Screensport am Mittwoch: Angry men
Lassen wir mal kurz das Interview des verbitterten alten Mannes Michael Ballack in der FAZ beseite: heute morgen hat jemand anders auf die Pauke gehauen. Das Pressemeldung ist recht umständlich formuliert und geht vom Hunderstel ins Tausendstel, aber unter Strich steht die Erklärung:
Sollte der Ligaverband die letzte Woche gefällte Entscheidung bestätigen, dass die 50+1-Regel aufrechterhalten wird, wird Hannover 96 vor Gericht ziehen.
Mit der Hannover 96 am Donnerstag telefonisch mitgeteilten Entscheidung des Ligavorstandes hat der Ligaverband die bisherigen beidseitigen Bemühungen um eine Lösung im Konsens beendet. Sollte diese Entscheidung durch den Ligaverband bestätigt werden, wird Hannover 96 ohne Zeitverlust eine gerichtliche Klärung der bestehenden 50 + 1-Regelung und den damit verbundenen, ansonsten nicht bekannten Beschränkungen der Wirtschaftsordnung vornehmen lassen
Bei der 50+1-Regel geht es darum, inwieweit Investoren in einem Bundesliga-Verein die Mehrheit übernehmen dürfen.
Erhöhung der Schlagzahl
Inzwischen braucht man nur acht Stunden offline zu sein, um die nächsten zwei Meldungen in Sachen Bundesliga-TV-Rechte zu versäumen.
Die DFL hat am 31. Oktober zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gerufen. Am Nachmittag wird es eine Pressekonferenz geben. Zwar erwähnt die DFL nicht um was es geht, aber aktuell gibt es nur einen Schluß: die Bundesligisten und Zweitligisten bekommen Grundzüge der ausgedachten TV-Rechte-Verwertungsmodelle präsentiert.
Gab es eine solche Pressekonferenz bereits vor drei Jahren? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die auf der Versammlung diskutierten Details zwei bis drei Monate lang geheim bleiben werden. Insofern würde es mich nicht wundern, wenn sich die DFL gegenüber ihren Mitgliedern sehr zugeknöpft gibt.
Der neuen Schwall an Gerüchten ging Montagabend von der SZ aus. Demnach hat die Bundesliga bei Murdoch/News Corp. oberste Priorität. Man würde am liebsten die Pay-TV- und Free-TV in einem Aufwasch kaufen, um so die Free-TV-Verwertung steuern zu können. In so einem Fall wird es interessant sein, ob die ARD ihr Mittel der Kurzberichterstattung einsetzt. Mit 5-6 Spielen à 90 Sekunden plus Vor- und Nachlauf und Werbeblock, ließe sich eine halbstündige Bundesliga-Sportschau schnitzen, die möglicherweise noch nicht einmal an die 18h30-Grenze gebunden wäre. Bislang hat aber die ARD immer eine derartige Eskalation gescheut.
Als Abspielstation im Free-TV bringt die SZ vorallem SAT.1 ins Spiel, die sich eh für die Champions League und UEFAcup ab Sommer 2009 eine Fußballredaktion aufbauen müssten und derzeit, lt. SportBILD, Marktforschung betreiben ob die Marke “RAN” wieder eingeführt werden sollte.
Die SZ bringt ebenfalls ESPN wieder ins Spiel, die Interesse an den Bundesligarechten haben sollen und auch ihrerseits bei der P7.SAT.1-Familie für eine Auswertung der Fußballrechte vorgefühlt haben. Der entsprechende Absatz liest sich aber im Artikel wie ein Gerücht aus dritter Hand und beantwortet nicht die Frage, woher ESPN den Pay-TV-Sender nehmen soll. Spontan fällt mir weiterhin nur das DSF ein, dass noch eine unbenutze Sendelizenz für ein Pay-TV-Spartenkanal rumfliegen hat (PDF).
Die FAZ wiederum verweist jenen SZ-Artikel bzgl. Murdoch ins Reich der Gerüchte. Nach FAZ-Informationen würden weder das Umfeld von PREMIERE noch von P7S1 was wissen. Dafür bestätigt die FAZ ein Interesse von ESPN, ohne zu konkretisieren für was und wie.
Dit’n’Dat
sportdigital.tv ist Host-Broadcaster für die Euroleague-Heimspiele von ALBA, die selbstredend, beginnend ab Donnerstag, auf dem Sender übertragen werden. Dummerweise nur im Internet live. Im TV-Programm hat das BBL-Spiel zwischen Bremerhaven und Quakenbrück Priorität. Die Euroleague folgt im Anschluß zeitversetzt.
Als im letzten Winter die Geschichten rund um Doping und ein Wiener Blutlabor losgetreten wurden, entstand auch eine Diskussion über “Verdachtsjournalismus”. Inwieweit kann man an die Öffentlichkeit gehen, wenn man keine Beweise, aber Indizien hat?
In diesen Zusammenhang ist besonders Hajo Seppelt auch vom eigenen Sender verbrannt worden. Unvergessen wie Michael Antwerpes sich eines Nachmittags zu Beginn der Übertragung hinstellte und sich für eine von Seppelt im Umlauf gebrachte Pressemitteilung mit Doping-Andeutungen, entschuldigte. Selten dass Senderverantwortliche eigene Mitarbeiter derart in den Senkel stellten. Unumstritten war das Vorgehen von Hajo Seppelt damals auch unter Kollegen nicht. Für Außenstehende war es schwer auszumachen, was handwerkliche Fehler waren und wo die dpa durch selbständig vorgenommene Umformulierungen der ursprünglichen Pressemeldung noch überflüssige Würze gegeben hatte. Der Deutsche Skiverband DSV reagierte mit einer Einstweiligen Verfügung gegen Seppelts Verdächtigungen.
Einem Bericht von Daniel Bouhs in der Frankfurter Rundschau zufolge, ist diese Einstweilige Verfügung nun in der zweiten Instanz auseinandergenommen worden.
Der Reporter hatte damals während des Biathlon-Weltcups über Sportler berichtet, die sich in einer Wiener Blutbank gedopt haben lassen sollen. Der DSV darf Mitglieder laut Fricke nicht in Schutz nehmen, wenn nicht klar ist, wer die Verdächtigen sind.
