Sean Taylor erliegt seinen Schußverletzungen
Der Safety der Washington Redskins Sean Taylor ist in der Nacht seinen Schußverletzungen erlegen. Taylor wurde 24 Jahre alt.
Taylor wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag mit schweren Schußverletzung in seinem Haus in bzw. nahe Miami gefunden.
Die Details sind noch nicht offziell. Als Fakt steht fest, dass in der Nacht um kurz vor 2h die Polizei wegen einer Schießerei in die Straße gerufen wurde. Nach Schilderung eines Bekannten der Familie Taylor, wurden Sean Taylor und seine Freundin durch Lärm im Haus wach. Taylor griff zu einer Machete(!) die er neben sich im Bett hatte um nach dem rechten zu sehen. Dann wurden zwei Schüsse abgefeuert, von denen einer Taylor traf.
Sean Taylor wurde mit einer Schußverletzung am Bein oder der Leistengegend aufgefunden und bewusstlos per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Es wurde eine Arterie zerschossen und Taylor erlitt hohen Blutverlust.
Das Krankenhaus wollte gestern auf Bitten der Verwandtschaft keine Informationen über seinen Zustand geben. Verschiedene US-Medien berichteten dass sein Zustand “kritisch” sei. Im Laufe der gestrigen Tages trafen etliche Verwandte im Krankenhaus ein. Um 4h30 heute morgen auch Clinton Portis und Redskins-Besitzer Dan Snyder. Portis spielte mit Taylor an der Universität von Miami Football.
Bereits vor acht Tagen wurde im Haus von Taylor eingebrochen. Der Täter soll dabei ein Messer auf dem Kopfkissen von Taylor hinterlassen haben.
Sean Taylor hat an den letzten Redskins-Spielen wegen einer Knieverletzung nicht teilnehmen können. Er ist seit 2004 bei den Redkins und gilt als einer der besten Safetys der Liga, zuletzt mit einer ProBowl-Teilnahme belohnt. Wo aber Taylor war, war Stress nie fern. Taylor gehörte aufgrund seiner harten Hits zu den am häufigsten zu Geldstrafen verurteilten Spieler. 2005 wurde er auf Bewährung verurteilt, weil er einem Mann mit einer Waffe gedroht hat. Seine Teammitglieder bei den Redskins sprechen aber davon, dass er seit Geburt einer Tochter 2006 ein völlig veränderter Mann gewesen sei. Verwandte und Freunde zeichnen ein Bild des Privatmannes Taylor, das überhaupt nichts mit seinem Image auf dem Feld gemein hatte.
(Quellen: ESPN/AP, Miami Herald, Washington Post, Sean Taylor-Timeline in der Post)
Reaktionen
Erst einmal mein Mitgefühl, aber es ist auffällig wie oft NFL Spieler in solche Handlungen verstrikt sind.
Ausserdem wie jedesmal bei solch trauigen Anlässen mein Rufen im Walde nach anderen Gesetzen im land der Cowboys.
Wenn ich keine Knarre habe kann ich auch keine abfeuern.
Aber die Herren(und Damen) im Land der unbegrenzten Möglichkeiten werden es nie lernen egal wieviele Tote durch Waffengewalt es gibt.
Gleichzeitig muss man allen Stimmen die zwischendurch in diesem unserem Lande ertönen, nach einer laxeren Haltung gegenüber Schusswaffen, eine Absage erteilen.
Ich habe noch nie eine Schusswaffe besessen und habe diese noch nie vermisst.
Wie gut, dass die nächste Fußball-WM nicht in den USA stattfindet. Bei der Sicherheitslage.
Unter dem Gesichtpunkt sage ich nur BURGSTALLER.
Ich weiß, vor dieser Bemerkung sollten erst einmal drei Seiten mit Mitgefühl, Relativierungen und “über-Verstorbene-kein-schlechtes-Wort” und so stehen. Möge sich der geneigte Leser bitte denken. Genau wie die obligatorische “Ich-habe-ja-eh-keine-Ahnung”-Formulierung.
Aber: Wie muss man drauf sein, um bei Einbrechern im Haus mit einer Machete in der Hand nach dem Rechten zu sehen? In einer Stadt mit der Schusswaffen- und Gewalttäterdichte von Miami? Wie groß ist in dieser Situation die Wahrscheinlichkeit, erschossen zu werden? Nahe 1, vermute ich.
Ähnlich wie beim Freund des Hundesports scheint mir hier (auch) ein gewisses Gefühl der Unangreifbarkeit der geradezu grotesk privilegierten NFL-Stars mitzuspielen.
Wie ich darüber denke, wenn ich mit einbeziehe, daß anscheinend erst eine Woche vorher jemand extra bei ihm einstieg, nur um ein Messer auf seinem Kopfkissen zu vergessen (Hallo? Wieso nicht gleich einen Pferdekopf? Schon mal das Wort ‘Personenschutz’ gehört?), darüber will ich jetzt gar nicht nachdenken.
Öhm, evtl war die Machete das “Messer” auf dem Kopfkissen und er wollte das vergessene Sammlerstück nur zurückgeben? ;)
Zur Machete: vielleicht durfte er keine Schusswaffe besitzen (z.B. Bewährungsauflagen), also hat er das nächstbeste genommen, um seine Familie vor Einbrechern oder herumstreunenden Krokodilen zu beschützen. Und die Machete hatte er nicht im Bett, sondern unter dem Bett. Vorsicht beim Übersetzen. :)
Ansonsten, sternburg: es ist wohl nicht so, dass Taylor die Machete schwingend durch sein Haus gerannt wäre und “Komm her, du kleiner Gelegenheitsdieb, ich zieh Dir das Fell ab!” gerufen hätte. Der glaubhaften Aussage seiner Freundin zufolge wurde er noch im Schlafzimmer erschossen. Und wenn jemand nachts mit lautem Gepolter auf dein Schlafzimmer zu stürmt und die Tür eintritt, will er dich vermutlich eh umbringen. Machete hin oder her.