Screensport am Dienstag
Heute gibt es EM-Vorbereitungsspiele. Neben Deutschland – Weißrussland in der ARD gibt es für Satellitengucker und grenznahe Bewohner im ORF Österreich – Nigeria zu sehen (via Satellit überträgt ORF 2 Europa, ein unverschlüsselter Feed von ORF 2, der im Gegensatz zu den anderen ORF 2-Feeds nur Programme ausstrahlt die der ORF lizenzrechtlich in ganz Europa zeigen darf).
Darüberhinaus profiliert sich n-tv als Nachrichtensender nicht nur durch Hitler-Dokus in Dauerrotation, sondern auch durch die Übertragung eines Freundschaftsspiel des FC Bayerns in Indien. Da jenes Indien alles andere als eine Fußballnation ist, könnte es putzig sein zu beobachten was da so alles im 120.000 Zuschauer fassenden Stadion abgeht. Es soll auch das letzte von Ottmark Hitzfeld und Oliver Kahn in der Bayern-Mannschaft sein.
Dienstag, 27.5.2008
11h00 – 20h00 French Open: #3, EUROSPORT + BBCi live
14h00 Fußball: Mohun Bagan AC – Bayern München, n-tv live
Aus Kalkutta. Kommentar: Klaus Veltmann
17h45 Fußball: Deutschland – Weißrussland, ARD live
Kommentar: Tom Bartels
18h30 U21-Turnier: Chile – Elfenbeinküste, Halbfinale, EUROSPORT 2 live
20h15 Fußball, 1978: Austria Wien – Dynamo Moskau, ORFsport+
Halbfinale Europapokal der Landesmeister.
20h30 Fußball: Österreich – Nigeria, ORF 2 Europa live
20h45 U21-Turnier: Italien – Japan, Halbfinale, EUROSPORT live
21h00 – 11h00 French Open: #3, BBCi Tape
1h00 MLB: Chicago Cubs – Los Angeles Dodgers, NASN live
Whl: Di 20h30
Vorschau auf Mittwoch
11h00 – 20h00 French Open: #4, EUROSPORT + BBCi live
18h45 Feature: Homosexualität im Fußball, BÄH
20h15 U21: Deutschland – Dänemark, BÄH live
20h15 Fußball: Österreich – Nigeria, ORFsport+ Tape
2h00 NHL, Playoffs: Pittsburgh Penguins – Detroit Red Wings, Stanley Cup, Game 3/7, NASN live
2h30 NBA, Playoffs: Boston Celtics – Detroit Pistons, Game 5/7, PREMIERE live
21h00 – 11h00 French Open: #4, BBCi Tape
21h00 Fußball: England – USA, BBC One live
21h30 Fußball: Island – Wales, S4C live
Reaktionen
Heiß wie Frittenfett!!
Bin mal gespannt, ob den Indern noch irgendjemand steckt, daß Olli eigentlich am 2.9. sein letztes Spiel macht…
Die Inder wissen schon das der Kahn noch ein Abschiedsspiel bekommt. Wird nämlich dort auch live übertragen. Ansonsten würde ich sagen hat der Gegner Oberliganiveau. Da man Zee Sport übers Internet sehen kann hab ich mal paar Spiele der indischen Liga gesehen.
Deine Senderbenennungen produzieren manchmal ganz hübsche Stilblüten im Sinne von Christoph Daum:
„18h45 Feature: Homosexualität im Fußball, BÄH“
:-)
Kleine Korrektur: Anstoß für das Bayern-Spiel ist um 14:45 Uhr, nicht 14:00 Uhr. Bin mal gespannt, ob die diese Riesenschüssel wirklich voll bekommen.
Und Fußball auf ORF2? Hui, die sind ja bei mir im Kabel, tut sich da für die EM etwa eine Alternative auf? Oder ist das ‘ne einmalige Sache? “Premium”-Inhalte laufen ja sonst auf ORF1.
Evtl. schon behandelt: Eurosport geht endlich den HD-Weg: http://www.engadgethd.com/2008/05/26/eurosport-hd-launches-right-on-time/
Bisher aber noch nicht in Deutschland. Hoffentlich ändert sich das(?)!
Das Bayernspiel beginnt 14.30 laut n-tv.de und wird wohl auch per Stream zu sehen sein.
Quelle:
http://www.n-tv.de/968730.html
Wird damit eigentlich n-tv auch zum Mitkonkurrenten im Bieterwettstreit um die Fernsehrechte? =)
Oder was soll dieser Pilotversuch?
@Kai
Die wordpress.com-Domain scheint übrigens schon wieder in den Spam-Filter gerutscht zu sein…
@probek: fussball auf orf2 ist heute eine reine ausnahme, da auf orf1 ein dritter teil einer trilogie läuft.
die gesamte em findet jedoch auf orf1 + orf hd (startet anfang juni auf astra) statt
@Eagel-F1
Die Anstoßzeit wurde verlegt, glaube mir (und nicht n-tv…) (Quelle 1, Quelle 2. Aber wir können ja um ein Bier wetten, das bringt zusätzliche Brisanz in das Duell.
mit der sendezeit tut das dsf ja alles, damit nicht allzuviele leute zugucken. eine fußballdoku, während gleichzeitig ein länderspiel läuft… oder setzen die auf andere zielgruppen?
achja, Österreich – Nigeria…. Auf der einen Seite Exoten, fremde Kultur, wilde Riten und auf der anderen Seite Nigeria (tschuldigung an kamerun).
und: ottmark im einleitungstext klingt gut. so… markig.
