EM2008, Halbfinale: Russland – Spanien
[22h45] So, mich zieht es ASAP in die Heia. Screensport zum Wochenende wird morgen mit Sicherheit erst im Laufe des Nachmittags kommen… wenn nicht sogar etwas später.
[22h37] Endstand Russland – Spanien 0:3 Eine im Gesamtpaket beeindruckende Leistung der Spanier. Die Spanier haben bislang im Turnier nicht wirklich eine Schwachstelle gezeigt. Selbst die etwas verdächtige Abwehr spielte sehr solide, ließ nur wenig Torchancen zu (heute: schätzungweise 5 Stück).
Ich sehe kaum einen Ansatz für Deutschland da irgendwo den Hebel reinzubekommen. Der Schlüssel wird das Mittelfeld sein. Hier sehe ich ein einziges, klitzekleines Problem: Iniesta, Xavi und Silva neigen zum Untertauchen, Verschwinden, wenn es nicht so läuft.
Joachim Löw könnte versucht sein Ballack wieder als Sechser zurückzunehmen um mit einem kampfstarken Duo die Mittelfeldvier aufzumischen. Aber ich sehe nicht wer dann für Impulse nach vorne sorgen soll.
Was man bisher von den spanischen Gegnern nicht gesehen hat, ist konsequentes Spiel über die Flügel.
So kompakt wie die Spanier stehen, spricht auch einiges für zwei Sturmspitzen.
[22h27] 0:2 Silva, 82te Iniesta schickt links Fabregas, der in den Strafraum eindringt und in die Mitte auf Silva passt. Es sagt viel über das russische Abwehrverhalten aus, wenn Silva Probleme bei der Ballkontrolle hat und er trotzdem noch ungehindert zum Torabschluß kommt.
[22h18] 0:2, Guiza, 73te Fabregas lobt in den Strafraum und Guiza lobt über Akinfeev zum 2:0.
Ich kann mich nur wiederholen: die Spanier legen gerade einen Kick aber so mit richtig breiter Brust hin. Die Wunder-Russen werden gerade neu vermessen.
Und in Ascona macht man dicke Backen. Spanien ist der berechenbarere Gegner, aber auch die beste, die kompletteste Mannschaft des Turniers.
[22h11] Die Spanier spielen gerade eine richtig gute zweite Halbzeit. Hinten wird Russland bei Angriffen mit einem woglgetimeten Tackling ent-ballt, dann wird schnell umgeschaltet und man kann schön um die Russen rumcruisen. Die russische Abwehr steht hoch und verfällt langsam in den gleichen Modus wie beim ersten Gruppenspiel: sich von den Spaniern auskontern zu lassen, weil man die giftigen Anspiele aus dem Mittelfeld zulässt. Und das auch noch mit einer beängstigenden Unaufgeregtheit.
Das ein ein sehr, sehr solides Paket was die Spanier da anbieten. Verdiente Führung und nach dem aktuellen Stand der Dinge verdiente Finalteilnahme.
[22h06] Schaut arg nach Spanien aus. Spielen sich vorne nun warm, bekommen endlich den Raum zum Arbeiten.
[22h01] Sychev für Saenko.
[21h55] 0:1, Xavi, 50te Wir treten nun in die Eintorkannderpartienurguttun-Phase des Spiels ein. Spanier sind etwas quicker aus der Kabine gekommen. Auf halblinks dribbelt sich Iniesta durch, gibt eine feine Hereingabe die am Elfmeterpunkt von Xavi ins Tor gelenkt wird.
Das Spiel könnte sich nun öffnen und die Russen müssen mehr Zug zum Tor zeigen.
[21h34] Halbzeit 0:0 Tuuut Tuut Tut. Halbzeit.
Irgendwie sieht es so aus, als würden beiden Mannschaften 90 Minuten Anlauf für die Verlängerung nehmen.
[21h29] Spanien ist in der Offensive nicht überzeugend. Bis 30m vor dem Tor kommen sie gut voran, aber dann hört die Vorwärtsbewegung des Mittelfelds auf und als einzige Anspielstation bleibt gegen eine diesmal sehr viel tiefer postierte russische Abwehr, Torres irgendwo auf den rechten Flügel übrig. Torres kann sich dort nicht durchsetzen und selbst wenn: richtig viel Zug zum Tor haben die Kollegen Mittelfeldspieler im Strafraum auch nicht.
[21h22] Huhh… Villa muss verletzt ausgewechselt werden (muskuläre Geschichte?) und Fabregas kommt rein. Fabregas scheint an der Seite von Torres sehr offensiv zu spielen.
Inzwischen haben die Russen die Oberhand, zeigen mehr Initiative, während bei den Spaniern immer weniger nach vorne geht.
[21h15] Merkwürdiges Halbfinale. Im Tempo und von der Technik ist es ein unterhaltsames Spiel. Gleichzeitig fehlen dem Spiel Intensität und Höhepunkte. Erinnert an Onanie.
[21h11] Während Deutschland keine Standards einübt, haben Hiddinks Russen sogar Einwürfe studiert. Ball wird eingeworfen und direkt im Dreieck zum sich freilaufenden Arshavin gespielt. War zwar zu lang, aber dafür das es auf eingstem Raum war, ein gut anzuschauendes Detail.
