Screensport am Mittwoch: kleine Karos in Hoffenheim
Zeilensport
Die TSG Hoffenheim, jener Verein der zur eigenen Legitimierung seit 2007 wieder eine Jahreszahl in den eigenen Namen eingeklinkt hat, ist immer wieder Anlaß für erregte Diskussionen. Man muss kein Fan von Hoffenheim sein, um das Projekt spannend zu finden und mit Interesse zu verfolgen, ob es dem Verein gelingt, irgendwann jene Zukunftssicherheit zu erreichen, die es vom Förderer Dietmar Hopp unabhängig macht.
In Hoffenheim scheint man aber auf die massive Kritik von Fans denen die Hoffenheim-Geschichte trotz “1899” zu artifiziell ist, mit Wagenburg-Mentalität zu reagieren und mir fällt es manchmal schwer Respekt für die dort getätigte Arbeit zu empfinden. Dietmar Hopp ist schon in den Vorjahren mit etwas schrägen Kommentaren aufgefallen. Es ist ein Jahr her, da reagierte Hopp auf Kritik des Mainzer Managers Christian Heidel mit einem wütenden FAX, das in Kopie gleich auch noch an DFB und DFL ging. In dem FAX beschuldigte Hopp Heidel den Hass auf Hoffenheim zu schüren und damit möglicherweise Gewalt gegen Hoffenheim auszulösen.
Ein Jahr später gibt es wieder Anlaß zu fragen, ob die Hoffenheimer Vereinsführung bereits in der Bundesliga angekommen ist oder sich noch im medialen Umfeld der Kreisklasse wähnt. Die Souveränität im Umgang mit Kritik ist jedenfalls noch nicht einmal Kreisklasse.
Aktuelles “Opfer”: der Tagesspiegel (Danke an McP für den Hinweis). Wegen eines kritischen Kommentars des Chefredakteurs Lorenz Maroldt sprach der Pressesprechers der TSG Hoffenheim Markus Sieger nun einen Presseboykott gegen den Tagesspiegel aus: “Ich gehe von Ihrem Verständnis aus, dass zukünftige Anfragen des Tagesspiegel bei uns nicht mehr berücksichtigt werden.“.
Der Tagesspiegel hat das Schreiben des Pressesprechers, die Antwort des Chefredakteurs und den Kommentar der alles losgetreten hat, auf seiner Website dokumentiert.
Eine der Vorwürfe des Tagesspiegel-Kommentars ist die Klüngelei zwischen Hoffenheim und dem DFB, nicht zuletzt weil der Sohnemann von Theo Zwanziger, Ralf Zwanziger, Koordinator der Frauenabteilung in Hoffenheim geworden ist. Richtig entkräften kann Hoffenheim die Klüngeleivorwürfe nicht. Vor einem Jahr heulte sich Hopp per FAX-Kopie an den DFB aus. In der Schule pflegte man solchen Personen noch die Brille vom Kopp zu schlagen (siehe “Der kleine Nick” von Sempé/Goscinny).
Beim Vorwurf dass der DFB nun massiver gegen Beleidigungen gegen Dietmar Hopp vorgehen würde, als gegen die rassistische oder schwulenfeindliche Sprüche aus den Fankurven, schmeißt sich die TSG Hoffenheim aufopferungsvoll und fürsorglich in die Schußlinie und nimmt den DFB in Schutz. Das ist zwar normalerweise eher ein Job für die DFB-Pressestelle und nicht des Hoffenheim-Pressesprechers, sagt aber einiges über das Selbstverständnis aus.
Wie kann ein Verein, der so viel auf seine eigene Professionalität hält, den Aspekt der Kritik und Neiddebatte so völlig ausblenden und nun den Überraschten geben? Hat man so wenig davon mitbekommen, was bei Spielen des FC Bayern früher und teilweise noch heute abging?
Ich bin überrascht, das bei einem derart rational durchkalkulierten Projekt, der Faktor “Souveränität” nicht auch auf der Flip-Chart stand. War wohl gerade ausverkauft.
(Und in der Berliner “Potsdamer Straße” gestern auch nicht in rauhen Mengen vorhanden)
Die FAZ hat sich in zwei Artikel mit der Auswirkung der Banken- & Börsenkrise auf den Sport beschäftigt. Christoph Hein und Anno Hecker beschreiben wie der Formel 1-Szene in den nächsten Monaten und Jahren jener Wirtschaftssektor wegfallen kann, der der zweitgrößte Förderer der Sportart ist. In einem Interview spricht der Besitzer von Force India von Einschnitten bis zu 20-30%. Ulrich Friede reißt nur kurz an, wie Versicherer, Banken und Fluggesellschaften Einzug in die Premier League gehalten haben und nun bankrott gegangen sind, bzw. vom Staat aufgekauft wurden.
Thomas Becker hat für einen Artikel in der SZ den Alt-Bayern Bixente Lizarazu im französischen Baskenland besucht. Herausgekommen ist ein Portrait eines ehemaligen Fußballspielers, der so relaxt sein Leben lebt, dass einem nur noch der blanke Neid ins Frühstück fällt.
Mittwoch, 1.10.2008
16h00 EM-Quali/F: Schweiz – Deutschland, ZDF live
Kommentar: Norbert Galeske
20h45 Champions League: 2ter Spieltag, PREMIERE live
PREM: Vorberichte ab 20h15 mit Jan Henkel und Stefan Effenberg
SPACK.1: Vorberichte ab 20h15 mit Sebastian Hellmann und Oliver Bierhoff.
Inter – Werder Bremen (Komm:W.Fuss/Konf:Dittmann/SPACK.1:Reif)
Anorthosis Famagusta – Panathinaikos (/Bayer)
CFR Cluj – Chelsea (Hagemann/Küpper)
Girondins Bordeaux – AS Roma (/Evers)
Sporting – FC Basel (/Seidler)
Schachtjor Donezk – Barcelona (/Kunde)
Liverpool – PSV Eindhoven (/Leopold)
Atletico – Olympique Marseille (/Groß)
21h00 MLB, Playoffs: Philadelphia Phillies – Milwaukee Brewers, NLDS 1/5, NASN live
Whl: Do 16h
0h30 MLB, Playoffs: Chicago Cubs – LA Dodgers, NLDS 1/5, NASN live
Whl: Fr 16h30
4h00 MLB, Playoffs: LA Angels – Boston Red Sox, ALDS 1/5, NASN live
Whl: Fr 19h30
Vorschau auf Donnerstag
15h30 Golf aus St. Andrews, #1, PREMIERE live
16h00 UEFAcup: Rapid Bukarest – VfL Wolfsburg, Rückspiel, ZDF live
18h15 UEFAcup: Schalke 04 – Apoel Nikosia, Rückspiel, ZDF live
19h15 Handball, CL: HSV Hamburg – Tatran Presov/SVK, #1, EUROSPORT live
19h30 DEL: Ingolstadt – Augsburg, #9, PREMIERE live
20h30 MLB: Tampa Bay Rays – tbd, ALDS 1/5, NASN live
20h45 UEFAcup: Udinese Calcio – Borussia Dortmund, Rückspiel, ZDF live
20h45 UEFAcup: Benfica – SSC Neapel, Rückspiel, Direct8 live
20h45 UEFAcup: Motherwell – Nancy, Rückspiel, BBC One Scotland live
20h45 UEFAcup: Manchester City – Omonia Nikosia, Rückspiel, ITV4 live
22h00 Golf: PGA-Tour aus Verona, #1, PREMIERE live
24h00 MLB: Philadelphia Phillies – Milwaukee Brewers, NLDS 2/5, NASN live
3h30 MLB: Chicago Cubs – LA Dodgers, NLDS 2/5, NASN live
Reaktionen
Und in der Berliner “Potsdamer Straße†gestern auch nicht in rauhen Mengen vorhanden
wenn Du damit den TSP und L.Maroldt meinst, ist das nur zu unterstreichen. Seinen Kommentar fand ich schon nicht sehr gelungen, insbesondere da der Eindruck aufkommen konnte, daß zwischen der “rüden Fußballsprache” und den persönlichen Anfeindungen von Hopp kein großer Unterschied besteht. Seine Antwort macht dann leider einen genauso unsouveränen Eindruck wie das Schreiben des Pressesprechers von Hoffenheim. Insofern passen sie ja wieder zusammen ;-)
Es gibt aber einen Unterschied: ein nicht unwesentlicher Anteil der Refinanzierung der TSG 18hundertzack Hoffenheim besteht aus ihrer medialen Präsenz (TV-Rechte, Trikotsponsoring etc…). Hier einfach einen Teil der Resonanz auszublenden und hinaus zu komplementieren ist schlichtweg nicht “profisport-gerecht”. Also unsouverän-unsouverän. Das ist “Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht naß”-Attitüde.