@Linksaussen: Länderspiel ist heute, ‘Homosexualität & Fußball’ morgen. Und so oft, wie der Trailer für die Doku auf DSF läuft, erwarten die sich schon einiges an Zuschauern, Daum sei Dank.
uh, mein fehler. ich geh nochmal schlafen.
Beim Bayern-Spiel: Nationalhymne bei der Platzwahl…gerade sagt es auch der Reporter…das nenn ich mal ein unverkrampftes Verhältnis zum Patriotismus!
Immerhin werden alle EM-Spiele im Live-Stream bei orf.at angeboten.
Übrigens: Morgen um 21 Uhr zeigt arte eine 90-minütige Doku über Diego Maradona. Der Regisseur (ein Schweizer oder vielleicht auch Franzose namens Jean-Christophe Rosé) hatte bisher offenbar wenig mit Fußball zu tun, könnte also ganz interessant werden.
Bin mal gespannt ob ARD/ZDF auch die Spiele streamen werden
Der letzte Regionalliga-Spieltag wirft seine Schatten voraus. 5 von 7 Dritten Programmen übertragen am Samstag ab 13:30 Uhr live. Nur NDR und WDR belassen es bei der (wenn auch auf 60 Minuten verlängerten) “Liga 3”-zusammenfassung, diesmal um 15:30 Uhr.
Beim NDR kann man das noch halbwegs nachvollziehen, weil kein Nordclub im Rennen um den Aufstieg ist und Braunschweig nur mäßige Chancen auf die 3. Liga hat.
Der WDR dagegen könnte eine packende Konferenz zeigen: Oberhausen muss bei Union Berlin punkten, weil Fortuna Düsseldorf sonst mit einem Sieg in Erfurt vorbeiziehen würde. Nebenbei wird Ahlen in Babelsberg aufsteigen, und RW Essen kann gegen Lübeck die 3. Liga klarmachen.
Das alles ist dem WDR aber nicht attraktiv genug, um eine “sechsstellige Summe” in die Rechte zu investieren. Hintergrund: Die Kosten für die Live-Rechte sind offenbar an die Bevölkerungszahl im Stammsendegebiet der jeweiligen 3. Programme gekoppelt. Der RBB zahlt also nur für 6 Mio. Einwohner, der WDR für 18 Millionen. Trotzdem bleibt es unverständlich, warum der WDR hier nicht zugreift. Schließlich kassiert er ja auch dreimal mehr Gebühren als der RBB.
NRZ-Artikel auf derwesten.de:
http://tinyurl.com/44w3rz
Die Planungen der anderen Sender im Einzelnen:
Regionalliga Nord
MDR: Konferenz mit Erfurt-Fortuna, W’tal-Magdeburg, CottbusII-Dresden
RBB: Union Berlin – RW Oberhausen in voller Länge
Regionalliga Süd
SWR: Konferenz mit den Südwest-Clubs
BR: Konferenz mit den bayerischen Clubs
HR: Jahn Regensburg – FSV Frankfurt in voller Länge
Und wiedermal Geldverschwendung at it’s best. Warum die jeweiligen Dritten sich nicht zusammentun und eine Süd- und eine Nordkonferenz basteln mit allen relevanten Spielen…
Aber jede Sportredaktion hat ja ihr eigenes Süppchen zu kochen.
Zur Not gibt’s Zattoo.
@RealityCheck: Sehe ich anders. Gerade hier kann (könnte) die ARD die Stärken ihrer föderalen Struktur ausspielen. Die Bilder werden sowieso für alle produziert, und es sind sowieso immer Reporter der jeweiligen Sender im Stadion.
Eine Konferenz mit genau den drei Spielen, die für die Region interessant sind, finde ich sinnvoller als einen Rundumschlag mit 6 oder 7 Partien.
Und das Problem scheinen ja nicht die Produktionskosten zu sein, sondern (wie gesagt) die Rechtekosten.
Da hätte die ARD zumindest für diesen einen Spieltag noch mal Sonderkonditionen aushandeln müssen. Schließlich bekommt der DFB mit diesen Übertragungen eine wunderbare, kostenlose Werbesendung für sein neues Produkt “3. Liga”.
Immer wieder unglaublich wie beliebt Kahn in Asien ist. Respektable Verabschiedung gerade eben.
Ui, Herr Breno ist aber ein Heißblut…
Joa, wenn der schon bei so nem lauen Kick aussteigt, mach ich mir ernsthaft Sorgen über sein Verhalten in Spielen bei denen es richtig um was geht. Das war ja krass…
So ein krasse Revanche”foul” habe ich noch selten gesehen. Der kickt ihm ja mit voller Wucht in die Beine. Klar war das ein hartes Einsteigen des Inders, aber diese Reaktion. Bei so einer Tätlichkeit ist der in der BL einige Spiel weg.
Hoffentlich geht das mit Schweinsteigers Knöchel gut…
…und der erste ins Krankenhaus. Mördergrätsche…
Bartels heute besonders langweilend…
Kleine Klugscheißerei zur Regioonalliga Süd. BR zeigt alle aufstiegsrelevanten Spiele in Konferenz, also Ingolstadt – Haching, Regensburg – Frankfurt und Stuttgart II gegen Sandhausen.
