Me Too: Bayern, Klinsmann und was jetzt?

Vorab zwei essentielle Beiträge zum Einlesen: Breitnigge in “Ist Klinsmann als Trainer noch tragbar?” mit einer sehr differenzierten Zustandsbeschreibung.

Andreas Burkert in der SZ über den Kollateralschaden der Bayern-Krise für die Zukunft der FCB-Führungsetage: “Reif für Revolutionen“.

Ich kann so ziemlich alles, was Breitnigge in seinem Blogeintrag darlegt, unterschreiben, komme allerdings zu einem anderen Schluß: Das Jürgen Klinsmann-Projekt ist gescheitert. Unabhängig davon, dass die Vereinsspitze einen suboptimalen Kader zusammengestellt hat.

Jürgen Klinsmann ist ohne Joachim Löw aus dem Nationaltrainergespann anscheinend noch nicht einmal die Hälfte wert. Das beziehe ich nicht nur auf taktische Expertise und Trainingsarbeit, sondern auch auf die Gestaltungsfreiheit der Mannschaft. In der Nationalmannschaft hatte Jürgen Klinsmann alle Freiheiten sich Spieler deutscher Nationalität herauszupicken. Er konnte z.B. recht schmerzfrei Kevin Kuranyi rausschmeißen oder von einem Spiel zum anderen Spiel plötzlich einen völlig anders gestalteten Kader nominieren.

Anders beim FC Bayern, wo ihm vom Management nicht nur ein zu kleiner Kader mit zu wenig Alternativen auferlegt wurde, sondern er auch zusehen muss, wie er Problemefälle wie Lukas Podolski durch die Saison schleppt. Zum Vergleich: lt Transfermarkt.de umfasst der Bayern-Kader 21 Spieler, der Kader des HSVs 29 Spieler (Wolfsburg: 30, Hertha 31).

Uli Hoeneß scheint keine Lehren daraus ziehen zu wollen. Vor einigen Tagen gab es ein Statement zu lesen, sinngemäß: “Lieber spielen wir weiterhin mit einem kleinen Kader, als dass wir uns nochmal so ein Problemfall wie Podolski an die Backe kleben“.

Spätestens mit dem Verkauf von Jansen an den HSV, wurde viel über den Mangel an Tiefe bei den Bayern-Außenverteidigern geredet. Beim Champions League-Spiel gegen Barcelona schlug das Problem nach der kurzfristigen Verletzung von Philipp Lahm voll durch. Es ist aber nicht die einzige Position in Not. Die anhaltende Formschwäche von Podolski lassen inzwischen auch die Stürmerposition zu einem Problem werden. Das offensive Mittelfeld unterliegt den Formschwankungen von Ribery und Schweinsteiger. Alternativen dahinter: Fehlanzeige. Sogar die Innenverteidigung ist inzwischen fragwürdig. Auch wenn Breno noch jung ist: spielt so wirklich ein 12 Millionen-Euro-Innenverteidiger? Stimmt hier das Preis-Leistungsverhältnis für eine “Nummer vier” der “Innenverteidigung-Depth-Chart”?

Das sind Probleme, die man nicht Klinsmann anlasten kann, die aber den engen Spielraum von Klinsmann verdeutlichen und dazu beitragen, dass der Bayern-Klinsmann ein anderer ist, als der Nationalmannschafts-Klinsmann. In gewisser Weise ist es aber auch das Problem von Klinsmann, dass er es zugelassen hat, nur derart wenig Spielraum zu haben.

Was Jürgen Klinsmann angelastet werden muss, sind einige Basics, die, unabhängig von den individuellen Qualitäten, nach 80% der Saison sitzen müssen. Raumaufteilung. Laufwege. Einsatz. Selbst wenn man Barcelona als einmaligen Unfall entschuldigen könnte: auch bei den Siegen in der heimischen Arena wie z.B. gegen Hannover, waren die Mängel offensichtlich.

Andreas Renner in seinem Blog:

Klinsmann hat diese Probleme innerhalb von einer Saison nicht beheben können. Aber gerade gegen diesen Gegner darf das auch niemand wundern. Die Marschrichtung vom Trainer hat gestern gestimmt. Die Mannschaft hat sie nicht umgesetzt. Auch und vor allem, weil sie schlicht nicht gut genug ist.

Dem kann ich mich nicht anschließen. Wenn sich die Verteidigung von Messi Knoten in die Beine spielen lässt, dann können wir über individuelle Klasse diskutieren. Wenn aber die Verteidigung über weite Strecken der Saison und in verschiedenen Konstellationen, nicht in der Lage ist, bei einem schnellen Angriff die Räume richtig zu besetzen, wenn das defensive Mittelfeld mehr oder weniger vogelwild Lücken schließen muss und keine Anbindung zur Offensive findet, dann zeigen hier alle Finger auf den Trainerstab von Klinsmann. Wenn ein Podolski ohne Alternativen durchgeschleppt und auf dem Spielfeld gestellt werden muss, dann ist es auch ein Problem der Autorität von Klinsmann gegenüber der Vereinsführung. Man vergleiche zum Beispiel die Statements von Martin Jol nach Verkauf von De Jong und dem Ausfall von Reinhardt – wie er das Management in bringschuld brachte – mit den Statements von Jürgen Klinsmann in der Hinrunde oder Winterpause.

Den eigentlichen Grund zum Absägen von Jürgen Klinsmann, hat Klinsmann bereits am Dienstagabend geschaffen, als er entschied, Rensing aus der Startelf zu schmeißen und Hans-Jörg Butt zu bringen. Man kann über die Qualitäten von Rensing diskutieren. Natürlich kann man als Trainer auch versuchen, neue Impulse zu setzen, indem den Torwart wechselt.