[21h03] Lang hat die spanische Dominanz nicht angehalten. Seit 5 Minuten ein offener Schlagabtausch dem die großen Torraumszenen abgehen.
[20h55] In Wien regnet es.
Die ersten Minuten gehen für Spanien gut an. Die Russen lassen ihnen Platz, die Mittelfeldriege kann aufrücken und sich an lethalen Pässen versuchen.
[20h50] Die Russen sind “Heimmannschaft” und spielen in Rot. Die Spanier mussten auf ein undefinierbares Gelb irgendwo zwischen Leerdamer und Gold umsteigen.
Viele Plätze im spanischen Block frei. Der Guardian Podcast meldete zum Spiel Spanien – Italien das beide Verbände es nicht geschafft hatten ihre Kontigente vollständig zu verticken und der spanische Verband sagte sogar jedem spanischen Fans der sich mit Ausweis bei ihnen vor dem Italien-Spiel meldete, eine Gratiskarte zu.
[20h47] Die Aufstellungen:
Russland ohne den gesperrten Innenverteidiger #8 Kolodin für den #2 Beretzutski reingekommen ist. Saenko wieder von Anfang an dabei.
1 Akinfeev
22 Aniukov | 2 Berezutski | 4 Ignashevich | 18 Zhirkov
11 Semak
17 Zyryanov | 20 Semshov | 9 Saenko
19 Pavluchenko | 10 Arshavin
Spanien mit seiner präferierten Aufstellung, unverändert
1 Casillas
15 Sergio Ramos | 4 Marchena | 5 Puyol | 11 Capdevilla
6 Iniesta | 19 Senna | 8 Xavi | 21 Silva
9 Torres | 7 Villa
[20h44] Aktuell kann ich dem Austragungsmodus viel Charme abgewinnen. Ein Rematch Russland – Spanien vor dem Finale taugt sehr zu gucken, wieviel Guus Hiddink bei den Russen in den vergangenen Matches herumgeschreibt hat.
Ich bin mir nicht sicher welche der beiden Mannschaften der bessere Gegner wäre. Deutschland hat Probleme wenn man ihnen im Mittelfeld den Platz zum atmen nimmt und mit #19 Senna haben die Spanier im defensiven Mittelfeld eine ähnlich dominante Figur wie die Türken mit #7Aurelio.
[20h42] Ich bin noch völlig groggy vom Büroumzug und wäre heute nachmittag beim Kundenmeeting fast eingeschlafen. Man entschuldige daher heute abend eine eher phlegmatische Begleitung des zweiten Halbfinals.
[20h41] Moinsen
Reaktionen
Vielleicht gibt’s nen Adrenalinschub vom Spiel:-)
Thomas Kistner in der SZ und auch Marcel Reif fragen sich, wo die erschütternde Fitness der Russen (und der Hiddink-Mannschaften allgemein) wohl herrühren mag.
Was macht Miraculix Guus mit seinen Teams? Und warum spezialisiert er sich in den letzten Jahren ausschließlich auf Außenseiter, denen er seine magischen Kräfte einflößt? Spannendes Thema.
letal *Klugscheißermodus aus*
Hat die UEFA jetzt eigentlich ihr dusseliges Sendezentrum in Wien gegen Unwetter abgesichert? Oder steht gar zu befürchten, dass bei einem Bildausfall S. Simon den Radiomoderator gibt?
Ich schaue btw auf Zattoo. Bildqualität ist lausig, dafür fehlt aber der Ton. Leider auch die Atmo.
Die SZ ist btw nicht die einzige Zeitung, die das in den letzten Tagen nochmal hocbrachte, wie auch hier schon bemerkt.
Im übrigen ist Hidding auch kein Hexer, der sich ausschließlich auf chancenlose Außenseiter spezialisiert, sondern eher ein begehrter Experte, der es sich leisten kann, nur “Projekte” anzugehen, bei denen man in allen Belangen viel mehr Möglichkeiten hat, als ein normaler Auswahltrainer.
Das bedeutet z.B.,daß er bei zeitlichen Fragen, solchen der Trainingsmethodik, der Trainingslager oder den Interessen der Vereine, aber auch den finanziellen Mitteln viel Freiraum hat. Spekulationen lassen sich da kaum mvermeiden.
ICh schau den regulären ARD Stream und der ist solange man nicht auf HighQuality schaut, völlig in Ordnung. Bildqualität ist zwar auch eher…nun ja..aber Ton und Atmo sind da.
Sagt mal, war das nicht mal so, daß man bei Gewiiter ein Fussballfeld verlassen muss? Oder gilt das als Gebäude, was da so drum rum stheht?
Warum muss die Regie so viele Wiederholungen zeigen? Wir haben beinahe eine Torchance verpasst.
Komme gerade erst aus dem Büro heim und habe die ersten 25 Minuten des Spiels im Radio verfolgt. Ich muß sagen, das Konzept, mit zwei sich abwechselnden Reportern (Sabine Töpperwien und ein mir nicht bekannter ollege) geht auf und macht Spaß. Naja, vielleicht liegts auch an der in den letzten Wochen erlebten geballten Mittelmäßigkeit im TV
@ Sternburg: suchmaschin mal nach ‘Blitz’ und ‘Fussballspieler’
Das Stadiondach reicht als Schutz vor den Blitzen aus, weil so ein Blitz ein fauler Geselle ist und sich immer den kürzesten Weg sucht.
