EM2008, #5: Tschechien – Portugal
[20h08] Zwei Interpretationen des ersten portugiesischen Treffers im ZDF und auf ITV.
ITV zeigt die Laufwege (die Spieler laufen und hinterlassen eine grafische Spur). Vor dem Strafraum kreuzen der Ballträger Deco und Ronaldo ihre Laufwege. Ein Tscheche (Polak?) kann sich vor dem Strafraum nicht entscheiden, ob er mit Deco oder Ronaldo mitgeht. Er macht stattdessen gar nichts. Deco spielt auf Ronaldo ab, der sich in den Strafraum reindribbelt, während Deco in eine weiten Kurve von links in den Strafraum eindringt und den abgeprallten Ronaldo-Schuss bekommt. Also Fehler eines tschechischen Spielers, der nicht einen der beiden stört.
Im ZDF kämpft Jürgen Klopp gegen die Technik und das im Vergleich zu den englischen Kollegen von BBC und ITV sehr plumpe Zeichentablett, hat nur eine Vogelperspektive vom anderen Tor. Die Spieler sind mikroskopisch klein.
Klopp macht den Fehler an zwei Tschechen fest, u.a. Galasek, die den Raum zentral vor dem Strafraum nicht besetzen, sondern am Rand zuschauen und nichts zu tun haben. In jenen Raum wird Sekunden später Ronaldo mit dem Ball eindringen.
[19h52] Ende Tschechien – Portugal 1:3 Kurioses Spiel, weil die Tschechen den wunden Punkt der Portugiesen freilegen, aber nicht nutzen konnten. Die “100-Millionen-Abwehr” plus Ricardo mag keine hohen Bälle in Tornähe. Dieses Spiel war Gold für alle Scouts.
Auch wie man mit einer sehr konzentrierten Abwehr den Portugiesen lange Zeit den Zahn ziehen konnte.
Die Hereinnahme von Koller hat sich nicht ausgezahlt. Es ist wieder so gekommen: mit einem Koller wirds zu leicht ausrechenbar und die Herunternahme von Galasek ist tödlich gewesen.
Die tschechische Niederlage ist gut für die Schweiz und die Türkei, die damit mit einem Sieg heute gleichziehen könnten. Besser sogar für die Türken, die es am letzten Spieltag bei eigenem Sieg heute abend aus eigener Kraft schaffen könnten.
Soviele Probleme Portugal heute hatte, es war auch ein verdienter Sieg. Die Portugiesen zeigten Beharrungsvermögen, das man ihnen so gegen einen zähen Gegner nicht unbedingt zutrauen konnte.
[19h49] 1:3 Quaresma, 91te Die Tschechen stellen kurz hinter der Mittellinie zu dritt eine Abseitsfalle. Die klappt nicht und drei Portugiesen rennen alleine auf Cech zu. Ronaldo gibt quer auf Quaresma.
[19h40] Vlcek kann von rechts ungestört flanken und Sionko ungestört im zentralen Strafraum köpfen. Ricardo kann den Ball mit Mühe über die Latte wuchten.
[19h38] Almeida ist für Gomes raufgekommen. Die Tschechen nicht mehr mit klaren Torchancen.
[19h30] Bei den Tschechen macht sich Jan Koller wieder startklar. Irgendwo liegt es in der Logik der Dinge, nach den furchtbaren Wackeleien der portugiesischen Abwehr bei hohen Bällen. Auf der anderen Seite entfaltet Koller eine merkwürdige Magie auf dem Platz, die Angriffsstrategien merkwürdig eindimensional werden lässt. Mal sehen was das gibt.
Für Koller muss #4 Galasek gehen, womit die Tschechen ein zentrales Stück Defensive wegwerfen.
Moutinho geht, #5 Meira kommt. Over/Under für irgendeine Karte gegen Meira liegt bei 10 Minuten.
[19h24] Wieder hat Portugal große Schweirigkeiten einen Standard abzuwehren. Ricardo kommt wurschtig raus, so richtig will von den Portugiesen auch keiner zum Kopfball hin. Tscheche scheitern mit einem Volleyschuß aus spitzem Winkel.