Aber das tut man nicht kurz vor einem Spiel, das im Vorfeld als “Spiel des Jahres” tituliert wurde und jeder Spieler normalerweise automatisch mit brettharten Nippeln auf das Spielfeld läuft. Das tut man nicht vor einem Spiel, in der die Defensive eh komplett durcheinandergewürfelt ist und daran zu knabbern hat, sich aufeinander abzustimmen. In so einer Situation schafft man doch nicht zusätzliche Belastung durch einen neuen Torwart, der erst zum zweiten Mal in der Saison spielt? Es ist schon ganz anderen Personen aus der Weltgeschichte nicht bekommen, ohne Not eine zweite Front zu eröffnen.

Dies ist für mich zu diesem Zeitpunkt überflüssiger Aktionismus gewesen. Dies ist sowas wie die “Letzte Patrone” von Jürgen Klinsmann gewesen. Wie will er das jetzt noch toppen? Was hat er noch in seinem Arsenal? Zu solchen Aktionismus greifen nur Trainer die mit dem Rücken zur Wand stehen. Das erinnert mich an Toppmöllers letzten Tage beim HSV, als er Barbarez in die Abwehrkette stellte.

Das sind die Gründe, weswegen ich Klinsmann seit dieser Woche für gescheitert halte. Ja, das Management trägt aufgrund des Kaders eine Teilschuld. Aber so stringent wie Jürgen Klinsmann zu Saisonbeginn sein Konzept vorstellte, so muss er sich nach acht Monaten die Frage gefallen lassen, welche “Meilensteinen” seines Konzeptes erreicht wurden. Das Plus an geschossenen Toren in der Bundesliga, ist vorallem gegen Graupengegnern wie Hannover, Cottbus herausgeholt worden. Schaut man sich die Spiele gegen die Top6 aus der Tabelle an, zeigt sich, um wieviel schwerer sich die Bayern gegen die Topteams tut: 2007/08 16:9 Tore, 4-5-1 (.650). 2008/09: 15:16 3-2-3 (0.500)

Vom heutigen Spiel gegen Eintracht Frankfurt wird kolportiert, dass Jürgen Klinsmann nur im Falle eines Sieges noch bis zum Sommer weiter beschäftigt wird. Man darf auf die Reaktionen des Publikums in der Arena gespannt sein.

Ich kann die Überlegungen zur Entlassung nachvollziehen. Nur mit dem Erreichen eines Champions League-Platz, stehen dem FCB die finanziellen Ressourcen offen, um den Kader entscheidend aufzurüsten. Die Mannschaft macht nicht den Eindruck, als würde sie noch auf Klinsmann reagieren. An der Aufrüstung des Kaders könnte auch die Zukunft von Franck Ribéry hängen, der sich im Laufe seiner Karriere immer wechselfreudig gab (6 Monate Metz, 6 Monate Galatasaray (wechselte wg. ausbleibender Gehaltszahlungen), 2 Jahre Marseille). In diesem Sommer wäre Ribéry zwei Spielzeiten bei den Bayern, was für ihn schon überdurchschnittlich lange wäre.

Aber eine sofortige Entlassung von Klinsmann macht nur Sinn, wenn man einen Nachfolger oder Interimstrainer hätte. So gerne ich Hermann Gerland zumindest als Interimstrainer sehen würde, ich meine mich zu entsinne, dass er sich strikt weigert, die Profis als Überbrückungstrainer zu trainieren.

Der Markt ist ansonsten leer. Frank Rijkaard ist nicht der Typus von Trainer, denn die Bayern jetzt brauchen. Jemand der mit Autorität, dem Team wieder eine Form oder Handlungsmuster gibt. Co Adriaanse dürfte aufgrund einiger seiner letzten Stationen, verbrannt sein. Arsene Wenger? Wer ernsthaft an einer Chance auf Wenger glaubt, sollte sich auf Drogen untersuchen lassen. Volker Finke? Hat gerade erst in Japan angefangen. Jürgen Klopp? Gerade erst verlängert. Gibt es in der 2ten Liga jemand mit Format? Für Robin Dutt kommt es zu früh. Erik Gerets? Wäre eine interessante Variante, da er Ribérys Trainer bei Galatasaray war, blieb aber bei seinen zwei Bundesliga-Stationen eher blaß. Angeblich soll Belgien bereit sein, Gerets die Möglichkeit zu geben, Vereinstrainer zu bleiben. Sven-Göran Eriksson? Gilt nicht als autoritärer Trainer und über den Erfolg seiner letzten Trainerstationen ließe sich diskutieren.

Gut möglich, dass der leergefegte Trainermarkt, die beste Arbeitsplatzsicherung für Jürgen Klinsmann ist. Aber Uli Hoeneß ist jederzeit zu Überraschungen fähig und hat Rückgrat genug, um auch den aktuellen gegenwind in Sachen Klinsmann auszuhalten.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Scolari? Gullit? Schuster?
    (Allofs?)

  3. Gullit ist ähnlich wie Rijkaard zu sehr “Players coach”. Schuster eine tickende Zeitbombe in der Öffentlichkeitsarbeit, erinnert mich irgendwie auch an Magath. Bei Scolaris sollte das Sprachproblem zu groß sein, vielleicht auch zu sehr “Players coach”.

  4. Mourinho würde perfekt zu Bayern passen, ist aber zu teuer und eh nicht frei.

    Außerdem fällt mir noch Mark Hughes ein, alter Bayern-Spieler – trainiert in England. Der könnte doch was sein.

    Jorginho?

  5. Dann doch lieber Trap… oder den nah am Wasser gebauten Udo. Haha.

  6. Also von den bisher genannten Namen, halte ich Mark Hughes in der Tat für einen Namen über den man noch ein zweites und drittes Mal nachdenken könnte.

  7. Habe die anderen Artikel nicht gelesen. Deshalb weiss ich nicht, ob dort schon folgende Idee aufgeworfen worden ist: Warum nicht einen anderen Co-Trainer verpflichten? Die Ideen von Klinsmann sind ja nicht verkehrt, nur mangelt es an der Umsetzung. So funktioniert ja nicht die Absicherung auf der linken Seite, wenn Ribery kein Bock hat. Und dazu vielleicht noch ein paar schnellere Spieler als zB ein van Bommel. Das sehe ich auch als ein Problem der Bayern.

