Auch einen Tag später: rätselhaftes FIA-Urteil

Mit einem Tag Verspätung berichtet die BBC detailliert über die Anschuldigungen der FIA die letztendlich zur Verurteilung von McClaren-Mercedes geführt haben.

Zwar halte ich ein strenges Urteil für nachvollziehbar, aber warum die Fahrer, namentlich Alonso, ungeschoren bleiben, ist mir ein völliges Rätsel.

Die BBC berichtet dass der FIA komplette eMails der Fahrer vorgelegen hätte. Stepney hat via Coughlan McLaren-Testfahrer De La Rosa wissen lassen, das Raikkönen bei GP von Australien in der 18ten Runde reinkommen wird. De La Rosa wurde von Stepney über die Gewichtsverteilung des Ferraris informiert. Alonso hat Erkundigungen über jenes Gas angestellt, welches Ferrari für seine Reifen benützt. Die eMails legen außerdem nahe, das Coughlan, der Chefdesigner von McLaren, sich von Ferrari für ein neues Bremssystem hat “inspirieren” lassen.

Das alles macht deutlich, das McLarens Statement von gestern “das Team habe nichts gewusst” nicht haltbar ist. Das Ferrari-Know-How kursierte eben doch weit außerhalb einer isolierten Zwei-Mann-Gruppe. Es waren der Chef-Designer, der Nummer-1-Fahrer und der wichtigste Testfahrer involviert. Dies kann nicht als “isolierter” Vorfall bezeichnet werden. Insofern: harte Strafe für McLaren, völlig d’accord.

Aber ich habe absolutes Unverständnis dafür, wie billig Fernando Alonso aus der Nummer rauskommt. Man braucht gar nicht erst die Kiste “ein Weltmeister sollte integres Verhalten zeigen”-Kiste auspacken. Alonso wusste von der industriespionage. Alonso war aktiv an der Auswertung der ausspionierten Daten beteiligt. Die FIA kann nicht beweisen, wo in den Rennen McLaren-Mercedes konkrete Vorteile gezogen hat. Aber ähnlich wie beim Fußball bereits der Versuch einer Tätlichkeit als Tätlichkeit zu werten ist, haben hier Alonso, De La Rosa und Coughlan am Reglement vorbeiagiert.

Strafe für Alonso: nada. nothing. rien. nichts. Die Begründung im Urteil:

9.3 Exceptionally, because primary responsibility must rest with McLaren, in the interests of the sport and also because McLaren’s drivers were offered immunity from individual sanction by the President of the FIA in his letter dated 30 August 2007, the WMSC does not consider that it is appropriate to impose any sanction on them individually or impose sanctions on McLaren which would affect these drivers’ individual Championship standings […]

Das halte ich auch angesichts der scharfen Drohung aus der ersten Anhörung für einen Skandal.

Doh!

Das britenfreundliche grandprix.com berichtet, dass die in der nächsten Woche veröffentlichten Sitzungsprotokolle zeigen werden, dass Ron Dennis himself zur FIA marschiert ist um nach der letzten Anhörung Bescheid zu sagen, dass da noch mehr aufgelaufen ist. Damit wollte er der Drohung von Fernando Alonso mit seinen eMails zur FIA zu marschieren, die Grundlage entziehen.

McLaren-Mercedes muss 100 Mio US$ Strafe zahlen und die Punkte in der Konstrukteurs-WM abgeben. Aber Fernando Alonso ist damit endgültig charakterlicher Bodensatz.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Bin ja mal gespannt, was da noch so alles für Scheiße auftaucht, wenn der Schnee komplett geschmolzen ist. Um es mal mit Assauer zu halten.

    Es erinnert doch alles ein wenig an den Radsport und die ganze Dopinggeschichte (die sich jetzt natürlich freuen können, dass sie etwas mediale Ruhe bekommen), zumal ja mit dem Fall “Renault” schon der nächste Spionage-Thriller am Horizont droht.
    Das wird uns wohl noch ein paar Tage unterhalten und ich bin gespannt, ob der Motorsport es schafft sich die Glaubwürdigkeit nicht selbst wegzusäbeln – das Urteil war jedenfalls schon mal ein Schritt in Richtung weniger Glaubwürdigkeit und hin zu einem faulen Kompromiss um der Spannung in der WM willen. Aber gut.