Ich finde die Teilung auf die Regionalsender übrigens grundsätzlich in Ordnung, zumal es bei einer deutschlandweiten Konferenz doch arg durcheinandergehen würde.
Nettes Spiel. Bin auf die Zeitungen gespannt, fands schon lustig wie in der ersten Hälfte wieder einige das Pfeifen angefangen haben :D Was die Leute sich immer vorstellen?
Jap, selbst gegen Weißrussland *muss* man nicht unbedingt mit einem deutlichen Sieg rechnen, wenn das Team mitten im Aufbautrainingslager steht.
Ein wenig schade, dass wir noch am Ende das 2:2 gefangen haben, aber das ist ja letztlich auch nicht so wichtig.
In der Abwehr ist sicherlich noch einiges an Luft nach oben vorhanden. Ich hoffe nur, dass man nicht wieder ein Experiment mit Hitzlsperger in der linken Abwehr starten muss, denn da ist er einfach verschenkt. Hoffe nur, dass ihm das jetzt nicht persönlich angelastet wird, denn für mich (okay, als VfB-Fan klar) ist er fürs Mittelfeld auf jeden Fall eine Pflichtnominierung.
Sehr gut hat mir das Offensivspiel über weite Strecken gefallen. Sowohl in der ersten Hälfte mit sowas wie der ersten Garnitur, als auch vor allem in Halbzeit 2 mit den “hinteren” Reihen. Wird sowohl in MF als auch im Sturm sicherlich eine sauschwierige Entscheidung, wen man mitnehmen soll und wen nicht. Das Spiel selbst kann da irgendwie keine rechten Rückschlüsse geben – ausser dass Marin wirklich eine Belebung ist, wenn er derart “unbekümmert” aufspielt. Und Trochowski fällt wohl durchs Raster.
Achja, und bitte, bitte liebe Medien (und auch Internetgemeinde): Keine Torwartdiskussion anzetteln, das tut nun echt nicht Not.
Keine Torwartdiskussion(dafür ist es nu zu spät) aber beimm 2-2 fällt der Herr Lehmann in seinem Alter entsprechender Geschwindigkeit.
Also wer da vorne noch nach Hause muss ist richtig schwierig.
Alle die reingekommen sind hatten ihre Momente.
Meine Streichkandidaten:
Odonkor; Trochowski(obwohl heut nicht übel) und Neuville(Helmes fand ich heut bärenstark und wenn ich ihn in Köln gesehen hab auch).
Neuville ist richtig bitter, weil dem würd ichs persönlich gönnen mitzufahren aber ich glaub Helmes hat mehr(wie der Ami sagt) upside.
Kann mir nicht vorstellen, dass es Helmes ist. Falls wir noch ein Tor brauchen, drängeln sich schon genug im Strafraum. Da braucht man eher einen, der die Übersicht behält und von außen den Assist bringt. Da sehe ich Neuville von der Erfahrung und der Übersicht vorne. Für Helmes war es ein reinschnuppern.
[…] Marsellinho: Achja, und bitte, bitte liebe Medien (und auch Internetgemeinde): Keine Torwartdiskussion anzetteln, das tut nun echt nicht Not. […]
Ich würde ja immer noch den Kuranyi daheim lassen und sowohl Neuville als auch Helmes mitnehmen. Aber das kann man dem Kevin wohl nicht antun. Jedenfalls würde man mit Helmes und Neuville mehr Optionen in den Kader bringen, Kuranyi reicht nie an Gomez, Podolski und Klose ran und hat als Back-Up ausser Kopfballspiel nichts anzubieten. Da könnten Helmes und Neuville beide vielseitiger eingesetzt und gebracht werden.
Word!
Ich predige nicht erst seit dem verweigerten Handschlag, dass man Miesmuffel, die sich nur durch überzogene Ansprüche in den Gazetten hervortun, auf keinen Fall als Bankdrücker mitnehmen darf. So einer schafft es abseits des Platzes dank seines negativen Einflusses auf die Teamchemie, die Leistung derer auf dem Platz nachhaltig zu schwächen – und auf dem Platz schafft er das gleiche. Kevin bitte, bitte, zu Hause lassen!
Bartels: Ich habe nur die erste halbe Stunde gesehen (bis endlich die Stanley-Cup-Wiederholung anfing), aber ich fand den Bartels sehr angenehm. Schön distanziert und mit leicht sarkastischem Unterton (aber engagiert, wo es nottat) – genau das richtige für so einen Testkick.
ARD/ Regionalliga: Habe ich das richtig verstanden, das die Dritten für jede Übertragung eines Regionalligaspieltages einzeln und aus den jeweils eigenen Geldmitteln zahlen müssen? Und der RBB ein Drittel einer “sechsstelligen Summe” zahlen muss?
Hmm, ich bin ja auch sehr für Drittligakonferenzen, aber ob das in einer Woche, in welcher der RBB wegen der kaltherzigen, rein fiskalisch motivierten kompletten Streichung des vielgelobten (und zugegeben wenig gehörten) Radiosenders ‘Radio Multikulti’ in der Kritik steht so eine gute Idee ist…
Ach, und a propos lahmer Testkick: bin ich eigentlich der einzige, der Game 2 gesehen hat?
Bartels ging gar nicht und wenn ich gestern zu mehr Zeit gehabt hätte, hätte es einen Blogeintrag dafür gegeben. Bartels halte ich für schlechter als Steffen Simon.