  8. Es ist schon ganz anderen Personen aus der Weltgeschichte nicht bekommen, ohne Not eine zweite Front zu eröffnen.

    hat er da…? er hat doch nicht…?
    wegen Hitlervergleichen von Personen des öffentlichen Lebens mussten schon andere später reumütig zurückrudern.

  9. Na? In der Schule nicht aufgepasst? Der Zweifrontenkrieg ist seit dem römischen Reich ein allgemeines militärisches/strategisches Problem, wie es jeder anhand simpelster RTS-Spiele an eigenem Leib erfahren kann (auch wenn man nicht dadurch zu einer Person der Weltgeschichte wird)

  10. “Uli Hoeneß hat Rückgrat genug”.
    Das mag stimmen, ist aber nicht das entscheidende. Sachverstand wäre seit ca. 2001 ein deutlich wichtigeres Pfund. Und daran fehlt es Hoeneß, Rummingge & Co seit Jahren. Was nicht schlimm wäre. Sie wollen sich aber auch keinen Sachverstand in den Verein holen. Das ist wie in jeder Firma: richtige Top-Leute umgeben sich fast immer mit Top-Mitarbeitern. Von sich eingenommene Führungskräfte holen sich lieber schwache Mitarbeiter, um selber glänzen zu können.

    Falsche Spieler:

    Es ist kein Zufall, dass maximal Lahm und Ribery Anfragen von Teams wie Barca, Madrid oder Juve haben. Bei Schweinsteiger war ein Nachfassen vom AS Rom das höchste der Gefühle. Lucio plappert seit Jahren von Real, doch völlig umsonst. Demichelis? Keine Anfrage bekannt. Klose? Ich habe zumindest nie was konkretes gehört. Podolski? Ja, der Gigant Köln will ihn.
    Wenn also die Spieler von Deutschlands Nummer eins für internationale Clubs (die bis vor kurzem finanziell deutlich besser gestellt waren) einfach nicht interessant sind (Ausnahmen: Ballack und so um 2002 – 2004 rum wahrscheinlich Kahn), dann ist das ein vernichtendes Urteil.
    Es stimmt natürlich: Für die Bundesliga sollte der Kader dicke reichen. Aber für Europa – und das steht ja laut Klinsmann dieses Jahr besonders im Focus (SZ-Interview vor dem Barca-Spiel) – ist der FCB eben nicht nur nicht in der Breite, sondern ganz sicher auch in der Spitze falsch zusammen gestellt. Da stehen selbst Teams wie Porto und Lyon seit Jahren besser da.

    Die Einkaufpolitik:
    Klares Ergebnis, null Konstanz! Mal stehen Südamerikaner ganz oben auf der Liste, dann gibt es mal eine französische Phase, dann auf einmal: Italien-Importe müssen her, und wenn es langsame Ersatzspieler der Altherrentrupp AC Milan sind.
    Seit 2001 (also in 8 Jahren!) haben die Bayern meines Erachtens gerade mal zwei Spieler gekauft, die das Team auf europäischer Ebene hätten richtig weiterbringen können: Lucio (zumindest vor ein paar Jahren) und Ribery. Dazu Lahm aus der eigenen Jugend.
    Völlig überschätzt sind dagegen Spieler wie Toni (kein Wunder, dass ihn die Bayern bekommen haben!), van Bommel, Demichelis, Oddo, Ze Roberto. Die sind nur super, wenn es gegen C-Teams wie Sporting oder Bukarest geht oder wenn sie in einem genialen Team mitspielen dürfen. Es sind aber keine Spieler, die ein Team prägen können oder in schwierigen Situationen das Ruder herumreißen können.
    Grundsätzlich würde ich behaupten: der FCB hat bei seinen Einkäufen eine Trefferquote von maximal 25 % (habe es nicht nachgerechnet, mir fallen aber sehr viel mehr Fehleinkäufe ein als Treffer) – und das ist viel zu wenig.
    Also: hier fehlt Sachverstand. Populär-Transfers von Deutschlandlieblingen oder Nutella-Naschern wie Podolski oder Jansen sind marketingtechnisch prima, sportlich interessanter wären aber damals z. B. die Leverkusener Berbatov und Voronin gewesen. Oder Spieler die da heißen: Demba Ba. Obasi. Oder Beck. Doch dafür braucht man eben eine sachkundige Scoutingabteilung. Hier behaupte ich: völliges Versagen der Club-Führung. Nicht wegen des Barcelonaspiels, sondern weil sich das seit Jahren so abspielt.

    Der eigene Nachwuchs
    Lahm, Lell, Ottl, Rensing etc.
    Auch hier lässt sich sagen: Für die Bundesliga völlig okay bzw. sogar vorbildlich. Und Lahm ist internationale Klasse. Wie es auch mal Hamann war. Und unter Abstrichen Babbel und Ziege.
    International im Vergleich zu Barca, Arsenal, ManU ist das aber einfach zweitklassig. Keine Ahnung woran es liegt, bzw. wieso eigentlich immer nur deutsche Spieler aus der Bayernjugend hochkommen und – mit Ausnahme Kuffour – keine afrikanischen, skandinavischen, osteuropäischen etc. (Das ist nicht automatisch ein Kritikpunkt! Es kann ja sein, dass die Bayern den „Jugendhandel“ nicht mitmachen. Dann fände ich das auch okay. Ich glaube es aber nicht…).
    Hier maße ich mir einfach mal kein Urteil an. Was aber auffällt: Misimovic, Trochowski, Guerrero, Jarolim spielten alle einst in der Bayernjugend. Nur kamen sie halt nicht in die erste Mannschaft. Dafür wurden deutsche Spieler wie Borowski, Schlaudraff, Jansen, Podolski, Rau oder nun Baumjohann verpflichtet. Verstehe ich halt nicht.