Seppelt nannte keine Namen, sondern kreiste die Betroffenen lediglich auf Sportarten wie Biathlon ein und fügte an, darunter seien auch Deutsche.
Blöd für die ARD: Damals entschuldigte sich Moderator Michael Antwerpes im laufenden Programm für die “journalistische Fehlleistung” Seppelts. Das war offenbar völlig überflüssig.
Dem DSV ist dieses Urteil bislang keine öffentlich zugängliche Pressemeldung wert.
Kreisliga-Ergebnisse
Irgendjemand hat gestern nach der Champions League getwittert, dass das alles Kreislisga-Ergebnisse seien.
Es ist in der Tat merkwürdig, was sich zur Zeit abspielt. Bislang war das Spiel vorallem der Favoriten in der Champions League dadurch geprägt, dass man mit sowenig Aufwand wie möglich, ein Spiel gewann. Ein, zwei Tore schießen und dann hinten die Bude dicht machen. Die Protagonisten eines wirklich aufwendigen Fußballs, wie Arsenal, ManUtd oder Barcelona, waren eher die Ausnahme als die Regel.
Das konnte man wunderbar an den deutschen Mannschaften ablesen, die spätestens im Viertelfinale taktisch übelst abgefiedelt wurden. Werder Bremen spielte meistens schon in der Gruppenphase die Dramaqueen, wenn man gegen Spitzenmannschaften wunderbar aufspielte, um dann doch irgendwie nur ein Unentschieden zu machen.
Die Bundesliga spielt in dieser Saison so offensiv wie selten. Alle haben bei Werder einen kräftigen Schluck aus der Pulle genommen und scheinbar deren seit Jahren geprägte Blaupause übernommen. Das Muster in Hamburg, Leverkusen, Bremen oder Hoffenheim, teilweise auch bei den Bayern und Dortmundern, ist das gleiche: die Abwehr rückt weit auf und irgendwann kommt der “Durchstecher” durch die Mitte oder es wird über die Flügel angegriffen, der Mann nicht attackiert und ein Pass in den Rückraum bringt das Gegentor.
Das ließ das Schlimmste für die europäischen Auftritt befürchten. Spätestens nach dem gestrigen Abend muss man feststellen: die spielen ja alle genauso!
Was gestern für Abwehrreihen auf dem Platz waren, das war nicht mehr zum Aushalten. Wer die PREMIERE-Konferenz gestern gesehen hat, sah schätzungsweise mindestens fünfundzwanzigmal ein Abwehrverhalten, für dass Spieler vor einem Jahr noch tagelang an die Wand genagelt worden wäre.
Täusche ich mich, oder ändert sich gerade die Chemie des europäischen Fußballs?
Mittwoch, 22.10.2008
18h30 Bundesliga: Eintr.Frankfurt – Karlsruher SC, #4, PREMIERE live
Vorberichte ab 18h15 mit Jessia Kastrop. Kommentar: Roland Evers
20h45 CL: 3ter Spieltag, PREMIERE + SPACK.1 live
PREM: Vorberichte ab 20h15 mit Dieter Nickles und Andreas Herzog.
SPACK.1: Vorberichte ab 20h15 mit Sebastian Hellmann und Matthias Sammer
Panathinaikos – Werder (Komm:TuT/Konf:Küpper/SPACK1:Bayer)
Inter – Famagusta (/Stach)
Chelsea – Roma (Dittmann/W.Fuss)
Bordeaux – Cluj (/Hagemann)
FC Basel – Barcelona (/Kunde)
Schachtjor Donezk – Sporting (/Wagner)
Atletico – Liverpool (/Groß)
PSV – Olympique Marseille (/Leopold)
2h00 MLB, World Series: Tampa Bay Rays – Philadelphia Phillies, Game 1/7, NASN live
Whl: Do 20h
Vorschau auf Donnerstag
10h30 NHL: Philadelphia Flyers – San Jose Sharks, NASN Tape
15h00 Golf: European Tour aus Castellion, #1, PREMIERE live
18h05 UEFAcup: Schalke 04 – Paris St-Germain, #1, ZDF + Direct8 live
19h30 DEL: Ingolstadt – Frankfurt, #15, PREMIERE live
20h35 UEFAcup: Hertha BSC – Benfica, #1, ZDF + Direct8 live
22h30 Golf: PGA-Tour aus Scottsdale, #1, PREMIERE live
2h00 MLB, World Series: Tampa Bay Rays – Philadelphia Phillies, Game 2/7, NASN live
Reaktionen
Ja Hannover 96 in der Person von Martin Kind hat da aber richtig auf die Pauke gehauen. Jena ist ja im vorigen Jahr abgewatscht worden für die bereitstenenden russischen Investoren. Nun spielen sie halt in der 3. Liga. Martin Kind erkennt schon seit längeren das es frisches Kapital bedarf für Hannovers ambitionierte Ziele. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit . Die 50 + 1 Regel ist antiquiert. Es wird höchste Zeit für eine Änderung. Sie wird über kurz oder mittellang auch fallen.
Genau das dürfte die Angst der DFL sein:
Die ARD kann ohne Kosten und ohne Zeitvorgabe eine Sportsenung am Samstagabend machen.
1)man hat die kompletten Rechte der 3.Liga am Samstag.
2)man zeigt 90 Sekunden Bwegtbild von jedem Spiel.
3)es gibt ausführliche Interviews und Analysen.
4)man produziert aufwändige 3-D Analysen, die strittige Szenen zeigen, die man dann noch analysieren kann.
5)man kann auf die emotionale Berichterstattung des ARD-Hörfunks zurückgreifen.
6)man kauft sich evt. noch Rechte an ausländischen Ligen.
7)man kann auch Höhepunkte anderer Sportarten zeigen.
Auch ein lustiges Beispiel, obwol nur in Österreich passiert: Mattersburg gg. Sturm Graz stand am WE zur HZ 0:5, Endstand war 5:6. Jancker übrigens mit 3 Toren für Mattersburg in der 2. HZ. Altach gg. Salzburg stand zur Pause 2:0, in der dann für Sbg. Marc Janko eingewechselt wurde, in 25 Minuten 4x traf und den 4:3 Auswärtssieg sicherstellte. Wir sind zwar nicht in der CL, aber lustige Spiele haben wir auch zu bieten ;).