Ähnlich wie Simon wechselt er fünfmal im Spiel seine Meinung. Beispiel: nach Fouls an Klose und Schweinsteiger hat Bartels zweimal die rote Karte gefordert bzw. deren Forderung impliziert. Zwanzig Minuten später, nach einem Foul von Frings, gabs den Spruch dass der Schiedsrichter heute nicht viel laufen lassen würde.
Ohne das Bartels ein sehr intimer Kenner der Weißrussen sein dürfte, hat er die Mannschaft schon dreißig Sekunden nach Anpfiff tot geredet.
Die Elogen die Bartels für das deutsche Trainingslager hatte, waren distanzlose Arschkriecherei, bei der ich mich allen Ernstes frage wie diese Form des “Jo-hure-nalismus” (wie ein Kollege zu schreiben pflegt) von einem Bundesligafernsehen von Sirius noch getoppt werden soll.
Re: Radio Multikulti
Stimmt der Marktanteil von unter 1% den ich gehört habe? Wenn ja, dann muss man Radio Multikulti wegen der Resourcenverschwendung als Umweltverschmutzung bezeichnen. Ich weiß aber offen gesagt nicht, was sich für die Berliner großartig ändert. Auf den Frequenzen wird WDRs “Funkhaus Europa” senden und sogar einige Multikulti-Bestandteile ins Programm aufnehmen. Ähnlich wie bei Jugendwellen, Nachrichtensendern, Servicewellen und Klassikwellen sehe ich nicht die Notwendigkeit das jede Landesrundfunkanstalt da ihr eigenes Vollprogramm bruzeln muss.
Okay, inhaltlich habe ich den Bartels nicht verfolgt, ich fand in den paar Minuten, in denen ich zuhörte, nur seine distanzierte Sprachmelodie ganz angenehm.
Was Radio Mulltikulti (mir sträuben sich beim Tippen des doofen Namens echt die Finger) angeht, wird sich ob des geringen Zuhöreranteils für die allerallermeisten Berliner natürlich wenig ändern (auch wenn ich gerade bei Migranten den offiziell ermittelten Einschaltquoten immer ein wenig skeptisch gegenüberstehe). Für den kleinen Rest hingegen schon. Der Sender bietet jedem Teil der Migrantenwelt (das sind dann natürlich keine so riesigen Zielgruppen) seinen Zugang zur Realität in der Stadt, was angesichts der sonstigen Medienangebote für diese Teile der (btw auch GEZ-Gebühren zahlenden) Bevölkerung in einer Einwandererstadt wie Berlin m.E. schon unter den Auftrag eines öffentlich-rechtlichen Radios fallen sollte. Jedenfalls eher als eine brutalstmöglich raneske Sportschau oder Dudelsender wie Antenne Brandenburg, die extrem erfolgreich senden, aber von ihrer kommerziellen Konkurrenz nur schwer zu unterscheiden sind.
An Radio Multikulti konnte man übrigens auch schon in der Vergangenheit sehr schön den Hang des Berliners zum wichtigtuerischen beobachten: Wenn alle Leute, die behaupten, der Sender habe als einziger ein akzeptables und wirklich interessantes Musikprogramm (zur Erklärung: Ein Großtteil des Programms besteht aus aktuellen musikalischen Strömungen typischer Herkunftsländer) den Sender wirklich hören würden, müsste die Abdeckung irgendwo in der Nähe von 50 % liegen. Tut sie aber nicht.
Ich weiß gar nicht ob die Radio-Marktanteile ähnlich “ausländer-phob” sind, wie die TV-Einschaltquoten der GfK (die Zählkästen stehen nur in “deutschen” Haushalten). Das Verfahren zur Erfassung ist ein völlig anderes, aber in der Tat hast du recht wenn du vor der Seriösität der Zahlen warnst.
Klar, Migranten haben auch ein Recht auf entsprechendes Radioprogramm. Dennoch gibt es zwei Fragen: muss es zwingen ein eigenes Berliner Programm statt Berliner Fenster sein? Muss man nachts eine eigene Sendestrecke haben? Wenn man sich ansieht wieviele Übernahmen Radio Multikulti abends hatte, stellt sich schon die Frage nach der Existenzberechtigung als 24h-Vollprogramm.
Auch darf die Frage gestellt werden, wer damit überhaupt erreicht wird. Hat so ein Programm überhaupt die angepeilte Zielgruppe erreicht, oder war es nicht da am erfolgreichsten, wo es eine Art “World-Music-Radio-Eins” war? Ist diese Darbietungsform die richtige? Muss ich in Zeiten des Internets wirklich Sendungen von Radio Nova und BBC Three übernehmen? Gibt es überhaupt Italiener, die täglich während der TV-Prime-Time die Italienisch-Schiene eingeschaltet haben?
Das Gegen-die-Wand-Fahren von Radio Multikulti plus die möglichen Synergien mit Funkhaus Europa, böten eigentlich innerhalb der ARD mal einen schönen Anlaß über die überkommenen föderalen Strukturen nachzudenken, die unendlich viel Geld verbrennen.
(BTW: Unterm Strich wird sich aufgrund der Übernahme von Funkhaus Europa sehr viel weniger für Berlin ändern, als es die jetzigen Schlagzeilen vermuten lassen)
Ich habe wärend des Kochens gestern den Fernseher laufen gehabt und so die ersten 20 Minuten des Spiels quasi als Radio verfolgt.