    Die Trainerverpflichtungen.
    Die letzten beiden Trainer, die nicht Hitzfeld hießen, hatten null Einfluss auf die Kaderzusammenstellung. Magath und Klinsmann haben mehrfach betont, dass sie mit dem „Material“ arbeiten, das man ihnen zur Verfügung gestellt hat. Hitzfeld haben sie dagegen Toni und Ribery geschenkt – und danach Angst vor der eigenen Corage bekommen.
    Hier stimme ich dogfood völlig zu: ein Spitzentrainer kennt seine Stärken, seinen Marktwert, sein Standing. Der haut auf den Putz, der fordert, der macht solange Trara, bis er zumindest die Hälfte der Wünsche erfüllt bekommt.
    Hier hat Klinsmann versagt, bzw. zu wenig riskiert. Wenn ich lese, dass er Rensing schon im Herbst auf die Bank setzen wollte und Hoeneß es ihm erfolgreich ausgeredet hat – ein klares Zeichen von Schwäche des Trainers!

    Und nun?
    Kommen wir zum Grundproblem: Hoeneß (Weltmeister, 3 x Landesmeistercup etc.), Beckenbauer (alles mindestens 100 Mal gewonnen) und Rummenigge (Vize-Weltmeister 2 x, Vize-Landesmeistercup 2x, quasi eine Leverkusener Bilanz. Aber immerhin: Europameister) holen sich niemals jemanden ins Haus, der ihnen Contra gibt. Der Macht haben will, der mehr weiß als dieses Triumvirat. Und deshalb ist es völlig egal wer Trainer wird. Er wird auch in ein paar Jahren nicht heißen Rijkaard, Mourinho, Hiddink etc. Sondern Veh. Oder Labbadia. Oder Meyer. Und irgendwann heißt es dann eben 0:4 oder 1:5. Wie beim 1:4 gegen Mailand (Magath), 0:4 gegen St. Petersburg (Hitzfeld), 0:4 gegen Barcelona (Klinsmann)

  11. @Kai: Was ist mit Stevens? Soll ja eigentlich Nachfolger von Adriaanse werden, aber wenn die Bayern anklopfen….

  12. Ich sachma Slomka! Der hat mit der aktuellen Schalker Mannschaft (minus Engelaar und Farfan) besser in Nou Camp ausgesehen und nur 1:0 verloren.

  13. Fast völlige Zustimmung dogfood(hab den Eintrag leider erst nach meinen Bemerkungen im live blog gelesen).
    Den Abgang von Jansen hat Klinsmann damals mehr als abgenickt, und nachdem ich ihn beim Spiel des HSV gegen City gesehen habe, habe ich mich erneut gefragt warum?(Er war halt in seiner ersten Saison viel verletzt)
    @ Thor: Die Nachwuchsarbeit des F Bayern ist vorbildlich. Was man ihnen vorwerfen muss ist die Tatsache, dass man viele der Talente zu früh abgegeben hat(Die Lahm, Babbel Variante sollte da öfter eingesetzt werden). Mit Spielern aus der Bayernjugend kann man eine vortreffliche Mannschaft zusammenstellen(Das können nicht viele Teams von sich behaupten).
    Ich glaube nicht, dass Klinsmann keinen Einfluss hat. Er hat seine komplette Graupentruppe an Assitenten durchgedrückt, er hat Donovan(der schon zweimal in Leverkusen gescheiterte) geholt, er hat den Jansen Transfer zumindest mitbetrieben, er die Kroosausleihe abgenickt. Ausserdem würde dieser…PIEP… Gockel keinen Job annehmen in dem er nichts zu sagen hat.

  14. Ich finde, bei den Bayern ist alles verhunzt.

    -> Das fängt schon damit an, dass das Management im 2-Jahresrhythmus der Meinung ist, nichts Wesentliches an der Mannschaft machen zu müssen. Ohne dieses Handicap wäre es doch sowieso egal, ob da ein Trainer oder Kürbis auf der Bank sitzt.

    -> Ribery und Toni machen, was sie wollen – auf dem Platz, neben dem Platz. Die machen einfach ihr eigenes Ding (was phasenweise ja auch hübsch ist). In der Defensivbewegung spielt Bayern immer unbalanciert. Gegen Mannschaften mit offensiven Qualitäten bricht dann regelmäßig das Chaos aus (Löw hatte übrigens bei der EM eine ähnliche Chaostaktik mit Podolski probiert, mit den gleichen Auswirkungen). Solange die beiden sich nicht in ein System einordnen, kann da sitzen wer will, die Bayern werden sich trotzdem immer wieder Klatschen abholen.

    -> Spieler die hintendran sind, finden das wohl noch cool. Podolski hat auch noch das letzte Fünkchen Spielverständnis verloren. Kroos, Breno, Sosa wird ja auch mangelnder Biss vorgeworfen. Rensing glänzt hauptsächlich mit rotzfrechen Kommentaren.

    -> Bayern bekommt mit Ach und Krach eine Startelf von besseren Format zusammen.

    -> Auf dem Platz fehlt ein Hero (Kategorie: Effe, Loddar, Kahn) der eine klare Ansage macht. Lahm ist da viel zu überlegt.

    -> Wenn es stimmt, was kürzlich in der Sportbild stand, würde eine Entlassung von Klinsmann sehr teuer. Ihm sollen wohl nicht nur die Zahlungen bis 2010 sondern sogar ein 3. Jahresgehalt zustehen. Nimmt man die Anpassungen im Trainerteam hinzu, wird eine Entlassung irre teuer.

    -> Ein neuer Trainer und dann?

    -> Vielleicht merkt man ja jetzt, dass ein System ohne Spielmacher sich hübsch anhört, aber viel teurer ist als mit Spielmacher und dass es auch nur funktioniert, wenn sich alle systemgerecht verhalten.

