Rugby-WM 2007, Viertelfinale: Neuseeland – Frankreich

[22h54] 1tes Halbfinale nächsten Samstag 21h. England – Frankreich. Die Experten auf ITV sind völlig fassungslos. Wie es jemand in den Kommentaren schrieb: ein Waterloo für die Südhalbkugel.

Morgen versuchen sich drei Teams der Südhalbkugel: Südafrika – Fiji und Argentinien – Schottland.

Und hey: möchte irgendjemand der Anwesenden die Hand ins Feuer legen, dass es am Ende nicht vielleicht doch die Argentinier werden?

Übrigens ist der Hype in Argentinien inzwischen auch hinreichend groß: um nicht mit dem Rugby-WM-Viertelfinale zu kollidieren, wird das legendäre Derby Boca Juniors – River Plate um zwei Stunden vorverlegt.

[22h47] Das ist unglaublich. Man ist in den Samstag reingegangen in der Erwartung das heute ein Halbfinale Australien – Neuseeland rausspringt und am Ende werden es die europäischen Altmächte England – Frankreich.

Unglaublich.

Und Neuseeland… was soll man sagen… Die haben alle Rugbynationen in den letten 18 Monaten PULVERISIERT. Noch im Sommer verlor Frankreich (besser: eine B-Elf) in Neuseeland mit dem Rekordergebnis von 10:61.

Meine Fresse, die WM wird ja immer besser. Morgen sind Fiji und Argentinien gefordert.

[22h46] Endstand 18:20 Jaaaaaaaaaaaaa!

[22h45] 45 Sekunden vor Schluß versuchen die Neuseeländer mit McAlister einen schweren und/oder idiotischen Drop Kick der links vorbei geht.

[22h43] Schwacher Befreiuungsschlag von Dominici. Einwurf Neuseeland an der 22 von Frankreich. Noch 90 Sekunden.

[22h42] Noch zweieinhalb Minuten. Die Franzosen unter Druck, machen aber kein Foul. Und wieder Ballverlust der Neuseeländer.

Zwei Punkte Abstand. Werden die Neuseeländer irgendwann einen Drop Kick versuchen?

[22h40] 23te Phase. Einieg Neuseeländer sind völlig alle, können kaum noch geradeaus laufen. Sie machen Meter um Meter gut und verlieren 2m vor dem Malfeld den Ball. Michalak kann den Ball raustreten.

[22h39] Die Neuseeländer wühlen sich wieder nach vorne. Bereits die 16te Phase und das hohe Risiko für die Franzosen sich einen Straftritt einzufangen.

[22h36] Der Glatzkopf mit Brille der da auf der Tribüne immer wieder eingeblendet wird, ist der Nationaltrainer Bernard Laporte, der nach Ende der WM als Sportminister ins Kabinett von Nicolas Sarkozy wechselt. Diese Ernennung hat Sarkozy vor Monaten bei Ernennung des Kabinetts bekanntgegeben, aber man ließ die Funktionen wegen der WM solange ruhen. Von daher ist ein gutes Abschneiden der französischen Nationalmannschaft auch ein kleiner politischer Sieg für Sarkozy.

[22h31] 18:20 69te, Bonnaire Die Franzosen bringen den erfahrenen Michalak rein, der jahrelang die Nummer #10 für Frankreich spielte. Michalak ist zwar auch zu einer Werbeikone wie Wilkinson geworden, aber war nie die soveräne Schlüsselfigur.

Nun leitet Michalak einen schnellen Gegenangriff ein. Sehr schöne Beinbewegungen um Tacklings aus dem Weg zu gehen und in dem Moment wo er getacklet wird, hat er sogar das Auge im Fallen auf Bonnaire abzugeben.

Das ist das alte klassische französische Spiel dass da wieder erwacht: flink wie Hasen.

[22h25] 18:13, 63te Beide Mannschaften geben derzeit 150% ihrer Kraft. Jeder Meter ist schwer erkämpft. und so treiben die Neuseeländer den Mal Meter um Meter gen Malfeld entgegen. #8 So’oialo bringt den Ball gegen zwei Franzosen ins Malfeld. McAllister misslingt die Erhöhung.