Der Herr Bartels hat jedesmal rumgeweint, wenn ein deutscher Spieler gefoult wurde. Er bezog sich immer auf eine Abmachung mit Stange, seine Spieler würden nicht arg in die Zweikämpfe gehen. So ein Rumgeheule habe ich zuletzt auf dem Spielplatz gehört, da war ich noch Schüler. Unglaublich, wir sind endgültig in einer Schmuse-Nutella-Sportart angekommen.
Wie überheblich muss man sein um die Mannschaft Weißrusslands als Statisten und Sparringspartner abzuqualifizieren?
Wer nimmt den Spielern Weißrusslands das Recht, sich zu präsentieren und für Verträge in (West-)Europa zu kämpfen?
Ich hatte dann keine Lust mehr das Spiel zu gucken und verzog mich in den Garten.
Na sagen wirs mal so: Die beiden Tacklings für die er harte Strafen forderte waren auch grenzwertig an Rot. Zumindest das Foul an Schweinsteiger fiel eher in die Kategorie “Carlos Eduardo Gedenk Knochenbrecher”, als in die KAtegorie “harter Zweikampf”. Und das in nem Freundschaftsspiel. Da kann man sich schon mal beschweren.
Das ist aber das einzig positive an Bartels gewesen, ansonsten ging er mir tierisch aufn Sack. Wie dogfood schon erwähnt hat: Bereits 5 Ballkontakte nach dem Anpfiff meinte er zu erkennen, dass die Weissrussen hier keinen Stich machen werden und ihr Spiel eh nicht durchsetzen können, weil das Niveau ja viel zu hoch sei.
Auch ansonsten bar jeder taktischen Analyse oder der Fähigkeit in den letzten Tagen zur Form der Spieler gehörtes in brauchbare Informationen für den Zuschauer umzuwandeln.
GfK Boxen stehen in EU-Haushalten, nicht nur in deutschen Haushalten. Während die Radioreichweiten ja normalerweise innerhalb der Radio-MA erhoben werden. Dort werden sie halbjährig erfragt (also nicht gemessen). Da werden allerdings nur Deutsche gefragt. Bin mir jetzt aber nicht mal sicher, ob da überhaupt so ein Spartensender auftaucht.
Ich hab Spiel zwei gesehen und bin etwas sprachlos(deswegen bisher noch nichts von mir).
Das Pittsburgh keine 10 Tore pro Spiel gegen Lidstöm und Co gelingen würde war klar, aber das sie soo von der Defense der red wings dominiert würden überrascht(und entäuscht) schon etwas.
In Spiel zwei hats mehr als 12 Minuten bis zum ersten Torschuss gedauert.
Das einzig positive war,dass man sich nicht kampflos ergeben hat. Aber allein mit Härte werden sie die Serie nicht gewinnen. Pittsburgh muss einen weg finden sein beträchtliches Offensivpotential zu nutzen sonst wird das ein fürchterlicher SWEEP.
Für mich ist die Serie Geschichte. Over and out.
Gary Roberts mit einer üblen Attacke von hinten gegen den Kopf des
gerade von einer Gehirnerschütterung zurückgekommenen Franzen. Da war der ganz in grün gehaltenen Cherry sprachlos, dass von den Wings keine Antwort kam. Die könnte es in Pittsburgh geben(sollten die wings auf der Verliererstraße sein).
Sprachlos, sprachlos… ja, bin ich auch. Dominierende Defense, unglaubliche Fehlpässe (die man auch erst mal provozieren muss) und gnadenloses Ausnutzen von Chancen: alles klar, aber irgendwie keine befriedigende Erklärungen.
Richtig schockiert war ich von der Stimmung. Ungefähr zur Minute 21:00 war urplötzlich die Luft raus, fand ich. Als wäre ein Stöpsel gezogen worden.
Ich meine, wenn selbst die Heimfans der führenden Manschaft resignieren und nicht mehr an Spannung glauben, bei einem Stand von 2:0 – das ist ja normal gar nichts, aber gestern hatte ich _nie_ das Gefühl, wenn jetzt ein Törchen fällt, könnte es nochmal spannend werden. Jederzeit war klar, sowas könnte vielleicht passieren, aber niemals würden die Pens danach noch ein zweites hinbekommen.
@dogfood: Genau das stört mich ja an der Entscheidung. Dieses schlichte Streichen bar jeder strategischen Überlegung. Zumal da wohl komplett kahlschlag herrscht, statt daß man einzelne redaktionen in die Sendeabläufe der anderen Sender integriert (wie du schon andeutest: diesen ganzen Russenpop und Algerierhiphop könnte man schön bei radio eins unterbringen). Dabei könnte das ganze natürlich wunderbar in eleganteren Strukturen untergebracht werden. Du hast ja völig recht: ein wenig Internet hier, ein wenig europäische Kooperation da, dazu eine Menge Sendungen, die die Zielgruppe bundesweit, ob in Gelsenkirchen, München oder Berlin, genauso anspricht und dazu ein wenig speziell regionalen Bezug (ja doch, ich denke schon, das davon etwas dabei sein sollte) – schon wäre das ganze sinnvoller und preisgünstiger. Und das kostet fünf Minuten nachdenken. Was könnte erst nach richtigen Überlegungen herauskommen?
