81.000? What happened?
Im offiziellen Gamebook (PDF) wird die “Paid Attendance” der NFL-Partie Miami Dolphins – NY Giants im Londoner Wembley Stadium mit 81.176 Zuschauern angegeben, was auch durch die Übertragung bestätigt wurde: weite Teile des unteren Ranges auf einer der Tribünen wurden mit Planen kaschiert.
Warum? Hat man tatsächlich es nicht geschafft 90.000 Tickets zu verkaufen, nachdem man noch im Mai jubelte, dass 40.000 Tickets in nur anderthalb Stunden weggingen? Gab es irgendwelche organisatorischen Gründe für den freien Platz oder hat man tatsächlich 9.000 Tickets nicht an den Mann bringen können? Nur 40.000 weitere Tickets in den fünf Monaten von Ende Mai bis Ende Oktober???
Ehrlich: wenn die NFL nach all dem Boohay in den letzten Monaten bei den Fans und in den letzten Tagen in den englischen Medien es nicht geschafft hat Wembley voll zu kriegen, ausgerechnet im Land mit der besten NFL-Versorgung in Europa, in einem Land ohne Sprachbarrieren und in einem Land das hohe Eintrittspreise gewohnt ist, dann hat die NFL in Europa ein ernstes Problem.
Reaktionen
Vielleicht haben die ja das Stadion so gebaut, daß die unteren Ränge vollgeregnet werden und deshalb nicht verkauft wurden ;).
Ich find’s aber sowieso schon überraschend, daß in Europa zum Football 80.000 Leute gehen…
Right now the conference Play the Game are being held in Iceland. The conference goes a bit deeper into the dark sides of sports – doping, corruption and child abuse.
If you are interested in reading the news from the conference – e.g. the interview with Jörg Jaksche – at our web site.
Best regards
Staff at thepulse2007
ich habe irgendwo gehört, dass es angeblich für das spiel eine million vorbestellungen gegeben hat.
ich vermute, dass die unteren ränge abgedeckt wurden, weil die wohl sichteinschränkend gewesen wären weil ja entlang der linie die beiden teams mit all ihrem zeugs rumstehen.
wenn man von einem vollen fassungsvermögen von 90.000 ausgeht, würde das mit den abgedeckten plätzen eine erklärung für die fehlenden 9.000 bieten.
Es wäre erstaunlich, weil in den Medien bis zum gestrigen Tag immer von “90.000er”-Capacity die Rede war. Kann aber natürlich möglich sein.
@thomas,
solche Tickets werden mit Nachlaß und dem Vermerk “Sichtbehinderung” verkauft.
@kai,
Ja, die NFL hat ein Problem. Außerhalb Englands fand das Spiel schlicht nicht statt.
Einige Randnotizen und ein paar Blogs, ein paar Beiträge (3 Zeiler) in Tageszeitungen. Europa wird so jedenfalls nicht erobert. Ganz davon abgesehen, dass das Spiel wohl eher Antiwerbung für American Football war, so ganz ohne “Luftangriff”.
am besten waren die Kommentatoren, die beim Abknien Mannings auf die Buuuhhh Rufe der Zuschauer eingingen und meinten, “ob sie es verstanden haben, das sehen wir doch jede Woche drüben in US. Aber hier muss was los sein, das verstehen die Europäer nicht….!” richtig verstanden?
Und Goddells Aussage während des Spiels im Booth waren auch eindeutig. Erstmal analysieren und eine für meine Begriffe definitve Absage an ein Spiel in Deutschland…!
Die BBC deutet das Thema an:
Wenn man sich bei nfluk.com einliest, fragen sich dort im Forum die Leute auch wie es zu der überschenden Zuschauerzahl kommen konnte. Neben den verdeckten bereichen wird auch von vielen leeren Sitzen in den Blöcken gesprochen und von einem sehr aktiven Schwarzmarkt trotz einiger Vorkehrungen.
Die große Unbekannte: waren die Ticketabkäufe und Verkäufe von Merchandising und damit der Erlös aus der Veranstaltung nicht vielleicht doch groß genug um die Veranstaltung zu wiederholen?
Außerhalb Englands fand das Spiel schlicht nicht statt.
Och, ein paar Schotten und Waliser werden das auch schon mitbekommen haben ;-)
Zumindest an eine kurze Erwaehnung bei Five Live kann ich mich erinnern. Und das kann man auch in Schottland und Wales hoeren (wenn man nicht gerade durch irgendein Tal faehrt wo’s keinen Empfang gibt).