Fußball mit Strom is auch nich imma aufregend.
böse Wortspiele von Herrn Delling:
Es ist hochspannend (und Blitze werden auf dem TV gezeigt) …
jetzt blitzschnell zu den Tagesthemen
Obwohl noch keine Tore gefallen sind, macht das Spiel Spaß. Schönes Passspiel der Spanier im Mittelfeld, aus dem jedoch noch nicht das finale Zuspiel kommt. So begeistert wie der Liveblogger vom Guardian ( http://www.guardian.co.uk/football/2008/jun/26/russiaspainlive ) bin ich zwar nicht, doch wir sehen ein Halbfinale mit fußballerischer Qualität und wenigen Fehlern.
Die vielleicht kompletteste Mannschaft im Bewerb spielt – bis auf ein begeisterndes Schützenfest im ersten Spiel – äußerst kompakten Ergenbisfussball:
Erinnert euch Spanien mittlerweile auch so an Brasilien `94?
We da den Schuh verliert müsste doch klatschnasse Socken kriegen, oder :)
ist jetzt keine so ganz originelle Beobachtung, aber:
Ist das wirklich ein EM-Halbfinale?
Was gestern an allgemeiner Qualität fehlte, fehlt hier so sehr an Intensität. Seltsam blutarmer Kick. Zum Einschlafen, und man weiß gar nicht so genau, warum.
fürwahr, herr sternburg. intensität von vfl bochum gegen wolfsburg am 34.spieltag.
Habe ich das richtig gesehen? Torres hat Tengwar (Tolkiens Elfenschrift) auf den Arm tätowiert?
Ja, das hast du richtig gesehen. Lt. Wikipedia ist das die Tengwar-Schreibweise für seinen Vornamen: Fernando
Das Spiel ist nicht wirklich dramatisch, was aber aktuell an den sehr harmlosen Russen liegt. Die Spanier spielen die Partie kackfrech runter. Nichts für den Fernsehzuschauer-Adrenalin-Spiegel, aber trotzdem nicht unbeeindruckend.
Was es nicht alles gibt… oh 2:0
das wars!
könnt man doch eigentlich jetzt abpfeiffen, oder?
Geiles Tor gegen die roten Slalomstangen;-)
Und Gomez schiesst am Sonntag das Siegtor für Deutschland.
irgendwie klingt das für mich immer noch sehr seltsam, dass es spanien mal in ein finale schafft, hmm..
Ich wollt grad noch festhalten, dass ein Ü im spanischen nicht wie Ü ausgesprochen wird.
Aber naja, die Bude hat er ja nicht gemacht.
So wie die Spanier über ihre linke Seite spielen, kommt Arne Friedrich am Sonntag wohl eine Schlüsselrolle zu.
Deutsches gegen spanisches Team hatten wir 2001 schon mal…^^
Das nur um die Karmagötter zu bemühen angesichts der Abgeklärtheit der Spanier.
für diesen russischen auftritt gibt es nur die erklärung:
13 positive dopingtests nach dem hollandspiel und die uefa vertuscht den skandal, indem die russen antreten, aber verlieren müssen.
Immerhin hab ichs Finale schonmal richtig getippt…
Man könnte ja vom Gegner (=Türkei) lernen, und z.B. Iniesta manndecken. Aber wenn Fabregas vom Anfang spielt und Xavi und Silva (sehr feiner Techniker, eine der Entdeckungen) wird das sehr schwierig bzw. unmöglich. Bin mal gespannt, ob hier einer ein Rezept hat.
@dogfood: das war von den Spaniern ein ganz großes Spiel, keine Frage. Trotzdem war das Spiel als ganzes seltsam blutarm.
Irgendwo las ich, warum Fabregas nicht in der Startelf ist…
Reicht ja auch, wenn er reinkommt und dann solche Vorlagen gibt.
Ihr lobt hier die deutsche Mannschaft für Harakiri-Fußball ab und bezeichnet auf der anderen Seite das abgeklärte spanische Team als “blutarm” und mault über mangelnde Qualität. Sorry, aber das kann nicht Euer Ernst sein. Plötzlich sind die ach so starken Russen “Slalomstangen”, gegen die anscheinend jede Mannschaft Tore geschossen hätte. Ist es nicht seltsam, dass die Russen ausgerechnet gegen Spanien zweimal schlecht aussehen? Könnte vielleicht nicht nur an Russland liegen, oder?
Wenn ich nochmal auf den Brasilienvergleich zurückkommen darf: man hat in dem klug eingebürgerten Senna auch Dungas Wiedergänger dabei.
Ich behaupte mal, ohne Senna wäre dieses Team wieder im Viertelfinale ausgeschieden.
@Sternburg: Okay, Du hast selbst etwas zurückgerudert. Alles klar soweit. :-)
Man muss aber auch sagen, dass nach dem Rückstand von den Russen aber auch gar nichts mehr kam. Hatten die ihr Epo verschossen?
@dan11: (wie oft den noch) nicht das Team. Das Spiel.