  3. Eine Farce, wie sie schlimmer nicht geht. Ich dachte immer, die Unsportlichkeiten von Schumi seien nicht zu toppen, aber das was Alonso da getrieben hat, setzt wirklich allem die Krone auf. Prostitution pur. Pervers.

    Was die “Rekordstrafe” angeht, meldet SpOn, die werde mit der zu erwartenden Prämie für die voraussichtlich gewonnene Konstrukteurswertung in Höhe von 68,9 Mio. verrechnet, macht netto also noch 31,1 Mio. Dazu fällt einem dann wirklich gar nichts mehr ein.

  4. Ich kann Dir auch nur zustimmen, sowohl was die Einschätzung des Herrn Alonso, als auch die der FIA-Entscheidung angeht.

    btw: Grandprix.com bekommt von mir heute den “Nullchecker der Woche”-Award für ihre kleine ‘NASCAR wäre ein super Vorbild’-Träumerei von heute morgen. Ja, NASCAR, die Organisation mit dem wahrscheinlich undurchsichtigsten Strafsystem im Motorsport. Und natürlich ist ausgerechnet diese Südstaatenserie, die es nicht mal packt, innerhalb der USA erfolgreich alle Märkte zu besetzen, soll nun plötzlich die Welt erobern wollen. Pinky & The Brain France, so zu sagen.

    Wenn Grandprix.com von der großen weiten Welt erzählt ist das, als würde ein Maulwurf von Gipfel seines Hügels übers Alpenpanorama schwärmen.

  5. Das kommt davon, wenn an dem Urteil Leute mitwerkeln, die man beim besten Willen nicht unabhängig nennen kann. Big Bernie wird da schon das Seinige getan haben, dass seine WM einigermaßen spannend bleibt (nur mal sehen, ob das nicht zu kurzfristig gedacht ist). Jetzt schauen alle, ob der böse Alonso wirklich gewinnt.

    Es versuchen doch eh alle Teams, an die Daten und Taktik der anderen heranzukommen. Insofern ist das Geschrei von Ferrari etwas phariäerhaft. Und wie oft hat die FIA für Ferrari entschieden? Wie letztes Jahr, als sie plötzlich das Reglement änderten, um Benetton einzubremsen.

    Auf der anderen Seite muss man schon sehen, dass sie offenbar keinen Beweis haben, dass McLaren die Daten wirklich genutzt hat. Wenn der bloße Besitz der Daten diese Strafe nach sich zieht, finde ich das schon extrem happig – mal abgesehen von der total unlogischen Entscheidung, dass McLaren zwar keine Punkte, wohl aber das Geld dafür bekommt. Welches Hirn denkt sich so etwas aus????

    Doch was wäre die Alternative: Wollen wir wirklich anstatt Sportgerichte ordentliche Gerichte mit Berufsrichtern etc?

  6. Was heißt “McLaren hat das Wissen nicht genutzt”?

    Für mich sind die Punkte folgende:
    – McLaren hat illegales Wissen (Industriespionage!) bekommen.

    – McLaren hat sein Verhalten durch dieses Wissen verändert. De la Rosa erkundigte sich nach Testmöglichkeiten im Simulator, Alonso sprach mit Bridgestone-Techniker über die Reifen. Das ist per eMail-Protokolle faktisch nachgewiesen. Die eMails werden im oben verlinkten Urteil im Wortlaut zitiert.

    Darüber hinaus gibt es Indizien, das man bei tiefererer Recherche möglicherweise noch mehr Dreck finden würde (die Rede ist auch von der Gummilippe am Frontflügel und die Bremstechnologie).

    Pervers finde ich aber die Denke: das Team ist vollumfänglich für seine Fahrer verantwortlich, während die Fahrer bei frühzeitigem Zugeben, ungeschoren bleiben.

