Tour 2007, #20: Marcoussis – Paris
[18h17] Die Siegerehrung geht buhruffrei über die Bühne.
[17h57] Eine typische Schlußetappe in Paris. Eine Gruppe versucht weg zu fahren, wird dann von enthemmt fahrenden Mannschaften mit Sprintern 1-2 Runden vorher eingeholt und der Rest ist nur noch Tempo.
Bennati gewinnt vor Hushovd vor Zabel. Der hoch gehandelte Boonen, eingeklemmt, wurde nur Fünfter.
[16h16] Saatmann, der alte Paris-Kenner, erzählt gerade etwas davon wie weit der Flughafen Orly von Paris wäre und bringt dies in Verbindung mit den 77km die noch bis zum Ziel zu fahren sind…
… na ja, dem Paris-Kenner wird hoffentlich auch auffallen, dass die Anreise zum Flughafen mit öffentlichen Nahverkehrsmittel auch deswegen lang erscheint, weil es keine direkte Anbindung gibt. Luftlinie sind es 14km bis zum Pariser Stadtzentrum.
… und Tour-Kenner fällt hoffentlich auf, dass 52 der 77 verbleibenden Kilometer auf den Rundkurs zwischen Louvre und Triumphbogen entfallen.
[16h07] Noch 82km bis zum Ziel. Die Etappe gestaltet sich bislang ausschließlich als gemütliche Spazierfahrt. Es wird also aller Voraussicht nach kein richtiges Rennen zwischen Contador* und Evans* geben.
Auf EUROSPORT gibt es nun ein langes, rühriges Telefoninterview mit Klaus Angermann. Angermann war ja jahrelang mit Tony Rominger Kommentator der Tour bei EUROSPORT und für mich damals eine kleine fachliche Sensation, nachdem ich Angermann beim ZDF nur schwer ertrug.
Aber deutlich war damals das Angermann und Rominger einen blinden Fleck in Sachen Doping hatten und so massiv kleinredeten, dass es selbst damals, ohne dem Wissen von heute, peinlich war.
Angermann hat wohl vor kurzem mit Tony Rominger telefoniert und Rominger soll sich entsetzt über den Dopingfall Vinokourov gezeigt haben (dessen Manager Rominger ist, ebenso wie Manager von Contador und Evans). Rominger soll gesagt haben, dass er seine Manager-Aktivitäten überdenken wird und für keinen Radfahrer mehr seine Hand ins Feuer legen würde. Aber wenn es einen sauberen Fahrer gäbe, dann wäre es “sein Känguruh” (Zitat Angermann) Cadel Evans.
Angermann erzählte auch, dass er dieses Jahr bewusst nicht zur Tour gekommen ist, weil er keinen Spaß mehr hatte.
[13h04] In der L’Équipe gibt der Chef der Mannschaft Barloworld auch ein Statement ab, zu dem angeblichen Dopingfall Mauricio Soler der am Freitag abend von Medien in die Welt gesetzt worden ist:
Einige Medien suchen den Scoop um jeden Preis. Das ist Medien-Doping, das ist der Informations-Sommerschlußverkauf […] Der Fall Soler ist symptomatisch für den Geist der derzeit im Radsport herrscht. Man sieht überall nur noch Doper.
Alles begann am Freitag, um 17h30 nach Ende der Etappe in Angoulême. Da wurde uns gesagt, die Polizei würde im Mannschaftshotel auf uns warten. Als wir ins Hotel gekommen sind, war aber niemand da. Aber im Pressezentrum hat dieses Gerücht dann alles losgetreten. Um 20h hören wir plötzlich das Gerücht das Soler positiv getestet wurde. Wir sassen völlig im Leeren. Unser Fahrer Soler war bei uns, wir sassen beim Abendtisch und haben ihn nix von der Story erzählt um ihn nicht zu beunruhigen. In der Nacht habe ich dann unzählige Anrufe aus Kolumbien bekommen, die nachfragten was denn nun mit Soler los sei.