@Dan11: keiner hat hier über die “mangelnde Qualität” der Spanier was gesagt. Es ging dem Spiel die Intensität ab und dafür sind in der 2ten Halbzeit vorallen die Russen für an die Wand zu nageln.
sorry, dan11, überschneidung
Na, da sind wir uns doch mal wieder zu 100% einig. Ist ja langweilig….
Eigentlich könnte diese Mannschaft ja so ein Spiel auch komplett nur mit eins/ zwei guten Standarts oder zur Not im Elfmeterschießen entscheiden. Eigentlich.
Ist schon komisch, wie Spanien jetzt zwei mal die spielstarken Russen abgekanzelt hat, aber auf der anderen Seite gegen Mauer-Italien 120 Minuten nichts auf die Reihe bekam.
Vielleicht sogar schade, dass wir für letztere Taktik nicht das entsprechende Personal haben. Andererseits erhöht das die Hoffnung auf zwei offensive Mannschaften im offenen Schlagabtausch, und darüber würde sich sicher kaum jemand beschweren.
Whatever it is/I’m against it (Groucho Marx)
@ Dan11: Ich fand das Tor geil. Hätte auch Brückenpfeiler schreiben können;-).
Mir ist das zu billig, dass jetzt alle von den schwachen Russen sprechen. Die Spanier haben schlicht und einfach ein Mittel gegen die schnellen Arschawin und Pawlyutschenko gefunden. Und ihr Passspiel im Mittelfeld ist viel zu sicher, als das man da mit Intensitàt viel ausrichten könnte (ausser man riskiert früh Gelbe Karten).
Das Spiel der Russen kam den Spaniern insofern zu Gute, dass sie sich nicht wie Italien hinten reingestellt , sondern selbst nach vorn gespielt haben (zumindest in der 1. Halbzeit. Das wird Bundes_Jogi zu registieren haben. Hoffe einfach auf ein geiles Finale, wobei ich nicht glaube, dass viele objektive Betrachter den Deutschen die Daumen drücken.
Nur drei Worte (zumindest zur zweiten Halbzeit): So geht Fußball. Zumindest solcher, den man sich auch ansehen will. Da im Mittelfeld spielen Senna, Silva und Iniesta gerade das Turnier ihres Lebens. Bei Deutschland sehe ich da (leider) niemanden, der sich in dermaßener Bestform befindet…
@ vib: an Lächerlichkeit nicht zu überbiebieten. Aber vielen Dank für deinen Kommentar.
ganz nebenbei: so gehjt fußball, wie oft hab ich so nen blödsinn schon gehört..
Mindestens zwei- bis dreimal in der Vorrunde. Nach den Holland-Spielen…
Torres hat sich heute eindrucksvoll als Konkurrent von Mario Gomez bei der Wahl zum Underperformer der EM positioniert. #Sport-Goofy #Sonst ist der ganz brav
Mir fällt es da jetzt sehr schwer, eine Einschätzung für das Finale zu liefern.
Die erste Halbzeit gestern war von beiden Teams sehr “übersichtlich”. Man hatte nicht das Gefühl, dass da ein Tor in der Luft lag.
Nach der Führung hatten es die Spanier dank ihrer Ballsicherheit natürlich sehr einfach. Schon beeindruckend, wie das Kurzpassspiel funktionierte.
Was mich etwas positiv stimmt: Spanier mögen keine Deutschen (ist ja im Vereinsfussball nicht anders), weil sie es nicht mögen, wenn man ihnen auf den Zehen steht – und genau das müsste der Schlüssel zum Erfolg für die DFB-Elf sein. Aggresives Forchecking, ganz nah am Mann.
Und dann über die Flügel das Kopfballspiel der Stürmer & Ballack forcieren. Immerhin ist die spanische Mannschaft in dieser Hinsicht nicht unbedingt eine “Grösse”.
Elferschiessen will ich keines, weil Casillas wohl der bessere Goalie ist und die Abgeklärtheit der Schützen schon gegen Italien beeindruckend war.
Mit ist es aus egoistisch-deutscher Sicht viel lieber, im Finale auf Spanien zu treffen.
Erstens liegt damit die Favoritenrolle klar nicht bei uns, was deutschen Mannschaften in der Vergangenheit immer gut getan hat.
Zweitens liegen uns südländisch-spielerische Truppen (Portugal, Spanien) vom Stil her viel besser als athletisch-geradlinig spielende Mannschaften (England, Italien, Russland).
Die Spanier waren gestern toll und in früheren Spielen auch. Aber man hat sie auch spielen lassen. Gegen Italien sah das ganz, ganz anders aus.
Auch gegen den spanischen Stil gibt es Mittel. Die haben wir sogar. Also schaut es aus meiner Sicht so schlecht nicht aus. Natürlich wird das meiste von der Tagesform, Glück und Zufall abhängen. Aber da sind wir Deutsche eh von Fußball-Schicksal bevorteilt.
wenn die EM eines gezeigt hat, ist es doch, dass theoretische Stärken oder Schwächen einer Mannschaft in der realen Wettkampfsituation gegen verschiedene Gegner von Tag zu Tag absolut unvorhersehbare Ausgänge haben können.