#17 Matjovsky geht, #11 Vlcek kommt
[19h22] 1:2 Ronaldo, 63te Flügelauf, vor dem Strafraum reingegeben, Ronaldo fackelt nicht lange und zieht humorlos zwischen 2-3 Verteidigern ab.
[19h19] Die Portugiesen zeigen immer wieder Schwächen bei standards die hoch und scharf reinkommen. Ujfalusi gewinnt Kopfballduell gegen #8 Petit und der Ball streicht Zentimeter an Freund, Feind und Tor vorbei.
[19h17] Das Spiel ist inzwischen zu einem Duell zwischen der portugiesischen Offensive und der tschechischen Defensive geworden. Immer ist irgendwo noch ein rotes Bein dazwischen, die Portugiesen bekommen keine allzu brillianten Einschußchancen geschenkt. Gegen die Türken konnten die Portugiesen in der ersten Halbzeit noch Feinjustierung betreiben. Gegen die Tschechen beißen sie sich gerade die Zähne aus und müssen drauf hoffen, dass die Tschechen irgendwann mal pennen.
[18h48] Halbzeit Tschechien – Portugal 1:1 Spätestens mit dem Ausgleich der Tschechen ist es eine offene Partie, die sich heute sehr viel vorwärtsorientierter und beweglicher zeigen als gegen die Schweiz.
[18h41] Es fühlt sich wie ein Playoff-Spiel an. Das Spiel ist intensiv. Es wird gegrätscht als ob es kein Morgen gibt. Beide Mannschaften zeigen Zug zum Tor. Mehr Spielanteile für Portugal.
[18h31] Die Partie wird rustikaler. Nach einigen Fouls der Tschechen, die die Portugiesen und ihre Fans gar nicht so doll fanden, haben sie nun 1-2 mal zurückgeruppt. Die Partie ist nur noch eine Blutgrätsche vom Bandenkrieg entfernt.
[18h24] Es gibt eine Zone in der die tschechische Defensive nicht ganz sattelfest ist: die Nahtstelle zwischen defensiven Mittelfeld und Abwehr, zirka 30-40m vor dem Tor. In diesem Bereich können die Portugiesen relativ lange ungestört mit dem Ball laufen und nach Einschußpositionen suchen. Die Torgefahr hielt sich aber bislang in Grenzen.
Ansonsten derzeit eine Partie beider Mannschaften auf gleicher Augenhöhe.
[18h20] Der ITV-Kommentator erwähnt wie vor dem Stadion die Reisebusse aus Tschechien in einer Reihe geparkt haben und dabei waren palettenweise die Biervorräte für die Rückreise aufzufüllen.
[18h16] 1:1 Sionko, 17te Ich wollte gerade schreiben dass die Tschechen zwar bemühter als in der Partie gegen die Schweiz sind, aber die Portugiesen das Spiel gut unter Kontrolle haben, als #7 Sionko rechts durchgeht und sich in den Strafraum an einem Spieler vorbeidribbelt. Die Reingabe wird zur Ecke geklärt. Jene Ecke wird Sionko dann selber per Kopf verwandelt. Er und Polak gehen mit zwei Portugiesen zum Ball. Letztendlich ist es seine Birne die die Richtungsänderung gibt.
[18h11] Wenn die EM den Trend zu einer einzigen Sturmspitze wieder zeigt, stellt sich die Frage ob die Mannschaften irgendwann mal darauf reagieren und nur noch mit Dreier-Abwehrkette spielen.
[18h06] 0:1 Deco, 8te Die Portugiesen versuchen sich mit einem Doppelpass durch die Abwehrkette durchzuschummeln. Irgendwie kirgen die Tschechen den Ball nicht wirklich geklärt und ein Portugiese den Ball nicht sauber gespielt. Der Abpraller von Cech landet vor die Füße von Deco, der 2x nachsetzen muss, ehe er aus 5m an Cech vorbei ins Tor schießt.
[17h56] Die L’Équipe hatte heute ein längeres Feature über Bosingwa, Pepe, Carvalho und Ferreira, der “100-Millionen-Abwehr”, soviel der Marktwert der vier Spieler.
[17h54] Die Portugiesen hatten doch nur ihre Trainingsshirts an. Also: Portugal ganz in Weiß und Tschechien ganz in Rot. Gespielt wird in Genf. Noch im grellen Sonnenschein und brütender Hitze. Himmel sieht sehr wolkenfrei aus.