Ich kenne jetzt das Sportangebot des Tagesspiegels nicht genau. Aber wie häufig wird dort über die TSG 1539 Hoffenheim berichtet werden? Ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass es dem Leser des Tagesspiegels groß auffallen wird, wenn man ihm keine exklusiven O-Töne aus Hoffenheim präsentiert.
Zunächst einmal habe ich kein Verständnis dafür, dass der DFB tatsächlich gegen Fans vorgehen will, die pöbelnde Kommentare in Richtung Dietmar Hopp ablassen. Ich hoffe sogar inständig (nicht weil ich die TSG oder Hopp nicht mag, sondern weil die Reaktion auf diese Anfeindungen eine Frechheit ist), dass einige kreative Fans es in den nächsten Spielen so unterschwellig tun werden, dass ihnen keiner was anhaben kann.
Aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich die Hoffenheimer in der Sache mit dem Kommentar sogar ein Stück weit verstehen kann. Der Tagesspiegel-Kommentar tut natürlich nicht einmal so, als wäre er auch nur irgendwie sachlich. Er trieft von Anfang von Polemik: “Deshalb wird der Milliardär Hopp, der doch meint, so viel Gutes zu tun, in den Stadien geschmäht und beleidigt.” Der doch meint. Drei kleine Worte reichen, um Verachtung auszudrücken – die der Tagesspiegel in seiner Antwort mit der Meinungsfreiheit absichert. Scheinheilig, wie ich finde.
Der Tagesspiegel schreibt im Kommentar weiter: “Der DFB lässt es seit Jahren zu, dass Spieler, Trainer, Präsidenten, Ordner und Zuschauer trotz aller gut gemeinten Appelle von Anhängern gegnerischer Mannschaften übel beleidigt werden; auch rassistische und homophobe Sprüche sind in jedem Stadion zu hören.” – und werden natürlich in jedem Stadion mit Geldstrafen für den Verein dieser Fans gerügt. Natürlich ist es etwas anderes, Fans direkt und persönlich zu verklagen, statt Strafen gegen einen Verein auszusprechen, aber dieser Ausschnitt da oben ist nichts weiteres als – für den Tagesspiegel eigentlich sehr ungewöhnliches – Bild-Zeitungs-Niveau. Genauso wie die Behauptung, in manchen Stadien hingen Spielerpuppen an selbst gebastelten Galgen? Wann hat es das denn bitte zuletzt in deutschen Stadien gegeben?
Die Reaktion des Tagesspiegels auf das Schreiben der TSG empfinge ich dann als ein fast noch stärkeres Stück, als die natürlich auch sehr dünnhäutige Reaktion ihres Pressesprechers. Eigentlich hätte drunter stehen müssen: Mit arroganten Grüßen. Da schien jemand nur auf so etwas gewartet haben zu haben.
Es ist unbestritten, dass ein Projekt wie die TSG Hoffenheim polarisiert und dass über so einen Vorgang, wie die Verfolgung von Fans aufgrund von Schmährufen gegen Hopp, auch kritisch berichtet werden darf und soll. Der Kommentar im Tagesspiegel regte aber nicht dazu an und hatte wohl auch nicht das Ziel, dem Leser zu ermöglichen sich eine Meinung über das Thema zu machen – was ja irgendwann mal ein Ziel von journalistischen Kommentaren war. Er hatte lediglich das Ziel, auf den ohnehin schon ramponierten Sack mit der AUfschrift Hoffenheim noch einmal draufzuhauen.
Sowohl der TSG mit ihrem anscheinend überforderten Pressesprecher, aber eben auch und in diesem Fall vielleicht sogar vor allem der Tagesspiegel, sollten sich in dieser Sache nicht wichtiger nehmen, als sie sind. Die Reaktion des Tagesspiegels zeugt nämlich genauso wenig von Souveränität oder Gelassenheit, wie die der TSG.
@Kai: Ich bin etwas erstaunt über Deinen Kommentar bzgl. dem Hoffenheim-Artikel im Tagesspiegel. Gerade DU, dem Journalismus ja nicht fremd ist, solltest das unglaublich tiefe Niveau der Tagesspiegel-Antwort an Hoffenheim doch mitbekommen, oder?
Das klingt wie ein Brief von einem 8jährigen, den man beschuldigt hat im Süssigkeitenladen gestohlen zu haben.
Man kann ja von Hoffenheim halten was man will, aber was würdest Du schreiben, wenn so eine Antwort an den FC Bayern gegangen wäre (oder sgaen wir in Deinem Fall lieber an den HSV)? An Präpotenz und Arroganz ist dieses Schreiben nicht zu überbieten, während der Ausgangsbrief von Hoffenheim eher auf Argumente setzte. Die sind vom Tagesspiegel aber entweder ignoriert od. lächerlich gemacht worden.
Die Klagen gegen die Spruchbänder sind natürlich ein Witz, keine Frage. Das Verhalten dieser Zeitung ist aber auch unterestes Bild-Niveau.
Für mich schlägt der Tagesspiegel nur billig in die selbe Kerbe, in die Hoffenheim/Hopp – Gegner von Anfang an geschlagen haben.
Zwar zeigt das Schreiben des Pressesprechers, dass man bei der TSG eben doch dünnhäutig zu sein scheint, wenn es um Hopps Image geht, aber in seiner Gesamtheit finde ich die Antwort von Herrn Maroldt ebenso kleinkariert, fast patzig.
Kleinkinder, die sich auf dem Spielplatz mit Sand bewerfen. Wie Atterl schon gesagt hat. :)
Kollege Hopp hat genauso das Recht, sich gegen Verunglimpfung im Stadion zu wehren, wie alle anderen, die Opfer solcher Beschimpfungen sind.
Ob da seitens des DFB mit zweierlei Maß gemessen wird, kann ich nicht beurteilen, aber Beweise dafür, dass der DFB verbale Entgleisungen gegenüber Herrn Hopp anders verfolgt als solche gegen Spieler oder Vereinsfunktionäre anderer Vereine liefert der Tagesspiegel nicht, jedenfalls nicht in diesem Artikel.
Und der subtile Hinweis auf Vetternwirtschaft ist meiner Ansicht nur ein armseliger Versuch, dem eigenen Argument mehr Glaubwürdigkeit zu verschaffen. Der vom Tagesspiegel konstruierte Zusammenhang ist durch nichts belegt.
klar, es war bloss ein “Kommentarâ€, also Meinung. Aber für eine renommierte Publikation wie den “Tagesspiegel” für meinen Geschmack etwas zu billig.
@Daniel:
Na, ich weiß nicht.
Ich habe den Kommentar aus der Sicht eines “gemeinen” Fußball-Fans heraus verstanden. Da wird nun mal polemisiert und dramatisiert.
Die Arroganz die sich ergibt, erlebt man deshalb ja auch in so ziemlich allen Foren und Blogs: Wir (langjährige Bundesligisten) sind halt besser als ihr. Die gleiche Diskussion gab es vor 15-20 Jahren gegen Leverkusen und vor gar nicht allzu langer Zeit gegen Wolfsburg.
Der Unterschied ist (in meinen Augen) jedoch, daß in Hoffenheim eine ganz andere Qualität des Widerspruchs zu vernehmen ist: Wir sind toll, wir sind ein spannendes Projekt und wir verbitten uns jede Kritik. Das hat es halt früher nicht gegeben. Und warum denn auch?
Was müssen/mussten Hoeness und Kahn und Möller ertragen?
Wie werden die Bayern bei jedem Auswärtsspiel begrüßt?
Ach, es gibt doch tausend Beispiele, daß es im Fußballstadion nunmal zu Pöbeleien kommt. Völlig wertfrei: So ist es nunmal.
Und jetzt kommt D. Hopp und verlangt für sich und seinen Verein GmbH eine Schutzzone?
Daß der DFB/ die DFL da mitmachen, ist für mich tatsächlich nur als Einflußnahme zu begreifen. Wie lächerlich ist es denn, daß in Bremen ein Plakat nicht aufgehängt werden durfte, weil “Hoppe, Hoppe Reiter, wer er fällt dann schreit er” drauf stand?
Frag mal beim Frankfurter Fanprojekt nach mit welchen FAXen die Hoffenheimer aufwarten (man wollte rosa Herzchen-Luftballons mit nach Mannheim nehmen. Abgelehnt!).
Rangnick macht in Freiburg den Schiedsrichter verantwortlich, weil das Publikum Einfluß genommen hätte und Hopps Anschuldigungen gegen Klopp sind so derbst neben der Spur, daß man sich echt fragen muß ob dem Dietmar da ein Förmchen geklaut wurde.
Das ist desaströs und wenn des der Weg ist, den die DFL gehen will, dann bin ich mir ziemlich sicher, daß man sich ins eigene Fleisch schneidet.