  15. Ich frage mich welche Ziele die Bayern eigentlich verfolgen.
    Selbst wenn man Klinsmann nun entlässt, der Kader wird dadurch ja nicht besser. Im Mittelfeld ist da noch Potenzial nach oben aber vor allem in der Abwehr. Soll da ein Lell etwa plötzlich nen lauf bekommen?
    Auch wenn man Klinsmann vorhalten kann er hätte den Kader ja gekannt und hat ja entsprechende Ziele genannt, was wäre denn wenn er das nicht gemacht hätte? Der Kader wird doch nicht dadurch besser oder schlechter.
    Mich würde wirklich interessieren was da insbesondere vor Saisonbeginn eigentlich gelaufen ist, was man klinsmann versprochen hat, welche Ansprüche er hatte, inwieweit er die Transfers unterstützt hat.

  16. @Tobi:

    Selbst wenn man Klinsmann nun entlässt, der Kader wird dadurch ja nicht besser.

    Das würde – weitergedacht – heißen, dass gar kein Trainer aus einem Kader mehr rausholen kann, als andere Trainer. Warum überhaupt dann noch Trainer einstellen?

    @McP:

    Vielleicht merkt man ja jetzt, dass ein System ohne Spielmacher sich hübsch anhört, aber viel teurer ist als mit Spielmacher und dass es auch nur funktioniert, wenn sich alle systemgerecht verhalten.

    So einfach ist es nicht. Mich erinnert Ribery bei den Bayern an die Situation mit van der Vaart beim HSV. Derart überlegen, das man sich komplett den Launen ausliefert. Dann war VdV weg und um ihn herum blühten plötzlich die Spieler aus und das Spiel wurde weniger berechenbar.

    @Atterl:
    Stevens. Hmmm. Aus Hamburger Erfahrungen würde ich sagen: guter Mann für 12-18 Monate. Danach hatte er sich hier in Hamburg verbraucht – gerade bei jungen Spielern.

    @Thor:

    Grundsätzlich würde ich behaupten: der FCB hat bei seinen Einkäufen eine Trefferquote von maximal 25 % (habe es nicht nachgerechnet, mir fallen aber sehr viel mehr Fehleinkäufe ein als Treffer) – und das ist viel zu wenig.

    Es ist nicht nur die Einkaufspolitik. Es gibt kaum Spieler die sich bei den Bayern weiter entwickeln.

    Beispiel Jansen. Nach 1 Jahr Bayern, kommt er nach Hamburg. Dort wird plötzlich eine Nahrungsmittelallergie entdeckt und Jansen spielt sich immer besser in die Mannschaft rein. Ich sehe viel Potential in Jansen, u.a. auch weil er sich sehr seiner selbst bewusst ist und weiß woran er arbeiten muss und woran er auh stetig arbeitet. Noch in der letzten Saison hat Jansen den Mittelfeldplatz links völlig gedisst. Heute sieht er es als Stärke so vielseitig zu sein. Heute versucht er, wie Lahm vor 2-3 Jahren, sich aktiv auch auf dem rechten Fuß zu verbessern.

    Wieviele Spieler hat es bei den Bayern gegeben, die sich verbessern? Es ist das gleiche Problem, warum auch aus der Jugend sich recht wenige Leute bei den Bayern durchsetzen.

  17. @Kai: Verstehe, deswegen geht er wohl auch zu Salzburg *lach* … siehe Adriaanse. Wobei Stevens ja gesagt hat, sein nächster Club wird etwas Exotisches… erst auf Nachfrage meinte er: “Nein, damit ist nicht Salzburg gemeint!” ;)

  18. moinsen,

    eigentlich schreibe ich ja nicht so gerne über die Bayern, aber wenn es um deren probleme geht, dann gehts ^^

    hauptproblem ist zum einen der viel zu kleine kader und der qualitative mangel an guten spielern auf den schlüsselpositionen des modernen fussballs. letztendlich ist natürlich jede position wichtig, vom torwart bis zum stürmer, aber ich denke das die aussen verteidiger, sowie das defensive mittelfeld meist den takt vorgeben und da würde weder ein Lell, noch ein Oddo vermutlich nicht mal in der viererkette des Vfl Bochums zum stammpersonal gehören, für ein selbsternannten championsleague sieger aspiranten keine adequate wahl.

    ein Van Bommel hat sich nach der winterpause wieder berappelt, aber er gehört schon seit 2 jahren nicht mehr zu den dominanten 6ern der liga, international ist bayern auf der wichtigsten position somit nicht konkurrenzfähig und das liegt nicht an Ze Roberto, der spielt eine riesen saison wenn auch jetzt seit wochen das niveau nicht mehr ganz halten kann.

    das problem der bayern ist nicht die innenverteidigung, lucio und demichelis sind einfach nur schwer genervt von solchen deletanten flankiert zu werden und darunter leidet eindeutig deren qualität an sachlichkeit und klasse.

    eine der fragen im mittelfeld muss lauten, warum wird über schweinis oft nur durchschnittliche leistungen so oft der mantel des schweigens gehüllt?
    eine andere warum gibt man mit kroos den 2.besten fussballer ohne ernsthaften versuch an eingliederung ins spielsystem an die konkurrenz ab?
    ein diego und özil funktionieren problemlos nebeneinander und ein kroos hätte auch international den unterschied ausmachen können, der junge ist seit sebastian deisler das grösste talent des deutschen fussballs.

    kein fehler von klinsi war es den torwart zu tauschen, die argumentation von klinsi ist schlüssig und kein alibi gerede, sondern sie entspricht den tatsachen, das rensing noch in der entwicklung ist und man ab und an einen schritt zurück machen muss, um dann die nächsten in angriff nehmen zu können.
    ein butt im tor, wird wieder ernst genommen.
    warum sind denn rensings interviews so agressiv oder sein verhalten seinen gegenspielern nach toren etwas merkwürdig.
    als kahn nachfolger meint er sich keine schwäche erlauben zu dürfen, ich denke er braucht ein wenig zeit zu reflektieren das er michael rensing heißt und seine qualitäten, die er in 10 einsätzen ohne niederlage damals als 2.mann hinter kahn mit bravour bestand ihn zur nummer 1 gemacht haben.
    aber ein butt ist jetzt genau die richtige wahl, die mannschaft braucht ihn als leader und als ruhepol in der abwehr und seine erfahrung wird gerade einen lucio auch wieder zu besseren leistungen verhelfen und der gesamten abwehr zur stabilität verhelfen.