Ich war es, der dann die UCI am Samstagmorgen kontaktierte, um nachzuhaken. Das kann doch nicht sein! Das ist doch verkehrte Welt!
[12h59] Cristian Moreni* hat eine Erklärung abgegeben warum er gedopt hat. Laut L’Équipe soll er gesagt haben:
Ich habe alleine gedopt […] Als Radsportler bin ich am Ende, als Mensch nein. Das Leben muss weitergehen.
Er hatte im Februar via Internet eine Salbe gekauft.
Der Beipackzettel war auf Deutsch. Ich wusste nicht dass es für Doping gehalten wird. Ich hätte nicht gedacht, dass das Produkt verboten ist. Ich habe dem Mannschaftsarzt nicht Bescheid gesagt.
[12h56] In der Sonntagsausgabe der L’Équipe gibt es auch ein Interview mit Alberto Contador*. Darin erklärt Contador dass er sich weigert freiwllig eine DNA-Probe abzugeben, da er unschuldig sei.
[12h48] Die Sonntagsausgabe der L’Équipe:
Titelseite: “Welche Tour für 2008?” und ein Photo mit Contador* der auf dem Rad irgendeiner Zwischenzeitnahme des gestrigen Zeitfahrens entgegenfährt. Auf der Titelseite ist auch ein kleines Editorial der Zeitung (zur Erinnerung: die gehört dem gleichen Konzern wie der Tourveranstalter) die zu einem Bruch der Tour mit den alten Zeiten aufruft, einen “neuen Radsport” und eine Debatte über die Zukunft starten möchte. Es ist die L’Équipe die (möglicherweise in diskreter Absprache mit den Tour-Verantwortlichen) eine Wiederbelebung der National- und Regionalmannschaften (z.B. für die französische Region der Vendée) ins Spiel bringt.
Sie führt dabei sechs Gründe an, die sich alle auf einen Nenner bringen lassen: Nationalmannschaften vereinfachen die Identifikation der Zuschauer mit den Radfahrern und würden für größere Begeisterung sorgen. So wie es die L’Équipe vorgebracht hat, klang es aber eher wie ein Weg um Zuschauerbegeisterung die Dopingproblematik übertünchen zu lassen (als Beispiel wurde der italienische Nationaltorwart Buffon erwähnt, dessen Probleme wg. illegaler Wetten in Italien dank der WM schnell vergessen wurden).
Der einzige direkte “Benefit” in Sachen Dopingproblematik: weil Nationalmannschaften direkt dem nationalen Verband unterstellt wären, würden einige Instanzen zwischen den nationalen Anti-Doping-Organisationen und dem Radfahrern entfallen. Der Verband müsste sich nicht mit UCI und Radteam abkaspern, sondern könnte seinen Nationaltrainer direkt anweisen, den Fahrer aus dem Kader zu schmeißen.
Die L’Équipe hat ein langes Interview mit dem Chef der ASO, Patrice Clerc, geführt.