Die Frage ist aber auch welchen Sinn die Kurzberichterstattung macht wenn z.B. bei Sat. 1 um 18:30 eine vollwertige Ran Sendung läuft, welche es laut Kartellamt ja geben muss. Auch 90 Sekunden Berichte bedürfen eines gewissen redaktionellen Aufwandes. Man investiert also einiges an Kohle und Arbeit, riskiert einen guten Schwung gerichtlicher Auseinandersetzung und geht auf Kriegsfuß mit der DFL, dem Privatfernsehen und vermutlich auch dem DFB nur um als beleidigte Leberwurst 30 Minuten vor der Konkurrenz (eine frühere Anfangszeit halte ich redaktionell nicht für machbar) Bundesliga Schnippsel zu präsentieren? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Die Kurzberichterstattung wäre eine lohnende Maßnahme wenn Free-TV Highlights wirklich ins Spätprogramm gewandert wären, aber nach der Kartellamtsentscheidung halte ich sie für blödsinn.
Neue Aurichtung des europäischen Fussballs? Spielen die nicht alle schon seit ein paar Jahren so und die deutschen Clubs hängen bloss übelst hinterher? Mit dem Unterschied, dass die Verteidiger und defensiven Spielaufbauer anscheinend völlig überfordert sind das Spiel so schnell umzuschalten.
Ich erinnere mich gut daran wie heftig ich den Unterschied der BL zur Premier League vor zwei Jahren fand, als ich Liverpool vs Arsenal gesehen habe (naja, auchn derbes Spiel wohlgemerkt). Da hatte ich das Gefühl, die Engländer würden auf einem Hallenfeld spielen, weil das 90 Minuten lang so schnell hin und her wogte. Und das war nicht Kick’n Rush, sondern schnelles Kombinationsspiel.
Jetzt fängt die BL endlich an offensivere Taktiken zu huldigen und Vereine wie Hoffenheim beweisen die Tauglichkeit. Problematisch finde ich bloss, dass man sich bei einer 3:0 Führung nicht mehr entspannt zurücklehnen kann, da man immer mit einem Konditionseinbruch der eigenen Elf und einer 3:4 Niederlage rechnen muss. (Beim HSV gibt es noch einen anderen Unterschied: die treffen trotz Offensivausrichtung das Tor leider nur ein mal…)
So fies wie die ÖR (sind eben Beamte) denken und handeln, kann man sich überhaupt nicht vorstellen. Siehe GEZ, für mich eine kriminelle Vereinigung…
In manchen Dingen kann man der ARD aber keinen Vorwurf machen.
Die sind bereit, für die Sportschau, in etwas gleicher Form wie heute, ordentlich Geld an die DFL zu zahlen. Die DFL will aber mehr Geld. Irgendwo sind bestimmte Summen dann aber auch politisch nicht mehr zu verkaufen. Wenn jemand anders, sagen wir SAT1, die Sache übernimmt, kann man aus Ärger und Wut denen voll in die Suppe spucken. Und das würde die ARD sicher dann auch machen, so, wie ich die Bande kenne. Die Kosten würden sich ja durch den Rechteverlust dramatisch reduzieren. Da kann man schon ein paar eingesparte Millionen für Interviews, 3D-Spielszenen-Analyse, Expertenmeinungen und die im Durchschnitt 3 Tore pro Spiel, die man ja für lau zeigen darf, ausgeben. Aus Gewohnheit, oder weil man den Zirkus um die BuLi eh nicht mag, oder weil man nur an den Toren interessiert ist, oder aus Zeitmangel wird es dann genug Zuschauer auch für eine solche Sendung geben. Die auf Sat1 oder was weiß ich wen dann pfeifen…
Und aufs PayTV sowieso.
zu den kreisligaergebnissen:
ich war gestern in der allianz-arena, wo das spiel eigentlich auch 3:3 oder 3:5 hätte enden müssen, wenn die florentiner nicht einen solch bizarren abend gehabt hätten…
die “nichtgefallenen” italienischen tore hatten ihre ursache durchgehend in der kompletten defensivabteilung mit einer ausnahme:
– rensing: der zwar nur einen fehler bei einer ecke hatte aber solch eine unsicherheit ausstrahlt, dass bein jeder ecke und rückpass das ganze stadion unruhig wird
– philip lahm, der gestern – offensichtlich von seiner verletzung gehemmt – offensive und defensive zweikämpfe verlor, die er an normalen Tagen sicher gewinnt
– oddo: war der einzige bayernspieler, der gestern überhaupt ein kopfballduell verloren hat und dem immer wieder seine gegenspieler weggelaufen sind
– ze roberto: schönes tor, am ball sehr sicher und schafft offensiv immer wieder raum für ribery und schweinsteiger, aber defensiv wirkte er lustlos und unmotiviert. wenig ballgewinne.
– lucio: für mich der schwachpunkt in der bayernabwehr. stellungsspiel und technische fehler paaren sich mit nachlassender aggressivität. ganz böser schnitzer nach dem 1:0 und auch das rettende tackling danach ist ihm missglückt. zur ehrenrettung: lucio hatte, glaube ich, einige körperliche probleme (sprunggelenk?)
– van bommel: fast schon ekelhaft überheblich und nur damit beschäftigt, seine mitspieler zu dirigieren. vom auftreten desinteressiert, oft im Niemandsland zu finden und mit desaströsen Fehlpässen und Ballverlusten.
weltklasse, weltklasse, weltklasse dagegen demichaelis, der kein einziges kopfballduell verloren hat, sodass ab mitte der zweiten halbzeit kein florentiner mehr zum duell gegen ihn hochging. am ball sicher genug, um auch mal das vorchecking von florenz auszuhebeln ohne grosses risiko gehen zu müssen.
die abwehr von florenz allerdings war natürlich auch grauenvoll. wie ribery, der mit ca 50% seines Leistungsvermögens spielte, von z.T. 3 abwehrspielern nur begleitet wurde aber nicht wirklich gestört; wie toni und klose fast jeden langen ball behaupten konnten; wie anfällig die viererkette auf durchstecher war … hatte mit champions league der letzten jahre wenig gemein.
vielleicht sind diese abwehrschwächen aber schon ausdruck der “playstation-generation” spielweise. täusche ich mich oder spielt ein z.b. miro klose seit dieser saison einen verspielteren fussball (siehe z.B. die ballmitnahme mit drehung vor dem nichtgegebenen abseitstor von toni?).
oder haben die fussballprofits endlich die “laufwege” drauf? hat z.b. ein schweinsteiger verstanden, wie er sich zwischen zwei defensiven 4er ketten zu bewegen hat, um zu schusschancen zu kommen? gibt es neue spielzüge (z.b. der angriff über rechts, wo schweinsteiger nach pass zu oddo, diesen nicht mehr nur an der aussenlinie hinterläuft, sondern direkt steil in den strafraum geht, wo oddo ihn per lupfer anspielt oder toni dort den ball zum einlaufenden schweinsteiger prallen lässt).
wer weiss es? herr klopp? herr lienen?
