Screensport am Montag
Wer es am Wochenende noch nicht mitbekommen hat: Jens Weinreich bittet wegen seiner Rechtsstreitigkeiten mit dem DFB und Theo Zwanziger um Spenden. Bankverbindung und Paypal-Konto ist bei ihm auf der Website. In den Kommentaren des Blogeintrages hat sich der Spruch “Einen Zwanziger gegen Zwanziger” eingebürgert.
Dit’n’Dat
Die IBU hat die TV-Rechte für Biathlon 2010 bis 2014 vergeben und dabei ist die EBU zum Zuge gekommen, die ein Angebot abgeben haben, dass der IBU 60% mehr Einnahmen und minimum 1.400 Sendestunden jährlich garantiert (dpa). Konkurrenten waren RTL und SportFive.
Spocht in der Woche
Es ist Champions League– und UEFAcup-Woche angesagt. In der Champions League mit Arsenal – Roma und Inter – ManUtd auf ITV am Dienstag, wo es verschlüsselt zudem Lyon – Barcelona und Atletico – FC Porto gibt. SPACK.1 zeigt am Mittwoch Sporting – Bayern. Verschlüsselt kommt hinzu: Real – Liverpool, Chelsea – Juve und Villareal – Panathinaikos
Beim UEFAcup ab Donnerstag mit den Rückspielen der “Sechszehntelfinals”. 18h15 das bedeutungslose HSV–Nijmegen (ZDF), 20h15 VfB–Zenit (ARD), Do 20h45 ManCity – Kopenhagen, Lüttich – Braga (Direct8). Das Wolfsburg-Spiel komplette Fehlanzeige, beim Milan – Werder-Spiel hat sich das ZDF angeblich um die Rechte bemüht, ist aber am italienischen Rechteinhabern gescheitert. Und es gibt wirklich noch Leute, die sich wundern dass zu den “inoffiziellen” Streams gegriffen wird?
Weiteren Fußball gibt es am Mittwoch in Form des Länderspiels der Frauen gegen China (ZDF, 16h) und eines FAcup-Wiederholungsspiels Middlesbrough – West Ham (ITV).
Kulturkanal BBC Four macht unter der Woche mit Fußball-Dokus weiter: am Dienstag über Nordkorea bei der WM 1966 und am Mittwoch die Zidane-Beobachtung die vor kurzem bereits auf ARTE lief.
Am Donnerstag kehrt Tiger Woods nach seiner Verletzung wieder in die PGA-Tour zurück, ab Donnerstag bei den Match Play Championship.
Spocht vom Wochenende
Das Thema des Wochenendes war der Verstoß gegen das Doping-Kontroll-Reglement der beiden Hoffenheimer Spieler, der am Wochenende bekannt wurde. Da kann man darüber unterschiedliche Ansichten sein, wie die Kommentare gestern zeigen.
Wer Sport nur über PREMIERE und dem DSF konsumiert, hat aber länger warten müssen, bis er ein Spektrum an Meinungen zu hören bekam. Egal ob Jan Henkel und Stefan Effenberg am Samstag, die Doppelpaß-Runde am Sonntag oder Dieter Nickles, Rudi Völler und Didi Beiersdorfer (und wieder Stefan Effenberg) bei PREMIERE am Sonntag, es gab nur ein Meinungsbild: es wurde nicht gedopt, zehn Minuten sind eine vernachlässigbare Verspätung, ein Jahr Sperre viel zu hart und Mönchengladbach läßt mit seinen Protest gegen die Wertung Solidarität und Anstand vermissen.
Nun kann es passieren, dass eine Diskussionsrunde dummerweise so zusammengestellt worden ist, dass sie bei einem Thema alle einer Meinung sind. Aber ich halte es dann für die Aufgabe von Journalisten, egal ob sie Wontorra, Nickles oder Henkel heißen, hier “advocat diaboli” zu spielen, um ein breiteres Meinungsbild zu liefern und die Solidität der Gegenmeinung zu überprüfen. Diskurs, Baby.
Ohne gesehen zu haben, was die Öffentlich-Rechtlichen in Sportschau, Sportstudio und Regionalberichterstattung dazu geliefert haben, scheint das DSF durch Frank Buschmann am späten Sonntagabend eine erste “etwas andere Meinung” Gehör verschafft zu haben.
Traurig wenn man bedenkt, dass z.B. PREMIERE am Wochenende zweieinhalb Stunden Bundesliga-Vor- und Nachberichterstattung Zeit hatte, um differierende Ansichten zum Thema Gehör zu geben. Oder wird auch schon an redaktioneller Kompetenz gespart?
“Hockey Day in Canada” von CBC (auf ESPN America) war wieder eine feierliche Geschichte, die mich wie jedes Jahr veranlasst, bei der kanadischen Botschaft um Einbürgerung zu betteln. Dazu kam diesmal ein drehbuchreifes Spiel Toronto – Vancouver. Mats Sundin ging nach 13 Jahren als Maple Leafs, diesen Winter zu den Vancouver Canucks und kehrte erstmals mit dem Team an seine alten Wirkungsstätte zurück. Er sorgte für einen immensen Medienauftrieb. Geehrt wurde er allerdings erst beim ersten Werbebreak, als ein Videozusammenschnitt seiner besten Szenen bei den Maple Leafs auf dem Videowürfel gezeigt wurde und wirklich jedermann in der Halle aufstand und donnernden Applaus gab. Sundin, der ansonsten ein eher maskenhaftes, starres Gesicht hat, bekam Wasser in den Augen, grüßte die Menge und musste dann aufs Eis zu Face Off. Der Linesman ließ sich für den Face Off nochmal richtig Zeit und der Jubel verstarb erst, als der Puck fiel. Danach gab es bei jeder Aktion von Sundin Buhrufe (hey, er gehört ja jetzt zum Gegner).
Damit nicht genug: das Spiel ging mit 2:2 ins Shootout. Und wer konnte als letzter Schütze für Vancouver den Sieg klar machen? Mats Sundin. Was für eine nervliche Anspannung. Sundin konnte aber seinen Versuch recht lässig verwandeln, gewann für die Canucks das Spiel und in der Halle sprang alles auf, feierte mit Sundin und der Jubel wollte nicht aufhören.
Ich habe mir am Samstag tatsächlich ein Monatsticket für ESPN360 geholt, den Streamservice von ESPN America. Für knapp 10 EUR bekommt man derzeit Unmengen von College Basketball angeboten. Livestreams und Archiv. Das Angebot: 5 Spiele vom Freitag, 15 Spiele vom Samstag, 11 Spiele vom Sonntag. Das ist nicht allumfassend. Ich kann gerade z.B. keine Spiele aus der PAC-10 und Big 12 entdecken. Aber viel bleibt viel. Alles in voller Länge.
Zum Vergleich: für den gleichen Preis kriege ich als Nicht-PREMIERE-Abonnent bei PREMIERE exakt ein Champions League-Spiel (10 EUR), also bereits zahlender Abonnent immerhin zwei Spiele (5 EUR).
Also: Auswahl ist groß, Streams der Archiv-Spiele laufen makellos, ergo: viel Gegenwert zum Preis, wenn man College Basketball-Fan ist und keinen Wert auf ganz bestimmte Conferences legt.
Spocht von heute
Sport Inside macht heute wegen Karneval Pause.
Das Montagsspiel in der 2ten Liga St. Pauli – Kaiserslautern wird vom großen Meta-Thema rund um Montagsspiele und Fanproteste überschattet. Mal sehen wie Uwe Morawe und Matthias Stach mit diesem Thema umgehen.
Zum College Basketball. Es ist die Schlußphase der regular season und die Teams spielen mit mehreren Aufgaben: gute Siege hinlegen, um das March Madness-Komittee davon zu überzeugen, das man zum “The Big Dance” eingeladen wird, gute Siege hinlegen, um in der March Madness hoch in der Setzliste gerankt zu werden und Siege hinlegen um in der eigenen Conference sich eine gute Ausgangsposition für die Conference-Playoffs zu sichern.