Die Tour ist nicht gefährdet. Ich bemerke keine Änderung des Geistes der Tour, aber ein Verlust an Glaubwürdigkeit. Diese müssen wir wiederherstellen […] Das Publikum ist intelligent. Es buht Rasmussen aus und schreit gleichzeitig “Es lebe die Tour” und “Weg mit Doping”. Langfristig wäre die Tour gefährdet, wenn sie sich nur als Parade begreifen würde. Der Radsport ist aber im Gegenzug gefährdet und es ist unsere Aufgabe ihn da rauszuholen […]
Das System des Radsports ist fehlgeschlagen und muss gesprengt werden. Die Verantwortlichen sind entweder gescheitert, weil sie das Desaster nicht haben kommen sehen, oder gewissenlos, weil sie versucht haben die Probleme zu verstecken oder sie sind kriminell, weil sie das Desaster provoziert haben um auf den Ruinen etwas neues auszubauen [gemeint ist natürlich Verbruggen und seine ominöse neue Radsportserie]. Wir wollen die Initiative ergreifen und alle Leute die gewillt sind, vereinigen um den neuen Weg zu gehen. Wir werden die Resultate unsere Gespräche bei der Vorstellung der Tour 2008 am 25ten Oktober 2007 präsentieren […]
[Der Ausstieg des deutschen Fernsehens, der Boykott einiger Zeitungen und die harsche Kritik von WADAs Dick Pound] sind alamierende Zeichen, aber ich versichere Ihnen: wir werden überleben. Wenn die [linksliberale Zeitung] Libération sagt: wir werden nicht mehr über die Tour berichten – ehrlich, da mache ich mir kein Kopf. Wer liest die Libé? Welche Zielgruppe sprechen sie an? Man hat häufig die Eigenart das Glas als Halb-Leer anzusehen, aber diese Tour ist auch eine Tour die ein Gewissen manifestiert hat, die offene Ablehnung ausgesprochen hat. Vorher haben die Fahrer immer geschwiegen, nun höre ich sie sagen “Ich möchte den Dopern aufs Maul hauen” oder “Sie haben mir Siege gestohlen!”. Noch vor fast zehn Jahren haben die Fahrer anläßlich der Festina-Affäre auf der Tour einen Sitzstreik begangen um gegen Dopingkontrollen zu protestieren! […]
[Hinter den merkwürdigen Verhalten der UCI bei den Dopingkontrollen] steckt eine gehörige Portion Machiavelismus und deswegen sollte man sich alle Möglichkeiten offen halten wie z.B. [bricht in Kichern aus] der Rücktritt des Präsidenten der UCI, na ja, das was halt von der UCI noch übrig bleibt.
Frage L’Équipe: Sie meinen den Rücktritt von Pat McQuaid?
Nein, den Rücktritt von McVerbruggen [sic!]. Verbruggen zieht im Hintergrund die Fäden […]
Clerc wird dann von der L’Équipe auf den Vorschlag angesprochen, eine Tour mit Nationalmannschaften durchzuführen. Clerc lehnt eine Tour ausschließlich mit Nationalmannschaften ab, kann sich aber eine gemischte Tour mit Nationalmannschaften und Profiteams vorstellen. Dies ist eines der Denkmodelle über die die Tour-Organisatoren hinter den Kulissen nachdenken. Dabei wird sogar die Einführung von Mannschaften französischer Regionen wie die der Vendée nicht ausgeschlossen. Nationalmannschaften könnten sich wie Fußball-Mannschaften sponsorn lassen und mit Sponsor-Logo auf der Brust antreten.
Das Interview und die immer lauter werdenden Angriffe der Tourorganisatoren gegen die UCI machen deutlich: es wird in den nächsten Monaten zum Bruch mit dem Verband kommen. Wie weitreichend die Konsequenzen sein werden, ist nicht absehbar, da die ASO ja nicht nur die Tour im Portfolio hat, sondern eine Reihe von weiteren ProTour-Rennen und Klassiker. Wenn die anderen beiden Veranstalter des Giro und der Vuelta mit einsteigen, steht die Tour ziemlich nackt dar.
Pat McQuaid ist gestern überraschend auf der Tour aufgetaucht. Allerdings ohne offizielle Weihen. Die Tour-Organisatoren haben dem Präsidenten der UCI keine Akkreditierung gegeben.
[11h14] Warum auch immer: laut einem Auszug eines größeren Interviews, liebäugeln die Tour-Organisatoren mit der Idee neben klassischen Radsport-Teams auch Nationalmannschaften einzuladen. Sie schließen eine komplette Umstellung der Tour auf reine Ländermannschaften aus, aber können der Idee eines gemischten Feldes aus Radsport-Teams und Ländermannschaften etwas abgewinnen.