[17h52] Es wird auch anderenortes mitgebloggt: Chelsea/Felix auf Medispolis und Herr Stadtneurotiker.
[17h50] Was übrigens bei den knapp 105 Minuten Vorberichterstattung im ZDF (und der ARD) missfällt, ist die Unstrukturiertheit mit der von einem Thema zum anderen gewechselt wird und dreißig Minuten nochmal wieder zurück.
[17h48] Der ITV-Fieldreporter meldet das Scolari erklärt hätte, den Vertrag mit dem portugiesischen Verband nicht mehr zu verlängern, weil ihm im Verband einige strukturelle Veränderungen nicht gefallen.
[17h41] Portugal spielt anscheinend in Grün und Tschechien in Rot oder Weiß… ist unter den Trainings-Shirts bei den Tschechen noch nicht zu erkennen.
Werden die Tschechen den EM-Fluch der Puma-Trikots brechen können und ein Tor oder Punkt machen?
[17h25] Die Aufstellungen:
Tschechien Mit Baros statt Koller und Matejovski statt Jarolim.
1 Cech
2 Grygera | 21 Ujfalusi | 22 Rozehnal | 6 Jankulovski
4 Galasek
7 Sionko | 17 Matejovski | 3 Polak | 20 Plasil
15 Baros
Portugal in unveränderter Aufstellung.
1 Ricardo
4 Bosingwa | 15 Pepe | 16 Carvalho | 2 Ferreira
8 Petit | 10 Joao Moutinho
20 Deco
7 Ronaldo | 11 Simao
21 Nuno Gomes
[17h24] Moinsen.
Reaktionen
[…] Weitere Live-Bloggings bei allesaussersport, bei der BBC, beim Guardian und beim […]
[…] Dogfood und Felix / Chelsea bloggen natürlich […]
ich hatte weiß und rot gesehen. also genau falschrum..
Hm, ham die Tschechen nicht schon getort und gepunktet?
Jo, hast recht. Ist natürlich Unsinn. Wahrscheinlich eher: “Kann endlich ein Puma-Team gegen ein Nicht-Puma-Team punkten & scoren”
Wark spricht vom Geheimfavoriten Portugal. Klar, bei den schlechten Ergebnissen bei den letzten beiden Turnieren ist das schon ziemlich geheim, dass die ne anständige Mannschaft haben.
ist das neu, dass nun auch die pumatrikots flaggen und datum der partie auf den trikots haben? kannte es nur von nike…
Wark wieder mit kompletter Idiotie :
1. Portugal nur “Geheimfavorit”
2. Tendenz zum torreichen Turnier – bei 2,0 Toren pro Spiel bisher?
Heute spielt anscheinend mal der Pepp mit und nicht mehr Pepe. Komisch.
Können die sich endlich mal entscheiden, wie wer ausgesprochen wird? Thomasch Ros…..! Früher wurder er immer Thomas ausgesprochen. Pollaksch habe ich vorhin auch gehört. Junge junge, Herr Thomasch Waak.
Die UEFA sollte vor so einem Turnier audiofiles für die Anstalten rausgeben, wo die Spieler selber ihren Namen sagen, damit es mal jeder richtig macht. In den USA finde ich es ganz lustig, wenn beim Football die Spieler sich selber vorstellen. Da kann dann jeder und VORALLEM der Kommentator/Moderator mal genau hinhören.
Warum spricht der Wark Pepe eigentlich “Pep” aus? Beim ersten Spiel war es noch “Pepe”…
Nebenbei bemerkt ist das so eine deutsche Eigenart die mich nervt. Können wir es nicht deutsch aussprechen? Ich meine, wir sagen ja auch nicht Praha oder Brno sondern Prag und Brünn. Bei den Ösis ist das irgendwie cooler, da ist Bratislava noch immer Preßburg.
Kommt einen vor als hätte Wack heute schon mindestes 50mal Pepp gesagt :-)
Mit den Namensnennungen wird man es den Leuten nie recht machen. Soll adäquat von “Tirri Henrie”, “Sacknol”, “Kupet”, “Peter Kech” und “Fiehra” gesprochen werden?