Dies gilt vorallem für die Big East. Die Big East hat diese Saison ein neues Playoff-Format, dass den Teams auf den Plätzen 1-4 zwei Bye-Runde gibt (man steigt also erst in der dritten Playoff-Runde ein) und den Teams 5-8 eine Bye-Runde gibt.
Heute abend Georgetown – #7 Louisville. Die Hoyas haben am Samstag knapp gegen #11 Marquette verloren. Sie sind an der eigenen Inkonstanz gescheitert, sie sind an der eigenen Jugend gescheitert. Das Spiel war in der ersten Halbzeit ein run’n’gun-Game. Beide Teams haben sich die Dreier um die Ohren geworfen, haben auf Offensiv-Rebounds und Defense gegen Dreier verzichtet. Zur Halbzeit 44:44. Dann gingen bei den Hoyas die Dreier aus, gleichzeitig gab es trotz des neuen Starters Mescheriakov keine Präsenz unterm Korb. Trotzdem hielt man das Spiel bis zwei Minuten vor Schluß eng. Dann setzte die Kopflosigkeit ein. Freshman Monroe entschied sich in einer Situation statt für einen leichten Korb, für den kurzen Pass auf einen anderen Spieler. Sinnbild für die Hoyas in der Schlußpgase: zu kompliziert, ohne Leader. Da zeigte es sich, dass die Hoyas derzeit in einer 7er-Rotation nur mit zwei Upperclassman spielen.
Eine böse Niederlage in eigener Halle. Es spricht wenig für eine Auswahl durch die NCAA: 14-10, 5-9 in der Big East, RPI: 37, Strength of Schedule 3. 3-6 gegen gerankte Gegner, 3-7 gegen die Top50, 6-11 gegen die Top100. Worauf das Komittee immer achtet: das Momentum. Und das Momentum bei Georgetown: kein Sieg gegen die Top 100 RPI-Teams im Februar. Die Einschätzung von Mark Schlabach bei ESPN:
The Hoyas’ season pretty much comes down to this: Beat Louisville at home Monday night or miss the NCAA tournament (unless, of course, they win the Big East tournament). Georgetown is the only team in the country with at-large life and a 5-9 record in conference play. The Hoyas will be given every chance to make the 65-team field because they played one of the country’s toughest schedules.
Louisvilles Hauptinteresse ist die Verteidigung des 4ten Platzes in der Big East. Derzeit haben sie zwei Spiele Vorsprung auf Villanova, dem einzigen Konkurrenten um den letzten Platz für die zwei Bye-Runden. Louisville gewann am Samstag ein wurschtiges Spiel in Cincinnati mit 9 Punkten. Das Spiel war vorbei, als bei den Bearcats die Dreier nicht mehr versenkt wurden.
Um 3h spielen #2 Oklahoma und #15 Kansas. Beide sind sicher in der March Madness, beide sind quasi sicher auf einen der ersten vier Plätze, die ihnen eine erste Bye-Runde im Big 12-Turnier geben. Was bleibt, ist “Blake Griffin-Watch”. Bester Rebounder der Nation und ein Kandidat für den Top-Pick der NBA-Draft.
Montag, 23.2.2009
20h15 Zweite Liga: FC St.Pauli – Kaiserslautern, #21, PREMIERE + BÄH live
BÄH: Vorberichte ab 19h45 mit Jörg Dahlmann. Kommentar: Uwe Morawe
PREM: Vorberichte ab 20h mit Jessica Kastrop. Kommentar: Matthias Stach.
20h15 Volleyball, Mevza-Liga: Hotvolleys – Tirol, ORFsport+
23h00 Feature: Maradona: In the Hands of the Gods, BBC Four
0h30 Feature: Barça – The Inside Story, BBC Four
1h00 College Basketball: Big East, ESPN live
Georgetown Hoyas – #7 Louisville Cardinals
Whl: Di 18h30
2h00 Feature: Gods of Brazil, BBC Four
3h00 College Basketball: Big 12, ESPN live
#2 Oklahoma Sooners – #15 Kansas Jayhawks
Whl: Di 20h30
3h10 Feature: Football and Fascism, BBC Four
Vorschau auf Dienstag
11h00 Nord.Ski-WM: Sprints/Qualifikation, EUROSPORT live
13h00 Nord.Ski-WM: Sprints, ARD + EUROSPORT live
16h30 NHL: Dallas Stars – San Jose Sharks, ESPN Tape
17h00 ULEBcup: Chimki Moskau – Panellinios, #4, EUROSPORT 2 live
19h00 DEB-Pokal: Wolfsburg – Hannover, Finale, PREMIERE live
20h00 HBL: Wetzlar – Nordhorn, #22, BÄH live
20h15 Tischtennis, European Nations League: Österreich – Dänemark, ORFsport+
20h45 Champions League: Achtelfinale, Hinspiel, PREMIERE live
Vorberichte ab 20h15
Arsenal – Roma (auch ITV4)
Olympique Lyon – Barcelona
Atletico – FC Porto
Inter – Manchester Utd (auch ITV1)
20h45 ULEBcup: Treviso – BK Ankara, #4, EUROSPORT 2 live
1h30 NHL: Montreal Canadiens – Vancouver Canucks, ESPN live
1h35 Feature: The Game of Their Lives – Nordkorea bei WM66, BBC Four
Reaktionen
Inzwischen wird durch die Äußerungen von Rangnick auch die “Verteidigungs-Strategie” von Hoffenheim deutlich. Offenbar sind die juristisch sehr gut beraten. Die TSG wird wohl so argumentieren:
-es waren gar keine 10 Minuten Verspätung (hat die Zeit wirklich wer per Stoppuhr gemessen?)
-es gab gar keine Mannschaftssitzung, die die Spieler von der Dopingkontrolle ferngehalten hätten
-die Dopingkontrolleure gehen generell lasch vor und fordern die festgelegten Spieler nicht SOFORT ab, sondern lassen sie sich erst waschen oder duschen oder ein frisches Trikot anziehen (dürfte stimmen, wenn das Hoffenheim nachweisen kann, sind sie fein raus)
-vermutlich findet sich (gegen Belohnung…) ein Dopingtest-Verantwortlicher, der den Spielern gesagt hat, zieht euch mal ein neues Trikot an und macht euch frisch… dann gehts los
Somit umgeht man clever die formaljuristische Diskussion. Also dürfte es ausgehen wie das Hornberger Schießen.
Egal, wie die Lage formaljuristisch auch ist: Gladbach sollte sich für den Protest schämen. Okay, es passiert auch bei einem erfolgreichen Protest nichts. Gladbach bekäme zwei Punkte mehr, weshalb die trotzdem absteigen. Hoffenheim hätte einen Punkt weniger, was deren endgültigen Tabellenplatz nicht entscheidend verändert.
Trotzdem: Gladbach wird von mir aus der Sympathieliste gestrichen.
Betreff Gladbach: Mit Scham oder Anstand muss man da glaube ich nicht argumentieren. Formal scheint ja das verspätete Erscheinen einem Verpassen gleichzukommen und eine Manipulation möglich zu sein, wieso sollte man hier von Gladbacher Seite die Unschuldsvermutung anlegen und davon ausgehen, dass nicht gedopt wurde?
Wieso sollte man nicht nach dem Strohhalm greifen, auch aus wirtschaftlicher Sicht? Fehlen ihnen am Ende zwei Punkte zum Klassenerhalt wäre es doch aus der Sicht des Vereins und seiner Mitglieder fahrlässig, diese hergeschenkt zu haben. Sehe das ähnlich wie bei den schon erwähnten Entscheidungen am grünen Tisch wegen vier Ausländern oder Amateuren.