Wenn ich mich nicht irre, gab es am 1. November 2005 eine Pressekonferenz bei der die DFL (Seifert) die 3 Regelspielpläne der Öffentlichkeit präsentiert hat und die wurde auf bundesliga.de live zu sehen. Die Meldung gab es u.a. auf fussball24.de via dpa (mehr habe ich kurzfristig nicht finden können). Die Ausschreibung endete am 1. Dezember um 12:00 Uhr. Die Ergebnisse wurden dann am 21. Dezember verkündet (live PK).
btw schöne Definition von “Konsens”: Ein Bemühen um einen Konsens wird genau dann von der Gegenseite einseitig eingestellt, wenn eine Entscheidung getroffen wird, die von der eigenen, nicht mehrheitsfähigen, Forderung auch nur ein kleines Stück abweicht. Super.
BL-TV-Rechte: Gratulation an Kai und all die anderen hier, die sich mit der Entwicklung immer noch detailiert zu beschäftigen schaffen. Ich habe dazu leider nicht mehr die Kraft. Bei mir ist das ganze mittlerweile in die Radsport-/ Formel1-/ Basketballschublade gerutscht: Ergebnisse interessieren mich durchaus, aber der Weg dorthin ist mir nun wirklich zu langatmig.
@Atterl: Wo du es schon ansprichst: hast du deinen Nick eigentlich nach dem (nach meiner Beobachtung) zweimaligen Vorlagengeber des SK ausgewählt?
Wieso übertragen ITV1 und ITV4 gestern gleich zwei CL-Spiele englischer Mannschaften, wenn dafür heute gar nichts gezeigt wird?
Eins noch: RAN, die wahrscheinlich bekloppteste Marke der 90er. Da freut man sich doch auf ein Wiedersehen.
@NoRegret: Die Fussballereignisse haben einen Nachrichtenwert, deshalb gibt es ja auch das recht zur Kurzberichterstattung überhaupt. Da ist es schlicht Dienst am Zuschauer, in um 17:45 schon umfassend zu informieren. Auch soll es ja Leute geben, die sich den Schwachsinn einer zweistündigen Sportschau-/ RAN-/ Sonstwasklimbimsendung nicht antuen wollen.
Zumal ein solches Recht meiner Meinung nach mit einer gewissen spiegelbildlichen Pflicht zur Berichterstattung korrespondiert. Bei der ich die bisherige Entscheidung der Öffis, aus programmlichen und strategischen Gründen auf dieses Recht nicht zurückzugreifen, durchaus diskutabel finde.
Das Ganze mal wieder emotional erklären zu wollen ist gewohnt hanebüchen.
Hoffentlich bleibt die 50+1 solange wie möglich in Kraft. Englische Verhältnisse wünsche ich mir für die Bundesliga auf gar keinen Fall. Sorry, die Regel mag zwar antiquiert sein beweist aber ihren Wert.
was für einen Wert ? Das es kleineren Vereinen fast unmöglich gemacht wird, ihr Kapital durch entsprechende Investoren in einer Art und Weise zu erhöhen, dass sie national und ggfs. international konkurrenzfähig werden ?
Ich hätte nichts dagegen, wenn die 50+1 Regelung gekippt würde, wenn dadurch eine größere Leistungsdichte in der Liga befördert würde.
Diese Regelung ist antiquiert, ein Dinosaurier.
Die Rechtevergabe wird noch sehr interessant werden, denke ich. Bis wann müssen die Vereine ihre Lizenzunterlagen für die neue Saison eingereicht haben ? War es März ’09 ?
Das wird noch ziemlich hektisch…
Wieso sollte denn das Fallen der 50+1-Regel zu mehr Leistungsdichte führen? Wer investiert denn dann in Bochum und Bielefeld, welcher Ölmogul kauft sich in Cottbus, Rostock und Freiburg ein? Genau, niemand. Es profitieren in erster Linie die Vereine, die schon heute wertvolle Marken darstellen und die ein massives Investment mit einem schnell zu erwartenden Return zu belohnen versprechen.
Erst, wenn die Bayern, der BVB, der HSV und zwei, drei andere Vereine ein paar Jahre lang jedes Jahr 100 Millionen Euro mehr zur Verfügung haben (als sowieso schon) als andere Vereine, könnte sich der “Investitionswahn” auf die kleineren Vereine ausdehnen. Und das wiederum führt aller-, allerhöchstens dazu, die heutigen Machtverhältnisse wiederzustellen, wenn überhaupt.
Ich für meinen Teil begrüße es, dass die DFL die 50+1-Regel beibehält und die Vereine nicht zwingt, sich für den Erfolg in die Arme unberechenbarer Investoren zu flüchten.
Wenn du glaubst, dass sich eh kein Ölmilliardär in Vereine wie Rostock , Cottbus oder Bochum einkaufen würde, warum dann die Sorge ? ^^
Wenn es Vereine gibt, die sich von einer Abschaffung der 50+1 Regelung einen Vorteil versprechen, und hoffen, ihren sportlichen Erfolg dadurch verbessern zu können, warum ihnen diese Chance nehmen ?
Das finde ich nicht fair.
Und sinnvolle Argumente der DFL dagegen habe ich auch noch keine gehört. Ich denke mal, die laufen in den meisten Fällen auf irgendwelchen Traditionsscheiss hinaus. Nach dem Motto, “machen wir seit 1963 so, warum es also ändern ?”