Gegen die Holländer waren die Russen laufstark, aggressiv am Mann, zweikampfstark, und konnten ihre Technik zeigen.
Gestern abend dagegen wirkten sie absolut lustlos, fast schon unmotiviert, und konnten sich gerade im Mittelfeld nicht behaupten.
Wir selbst spielen gegen Kroatien und auch Österreich ziemlich schlecht, dann aber gegen Potugal, die auf dem Papier wesentlich stärker sind, grandios.
*Phrasenschwein auspack*
Jeder kann hier jeden schlagen, mit der richtigen Taktik. Die Spanier am Sonntag werden nicht die Spanier von gestern sein.
Die Karten werden neu gemischt. Ich habe keine Zweifel, dass wir Spanien schlagen können, wenn die Mannschaft ihr Potential abrufen kann.
Also nicht alles zerreden, sondern Daumen drücken, und zuversichtlich sein.
Hier ist schon mehrfach bei unterlegenen Mannschaften von Lustlosigkeit, Demotiviertheit und Unsicherheit gesprochen worden.
Ich bin überzeugt, daß es in keiner Mannschaft ab dem Viertelfinale Spieler gibt, die nicht siegen und Europameister werden wollen, die dafür nicht alles geben wollen und sich voll einsetzen.
Woher kommt dann aber dieser Eindruck? Ich kann es nur von mir sagen, aus den Zeiten, als ich noch gespielt habe. Man hat ein Konzept, wie man gewinnen will, man setzt sich voll ein, aber irgendwie klappt nix. Alles, was man sich vorgenommen hat (tiefe Pässe in die Spitze oder hohe Flanken auf einen kopfballstarken Stürmer etc.)… nix funzt, weil der Gegner irgendwie all das ständig verhindert.
Genau daher kommt dann Ratlosigkeit, Unsicherheit, Nervosität, schließlich auch Resignation und Pessimismus.
So geht das. Nicht anders
Die deutsche Mannschaft wird ähnlich in das Enspiel gehen, wie gegen Portugal. Mn hat jetzt nichts mehr zu verlieren, deshalb sollte der lähmende Angstfaktor endlich weg sein.
Ich glaube auch nicht, daß bei dem starken spanischen MF mit zwei Stürmern gespielt wird, eher wie gegen Portugal aber dann mit Frings. Die Analytiker werden sich das Spiel Spanien-Italien genau angesehen haben und so ähnlich wird das auch zu Beginn laufen. Das erste Tor wird mit ziemlicher Sicherheit spielentscheidend sein, das sollten deshalb die Spanier möglichst nicht schießen.
Ich glaube man sollte wenn man das Italien-Spiel als Vergleich oder Maßstab wie es zu machen ist heranzieht berücksichtigen, dass Spanien da noch zweierlei Bürde zu tragen hatte: ewig nicht ins Halbfinale gekommen und ewig nicht gegen Italien gewonnen. Die hatten einfach Angst. Ich glaube nicht, dass man im Finale durch welche Taktik auch immer wieder so ein Spiel von ihnen sehen wird wie gegen Italien.
Nichtsdestotrotz sind sie schlagbar und ich denke auch am ehesten durch sehr körperliches Spiel, durch ständiges “auf den Füßen stehen”. Die Frage ist bloß, wie man Tore schießen will. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Spiele die man jetzt gesehen hat wahnsinnig viel Anhaltspunkte geliefert haben. Über die Außen eher als durch die Mitte, und über rechts eher als über links (Sergio Ramos sehr beeindruckend). Schade dass gerade rechts offensiv bisher nicht so viel kam (Schweinsteiger eher wenn er nach innen zog).
Spanien hat mich persönlich nur zweimal richtig überzeugt.
Gegen Russland und …gegen Russland.
Im Spiel gegen Schweden haben sie nach der Führung stark nachgelassen und letztlich glücklich gewonnen. Das Spiel gegen Griechenland hat keine aussagekraft und gegen Italien haben sie sich durchgerumpelt.
Das ist sicherlich eine starke Mannschaft aber wenn selbst die äußert mitelmäßigen Schweden mithalten konnten ist das auch für unsere Mannschaft möglich.
Ich würde allerdings mit zwei Spitzen antreten, denn ich glaube, wenn man die Viererkette dahinten beschäftigt und unter Druck setzt wird sie sich als Schwachstelle erweisen. Da ist kein Weltklassemann dabei.
Das könntest du auch von unserer Viererkette sagen.
Ramos und Puyol sowie Casillas als Durchschnitt = Nicht-Weltklasse zu bezeichnen ist aus meiner Sicht falsch und arrogant.
Allerdings sind die Spanier defensiv sicher weniger stark als offensiv. Die in der Abwehr zu beschäftigen und unter Druck zu setzen ist damit absolut richtig. Das hat aber weniger mit zwei Stürmern zu tun, denn die müssen ja erst einmal gefüttert werden. Bei dem starken spanischen Mittelfeld nicht so ganz einfach. Gegen Spanien auf hinten dicht machen spielen dürfte aber auf jeden Fall das falsche Rezept sein. Die Italiener können das, was sie bewiesen haben, wir nicht.
@nummer9
Leider wahr.