Herr Hopp hat keine offizielle Funktion. Er ist Geldgeber. Nicht mehr, nicht weniger. Daß der DFB sich genötigt fühlt hier einzuschreiten ist nicht nur lächerlich, sondern würde natürlich auch vor keinem (ordentlichen) Gericht standhalten (vgl. dazu Klagen gegen D. Bohlen wg. Beleidigung). Außerdem kann dann jeder Fan in jeder Kurve klagen, daß er sich von der Gegentribüne beleidigt gefühlt hat. Ist doch Schwachsinn.
Paßt aber natürlich alles sehr schön in das Bild, daß die Liga i.M. von sich zeichnet.
Ist aber auch interresant, das andere Printmedien in Ihrem Online Auftritt darauf eingehen.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,581571,00.html
“Herr Hopp hat keine offizielle Funktion. Er ist Geldgeber. Nicht mehr, nicht weniger.”
Gerade das könnte man aber durchaus auch als Argument für einen Unterschied gegenüber denen von dir zitierten Vergleichsfällen heranziehen.
Hopp ist eben gerade nicht offizieller Teil des Bundesligabetriebes. Anders als Hoeneß sitzt er auch nicht im Innenraum. Er ist erstmal einen von vielen Stadionbesuchern. Insofern würde ich durchaus meinen, dass (auch ordentliche) Gericht hier zu einem erhöhten Schutzlevel kommen könnten.
@Axel: Sei mir bitte nicht böse, aber das ist doch schwachsinnig.
Nur weil sich bisher keiner gefunden hat der klagen würde, heißt das noch lange nicht, daß es nicht strafbar ist! Es ist vollkommen egal, ob 40.000 schreien: “XY, Du A*******”, oder Du Dich auf die Straße stellst und das einem Passanten ins Ohr brüllst. Oder meinst Du, daß es nicht mehr strafbar ist, wenn Du Dir 3 Freunde suchst, die sich dazustellen und mitschreien?
Natürlich kann man hier trennen zwischen “normale rechtliche Situation” und “schwer bis gar nicht durchführbar”. An der rechtlichen Lage ändert das aber überhaupt nichts. Und damit meine ich jetzt nicht das “hopp, hopp, hopp”-Dings, sondern die derberen Sachen.
Die meisten Fußballfans glauben eben immer noch, daß sie sich im Stadion im rechtsfreien Raum bewegen. Das ist nicht der Fall, völlig wurscht ob es sich um “psychische oder physische” Gewalt handelt.
Bisher gab es eben das übliche “wo kein Kläger, da kein Richter”. Das ist aber auch der einzige Grund, warum viele meinen es sei nicht strafbar.
Vor einigen Tagen machte die “Lex Hopp” Schlagzeilen.
Zwotens: es ist nicht der erstmalige Ausfall von Hoffenheim & Hopp. Ich habe nicht umsonst die Sache mit Christian Heidel vom letzten Jahr erwähnt, als man sich nicht anders zu helfen wusste, als den bösen Mitschüler Heidel beim DFB und der DFL zu melden.
Sternburgs Argumentation im gstrigen Thread kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen: warum soll ein Spieler per Status mehr aushalten müssen, als ein Mäzen, der sich immer wieder selbst in die Öffentlichkeit hinstellt (oder vom Verein hingestellt wird), sei es per “Petzer-FAX” oder nun durch diese Aktion des Pressesprechers oder auch durch die “Lex Hopp”.
Mit Verlaub, es ist nicht so, das Hopp der gute Geiste im Hintergrund ist, der nahezu null Medienpräsenz hat.
Richtig ist, dass jeder der im Profifußball involviert ist, mit einem Mindestmaß an öffentlicher Wahrnehmung seiner Aktionen rechnen muss und rechnen soll, denn schließlich beruht ein Teil der Re-Finanzierung auf diese Präsenz. Dies bezieht aber einen Dietmar Hopp genauso ein, wie ein Asamoah oder Hoeneß. An dem Punkt an dem Hopp Interviews gibt, selber auf dem Spielfeld (vor dem Spiel) steht, begibt er sich ohne Zwang im Scheinwerferlicht. An dem Punkt, an dem er mit FAXen um sich schmeißt und in seinem Umfeld (Pressestelle & DFB) für derartige Reaktionen sorgt, ist er Gegenstand öffentlicher Diskussionen und kann sich nicht daraus rausnehmen.
“Tagesspiegel” und Fußballverein mit der gleichen Latte zu messen, geht etwas an deren Funktion vorbei. Es gehört zu Zeitungen dazu Meinungen und Kommentare zu äußern. Genauso gehört es zu Fußballvereinen, die von ihrer medialen Verwertung profitieren, sich den Medien zu stellen. Wenn der Selektionsprozeß nun schon soweit geht, dass wegen EINES unliebsames Kommentars eine komplette Zeitung auf die schwarze Liste kommt, wie soll dass dann weitergehen?
TSG 1899 Hoffenheim – Tagesspiegel Berlin 1:1 (0:1)
Spielbericht: Nachdem der Tagesspiegel durch ein Eigentor des Hoffenheimer Siegers in der ersten Halbzeit in Führung ging, war es dann in der zweiten Hälfte wiederum ein großer Lapsus von Maroldt, der den Ball seinerseits ohne große Not in die eigenen Maschen drosch.
Ob es eine Verlängerung geben wird, ist derzeit noch offen.
@Atterl:
Aber genau davon rede ich doch, daß hier eine “Lex Hopp” angewandt wird, die es nicht braucht.
Nur ist die Durchführbarkeit eben eine ganz andere Frage.
Es ging mir um die Doppelzünigkeit mit der sich Zwanziger und Co. produzieren:
Daß Hoffenheim und Hopp unter Androhung der Sportgerichtsbarkeit anders/besser zu schützen sind als andere Verein und deren Repräsentanten halte ich für Machtmißbrauch seitens Zwanzigers.
@Adonis:
Stimmt. Aber er ist ganz bestimmt eine öffentliche Person und auch anerkannter Macher hinter dem “Projekt Hoffenheim”. Ich sehe hier keine Möglichkeit den Mann mit mir oder einem andern x-beliebigen Fan zu vergleichen. Ich teile da eher Kais Meinung.
Ich denke es ist schon ein Unterschied ob jemand persönlich angefeindet wird wie Hopp oder eher Projektionsfläche einer allgemeinen Unbeliebtheit, wie beispielsweise Hoeneß beim Bayern München. Und wer sich die “Diskussionen” z.B. in diversen Fussball Foren mal angesehen hat, der entdeckt da in der Tat eine ganz andere und mir auch manchmal Angst machende Qualität der Anfeindung gegenüber dem Verein Hoffenheim und der Person Hopp persönlich.
Es hat bei manchem fast den Eindruck er hätte nur auf Hopp gewartet um seinen typisch deutschen Neid mal auf eine Einzelperson projizieren zu können. Und ja, ich finde es völlig daneben wenn scheinbar intelligente Leute wie Heidel dieses noch schüren und Journalisten die Idioten auch noch in Schutz nehmen.
Und davon ab, wenn im Tagesspiegel die noch immer in vielen Stadien leider zu beobachtenden Beleidigungen und Anfeindungen gegenüber dunkelhäutigen Spielern ins lächerliche und belanglose gezogen werden, dann könnte ich kotzen.
Entschuldige, dass war der Versuch einer Erklärung, keine Billigung. Heißt ja nicht, dass ich das auch gut finde.
Wenn es nach mir geht, könnte meine Borussia jeden dieser sicherlich wahnsinnig witzigen 16jährigen, die meinen, seit Jahren bei jedem Abschlag eines Torhüters der Gastmannschaft ihr beschränktes Beschimpfungsrepertoire präsentieren zu müssen, bis zum Erreichen der Vollbartreife Stadionverbot erteilen. Und die Typen mit den Urwaldgeräuschen gehören m.E. eh alle nach der Revolution als erste an die Wand gestellt.
Die “Willkomenskundgebungen” für Herrn Hopp hätte ich hingegen schlimmer erwartet. Ist zwar nicht besonders freundlich (und auch nicht so wahnwitzig originell), aber davon geht die Welt nicht unter.
Warum der ehemalige Amateurfussballer Hopp nach ein paar stadiontypischen Peinlichkeiten nun mit der vollen Breitseite an medialen und machtpolitischen Waffen regiert, ist mir auch nicht ganz einsichtig. Wie Atterl schon festgestellt hat, ist es aber sein Recht. Und sollte man es so sehen, dass er sich damit lächerlich macht, so ist auch dies sein Recht.
Erst die Reaktion des DFB (in Relation zu anderen Vorfällen) ist ein lohnender Diskussionsgegenstand. Und das stand ja auch am Anfang dieses Eintrages. Vielleicht sollte man dahin zurückkehren.
Also ich sehe beim besten Willen keinen Unterschied in der “Projektionsfläche”.
Hoeness steht für langfristigen Erfolg, der die Bayern zu einem sehr, sehr reichen Verein gemacht hat.