@dröhn: der bericht der bbc bestätigt eher meine annahme, dass man die untersten reihen gar nicht in den verkauf gegeben hat, weil man einfach nichts gesehen hätte.
das hab ich auch mal bei u2 in berlin erlebt, dass plätze, welche die sicht auf die bühne aufgrund der sound/licht-zelte behindern, abgesperrt werden (und das obwohl sie mitten im oval sind
ich denke, dass ganze muss realistisch betrachtet werden: es war einmal ein erster versuch und jede zeile in europäischen medien (auch wenn es nicht allzu viele waren) hat sich gelohnt. Was hätte man sich denn erwartet? Dass plötzlich wegen einem regular-season spiel zweier durchschnitts-teams 40 tv-sender vor ort sind und berichten als wär olympia?
In einem Thread auf NFLUK wird inzwischen bestätigt, dass die mit der Plane abgedeckten Plätze in der Tat wegen der Sichtbehinderung nicht in den Verkauf gegangen sind. Allerdings soll es sich dabei nach übereinstimmenden Schätzung um knapp 3.000 Plätze gehandelt haben.
Die anderen 5-6.000 freien Plätze sind also nicht verkaufte Plätze gewesen (vgl. “Paid Attendance”), dazu kommen noch die Tickets die Schwarzmarkthändler nicht losticken konnten.
Wie gesagt: das ist nach allen Zahlen die im Vorfeld gestreut wurden, eine große Enttäuschung.
Ob sich der Event trotzdem für die NFL gelohnt hat, steht auf einem anderen Papier…
Die in der Öffentlichkeit immer gestreuten Zahlen über das überaus große Interese haben mich schon vorher gewundert. Habe Bekannte, die das Spiel besucht haben, und bei der Internetbuchung keine Problem wie zB bei der Fußball-WM mit der Ticketbestellung hatten (na gut, abgesehen von einem längeren Serverausfall). Das bisher schwache Abschneiden der Dolphins dürfte ein weiterer Grund gewesen sein.
Ich hab mich am 6. Februar für den Kauf von zwei Tickets auf der Website registriert, hab dann eine Bestätigung erhalten, dass man sich “im Frühjahr” bei mir melden würde. Am 8. Mai kam ein Email im dem stand, dass sich der offizielle Kartenpater Ticketmaster “in Kürze” bei mir melden würde, falls ich zu den “Glücklichen” gehören sollte die eine Karte kaufen dürfen. Und das war dann das Ende.
Wenn es also freie Kartenkontingente gegeben hätte (weil einige der “Glücklichen” ihre Karten dann doch nicht wollten), dann hätte man doch sicherlich die vorregistrierten Interessenten erneut kontaktiert?
hier sind übrigens die entscheidenden Bilder, die uns FOX vorenthalten hat….:
via Uni Watch
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Mir gings wie Mifro.
Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass tatsächlich Karten nicht verkauft wurden.
Neben den Schwarzhändlern hat es wohl das Problem gegeben, dass ein Großteil des Kontigents für die USA nicht verkauft wurden und zu spät nach Europa zurückkamen. Weswegen es wohl gestern Tickets an der Tageskasse gab, aber nur wenige davon gebraucht machten, weil niemand erwartet hatte, dass es noch Karten gäbe.
Sagt man jedenfalls in den Kommentaren des Guardians
NFL-Football interessiert in Europa doch ech keine sau, ist doch wie schach auf grünen rasen. man sitzt drei stunden im stadion bei 60 min Spielzeit, da sieht man mal wie blöd die Amis sind.
Hätte ich das mit den Schwarzmarkttickets früher mitbekommen, wäre ich hingefahren. So habe ich mich gestern doch etwas geärgert, als ich die leeren Sitze sah. Ich hatte gestern Abend noch einen Agebturbericht aus den USA gelesen, wo sich die Spieler eher unzufrieden über das Experiment geäußert haben. Aber sie werden es wohl am Ende nicht entscheiden, ob es nächstes Jahr noch mal probiert wird.
Goddells Aussage würde ich auch mal so interpretieren, dass Deutschland nicht unbedingt eine Chance bekommt. Zudem hatte ich in den letzten Tagen gelesen (weiß nur nicht mehr wo), dass ein Deal mit Jacksonville und Washington über das nächste Spiel bald festgezurrt werden soll. Das Spiel soll dann wieder in London stattfinden.
Doch, mich und noch viele andere interessiert dieser Sport seit vielen Jahren.
Warum wohl wird in diesem Blog so viel über diesen Sport berichtet?
Wenn man den Sport nicht kapiert oder kapieren will, dann sollte man auch nicht darüber lästern. Und wartet einfach noch ein paar Jahre ab, dann gibt es Fussball auch mit mehreren Pausen, damit ja genug Werbung eingeblendet werden kann und die Herren “Krieg nie genug”-Spieler sich noch eine weitere Ferrari-Garage zulegen können… Wie war gleich nochmal der Spruch aus “Any given sunday”? Der grösste Fehler war es dem Fernsehen/Werbung die Oberhand im Football zu geben…dass wird definitiv auch im Fussball so kommen!