    kurz zum thema das die bayern sich keine starken trainer ins haus holen werden, kann ich so nicht teilen, natürlich werden sich Kalle und Uli nur ungern was sagen lassen, aber ich denke was sie noch mehr hassen wird erfolgslosigkeit heißen und dann werden alte strukturen neu überdacht.

    klinsi ist ein guter projekt leiter, nur er kann einem schaaf, magath oder jol nicht das wasser reichen.

    gruss fedEX

  19. Warum diskutieren eigentlich alle über Klinsmann? Bayern hatte die gleichen Probleme auch unter Magath und Hitzfeld, wie in den Kommentaren richtig bemerkt. Das Problem in diesem Verein ist doch viel eher eine fehlende sportliche Philosophie. Die Frage: Welcher Fußball bringt uns den Erfolg, kann in München keiner der Vereinsoberen beantworten. Und so lange sie das nicht können, werden sie weiter Anschluss verlieren.

  20. Die “Philosophie” hatte doch damals Breitner benannt “schnell, über außen”; dass wurde bisher nicht widerrufen. An “Philosophie” fehlt es momentan nicht. Ich finde, es fehlt eher an einer effektiven Verteilung der Mittel. Statt soviel Budget durch Luca Toni zu binden, hätte man wohl mehr in die rechte Seite investieren sollen. Letztlich ist es doch beinahe egal wer da vorne steht, jeder macht dort seine 20 Tore in der Liga und 10 Tore im Pokal. Die Ideen waren ursprünglich ja okay. Aber Lahm kann man von Ribery nicht abziehen, dadurch fehlte Qualität auf rechts, dadurch war kein Platz mehr für Jansen – und Schweinsteiger verfällt nach Vertragsunterschrift in Lethargie.

    Nur solche Sachen passieren immer, in jedem Verein. Das bei den Bayern keine Vorsorge für Eventualitäten betrieben wird, zeigt aber auch dass es dort eine finanzielle Blockade im Kopf und/oder Portmonee gibt. Was ja okay ist, aber dann muss das Budget eben anders verteilt werden.

    Ob Klinsmann ein guter Trainer ist? Keine Ahnung. Aber auf keinen Fall passt Klinsmann zu diesem Kader. In diesem Kader ist doch alles fertig. Es gibt genau zwei Spielzüge: Lahm auf Ribery und wenn der nicht da ist oder sich die Schuhe zumacht alle lang auf Toni. Was soll Klinsmann daran besser machen? Die Mannschaft braucht einen Trainer, der den Rest des Teams einigermaßen bei Laune hält. Als er kam waren die Strukturen schon festgezogen. Er durfte dann an allem möglichen rumpuhlen, aber nicht an der Mannschaft. Und jetzt ist er vermutlich verbrannt für die Aufgabe, den neuesten Neuanfang in der Mannschaft durchzuführen, was eine gute Aufgabe für ihn (gewesen) wäre.

  21. @dogfood

    Das würde – weitergedacht – heißen, dass gar kein Trainer aus einem Kader mehr rausholen kann, als andere Trainer. Warum überhaupt dann noch Trainer einstellen?

    So weit gedacht war das ja gar nicht gedacht, sondern explizit auf diesen Kader. Einen minimalen Effekt der ausreicht die Meisterschaft zu entscheiden (da genügen Nuancen) will ich nicht abstreiten, aber mit diesem Kader wird es sicher nicht möglich sein, Mannschaften wie Barcelona oder die großen drei Engländer zu schlagen, egal mit welchem Trainer.
    Und weitergedacht kann man Trainerwechsel durchaus in Frage stellen. Sowas wie einen Indikator für Trainerleistung wäre toll um mal zu versuchen zu messen wieviel Trainerwechsel bringen. Selbst subjektiv fallen mir da mehr Wechsel ein die nichts brachten als Wechsel die was brachten.

  22. @McP:

    Die prinzipielle Philosophie war “über außen mit Flanken auf zwei kopfballstarke Stürmer”. Deswegen wurden Toni und Klose geholt und eben Ribery. Nur hat man dabei erst mal die rechte Seite vergessen und geflankt wird heute maximal noch von Oddo aus dem Hablfeld. Bei sowas kann man nun wirklich nicht von Philosophie reden, da hatte mal einer einen hellen Moment und dachte sich “huy, schnell über außen und zwei kopfballstarke Stürmer könnte doch toll klappen” und schwupps schon war für die nächsten 3 Jahre vorgegeben wie man zu spielen hat, ohne einen schnellen Rechtsaußen zu haben und auf links einen, der eigentlich eher zum Tor zieht. Völliger Blödsinn also in der Umsetzung, auch wenn das Ideechen vielleicht toll klang.

  23. Zu allererst sollte man sich realistisch hinterfragen, ob es nicht völlig absurd ist, sich als deutsche Mannschaft mit den finanziellen Möglichkeiten auf eine Höhe mit Barcelona oder den Top 4 in Englang zu stellen.

    Was die Bayern betrifft, ist es wohl ein Mischung aus Management- und Trainer-Fehler.

    Die Hauptschwachstellen sind wohl Tormann, rechte Abwehrseite, Lahm-Ersatz und dritter Stürmer. Die Frage ist halt, inwiefern Klinsmann Änderungen wollte und bei Hoeness & Co gegen die Wand fuhr oder es ihm egal war, dass er auf diesen Positionen einfach schwach besetzt ist.

    Ich kann z.b. nicht verstehen, warum man einen Oddo geholt hat, er NULL gebracht hat. Warum nicht Altintop hinten reinstellen (der das bei den Türken bei der EM sensationell gemacht hat) oder einen guten Rechtsaussen kaufen, nachdem das Karriereende von Sagnol fix war.

    Warum hat man beim Tormann so lang gezögert? Rensing ist sicher nicht schlecht, genügt aber einfach den Ansprüchen des FC Bayern nicht und ist in der Riege der jungen Goalies wohl hinter Adler und Neuer meilenweit dahinter. Wie konnten die FCB-Oberen nur denken, dass Rensing ein Kahn-Ersatz sein kann?