Hopp steht einfach für Geld. Für sein Geld. Damit macht er aus Hoffenheim einen sehr, sehr reichen Verein.
@JensA:
Ich glaube nicht dass der Chefredakteur diese Beleidigungen ins Fokloristische oder Belanglose ziehen wollte. Der Umstand dass er explizit neben den rassistischen auch die homophoben Ausfälle nennt, zeigt mir eher, dass der Chefredakteur für die Problematik sensibilisiert ist.
Sorry, so hart es klingt, aber so sind Fußballforen nun einmal. Ich habe letzte Saison öfters mal mich im FCK-Forum “Betze brennt” umgeschaut. Was dort teilweise an offenen ausländerfeindlichen Bemerkungen drin steht, ist extrem grenzwertig (unabhängig von der Frage ob die entsprechenden Kommentare am darauffolgenden Tag gelöscht wurden oder nicht, k.A.. Ich dreh da auch weder FCK noch Fans einen Strick draus).
Wer will, kann bei solchen Bemerkungen den Strich ziehen und durchgreifen. Aber dann bitte schön konsequent und ohne dass sich der Verband bemüssigt fühlen muss, einen Sonderfall “Dietmar Hopp” zu konstruieren.
Und Hoffenheim sollte erkennen, dass es seinerseits provoziert. Nicht nur qua Existenz, sondern proaktiv. Siehe FAX, siehe Reaktion auf Tagesspiegel. Und die “Lex Hopp” trägt mit Sicherheit auch das seinige bei, dass Hopp weiterhin im Scheinwerferlicht bleibt. Insofern kann ich noch nicht einmal ahnen, was im Hirn des Pressesprechers vorgegangen ist, um so zu reagieren.
Feuer werden anders ausgetreten.
Dieser von JensA genannte Aspekt der “Fanaufwiegelung” kommt mir in der allgemeinen Diskussion bisher auch viel zu kurz. Man muß sich nur mal in Fanforen umsehen, um erschreckt festzustellen, daß Hopp mittlerweile zur wohlfeilen Zielscheibe für jeglichen Frust der “echten Fans” geworden ist. Hopp steht damit für den “modernen Fußball” mit all seinen Negativerscheinungen wie Komfortstadien, Modefans und Milliardärs-Besitzern. Der “echte Fan” sieht diese Zeiten nun auch in Deutschland aufziehen und wert sich dagegen. Onsofern gehen die Anfeindungen gegen Hopp weiter über seine Person oder das Projekt Hoffenheim hinaus. Es selber und alle anderen tun gut daran, diese Suppe nicht überkochen zu lassen.
@NoBlackHat:
Richtige Bemerkung, wobei die spannende Frage ist, wie da gegengesteuert werden kann. Denn die bisherige Berichterstattung über Hoffenheim, ist meines Erachtens sehr differenziert gewesen. Hoffenheim kann sich wirklich nicht darüber beklagen, dass die (potentielle) Nachhaltigkeit des Projektes nicht hinreichend gelobt worden ist.
Ich denke ein Fehler, der auch hier des Öfteren gemacht wird, ist der Person Hopp bestimmte Sachen anzuheften, für die sie eventuell gar nicht verantwortlich gemacht werden kann. Wenn Herr Zwanziger meint, eine Privatperson besonders schützen zu müssen und gegen Anfeindende vorzugehen ist das eine (streitbare) Sache, es ist aber nicht gesagt, dass dies von Hopp gutgeheißen oder gar veranlasst wurde. Gleiches mit dem Boykott des Tagesspiegels. Bei mir entsteht da eher der Eindruck, dass zum einen der DFB krampfhaft versucht, sich bei einem Geldgeber beliebt zu machen, auf das mehr davon seinem Beispiel folgen mögen, und zum anderen die TSG sich zu jeder sich bietenden Gelegenheit vor seinen Mäzen wirft und dabei die Verhältnismäßigkeit nicht immer beachtet wird, auch hier eventuell eher aus vorauseilendem Gehorsam/Loyalität.
Sehe kaum Chancen wirksam dagegen zu steuern, bestenfalls kann man solche Fettnäpfchen wie vom Pressesprecher unterlassen.
Die Berichterstattung zu Hoffenheim ist bisher eher positiv, aber das interessiert viele Fans eben überhaupt nicht. Sie sehen in Hopp den Milliardär, der sich das Spielzeug BuLi-Club kauft und ihre eigenen Traditionsvereine an die Wand spielt. Egal, ob es Vereine wie Wolfsburg oder Leverkusen gibt, egal daß man bisher kaum von übergroßen Investitionen sprechen kann, egal auch, daß wohl die gleichen Fans Herrn Hopp bei ihrem Verein mit offenen Armen aufgenommen hätten. Hopp ist im wahrsten Sinne des Wortes zur Zielscheibe geworden, das entsprechende Plakat war also durchaus folgerichtig.
@kai, naja, ich war natürlich nicht in jedem Stadion, aber meinem Gefühl nach ist Herr Hopp derzeit viel größeren Anfeindungen seitens gegnerischer Fans ausgesetzt, als alle anderen Vereinsbosse zusammen.
Mag sein, dass er durch seine Art nicht gerade dazu beiträgt, die Situation zu entspannen, aber warum sollte er auch ? Aus seiner Sicht verteidigt er seinen Verein, den er zu unrecht angegriffen sieht. Und natürlich auch seine Person.
Wenn du persönlich jede Woche das Ziel von tausenden Beschimpfungen und Schmähungen wärst, würdest du dann nicht auch irgendwann zu den Bullen gehen, und sagen, “so Leute, das ist zuviel des guten, tut mal was” ?
Sein erster Ansprechpartner war da halt der DFB, dem in diesem Fall die Rolle der Polizei zukommt, zumindest sportgerichtlich.
Was hätte Hopp tun sollen ? Kuschen, und die verbalen Attacken als Teil des Geschäftes hinnehmen ? Das war kaum zu erwarten, denke ich.
ich sehe das in etwa so wie Atterl. Viele Fussballfans denken immer noch, nur weil sie im Stadion Teil einer Masse sind, gelten die Gesetze nicht für sie. Das ist ja auch so ein bisschen Teil der “Fankultur”, die Menschen den Eindruck vermittelt, dass Dinge, die ausserhalb des Stadions sanktioniert werden, im Stadion unbestraft bleiben.
Ich denke, man macht es sich zu leicht, wenn man die Pöbeleien, die unterschwellige Gewalt ( oft auch weniger unterschwellig ), den latenten Rassismus, etc. einfach als Teil der Fussballkultur herunterspielt; als ein notwendiges Übel.
Manche, die das Ziel solcher Attacken sind, leben damit, und versuchen diesen hässlichen Teil des Fussballs zu ignorieren, andere gehen dagegen vor, mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen.
Ich bestreite gar nicht, dass der Streit zwischen Hopp und dem Tagesspiegel unnötig eskaliert ist, und mittlerweile an Kindergarten erinnert. Das gilt meiner Ansicht nach aber für beide Seiten.
@Dogfood
Provozieren dadurch das man sich verteidigt? Das ist doch wohl nicht ernst gemeint oder?
Und wo der Chefredakteur für die Problematik sensibilisiert sein soll, sehe ich auch nicht. Dazu gehört für mich nämlich nicht nur das man sich der Dinge bewusst ist, sondern auch versteht warum sie probematisch sind und man eben nicht einfach so über sie hinweg gehen sollte. Er plädiert aber ja gerade für letzteres, wenn er “die Gebräuche auf den billigen Plätzen” mit der Aussage: “Provokationen, Emotionen, Aggressionen gehören dazu, bringen Leben ins Stadion” als quasi Würze des Spiels abtut, ja offensichtlich sogar für einen wichtigen Teil des Produkts Fussball hält.
Ist es das nicht?
@B.Schuss:
Als Blogbesitzer sind mir Beleidigungen nicht ganz fremd.
Ich lösche sie.
Ich gehe nicht zur Polizei, reiche nicht irgendwelche IP-Adressen ein oder so. Ich lösche und ggf. blocke ich sie. Das kriegt ihr teilweise nicht mit was hier aufschlägt, da ich meistens beim Löschen bin.
Das ist zwar nicht die Dimension wie sie ein Dietmar Hopp in einem Stadion erlebt, aber ich erlaube mir von daher schon zu wissen, wie das ist, wenn irgendwelche Leute aus dem Anonymat dich übel beschimpfen.
Ich frage mich aber immer noch, wieso der Vergleichmaßstab des Hopp’schen “Beleidigtsein” die eines “Vereinsbosses” sein soll. Warum hat ein Hopp mehr “Recht” empört zu sein, als zum Beispiel der Torwart der Gästemannschaft in einem Bundesligastadion (“… Hurensohn”). Warum hat der DFB den Fall “Hopp” derart exemplarisch hervorgehoben, dass eigens eine Presseerklärung des Verbandsjustiziars rausgegangen ist? Was macht den Fall Hopp so besonders, dass er diese Sonderbehandlung verdient hat?