@Sternburg: Ich glaube, ich stehe etwas auf der Leitung ;)
@B.Schuss
Sorge? Keine Spur von Sorge! Das Beispiel zeigt aber, dass die Geschichte von einer ausgeglicheneren Liga eine Mär ist. Wie das in der Praxis aussieht, lässt sich anderswo schon beobachten: ein paar Topclubs mit potenten Investoren, die die Meisterschaft und die internationalen Plätze unter sich ausmachen, ein paar Vereine mit lokalen Investoren, die im grauen Mittelfeld umherspielen und der arme Kaffeesatz, der jedes Jahr ums Überleben kämpft. Nicht viel anders als heute also, nur ins Extrem getrieben auf allen Seiten.
Argumente gegen die Aufhebung der 50+1-Regel gibt es genug. Die halten einer rein ökonomischen/betriebswirtschaftlichen Betrachtung natürlich nicht stand, aber das kann und sollte auch gar nicht der Anspruch des Fussballs sein (was ja auch die Grundlage der aktuellen Tagespolitik von DFL und DFB ist).
das ist doch bloß Willkür, foe. Einerseits ackert die DFL wie blöde, um möglichst viel Asche aus der Vermarktung der TV-Rechte zu erlösen, andererseits stellt man sich gegen die Aufhebung der 50+1 Regel, und begründet das mit irgendwelchem Vereins/Traditionsfussball-Blabla aus den 60ern.
Irgendwie gemischte Signale der DFL, würde ich sagen…^^
Man braucht überhaupt keine Argumente gegen die 50+1 Regel aufführen, die sieht man doch beim Blick über den Kanal. Wer sich sowas wünscht? Naja……..
@foe,
100% Zustimmung
verquer latürnich ;-)
Ich frage mich allen Ernstes, auf welcher Basis man in Hannover klagen will. Auf welche Weise verstößt der Vorstand des Ligaverbandes gegen seine eigene Satzungen oder gar gegen Gesetze?
Willen 96 die Kartelligkeit des Kartells in Frage stellen, in dem sie selbst mitmachen und mitkassieren?
Interessante Strategie. Das würde im Erfolgsfall die ganze Liga aus den Fugen hauen und die Frage nach Alternativen hochspülen, aber mehr als sechs Jahre bis zum Bundesgerichtshof unterwegs sein, ohne den ein solcher Musterfall nicht verbindlich entschieden würde. Und so flösse dann noch viel Wasser die Leine hinunter.
Wollen sie nachweisen, dass der Beschluss, der die derzeitige Regelung festsetzt, nicht mit rechtlich einwandfreien Mitteln zustande gekommen ist? Auch nicht schecht. Dann bekämen wir einen prima Einblick in die Schranzenwelt hinter den Kulissen. Aber vermutlich auch nur das erwartete Resultat: Eine Mehrheitsentscheidung in einem Verband kann nur durch eine neuerliche Mehrheitsentscheidung geändert werden. Nicht auf dem Weg über den Gerichtssaal.
@ Alex: ITV überträgt immer dienstags zwei CL-Spiele parallel, weil der Vertrag mit der UEFA das so vorsieht. Wenn dienstags ein schottischer Club spielt, dürfen sie außerdem dessen Partie zusätzlich auf STV zeigen. Die Rechte für die Mittwochsspiele liegen komplett bei SKY.
Ab 2009 kehrt sich das Ganze um: ITV überträgt dann mittwochs, allerdings nur noch ein Spiel (plus ggf. schottischer Club auf STV). SKY wird dann den Dienstag exklusiv haben.
@Jürgen Kalwa: ich könnte mir vorstellen, dass man in Hannover nicht gegen den Einzelfall klagt, sondern ganz generell die Frage aufwirft, inwiefern eine Satzung zulässig ist, die die Gesellschaftsstruktur eines Mitgliedsunternehmens zu kontrollieren versucht.
Nachdem ein Bundesligaverein de facto (wegen dieser Kartell-Sache) Mitglied der DFL sein muss, um in der Bundesliga spielen zu müssen, könnten hier je nach Auslegung und Fokus einer gerichtlichen Überprüfung durchaus einige Normen bis hin zur Berufsfreiheit eines potentiellen Investors einschlägig sein. Ich würde jedenfalls nicht sagen, dass man bei der DFL so einer Klage absolut entspannt entgegensehen kann.
@foe: Mit Deinen Beispielen Bochum, Cottbus, Rostock, Freiburg liegst Du daneben. Voriges Jahr wollten russische Investoren bei Carl Zeiss Jena einsteigen. Bei Hannover stehen einheimische Investoren Gewehr bei Fuss. Cottbus kann z.Bsp. durch seine Grenznähe zu Polen auch für Investoren interessant sein. Rostock hat eine vorbildliche Infrastruktur und eine qualitativ gute Jugendausbildung (siehe die beiden Spieler Kroos – einer davon hat ja schon den Weg zu Bayern geschafft). Insofern sind viele Clubs interessant.
2003 zahlte Roman Abramowitsch 60 Millionen Pfund für den angeschlagenen Fussballclub Chelsea. Erst danach konnte Chelsea überhaupt zu den großen vieren im englischen Fussball neben Manchester, Arsenal und Liverpool gezählt werden. Der CL Triumph steht allerdings auch für Chelsea und seinem Eignerimmer noch aus.
Wir haben ja jetzt in Deutschland schon eine bedenkliche Lage. Schau Dir doch die Werksvereinsmannschaften von Wolfsburg und Leverkusen an. Pech für Cottbus das es in der Lausitz kein Automobilwerk mit Fussballaffinität gibt ? Frag mal bei den ehemaligen Basketballern von Leverkusen nach. Das Werk nahm den Stecker raus. Jetzt spielen sie unter Düsseldorfer Flagge. Also was soll das gezetere über Top Clubs, graue Mäuse und Kaffeesatz Teams die ums Überleben kämpfen. Die 50 + 1 Regel ist auf Dauer nicht zu halten.
am rande der tv-rechte-soap:
jens weinreich wurde vom theo zwanziger verklagt, weil er ihn in einem kommentar auf dem indirekten-freistoss-blog “demagoge” genannt hat. heute fiel das urteil:
http://jensweinreich.de/?p=1437
Zur Lizenz für ESPN:
Es währe doch auch möglich, dass sich ESPN einfach eine neue Lizenz beantragt. Hat doch bei Arena vor einigen Jahren auch sehr einfach geklappt.