Es ist das reine Kraftspiel geworden.

[22h23] Die Franzosen sind aggressiver geworden. Chabal steigt in den neuseeländischen Ruck ein und reißt den Ball aus den Händen, geschätzte 47 Neuseeländer die an seinen Beinen hängen und gefühlte 103 Franzosen die Chabal zur Hilfe eilen. Um jeden Ball wird verbissen gekämpft. Das Spiel ist auf dem Boden an Intensität kaum zu toppen.

[22h21] Gesangsschlachten im Stadion. Auf “Allez les Bleus” kommen englische Anfeuerungsrufe.

Die Neuseeländer suchen die Entscheidung weiterhin ausschließlich per Kraft, mit Rucks und vielen Phasen.

[22h19] Die Neuseeländer auf der Ersatzbank sehen erschöpft und fassungslos aus.

[22h15] 13:13, 55te Wir haben ein Spiel, Freunde! Dusautoir legt den Versuch. Beauxis tritt die Erhöhung gegen den Innenpfosten.

Die Franzosen haben plötzlich das Spiel nach vorne schnell gemacht, agierten mit Läufen und weiten Pässen. Die zeitstrafe von McAlister scheint nun vorbei zu sein und die Neuseeländer wechseln grad massiv aus.

[22h13] Die zweite Halbzeit wird inzwischen von Kraft, von Power dominiert, wo die Neuseeländer noch in der ersten Halbzeit das Passspiel suchten.

Die Franzosen haben inzwischen Chabal und Szarzewski gebracht. Jedesmal wenn er am Ball ist, heißt es “Ohhhhh, Uhhhh”.

[22h10] Riesensturmdrang der Neuseeländer, die sich nahe dem französischen Malfeld festbeißen und 18, 19 Phasen spielen, den Ball am Boden nageln um wieder mit Schwung in die Franzosen reinzukrachen. Doch die Franzosne stehen sicher. Dann wird ein kurzer Pass versucht, der allerdings im Malfeld einem Frazosen in die Hände fällt, der den Ball totmachen kann. Scrum für die Franzosen.

[22h03] 13:6, 47te Beauxis Nach einem Fehler der Neuseeländer wacht die französische Mannschaft auf, kann den Ball tief in die Hälfte treten und hinterherrennen. 10-20 Sekunden später bekommen die Franzosen einen Einwurf in Neuseelands 22. Das Publikum wacht auf.

Das Gedränge können die Franzosen gen Malfeld treiben. Zwei Meter vor dem Malfeld spielen die Franzosen raus und versuchen in das Malfeld zu chippen. Der Franzose der hinterherrennt, wird von #12 McAlister aus dem Verkehr gecheckt und sieht dafür Gelb = 10 Minuten Zeitstrafe. Eine sehr umstrittene Strafe nach Ansicht der ITV-Kommentatoren.

Beauxis trifft den Straftritt.

[22h01] Eine einzige Auswechslung: die Franzosen bringen #17 Poux für #1 Milloud, der angeschlagen ist.

[21h46] Halbzeit 13:3 Die Franzosen versuchten sich in der neuseeländischen 22 festzubeißen, aber ein Straftritt von Elissalde geht daneben. Bei einer zweiten Gelegenheit verliert man den Ball und nun gibt es vor Halbzeit den ersten gelungenen Tritt von Beauxis.

[21h41] Weil in den Kommentaren über die “Kackstellung” vom Volksheld Johnny Wilkinson diskutiert wurde:

[21h38] 13:0 31te Carter Carter wieder mit einem Straftritt.

[21h31] Beauxis versiebt einen schweren Straftritt.

[21h28] Völlige Stille im Stadion. Davor lag das Übergewicht leicht bei den neuseeländischen Fans.

Derzeit wieder ein Abtausch von hohen Kicks zur Verbesserung der Feldposition und in der Tat gelingt den Franzosen (zum zweiten Mal) ein fabulöser Tackle und diesmal sogar mit Ballbesitz. Frankreich tief in der neuseeländischen Hälfte.

