Kofler verlässt PREMIERE (Update)

Es kommt gerade als Ad-Hoc-Meldung von PREMIERE rein: Georg Kofler wird am 31.8.2007, also in wenigen Wochen, PREMIERE verlassen. Er hat um vorzeitige Auflösung seines Vertrages gebeten. Kofler hat zudem in der letzten Woche seine PREMIERE-Aktien verkauft.

Nachfolger wird Michael Börnicke.

Koflers Festhalten an einer 22h-Regelung für die Free-TV-Ausstrahlung am Samstag gilt als einer der hauptgründe, weswegen die Rechte Ende 2005 an ARENA gingen.

Zuletzt gab es das Gerücht das Vivendi an einer Übernahme von PREMIERE interessiert sein könnte. Der plötzliche Abgang von Kofler könnte ein erstes Zeichen sein, dass sich an dieser Front demnächst etwas tut, zumal Michael Börnicke nicht unbedingt die gleichen Frontmann-Qualitäten wie ein Kofler hat.

[Update Mo 9h22]
ftd.de berichtet von Statements Kofler, wonach er ausschließlich aufgrund der “persönlichen Lebensplanung” nun geht und sich in “ausgewählten Wachstumsmärkten” außerhalb der Medienbranche positionieren will. Er habe einen “Themenwechsel” gewollt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Eigentlich ein guter Schachkurs von Kofler jetzt seine Aktien verkaufen wenn sie am höchsten sind und sich danach vom Staub machen.

  3. Schade, heißt wohl kein Kofler mehr bei der Elefantenrunde der Medientage. Jetzt muss der Doetz alleine ran und die ÖR Verantwortlichen in Grund und Boden reden.. ;)

  4. Man konnte ja durchaus schon längere Zeit das Gefühl haben, dass Kofler in erster Linie nur noch Kofler vermarktet hat, nicht mehr Premiere. In diese Linie gehört auch die bescheiden “TV Kofler” genannte Programmzeitschrift.

  5. .. die vorher “TV Komplett” hieß und nach einem Rechtsstreit kurzfristig umbenannt werden musste.

  6. Das weiß ich natürlich: Trotzdem behaupte ich, dass mir mein eigener Nachname bei der spontanen Wahl für den Namen einer Programmzeitschrift erst sehr spät in den Sinn gekommen wäre. Daraus mag man folgern, dass mir eine gesunde Portion Selbstverliebtheit fehlt, um an die Spitze eines großen Medienunternehmens zu gelangen.

    Realistisch betrachtet hatte Kofler wohl einfach nicht die Lust, sich mit zwei Situationen noch herumzuschlagen: Ein neuer mächtiger Großinvestor bei Premiere. Und bevorstehende Rechtevergabe, in der er die DFL wohl absehbar wieder nicht dahin gebracht hätte, die Sportschau vor 22 Uhr zu erledigen; letzterer Plan ist ja sportmedienpolitisch sein erklärtes Ziel der letzten Jahre gewesen.

  7. Dieser Schritt (inkl. Aktienverkauf) ermöglicht natürlich wunderschöne Gedankenspielereien bezüglich des Arena-Deals neulich…