    Dies öffnet Tür und Tor um ungeliebten Konkurrenzteams mal ein Kuckucksei ins Nest zu legen. Alonso hat ja angeblich das Material als Druckmittel in Vertragsverhandlungen bei McLaren benutzen wollen (sagt das parteiische grandprix.com)

  7. Ich stimme dir in Bezug auf Alonso vollkommen zu. Ich hab mir eben mal das PDF mit der Urteilsbegründung durchgelesen und verstehe absolut nicht, wie die FIA bzw. das World Motorsport Council durch Max Mosley eine Immunität aussprechen kann für Alonso. Meines Erachtens hätte Alonso ebenso bestraft werden müssen wie das Team McLaren-Mercedes, wegen bewußter Vorteilsnahme durch Ausnutzung der Informationen. Falls Alonso Weltmeister wird, wird dieser Titel einen ziemlich fiesen Geruch haben.

    Das Urteil an sich ist trotzdem in sich vollkommen unlogisch, da stimme ich anderen zu. Wahrscheinlich wollte man damit dem Rechnung tragen, dass höchstwahrscheinlich die realen Auswirkungen der Datenübermittlung als Vorteil für McLaren längst nicht so drastisch waren wie es möglich gewesen wäre, einfach weil es auch zu einem sehr späten Zeitpunkt in der Entwicklung passierte. Ich frage mich auch, ob McLaren so vorsichtig mit der Verwendung der Daten gewesen wäre, wenn es noch früher in der eigenen Entwicklung gewesen wäre.

    @Jürgen: Diese Verrechnung der Strafe steht so in dem ausführlichen Urteil drin:

    a fine of USD100 million (less any sum that would have been payable by Formula One Management Limited on account of McLaren’s results in the 2007 Constructors Championship had it not been excluded). This fine shall be payable within three months from the date of this Decision.

  8. Ron Dennis Unschuldsbeteuerungen erinnern einen irgendwie an das Barschel-Ehrenwort.

  9. Ich finde nach längerem Nachdenken das Urteil so naja. Gut will ich nicht sagen. Ich finde da es wohl bewiesen ist das Alonso und De la Rosa die Daten gekannt und genutzt haben ist die Strafe für McLaren-Mercedes angemessen. Aber ich hätte dann Alonso noch bestraft. Aber da wird Bernie wohl ein gutes Wort eingelegt haben…. Auf meiner Sympathieskala ist Alonso aber ganz weit nach unten gerutscht. Ich hoffe wirklich das Hamilton Weltmeister wird. Der ist sauber oder ? Zumindest nix gelesen…

    Was mich aber wirklich stört ist das Verhalten von Ferrari. Die rennen ja eh immer bei jeder Kleinigkeit zur FIA. Siehe letztes (oder vorletztes) Jahr wo Renault ihnen zu gut startete. Auch wenn ich das Vorgehen der Spionage verurteile. Sobald Ferrari nicht die besten sind suchen sie was bei Konkurrenten.

  10. Was soll eigentlich immer dieser Verschwörungsquark, re: Ferrari, Konkurenzfähigkeit & die FIA?

    Erinnert sich plötzlich niemand mehr, welcher Rennstall erst vor ein paar Monaten auf Hinweis welchen anderen Rennstalls dazu gezwungen wurde, ein von der FIA vorher abgesegnetes System aus seinen Rennwagen zu entfernen? (bzw. so zu modifizieren, dass es den hastig geänderten Regeln entspricht)

    Für mich handelt es sich bei dieser immer wieder auftauchenden Verschwörungstheorien bestenfalls nur um die paranoiden Wahnvorstellungen der frustrierten Inselfraktion innerhalb der Formel 1.