Der Spieler heißt definitiv PEPE und nicht Pep. Ist ja schließlich kein Franzose. Aber solche Dinge machen sie ja alle falsch, insofern nix besonders. Besonders genervt hat mich das mal in der Bundesliga, als Joel Epalle ständig als “Epall” ausgesprochen wurde. Dabei sagt er selber Epalle…
Der Brasilianer Scolari (=protugiesich muttersprachlich) brüllt nach Nuno und Thomasch Waak erzählt immer weiter von Nunjo. (Dachte ich bisher natürlich auch) Das ist ja auch nicht leicht. Aber man sollte eine Linie fahren. Entweder wirklich muttersprachlich richtig oder dann doch deutsch ausgesprochen.
Wenn in den Unterlagen kein Akzent auf dem letzten E ist, kannst du nicht davon ausgehen, das es bekannt ist, dass er “Epalleh” ausgesprochen werden will/soll. Da gab es eh vor ein paar Wochen in den Kommentaren eine kleine Diskussion. Oder war es im Blog von Andreas Renner?
Fehlt eigentlich nur noch, dass Pepe analog zu Grafite “Pepsch” gesprochen gehört.
Früher hatte man die Problem nicht, da gab’s nur 1-11.
Ich find es bei Ribery sooooooo nervig dass alle den Vornamen französisch aussprechen müssen. Das wirkt immer so, als wenn jmd betonen will, dass er auch französisch gelernt hat. Mein Gott, nennt ihn Franz ;)
Aber ich kenn das von meinem Verein (h96). Für Jiri Stajner gibt es ungefähr 5 verschiedene Aussprachen. Pro Stadtteil.
Immerhin hat die Reportage so n bisken Pepp…
Warum gibt’s beim 2DF eigentlich keinen Bela-Zwang bei Begegnungen mit portugiesisch-sprachigen Beteiligten?
das wir nicht immer wissen können, wie die jeweiligen namen ausgesprochen werden – klar. aber bei ner em muss es doch möglichkeiten geben für die kommentatoren, so etwas in erfahrung zu bringen. ich würde das alleine machen, um mich nicht zu blamieren. abgesehen davon, dass ich so mein geld verdiene.
zum spiel: portugiesen wirken etwas verunsichert und ihre weiterhin hübschen seitenwechsel führen nicht wirklich weiter. die tschechen gefallen mir über rechts und die abwehr scheint sich zu stabilisieren.
@dogfood: Das Problem ist, dass Herr Epalle keinen Akzent auf dem E braucht – in Afrika-Französisch wird das soweit ich weiß, etwas anders gehandhabt. Lustigerweise wurde das übrigens nicht durchgehend so ausgesprochen – es war genau ein Sportschau-Kommentator (weiß nicht wer), der das immer so gemacht hat.
Kinners, bei 38 Profivereinen in Deutschland plus Europapokale und Länderspiele verlange ich von keinem Kommentator das er über schwarzafrikanische Varianten des Französisch Bescheid weiß. Ansonsten empfehle ich Andreas Renner zum Thema.
@Senor Flo
Im Gegensatz zu den Städtenamen haben Spieler üblicherweise keinen deutschen Namen, den man alternativ benutzen könnte.
Allgemein ist zu sagen, dass die richtige Aussprache fremdsprachiger Namen in Deutschland weitestgehend damit zu tun hat, wie sehr das Lautsystem der fremden Sprache vom Deutschen entfernt ist. Spieler mit Namen aus germanischen Sprachen (Holländisch, Schwedisch, Dänisch, mit Abstrichen Englisch) sowie Italiener, Franzosen und Spanier haben im Großen und ganzen Glück, während die Vielzahl von Zischlauten slawischer Sprachen und das Portugiesische (salopp und überspitzt ausgedrückt: wie Spanisch, wenn man keine Zähne hat) sind uns als Deutschen eben nicht so geläufig.
Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Eine lehrbuchhafte Aussprache fremdsprachiger Namen wäre etwas anstrengend.
Der Kommentator der Partie der Rumänen übrigens hat sich nach meiner Einschätzung wohl vorbereitet.
Die Alternative, alles konsequent nach deutschen Regeln auszusprechen fände ich allerdings nicht minder nervtötend. Ich möchte es mir nicht antun müssen, Namen wie Henry, Trezeguet, Toulalan oder Vieira plötzlich eingedeutscht zu hören. Oder Mario Gohmets?