Und wer mit Fairness kommt muss auch hinterfragen, ob es nicht genauso als fair einzufordern ist, dass die gegen eine Regel verstoßende Mannschaft die im Voraus feststehenden Konsequenzen akzeptiert und zu tragen bereit ist (Mitleid und Unproportionalität hin oder her), anstatt, wie es sich hier andeutet, rumzujammern, dass das woanders auch vorkommt und überhaupt…
Gladbach muss Einspruch einlegen. Deren Fans werden sich beschweren, wenn das Team absteigt und die Punkte (von denen ich nicht glaube, dass sie kommen), einen Abstieg verhindern würden.
Nun ja. Mir sind Hoffenheim wie Gladbach komplett schnuppe, eigentlich. Ich habe nur eine bestimmte Auffassung von Anstand und Moral. Deshalb stinken mich manche Vorgehensweisen einfach nur an. Diese Sicht der Welt werde ich mir auch tunlichst erhalten.
Das Vorgehen des DFB gegen Weinreich z. B. ist für mich eine extreme Sauerei. Aber eben legal.
Eine Klage einer D***kuh wie Klum gegen einen Arbeitslosen, der naiv ihr Bild verwendet hat, ist für mich eine extreme Sauerei. Aber eben legal.
Die Abzocke von älteren Menschen durch unseriöse Bankberater ist für mich eine extreme Sauerei. Aber eben leider meist legal…
Deshalb ändere ich meine Meinung zum Vorgehen von Gladbach auch nicht.
Nur werden wir sehen, daß es gar keinen Verstoß gegeben hat. Alles nur laxe Handhabung der Dopingtests. Und ein Schlachtschwein von der Dopingkontrolle wird die Schuld auf sich nehmen…
Und du glaubst ernsthaft, dass die anderen Vereine anders handeln würden, wären sie in dieser Situation?
Nein. Glaube ich natürlich nicht. Was nicht bedeutet, daß ich es gut heiße. Was aber auch nicht bedeutet, daß es richtig ist. Aber Du springst auch nicht in den Rhein, weil andere reinspringen, oder? Du betrügst sicher auch keine anderen Leute, weil Du selbst mal betrogen wurdest? Oder?
Ich find’s gut, dass das “Projekt” Kratzer bekommt, je mehr, desto besser. Und ich bin der Meinung, dass die Bösewichter in der Geschichte nicht die Gladbacher sind, das darf man nicht verdrehen. Aber,d er DFB wird’s schon richten, dem “Peojekt” passiert schon nix.
@NoRegret
Uh-oh, ein Bildgucker und Bildmärchenglauber.
Deine Auffassung von Anstand und Moral ist reichlich windschief, wenn Du den Gladbachern verübelst, dass sie ihre Rechte wahrnehmen.
In der Sache Heidi Klum gegen einen Partyveranstalter (keinen Arbeitslosen) sollte man sich vielleicht nicht nur aus der bild (oder Medien, die da abschreiben)informieren, bevor man von Sauerei redet.
Und Hoffenheim gehören schon wegen Dummheit bzw. Unprofessionalität die Punkte abgezogen. Sowas darf einfach nicht mehr passieren, nachdem letztes Jahr in Italien zwei Speiler wegen zuspätkommen gesperrt wurden.
Unbedingt. Für mich gibt es nur die Bild.
Für mich ist Fußball immer noch Sport. Bezahlter, aber Sport.
Wenn sich nachweisen läßt, und das läßt es sich, daß die beiden Hoffenheimer nicht gedopt waren, ist Gladbach durch die – eventuell vielleicht – verspätete Dopingkontrolle keinerlei sportlicher Nachteil entstanden. Oder? Und da bleibe ich bei meiner Meinung.
Ansonsten hatte das Modell Hoffenheim immer schon Risse für mich. Da paßt mir vieles nicht. Das hat aber mit der Angelegenheit, über die wir diskutieren, nix zu tun. Überhaupt nix.
@NoRegret:
Dumm nur, dass man jetzt nicht mehr zweifelsfrei wird sagen können, dass sie nicht gedopt haben. Und wenn sie es getan haben, ist dein ganze Argumentation nichtig.
Mal von der anderen Seite: Wenn rauskommt, dass sie tatsächlich gedopt haben, fändest du Gladbachs Verhalten dann immer noch unanständig? Bzw. wenn sie keinen Protest eingelegt hätten, und es würde Doping nachgewiesen werden, würde man sich dann nicht die Verantwortlichen fragen, warum sie nicht Einspruch eingelegt haben?
Eben, warum auch an eine mögliche Manipulation denken, wer will denn auch was manipulieren wenn keiner dopt.
in Zukunft werden die Urinprobem einfach am nächsten Werktag per DHL-Paket ins Labor geschickt, warum auch der ganze Aufwand mit den Kontrolleuren?
Blödsinn!
Nach Erkenntnissen aus den echten Doping-Sportarten benötigt man 3-4 Minuten, um eine Dopingprobe zu manipulieren. Dazu muß die betreffende Person aber eben diese Zeit von der Öffentlichkeit abgeschlossen sein und es ist einiges an Equipment notwendig.
Womit eine Manipulation theoretisch möglich war. Wenn die beiden Spieler jedoch in der betreffenden Zeit nicht allein waren, zerfällt der Vorwurf zu Staub. Außerdem dürfte es schwierig sein, bei einem Auswärtsspiel in einer Kabine eines Auswärtsstadions die notwendige Technik zu installieren, vor allem so, daß man dabei und danach nichts merkt.
Damit kann man den Dopingvorwurf in diesem konkreten Fall komplett vergessen.
Bliebe der Verstoß gegen die formellen Regeln. Aber da schwindelt oder laviert sich Hoffenheim ja geschickt heraus, daß es keine 10 min waren, daß es keine Mannschaftsbesprechung gab, daß die Verfahrensweise, das Trikot zu wechseln, üblich sei, und irgendein Doping-Fuzzi wird sie dann ganz entlasten.
Man kann in kurzer Zeit Dopingproben manipulieren. Hier war das mit Sicherheit nicht der Fall.
Warum überhaupt Proben nehmen? Da werden doch eh nur die neuesten Substanzen von Haarwuchsmitteln nachgewiesen und ein paar Kiffer überführt.
Mit Sicherheit? Hast Du irgendwelche Insider-Informationen?
Was sind Insiderinformationen?
Der Geschäftsführer Rotthaus hat heute morgen im Gespräch mit Besuchern des Trainingsgeländes der TSG wörtlich geäußert:
-es waren über die ganze strittige Zeit, die nicht zehn Minuten, sondern höchstens fünf Minuten dauerte, 4 absolut unabhängige und nicht zur TSG Hoffenheim gehörende Personen (2 Journalisten, ein SAP-Kunde, ein Mitarbeiter einer Statistikfirma) mit in der Kabine. Diese können bestätigen, daß die beiden Spieler dort anwesend waren und an oder mit ihnen keine Manipulationen in Hinsicht Doping ausgeführt werden konnten. Damit ist der Vorwurf, es wurde in Hinsicht Doping manipuliert, eindeutig zu widerlegen. Durch Handauflegen und Anschauen lassen sich Dopingproben nämlich noch nicht manipulieren
-es bleibt die Verzögerung des Dopingtests, was formaljuristisch ein Regelverstoß ist. Hier wird es für uns=Hoffenheim wichtig sein zu beweisen, daß die Schuld für die Verzögerung nicht bei uns lag. Da muß man sehen, wie es ausgeht.
-geht es schlecht aus, kann Gladbach auf die Punkte klagen, wobei diese Entscheidung dann offen ist (die Spieler waren ja eindeutig nicht gedopt)
-für das Spiel in Stuttgart und das Ergebnis dort hat all das keine Auswirkung, da kein Spieler gesperrt war, alle spielen durften und auch in Hinsicht Dopingkontrolle nichts vorgefallen ist
Reicht Dir das als Info?