Aber die ARD dazu zu bringen, über strukturelle Probleme nachzudenken, dürfte zu den schwierigsten Aufgaben in diesem Land gehören.
nochmals zu Radio Multikulti: ganz guter Kommentar dazu in der Zeit. Ich finds irgendwie arm, Gebühren werden ja gerade deswegen erhoben, um auch Nischenprogramme zu finanzieren. Wer sagt, dass man dieses Programm unter den Tisch fallen lassen kann, der darf sich auch nicht aufregen, wenn ARD und ZDF so Sendungen wie die Traumhochzeit einkaufen oder Bruce Darnell ne Sendung geben und alles, was ein bisschen Niveau hat auf irgendeinem Dritten zu nachtschlafender Zeit verkümmern lassen.
Weitergedacht machen sich die ÖRs mit solcher Politik überflüssig, weil dann nur die ganze quotenbringenden Sch***e übrigbleibt, die auch private Fernseh- und Radiosender senden.
@sternburg, ARD/Regionalliga: Wie der Vertrag zwischen ARD und DFB in diesem Punkt genau aussieht, weiß ich nicht. Aber Fakt ist, dass die ARD zwar eine Option auf Live-Spiele hat; jedes einzelne Spiel muss allerdings extra bezahlt werden.
Dass größere ARD-Anstalten mehr zahlen müssen als kleine, hatte ich vorher schon mal irgendwo gelesen. Keine Ahnung, ob das jetzt direkt-proportional an die Einwohnerzahl gekoppelt ist, oder ob’s da einen anderen Schlüssel gibt.
@dogfood, Einschaltquoten/Ausländer: Soviel ich weiß, werden EU-Ausländer bei den TV-Einschaltquoten inzwischen mitgezählt. Bei den Quoten-Angaben der Sender steht immer: “Panel D+EU”.
Kehrtwende: Der WDR überträgt nun doch live (laut E-Mail-Auskunft von Sportchef Steffen Simon):
“Das WDR-Fernsehen wird kurzfristig sein
Programm ändern und am Samstag ab 13 Uhr 25 in einer Live-Konferenz von
den Spielen Union Berlin gg. RW Oberhausen und RW Erfurt gg. Fortuna
Düsseldorf berichten. Anschließend gibt es in Liga 3 von 15 Uhr 30
bis 16 Uhr 30 eine Zusammenfassung der Partien vom letzten Spieltag der
Regionalliga.”
@Andre: “Ich finds irgendwie arm, Gebühren werden ja gerade deswegen erhoben, um auch Nischenprogramme zu finanzieren.”
Ich finde den ZEIT-Kommentar mehr als ärgerlich. Nochmals zum mitschreiben: Radio Multikulti wird durch Funkhaus Europa ersetzt. Was also die multikulturelle Ausrichtung angeht, wird diese weiterhin abgebildet und in berlin zu hören sein, wenn auch weniger berlinspezifisch als bislang. Darüberhinaus hat der RBB Radio Eins, Inforadio, RadioBerlin 88,8 und Radio Fritz, also vier Sender!, die inhaltliche Bestandteile wie Reportagen u.ä. übernehmen können. Das es im gesamten RBB keine Sendeplätze für sowas gäbe bzw. nicht freizuschaufeln sind, stimmt so nicht. Wie Sternburg schrieb: vieles der Proteste die man jetzt hört, ist reinstes Gutmenschen-Posing.
ÖRs und Nischenprogramme hin und her: ein Programm das über 24h nur einen MA von 1,1% hat (MA 2008/I), sendet am Rande der Existenzberechtigung. Die Resourcen der ÖRs sind knapp bemessen und muss für jeden Euro den sie ausgeben, sich fragen, ob der Euro gut eingesetzt wird. Dies muss nicht immer in Massenprogrammen sein, aber irgendwann stellt sich einfach die Frage nach Verschwendung. Man muss akzeptieren dass es Sachen gibt, die noch nicht einmal von einer Minorität akzeptiert werden und darauf reagieren. Z.B. durch Programmreformen wie es bei der “Entwortung” der Klassikprogramme gemacht worden ist (dankenswerterweise haben viele Rundfunkanstalten parallel dazu reine Wortsender wie WDR5, NDR Info etc. aufgemacht)
Wenn im Tagesschnitt 28.000 Menschen Radio Multikmulti eingeschaltet haben, wieviele sind es dann spätabends oder in Nacht gewesen? Will man wirklich für ein paar Hundert Menschen in der Nacht ein Studio, einen Redakteur und schließlich die Ausstrahlung über UKW, Satellit und Kabel bezahlen? Wäre es nicht billiger für die hundert Leute einen iPod mit einer WorldMusic-Auswahl zu kaufen?
Der RBB ist zu der Feststellung gekommen, dass er es sich nicht mehr leisten kann. Das muss man so akzeptieren. Nachvollziehbar das man nicht per “Rasenmäher” quer durch alle Programme einsparen wollte. Die Forderung der Staat solle bei der Finanzierung einspringen, wie in der ZEIT geschrieben, zeugt von wenig Verständnis des Öffentlich-Rechtlichen Systems und seiner erwünschten Staatsferne. Und ich wüsste nicht, warum ich als NDR dem RBB sein radio Multikulti finanzieren sollte, wenn es mit Funkhaus Europa adäquaten Ersatz gibt.