Das klingt doch etwas zu sehr nach Wochenschau der olympischen Spiele in Berlin.
Jaja, da droht halt Deutschland im VF. Da wollen die alles geben und grätschen wie die Beknackten. :-)
Genauso nervig wie Warks “Peppppppp” ist Warks “JAAAAAA!”. Schlimm.
Komische Aussprachen von tendenziell komischen Namen finde ich auch nicht so dramatisch – niemand kann alles wissen. Aber wenn eine Redaktion (Sportschau, ZDF-EM-Team) sich dann intern von Person zu Person unterschiedliche Aussprachen angewöhnt, dann kommt das reichlich peinlich rüber.
Das Zauberwort heißt eigentlich Media Guide.
Jede Profiliga bzw. -verband, der was auf sich hält, sollte vor der Saison einen Media Guide herausbringen, sozusagen ein Kicker-Sonderheft ohne journalistischen Mantelteil.
Statistik, Daten und eben: Aussprache fremder Namen.
In den US-Ligen ist das Usus. In Europa darf jeder selbst herausfinden, dass Kuijt eigentlich “Kaut” (in etwa) heißt, Gerrard nicht “Scherraa” und Ronaldo “Ronaldu”.
Ich versuche über Wark nur noch zu lachen, es ist so unfassbar, wie er jeden zweiten Satz schon selbst korrigiert, weil er merkt, dass es Blödsinn war und dann die andere Hälfte eigentlich auch noch korrigieren müsste, weil es eben auch Blödsinn war. Der Mann kann weder gut sprechen, noch versteht er das Spiel, noch kann er wenigstens richtig gucken. Was der alles nicht sieht ist schon beeindruckend.
@Dominik:
Stimmt, für Namen existieren keine dt. Versionen. Aber auch bei den Sprachen die “einfach” sein sollten machen sich die Kommentatoren das Leben schwer. Siehe Kuyt oder Gerrard.
Ehm, wo ist denn der Zusammnhang zwischen guten Alternativen auf der Bank und nicht mehr vorhandenen Halbzeit-Ausrastern von Scolari? Überleite mich oder ich fress dich oder was?
OOOOOOOOOOH!!!!! Das ZDF liest hier mit ;))) Die Portugiesen sagen wohl Pepp… behauptet der Wark. Wobei ich ihm auch zutrauen würde, dass er da was falsch verstanden hat.
Portugiesische Namen werden meistens falsch ausgesprochen. Zum einen, weil man sie ein-spanischt, was in der Regel falsch ist. Zum anderen, weil es je nach Herkunft eines Spielers zusätzliche Unterschiede in der Aussprache geben kann.
Bestes Beispiel dafür, wie falsch Spielernamen ausgesprochen werden, ist Ronaldinho. In Deutschland wird es meistens “Ro-nal-DIN-jo” ausgesprochen. Richtig wäre: “Hu-nau-DSCHIIN-ju”, aber auch nur weil er aus Rio de Janeiro kommt. Wäre er in Sao Paulo geboren, würde es eher “Hu-nau-DIN-ju” klingen.
Zwei einfache Regeln, die praktisch unbekannt sind: R am Wortanfang und ein Doppel-R, egal an welcher Position, werden als deutsches “H” ausgesprochen. Der Buchstabe “O” wird nur dann als “o” ausgesprochen, wenn es die betonte Silbe ist. Ansonsten wird ein “o” als “u” betont. Und dann gibt es noch den Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Vokalen, was die Sache richtig kompliziert macht.
Was “Pepe” angeht, hat Thomas Wark wohl nicht richtig zugehört, als es ihm jemand erklärt hat. Ein Mittelding aus “PÄPP-e” und “PÄPP-i” wäre richtig. Und auch wenn der letzte Vokal fast stumm ist und kaum betont wird, sollte er nicht ganz weggelassen werden.
Auch ein ganz beliebter Fehler: Der spanische Trainer heißt nicht “Ara-go-NES” (denn dann bräuchte er einen Akzent auf dem letzten “e”), sondern “Ara-GO-nes”.