Das nenne ich mal Insider-Informationen!
Über die Glaubwürdigkeit des ganzen läßt sich streiten, wird der DFB bestimmt was zu sagen.
Dennoch, die Regeln sind da, alle haben sie unterschrieben und wenn sich zehn Kontrolleure (wenn es denn so stimmt) nicht dran halten kann man dem elften nichts vorwerfen wenn er es denn macht. Das zeigt für mich auch ein ganz massives mangelndes Bewußtsein was Doping betrifft. Wenn das von allen nur als lästige Pflicht wahrgenommen dann ist man selbst schuld.
Okay, dann können wir den Fall ja zu den Akten legen, wenn NoRegret sich so sicher ist. Bin trotzdem mal gespannt, wie es in der Realität ausgeht.
“Aus den echten Doping-Sportarten” fand ich allerdings ne schöne Formulierung.
Doping ist ein übles Geschäft, das man mit allen Mitteln bekämpfen muß. Da sind wir uns sicher einig. Es macht nicht nur die Gedopten, sondern auch den Sport kaputt.
Nur muß man die Kirche im Dorfe lassen. Sonst macht man nämlich auch den Sport kaputt. Nur paar Gedanken zum Fall Hoffenheim (was wohl jede andere Mannschaft auch hätte treffen können):
-der Nutzen von Doping im Fußball ist sehr umstritten (auf das direkte Spiel bezogen). Gedopt wird im Fußball wohl nur bei der Behandlung von Verletzungen, um eher wieder fit zu sein und bei der körperlichen und muskulösen Ausbildung junger Spieler. Janker und Ibertsberger waren weder verletzt noch sind es Jugendliche…
-zu dopen und dann bei einem Auswärtsspiel im fremden Stadion das Equipment mitzubringen, aufzustellen und zu benutzen liegt nach meiner Berechnung bei einer äußerst geringen Wahrscheinlichkeit
-wenn es Zeugen gibt, die dafür gerade stehen, daß an den beiden Spielern in der “Versäumniszeit” nicht manipulier wurde, ist der Dopingvorwurf als solcher entkräftet. Da beißt keine Maus keinen Faden ab
-bleibt die Verzögerung. Da hier eine Manipulationsmöglichkeit gegeben ist, hat man sich die drastischen Strafen ausgedacht. Sicher auch mit Grund. Nur muß man das dann auch konsequent durchziehen. Wenn selbst die Dopingkontrolleure (ich weiß nicht, ob es so war oder ist, dürfte aber schon wahrscheinlich sein) die Sache lax nehmen, muß man sich nicht wundern, daß Vereine und Spieler ebenso handeln.
-ein Regelverstoß bleibt die Sache aber allemal. Weshalb Hoffenheim, die ich für clever halte, auch nicht auf “Gnade” und Zufall und Versehen plädieren werden. Sondern den schwarzen Peter auf die Dopingkontrolleure abschieben werden, was wohl durch die Äußerungen von Rangnick auch geschieht. Da haben sie gute Chancen, falls die Aussagen von Rangnick stimmen (Laxheit auch bei den Kontrolleuren).
-ansonsten wird es Theo schon richten
Eine Einzelfallprüfung in dem vorstehend genannten Umfang kann doch gar nicht die Aufgabe einer Sprotgerichtsbarkeit sein. Wo sollte man denn da die Grenzen ziehen? 10 Minuten sollen jetzt tolerabel sein, was ist dann beim nächsten Mal mit 15 Minuten und dann mit 30, 45, 60? Und dann kann die Sauberkeit der 10 Minuten von glaubhaften Zeugen bestätigt werden? Legen die jetzt eine eidestattliche Erklärung ab? Da kann man doch gleich die Mitspieler schwören lassen, oder? Wie war das denn mit F.Busch von den Eisbären, der nur durch Formfehler um eine längere Sperre herumkam, hätte das schon der Eid seiner Freundin ausgereicht, daß sie nur beim Essen waren? Was hat er überhaupt gegessen?
Nein, nein, so schlimm das auch für die Spieler sein wird, hier müssen klare Grenzen gezogen werden. Sich einer Dopinkontrolle sofort verfügbar zu machen ist eine Bringeschuld der Sportler, alles andere läßt sich nach Belieben austricksen.
Danke für diese Infos! Was wären wir nur ohne dich!
Warum haben wir nicht schon vorher dran gedacht!
– Doping im Fußball bringt nichts
– Doping geht nur mit aufzubauendem Equipment und das aufzubauen dauert länger als 10 Minuten
– Doping ist nur dann Doping wenns wer bezeugen kann aber nicht wenn in den Regeln steht.
– Grundsätzlich alle Kontrolleure lassen sich zeit
– Was der Rangnick sagt stimmt immer
– Was der Geschaftsführer sagt auch
Scheiß, warum haben wir daran nicht gedacht…
das kommt grad über den newsletter von horizont.net. interessante entwicklung zum thema basisangebot bei premiere/sky deutschland:
Kehrtwende: Premiere kauft Anteile an Premiere Star zurück
Rolle rückwärts bei Premiere. Die angeschlagene Pay-TV-Plattform will ihre Satellitenplattform Premiere Star nun wieder komplett integrieren. Das zum Medienkonzern News Corp von Rupert Murdoch gehörende Unternehmen hat sich eigenen Angaben zufolge mit allen neun Premiere-Star-Minderheitsgesellschaftern darauf verständigt, deren gesamte Anteile an Premiere Star schrittweise zurückzukaufen.
Was den Einspruch von Gladbach angeht, es ist doch so, wie es deren Sportdirektor sagte. Sie mussten alleine schon deshalb Protest einlegen, um ihre Rechte zu wahren, je nachdem was die Ermittlungen noch so ergeben.
Aber heutzutage ist man bei den Gutmenschen ja schon der Arsch, wenn man bloß seine Rechte wahr nimmt. Da sei Gott vor, daß man so etwas in einem Rechtsstaat tut….^^
Ob das dann immer nett ist, oder anständig, darüber kann man streiten.
So wie sich die Lage derzeit darstellt, wird Hoffenheim keine Probleme haben, zu beweisen, daß in den bewussten 10 Minuten keine Manipulationen stattgefunden haben können.
Damit wäre dann ein Punktabzug vom Tisch.
Und dann ist der Schwarze Peter, wie schon gesagt, beim Doping-Kontrolleur, der nachweisen muss, daß die Spieler zu spät waren, und wieviel zu spät.
Und da wirds dann spekulativ. Gibts Stoppuhren, die ab Schlusspfiff laufen, oder entscheiden die Leute nach Gefühl ? Ist es – wie Herr Rangnick sagt – üblich, daß die Spieler vorher noch mal kurz in die Kabine gehen ? usw..
Die Frage ist aber, reichen diese Zweifel aus ? Das hier ist ja Sportgerichtsbarkeit, und die WADA hat bewiesen, dass sie in diesen Dingen relativ drastisch vorgehen kann. Zumal sie sich unglaubwürdig macht, wenn sie die Jungs aus Hoffenheim ohne Sperre davon kommen lässt.
Ich denke, wenn der Doping-Kontrolleur nachweisen kann, daß die beiden zu spät waren, kommt man um eine Sperre nicht herum.
Sonst kann man sich die Regel direkt in den Arsch schieben, und muss sich zudem noch den Vorwurf gefallen lassen, mit zweierlei Maß zu messen.
Tja, Tobi, man muß an alles denken!
Es gibt eine Menge Fachleute, die mehr Ahnung als ich haben, die dazu totale Doping-Gegner (Mediziner, Trainer u. a.) sind, die der Meinung sind, daß Doping im Fußball für die Spiele direkt nichts bringt. Also stehe ich da nicht so ganz alleine im Regen.