Da die Viererkette beider Teams bereits verglichen wurde, versuche ich mich mal an einem positionsbezogenen Vergleich aller Spieler. Ist ein Diskussionsansatz, ohne Anspruch auf die absolute Wahrheit:
Lehmann – Casillas:
Lehmann mit einem ordentlichen, aber keinem herausragenden Turnier. Für die traditionell hohen Ansprüche der Deutschen an ihre Torhüter war das zu wenig. Casillas gehört seit zwei Jahren zu den besten Torhütern der Welt und spielt auch bei der Euro auf hohem Niveau – 0:1.
Lahm – Capdevila:
Der spanische Außenverteidiger war in der vergangenen Saison einer der Erfolgsgaranten beim FC Villareal. Die EM bedeutet für ihn den internationalen Durchbruch. Spielt unspektakulär, macht selten etwas nach vorne, hält aber die Seite dicht. Lahm ist der unberechenbare Spieler, der eine exellente Technik besitzt und sowohl in der Vorwärts- als auch in der Rückwärtsbewegung immer für “Überraschungen” gut ist. Punktsieg für den Deutschen – 1:1
Mertesacker – Puyol:
Schwieriges Duell. Generell halte ich vom Bremer Innenverteidiger sehr viel, doch während der EM konnte er keine Konstanz abrufen. Stellungsfehler wie beim 2:3 der Portugiesen oder beim Ausgleich der Türken trüben den Eindruck merklich. Puyol ist der technisch schwächste Spanier, schaltet sich so gut wie nie in die Offensive ein, hatte aber mit Ausnahme des ersten Spiels gegen Russland keinen Wackler drin – 1:2
Metzelder – Marchena:
Metzelder hat sich nach schwacher Vorrunde gesteigert, gleiches gilt für Marchena. Dem Aushilfsverteidiger vom FC Valencia hätte ich eine derart routinierte, überraschend fair Performance nicht zugetraut. Metze ist momentan der stärkere Innenverteidiger bei Deutschland, gleichwohl die Abstimmung mit seinem Nebenmann nicht optimal ist. Unentschieden – 2:3.
Arne Friedrich – Sergio Ramos:
So unterschiedlich können Außenverteidiger ihre Rolle interpretieren. Während der Spanier stets den Weg nach vorne sucht und sich als Anspielstation im Mittelfeld anbietet, macht sein Konterpart hauptsächlich Seite zu, das zumeist sehr solide. Bis gestern abend hätte ich das Duell ausgeglichen bewertet, doch nachdem Ramos den bis dato besten Spieler des Turniers, Zhirkov, gnadenlos abkochte, geht der Punkt an Spanien – 2:4.
Schweinsteiger – Iniesta:
Interessanter Zweikampf, beide Spieler sind in ihren Aktionen schwer berechenbar. Schweinsteiger mit fehleranfälligerem Spiel und weniger Übersicht, dafür mit mehr Zug zum Tor und besserem Abschluss. Iniesta ist technisch stärker und der bessere Passspieler. Wurde gestern zum “MOTM” gekürt – wie Schweinsteiger nach dem Portugal-Spiel. Remis – 3:5.
Frings – Xavi:
Kann man beide Akteure überhaupt miteinander vergleichen? Xavi ist das Hirn Barcelonas, Frings die physisch omnipräsente Allzweckwaffe Werder Bremens. Dieser EM konnte bislang keiner seinen Stempel aufdrücken, doch Xavi hatte keinen Ausreißer nach unten dabei – 3:6.
Ballack – Fabregas:
Close to call. In englischen Foren wird der Spanier bereits als “bester Spieler des Turniers” gepriesen, obwohl er bis dato meistens von der Bank kam. Dann hatte er jedoch immer einen immens hohen Einfluss auf das Spielgeschehen, strukturierte das Mittelfeld, nahm das Heft des Handelns in seine Hand. Ballack dagegen mit Licht und Schatten, hatte gegen Österreich und Portugal aber Glanzmomente, wo er auch als Torschütze in Erscheinung trat. Obwohl ich von Fabregas ungleich mehr halte als von Ballack, geht der Effektivitätspunkt hier an Deutschland – 4:6.
Podolski – Silva:
Wer hätte vor dem Turnier gedacht, dass Silva zum besten Spieler Spaniens avancieren könnte? Und wer hätte weiterhin mit einem rasanten Formanstieg bei Podolski gerechnet? Machen wir es kurz: Beide Spieler haben enorm hohen Anteil am Erfolg ihrer Teams – Silva als finten- und passstarker Mittelfeld-Wusler, Podolski als schussgewaltiger Sprinter und Flankenläufer – allerdings geht beim Deutschen offensive Genialität mit erschreckender defensiver Naivität einher – 4:7.
Hitzlsperger – Senna:
Gegen Italien und Russland absolvierte Senna die wohl besten Spiele seiner Länderspielkarriere. Stark in der Balleroberung, solide im Passspiel und robust in der Zweikampffürung – so präsentierte sich die 31-jährige Mittelfeldabsicherung. Hitzlsperger hat es im Vergleich natürlich schwer, auch wenn ich dem Stuttgarter eine wirklich gute Euro bescheinige. Genial sein Pass zum Lahms 3:2-Siegtreffer gegen die Türkei. Dennoch: 4:8.