Fundstellen zu Schwule/Homosexuelle auf DFB.de: Null. Hier hat sich offensichtlich noch kein Verbandsfunktionär gefunden.
@JensA
Doch. Frag mal bei der Polizei zum Thema “Gewaltprävention” nach. Ob es bei dem Besoffenen in der U-Bahn besser ist zurückzupöbeln oder aus dem U-Bahn-Wagen zu verschwinden (Welt.de).
Emotionen ja, Aggressionen und Provokationen nein, würde ich sagen.
Ich formuliere es mal so: wenn im Rahmen einer Demonstration Fahnen gezeigt werden, die Polizisten im Fadenkreuz darstellen, würden die betreffenden Personen wahrscheinlich wegen Aufruf zur Gewalt oder ähnlichem verhaftet werden, man würde das Plakat entfernen, etc.
klar, ist das nicht “ernst” gemeint im Stadion ( denke / hoffe ich ), aber was anderes ist ein solches Plakat, als ein Aufruf zur Gewalt gegen Hopp ?
Es muss eine Grenze für derartige Attacken geben. Oder würdest du das bestreiten ?
Wenn man diesen Leuten nicht Einhalt gebietet, landen wir irgendwann bei italienischen Verhältnissen, wo sich die Familien nicht mehr in die Stadien trauen, weil die mittlerweile von Rassisten, dumpfen Schlägern, und Kriminellen bevölkert werden, die den Fussball als Ventil für ihren Hass und ihre Aggressionen nutzen.
@Dogfood
Was schlauer wäre ist die eine Sache, aber Provokation verstehe ich als Vorwurf jemand wäre selber Schuld an dem was geschieht weil er es durch sein Verhalten heraufbeschworen, eben provoziert hat. Und da denke ich gerne an das, was einer meiner Repetitoren so wunderschön als “Deutsche Eiche Theorie” bezeichnet hat, nämlich dass das Recht dem Unrecht nicht zu weichen hat. Und selbstverständlich ist es da auch das Recht von Dietmar Hopp sich gegen Angriffe zu verteidigen, ohne das man ihm gleich vorwirft er würde seine Feinde damit ja provozieren und an der nächsten Entgleisung eines Schwachmaten wäre dann ja selber schuld.
Und zu deiner Frage in Richtung B.Schuss, was den Fall Hopp so besonders macht: Ganz einfach, wenn ein gegnerischer Torhüter mit Schmähsprüchen bedacht wird, ist dieses nach 90 Minuten vorbei und dient indirekt der Unterstützung der eigenen Mannschaft. Es ist natürlich trotzdem Scheiße, aber vielleicht bis zu einem gewissen Grad wirklich noch tolerierbar. Die Hopp Übergriffe haben aber eine ganz andere Intention und stehen in einem ganz anderen Kontext. Das ist der bloße Hass auch die Privatperson Dietmar Hopp, auf die die Leute ihren gesamten Hass gegen die Gesellschaft (oder weis der Teufel was) projizieren. Fussball wird in Deutschland als etwas von extremer gesellschaflticher, für manchen Fan vielleicht sogar religiöser Bedeutung verstanden und sie sehen Hopp als Feind an, der versucht den geliebten Fussball zu zerstören. Das klingt bescheuert, ist aber eine Tatsache und gerade daher etwas dem man hier entgegen treten muss.
@kai:
naja, jeder hat doch das Recht, auf solche Beleidigungen zu reagieren, wie er will, oder ? Es gibt doch vermutlich auch bei dir eine Grenze, deren Überschreiten auch rechtliche Schritte jenseits von “Löschen und Ignorieren” nach sich ziehen würde, nehme ich an ?
Plakate, die mehr oder weniger deutlich zur Gewalt gegen die eigene Person aufrufen, muss sich keiner gefallen lassen, ob jetzt im Stadion oder woanders. Das Hopp da eine Grenze überschritten sieht kann ich nachvollziehen.
Was die “Lex Hopp” betrifft, es gibt keinen Hinweis, dass er mit der Pressemitteilung des DFB überhaupt was zu tun hatte. Vielleicht hat er den DFB angerufen, kann sein. Muss aber nicht.
Aber selbst wenn er dahinter steckt, warum denn auch nicht ? Hat er denn nicht das Recht, den DFB als “Veranstalter” darum zu bitten, dass dieser solches Verhalten wenn möglich unterbindet ?
Muss man sich das gefallen lassen ?
Interessant, denn gerade den Kampf gegen Schwulenfeindlichkeit hat sich Zwanziger ja auf die Fahnen geschrieben.
Man sollte die Emotionen bei dem Thema hier niedrig halten.
Ich kenne Dietmar Hopp persönlich. Er ist ein absolut integrer und anständiger Mensch. Der, wie alle Menschen, auch so seine Macken und Träume hat. Im Gegensatz zu anderen Leuten hat er auch das notwendige Kleingeld, um seine Macken und Träume umzusetzen. Daran ist nichts verwerflich.
Hopp setzt sein Geld unter anderem für den Fußball in Hoffenheim ein, und er macht das seriöser und intelligenter als andere Milliardäre (Abramovich etc.). Dabei werden nicht nur Profis finanziert, sondern auch viele Aktivitäten im Nachwuchsbereich, in Wissenschaft, Forschung und im humanitären Bereich finanziert. Anerkennenswert.
Hopp muß sich aber auch klar sein (was er sich wohl nicht ist), daß er mit seinem Aufpäppeln von Hoffenheim Traditionsvereinen das Wasser abgräbt. Die eben nicht das zufällige Glück hatten, sich einen Milliardär an Land ziehen zu können. Hoffenheim hätte ohne Hopp gegen Cottbus oder Bochum keine Chance. Somit kann man die Verärgerung der Fans dort verstehen, und die äußerst sich eben auch. Das sollte und muß Hopp und Hoffenheim wegstecken. FC Bayern läßt grüßen.
Das eigentliche Problem hat zwei Seiten. Einmal sind wir eben auch in einer Demokratie nicht alle gleich. Jemand wie Hopp wir nun einmal “bevorzugt” behandelt, aus leicht nachvollziehbaren Gründen. Auch vom DFB eben. Das ist traurig, aber es ist so und Hopp kann da auch nicht dafür. Nur sollte er es auch nicht (zu sehr) ausnützen.
Die zweite Seite ist (sieh PayTV-Drama etc.), daß der Geldhunger des Fußballs eben auch über Leute wie Hopp zu stillen ist. Andere Wege gehen bald (Finanzdrama etc.) nicht mehr. Da freut man sich doch über jemand wie Hopp, zumal ich ihn anderen Mäzenen in jedem Falle vorziehen würde. Also tun DFL und DFB einiges, um den Mann bei Laune zu halten. Für mich verständlich…
Es gibt doch schon einen deutlichen Unterschied zwischen Beleidigungen und Bedrohungen bzw. Aufrufen zur Gewalt. Ein gepflegtes “Arschloch” oder ein sangesfreudiges “Ihr seid Scheiße, wir sind es nicht” kann man – und wahrscheinlich auch Herr Hopp – einfach überhören. Wenn es aber körperlich wird, hört das Verständnis sehr schnell auf. Das ist für mich der Unterschied zwischen Emotion und Aggression. Und das hat im Fußball genausowenig zu suchen wie irgendwo sonst im Leben.
Und das ganze Traditionsgetue hat einen solch abgestandenen “Das hamwa imma schon so jemacht” Geschmack, finde ich grauenhaft. Nur weil ein Verein nicht 20 Jahre Misswirtschaft hinter sich hat, dürfen die nicht gewinnen? Typisch deutsche Neiddebatte. Was ich nicht hab, darf kein andere haben. Anstatt eine Erfolgsgeschichte wie Hoffenheim als Ansporn zu nehmen, selbst etwas ähnliches zu schaffen, wird geschmäht, geneidet und gepöbelt. Und genau dieser kleinkarierte Geist weht aus den Tagespiegel-Antwortbrief. (Der Hoffenheim-Brief war aber nur ein klein wenig besser. In Schulnoten: Kommentar 4-, Brief 5, Antwort 6).
Trotzdem: Eine “Lex Hopp” darf es trotz allem nicht geben. Da muss ein Verband sich sehr davor hüten, einseitige Vereinspolitik zu betreiben.
für die glaskugel …
http://www.presseportal.de/pm/6755/1274859/w_v_werben_und_verkaufen
Der kleine Fan kann nicht für die Mißwirtschaft der Vereinsbosse. Sollte man beachten… der richtige Fan bleibt eben Fan.
Bochum, Cottbus, Freiburg z. B. haben nie Mißwirtschaft betrieben. Diese Vereine haben aber finanzielle Grenzen. Sie die sportlichen Erfolge begrenzen, zwingend. Was Fans ärgert, wenn man eben auf andere schaut.