Dopen kann man jederzeit überall irgendwie ohne jedes Equipment. Aber wenn man gedopt hat als Spieler und eine Dopingprobe manipulieren will (Austausch des Blaseninhaltes), dann geht das nur mit Equipment, mit Hilfe von Profis und mit etwas Zeit. DARUM geht es in dem Fall.
Doping ist Doping, wenn man es per Test nachweisen kann. Die Dopingprobe der Spieler war negativ. Also kann man ihnen kein Doping nachweisen. Die Proben könnten aber – durch die Verzögerung – manipuliert worden sein. Womit man, wenn man beweisen kann, daß es keine Möglichkeiten zur Manipulition gab, auch beweisen kann, daß die Spieler wirklich nicht gedopt waren. Capito?
Ich bin bei den Dopingtests in der BuLi nicht dabei. Kann sein, kann nicht sein. Wenn Hoffenheim nachweisen kann, daß die Kontrolleure lax vorgehen, hat das Bedeutung. Womit ich nicht weiß, ob das, was Rangnick sagt, stimmt oder nicht. Aber da er sicher den Schaden nicht vergrößern will, wird man ihm gesagt haben, was er sagen soll. Und das sollte eine Realitätsbasis haben.
Was der Geschäftsführer von Hoffe gesagt hat, stimmt sicher. Wo hast Du da Zweifel?
Kannst ja gerne mal zum Selbstversuch antreten. Wie schnell schmierst Du Dir Salbe auf den Schniedel?
Oh, da brauche ich echt lange dazu…
Nach allem, was ich über Doping weiß, kann man eine Dopingprobe weder durch Salbe aufs Puschel noch einführen von irgendwelchen “Filtern” in die Harnröhre oder Blase manipulieren. Was funktioniert, ist Fremdurinabgabe, wobei der Blaseninhalt per Katheter komplett ausgetauscht wird. Also Gegenfrage: wie schnell führst Du dir einen Schlauch oder ein Röhrchen in die Blase ein, pumpst den Urin ab und füllst die Blase wieder auf? Also da sollten schon 3 – 4 Minuten, und das ist eher gering geschätzt…
Von dogfood nebenan zitiert: das ist in 90 Sekunden machbar. Stand August 2006.
@NoRegret
Die Reiskorn-Geschichte (“eine Art von Reiskorn”) ist doch nun wirklich Asbach Uralt. Das hat nichts mit “Filtern” zu tun, sondern mit dem Freisetzen von Substanzen, die Doping verschleiern. Oder auch…
(Wie gesagt: ob sich auch 2009 Dopingtests derart täuschen lassen, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber als “proof of concept” sollte es erstmal reichen)
Also ich bin kein Mediziner. Da halte ich mich aus Schätzungen heraus, aber da sich niemand so gern an seinem wichtigsten Teil verletzen läßt, würde ich sagen, 90 Sekunden sind nicht möglich. Aber sei es wie es sei. Auch wenn es nur 60 Sekunden wären, müßte die “Manipulation” am Objekt vorgenommen worden sein. Wenn die Spieler aber die ganze Zeit “unter Beobachtung” standen, wäre eine Manipulation auch dann nicht möglich. Beamen kann man die Pisse ja wohl nicht, oder? Irgendwie muß was raus und was rein…
dogfoot:
Nach Aussage eines absoluten Profis, einem Professor Keller aus Köln, funktioniert die von Dir beschriebene Methode nicht (mehr). Urin läßt sich mit bestimmten Chemikalien (man pinkelt über einen damit getränkten Gegenstand, man führt sich Kristalle in den Penis ein, man reibt sich die Hände mit der Chemikalie ein und pinkelt drüber etc.) so verfälschen, daß man einige (nicht alle) Dopingmittel verschleiern kann. Aber diese Chemikalien kann man problemlos nachweisen, was auch bei den aktuellen Dopingtests von vornherein vorgesehen ist. Ich denke, daß die DFL da auf dem aktuellen Stand ist. Eine Manipulation auf diese Weise und ein Doping wären so also nachweisbar.
Nach Prof. Keller besteht heute wirklich nur noch die eine sichere Möglichkeit, den Blaseninhalt auszutauschen. Alle anderen Varianten wären nachweisbar.
Nachsatz:
Übrigens hat dieser Prof. Keller deshalb eine Methode entwickelt, um eigenen Urin zu “markieren”. Will heißen, damit soll auch dem Tauschen des Blaseninhalts ein Riegel vorgeschoben werden. Es gibt dann eine eindeutige Zuordnung, ob der Urin von der betreffenden Person stammt oder nicht.
@NoRegret
Das sind doch dann in der Tat mal Insiderinformationen. Danke, damit wird Deine Aussage schon etwas fundierter.
Ist das dann das Ergebnis der von Rangnick erwähnten, “Recherche” wer denn wann wo war?!
Sorry, bei manchen Sachen kann ich auch nur im Kaffeesatz stochern.
Sicher scheint mir zu sein, daß Hoffenheim nachweisen kann und wird, daß die beiden Spieler in der “Versäumniszeit” ständig unter neutraler Kontrolle und Beobachtung waren und keine Möglichkeiten für eine Manipulation der Dopingprobe vorhanden waren. Damit wäre der Dopingvorwurf grundsätzlich vom Tisch.
Ob Hoffe nachweisen kann, daß Dopingkontrollen von den Kontrolleuren lax durchgeführt werden, muß man sehen. Keine Vorstellung.
Ob Hoffe nachweisen kann, daß für die betreffende Verzögerung in Gladbach die Kontrolleure und nicht man selbst verantwortlich waren, muß man sehen. Aber da fällt cleveren Leuten meist was ein. Zumal man die Verantwortlichen auch irgendwie “überzeugen” kann, die Schuld auf sich zu nehmen.
Übrigens schreibt die Welt, daß es in der BuLi auch Verantwortliche gibt, die die Vorgehensweise von Gladbach unmöglich finden. Wahrscheinlich die Vereine, die am Tabellenende stehen;-)
Das Problem an Deiner Argumentation ist aber, dass der Regelverstoß und damit die zu erwartende Sperre nicht dadurch ausgelöst wird, dass es die Möglichkeit der Manipulation gab (das ist nur der tiefere Sinn hinter der Regelung), sondern dass allein das (wenn auch nur kurzfristige) Verweigern die Sanktion mit sich bringt.
Ein wie auch immer geartetes “Beweisen” der Unmöglichkeit der Beeinflussen tut hier nichts zur Sache – genauso wenig, ob der nachfolgende Test dann negativ war.
Und die “neutrale Aufsichtsperson” hätte nach WADA-Statuten der Kontrolleur sein müssen. Dann darf der Spieler auch erstmal in die Kabine, wenn der das erlaubt und dabei ist.
Das war ja das Problem in Italien, dort wollte der Kontrolleur mit in die Kabine, man verweigerte ihm aber den Zutritt.
Da stimme ich Dir zu. Aber eben nur teilweise.
Die harte Strafe in Italien ist aus meiner Sicht eben gerade deshalb verhängt worden, weil sich die Spieler ohne Zustimmung des Kontrolleurs in die Kabine begeben haben und dem Kontrolleur definitiv der Zutritt zur Kabine verweigert wurde. Woraus man berechtigt bestimmte Schlüsse ziehen kann.
In dem Falle hier ist (so weit man die Nachrichtenlage verfolgt) kein Kontrolleur “zurückgewiesen” worden, es hat niemand etwas verweigert, es hat kein Kontrolleur Zutritt zur Kabine verlangt und es ist auch kein Kontrolleur zurückgewiesen worden. Ob jetzt der Kontrolleur die Spieler beaufsichtigt hat, daß sie nix Böses getan haben oder man das über neutrale (Betonung liegt auf neutrale) Beobachter bestätigt, ist juristisch gleichgültig. Wird der Fakt durch Zeugen bestätigt, gilt der Fakt.