Klose – Torres:
Klose mit holprigem Start, seit dem Viertelfinale aber in guter, weil effektiver Form. Torres machte zu Beginn des Turniers mächtig Dampf, agierte in den K.O.-Spielen aber unglücklich und offenbarte technische Defizite. Der Trend spricht für Miro – 5:8.
Feuer frei! ;-)
Bis auf Klose-Torres (Klose kann Torres niemals das Wasser reichen…) stimme ich Dir sogar zu. Nur wird so ein Spiel nicht durch die individuelle Klasse einzelner Spieler im Vergleich zur jeweiligen gegnerischen Position entschieden. Die Spanier haben “bessere” Spieler als wir, das steht außer Frage. Aber wir haben gegen Spanien auf der Basis unserer ureigenen Stärken (Wille, Härte, Einsatz, Chancenauswertung etc.) immer Vorteile gehabt. Sicher auch diesmal. Ob das zum Sieg reicht, entscheidet die Tagesform und der Zufall.
schöner vergleich. schwierig aber, weil die deutsche elf so schlecht einzuschätzen ist. alleine die letzten beiden spiele! gegen portugal topp, gegen die türken holprig. (jaja, das lag auch an den gegnern etc pp)
aussagekräftiger fänd ich die jeweiligen gegenspieler zu vergleichen… aber auch schwierig, siehe oben, denn da sieht beispielsweise lahm in der defensive gegen iniesta alt aus, sofern er so spielt wie gegen die türken. wenn er die leistung gaus dem portugalspiel bringt, dann nicht…
das gleiche gilt für lehmann, ballack, mertesacker, klose, poldi, schweini…
grundsätzlich sehe ich die stärken der portugiesen in dem schnellen positionsspiel im mittelfeld, one-touch. das können die deutschen (manchmal) auch, aber viel wichtiger ist, dass sie das destruktive one-touch verhindern gut können. und dann verpufft spaniens hauptwaffe wie wir im spiel gegen italien gesehen haben und plötzlich werden standardsituationen und lucky punches wichtig… dann haben wir kein schönes finale, aber werden europameister.
Fakt ist, und das bestätigt sich durch diese Analyse: Deutschland ist der Underdog in diesem Finale. Der Stimmung in meinem Umfeld in Österreich zufolge rechnet jeder mit einem klaren Spanien-Sieg aufgrund der gestrigen 2. Halbzeit. Keiner mehr hat Deutschland am Zettel.
Wie hier schon erwähnt: Spiele als Aussenseiter liegen der deutschen Mannschaft. Sie muss nicht das Spiel machen – dies wird aufgrund der grossen Ballsicherheit den Spanien angelastet werden – sondern kann sich aus einer starken Defensive (inkl. dem def. Mittelfeld) auf schnelle Konter über aussen konzentrieren. Und mit Aggresivität und Pressing kann den Spaniern der Schneid abgekauft werden.
Im Moment würd ich mal sagen: Spanien hat klar spielerische Vorteile, Deutschland kann sich auf seine Tugenden konzentieren und kann eigentlich nur gewinnen (ähnlich wie die Türken am Mittwoch) – ich würd die Chancen im Moment auf 40:60 beziffern.
Wenn ich die Vergleiche genauso ziehe stimme ich bis auf Podolski zu.
Da würde ich ein unentschieden geben. Poldis Offensivleistung ist in diesem Turnier unübertroffen. 3 Tore gemacht 3 vorbereitet dazu noch etliche gute Flanken und Chancen. Tempoläufe vom allerfeinsten. Da kann kein andrer beim Turnier mithalten.
Wegen der Schwäche in der Defensive unentschieden.
ja, poldi ist grad extrem stark auf der linken seite! gewinnt zweikämpfe, hält den ball, befreit sich aus situationen gegen zwei, drei mann (schweini gegenüber im übrigen auch!) und wird zudem noch sehr gefährlich, wenn er in die mitte zieht. man müsste bloss noch einen haben, der die linke seite dann stützen könnte… (trochowksi!)
@Poldi vs Silva
…andererseits wie Silva gestern auf dem glitschigen Geläuf die nasse Kugel angenommen und eingeschoben hat war schon auch vom allerfeinsten.
@dogfood: da hab ich nix von Problemen bei der Ballkontrolle erkennen können.
@Dan!!!11!!!
Gute Gegenüberstellung, Respekt. Ich freu mich auf Ramos gegen Lahm.
Warten wir das Finale mal entspannt ab, chancenlos ist die DFB-11 keinesfalls.
@Haidhauser: Der Ball ist ihm bei der Annahme nen Meter weggesprungen und er musste mit einem halben Ausfallschritt schiessen. Nicht gravierend aber 1. Zeitverlust und 2. konnte er den Ball nicht mehr abschirmen. Andere hätten den Ball lieber direkt genommen.
Das geht nicht gegen Silva, sondern ist ein Zeichen dafür wie weit die russischen Abwehrspieler weg waren, dass sie trotz des Zeitverlustes und obwohl der Ball nen Meter von Silva weit weg war, nicht eingreifen konnten.