Erfolgsgeschichte Hoffenheim? Sportlich ja. Aber es gäbe einige Dutzend Vereine in Deutschland, die mit solchen Voraussetzungen (Hopp-Geld) gleiche Erfolge oder größere Erfolge erreicht hätten. Die Erfolgsgeschichte Hoffenheim ist Hopp-Geld. Das man das Geld vernünftig eingesetzt hat, ist okay. Aber ohne Hopp-Geld gäbe es keine Erfolgsgeschichte.
Wenn man sonst kein Geld mehr auftreiben kann, sind Hopps nicht die schlechteste (Not)Lösung. Also leckt man auch mal Füße. Menschen sind so. Fußballbosse noch mehr…
Zuerst einmal: Ich finde es beschämend, wie Dietmar Hopp beleidigt wird. Da schwingt enorm viel Neid, mit wie es in Deutschland üblich ist gegenüber Erfolgsmenschen.
Hopp hat niemanden umgebracht, er verwendet seine Milliarden legitim, um sich einen Traum zu erfüllen, den viele Fußballfans haben, nämlich seinen Lieblingsverein zu helfen. So weit, so gut.
Doch die Art und Weise, wie sich die Hoffenheimer vor allem seit dem Aufstieg verfolgt fühlen, gefällt mir gar nicht. So weit ich die Presse verfolge, wird das Modell anerkannt, gelobt, der Fußball sowieso. Doch das sehen sie in Hoffenheim nicht. Siehe Antwort auf Tagesspiegel, siehe auch die Pk nach dem ersten Spiel in Cottbus, als Ralf Rangnick über die gesamte Ostpresse herzog, die absolut keine Ahnung hätte, ihre Hausaufgaben machen würde etc. Nur weil sich die Lausitzer Rundschau zu einigen sicher auch etwas polemischen Bemerkungen veranlasst sah.
Deshalb finde ich auch das Buhei um das Hasta la vista Plakat reichlich übertrieben, das sich m. E. noch von den dämlichen Krakeelern abhob. Wo ist da eigentlich der Straf-Tatbestand. Anstiftung zum Mord? Lächerlich. Bleibt Beleidigung. Sollte es da wirklich zum Prozess kommen, stünde Hopp, der Milliardär, der gegen einen 19-Jährigen ein Exempel statuieren will, nicht wirklich gut da.
Ohne die Beleidigungen gutheißen zu wollen. Sie gehören irgendwie dazu. Sicher – der DFB ist angehalten, Auswüchse zu verhindern. Gleich nach dem Staatsanwalt zu schreien, geht m. E. viel zu weit.
Es hat doch jeder der 36 Bundesligaclubs (oder auch tiefklassiger) die identen möglichkeiten wie hoffenheim, sich einen finanzkräftigen investor (sei es jetzt als unternehmen oder einzelperson) zu krallen.
Nur weil diese Vereine, zu denen ja auch hauptsächlich Traditionsvereine gehört, in ihrer Kompetenz und Weitsichtigkeit derart beschränkt sind, dass sie entsprechende Investoren nicht überzeugen können, kann man doch nicht allen Neid auf Hoffenheim ablassen. Die Fans sollten doch ihren Frust bei ihrem eigenen Verein ablassen, warum der nicht fähig ist, selbiges zu leisten.
Ich weiss jetzt nicht, wieviele Millionäre oder Milliadäre es in Deutschland gibt, bin aber überzeugt, dass es genügend wären, um alle Bundesliga-Clubs zu finanzieren.
Und btw: warum gibt es gegen Wolfsburg und deren Mäzen nicht den identen Hass-Neid? Weil dort eine Firma dahintersteckt und damit kein persönliches Ziel, das man leichter und direkter angreifen kann?
OFFTOPiC aber ganz schön schräg:
http://www.n-tv.de/UEFACupAus_der_Bayern_Bestechung_im_Spiel/011020085714/1031722.html
@Thomas: Das hat rein gar nichts mit Kompetenz und Weitsichtigkeit zu tun, was in Hoffenheim passiert ist, der Mann hat halt da zufällig in seiner Jugend gekickt.
Und der Unterschied zu Wolfsburg: Das ist zumindest noch ein Verein aus einer Stadt mit 120.000 Einwohnern, der auch ohne massive VW-Unterstützung zumindest drittklassig wäre und sich über mehrere Jahre nach oben gearbeitet hat, während Hoffenheim ein purer Dorfklub ist, der sonst Sonntags mittag in der Kreisklasse unterwegs wäre und jetzt in Rekordzeit nach oben gespült wurde.
Aber insofern hast natürlich recht, daß die Grenze eher willkürlich gezogen wird…
Vorsichtsmaßnahmen für das nächste Spiel:
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/2/11151912/
Keine Zahlen oder Buchstaben auf die Fahnen!
@Avakian
Die SZ hat’s auch aufgegriffen. Mal sehen ob sich da bloß jemand wichtig macht, oder ob das Sprengstoff ist.
http://www.sueddeutsche.de/,ra5m1/sport/598/312512/text/
@Nummer 9: Jetzt drehen sie total ab… keine Buchstaben oder Zahlen… sind wenigstens Farben erlaubt oder hat die Fahne weiss zu sein?
dieses ewige geseiere mit traditionsvereinen… hopp wollte doch beim sv waldhof einsteigen und ich glaube sogar auch in lautern. da wollten sie ihn nicht, da hat er halt hoffenheim genommen. so what? andere traditionsvereine wie kaiserslautern kriegen eben einen erlass von stadt- bzw. landesgnaden. regt sich darüber jemand auf?? kaum. dabei wäre es da angebrachter, denn da sind steuergelder involviert.
das was da rund um das projekt hoffenheim entsteht ist alles legitim. ob sich ein verband zu einem speziellen “schutzprogramm” hinreißen lassen sollte ist eine andere frage. das ist durchaus kritisch zu sehen. aber eben nicht die schuld von hopp.
und der tagesspiegel ist einfach nur armselig so eine geschichte öffentlich zu machen. und dann mit so einer dünnen antwort auf eine ebenfalls nicht allzu dicke replik aus hoffenheim.
@forlan:
Auch im Stadion in Sinsheim ist der Staat beteiligt, dort wird direkt eine Autobahnabfahrt ans Stadion gebaut, die auch mit Steuergeldern bezahlt wird.
Sponsoren sind beim FCK immer im Gespräch, Hopp war das sicherlich auch, aber von FCK-Seite abgelehnt wurde er sicherlich nicht. Heute würde wohl ein großer Teil der aktiven FCK-Szene dagegen angehen.
Die ganzen “Fürsprecher” der Hoppschen Fraktion vergessen hier einiges:
Natürlich kann er sein Geld ausgeben wo er will!
Natürlich ist das “Projekt” legitim
Natürlich kann die TSG in “ihrem” Stadion Hausrecht geltend machen und auf Fahnen Nummer und Buchstaben verbieten. (Ob man damit allerdings einen Schritt weiter kommt, wage ich zu bezweifeln)
Darum gehts doch gar nicht.
Wie kommst Du, Forlan, darauf, daß es “eine andere Frage” sei, ob “sich der Verband zu einem speziellen Schutzprogramm hinreissen lassen sollte”? Allein die herausstellung als “speziell” zeigt doch worum es in der Diskussion geht. Hoffenheim ist nichts spezielles. Sie sind nun mal in der Liga (und das sportlich völlig zu Recht) müssen jetzt aber auch damit leben, daß sie nicht jeder leiden mag.
Und ich hoffe jeder gesteht jedem zu, daß er für sich aussucht was ihm gefällt oder nicht.
Das hat auch nichts mit irgendwelchem “Geseiere” bezüglich Traditionsvereinen zu tun.
Daß der Tagesspiegel natürlich die Pflicht hat die Antwort öffentlich zu machen, hat auch nichts mit “armselig” zu tun. Die Freiheit der Presse ist mit das höchste Gut, was wir in Deutschland haben. Wenn schon ein Sportdirektor eines Provinzvereins meint eine große Tageszeitung mit einem Boykott belegen zu können, wo kommen wir denn da hin?
Dass Herr Maroldt die Lex Hopp in Frage stellt, ist legitim und so wie er es macht, kommt es auch nicht sonderlich Hoffenheim-feindlich rüber … bis auf einen Punkt: Könnte Maroldt im Zweifelsfall beweisen, dass Papa Zwanziger seinen Sohnemann in den Job in Hoffenheim protegiert hat? Oder hat Pressesprecher Sieger recht, wenn er schreibt, dass es sich um eine ganz normale Bewerbung gehandelt habe? Im Übrigen habe ich selten die Auslassung eines Pressesprechers gelesen, die sprachlich so ungelenk ist wie die von Sieger (und auch noch von Fehlern wimmelt). Das hätte ich ihm an Maroldts Stelle in meiner Antwort auch unter die Nase gerieben, wenn meinem Blatt mit Boykott gedroht würde. Interessant aber, dass Maroldt die Sache mit Zwanzigers Sohn in seiner Replik sehr viel neutraler formuliert als in seinem ursprünglichen Kommentar – da scheint er tatsächlich übers Ziel hinausgeschossen zu sein.