Ist das eine Idee geboren aus der Perspektive dass dem Radsport binnen der nächsten 2-3 Jahre zuviele Sponsoren und damit Geldgeber von Radmannschaften abspringen könnten? Im Interview klingt durch, dass diese Idee zumindest nicht direkt in einem Zusammenhang mit den Dopingproblemen steht.
[10h33] Heute steht die Schlussetappe der Tour 2007 an. Die große Frage vor dem Start: wird Evans* aus dem Lotto-Team angreifen? Der Abstand auf Contador* beträgt 28s 23s und alleine durch Zeitgutschriften gibt es 32s (wenn ich richtig gerechnet habe) zu gewinnen. Hinzu kommt, dass das Lotto-Team dank McEwen wissen sollte, wie man einen Fahrer zum Sprintsieg heranführt.
Die Antwort der Kommentatoren bei RMC gestern war eindeutig: nein. Nicht bei einem “so großen” Abstand. Dem schließt sich auch der sportliche Leiter des Lotto-Teams Marc Sergeant in einem Interview mit France Info heute morgen an: er glaubt nicht dass heute auf Gesamtsieg gefahren wird. Allerdings wollte er seine Hand dafür nicht ins Feuer legen, dass seine Fahrer das genauso sehen. Auch der Reporter von France Info hielt es zwar für unwahrscheinlich, aber nicht für unmöglich.
Eine Rolle könnte auch das Wetter spielen. Heute ist es den ganzen Tag regnerisch und das ist auf dem Kopfsteinpflaster-Passagen in Paris kein Spaß.
Zur Strecke:
Man startet in den südlichen Vorstädten um in einer Schleife im Südwesten von Paris in die Stadt reinzufahren. Die Stadtgrenzen von Paris wird man just am Schnittpunkt von Issy-les-Moulineaux und Boulogne-Bilancourt überschreiten um dort auf das rechte Ufer der Seine zu wechseln. Diese Örtlichkeit ist so etwas wie das Medienzentrum von Paris. Die Tour wird dabei binnen knapp anderthalb Kilometer an den Gebäuden von EUROSPORT und dem Öffentlich-Rechtlichen France Television vorbeifahren und in Sichtweite des Pay-TV-Senders Canal+ sowie des gigantischen Privatsenders TF1 sein.
Nochmal zwei Kilometer später passiert man, wie so häufig auf der Schlußetappe, die Front de Seine, ein Hochhausviertel mit Wohnungen und Büros, sowie dem Sendezentrum des Öffentlich-Rechtlichen Radio France.
Der Rest ist wie gesagt klassisch: man fährt die Seine entlang, am Eiffelturm vorbei, Richtung Louvre und biegt dort auf die Pendelstrecke zwischen Louvre und dem Triumpfbogen ein.
Ich bin gespannt ob die Pariser Stadtverantwortlichen heute etwas besonderes veranstalten.
Vor knapp einem Monat wurde mit großem Traraa eines der größten Verkehrsprojekte vom ambitionierten linken Bürgermeister Bertrand Delanoe gestartet: Vélib’ (“Vélo en libre-service”).
Es handelt sich dabei um ein Netzwerk von Fahrrad-Verleihstellen gigantischen Ausmaßes. Die Stadt Paris ging eine Kooperation mit JCDecaux ein. Ähnlich wie es JCDecaux es in ganz Europa mit den Bushaltestellen gemacht hat: JCDecaux stellt gratis Wartehäuschen bzw. hier: Fahrradverleihstellen hin und darf dafür die Werbeflächen selbst vermarkten. Der Vertrag mit der Stadt Paris läuft über 10 Jahre und die Ausschreibung war nicht unumstritten. Der unterlegene Konkurrent, das US-Unternehmen Clear Channel, ist im Besitz der Vermarktungsrechte der Grundstücke der sechs großen Pariser Fernverkehrsbahnhöfe und hat die Installation der Fahrradstationen auf “seinem” Gelände verboten.
