Six Nations 2008, #3: Frankreich – England

[22h41] Schönes Spiel. Die Engländer haben sich heute rehabilitiert. Zwar konnte man schon bei der WM gute Defensiv-Arbeit der Engländer sehen, aber das hatte mehr destruktiven Charakter. Anders heute: die Franzosen haben einiges versucht und die englische Abwehr stand trotzdem sehr sicher, sowohl individuell als auch als Mannschaftsteil.

Der Angriff der Engländer ist zwar weiterhin opportunitisch und nutzt vorallem die Straftritte von Wilkinson aus, aber trotzdem war auch das wesentlich mehr vorwärtsorientierter als noch zur WM.

Die Franzosen haben hier und da phantastischen Rugby angedeutet. Ich denke dabei vorallem an den gelegten Versuch. Die Engländer haben aber auch gezeigt, dass die Franzosen derzeit nicht viele Waffen im Köcher haben und nur wenig Variationsmöglichkeiten. Der genickbruch kam durch etliche Probleme im Gedränge. Trotzdem sehen die Perspektiven gut aus. Binnen 2-3 Spiele hat Lievremont sich komplett von der Vergangenheit Laportes emanzipiert und Parra zeigte für einen 19jährigen eine ganz, ganz große Partie.

Frankreich hat seine erste Niederlage bekommen. England und Irland stehen ebenfalls bei einer Niederlage. Dazu kommt noch das niederlagenlose Wales: vier Mannschaften haben zwei Spieltage vor Schluß noch alle Chancen auf den Titelgewinn.

[22h38] Endstand: 13:24 Wigglesworth, 79te Lange Ruck-Situationen vor dem französischen Malfeld. Im Laufe von 2-3 Minuten näherte sich England dem Malfeld auf 4, 3, 2 und 1m an, ehe Wigglesworth sich den Ball greift und den fehlenden Meter per Sprung überwindet.

Wilkinson kann noch die Erhöhung machen, bevor der Schiedsrichter die Partie abpfeift.

[22h35] Skrela kann einen Ball nicht festhalten und 4 Minuten vor Schluß bekommen die Engländer ein Gedränge 5m vor dem französischen Malfeld.

[22h32] 13:19 Yashvili 74te 6 Minuten noch zu spielen. Mit der Auswechslung von Parra und Trinh-Duc hat sich ein Bruch im französischen Spiel aufgetan. Fast so, als würde Lievremont das Spiel abschenken wollen.

Straftritt für Frankreich. Yachvili trifft.

[22h25] 10:19 Wilkinson, 68te Wilkinson mit einem sehr langen Straftritt, wieder nach französischen Problemen im Gedränge.

[22h23] #9 Parra und #10 Trinh-Duc werden ausgewechselt. Parra hat mir sehr gut gefallen. #21 Skrela und #20 Yachvili kommen rein.

[22h20] 10:16 Wilkinson, 64te Weiterhin ausgeglichenes Spiel. Die Franzosen sind bemüht das Tempo hoch zu halten. Alle Standards werden schnell ausgeführt. Nur selten bleibt man länger in Rucks. Pakete gibt es so gut wie keine. Lievremont bringt nun verstärkt frische Kräfte ins Spiel.

England bricht aber nicht zusammen, sondern kann mithalten. Man spielt sehr kontrolliert und in der Verteidigung vom Rückraum abgesehen keine Schwäche.

Wilkinson verwandelt einen Drop Kick und baut die Führung auf 16:10 aus. 15 Minuten zu spielen.

[22h16] England kann nun zum ersten Mal den Ball über 8, 9, 10 Phasen halten und nagelt die Franzosen hinten in ihrer Hälfte per Einwurf fest. 10:13, 20 Minuten zu spielen. Das Stade de France stimmt die Marseillaise an.

[22h14] So wie die Engländer viele Einwürfe versieben, machen die Franzosen im Gedränge viele Fehler. Ein solcher bringt nun wieder ein Straftritt von Wilkinson. Aus vermeintlich einfacher Position gerät der Straftritt zu kurz. Wilkinson damit 3 von 5.

[22h10] Engländer zum ersten mal nach langer zeit mal 60-90 Sekunden am Stück am Ball. Daraus resultiert ein Straftritt halblinks aus großer Entfernung und Wilkinson setzt den Ball zum ersten Mal daneben.

[22h07] Weiterhin nur Frankreich im Ballbesitz. Von den 10 Spielminuten in der zweiten Halbzeit gingen bestimmt 9 Minuten aufs Konto der Franzosen Die Ruck-Situationen werden komplett dominiert. Gut für England, dass die Tacklings alle, wirklich ausnahmslos alle sitzen.

So beweglich die Franzosen sich bei ihren Läufen geben: allzu häufig haben sie die Engländer noch nicht auf dem falschen Fuß erwischt.