Eine Überlegung vor dem Viertelfinale war: sind die Neuseeländer zu leicht durch ihre Gruppe durchgekommen? Wie würden es die Neuseeländer verkraften nun auf einmal auf einen “echten” Gegner zu treffen. Antwort: 10:0.

[21h24] 10:0 17te McAlister Kurz danach ein ähnlich gearteter Angriff, nur dass der Durchbruch diesmal über die Mitte kam und McAlister sich anfangs nur drei Franzosen gegenüber sah, trotzdem festgenagelt wurde, aber sich per Doppelpaß befreien konnte und 1m vor dem Malfeld gelegt wurde, aber den Ball noch über die Linie brachte.

[21h22] Die Neuseeländer sind mit ihren kraftvollen Läufen und Kurzpässen durchgebrochen, aber ein Versuch durch Williams wurde nicht gewertet, da er ins Aus getacklet wurde.

[21h17] 3:0 Neuseeland, 14te durch Karter Straftritt für Neuseeland und Carter verwandelt aus sehr zentraler Position. Die Franzosen konnten die Neuseeländer teilweise bis auf 40m zurücktreiben, aber begangen beim zweiten Anlauf der Neuseeländer einen Flüchtigkeitsfehler zum Foul.

[21h14] Das Spiel läuft größtenteils in der neuseeländischen Hälfte ab. Die neuseeländischen Kicks werden gut von den Franzosen beantwortet.

Eine Minute später gelingt es den All Blacks sich nun doch in der französischen Hälfte festzusetzen.Spiel über mehreren Phasen, doch die Franzosen können die eigene 22er-Linie abriegeln. Kein Durchkommen.

[21h11] Erster Versuch zu punkten durch einen Drop Kick von #15 Traille aus 30m.

Danach versuchen beide Mannschaften durch Kicks die Feldposition zu verbessern.

[21h08] #6 Betsen ist bei Bewusstsein, aber macht ansonsten nicht den Eindruck noch den Namen seiner Mutter zu kennen. Torkelt in Begleitung von zwei Spielern an den Spielfeldrand.

[21h07] Das Spiel ist derzeit unterbrochen, weil der Franzose Betsen von einem neuseeländischen Knie ausgeknockt wurde. Betsen ist ein alter Fahrensmann und für die Stimmung in der Mannschaft wichtig.

[21h04] Als es vor dem Spielbeginn zum Haka kam, sind die Franzosen extra noch einige Schritte vorwärts getreten, um die Neuseeländer an der Mittellinie zu “empfangen”. Am Ende gab es noch mal eine besondere Konfrontation zwischen einem All Black und dem französischen Hünen Chabal.

[21h02] Noch mal kurz die Geschichte erzählt warum die Partie in Wales und nicht Frankreich stattfindet: bei der Vergabe der WM 2007 kam es bei den Abstimmungen zu einem Patt. Die Franzosen überzeugten Schottland und Wales davon ihnen die Stimme zu geben, indem sie einige Spiele nach Wales und Schottland vergaben. Aber dass es so laufen würde, hätten die Franzosen wohl nicht gedacht.

[21h00] Willkommen zum Viertelfinale des Über-Favoriten Neuseeland, das nach Münzwurf heute nicht ganz in Schwarz, sondern ganz in Hellgrau (Pardon – Silver) antritt – und des Gastgebers Frankreich, der nur Gruppenzweiter geworden ist, daher jetzt schon auf Neuseeland trifft und zudem im Ausland, in Wales antreten muss.

Das Spiel gibt es auch in zahlreichen Kabelnetzen auf TV5 zu sehen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich verstehe ja nichts von Rugby, aber bei dem Angriff, der gerade zum Versuch geführt hat, konnte sogar ich sehen, dass der Weltklasse gspielt war. Was für eine Präzision beim Passpiel bei höchster Geschwindigkeit und unter größter Bedrängnis.

    Ich glaube, dogfood, die sind besser als “ihr” ;-)

  3. Ich zieh dann das Standard-Argument des Franzosen gegen Neuseeland: “Die sind bestimmt gedopt”.

  4. Werden die Straftritte eigentlich von Spezailisten verschossen oder muss der Gefoulte selber schießen?

  5. Das sind die doch sowieso alle. Die haben doch alle ein zweites paar Beine als Arme angenäht bekommen, so dick sind die!