Ich habe kein Problem mit Hopp und erst Recht nicht mit der TSG 1899 (haha) Hoffenheim. Zumindestens sportlich. Die haben meinen vollen Respekt, und das geht sehr vielen so. Nicht alle sind gegen Hopp per se. Auch Fussballfans können differenzieren. Oder wie erklärt sich das ein ganzes Stadion Hoppenheim beim Verlassen Standing Ovations gibt. Sogar dem Bus ein Applausspalier gibt. So geschehen letzten Samstag im Weserstadion (übrigens auch vor und während der Partie ohne einen bösen Ruf).
Ich habe aber was gegen viele Hoffenheimer Fans, die wenn man – differenziert – Kritik übt sich wie eine Schildkröte zusammenziehen und irgendwas von Neid faseln. Ich habe was dagegen, dass Schmährufe in der Bild hochgeputscht werden, während Applaus unter den Tisch gekehrt wird, wahrscheinlich nur um im nächsten Artikel wieder schreiben zu dürfen, dass ganz Deutschland immer und überall nur auf Hopp neidisch ist. Zum Kotzen.
Nein, Wolff Fuss darf Inter – Bremen machen. Mal ein Lob an Premiere. Das dürfte ein sehr geiler Fussballabend werden.
“Ohne die Beleidigungen gutheißen zu wollen. Sie gehören irgendwie dazu.”
Ach, so weit sind wir schon? Und warum kann man sportliche Gegner / gegnerische Fans eigentlich nicht einfach achten und respektieren?
weil ich finde, dass der dfb hier schon einenunterschied zu “normalen” marktteilnehmern des fußballs macht, seien es schwule, ausländer oder aber auch manager und spieler. da habe ich noch keine derartige einlassung des dfb oder der dfl gelesen.
daher finde ich, dass eben eine andere frage ist, ob das was hopp nacht gut ist, da finde ich ganz klar ja.
dass ihm der dfb so ehrfürchtig zur seite springt, und er vielleicht nicht mal was dafür kann, finde ich eben nicht gut.
na also ohne groß nachzudenken fielen mir da andere hohe güter ein: religionsfreiheit, recht auf freie meinungsäußerung, etc. ich finde es armselig, weil es keine geschichte ist, sieht man ja auch hier, das mündet nach wenigen beiträgen gleich wieder in die causa hopp. das ist aber eine causa hoffenheim-tagesspiegel.
und schließlich kann ich nicht erkennen, ob der herr sieger nicht dem herrn maroldt eine persönlich nachricht geschrieben hat. das wäre dann noch armseliger. andererseits kann man argumentieren, dass ein pressesprecher eigentlich immer eine öffentliche meinung abgibt. aber nu, dass wissen eh nur die beteiligten. aber wie gesagt, mir fehlt da die notwendigkeit so was zu einer geschichte zu machen. außer man ist einfach nur beleidigt. das scheint mir beim tsp der fall zu sein
korrekt. aber das gilt auch für die als musterbeispiel eines privat finanzierten stadions geltende münchner allianz arena, oder??
ich rede hier von schuldenerlässen, von verzicht auf mieteinnahmen der öffentlichen hand.
das passiert soweit ich weiß in sinsheim nicht.
Störer Champions League
–
–
–
–
–
–
–
–
Da ist er wieder, der wahnsinnig machende Mourinho-Sicherheitsfußball. Inter hat so großartige Offensivspieler, die aber ihr Können nur andeuten dürfen. Und die Abwehr steht ganz sicher. Das wird schwer für Werder.
Störer Champions League
–
–
–
–
–
–
–
–
Ja, wobei mir aber Werder auch irgendwie noch nicht überzeugen ist. Sie haben sich irgendwie einlullen lassen.
Zerstörer Marcel Reif
–
–
–
–
–
Muss man denn das Spiel von Werder so negativ kommentieren? Ich bin sauer.
@forlan:
ad1 – Es ist eben keine Frage.
ad2 – Das Recht auf freie Meinungsäußerung? Religionsftreiheit? Wie setzt man das denn durch mit einer unfreien Presse?
Ist jetzt auch egal, ich klinke mich aus der Diskussion aus.
Mal gucken was die Frankfurter in Mannheim anstellen.
Gute Nacht.
Marcel Reif macht irgendwie generell einen eher lustlosen Eindruck.
Tut mir leid, aber das ist eines der vielen (meisten) jämmerlichen Champions-League-Spiele. Ein Ärgernis, nichts weiter.
Ja, ja, ich weiß schon: Jetzt sehe ich ziemlich dämlich aus. Einseins. Ist trotzdem ein mieser Kick :)
Störer Champions League
–
–
–
–
–
–
–
–
TOOOR.
Ich habe es vorhin schon gesagt, aber ich muss es noch einmal: Wolff Fuss ist für mich der beste Kommentator Deutschlands. Ich verstehe nicht wieso der nicht VIEL mehr Einzelspiele machen darf.
@ jw was sind denn unjämmerlichere Spiele?
Anixe HD zeigt erneut Live-Fußball aus der portugiesischen Liga
Fußball-Liga live und in HDTV-Qualität und auch in SD.
An diesem Sonntag (5. Oktober) überträgt der frei empfangbare HDTV-Kanal das Spitzenspiel Sporting Lissabon gegen FC Porto live ab 20.40 Uhr.
http://www.digitalfernsehen.de/news/news_604948.html
auch WM Live und Buli-Whdl. vor allem BVB Spiele zeigt Anixe
WM-Qualifikation Live:
Samstag, 11.10., ab 19.10 Uhr live, Rumänien – Frankreich (Kommentator: Carsten Fuss);
Mittwoch, 15.10., ab 20.40 Uhr live, Belgien – Spanien (Kommentator: Jonas Friedrich)
Kleiner Nachtrag zur Hopp-Diskussion heute (aus einem Spon-Bericht über die Taktik der Polizei beim Spiel St. Pauli – Hansa Rostock am vergangenen Wochenende, http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,581636,00.html).
Ob der arme Herr Hopp eine ähnliche Situation auch nur einmal aus der Ferne miterlebt hat? Und sollte es wider Erwarten doch einmal dazu kommen, hoffentlich kann er sich dann auf Polizei und DFB besser verlassen als in diesem Fall die St. Pauli-Anhänger.
“Doch die Pufferzone zum Block der Rostocker im Stadion betrug nur wenige Meter, lediglich ein Dutzend Ordner sollten ein Aufeinandertreffen der beiden Fangruppen verhindern. Immer wieder versuchten die Rostocker während des Spiels, dichter an den St. Pauli-Block zu gelangen, der noch von einer Plexiglasscheibe geschützt war. … Dabei provozierten sie die als politisch links bekannten St. Pauli-Fans mit Hitlergrüßen, schwulenfeindlichen Rufen und durch das Werfen von Gegenständen. Im Polizeibericht heißt das: “Während des Spielverlaufs zeigten beide Fangruppen lediglich fantypisches Verhalten und es kam zu keinen nennenswerten Störungen.” … Statt Polizeiunterstützung anzufordern, verließen die wenigen Ordner kurze Zeit nach dem Schlusspfiff die Pufferzone. Da die St. Pauli-Fans aus Sicherheitsgründen für 25 Minuten nach Spielende in ihrem Block bleiben mussten, waren sie somit leichte Beute für die Rostocker Angreifer, die versuchten, die Plexiglasscheibe zu übersteigen. Als sich rund 300 St. Pauli-Anhänger zur Abwehr an die Trennwand stellten, griffen Hooligans sie mit zu Peitschen umfunktionierten Gürteln über die Scheibe an. Auch bei diesem Zusammenstoß gab es Verletzte. Die Polizei war weit und breit nicht zu sehen, die Ordner hatten sich zurückgezogen … Nachdem dann auch noch St. Paulis farbiger Angreifer Morike Sako rassistisch beleidigt wurde und sein Mannschaftskollege Fabian Boll von einem Feuerzeug getroffen … Geradezu grotesk erscheint dazu folgende Erklärung, die der DFB auf Nachfrage nach Sanktionen an diverse St. Pauli-Fans verschickte: “Aus Rostock wurde der Sportgerichtsbarkeit des DFB mitgeteilt, dass es im Stadion zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen wäre. Zwar hätten Rostock-Fans versucht, den Block der St. Pauli-Fans zu stürmen, doch wäre dieser Versuch schnell von den Ordnungs- und Sicherheitskräften unterbunden worden.””
