2h vor der Rugby-WM: die Mannschaften

Die Situation bei der Rugby-WM stellt sich anders dar als man es von der Fußball-WM kennt. Dort würde man schnell auf ein bis zwei Handvoll Favoriten kommen. Die Klassenunterschiede sind bei Rugby ungleich krasser – in Ansätzen vielleicht vergleichbar mit Handball, bei der die WM auch eine zu sehr aufgeplusterte Geschichte mit zuvielen Nationen ist.

Rugby ist keine Sportart die für Zwergenaufstände anfällig ist, weil inzwischen die Physis viel zu stark in den Vordergrund getreten ist und Physis etwas ist, was nur unter Profibedingungen antrainiert werden kann.

Die Situation ist inzwischen so übel geworden, das über ein Schrumpfen des Rugby World Cups zurück auf 12 oder 16 Nationen nachgedacht wird und das Auslagern der kleinen Mannschaften in eine B-WM mit Auf- und Abstieg.…

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6h vor der Rugby-WM: der Überfavorit Neuseeland

Die Rolle des Überfavoriten – noch stärker als Brasilien bei Fußball-Weltmeisterschaften – nimmt Neuseeland ein.

Es fällt schwer irgendwas zu der Mannschaft zu sagen, denn es dürfte kaum ein Team im Sport geben, welches so mystisch aufgeladen wird, von mir aus auch: gehypet wird, wie die Neuseeländer.

Die All-Blacks. Die schwarzen Trikots. Die Nähe zu den Maoris.

Und natürlich der Haka.

Die Neuseeländer laufen da auf einer verdammt dünnen Kante entlang. Was ist noch normales Marketing, wo beginnt der Ausverkauf und der Verrat von Traditionen? Das sind Fragen die weniger laut gestellt werden, solange die Erfolge da sind. Und derzeit liefern die All Blacks Leistung ab.

Wie alle Mannschaften der südlichen Hemisphäre, sind sie physischer als ihre europäischen Konkurrenten.…

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8h vor der Rugby-WM


Titel der heutigen L’Équipe
“Die Welt ist Rugby”

Nach Zählung des Rugby-Weltverbandes ist die am Freitag beginnende Rugby-WM das drittgrößte Sportturnier der Welt. Egal ob dritt- oder siebtgrößtes Turnier und egal wieviel man davon hier in Deutschland mitbekommt: Rugby ist binnen zwanzig Jahren von der Wald- und Wiesen-Sportart mit kuriosen lokalen und regionalen Strukturen zu einer rundum durchvermarkteten Sportart mit allem Chichi geworden. Kein schlechtes Wachstum, dafür dass es erst seit 1987 eine Weltmeisterschaft gibt.

Es hat gerademal fünf WM-Turniere gebraucht, damit die Rugby-WM diesen Hype-Status erfährt. Die Stimmung in derzeit Frankreich und den anderen “Vollblut-Rugby-Nationen” ist nicht sehr viel anders als letzten Sommer in Deutschland. Entsprechend massiv sind Medien und Werbung eingestiegen.

Wo auch immer derzeit die Nationalmannschaften in Frankreich auflaufen, ist Menschenauflauf angesagt.…

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Screensport vom Wochenende: Keine Zeit für Luschtigkeit

Nein, keine Helferlein heute. Ich muss es alles selber tippen, mit meinen kleinen blutigen Fingern. Dies. Und die NFL-Vorschau. Und die Rugby-WM-Vorschau. Und… Und… Und. “Sind so kleine Finger… winz’ge Tasten dran. Darf man nie drauf schlagen, die zerbrechen dann…” Oder so ähnliche (Allgemeinbildung, Band III, Kapitel VII: “Deutsches Liedgut”)

Die Wochenendübersicht ist wie immer subjektiv, unvollständig und fehlerhaft.

Der Schnelldurchlauf

(Regie: Truck Branss, Bühnenbild: Joachim Dzierzenga)

Beginn der NFL-Saison.
Beginn der Rugby-WM.
Ende der US-Open in Flushing Meadows.
Formel 1 in Monza.
Diverse EM-Qualifikationsspiele.

Vermisst irgendjemand was? Golf zum Beispiel? Oh ja, die Abwesenheit von Golf kann ich erklären: ich halte den ersten Anlauf eines Playoff-Systems im Golfen für einen Witz. Tiger Woods hat als Führender kein Bock auf das erste Turnier und macht Urlaub.…

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NFL 2007, #1: Indianapolis Colts – New Orleans Saints

Es ist nicht das erwartete Spitzenspiel geworden und noch weniger das Punktefestival das Al Michaels und John Madden zu Beginn des Spiels prophezeiten. Indianapolis Colts gewann gegen New Orleans Saints 41:10.

Äußerlichkeiten

Der Season Opener lag in den Händen des Sunday Night Teams von NBC und irgendwie waren die Beteiligten nur mit halber Kraft bei der Sache. Michaels und Madden waren … schlecht ist das falsche Wort … banal. Selten dass ihre Kommentierung irgendeinen Erkenntniswert hatte, der über das Gesehene hinaus ging. Gut, das ist die Aufgabe eines Play-by-Play-Announcers wie Al Michaels, aber John Madden, das ist nur noch 200kg Fleischeinwaage Kult, aber nicht mehr Analyst. Zu allem Überfluß taten beide im vierten Viertel das, wofür sie gefürchtet sind, wenn ein Spiel langweilig wird: sie plaudern über Gott und die Welt und gucken nicht mehr auf das Spiel.…

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