Und jetzt wieder zum Spiel…. ;-)
mir gefällt die tschechische abwehr. stehen gut und reagieren gut bei weiterhin fordernden offensivbemühungen der portugiesen. vielleicht bin ich auch einfach nur deshalb von den tschechen so begeistert, weil das erste spiel so unüberzeugend und unansehnlich von deren seite war.
Man merkt, dass bei den ÖRs keiner aus der Internetgeneration was zu sagen hat.
Ein Blick zu YouTube genügt, um zu sehen, dass portugisische Reporter Pepe Pepe ausprechen. ;)
Und auch die Aussprache von Kuijt kann man da ganz leicht lernen.
naja und dann gibt es ja immer noch den torhüter..
Also ich hab das erste Spiel mit etlichen Portugiesen verfolgt und niemand hat “Pepp” gesagt.
Also die Abwehr um Pepp und so… tstststs. Die fangen noch eins.
“Und da ist das Tor… Nein. Hohoho.” – Oh Mann, Wark.
Ricardo fängt sich in diesem Turnier noch einen Ball nach unterlaufener Ecke oder Flanke, wenn der so weitermacht.
die gelben karten sitzen nicht so locker..
Und tschüss Tschechien, das wars. Dieses 3:1 Portugal – das sind so Momente, die Motivationsfutter für den Rest des Turniers geben…
hab ich da abseits gesehen?
@Barton Fink
Aragonés hat aber einen Akzent auf dem e. Viele dt. Medien lassen den Akzent aber einfach weg.
Wark: “Dann wird sich die linke Hälfte des Stadions in ein Tollhaus verwandeln”.
Wikipedia zum Thema Tollhaus: “Ein Tollhaus ist der Vorläufer des Irrenhauses. Meist wurden die Geisteskranken oder geistig Behinderten unter schlechtesten Bedingungen untergebracht. Sie erhielten nur unzureichend Nahrung und Wasser, waren angekettet, wurden geschlagen und gequält und von der Bevölkerung verachtet. Mit Folterwerkzeugen versuchte man, sie “zur Vernunft zu bringen”.”
Okay vielleicht bisschen kleinlich. Wollte aber doch mal wissen, was ein Tollhaus ist.
Klopp sagt eiskalt Pepe :D
Herr Kerner meinte ja vor der zweiten Halbzeit, dass in dieser Partie Viertelfinal-Tickets verteilt würden. Das finde ich etwas verfrüht, denn selbst Portugal könnte noch ausscheiden…
@vib Die Rechnung wie Portugal noch ausscheiden kann, schreib’ mal bitte hier auf und dann lachen wir beide.
Wieso? Die Schweiz gewinnt gleich gegen die Türkei, hat drei Punkte gewinnt danach etwas höher das letzte Spiel gegen Portugal = 6 Punkte und eventuell besseres Torverhältnis = Portugal nicht mehr erster. Gleichzeitig holt Tschechien im letzten Spiel gegen die Türkei einen hohen Sieg, hat sechs Punkte und tendenziell das bessere Torverhältnis – auf Wiedersehen Portugal. Ob das sportlich realistisch ist, steht auf einem anderen Blatt – rechnerisch geht es.
Das Tollhaus ist in der Regel immer die Medientribüne… ;)
Soweit ich weiß kommt direkter Vergleich vor Torverhältnis. Von daher ist Portugal weiter. Krieg ich jetzt nen Schnaps?
@vib Ich meinte auch das Lachen darüber, wie realistisch das ist. Theoretisch geht das schon, da hast Du natürlich recht.
Du hattest schon Schnaps oder. Wie sieht denn der direkte Vergleich bei 3 Punktgleichen aus?
Die Abwehrschwächen der Portugiesen machen sie eigentlich zu einem guten Viertelfinalgegner, wenn man ihnen auch sonst auf die Socken tritt.
Mal sehen, was sich da die Deutschen und Kroaten ausdenken.
Ok, dann haben wir uns missverstanden ;) Es ging ja auch eher um Kerners Voreiligkeit.
@Senor Flo: Also das wäre mir echt mal neu. Wäre aber ne lustige Regelung und würde sicher für großen Spaß bei der Em sorgen ;)
Direkter Vergleich geht vor Tordifferenz. Im Rechenbeispiel mit den punktgleichen Schweizern, Tschechen und Portugiesen würde ein 3er-Vergleich gemacht.