Womit juristisch sauber festgestellt ist, daß in dem Fall nicht gedopt wurde und nicht im Nachhinein manipuliert wurde.
Dopingvorwürfe sind also out und das eindeutig.
Bleibt der Regelverstoß, daß die Spieler nicht sofort zur Kontrolle sind. Dafür kann es Sanktionen geben und dafür sollte es Sanktionen geben, denn Regeln sind dazu da, daß sie eingehalten werden. Nur muß, auch weil der Fall eindeutig anders liegt als in Italien, die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Weist Hoffe nach, daß die Kontrollen durch die Durchführenden lax angegangen werden, sind sie fein raus. Weist Hoffe nach, daß die Schuld an der Verzögerung in Gladbach bei den Kontrolleuren lag bzw. es an sich gar keine richtige Verzögerung gab (was sie eindeutig versuchen), sind sie fein raus.
Wenn nicht, gibts auf die Glocke. Wobei für mich eine Spielersperre in erträglichem Maße und eine Geldstrafe für den Verein noch akzeptabel wären. Aber nicht ein Jahr. Und ein Punktabzug ist lachhaft.
Ich bin Experte – ihr könnt mir glauben, weil ich in der Kommentarfunktion eines angesehenen Blogs auf meine Expertise hingewiesen habe. Auch Insiderinformationen habe ich, weil ich den Hausmeister der Uni Köln kenne. Mindestens.
Meine unmaßgebliche, vom geneigten Leser doch als fundierte Aussage zu bewertende Meinung ist: Wer von “Beweis” im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen spricht, hat keine Ahnung. Ich spreche jedem, der dieses Wort auch im Zusammenhang mit Bewertungen zu Doping verwendet, jegliche Expertise ab.
Wer wissentlich gegen Regeln verstößt, denen zu unterwerfen er sich verpflichtet hat, hat keinerlei Handhabe, diese Regeln im nachhinein anzuzweifeln. Das hat mit Doping nichts zu tun. Go Gladbach!
Der Deutlichkeit halber: Ich habe eine Abneigung, die an irrationalen Hass grenzt, Leuten und ihren Aussagen gegenüber, die Wissenschaftlichkeit als hart erworbene Errungenschaft der Gesellschaft durch ihre voreingenommenen Aussagen diskreditieren. Eloquenz ist kein Ersatz für Erkenntnis.
Nein, das ist von Anfang an der einzige Regelverstoß – und der zieht eben laut WADA Code mindestens ein Jahr Sperre nach sich. Es gibt schlicht und ergreifend in diesem Moment keine Möglichkeit der Exkulpation mehr.
Es ist nicht so einfach. Es gilt, auch beim WADA Code, immer noch die Schuldhaftigkeit. Haben die beiden Spieler den Test verweigert, haben sie den Test absichtlich verzögert, haben sie sich dem Test zeitweilig entzogen? So, wie die Nachrichtenlage ist, nein. Bei dem Fall in Italien zweifelsfrei aber ja! Da ist schon ein Unterschied.
Haben die beiden Spieler von Hoffe nur gebummelt? Sind sie von wem aufgehalten worden? Haben sie auf Fragen geantwortet? Das muß eine Rolle spielen. Sonst kannst Du jede Rechtsordnung vergessen.
Ich kann in einen Lagerraum einbrechen.
Ich kann aber auch durch eine offene Tür da reingehen, weil nirgendwo ein Verbotsschild dazu stand.
Das sind schon Unterschiede. Auch beim Doping gelten allgemeine Rechtsgrundsätze.
Das DSF hat ein Statement eines CAS-Richters angekündigt, wonach die beiden Hoffenheimer gar nicht unter ein Jahr Sperre bekommen können. Ein Interview mit dem CAS-Richter soll im Laufe der nächsten Stunde kommen.
Das sind doch alles Spiegelfechtereien.
Lies Dir die Regeln durch, der Dopingkontrollarzt hat seine Aufgabe in dem Moment erfüllt, in dem er die Umschläge öffnet und die gezogenen Spieler den Verantwortlichen mitteilt. Dass daran jemand zweifeln würde, habe ich bisher nicht vernommen.
Wie hier schon oft von vielen erwähnt, gilt in dem Moment, in dem der Athlet nicht unverzüglich die Dopingprobe abgibt, die Beweislastumkehr. Ab dann muss der Athlet beweisen, dass er – und jetzt kommt’s – weder absichtlich noch fahrlässig den Test verpasste. So steht es im WADA Code:
Siehst Du das Wort “failing”? Das impliziert genau null Absicht. Und so steht es auch in den Anmerkungen.
Und, so leid es mir für die zwei tut, da sie den WADA Code vor der Saison gelesen und unterschrieben haben, sind wir mindestens bei der Fahrlässigkeit.
Null Chance.
Lustig. Da macht sich einfach wer wichtig. Ein CAS-Richter dürfte zu dem offenen Verfahren überhaupt nicht Stellung nehmen.
Für mich sind viele Fragen offen. Im Regelwerk steht, daß zur Dopingkontrolle ausgeloste Spieler sich unverzüglich nach Spielschluß dieser Kontrolle unterziehen müssen.
Was ist unverzüglich? Also bei Hertha muß man in den Kabinentrakt ziemlich weit laufen, in Cottbus auch. Da kommen vom Spielfeld bis zum Kontrollraum sicher Strecken und Zeiten zusammen. Mit welcher Geschwindigkeit muß der Spieler laufen? Sind 3 Minuten Wegzeit schon zu viel? Lachnummer.
Vielleicht verläuft man sich auch mal in den Stadienkatakomben. Spieler sind ja auch manchmal nicht die hellsten Köpfe. Was dann?
Bei anderen Sportarten werden deshalb die für die Kontrolle vorgesehenen Sportler durch die Kontrolleure vom Wettkampfort abgeholt und zur Kontrolle “begleitet”. Was hier ganz offenbar nicht der Fall war. Es hat sich also kein Spieler einem Kontrolleur “entzogen”.
Das wird doch ein voller Rohrkrepierer.
Ich bin dafür: die beiden Spieler auf Lebenszeit sperren. Zwangsabstieg für Hoffenheim. Gladbach dafür mit einer über 5 Jahre laufenden 1st-Liga-Garantie, egal, welcher Tabellenplatz. So was wäre gerecht.
ich denke auch, die Antworten auf die Fragen, die NoRegret anspricht, werden zeigen, ob hier schuldhaftes Verhalten der Hoffenheimer Spieler vorlag, oder eben nicht.
Ein Vergleich mit den italienischen Spielern ist aufgrund der doch deutlichen Unterschiede zwischen den beiden Fällen eben nur bedingt zulässig.
Aktuell gibt es einfach zu viele offene Fragen. Wann und wie wurden die Spieler informiert, daß sie zur Kontrolle erscheinen müssen ? Wie ist der Kontrolleur auf 10 Minuten Verspätung gekommen ? Was haben die Spieler in den 10 Minuten gemacht ( wenn es überhaupt 10 Minuten waren ) ? Waren sie auf dem Platz, für ein kurzes Gespräch mit den Kollegen ( nach Abpfiff nicht unüblich ) ? Haben sie Interviews gegeben ? 10 Minuten kommen da schnell zusammen.
Oder war vielleicht der Vereinsarzt der TSG, der laut Rangnick für diese Dinge zuständig ist, nach dem Abpfiff noch mit etwas anderem beschäftigt ( verletzte Spieler z.B. ) und deshalb nicht in der Lage, die beiden Jungs sofort zum Test zu schleifen ?
usw…
Jetzt hör’ mal auf hier irrelevante Nebenkriegsschauplätze aufzumachen.