Wenn ich Silva wäre, würde ich jetzt sagen: ich habe den Ball bewußt in Richtung russisches Tor abtropfen lassen, um ihn so besser plazieren zu können… oder? ;-)
Wenn ich Aragones wäre, würde ich mit Silva ein Wörtchen über die Unterschiede von “Abtropfen lassen” und “Wegspringen” reden
Solche Analysen sind zwar nett zu lesen, und es liegt mir fern, hier Dan11 kritisieren zu wollen, aber im Grunde isses doch für die Katz.
Hat irgendjemand die 4 Halbfinalisten Deutschland, Russland, Spanien und Türkei getippt? Eben.
Oder dass die Niederländer sowohl Frankreich als auch Italien so demütigen, aber danach gegen die Russen so versagen würden?
Dass Kroatien und die Türkei an den wohl denkwürdigsten 2 Minuten Weltfussball beteiligt sein würden, seit die UdSSR 1958 von den Brasilianern im letzten Gruppenspiel in den ersten 3 Minuten komplett wahnsinnig gemacht wurden (bei Youtube nach Garrincha Galactico suchen, 2 mins Clip)?
Jetzt zu schreiben, die deutsche Mannschaft solle sich ein Beispiel an Italien im Spiel gegen Spanien nehmen, kann ja wohl niemandes Ernst sein, oder? Wieder zum Erfolg rumpeln? Spielen wie die Italiener, ausgerechnet? Auch gescheitert, die Herren.
Kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass das der Weisheit letzter Schluss sein soll. Soooo unähnlich spielen Portugal und Spanien nicht, dass es nicht auch anders (=besser) gehen könnte, wenngleich ich den Spaniern den Titel gönne.
Hat ja niemand gesagt, dass die so spielen sollen wie die italiener (ohneinonein!). Ich führte an, dass die Deutschen so spielen können und dadurch erfolgreich sein könnten.
Ich wünsche mir ein Superfinale mit der Topleistung einer deutschen Mannschaft, aber sehe durchaus pragmatisch: Europameister ist Europameister. Herr Aragones hat auch schon den Lineker bemüht. Mir solls recht sein.
Btw: Ich hatte den Niederländern im Vorfeld ein “dramatisches Scheitern” prophezeit…
Ich sehe (küchenpsychologisch) auch mal wieder, dass fast alle ausserhalb für Spanien sind, weil die eben die letzten sind, die schön gespielt haben. Von den vier Halbfinalisten hatten zwei zumindest schon mal “schön” gespielt (Russland & Spanien), ein Team hat unheimliche Moral und Einsatz gezeigt (Türkei) und ein Team hat effektiv und sogar einmal “gut” (aber nicht schön) gespielt (D).
Deutschland hat sich zwar deutlich gegenüber den grauen Vogts/Ribbeck/Völler (teilweise)-Tagen verbessert, aber wenn wir mit destruktiver Taktik und soviel Glück wie gegen die Türkei Europameister werden, ist die ungeliebte Legende von dem Effizienz-Turnierteam erneut zementiert. Und wer antwortet “who cares, wir haben den Titel!”, der sollte an den Menotti und seiner Philosophie vom schönen Fussball denken.
@stefan: Vielen Dank für ihre äußerst konstruktive Äußerung. Haben sie sonst noch etwas zum Thema beizutragen? Oder vielleicht einfach zu viel mit Tolkien beschäftigt? ;)
Also ich kann die ganze Schwarzmalerei nicht verstehen. Spanien die Übermannschaft, Deutschland der Underdog. Ich sehe das überhaupt nicht so. Es wird gerade so getan, als hätten die Spanier in jedem ihrer bisherige EURO-Spiele alles in Grund und Boden gespielt. Dem war nicht so, und ich sehe das Team auch nicht als Favorit im Endspiel an.
Klar war die zweite Halbzeit gegen Russland stark (die erste auch schon), in den zweiten 45 Minuten sind die Russen aber athletisch eingebrochen, genau der Vorzug, der sie zum Sieg über die Niederlande getragen hat. Fernando Torres ist bei weitem nicht der Überstürmer, zu dem er gerne gemacht wird, die Abwehr auch nicht wahnsinnig sattelfest, das hat man auch bei ein paar Szenen im Spiel gegen Russland und auch schon bei einzelnen Aktionen in Spielen zuvor gesehen.
Wir werden zudem am Sonntag eine komplett andere deutsche Mannschaft sehen, wo dann auch wieder die letzten 10 Prozent Konzentration vorhanden sein werden, die es braucht, um eben die entscheidenden Zweikämpfe zu gewinnen, weil man ein paar Zehntel Sekunden früher am Ball ist. Nicht mehr und nicht weniger… Mein Tipp: 2:0 für Deutschland.
@Klabauter
Denke ich, denke ich. Linker und rechter Fussball und so – am Ende bestechen wir Peru (kleiner Scherz). Ich fänds auch schöner wenn schön Schön gespielt würde. Das liegt aber leider nicht in meiner Hand und deshalb freute ich mich einfach über den Titel. Und wenn die Spanier gewännen, so freute ich mich über einen schönen zweiten Platz. Rein Küchenpsychologisch, oder auch aus “Ansicht eines Fussballlaiens” um mal mit den Worten der Bundeskanzlerin zu schliessen (seufz).