  11. Dass Fernando Alonso ein arrogantes, egoistisches Arschloch ist, hat man bereits in den Anfängen seiner Renault-Zeit gesehen.
    Aber in diesem Fall finde ich die Kritik an ihm unangebracht.
    Es handelt sich hier um eine Art Kronzeugenregelung. Die FIA hat den Fahrern zugesichert, dass sie keine Strafen zu befürchten hätten, wenn sie ihre Informationen preisgeben würden.
    Ohne diese Informationen wäre es noch nicht einmal zu einer Wiederaufnahme des “Verfahrens” gekommen, die Machenschaften wären nicht bekannt geworden, und McLaren Mercedes hätte nicht verurteilt werden können.
    Aus meiner Sicht ist diese Vorgehensweise verständlich, auch wenn es ein Kompromiss ist, bei dem ein schaler Geschmack bleibt, weil die Fahrer eben doch eine wichtige Rolle gespielt haben, und nicht zur Verantwortung gezogen werden (können).
    Aber es ist besser, als wenn gar nichts bekannt geworden wäre.

  12. @MiniMoppel: das zweite Verfahren ist nicht mit Hilfe Alonsos angestrengt worden. Wenn die Informationen von grandprix.com stimmen, hat es Ron Dennis losgetreten und wäre früher oder später durch die Ermittlungen der italienischen Polizei eh gestartet worden. Deren Ermittlungen haben u.a. gezeigt, dass noch über den bisher von McLaren zugegebenen Zeitraum hinaus, Coughlan und Stepney massiv miteinander kommuniziert haben.

    Alonso und De la Rosa haben die inkriminierten eMails erst auf Nachfrage der FIA übergeben. Kronzeugenregelung im Sinne eine Strafreduzierung, okay. Aber völlige Strafamnestie? Dafür ist Alonso büschen spät auf die Idee der Kooperation gekommen. Die FIA wusste das sie Dreck am Stecken hatten, sonst hätten sie nicht explizit um die eMails gebeten.

  13. Es ist Tatsache und gehört zum großen Spiel, dass alle Teams andauernd versuchen, die anderen anzuschwärzen oder zu probieren, irgendwelche technischen Neuerungen zu verhindern/verbieten zu lassen, wenn man selbst zu doof ist sie hinzukriegen.

    Und das hier das erste Mal Daten ausspioniert wurden, glaubt ja auch keiner.

    Die Unverfrorenheit und Dummheit, mit der Alonso sich via E-Mail über durch Industrie-Spionage erworbene Daten auslässt macht einen schon sprachlos.

  14. Nach heutigem Stand der Dinge finde ich “Industriespionage” reichlich hyperventiliert. Habe ich was verpasst? So wie es aussieht, wurde einzelnen Leuten bei McLaren Informationen angetragen. Sollte wohl ein Antrittsgeschenk sein. Wer würde sich das nicht durchlesen? Und wenn da eine nette Idee dabei ist, macht man die sich vielleicht auch gerne zu eigenen. Ich denke, hier haben einige Leute nicht über die Tragweite nachgedacht, aber Industriespionage? Müsste man da nicht etwas aktiver sein? Krimineller?

    Die 100 Mio sollten nun mal auf dem Plakat stehen. Das die eigentliche Strafe deutlich niedriger ist, finde ich okay. 100 Mio ist doch Wahnsinn, wofür denn? Meine Verschwörungstheorie ist ja, dass Mercedes seine Finger im Spiel hat und auf die Übernahme des Rennstalls spekuliert.

    Bleibt noch Alonso, der bekam also Informationen von zweifelhaftem Wert und ist nicht gleich zu Papa gerannt. Und als er es später tun wollte, ist Papa gerannt. Das hat natürlich einen faden Beigeschmack. Man kann das ein politisches Urteil nennen. Aber vermutlich hätte sich die Sache ohne Zeugen noch Monate gezogen, weil andere Beweise sicher nicht sofort zur Verfügung standen und möglicherweise nie zur Verfügung stehen. Vielleicht ist aber auch ganz profan ein Urteil, dass die Meisterschaft offen halten soll.

    Saubermann Hamilton und designierter Weltmeister hatte bis ausschließlich des letzten Rennens die Abstimmungen von Alonso übernommen. Unwissen schützt vor Strafe nicht, heißt es bei anderen Gelegenheiten. Also wenn man Alonso bestrafen möchte, müsste man es in abgeschwächter Form auch bei Hamilton tun.