“Unverzüglich” heißt im juristischen Sprachgebrauch ohne Schuldhafte Verzögerung. Und hier geht es darum, dass der Kontrolleur zehn Minuten auf die Spieler warten musste bzw. diese sich zehn Minuten seinem Zugriff entzogen haben.
Und das CAS ist ein Schiedsgericht. Die Richter werden für jeden einzelnen Fall bestimmt, und nach jetzigem Stand ist beim CAS auch kein Fall bzgl. Hoffenheim anhängig – also darf der sich sehr wohl dazu äußern.
Statements von Dr. Dirk-Reiner Martens, “Experte für Sportrecht” und lt. DSF vom CAS:
– Regelstrafe bei Dopingvergehen: 2 Jahre. Wenn kein mutwilliges Verschulden, kann die Strafe reduziert werden, aber nicht unterhalb von der Hälfte, also 1 Jahr.
– Größe der Verspätung — 5 Minuten oder 10 oder 30 Minuten ist nicht relevant
– Jedes Vergehen muss bestraft werden, egal ob es Vergehen gibt, die nicht bekannt wurden
– Nach seinem Wissen ist es möglich binnen 10 Minuten Urinproben zu verfälschen, auch wenn er nur Wissen aus “zweiter Hand” von Sportärzten angewiesen ist.
Warum “unmittelbar” definieren, wenn da auch “direkt” steht. Sie waren in der Kabine (gut, man will das prüfen, aber der SAP Kunde hat sie ja gesehen *lol* ). Feierabend.
Wenn also der Weg nicht durch die Kabine führt ist das nicht direkt.
Dr. Ma. gehört nicht mehr dem CAS-Gericht an. Seit der Olympiade in Peking nicht mehr. Dort hat er sich durch Dummquatscherei und Unkollegialität eine so miesen Ruf erworben, daß man ihn entsorgt hat. War ein echter Dampfplauderer. Was er hiermit wieder unter Beweis gestellt hat. Da macht sich jemand wichtig. Also da hat die Meinung meiner Oma zum Thema mehr Gewicht…
@NoRegret: Der “Dummschwätzer” der seit Olympia nicht mehr der CAS angehören soll, hat im Januar dieses Jahres das Urteil gegen die beiden Italiener gefällt (war Vorsitzender des CAS-Panels)
@NoRegret: Das stimmt nicht. Dirk-Reiner Martens war der Vorsitzende des CAS bei der Entscheidung über die beiden Italiener. Siehe: http://www.tas-cas.org/d2wfiles/document/2971/5048/0/Award%201557%20internet.pdf
Dort steht auch, warum ein Jahr Mindeststrafe ist, wenn es eine Testverweigerung war.
Echt? Danke für den Hinweis. Ich war nur informiert, daß er aus dem CAS geflogen wäre, zur Olympiade in Peking. Und das stimmt.
Aber um so besser. Daß der, der solche idiotischen Urteile wie in Italien fällt, auch so einen Schwachsinn von sich gibt, dürfte wohl klar sein.
Entschuldigung für die Fehlinfo, war keine böse Absicht (nur Dummheit).
Blöd nur, dass der CAS-Entscheid in jener besagten Sache mit den zwei Brescia-Spielern, die seine Unterschrift als Panel-Vorsitzender trägt, erst am 29. Januar 2009 erging.
Es hat schon einen gewissen Unterhaltungswert mit anzusehen, wie Hoffenheim sich die wenige Schlupflöcher, die man sich für die Spieler vorstellen könnte, durch die Verbaldiarrhoe der Verantwortlichen konsequent selbst zuschüttet.
Das gibt’s selbst in schlechten Polizei-Dokutainmentformaten kaum schöner vorgeführt.
@NoRegret: Journalisten waren in der Kabine, kann ich nicht so recht glauben…
@RealityCheck:
da steht aber auch:
Und da sie sich nicht geweigert haben, die Probe abzugeben, müssen sie bloß nachweisen, daß sie nicht versucht haben, dem Test auszuweichen, und zwar weder aktiv, noch durch – naja – Faulheit, Trägheit; Verhalten also, daß man als “negligent” bezeichnen könnte.
Und dafür ist es halt entscheidend zu klären, wie sie die angeblichen 10 Minuten Verspätung “verbracht” haben.
Und jetzt mal ehrlich, RC, ich denke du hast schon ‘ne Menge Fussballspiele bis zum Ende geschaut, so wie wir alle.
Hast du da jemals erlebt, daß 2 Spieler jeder Mannschaft nach dem Abpfiff wie die gesenkten Säue Richtung Kabinengang rennen, um bloß ja nicht zu spät zum Dopingtest zu kommen ?
Wir sehen doch jedes Wochenende wie das läuft: die Spieler schütteln dem Schiri die Hand, plauschen noch ein bißchen mit den Kollegen, oder gegnerischen Spielern, manche sitzen einfach nur erschöpft rum.
Dann kommen Interviews mit Radio und Fernsehen.
Ich wäre überrascht, wenn da nicht insg. mindestens 10 Minuten zusammen kommen.
Der Knackpunkt könnte ein anderer zu sein – darauf hat Blafasel hingewiesen. Es geht nicht um 5 oder 10 Minuten Fußweg bis zum Urinröhrchen, sondern darum dass sie nicht direkt hingegangen sind. Es ist wumpe wieviel TV-Interviews sie auf dem Rasen geben. Entscheidend scheint, dass sie vom Rasen bis zum Kontrolleur ohne Umwege dorthin gehen.
Du verstehst Da glaube ich etwas falsch. Sie müssten nachweisen, dass sie einen triftigen Grund oder es nicht zu verantworten haben, warum sie nicht direkt zur Dopingprobe gingen.
Bei jenem angesprochen Fall vor dem CAS genügte die Teambesprechung und ein Drängen des Präsidenten nicht.
@B.Schuss
Ich fürchte, “Ich musste in der Kabine noch von 2 Journalisten, einem SAP-Kunden und einem Statistiker gesehen werden” geht nicht als überzeugende Rechtfertigung durch. Wenn sie sich auf den Treppen die Haxen gebrochen hätten oder ein Balljunge sie ausgeknockt hätte, hätten sie bessere Chancen.
Nun auch der Mannschaftsarzt des KSC Marcus Schweizer im Tagesspiegel
http://www.sueddeutsche.de/,tt7m1/sport/776/459418/text/
* Nada-Chef: “Dopingfall”
* DFB-Koch: [vom Spielfeld zum Kontrollraum] “ja oft nur zehn, 15 Meter”
was mich wundert. wieso sind die ergebnisse dieser dopingproben so schnell da. auf vieles kann wohl nicht getestet werden, wenn man nach wenigen stunden schon sagen kann: alles sauber.
oder man testet auf eine substanz, die im fußball gar keine wirkung hätte und nur durch zufall zum spieler findet (haarwuchsmittel).
so kann man sich (s)einen sport auch sauber halten…
@dopopf zusch
Das Spiel war vor gut zwei Wochen …
Hah, ich kann mal was korrigieren bei dogfood, unglaublich. :-)
Tiger Woods kehrt schon am Mittwoch in die Welt des Turnier-Golfs zurück, da die WGC Matchplay Championship auf Grund des Austragungsmodus (Match Play, d.h. immer zwei gegeneinander, der Gewinner kommt weiter) über fünf Tage gehen und daher schon am Mittwoch starten. In diesen 5 Tagen müssen dann bis zu 6 Matches gespielt werden, d.h. teilweise 2 Runden am Tag.