Die Frage ist doch aber auch, ob ESPN gerne auch noch andere Sendungen zeigen möchte.
Halbfinals der asiatischen Champions League:
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Urawa Red Diamonds (JPN) – Gamba Osaka (JPN) 1:3 (Hinspiel 1:1)
Kuruvchi/Bunyodkor (UZB) – Adelaide United (AUS) 1:0 (Hinpsiel 0:3)
Die Finalspiele zwischen Gamba Osaka und Adelaide United werden am 5. und 12. November ausgetragen.
Durch den seltsamen Modus der FIFA ist Adelaide bereits jetzt für die Club-WM qualifiziert: entweder als asiatischer CL-Sieger oder, falls Osaka gewinnt, als Stellvertreter für den Gastgeber, weil die FIFA nicht zwei Clubs aus demselben Land im Wettbewerb haben will. Auf jeden Fall könnte Adelaide im Halbfinale auf Man Utd. treffen, was für die Australier sicher eine sehr verlockende Aussicht ist…
http://en.wikipedia.org/wiki/AFC_Champions_League_2008
http://en.wikipedia.org/wiki/2008_FIFA_Club_World_Cup
@M. Wiemer: Sorry, aber das klappt so nicht.
Warum hat Roman Abramovich eigentlich in Chelsea investiert, und nicht in Sheffield, Stoke oder sonstwo investiert? Zufällig, weil der Verein mit seiner Lage in London ein riesiges Zuschauer- und Marketingpotential besitzt und vergleichsweise spottbillig zu haben war?
Was die wirtschaftliche Ausgangslage angeht, ist das höchstens mit ein paar deutschen Spitzenvereinen zu vergleichen.
Mir ist schlussendlich nicht so ganz klar, wo nun die Verbindung “Investor” – “Werksmannschaft” ist. Möchte ein Unternehmen oder eine Privatperson heutzutage massiv in einen Verein investieren, ist das gar kein Problem. 49% der Anteile werden erworben, ein Stadion zur Verfügung gestellt, massiv Mittel für Investitionen und Neuverpflichtungen locker gemacht und das ganze groß kommuniziert. Das alles geht auch und gerade, ohne einen Verein vollständig zu kontrollieren und schützt den Verein dazu sogar noch vor allzu übermütigen Investoren.
Milan will Beckham verpflichten? Für ein halbes Jahr? WTF? Haben die den Medienrummel jetzt schon so nötig?
http://www.welt.de/sport/fussball/article2608701/Beckham-soll-an-AC-Mailand-ausgeliehen-werden.html
@besttobi: Na ja, was heißt “einfach geklappt”. Die Sendelizenz wurde zwar schnell durchgeprügelt. Aber dann? ARENA ist u.a. daran zerschellt, dass es zu lange gedauert hatte, bis man eine umfassende Verbreitung sichern konnte. Schien zuerst die Satellitenabstrahlung ein Problem zu werden (dass dann mit dem ORS gelöst wurde), scheiterte man schließlich am “Nein” von Kabel Deutschland. Erst kurz vor Saisonbeginn wurde über die Bande (mit PREMIERE) die Versorgung über das größe Kabelnetz Deutschands gesichert.
Wenn jetzt ESPN auf den deutschen Markt kommt, möglicherweise mit der Einstellung, dass sie das US-Modell (Kabelnetzbetreiber zahlt für Einspeisung) auch auf Deutschland übertragen könnten, dann wünsche ich allen Beteiligten noch viel Spaß bei den Verhandlungen bis Sommer 2009.
@foe: Roman Abramowitsch hatte beschlossen einen europäischen Fussballverein zu kaufen. Zuerst blickte er nach Italien und Spanien. Er wurde jedoch durch die komplizierten Eigentumsstrukturen abgeschreckt. So schaute er sich schließlich in England um. Mit dem Clubvorsitzenden Ken Bates wickelte er das reine Bargeldgeschäft ab. Bates hatte mehrere Möglichkeiten. Er verhandelte auch mit Dermot Desmond (Eigentümer vom Celtic Football Club) und mit Mel Goldberg (vertrat ein venezolanisches Konsortium). Bates machte ein gutes Geschäft. Die Chelsea Aktien dümpelten damals unter 20 Pence. Bates einigte sich mit Abramowitsch auf 35 Pence pro Aktie. Neben dem Kauf von Chelsea für 60 Millionen Pfund übernahm R. Abramowitsch auch die 80 Millionen Pfund Schulden des Clubs.
Warum soll ein Investor denn sich mit 49% Prozent der Anteile zufrieden geben ? Erklär das mal einem potentiellen Investor.
@dogfood
Ich denke auch, dass die Lizenz eigentlich das kleinste Problem sein wird. Jedoch könnte EPSN durch eine Kooperation mit ProSieben Sat1 eventuell schon wieder auf einige Ressourcen zurückgreifen und wer weiß, ob dann nicht auch das arena-Konzept wiederkommen würde. (die meisten der Kommentatoren… sind ja noch scheinbar frei).
Sollte es aber zu einem solchen Deal kommen, dann müsste ESPN wirklich schon voher die Vebreitung mit Kabel BW, KD und Unitymedia geklärt haben. Ich denke, dass diese Anbieter das Programm dann auf Provisionsbasis weiterverkaufen könnten.
Und wenn es wirklich dazu kommen sollte, dann muss ESPN auch noch weitere Sportarten zeigen. Da währe die NBA, ein wenig NHL auf deutsch und ein wenig Tennis (…) sehr gut aufgehoben.
Die Konkurenz würde auf jeden Fall wieder dafür sorgen, dass es wieder eine größere Auswahl an Sportangeboten im Bezahlfernsehen gäbe, nachdem man bei Premiere ja sowieso alles wegoptimerit hat ;)
Es ist wirklich schade, dass die Tour de France mittlerweile das Anschauen nicht mehr wert ist, denn der Parcours für nächstes Jahr, der heute veröffentlicht wurde, ist wirklich interessant. Ich find es gut, dass der neue Tour-Direktor die Tour mal etwas anders aufbaut, unter Jean Marie Leblanc war das Konzept ja im Grunde immer gleich.