(An dieser Stelle sich bitte diverse mögliche Reformvorschläge für das verfettete förderale System der ARD denken)
Ich kenne Funkhaus Europa nicht und war sicher auch nie einer der eifrigsten Hörer von Radio Multikulti, jedoch scheinen mir ja da inhaltliche Differenzen zu bestehen. So stand im Mittelpunkt von Radio Multikulti meines Wissens nach nicht nur die Weltmusikschiene, sondern vielmehr auch die Nachrichtenbits aus aller Welt mit konkretem Bezug zu Berliner Einwanderergruppen und vor allem auch in Fremdsprachen.
Zu den von dir genannten Radiosendern: Seit Jahren kämpfen die alle darum sich irgendwie von einander abzugrenzen. Insofern fiele es schwer, den nun brachliegenden Inhalt in a) einem Sender für eher gebildete, noch gerade hippe und wohlhabende Mitvierziger b) einem Sender ohne eine Minute Musik im Programm c) einem Schlagersender (?) oder d) einem Sender für 10 bis 17-Jährige unterzubringen. Folge: Die Hörerschaft geht verloren (wie gesagt die von mir nicht einschätzbare Übernahme durch Funkhaus Europa nicht einberechnet).
Ich finds halt einfach unangemessen, rein wirtschaftliche Argumente heranzuziehen, den eben diesem Denken will man ja mit dem Gebührensystem entgegenwirken. Sicher kann man auch verstehen, dass jemand seine Gebühren nicht ins Nichts gesendet sehen will, es gilt also abzuwägen. An dieser Stelle kommt dann auch der Zeitartikel zum Tragen, der halt über die Quantität der Zielgruppe hinaus auch die eventuelle integrative Komponente des Programms betont. Sicher kann man dies unter Gutmenschentun und ähnlichem Abtun, muss man aber nicht.
Für mich persönlich wiegt übrigens der Verlust von Polylux weit schwerer, allerdings würde ich mich hier der Argumentation der zu geringen Akzeptanz durch das Publikum eher öffnen wollen, da es nicht so ein ausgeprägtes Alleinstellungsmerkmal aufweist.
@Andre: Schau dir das Programm von Funkhaus Europa an. Es hat exakt die gleiche Ausrichtung wie Radio Multikulti, minus Berliner Lokalbezug.
Wen hat Radio Multikulti denn integriert? Das ist doch der Knackpunkt. Das Programm hat “niemand” gehört. 28.000 Zuhörer in einem Empfangsbereich von … wieviel? 3 Millionen?
Wenn es um Weltmusik geht, dann passt m.E. Radio Eins zumindest am Abend wie Faust auf Auge. Wenn es um Wortbeiträge geht, darf die Frage gestellt werden, ob man das Zielpublikum nicht eher dort erreicht, wo es sich eh rumlümmelt (e.g. die Jugend bei Radio Fritz), statt in “Ghettosender”.
Es ist ja kein Zufall das bei all den Radiosendungen die Radio Multikulti aus dem Ausland bezieht, nicht ein einziger reiner Worldmusic/Multikulti-Sender dabei ist. Es sind teilweise die Auslandssender (REE), teilweise private Jugendsender (Radio Nova), es ist das Klassik-Programm der Öffentlich-Rechtlichen (BBC 3), das Lokalprogramm der ÖR (BBC London), öffentlich-rechtliches Vollprogramm (WNYC/PRI, DRS3). Aber so ein Konstrukt wie Radio Multikulti (oder Funkhaus Europa) gibt es bei den anderen nicht.
Warum haben es andere Länder geschafft, solche Beiträge in ihren normalen Programmen zu integrieren, während in Deutschland dafür ein eigener Randgruppensender gebraucht wird? Wie integrativ ist Radio Multikulti, wenn es Radio Fritz nicht schafft öfters türkischen HipHop zu spielen????
Es geht nicht um “wirtschaftliche” Argumente, sondern dem Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen sein Publikum auch zu erreichen. Es geht nicht darum, dass man eine Mindest-Einschaltquote unterschreitet, sondern dass man sich fragen muss, ob bei 1,1% das Konzept schlichtweg falsch ist. RadioMultikulti agiert nicht in einem luftleeren Raum, sondern in einer sich wandelnden Medienlandschaft.
Die frendsprachigen Sendungen sind Überbleibsel der ARD-Sendungen für Gastarbeiter aus den 60er und 70er. Die haben aber inzwischen eine völlig andere Medienrezeption durch Schüssel & Kabel.
Dank Internet ist auch der Empfang von Weltmusik kein Problem. Man kann sich die Sendungen der BBC und Radio Nova dann auch direkt von der Quelle holen.
Damit bleibt eigentlich von dem Konzept von anno 1994 eigentlich nur noch der Punkt “Völkerverständigung mit Berliner Lokalbezug”. Und die Geschichte ist nicht aufgegangen. Wenn “niemand” den Sender hört, kann auch keine Integration stattfinden. Wenn der gemeine Türke lieber Energy, Kiss oder Fritz hört, wozu dann Radio Multikulti? Es ist ein Sender für Integration der letztendlich nur von Leuten gehört worden ist, die längst “integriert” gewesen sind.
Ich behaupte mal das eine ausführliche Berichterstattung der “Karneval der Kulturen” auf den diversen RBB-Radiosendern, angepasst an die diversen Zielgruppen jener Sender, effektiver ist, als 24h Radio Multikulti für die 1,1% bereits Bekehrten.
