NFL 2007/08, #11: Preview
Kurioser 10ter Spieltag. Cleveland gibt in Pittsburgh ein sicher geglaubtes Spiel aus der Hand. Indianapolis‘ QB Manning wirft 6 Interceptions in San Diego, aber seine 23-Punkte-Aufholjagd scheitert erst 91 Sekunden vor Schluß am verschossenen 29yd-FG von Vinatieri. New Orleans schenkt zuhause den sieglosen St. Louis Rams ihren ersten Saisonsieg, während Miami dank eines Buffalo 34yds-Field Goal 46 Sekunden vor Schluß weiter sieglos bleibt.
Dallas machte den NY Giants rüde klar wo es in der NFC East lang geht, während sich Green Bay weiterhin als das einzige Team auf gleicher Augenhöhe mit den Cowboys behauptet.
Was sind die Lehren aus der 10ten Woche? Pittsburgh zeigt Hartnäckigkeit und positioniert sich immer mehr als das Team, dass den Patriots und den Colts ein Bein stellen könnte. Bei den Indianapolis Colts weiß man derzeit noch nicht, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist. Nach den zahlreichen Ausfällen ist es eine grandiose Leistung der Colts, dass sie sich trotz 6 INTs noch an die Chargers herankämpfen konnten. Andererseits ist die Situation in der AFC South mit Jacksonville und Tennessee nur ein Sieg dahinter, sperrangelweit offen und die Verletztenliste bleibt lang. Immerhin haben sie nun den schwersten Teil ihres Schedules hinter sich.
In der AFC West hat sich die Tabelle binnen einer Woche fast komplett umgekrempelt: San Diego vor Denver vor Kansas City. Das Problem bleibt weiter dass keine der Mannschaften konstant gute Leistungen abrufen kann. Der Sieg San Diegos über Indianapolis täuscht: die 23 Punkte resultierten fast alle aus Colts-Geschenken: retournierter Kick Off, retournierter Punt, Manning-INT der 12 Plays später von Tomlinson reingetragen wird,
Es ist auch das Comeback der geschassten QBs gewesen bzw. wird es werden. Für Chicago musste nach Verletzung von Griese Rex Grossman ran, für Oakland wird ausgerechnet gegen Minnesota wieder QB Culpepper spielen, ebenso wie Byron Leftwich für Atlanta. JP Losman hat in Buffalo nach Verletzung von Edwards sich seinen Startplatz wieder geholt, David Gerrard wird am Sonntag für die Jags statt Quinn Gray starten. QB Trent Dilfer wird für den schwächelnden und angeschlagenen Alex Smith bei den 49ers übernehmen. Gleiches gilt bei den Ravens für Kyle Boller der das Zepter vom alternden Steve McNair übernimmt. Bei den Texans übernimmt der wieder genesene Matt Schaub für Sage Rosenfels. Für Kansas City wird QB Brodie Croyle für Huard seinen ersten NFL-Start absolvieren. Nicht geschasst, aber auch debütierend: QB John Beck bekommt in Miami den Vorzug vor Cleo Lemon.
Das macht nicht weniger als zehn Quarterback-Wechsel für dieses Wochenende.
Detroit Lions – NY Giants (So 19h) – Interessanter Quervergleich der beiden Mannschaften die 6-3 sind und derzeit die besten Chancen haben, per Wild Card in die Play Offs zu kommen. Die NY Giants wurden am Sonntag von Dallas neu geerdet. Die Defense wirkte irdisch und die Offense im Pass-Spiel zu eindimensional nachdem der angeschlagene WR Burress weg vom Fenster war. Ein Shockey reichte nicht aus.
Nun kommen die Detroit Lions, eines der Überraschungsteams der Saison. Die Lions versuchen gar nicht erst den Eindruck zu erwecken, als hätten sie ein Laufspiel: 8 Rushes (auf 5 Spieler verteilt, für minus 18yds) stehen 45 Passversuchen gegenüber. “Greatest show on earth”-Mike Martz at work: vier hochkalibrige Receiver: McDonald, Furrey, Jones und Williams. Ich hätte allerdings den biederen Kitna nie für den Typen gehalten, der einen Warner-look-a-like abgibt.
Dallas Cowboys – Washington Redskins (So 22h) – Die Redskins sind so ein Team, den ich ihren 5-4-record nicht abnehme und schon gar nicht dass sie legitimer Wild Card-Anwärter sind. Je nachdem wie zuvor New York spielt, kann in der NFC East eine Vorentscheidung fallen. Spätestens nach dem Ausfall von S Sean Taylor dürften sie gegen das Pass-Spiel der Cowboys keine Chance haben.
Buffalo Bills – New England Patriots (So/Mo 2h15) – NBC hat sich dieses Spiel dank “Flex Scheduling” kurzfristig gegriffen, u.a. weil man den Buffalo Bills nach ihrem harten Fight gegen die Dallas Cowboys im Monday Night Game ein Potential zum Upset gegen die unbesiegten New England Patriots zutraut.
Jacksonville Jaguars – San Diego Chargers (Mo 16h) – Zwei Überraschungssieger vom Wochenende (zumindest für meinen Geschmack). Gut, der Chargers-Sieg war billig (s.o.), aber die Jags haben mich wirklich überrascht wie ihre Defense die Titans, namentlich das uninspirierte Titans-Laufspiel, in Schach halten konnten.
New York Jets – Pittsburgh Steelers (Mo 18h30) – Solange es keine Überraschung gibt, ist es eine Übertragung deren einzige Existenzberechtigung der Umstand ist, dass es das einzige 16h-Spiel von CBS ist und NASN daher keine Wahl hatte.
Denver Broncos – Tennessee Titans (Mo/Di 2h30) – Ein Spiel der Marke: “in all ihrem Elend interessant“. Aus den Broncos wird man diese Saison nicht schlau, zu inkonstant ihre Leistungen. Vom Profil der Broncos-Defense sollte ihnen die lauflastigen Tennessee Titans eigentlich überhaupt nicht schmecken (zweitschlechtestes Team bei rushingYds/Spiel). Die Titans-Offense wirkt ratlos, die Leistungen von QB Vince Young stagnieren (4 Pass-TDs, 2 Lauf-TDs, 10INTs, ein Drittel weniger Lauf-Yds/Spiel, 5% weniger Pass-Yds/Spiel). Alles steht und fällt mit den Leistungen von RB LenDale White und Chris Brown.
Reaktionen
Nach diesem Wochenende sollten wir die play-off Teams wetten. Mal sehen, wer am meisten Treffer hat.
Habe das Spiel nicht gesehen, aber wir geht das? Kitna wirft 380y für gerade mal 10 Punkte? Ansonsten Respekt an die Packers, wenn Favre keine Fehler macht, sind die wirklich gut. Nur noch ein Sieg von den Play-offs entfernt, wer hätte das vor der Saison gedacht? Ich denke die Packers werden noch besser, wenn es Richtung superbowl geht. Mein Außenseiter bleibt am Leben, die Vikings. Ein Team das zeigt, das auch Laufspiel schön sein kann.