    Mal ohne Quatsch: Wenn es unter den Rugby-Spielern bei der WM keine Steroid-Nutzer gibt, dann fress ich einen Ball!

  6. Die werden von “Spezialisten” geschossen. Bei Neuseeland ist es Carter, bei den Franzosen Beauxis oder Michalak (der auf der Bank sitzt). Es sind sehr häufig/fast immer die Spieler mit der #10 (die Nummern werden nach Positionen vergeben)

  7. Das sind Spezialisten. Witzig war, heute nachmittag den englischen Fachmann zu beobachten, der zum Zielen regelmäßig eine, mit Verlaub, Kackposition einnahm. Aber buchstäblich.

  8. Dass ist das was ich in der Rugby-Preview vor ein paar Wochen geschrieben habe. Ich bin ja ohne Schüssel nur ein Rugby-Gelegenheitszuschauer gewesen. Entweder wenn BÄH was brachte oder im französischen Fernsehen im Urlaub mal was lief.

    Ich kann mich noch erinnern wie die Spieler vor 10 Jahren aussahen. Gerade die Franzosen waren abgesehen von der ersten Reihe eher klein und flink (Typ Dominici, der auf der Ersatzbank sitzt). Die erste Reihe waren häufig “Bauernjungs” aus Südfrankreich. Der Optik nach zu urteilen.

    Seit Trainer Laporte auf dem Stuhl sitzt, sind es derartige “Bilderbuchathleten” geworden, dass der Verdacht auf Doping nahe liegt.

  9. Der “englische Fachmann” ist Johnny Wilkinson und in England eine Legende so groß wie Franz Beckenbauer/Lothar Mathäus o.ä. Schoß u.a. den entscheidenden Drop Kick mit dem England Sekunden vor Schluß die WM gewann.

    Die kicken neuerdings alle mit so einem Plastikgestell. Nur der Südafrikaner macht es noch auf der alten Art und Weise: es kommt dann jemand mit einem Sandeimer und der Kicker bastelt ein kleines Türmchen auf das der Ball abgelegt wird. Der Südafrikaner (falls ich ihn nicht verwechsle) geht noch einen Schritt weiter und legt aus Sand eine Linie Richtung Tor an die er sich beim Schießen orientiert. Da muss er dann nicht mehr die Augen vom Ball abwenden und gen Tor gucken, sondern kann den Kopf gesenkt halten.

  10. Danke für die Erläuterungen und: schönes Video :-) Auf dem Bild hier kann man die Haltung Wilkinsons beim Zielen noch ein bisschen besser sehen:
    http://cendrix.files.wordpress.com/2007/02/wilkinson425.jpg

  11. Kurz mal off topic:
    Timo Hildebrand steht bei Valencia gerade wieder im Tor.

    Das Schlimme an spanischem Fußball, den ich ansonsten ganz gerne mag, ist ja, dass in den Stadien keine Stimmung herrscht. Die Leute mampfen ihre mitgebrachten Bocadillos und reagieren nur, wenn auf dem Spielfeld Action ist. Aber vom Rugby zu Valencia-Espanyol umzuschalten, ist ein echter Soundschock.

  12. Respekt – das hätte ich den Franzosen nicht zugetraut und war kurz davor meinen Rotwein nun bei Scuzz zu genießen ;)

  13. Das war zwar im Vergleich zum dem TGV-Versuch der Neuseeländer aus der ersten Hälfte jetzt mehr so ein Metro-Versuch (ist langsamer und macht häufiger Station) – zählt aber anscheinend genauso viel :-)

    Ich bin ja immer für die Sensation, und für den Gastgeber sowieso.

  14. War das gerade eine instant replay Entscheidung? Und wenn ja, warum?

  15. Die Schiedsrichter geben, wenn sie sich bei gelegten Versuchen unsicher sind, zum Videoschiedsrichter nach oben. Aus der Perspektive des Schiedsrichters war nicht klar zu sehen, ob der Ball über der Linie war. Der Neuseeländer hatte mit seinem Rücken die Sicht versperrt.