Auf “Blog-G” der Frankfurter Rundschau wurde heute dieser Link zu einem Heftchen der Frankfurter Ultras veröffentlicht:
http://www.uf97.de/Infos/saw50.pdf
Lest das Ganze mal durch, besonders Seite 9. Anschließend wisst ihr auch was in diesen Hohlköpfen vorgeht. Es ist erschreckend.
DIESE Typen stellen aus meiner Sicht eine Gefahr für den Fußball dar. Aber bestimmt nicht Leute wie Hopp!
@conductator Selbst in den St. Pauli Foren finden sich Augenzeugenberichte, welche die Provokationen unter den Fans als mindestens ausgeglichen bewerten. Die Presse wollte ein Skandalspiel und saugte sich dann aus dem wenigen etwas zusammen. Good und Bad boy war vorher sowieso schon vergeben. Laut Welt war Rostock von Afghanistan nicht mehr zu unterscheiden. Was man halt so denkt und spricht, wenn Journalisten ihre Häppchen vertilgen.
Das idiotische seitens Hansa Rostock war sicher, unmittelbar nach Spielende die Pufferzone freizugeben. (Es gibt dazu seit längerer Zeit Vermutungen, dass der Sicherheitsdienst, dessen Chef gleichzeitig Sicherheitsbeauftragter des Vereins ist, seinen hohen Aufwand mit kalkulierten Eskalationen rechtfertigt.) Aber 30 (Nazi-)Pöbler an der Plexiglasscheibe zum St. Pauli Block dürften wohl nicht ernsthaft einen “Angriff” auf diesen Block, mit ca. 2.000 Leuten, gestartet haben. Das ist unlogisch und St. Pauli-Fans sind nicht eben Opferlämmchen, die sich nicht verteidigen können. Die können sogar angreifen.
Ich finde einen Verein wie St. Pauli einfach nervig, weil er die Politik ins Stadion bringt. Ansonsten gibt es meines Wissens bei allen Vereinen den Konsens, dass Politik nicht ins Stadion gehört. Wer mit dem Linksextremismus kokettiert, muss sich nicht wundern, wenn er den Rechtsextremismus wie ein Magnet anzieht. Ich weiß, dass viele St. Pauli Fans sich wünschen würden, den schwarzen Block irgendwie loszuwerden. Aber das wird wohl sobald nicht passieren.
Und zum Autor des Schmähartikels im Spiegel – Mike Glindemeier. Auf Googleseite 1 mehrere Einträge die ihn als Super-St. Pauli Fan outen. Ich würde es mögen, wenn Journalisten, wie es im Blog üblich wurde, ein disclosure schreiben, damit man manches besser einordnen kann. Daneben ist Mike Glindemeier anscheinend auch bei “Die Partei” engagiert. Spasspartei okay, aber Credo war wohl auch die endgültige Teilung Deutschlands. Manchmal wird aus Spass Ernst und aus Ernst werden Artikel.
@Andi: Was ist an dem Inhalt der Seite 9 jetzt verwerflich!? Erstens ist die aufgezeigte (erschreckende) Entwicklung mehr als real und zweitens rufen sie nur dazu auf, seine Meinung offen zu zeigen. Kein Wort, wie man dies tun soll oder ähnliches.
Du Kasper bist ja auch der, der nicht verstanden hat, dass die Nürnberger einen Boykott gegen die bekloppten Anstosszeiten durchgeführt haben. Es gibt halt noch Leute, denen es zuwider ist, nur um “international mitzuhalten” die Seele des Fussballs zu verramschen.
@McP Mir war dabei völlig wurscht, um welche Vereine es sich handelt, oder ob es sich nun exakt so abgespielt hat, wie es der Autor beschreibt. War es halt anders herum oder wenigstens ein bisschen – egal. Mir ging’s lediglich darum, die große Distanz zwischen den Anpinkeleien gegen Herrn Hopp (wiederum egal ob berechtigt oder nicht) und dem, was in Stadien manchmal tatsächlich abgeht, zu zeigen. Und dass der DFB andere Baustellen zu beackern hätte als Sondermaßnahmen für Herrn Hopp zu ergreifen. Und um auch das klarzustellen: Ich finde es völlig in Ordnung, was Herr Hopp in Hoffenheim auf die Beine gestellt hat, aber er sollte einfach nicht erwarten, dass das jeder so sieht und dass die Fußballwelt auf die gleiche Weise funktioniert wie die SAP.
Vielleicht sollte man mal recherchieren, wie es annodunnemals in den 70ern Elton John erging, als er sich den FC Watford kaufte und mit seinem Geld ebenfalls von der vierten in die erste Liga bracht. Da kamen Kommentare zusammen, von denen Hopp nur träumen kann, zumal sich Elton John zu der Zeit auch noch outete.
Ich finde das Projekt Hoffenheim wie viele sehr interessant, sehe aber die Schuld für die aktuellen Probleme eindeutig bei Hopp. Wäre er entspannter (und das schon seit spätestens dem Aufstieg in die 2. Liga), souveräner, humorvoller mit den Vorwürfen umgegangen, würde jetzt schon niemand mehr darüber reden. Vielleicht sollte er sich eine PR-Abteilung zulegen. So, wie er rüberkommt, erscheint er wirklich einfach unsympathisch, kleinlich, dünnhäutig, spießig, kleinbürger-deutsch. Mein Gott, ein paar lustige Reaktionen seinerseits und die Sache würde sich beruhigen.
Und das schlimmste ist, dass diese Dünnhäutigkeit auch noch auf Rangnick abfärbt und die tollen Leistungen der Mannschaft überdeckt.
Aber dieses peinliche “DFB-beschütz mich, die sind böse zu mir” läßt das alles nur eskalieren. Was er macht mit dem Geld, ist in Deutschland außergewöhnlich, also hat er die Pflicht, sich auf die ganze Bandbreite an Reaktionen einzustellen. Da kann er doch nicht so tun, als seien diese ganzen Reaktionen nicht vorherzusehen.
Hier ein Interview mit L.Maroldt vom Tagesspiegel. Stammt vom 1.10., also nach dem fast schon amüsanten Hin- und Her mit dem Pressesprecher von Hoffenheim. So richtig hat er anscheinend aber immer noch nicht die Aufregung verstanden, die insbesondere auch sein eigenes Antwortschreiben ausgelöst hat. (siehe Leser-Kommentare im TSP). Interessant aber, daß er über gerade stattfindende “Durchsuchungen” von Fanportalen nach angeblichen Verunglimpfungen von Hopp berichtet. Die Pressestelle bohrt sich anscheinend weiter in ihr Unglück.
http://download.radioeins.de/mp3/_programm/20081001_maroldt.mp3
Es wird an vielen Stellen das Gerücht verbreitet, von Hopp beauftragte Anwälte würde die Vereinsforen nach Beleidigungen durchsuchen. Gibt es dazu irgendwas Handfestes? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Denn falls das stimmt, sollten sich genug Beleidigungen gefunden haben und man müsste schon von mehr Anzeigen Hopps gehört haben.
Eigentlich kann es mir ja scheissegal sein, aber zwei kurze Verständnisfragen:
Sag mal, “NoRegret”, gibt es eigentlich irgendjemanden, den du _nicht_ persönlich kennst?
Und “McP”, man kann (und sollte m.E.) natürlich darüber diskutieren, ob es sich bei St. Pauli nicht mittlerweile um ein Marketingprojekt wie viele andere auch handelt. Aber wenn die Anhänger eines Vereins deutlich machen, mehrheitlich links und antifaschistisch eingestellt zu sein, dann handelt ers sich angesichts der Zustände in deutschen Stadien, Bahnen und GeSa nicht um ein Koketieren, sondern um einen Akt des aufrechten Ganges. Und wenn eine solche Gruppe offen links eingestellter Personen vom armen, natürlich provozierten, bekannt vollfaschistischen Rostocker Hirnverbranntenpublikum angegriffen wird, dann sind sie nicht selber schuld, weil sie die Rechtsextremisten wie ein Magnet angezogen haben. Dann sind die wiederlichen ekligen Drecksrechtsextremisten schuld. Weil sie da sind. Im Übrigen haben Menschen keine Magneten. Sie haben Beine. Und die Möglichkeit, zu entscheiden, in welcher Richtung und mit welchen Grad an Feindseligkeit sie diese in Bewegung setzen.
Darüber hinaus wird Politik nicht in die Stadien hineingetragen. Sie ist da. Wie überall, es gibt keine politikfreien Räume. Aber was rede ich, wenn eine Fanschaft wie bspw. die Gladbacher seit Jahrzehnten nach Innen und Aussen danach handelt, dass Politik und politisches außen vor gelassen wird, dann werden ihre Mitglieder in Rostock ja trotzdem ums Stadion gejagt. Und dann, ja dann wünscht man sich Zustände wie in Afghanistan und eine KFOR, zusammengesetzt aus indischen, somalischen und holländischen Soldaten, hinter sich.
Die endgültige Teilung Deutschlands ist unser Auftrag,
sternburg