Ist es denn klar,dass die Spieler direkt nach Spielende die Aufforderung bekamen,pinkeln zu gehen? Oder haben sie es erst in der Kabine erfahren? Und dachten sich,naja,kann ich dem Trainer zuende lauschen und geh dann strullern? Hab diesen Punkt jetzt hier noch nicht so wirklich gelesen. Wenn sie nämlich beim verlassen des Rasens/Eingang Tunnel die Aufforderung bekamen,hätten sie dahin auch gehen MÜSSEN. Da Hoffenheim dagegen argumentiert,sie wären unter Beobachtung gewesen,wird alles auf ein Unentschieden hinauslaufen mit einer kleinen Korrektur des Regelwerks,um zukünftig sowas auszuschliessen.
Es ist die Aufgabe des Vereins, den Spieler darüber zu informieren, dass er zur Dopingkontrolle ausgelost wurde. Wurde der Spieler nicht informiert, erwartet den Verein (Mannschaftsarzt, Dopingbeauftragten) eine Strafe.
Egal, wie man es dreht und wendet, ein Unentschieden bekommt man nicht. Entweder hat der Verein Versäumnisse zu verantworten (die von mir gestern Vormittag schon mal erwähnte Version mit dem fall guy und der Chance für die Spieler, glimpflich davon zu kommen), oder die Spieler und der Verein stehen beide vor einer Bestrafung.
@Kai, RC, noteme:
ich sage ja bloß, daß wir aktuell gar nicht wissen, was genau in diesen 10 Minuten passiert ist, oder ob es überhaupt 10 Minuten waren.
Dazu kommt noch die von Wolli angesprochene Problematik: wann haben die beiden Spieler erfahren, daß sie ausgelost wurden.
Und schließlich die Frage, wie der Dopingbeauftragte die “Verspätung” überhaupt festgestellt hat. Nehmen wir mal an, das Spiel wurde um 17:20 abgepfiffen. Schaut der Mensch dann um 17:30 auf seine Uhr, und denkt sich “Junge, die sind aber spät dran” ?
Ich bestreite ja gar nicht, daß die Spieler wohlmöglich nicht direkt nach Spielende unmittelbar zur Kontrolle gegangen sind.
Aber bevor die Untersuchung nicht abgeschlossen ist, tue ich mich auch schwer damit, auszuschliessen, daß es Gründe dafür gegeben hat, die bei einem Verfahren berücksichtigt werden würden.
Mal abgesehen davon, daß es ja zunächst an der DFL ist, Untersuchungen einzuleiten und ggfs. eine Strafe auszusprechen. Vor dem CAS sind wir ja noch gar nicht. Dazu käme es nur, wenn die Strafe der WADA als zu gering erscheint. Zumindest nach meinem Verständnis.
Sollte sich heraus stellen, daß die Jungs einfach nur zu dröselig waren, und es keine anderen Gründe für ihr Verhalten gibt, tippe ich auf 6 Monate Sperre. Das wäre aus meiner Sicht mit Blick auf den Fall aus Italien angemessen.
Punkt 1: es gibt das Protokoll des Kontrolleures, das besagt: 10min zu spät wg. Mannschaftssitzung. Da sich der Kontrolleur die Info nicht komplett aus den Fingern saugen wird, ist davon auszugehen, dass er bemerkt hat, dass die Spieler irgendwann falsch abgebogen sind. Ergo wird er auch eine genaue Vorstellung haben, wann sie hätten da sein sollen.
Dass die Jungs falsch abgebogen sind, steht außer Frage, hat Hoffenheim ja selbst bestätigt.
Punkt 2: ob die Spieler es wussten oder nicht, ist nicht der Punkt der Bestrafung. Da dürfen sie sich beim Dopingbeauftragen (vielleicht der Mannschaftsarzt) bedanken.
Punkt 3: Hoffenheim hat argumentiert, sie wären die ganze Zeit unter “Beobachtung”?? Wo hat Hoffenheim dies gesagt? Es geht nicht darum ob Hoffenheim irgendwelche Zeugen aufbringen kann, sondern inwiefern beide Spieler die ganze Zeit unter Aufsicht des Dopingbeauftragten waren. Da Hoffenheim dies meines Wissens bislang nirgends behauptet hat, gehe ich davon aus, dass sie nicht permanent unter Aufsicht des Dopingbeauftragten waren.
Punkt 4: Der Knackpunkt des Verfahrens wird nicht sein, ob gegen das Doping-Regelwerk verstossen wurde, sondern ob “Kein Verschulden” oder “Kein signifikantes Verschulden” der Spieler vorlag.
Im Falle der Italiener wurde 10.5.2 gezogen. Allerdings hat nicht das CAS über 10.5.2. diskutiert. 10.5.2 war schon durch den italienischen Fußballverband und der CONi vorgegeben. Das war deren Entscheidung.
Und genau das ist die Hintertür für Hoffenheim und dem DFB: wenn man auf 10.5.1 setzt, weil der Mannschaftsarzt/Dopingbeauftragte von Hoffenheim einen Fehler zugibt, ergibt sich eine andere Situation für die WADA und CAS als bei den Italienern.
Wo hast Du das von Kurz her ? Das meldet bisher noch niemand. Weder 60 noch eine Zeitung ?
Sorry. Vor ein paar Minuten stand noch nix.^^
Doch, bei 1860:
http://www.tsv1860.de/de/aktuell/news/2008/news_2009-02-24_kurz.php
Jepp. Als ich zuvor guckte wars noch net da. Aber endlich ist er weg.
Mal was anderes: DSF-GF Oliver Reichert sagt die Tage der Call-In-Shows im DSF wären gezählt. Dazu soll es einen neuen Fan-Talk, mehr Motorsport, Basketball und mehr Kampfsport.
http://www.tagesspiegel.de/medien-news/DSF-Bundesliga;art15532,2737356
“Kernsportarten wie Handball oder Basketball sollen bleiben.”
Wann wird den Basketball vom DSF gezeigt?
Jo, habs gelesen. Diese Videogeschichte ist nichts neues, wollte man schon für 2008 etablieren. Siehe “Screensport am Dienstag” das ich gerade online gestellt habe.
@B. Schuss (weiter oben und schon eine Weile her):
Ich kann mich tatsächlich erinnern, dass irgendwann mal ein Bremer (nach einem Sieg interviewt wurde und dabei vom vorbeieilenden Diefo gepackt wurde, der auf die Frage, ob er nicht auch schnell was zum Sieg sagen wolle, meinte, dass er schnell zu Dopingprobe müsse.
Ich will jetzt nicht sagen, dass er wegen der Dopingprobe gerannt ist (man war an denm Tag sehr beschwingt auf Bremer Seite… the olden days), aber auf jeden Fall hat er dem Reporter wnn ich recht erinnere nicht mal einen Satz in sein Mikro gesagt, sondern ist unverzüglich verschwunden.
@Kai: aber hat Rangnick im SWR nicht bestritten, daß es eine Mannschaftssitzung gegeben hat ? Video ist im anderen Blogeintrag verlinkt.
Interessante Frage, wenn die TSG versucht, die Schuld nach 10.5.1 auf den Arzt/Dopingbeauftragten abzuwälzen: Besteht dann nicht die Gefahr, daß zwar die Spieler davon kommen, aber der Verein bestraft wird, z.B. mit Punktabzug ?
Oder stünde in einem solchen Fall eher eine Geldstrafe im Raum ?
Rangnick hat die “Sitzung” bestritten, aber zugegeben, das 2-3 Sätze gesagt wurden und – je nach Medium – evtl. auch Shirts gewechselt wurden. Egal ob es Sitzung gab oder sie Müsli gegessen haben: Rangnick hat bestätigt dass die Jungs in den Kabinen war und das darf nicht sein.
Ja, ich glaube dass die TSG 10.5.1 ziehen wird und der Mannschaftsarzt den kopf hinhalten wird. Siehe diesen fulminanten Beitrag, den ich in diesen Sekunden online gestellt habe.
[…] Screensport am Montag […]