Ehrlich gesagt kapiere ich überhaupt nicht dass sich so gut wie keiner darüber aufregt dass die Spieler und ihre Spielerberater mit ihrer unersättlichen Gier dabei sind den Fussball zu zerstören. Warum wohl wird alles teuerer? z.B. PayTV. Oder warum wohl möchten die Vereine immer mehr Geld über die Fernsehverträge. Doch nur weil die Gehälter der Spieler international explodieren. Es wird Zeit für ein SalaryCup im europäischen Fussball um die Gehälterexplosion zu stoppen.
Die New York Times hat sich in einem lesenswerten Artikel mit dem Thema NFL in London befasst. Tenor: Das kann was werden.
http://www.nytimes.com/2007/10/29/sports/football/29vecsey.html?_r=1&ref=sports&oref=slogin
Also wenn man nach Tag 1 des American Football D-Day`s ein kleines Resümee ziehen kann dann wohl dieses
– unter den Knebel- und Würgbedingungen der NFL (keine Stadionmiete, alle Ticketeinnahmen an die NFL, freie Kost- und Logis der Teams sowie Übernahme der Reisekosten der Teams) hat sich für die NFL dieses Spiel sicherlich gelohnt
– ob die schwarze Zahl unter dem Strich so groß ist wie bei einem regulären Spiel in den Staaten dürfte aber zumindest fraglich sein
– ob mit jährlich wechselnden Teams an möglicherweise jährlich wechselnden Spielorten der Faktor Fan Identifikation erhöht werden kann darf man ruhig auch mal zur Debatte stellen
– ob Europa, wie vollmundig vorher angekündigt, mit solchen Veranstaltungen wie gestern “erobert” werden kann ist mindestens äußerst fragwürdig
Für mich bleibt als Fazit, AF bleibt außerhalb Nordamerikas ein absolutes Randgruppeninteressenthema für wenige “Insider und Fachleute”. Auf AF zu solch kolonialistischen Bedingungen wie es die NFL vorgibt kann ich in Deutschland getrost verzichten. Geh woanders melken, NFL.
Also ich fand schon, daß das Stadion ausverkauft ist. Im Gegensatz zu anderen größeren Spielen (vor allem beim Fussball), waren mit Ausnahmen keine größere freie Sitzblöcke zu sehen. Die Abdeckungen, wie bereits bestätigt, dienten der “guten” Sicht, wobei gerade eigentlich auf der Insel solche Plätze mit besonderem Hinweis auch verkauft werden. Ausserdem ist hinter dem Tor die Behinderung wesentlich geringer als auf der Längsseite.
Ansonsten fand ich, daß man schon in ganz London bemerkt hat, daß das NFL-Spiel stattfand. Immer wieder Leute mit Trikots, in Pubs, auf denen Sky lief kam ständig der Spielteaser. Auf der Titelseite der Financial Times Weekend war ein Bild zum Spiel. Im Stadion selbst wurde zumindest der Merchandisingstand an meinem Block leer gekauft und die Belagerungen der mobilen Stände vor dem Stadion nach dem Spiel dürften auch für genügend Umsatz gesorgt haben. Auch das offizielle Programmheft mit Dolphins Towel ging für 10 Pfund/Heft weg wie warme Semmel.
Wermutstropfen war einzig das schwache Spiel, womit man ein halbes Jahr vorher ja auch nicht rechnen kann.
Mal interessehalber, in welcher Preisspanne lagen die Tickets etwa?
So berichtet die “große” Berliner Morgenpost über die NFL in Europa…..Link
Soviel zur medialen Beachtung!
Vielleicht nur mal zum Ausverkauf des Stadions. Wenn man tatsächlich nicht alle Tix losbekommen hätte, wieso wurden dann so viele interessierte bei Ticketmaster nicht berücksichtigt? Ich persönlich kenne einige die keine Chance auf eine KArte hatten und war selber auch darunter. Ich bin nur durch Glück und Freundlichkeit eines Mitmenschen noch an Tix gekommen, wieso sollte das so sein wenn es noch Karten gegeben hätte? Ich denke das die leeren Plätze eher dem Shcwarzmarkt und evtl. kurzfristig doch verhinderten Ticketbesitzern geschuldet waren. Wobei es bei uns in der Nähe keine leeren Plätze gab.
Das Spiel ansich war zum abgewöhnen und enttäuschend war das es weder PYro für Punkte des Heimteams, noch einen Flaggenträger oder nen Tunnel gabe. Auch die Fanparty war nix.
Unterm Strich muss ich sagen das ich nicht nochmal nach London fahren würde, außer Philly käme, weil es einfach zu teuer ist. Der aberwitzige Pfundwechselkurs und die abenteuerlichen Lebensmittelkosten etc. machten das Wochenende eigentlich teurer als direkt ein Spiel in den USA zu besuchen. Trotzdem bereue ich es nicht, aber regelmäßig London? Das sollte man sich gut überlegen.