BTW: die ARD hat 67 Radio- oder digitale Sender (zirka 2-3 Dutzend Web-only Streams nicht mitgerechnet).
Frankreichs Radio France kommt mit 7 Senderketten aus, von denen eine Senderkette 49 Lokalsender hat.
Englands BBC hat 12 Senderketten, von denen eine Kette in 48 lokale Rundfunkstationen unterteilt ist (Radio Scotland & Co. habe ich den Local Radios zugeschlagen)
Beide Länder haben nur nationale Senderketten plus eine Kette die ausschließlich regional/lokal sendet. Kein anderes Land leistet sich den Luxus von zwei Multikulti-Sendern, fünf Infosendern, acht Klassikwellen, acht Jugendwellen, zehn Servicewellen (etc…).
Dem Argument der mangelnden Integrationsfähigkeit in Anbetracht des mangelnden Aufgreifens durch andere Radiosender (i.e. türkischer Hip Hop auf Fritz) kann man sich sicher anschließen. Ich denke halt nur dass da eine Klientel wegrationalisiert wird, der in der deutschen Medienlandschaft kaum Aufmerksamkeit zukommt. Eventuell zurecht, denn sicher machen Sat und Internet eine viel passgenauere Information und auch Unterhaltung möglich womit es unter Umständen tatsächlich nicht mehr zeitgemäß ist. Missfallen regt sich da trotzdem bei mir.
“Das es im gesamten RBB keine Sendeplätze für sowas gäbe bzw. nicht freizuschaufeln sind”
Guter Gedanke. Daß die entsprechenden Personen und Redaktionen wohl nicht etwa in andere Sender integriert (oder dem “Senderverbund” als gemeinsames zur Verfügung gestellt werden) lässt allerdings böses ahnen. Ob man nun von allen Halmen ein Stückchen wegrasiert, oder die völlig vertrocknete Pflanze in der dunklen Ecke komplett wegschmeisst – Rasenmäher bleibt Rasenmäher.
Insgesamt irgendwie schon wieder eine seltsame Diskussion (für mich jetzt): Ich stimme dir in allen deinen Aussagen zu, Kai, und trotzdem empfinde ich die Abschaltung des Senders als falsch. Würde wahrscheinlich anders aussehen, wenn die Abendschau (oder meinethalben ein Äquivalent, von mir aus sogar in diesem sog. ‘Internet’) es schaffen würde, mehr Bevölkerungschichten als den Südwestberliner Morgenpostleser zwischen 40 und 70 vom regionalen Geschehen zu unterrichten.
Jedenfalls bin ich der Meinung, daß die Zielgruppe durchaus auf sie zugeschnittene Angebote mit regionalen Bezug verdient hat. Ob es unbedingt ein eigener Sender sein muss ist so eine Sache. Es gibt ja hierzulande auch eine Gruppe von Leuten – die mir persönlich im Grad an Ausbildung und gesellschaftlicher Bedeutung deutlich überlegen sind – welche für die (von den Menschenrechten des Grundgesetz wohl nicht erfassten) Kinder ein eigenes Kindergrundrecht fordern.
So ist das hierzulande halt gerne: wenn man ein Problem sieht, wird gerne irgendetwas auf die vorhandenen Struckturen aufgepfropft. Und wenn man merkt, das das System als Ganzes ineffektiv arbeitet, wird gerne irgendwo ein Segment abgesäbelt, ohne die Grundstrukturen in Frage zu stellen.
Davon ab, btw und mal wieder unverschämt privat: woher kommen eigentlich diese intimen Kentnisse der Berliner Radiolandschaft? Kann man sich hier denn nicht _einmal_ über etwas unterhalten, ohne daß du gleich von allen umfassende Ahnung haben musst? Da wird ein Druck aufgebaut…
Radio, Baby. Ich habe mir zu meiner Konfirmation mit 13 einen Weltempfänger schenken lassen (Grundig Satellit 3400), QSL-Karten gesammelt, zwei Jahre später einen zweiten gekauft (Yaesu FRG-7700) und sogar ausprobiert mein Zimmer komplett mit Alufolie vollzuhängen um zu testen ob das eine gute Antenne gibt.
Das mit der Alufolie kann ich nicht empfehlen. Nicht nur weil es keine Wirkung hat, sondern im Winter bei aufgedrehter Heizung die in den Aufwinden flatternde Alufolie einen Höllenlärm macht.
Langer Rede kurzer Sinn: ich fühle mich dem Medium Radio sehr verbunden und fresse in mich per Satellit oder Stream alles hinein.
Coole Sache. Radio gehört auch für mich ganz sicher zu den interessantesten Medien mit den schönsten Möglichkeiten. Und es tut mir in der Seele weh, wenn ich sehe, mit was für einer automatisierten Scheisse dieses wunderbare, technisch so wunderschön einfache Medium heutzutage weitgehend vollgerotzt wird.
Naja, ich muss jetzt mal ebend zwei Stündchen schlafen (=ausnüchtern), um das Spiel drei halbwegs wach zu erleben (hoffentlich kommen die Gäste nicht zu früh). Aber schön zu sehen, daß da draußen immer noch jemand ist, der einen noch größeren Schatten hat, als man selber: “mein Zimmer mit Alufolie vollzuhängen”, meine Güte. :)