  16. Merci für die sehr guten Erklärungen – und sorry für die doofen Fragen.

    Tolles Spiel!

  17. Na bitte, geht doch auch mit Geschwindigkeit!!!

  18. Das Spiel macht ja immer mehr Spaß und die Franzosen beeindrucken wirklich!

  19. Waterloo für die Südhalbkugel

  20. Herzlichen Glückwunsch an Frankreich!!!

  21. Zum Ausklang dann noch was (eben wiedergefundenes) zum Thema “Hymnen-Heulen”:
    http://t.hog.name/video/BBC1_2007-02-24_SixNation_Hill16-Hymnen.xvid-lame.avi (~18 MB)
    Da hat selbst der Kommentator die ein oder andere Träne im Hals, wobei das hier wohl primär historisch bedingt war.

  22. Unfassbarer Sieg! Was für eine mörderspannende Schlacht!

  23. grmpf, so ein Ärger…

  24. Selten sowas spannendes gesehen. Danke dogfood!

  25. Ich sach mal Südafrika hat dezent gute Chancen auf den Titel und ich sach mal, dass freut mich…

  26. Das war ein kanller – hätte fast ins Sofa gebissen.
    GLückwunsch den Frogs, das hätte ich nicht erwartet.

  27. Das war ein tolles Erlebnis (obwohl ich mangels Französich-Kenntnissen den Kommentator gar nicht verstanden habe und vom Spiel mangels Fachverstand auch nur ein bisschen). Toller Sieg für Frankreich – Mütze ab!

    Den Eindruck, dass die Neuseeländer “völlig alle” waren, hatte ich aber nicht. Die Salami-Taktik Richtung Malfeld hat doch bis auf den Abschluss ganz gut funktioniert. Wenn jemand stehend k.o. war, dann m. E. die Franzosen.

    Zum Schiri: Die Zeitstrafe schien mir sehr hart – und ging der vorletzte Pass vorm letzten Versuch der Franzosen nicht nach vorne!?

  28. Was für eine Abwehrschlacht in den letzten fünf Minuten. So was von spannend: Ich habe zwar nichts verstanden, aber so mitgehende Reporter würde ich mir in Deutschland auch mal wünschen. Europa schlätg zurück, die WM in France ist gerettet, und in Neuseeland werden sie wahnsinnig. So ist Sport. Und es hat einen Höllenspaß gemacht. Zum wiederholtem Mal: Wirklich schade, dass Rugby hierzulande kaum zählt.

    Übrigens: Gegen die American Football-Monster (natürlcih völlig ungedopt) wirken Rugby-Spieler ganz natürlich

  29. Ach so natürlich herzlichen Glückwunsch, ich freue mich sehr auf Morgen und natürlich nächstes Wochenende. Hab jetzt seit ’95 die WMs gesehen und diese könnte sogar nahe an die 95er herankommen…

  30. Weiß eigentlich jemand (dogfood) , ob die TV-Quote gegenüber der letzten WM diesmal höher ist? Wäre doch schön, wenn sich langsam mal mehr Leute in Deutschland für diesen tollen Sport begeistern würden.

  31. Die gelbe Karte war für mich schon berechtigt. Das war ein klarer beabsichtigter Block gegen einen Spieler, der nicht im Ballbesitz war, und das ist im Rugby nun mal nicht erlaubt. Und wenn der Franzose nicht geblockt worden wäre, hätte er gute Chance gehabt, vor den beiden ineinander rutschenden Neuseeländern am Ort zu sein, wo der gekickte Ball runterkommt. Daher so etwas wie eine indirekte Notbremse.

  32. @hijo: Ja, der Pass ging eindeutig nach vorne, hat der Neuseeländische Spieler ja auch direkt angezeigt. Aber das gabs auch schon in einigen Vorrundenspielen, in live scheint das wohl extrem schwer zu sehen sein.

  33. @Hijo: Ja, es war ein Vorwärtspass. ITV hat gerade eine Computergrafik eingeblendet, wonach der Ball netto um 2yds vorwärts gepasst wurde.