Dieses Mal geht es in Monaco los, Richtung Spanien, dann nach Andorra-Arcalis (zum ersten Mal seit 1997), durch die Mitte des Landes hin zu den Vogesen, zum Schluss in die Alpen und die entscheidende Etappe istb kein Zeitfahren, sondern eine Bergankunft auf dem Mont Ventoux.
http://www.letour.fr/2009/TDF/COURSE/fr/le_parcours.html
Wie gesagt, schade, dass der ganze Laden bis zum Hals im Sumpf steckt, sonst könnte das echt eine tolle Tour werden…
Also ich werds mir trotzdem ansehen. Ich meine, wer guckt denn hier Sport alleine zegen dem sogenannten “sportlichen Wert”? Das Ganze muss auch unterhaltsam sein und unberechenbar. Und das ist ja wohl zweifellos noch gegeben. Spektakulaere Etappen, Geruechte ueber neue Mittel, Reaktionen von ertappten Luegnern (z.B. Sinkewitz: “Ich? Wieso ich? Das kann nicht sein.”).
Man muss das Ganze mehr als Show sehen, dann hat man wieder Spass beiml Zusehen.
Ich hab auch lange versucht, das ganze Doping-Thema beiseite zu schieben, und ich habe mir auch oft die Bergetappen von morgens um 10 an live angeschaut, wegen der schönen Bilder. Aber dieses Jahr ist es mir einfach zu viel geworden, denn ein bisschen ordentlicher Sport sollte bei einer Sportveranstaltung schon noch geboten werden. Ich werd sicher auch noch mal ab und an reinschauen 2009, aber lange nicht mehr in der Menge und mit dem Enthusiasmus wie noch in den letzten Jahren. :-(
Nur gibts das unerhaltsame, spektakuläre und überraschende bei der Tour erst nach der Zieleinfahrt, daher reicht es eigentlich völlig, einen Nachrichtenticker (oder hier) zu lesen – da braucht man sich nicht den Nachmitag zu verplanen ;-)
An dieser Stelle ist ja oft – zu Recht – auf TuT herumgehackt worden. Doch wie er sich gerade auf die Deppen einprügelt, die mit Laserstrahlen den Bremer Torwart blenden, gefällt mir.
Was ist eigentlich heute los. 22 Minuten sind schon rum, und es fallen kaum Tore (außer in Basel).
ich bin erstaunt, dass Martin Kind nicht erst “prüft” ob rechtliche schritte eingeleitet werden, wie es aktuell im tagesgeschäft der Bundesliga und dergleichen Usus geworden ist. Nein – er will eine sofortige gerichtliche Entscheidung. Hut ab für die strikte Vorgehensweise. In der Sache bin ich aber nicht seiner Meinung.
Wenn auch sehr spät noch ein kleiner hinweis zu Mo´s Ausführungen über die Abwehrarbeit beim FC Bayern.
Bis auf Oddo und Rensing(die letzte Saison nicht im Team waren) hat sich da absolut gar nichts geändert.
Genauso konnte man das in 30- 35 Spielen des letzten Jahres(eigentlich sogar der letzten zwei Jahre) übertragen.
Deswegen ja die Frage wie der werte Herr K. auf die grandiose Idee gekommen ist den Leim aus der Abwehr zu nehmen und den Topf 30 Meter vor dem Tor auszugiessen.
Ich finde es gut, dass die 50+1 Regel bleiben soll(Wegen mir bin ich antiquirt).
Ich möchte nicht, dass mein Verein schlechter dasteht, weil Scheich Achmed Cottbus mit Geld zuscheißt und die deshalb auf einmal zu den Top drei der Liga gehören.
Ich möchte aber noch viel weniger, dass mein Verein von Vladimir Olgowitsch gekauft wird und seine Identität verliert.
Und Investoren sind auch jetzt in der Lage Vereine nach oben zu bringen(Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen…).
Gerade lief bei “Zapp” im NDR in den Meldungen auch das Urteil zugunsten von Hajo Seppelt. Dabei bekam auch Michael Antwerpes und sein Kniefall vor den Sportfunktionären ordentlich sein fett weg. Da haut der NDR also ordentlich auf den SWR drauf.
Die Beiträge der heutigen Sendung sind ab morgen auf http://www.ndr.de/zapp zu sehen. Ich weiß aber nicht, ob da auch die Meldungen dabei sind.
Es gibt einen Bestandsschutz für Wolfsburg und Leverkusen. Bei Wolfsburg hält Volkswagen 90%, Bayer 100% der Anteile an den Spielbetriebskapitalgesellschaften. Daher sind die beiden nicht gerade ein Beispiel für finanzielle Unterstützung ohne Mehrheit.
allgemein:
Ich kann mich immer noch nicht so ganz für oder gegen die 49%-Regel entscheiden. Einmal haben sich die Fussballvereine enorm kommerzialisiert, so daß es eigentlich schon längst wie z.B. beim Eishockey es notwendig ist, die kommerziellen Aktivitäten vom Ursprungsverein zu trennen. Bisher wurde beim Fussball damit sehr locker umgegangen, beim Eishockey hat es damals in Anfangszeiten der DEL zu erheblichen Problemen mit der Rechtslage geführt. Denn die Vereine gehen damit die Gefahr ein bei zuviel Kommerz eine Rechtsformverfehlung (trotz Ausgliederung in eine GmbH) zu begehen und die Gemeinnützigkeit zu verlieren.
Andererseits sorgen die Vereine auch dafür, daß sich der Profispielbetrieb nicht zu sehr vom Ursprung abkoppelt. Letztlich ist es aber auch eine Entscheidung des Vereins selber. Wenn Fans sich auch wirklich engagieren, werden auch nicht mehr als 49% der Anteile verkauft. Der HSV ist daran bereits gescheitert und ich kann mir auch vorstellen, daß Kind in Hannover das auch noch nicht sicher durchgespielt hat.