[22h04] 10:13 Parra, 50te Frankreich setzt England weiterhin unter Druck. England bekommt kaum noch ballbesitz, verteidigt nur noch. Der 19jährige #9 Parra mitunter mit lautstarken Anweisungen an seine älteren Mitspielern.

Foul. Straftritt und der wird nun von #9 Parra himself ausgeführt. Von weit außen trifft er.

[21h59] Die zweite Halbzeit knüpft nahtlos an die erste Halbzeit an: hohes Tempo, kaum Stillstand. Langer Ball nach vorne getreten, #9 Wigglesworth wird ins Aus getackelt und Frankreich bekommt vor dem englischen Malfeld einen Einwurf, setzt sich dort fest.

[21h54] Ein französischer Alt-Internationaler verlangt in der BBC die Einwechslung von alten Kräften wie Skrela, die die Partie beruhigen soll, mehr Erfahrung in das junge Team bringen soll.

Es wird interessant sein ob die “alten” Engländer im Laufe der zweiten Halbzeit konditionelle probleme bekommen, bzw. ihren “traditionellen” Einbruch wie in den letzten beiden Spielen.

[21h45] Halbzeit 7:13 Ein sehr schnell geführtes, sehr gut anzusehendes Spiel. Frankreich mit dem ästhetischeren Angriff, England beeindruckend kraftvoll. Man beachte: England kann trotz des Tempos mithalten.

[21h31] 7:13 Wilkinson, 28te Die Franzosen geben schnell einen Straftritt ab und Wilkinson verwandelt aus großer Entfernung, weit außen.

[21h28] 7:10 Nallet 26te Standing Ovations im Stade de France. Einwurf in guter Feldposition bekommen. #9 Parra zieht eine kleine Orgie an kurzen, 2m weiten Pässen auf. Sehr präzise Pässe, instinktiv in den schwächeren bereich der englischen Abwehr rein. Sehr schnell, sehr fließend. Zwei Meter vor dem Malfeld bringen sie dann den Ball am Boden in einem Ruck voran und können sich ins Malfeld reinrobben ohne dass sich die Engländer wehren können.

[21h22] Die Engländer nehmen das Tempo der Franzosen auch in der eigenen Offensive auf. Das Spiel hat eine völlig andere Struktur als das extrem vorsichtig geführte WM-Halbfinale.

[21h18] England immer wieder mit enormen Problemen bei den eigenen Einwürfen.

Das Angriffsspiel der Franzosen, wie unter Trainer Lievremont gewohnt, sind schnell vorgetragene Kurzpassstafetten. Nichts zu sehen vom langweiligen Kickspiel unter Laporte.

Die Franzosen versieben einen langen Straftritt durch #13 Traille.

[21h14] 0:10 Wilkinson, 14te Die Engländer dominieren in den ersten Minuten durch ihre Physis, dominieren die Gedränge die die Franzosen häufig zusammenbrechen lassen (müssen).

Wilkinson scheitert mit einem Drop Kick, bekommt aber Sekunden später einen einfachen Straftritt.

[21h07] 0:7 Sackey, 5te Die Franzosen passen vor dem eigenen Malfeld quer. #10 Trin-Duc wirft auf #15 Heymanns. Zeitgleich kommt #13 Noon angeschossen und tackelt ihm den Ball aus den Händen. #14 Sackey reagiert am schnellsten und erobert den Ball im Malfeld. #10 Wilkinson macht die Erhöhung aus mäßig schwerer Position.

[21h05] Das Spiel wird auch im deutschen Fernsehen beim Reisegutschein-Sender ausgestrahlt, sogar im 16:9 oder Pseudo-16:9

[21h03] Heute nachmittag gab es zwei überraschend deutliche Favoritensiege: Wales – Italien 47:8 und Irland – Schottland 34:13

[21h01] Die Nationalhymnen sieht abgespielt, es gab zahlreiche gebrochene Knorpel in den Ohren zu bewundern. Das Spiel startet: das ungeschlagene junge französische Team mit neuem Trainer gegen die alten Hasen aus England.

[20h59] Moin.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Interessant dabei: “die schönste Ferienreise” sendet in Letterbox, France2 macht ein 16:10 daraus.

  3. Tolle Bilder, die DSF da geliefert bekommt, übrigens. Viele interessante Kameraperspektiven.

    Frankreich hat keinen Kick-Spezialisten in der Anfangsformation, dementsprechend selten kicken sie, und wenn, dann ziemlich schlecht. Bislang ist das der Unterschied, denn Wilkinson ist bei 100%. Frankreich wird wohl zwei, vielleicht drei Versuche mehr als England brauchen, um das Spiel zu gewinnen.