    Die Neuseeländer waren schon alle, den letzten Schritt zum Malfeld haben sie nicht geschafft und sich einige Ballverluste eingefangen. Man konnte es vorallem bei den Spielern sehen, die hinterm Ruck aufrecht standen und schwer am pumpen waren bzw. Probleme bei der Aufnahme des Balles hatten.

    Die Aggressivität war am Ende bei den Franzosen höher, was auch zu jenen Ballverlusten führte.

    Ich denke dass darin auch die Ursache zu suchen war, warum die Neuseeländer zur Halbzeit ihre Taktik so umgeschaltet haben.

    Was die gelbe Karte angeht: wie gesagt, ITV fand es nicht angemessen. Ich bin in den Regeln nicht firm genug um urteilen zu wollen ob die Karte angemessen war, aber es war ein absichtlicher Check des Neuseeländers um zu verhindern dass der Franzose ins Malfeld kommt.

  34. Gerade gerät der nächste Favorit ins Straucheln: Südafrika führt 15 Minuten vor Schluss nur mit 3 Punkten gegen Fidschi, die gerade zum zweiten Mal in ein paar Minuten nur wenige Zentimeter vom Versuch entfernt waren.

  35. Na, das wurde am Ende aber doch noch deutlich: 37-20 für Südafrika.

  36. Wenn man die bisherigen Spiele, insbesondere die Viertelfinals als Maßstab nimmt, müsste das Finale England gegen Argentinien heißen.

    Die Franzosen konnten die Neuseeländer bezwingen weil sie die All Blacks in der 2. Halbzeit in einer grandiosen Abwehrschlacht in der eigenen Hälfte stoppen konnten. Wenn bei den Engländern Wilkinson aber einen einigermaßen vernünftigen Tag erwischt dürften den Franzosen in gleicher Feldposition aber die Kicks nur so um die Ohren fliegen. Und ob Frankreich es nochmal schafft mit einer solchen Energieleistung eine Mauer noch tiefer im Spielfeld aufzubauen, ich habe da meine Zweifel. Die Franzosen haben nur eine Chance wenn kreativ von ihnen mehr kommt als im bisherigen Tunierverlauf. Ihre goldenen Minuten gegen Neuseeland dürfen da nicht täuschen, bisher war das wenig beeindruckend.

    Südafrika hat gegen Fidschi doch mächtig Schwäche gezeigt. Die Fehlerquote war exorbitant hoch. Hätte Fidschi etwas früher den Glauben an die eigene Halbfinalchance bekommen und die hohe Nervosität abgelegt, alle Tri-Nations Mächte wären schon zuhause. Beeindruckend eigentlich nur wie sie, dank ihrer körperlichen Überlegenheit und Abgeklärtheit, am Ende das Spiel doch noch nach Hause brachten. Mit Argentinien wartet da aber eine andere Hausmarke, wobei die Südafrikaner aber vor dem Problem stehen werden diese (ungewohnte neue) Realität erstmal in den Kopf zu bekommen. Physisch sollte Argentinien besser dagegen halten können, die Fehlerquote dürfte deutlich geringer sein und ein Problem mit dem Glauben an die eigene Stärke dürften die Argentinier nach Siegen über Halb-Europa auch keinesfalls haben. Dazu kommt noch die Motivation durch die Nichtaufnahme in die Tri-Nations.

  37. Glückwunsch an die Franzosen!!
    Ich hoffe nun, sie werden auch die Engländer besiegen. Es kann doch nicht sein, dass die Engländer nur durch ihr langweiliges Gekicke schon wieder Weltmeister werden.

    Allez les Bleus

  38. Also am Ende haben mir die Neuseeländer leid getan. Ich hätte ihnen den Weg ins Finale gegönnt … Aber neben dem Schiedrichterfehler haben sie auch selbst großen Anteil an der Pleite. Einfach mal ein paar Variationen in der Taktik hätten sicher nicht geschadet.

    Noch mehr leid getan haben mir die tapferen Fidschianer. Bei zwei Versuchen war der Erfolg ja nur Zentimeter entfernt und die zwei gelegten Versuche in Unterzahl haben einen Kampfgeist gezeigt wie man ihn kaum steigern kann.