Alle drei hätten dann aus dem Vergleich je 3 Punkte; Tschechien 2:3 Tore, Schweiz 0:1+Sieg gegen Portugal, Portugal 3:1+Niederlage gegen die Schweiz.
Portugal müsste also mit 4 Toren oder höher verlieren –> Tordifferenz -2, ausgeschieden. Nicht wirklich wahrscheinlich.
PS: Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, dass es so ist, aber schon ziemlich.
So sieht es aus Michael. Schweiz muss mit Differenz 4 gegen Portugal gewinnen (dazu heute gegen Türkei und Tschechien gegen Türkei) damit Portugal noch rausfliegt.
Nachzulesen in Artikel 7 Absatz 7 in folgendem PDF
Tatsächlich, das mit dem direkten Vergleich war mir neu – und ist vielleicht auch neu??? Das sollte man mal genau beobachten, denn wer weiß ob Kerner und Co. sich damit schon mal mit beschäftigt haben ;)
War 2004 m.E. auch so, das war diese Sache mit Italien… aber keine Zeit gerade, das zu erklären, steht bestimmt irgendwo.
Hab gerade mal nachgesehen: Em 2004, Gruppen A und C.
Gruppe A: Griechenland und Spanien waren punktgleich, Griechenland kam weiter. Direkter Vergleich war 1:1, Tordifferenz ebenso, Griechenland hatte aber mehr Tore erzielt = weiter.
Gruppe C: Schweden, Dänemark und Italien (!) waren punktgleich, alle direkten Vergleiche gingen Unentschieden aus, so dass schließlich die gute alte Tordifferenz zur Anwendung kam = Italien raus. So richtig zur Anwendung kam der direkte Vergleich 2004 also nicht.
Dennoch ist mir das bisher völlig entgangen – Entsetzen! ;)
ja, aber in gruppe c war doch damals das schöne 2:2 zwischen schweden und dänemark, was exakt das ergebnis war, das italien rausfliegen ließ. hab mich damals sehr über die italienischen verschwörungstheorien amüsiert.
zur aussprache ausländischer namenübrigens könnte ich noch ein paar schöne geschichten meiner vietnamesischen schwiegerfamilie erzählen. die bemühen sich nicht annähernd, ihren namen gegenüber einem deutschen korrekt auszusprechen, sondern nehmen gleich die schriftgetreue aussprache. das vietnamesische kennt nämlich sechs verschiedene akzente (bzw. 5 und eben kein akzent) pro vokal, die für westliche ohren identisch ausgesprochenen wörtern sechs verschiedene bedeutungen geben.
mal ganz abgesehen davon, daß der vater immer als dr. x angesprochen wird, obwohl x eigentlich sein vorname ist und meine schwägerin auch gerne mal als herr y angeschrieben wird. zurück zum fußball.
Hm, Vietnam – spielen die Fußball? ;)
Och, man sollte das nicht alles so eng sehen mit der Aussprache des Namens.
Ich habe nach ca 1 Monat es aufgegeben es hier in Grossbritannien mit der “korrekten” Deutschen Aussprache meines Nachnamens zu versuchen. Wenn ich mich am Telefon mit “Firma xyz, Armin Grewe speaking” gemeldet habe kam fast immer die Antwort “Can I speak with Mr Grew please?”. Seitdem benutze ich (hier) nur noch die Englische Aussprache.
@vib: sind im hf der asienmeisterschaft gegen den späteren titelträger irak ausgeschieden. oder wars viertelfinale? ich weiß nur, daß die halbe liga neulich mal wegen wettbetrugs verurteilt worden ist.
@vib: In Gruppe C waren 2004 am Ende Italien, Dänemark und Schweden punktgleich mit 5 – da zählte dann auch der direkte Vergleich. Alle drei hatten Remis gespielt, ITA-DEN 0:0, SWE-ITA 1:1, DEN-SWE 2:2.
Schweden war mit 3:3 Toren Sieger vor Dänemark (2:2) und Italien (1:1). Dass die Gesamttordifferenz, resultierend aus dem jeweils geholten Sieg über Bulgarien (SWE 5-0, DEN 2-0, ITA 2-1), passend zu dieser Rangfolge war, war Zufall.