    Der Jansen-Weggang ist wohl rein auf die Klinsmann-Kappe zu gehen, ebenso wie die Kroos-Ausleihe, wobei ihnen Kroos wohl auch nicht geholfen hätte. Dem fehlt zu viel Erfahrung auf diesem Niveau, hat ja auch in Leverkusen seine Probleme. Der braucht noch ein paar Jahre.

    Im Endeffekt liegen die Fehler wohl bei allen, weshalb man Klinsmann nicht rauswerfen wird – und nach Wegfall von Pokal und CL werden sie wohl doch wieder irgendwie Meister.

  24. Kroos braucht keine paar Jahre, sondern Spielpraxis ..
    .. sorry – aber so schwer ist das doch nicht zu verstehen ;-)

    gruss fedEX

  25. Schnell über außen halte ich nicht für eine Philosophie, sondern für eine leicht auszurechnende Taktik.

    Und wo mal wieder das Thema Geld angeschnitten wurde: Der FC Bayern gehört zu den vier umsatzstärksten Clubs in Europa. Vielleicht machen die einfach irgendwas falsch mit ihrem Geld?

  26. @Thomas. Was soll daran absurd sein? Die Elf der Bayern, die am Mittwoch zu Beginn auf dem Feld stand, hat auch ganz nette 62 Mio Euro gekostet (gezahlte Transfersummen nach kicker.de und transfermarkt.de). Barca ist natürlich teurer, angeblich 104 Mio. (selbe Quellen).
    Victor Valdes: eigene Jugend
    Daniel Alves: ca 30 Mio (kicker: 29,5. transfermarkt: 32)
    Marquez: 6 Mio
    Pique: eigentlich eigene Jugend. Wechselte aber dann zu ManU. Ob da Geld geflossen ist, weiß ich nicht. Zurückgekauft von ManU für 5 Mio.
    Puyol: eigene Jugend
    Xavi: eigene Jugend
    Touré: 12 Mio
    Iniesta: eigene Jugend
    Messi: eigene Jugend
    Eto’o: 27 Mio
    Henry: 24 Mio
    Wobei eben zu beachten ist, dass von den 104 satte 81 Mio auf Alves, Henry und Eto entfallen. Was bedeutet, dass die Bayern bei Abpfiff die transfertechnisch teurere Mannschaft auf dem Platz hatte. Bojan, Busquets (beide eigene Jugend) und Keita (12 Mio) statt Toure, Eto und Henry reduzierten Barca auf 51 Mio, während Bayern mit Sosa (6 Mio.) auf gesamt 68 Mio aufstockte. Oder anders gesagt: die 18 Mios für Breno und Sosa entsprechen zum Beispiel genau den 18 Mio für Marquez und Toure.

  27. Thor hats ausführlich und Südtribünen-Stefan kurz und bündig auf den Punkt gebracht. Den Bayern feht sportliche Kompetenz in der Entscheidungsebene. Bild-Beckenbauer, Killerkalle und Wurst-Ulli scheinen tatsächlich komplett in der Vergangenheit zu leben und zu wirtschaften oder halten sich mit Allgemeinplätzen über Wasser. Beispiele mag man ergoogeln, ich empfehle als Suchbegriff “Udo Lattek”. Dessen Geist weht offensichtlich nach wie vor noch durch die Säbener Straße. Es wird halt immer noch gerne “Gras gefressen” und “Wille bewiesen”, wenns eng wird.

    Vielleicht wären die drei Bayern-Chiefs mal ein Fall für die letzte Seite in “11 Freunde” und ein Trainer/Manager mit der Kompetenzaustattung wie in England (bzw. Wolfsburg) macht weiter. Ansonsten wird sich da nicht viel ändern.

  28. Das ist aber alles recht kurz gedacht.
    Schon klar, alles eigene Jugend, die spielen da weil Barca je der Traumverein ist und als Kind im Stadion und so.
    Die Verdienen da auch keine Geld sondern zahlen dafür dass sie bei Barca spielen dürfen.
    Mit Sicherheit gibt es in der Bayern Führung einige Fehler aber hier den Eindruck entstehen zu lassen Barca und Bayern kämpfen mit den gleichen finanziellen Mitteln trifft denke ich überhaupt nicht zu.

  29. @ Thor, Stefan: Danke für die Argumente zum Thema Geld. Aber leider ist das Gejammer, das gern auch die Bayern-Bosse anstrengen, nicht aus den Köpfen zu kriegen. Man stelle sich vor, was der FCB in all den Jahren mit einer Philosophie hätte erreichen können. Geld genug wurde ja verbrannt. Die Transferbilanz von Hoeneß & Co. ist schlicht: niederschmetternd.

  30. kurzer Einwurf zum Dauervorwurf an das Management zur Saisonplanung 2008/2009: JK wurde im Februar 2008 als neuer Trainer vorgestellt und hat sich dann ein halbes Jahr auf die Saison vorbereitet. Herausgekommen ist Tim Borowski. In der Winterpause kam er dann mit Landon Donovan.

    Den ewigen Streit um die Transferbilanz des FCB auszufechten ermüdet. Beispiel/Gegenbeispiel/Relativierung/Populismus/gääähn!

    So ganz furchtbar kanns nicht gewesen sein, schaut auf die sportliche Bilanz der letzten 5/10/20/25 Jahre. Und das wurde erreicht mit einer halbwegs soliden Finanzpolitik.

    @Henning, speziell, weil’s mich auf die Palme bringt: JK hat doch alle Freiheiten gehabt, wurde vorgestellt als der Erneuerer des FCB, konnte machen, was er will, hat auch ein paar richtige Schlüsse gezogen aber in der Umsetzung einfach viel zu viele Fehler gemacht. Wie kann man denn dann dem Management vorwerfen, es würde alten Geistern nachhängen? Die Sprüche mit dem über die Bande treten kamen von JK, nicht von KHR und UH. Die wollen doch den “modernen” Fußball a’ la Premiere League, deswegen haben sie doch den Ottmar gehen lassen, deswegen war doch Felix nicht gut genug (“Taktik? Trainer, welche Taktik?” und der hatte auch alle Freiheiten).