    Ich weiß nicht wie andere es sehen, aber die Argentinier haben in meinen Augen ein seltsames Spiel gespielt und ich gönne ihnen den Sieg daher nicht. Die haben so oft den Ball aus dem Knäul “geklaut” wie ich es in keinem anderen Spiel gesehen habe. Sind die da cleverer als alle anderen, oder war das nicht schon ein wenig gegen die Regeln …?

  39. Ich habe das Spiel der Argentinier nicht gesehen, aber es ist durchaus möglich und erlaubt das Gedränge so zu verschieben das der Ball dann auf der eigenen Seite ist. Sieht man allerdings auf dem Level eines WM-Viertelfinals heute nicht mehr so oft, insofern, falls es so war, eindeutig ein Zeichen der Stärke der Argentinier.

  40. Die Argentinier haben mich diesmal bei Hymne enttäuscht. Nur einer der Hünen hat geplärrt. Aber ich drücke ihnen trotzdem die Daumen und setze auf ein Leistungssteigerung auch diesbezüglich.

  41. Das Ausscheiden von Neuseeland hab ich noch immer nicht verwunden. Ich finde, dass sie nicht nur vor der WM gut gespielt haben (konnte ich eh nicht sehen, da keine Rugby-Übertragungen in Deutschland). Auch bei der WM waren sie überragend:

    Sie haben beim Turnier 48 Versuche gelegt und 327 Punkte gemacht.
    Zum Vergleich:
    Frankreich 26 Versuche und 208 Punkte
    England 11 Versuche und 120 Punkte

    Das Gute am Weiterkommen von Enland: Dank der tollen Quote 5:1 für den Sieg habe ich trotz des Verlustes meiner anderen 3 Viertelfinalwetten immer noch Gewinn gemacht. Deshalb setzte ich gegen Frankreich trotzdem wieder auf England :-)

  42. Eine kurze Frage an die Experten in Sachen Rugby-WM: Wieviele Amateurteams waren bei der WM am Start?

  43. Irgendwie ist es ärgerlich, dass die Franzosen nicht aus eigener Kraft sondern nur durch schlimme Schirilentscheidungen weitergekommen sind. Ich hoffe mal, England macht sie dafür platt. Viel Hoffnung habe ich allerdings nicht. Aber wer weiß, was der Faktor Wilkinson ausmacht. Dafür, dass nur als Maskottchen zur WM ging, war das bisher nicht schlecht.

  44. Definiere “Amateurteams”. Die Argentinier besitzen keine Profiliga, Rugby ist bis zu dieser Wm nur wenig populär gewesen, aber sie haben sehr viele Spieler die in Europa spielen. Das wäre so ein Grenzfall.

    England, Wales, Schottland, Irland, Frankreich, Südafrika, Australien und Neuseeland sind Länder mit professionellen Rugby-Ligen oder zumindest professionell geführten Verbänden.

    Hinter der englischen Super League und der französischen Top 14 fällt es in Eruopa kommerziell stark ab. Dahinter kommen einige Ligen der Home Nations oder der europäische Heineken Cup, der aber eine ungewisse Zukunft wegen zu vollem Terminkalender hat.

    Argentinien und Italien dürften als Grenzfälle gelten. Argentinische Legionäre sind weiter verbreitet, während italienische Clubs dafür in europäischen Cup-Wettbewerben gegen “große” Teams mitmachen können.

    Die kleinen Pazifikinseln sind, soviel ich weiß, von der kommerziellen Entwicklung der südlichen Hemisphäre ziemlich abgekoppelt. Haben zwar eine Liga, aber deren Bedeutung ist was ich so aus England und Frankreich mitkriege, gleich null.

    In den USA gibt es Bemühungen “professionelles” Rugby auf die Beine zu stellen.

    Und wenn man neben der Rugby Union auch noch den anderen “Rugby-Dialekt” Rugby League dazustellt, wird es endgültig chaotisch.

  45. @dogfood: danke für die erklärung! dachte bei amateurteams an teams, die hauptsächlich aus spielern bestehen, welche ihr geld nicht mit rugby verdienen. das wären für mich zumindestens dann amateurteams.