  15. @McP: “Industriespionage” ist das Delikt wegen dem in Italien gegen Stepney ermittelt wird und Stepneys Rechner beschlagnahmt wurde, sowie die italienische Polizei Zugriff auf seine Telefon-, Handy- und eMail-Protokolle erhalten hat. Wenn du daran denkst wie schwer es ist in Deutschland an Serverprotokolle ranzukommen, ahnst du vielleicht was für eine juristische Fallhöhe die Geschichte in Italien inzwischen bekommen hat…

    Wir reden in der Tat von einem justiziablen Delikt.

    Re: Alonso
    Die Superlizenz enthält wohl auch eine Art “Verhaltenkodex” gegen den Alonso – nicht Hamilton – schon durch die Annahme der Informationen verstoßen hat.

    Im Vorfeld der ersten Anhörung hat Alonso weder etwas zu “Papa” gesagt, noch der FIA. Auch *nach* der ersten Anhörung ist Alonso nicht von sich aus zur FIA gegangen.

  16. Ich will ja gar nichts runterspielen. Die Strafe ist hart und das sicher nicht ohne Grund. Alonso ist mir auch nicht sympathisch. Ich bin kein Jurist, aber für mein Dafürhalten gab es von McLaren-Seite keine Spionage. Man gelangte an Informationen und nutzte diese, scheinbar unorganisiert. Soweit so schlecht.

    Stepney ist ein anderer Fall. Hier scheint wohl Spionage vorzuliegen, aber Ferrari hat trotzdem keine Strafe bekommen.

    Wenn es seitens McLaren nachgewiesene Spionage gegeben hat, wären gestern Leute in Handschellen nach “Hause” gefahren. Sind sie aber nicht. Wenn Alonso profitiert hat von den Informationen, hat es auch Hamilton. Wenn man Fahrer bestrafen will, muss man alle bestrafen, die davon profitieren. Das ist ja sonst auch nicht anders. Wer ohne Wissen verbotene, aber leistungsteigernde Substanzen einnimmt, wird gesperrt.

    Es scheint aber so zu sein, dass es ohne Alonso überhaupt kein Urteil gegeben hätte. Insofern wohl dem, der so eine Natter ernährt. Das war ein teures Jahr. Trotzdem muss man nicht so tun, als ob seitens McLaren Kinder geschändet wurden.

    Und im übrigen, nervt es mich extrem, dass jemand der seinen Stall nicht sauber halten kann, einen anderen dafür verantwortlich macht und auch noch extremen Nutzen daraus zieht. Herzlichen Glückwunsch an die Club-Med-Rennställe, ihr habt eure Siege auf die saubere italo-französische Art gewonnen.

  17. @McP: Ab wann ist es denn Spionage für Dich? Wenn Stepney Geld bekommen hätte? Wäre es für Dich keine Spionage, wenn McLaren die “zufällig” erhaltenen Informationen 1:1 in den Bau des eigenen Wagen eingesetzt hätten? Das kann doch nicht sein. Es liegt hier ein ganz klarer Fall von Spionage vor, da McLaren Informationen, die sie illegal erhalten haben, für sich genutzt haben. Coughlan war ein hochrangiger Mitarbeiter von McLaren und konnte die Informationen sehr genau bewerten und verarbeiten. Und dies geschah ja auch. Spionage muss ja nicht unbedingt heißen, dass man jemanden engagiert und à la James Bond verdeckt an Informationen gelangt. Und wieso soll Ferrari wegen dieser Geschichte bestraft werden?

    Bei Alonso stimme ich Dir zu. Ohne Alonso hätte es vielleicht die Verurteilung nicht gegeben. Mosley hat dies im ZDF gestern bestätigt. Zwar ist Dennis nach Ungarn zu Mosley gegangen und hat die Story mit der Drohung von Alonso erzählt, aber er hat jegliche Verwicklung bestritten. Daraufhin hat Mosley den Brief an die Fahrer geschrieben und ihnen Straffreiheit garantiert. Vielleicht hätte man durch die italienischen Ermittlungen auch eine Verurteilung erlangen können. Aber solange hat man halt nicht gewartet.

    Den Vergleich mit der Kinderschändung finde ich fehl am Platz. Da hätte man auch ne andere Wortwahl verwenden können.