Negativ sehe ich auf jeden Fall die Tatsache, daß die Beispiele in England in der Regel keine Investorentätigkeiten sind, sondern reines Mäzenatentum. Kaum ein Clubeigner in England wird mit seinem Investement in naher Zukunft eine ausreichende Rendite erwirtschaften. Wieso soll man also die solide Finanzierung deutscher Clubs (z.B. sind normale Sponsoreneinnahmen wesentlich höher als in Engalnd, Spanien und Co.) dadurch gefährden, daß ein Clubeigner irgendwann keine Lust mehr hat und den Spielbetrieb einfach einstellt? Mäzenatentum ist auch ohne die Mehrheit der Anteile möglich, siehe Hoffenheim oder andere Vereine wie LR Ahlen in der Vergangenheit.
Nicht vergessen sollte man auch, daß in England die Clubs fast schon immer Aktiengesellschaften/Kapitalgesellschaften waren. Es ist also im Gegensatz zu Deutschland, wo alle Clubs aus gemeinnützigen Vereinen entstanden sind, ganz normal, daß der Club diverse Anteilseigner hat.
Der Vollständigkeit halber: Interview mit Kind in der Hannoverschen Allgemeinen: Martin Kind im Interview: „Vermisse zukunftsfähige Visionen“
Für 96 sollen die Investoren aus Hannover und Umgebung (ich hätte jetzt fast “Region” geschrieben) kommen. Und nebenbei relativiert er die Saisonziele und sieht uns zum Schluss auf Rang 12.
Snip
“Wären damit auch bei 96 ausländischen Investoren Tür und Tor geöffnet?”
Bei uns wird es das nicht geben. Wir würden eine spezifische hannoversche Regelung haben. Dafür habe ich das Wort mehrerer potenzieller Investoren aus der Region.
Snap
Wers glaubt wird selig!
@Dröhn: Martin Kind hat in der Sache 100% Recht. Es ist beachtliuch wie stringent er handelt. Letztendlich ist es jedoch vollkommen egal ob die Investoren aus Hannover sind oder aus einem anderen Land. Die 50 + 1 Regel wird fallen. Sie ist sowas von antiquiert und nicht mehr zeitgemäß.
@M.Wiemer,
reichlich naiv, nicht? Meinetwegen soll die 50 + 1 Regel doch antiquiert sein, wer allerdings so einen geistigen Dünnpfiff wie Kind in seiner obigen Aussage rausläßt kann den Schuß doch schon lange nicht gehört haben. “Spezifische hannoversche Regelung”, so ein Quatsch!
Zukunftsfähig?
Die “50+1”-Regel macht doch die ganze Sache nachhaltiger, also krisenfester.
In England und den USA (odrt natürlich eher in anderen Sportarten) werden Vereine von Investoren gekauft und den Vereinen wird dann erstmal ordentlcih Schulden aufgebürdet/verordenet.
Das funktioniert so lange wie der nächste Investor bereitsteht, der dann 1-2 Jahre später das Team für einen höheren Preis abkauft.
Es wird innerhalb der nächsten 1-2 Jahre den ein oder anderen Premier League Verein zerreissen. Oder er muss von der Stadt o.ä. gerettet werden.
Da gefällt mir das deutsche System doch besser. Außerdem würden die Fans auch wahrscheinlich abwandern, wenn sich jedes Jahr die Machtverhältnisse in der Liga verschieben, weil plötzlich ein anderer Verein aufgekauft wurde.
Ich mag die Bundesliga wie sie ist. Und wenn die deutschen Vereine halt alle in der Gruppenhase der CL ausscheiden ist mir das relativ egal. Aber die Vereine i Europapokal scheitern ja eh regelmäßig an “kleineren” Vereinen und gar nicht mal an den Engländern…
kann eigentlich ein Investor 2 Clubs (Kapitalgesellschaften) (an der Börse) kaufen? und diese dann meinetwegen fusionieren? Die eine Spiellizens wird abgegeben und schon ist die Hütte dicht? Nur mal rein Spekulativ? Dann könnte man doch schön den Konkurrenten totmachen?
@dröhn: Warum fällt es Dir schwer gegenüber Martin Kind sachlich zu bleiben ? Du möchtest doch sicherlich auch auf Deine geäußerten Meinungen sachliche Reaktionen.
Warum sollte ich bei dem geäußerten Blödsinn sachlich bleiben? Ein bißchen gesunder Menschenverstand reicht aus um diese Aussage als unhaltbar festzustellen. Wenn mit Herrn Kind sachlich “gearbeitet” werden soll, erwarte ich auch sachliche Aussagen und keinen Humbug!
Noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Kind in Hannover. Ich mag es nicht, wenn man mich offensichtlich für dumm verkaufen möchte. Mir will doch wohl keiner erzählen, dass Hannover 96 “NEIN” zu einem finanzstarken Investor sagt, der nicht aus der Region kommt. Dass man auch mit der 50 +1 Regelung Erfolg haben kann zeigt Herr Hopp in Hoffenheim oder gab/gibt es für den Mann einen Ausnahme?
Ich, und das ist meine persönliche Meinung, halte absolut nichts davon diese Regelung zu kippen. Ich halte aber noch viel weniger davon diese Regelung zu kippen und den Fans und Lesern von Interviews wie sie Herr Kind abgesondert hat mit ein paar Luftballons die Sicht auf die wahren Ziele zu versperren.
Ansonsten habe ich mit Herrn Kind absolut keine Probleme, seine Arbeit hat m.M. nach den Verein erheblich nach vorne gebracht und ich würdige das auch entsprechend. Gerade darum bin ich von diesem geäußerten Blödsinn so enttäuscht!
@Atterl: Ich meine, bei dem erwähnten Spiel herausgehört zu haben, dass einer der Spieler Atterl heisst, und frage mich seither (also, schon mit Unterbrechungen;), ob zwischen diesem und deiner Nicknamewahl wohl irgendein Zusammenhang bestehen mag..
Sternburg, entweder taugt dein Südfunk-Empfänger nix oder du brauchst neue Ohren :-)
der da?
Ähem… vielleicht hätte ich nach dem premiere-Auszug auf DuGlotze erst einmal nachsehen sollen, ob ich den Herrn Kommentator auch richtig verstanden habe.. nunja… und sonst so? :)