburg und Großbritannien .

Nachdem Setanta bis gestern 17 Uhr eine fällige Rate von 10 Mio Pfund nicht an die Premier League überwiesen hat, hat die Premier League ihr angekündigtes Ultimatum vollzogen und Setanta das wichtigste TV-Recht im Portfolio entzogen: ein 46 Spiele umfassendes Paket für die nächste Saison und ein 23-Spiele-Paket für die Rechteperiode ab Sommer 2010.…

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Screensport am Freitag: Formel 1 + 1

Bislang konnte man den Konflikt zwischen denjenigen, die die Rahmenbedingungen in der Formel 1 setzen, dem Motorsportverband FIA/Max Mosley und der Vereinigung der F1-Rennställen FOTA noch als Feilscherei um Geld und Macht abtun. Als Außenstehende war es nicht zu beurteilen, was nur Rhetorik war und was ernst gemeint war.

Heute nacht hat die FOTA nach einem vierstündigen Meeting die höchste Form der Eskalation gewählt und den “nuklearen Sprengkörper” Abspaltung gezündet.

Der Streit entzündete sich ursprünglich am von Max Mosley vorgeschlagenen Regelwerk, u.a. einer Budgetbegrenzung von ursprünglich 45 Mio EUR, dürfte sich aber darum drehen, wieviel die Akteure der F1-Rennen, die Rennställe eigentlich zu sagen haben. Während es in der Budgetkappung innerhalb der FOTA Risse gab, ist nun die Einigkeit in Sachen Abspaltung größer.…

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Screensport am Donnerstag: Aaahhh!

Aaahhh, es ist da, das erste positive Signal von PREMIERE/SKY. Nein, damit meine ich nicht den Ankündigungstrailer für Abonnenten.

Gestern wurde auf einer kleinen Medien-Veranstaltung bekanntgegeben, dass sich PREMIERE/SKY die Pay-TV-Rechte für alle 205 Spiele der UEFA Europa League bis Sommer 2012 gesichert hat. Wenn der Sportinformationsdienst nun schreibt “Im Mittelpunkt stehen neben den Auftritten der Bundesligisten die internationalen Spitzenspiele.“, lässt dass den Verdacht zu, dass in der Gruppenphase nicht alle 24 Spiele eines Donnerstags live gezeigt werden – verständlich. Eine offizielle Pressemitteilung soll heute erfolgen.

Die Rechte waren vermutlich nicht allzu teuer, nachdem sie durch den First- und Second Choice des SAT.1-Rechtepakets entwertet wurden und zwei Verhandlungsrunden lang liegenblieben. Es ist nach der Verpflichtung von Heinz Prüller ein weiteres Signal, dass PREMIERE/SKY in den Sport investieren wollen.…

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Screensport am Mittwoch

Am Montagabend entschied das Insolvenzgericht in Phoenix gegen einen Umzug des NHL-Klubs Phoenix Coyotes und gegen die Pläne des kanadischen Milliadärs Jim Balsillie. Das Urteil wird in seiner Schärfe erstmal als Spiel, Satz und Sieg für die NHL gewertet. Insolvenzrichter Redfield T. Baum sprach den US-Sport-Ligen das Recht zu, Umzüge von Sportfranchises abzulehnen bzw. für Umzüge Rahmenbedingungen zu setzen. Dies sei kein kartellrechtlicher Verstoß.

Die NHL wird wiederum nun im nächsten Schritt die Coyotes im September offiziell versteigern, wobei nur Angebote akzeptiert werden, die die Coyotes in Phoenix belassen.

Balsillie will weiter kämpfen und geht davon aus, das sein 212,5 Mio US$-Angebot immer noch das einzige Angebot für die Coyotes sei, obwohl die NHL von vier weiteren Angeboten sprach.…

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Dukaten-Didi, Real, Kaka und Ronaldo

Die Hamburger Morgenpost hat mit dem HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer ein zweiteiliges Interview geführt, das für ein Boulevardblatt ungewöhnlich nahrhaft und unterhaltsam ist. “Wir brauchen mehr Kreativität” und “Ein Verrückter ist immer mal dabei

Nicht schlecht gestaunt habe ich aber über die Details zum Ronaldo– und Kaka-Transfer die Dietmar Beiersdorfer erzählt.

Beiersdorfer: [Der Ronaldo-Transfer] ist natürlich auch für mich nicht erfassbar. Schon die Ablösesumme für Nigel de Jong (für 18 Mio. zu Manchester City, die Red.) war ein unglaublich großer Betrag, aber diese 94 Millionen Euro sind eine ganz eigene Hausnummer. Mit der Ausbildungsentschädigung, die für Ronaldos ersten Klub Madeira anfällt, kann man vermutlich die gesamte Insel auf Vordermann bringen. Bei Kakà ist es ja auch so – São Paulo bekommt einen höheren Entschädigungsbetrag aus der Ablösesumme, die Real nun an Milan zahlt, als sie seinerzeit aus Mailand an Ablöse kassiert haben [lt.

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