  31. Zum Thema Geld:
    Ich glaube, dass die Spanier erheblich mehr Netto verdienen.
    Dei Ablöse Summe ist das eine, das Jahresgehalt ein anderes.
    Dieser Vergleich ist aber leider unmöglich zu treffen.

  32. @thor
    Messi eigene Jugend?????? Ich kann mich erinnern dass ein deutscher Verein mal einen 15 jährigen Jungen kaufen wollte und das hat nicht geklappt weil ein spanischer Club deutlich mehr bezahlt hat(Weit über 10 Mio wenn ich mich recht erinnere)….

  33. Man kann natürlich sehr viel aus der Ferne oder Nähe diskutieren, aber eines ist mal klar, keine von uns war bei den Einstellungsgesprächen von JK dabei, keiner von uns weiß, welcher Plan vorgestellt wurde und wie die Gespräche auch während der Saison zwischen JK und dem Rest der Bayernführung gelaufen sind. Was ich aber vor allem den Spielern anlaste ist gerade in wichtigen Begegnungen eine grottige Einstellung. Und das werden JK und UH ganz genau registriert haben. Was mich vor allem stört ist die Einstellung der Bundesliga allgemein gegenüber dem restlichen Europa. Wir sind nicht besser, auch ein FCB nicht. Deswegen ist ein 4:0 gegen Barcelona auch kein Problem, es wird nur zum Problem gemacht, weil alle meinen die deutsche Bundesliga ist der Nabel der (F)Welt. In der Bundesliga können mittelmäßige Spieler ziemlich viel Geld verdienen, die Spieler würde aber noch nicht mal der vierzehnte der italienischen Liga kaufen. Und die Spieler würden da auch nicht hingehen.
    Zu Bayern:
    Torwartwechsel war längst überfällig, nicht nur wg. den Leistungen, sondern vor allem wg. dem Verhalten den Kollegen gegenüber.
    Abwehr, m.M. die größte Baustelle. Micho leider nur ein Schatten seiner selbst, Lucio bitte sofort verkaufen, der macht mehr kaputt als das er ein Bollwerk ist, Außenverteidiger (außer Lahm) die auch Druck nach vorne machen können – Fehlanzeige.
    Mittelfeld Ze und MvB, höchstens ein Jahr, aber eigentlich für modernen Fußball nicht zu gebrauchen, Bastian Schweinsteiger muss man auch beibringen, das der Ball der schnellste Mitspieler ist, aber nicht am Fuß, Ribery, hoffentlich kauft den Barcelona, mit der Ablöse könnte man die Baustellen in allen Mannschaftsteilen gut beheben.
    Sturm, das Duo Toni, Klose ist schon nicht schlecht, aber es fehlen Alternativen.
    Warum ist in D eigentlich immer der Trainer der Sündenbock? Auch Manu, Arsenal u.a. hatten Durststrecken zu überstehen, aber selten wurde der Trainer gefeuert sondern die Mannschaft ausgetauscht.

    Und wenn UH oder KHR noch einmal von dem fehlenden Geld und der ach so schlechten materiellen Ausstattung der BL faseln, dann gehe ich persönlich zur Säbener rüber und schiebe ihnen das Interview sonstwohin. Das ist und bleibt das dümmste Argument. Jeder Spieler hat zwei Füße und einen Kopf und die Möglichkeit zu üben, üben und nochmals zu üben, einem Messi ist das alles nicht in die Wiege gefallen.

  34. Und noch eine Ergänzung zu der ach so guten Jugendarbeit der Bayern und ihrem Supertrainer Gerland. In D reicht schon eine einigermassen solide Grundausbildung um in anderen Vereinen ein Star zu werden, nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich aber modernen Fussball auch mit dem Nachwuchs spielen will und mit einigen dieser Nachwuchsleute die erste Mannschaft auf europäisches Topniveau bringen will, dann ist der Tiger wohl nicht die erste Wahl. Die Frage ist doch, will ich Topniveau, dann fällt mir aus dem Nachwuchs nur Lahm ein (nein ein Schweinsteiger gehört nicht dazu) oder gute Bundesligaspieler, dann aber nicht von Champiosleague träumen. Warum fangen ein Breno oder ein Sosa nicht erstmal beim Nachwuchs an (so wie ein Messi in Barcelona)? Weil die da nichts lernen können? Oder die zweite eine andere Philosophie hat?

  35. Für die, die nicht in der Bayern-Bettwäsche schlafen: Wer ist denn Micho?

  36. @ Joshtree: Etwas spät, aber ich war im Kurzurlaub – Schon richtig, theoretisch will die Bayern-GF “modernen” Fussball. Aber die Theorie reicht eben nur soweit, bis die Ergebnisse unter Hitzfeld-Niveau sinken. Würde man das Konzept ernsthaft verfolgen, dann wäre es doch sinnvoll, die CL-Quali regelmäßig anzustreben, um Umsätze und Einnahmen zu sichern, und ansonsten einem ambitionierten Trainer/Manager(-Gespann) zumindest zwei Saisons Zeit zur Verfügung zu stellen.

    Und nicht nach jedem Rückschlag im Boulevard Konsequenzen in der Trainerfrage entweder a) anzukündigen onder b) vielsagend zu schweigen.

  37. @ “Freddy-mit-den-7-Fragezeichen”:
    Fakt ist, dass Messi kostenlos AUS der eigenen Jugend in den Profikader wechselte. Laut transfermarkt.de wechselte er aber auch IN den Jugendkader kostenlos: http://www.transfermarkt.de/de/spieler/28003/lionel-messi/transferdaten.html

    Falls Du verbriefte andere Infos hast und nicht nur eine difuse “Erinnerung” dann gerne her damit.