Am 15ten Juli startete das Netzwerk mit 750 vollautomatischen Fahrradständern und über 10.000 dort abgestellten Fahrrädern. Bis Ende des Jahres sollen es fast 1.500 Fahrradstationen mit 20.000 Fahrrädern sein. Dann soll in ganz Paris alle 300m eine solche Station stehen. Ich kann anhand meiner persönlichen Eindrücke vom letzten Monat bestätigen: Ja, es sind wirklich soviele.
Wie funktioniert es?
Ist man Besitzer einer Chipkarte der Métro (“Navigo”) reicht die Angabe seiner Kundennummer, andernfalls bekommt man eine eigene Vélib’-Karte für das Jahresabo zugeschickt. Es gibt drei Abo-Modelle: 1 EUR pro Tag, 5 EUR pro Woche oder 29 EUR pro Jahr. Benutzer für die kurzen Abo-Modelle können sich an den Fahrradstationen auch per Kreditkarte ausweisen. Ausländer sollten sicherheitshalber vorher von ihrer Bank ihre Kreditkarte für die Benutzung einer PIN freischalten lassen (zumindest meine Bnk macht es nur auf expliziter Nachfrage).
Während des Abos darf jedes angeschlossene Fahrrad eine halbe Stunde lang gratis benützt werden. Fährt man länger steigt der Preis überproportional hoch an (eine Stunde am Stück kostet 1 EUR, zwei Stunden am Stück 7 EUR, zehn Stunden am Stück 71 EUR etc…).
Wer will, kann also als Abonnent die Fahrräder umsonst benützen, indem er alle halbe Stunde eine Fahrradstation ansteuert, sein Fahrrad abgibt und fünf(!) Minute später ein Neues zieht.
Die Stationen sind alle mit einem Terminal (mit mehrsprachiger Benutzerführung) versehen, an dem man sich mit Chip- oder Kreditkarte identifizieren muss. Dort bekommt man ein Fahrrad zugewiesen und freigeschaltet. Bei der Abgabe schiebt man das Rad in irgendeiner Fahrradstation in die vollautomatischen Fahradständer zurück. Der Rest geschieht automatisch. Die Fahrräder sind mit einem RFID-Chip ausgerüstet und können so an den Fahrradstationen identifiziert werden. Die Stationen sind wiederum per Kabel und UMTS mit zwei zentralen Servern verbunden.
Wie kein anderer Bürgermeister vor ihm, versucht Bertrand Delanoe das Fahrradfahren in der Stadt Paris als Mittel zur Bekämpfung gegen den Autoverkehr zu etablieren. Die Zahl der Fahrradwege ist in seiner Amtszeit massiv angestiegen. Das war auch nötig. Ich hatte vor knapp 10 Jahren mal den “Spaß” mit dem Rad durch halb Paris zu fahren. Es gehört zu den letzten Abenteuer der Menschheit… Ich sage nur: Kreisverkehr.
Reaktionen
Wenn ich das gestern richtig mitbekommen habe, beträgt der Abstand Contador-Evans nur 23 Sekunden.
Ich hoffe, dass heute alle “Gentleman aggrements” über Bord geschmissen werden und PRL noch einen Angriff startet. Irgendwie kann ich dem Begriff “tour d’honneur” dieses Jahr nichts abgewinnen. Obwohl das auf der Etappe mehr als schwierig sein dürfte ( gegen DSC, gegen die Sprinter-Teams…)
Mir ist gerade beim Besuch von sportschau.de aufgefallen, dass die ARD anscheinend die Deutschlandtour ganz normal übertragen möchte, zumindest ist bereits ‘ne Live-Übertragung der 1. Etappe eingetragen. Logisch, schließlich ist das Doping-Problem ja auch nur auf die Tour beschränkt ;)
Ich würde nicht soviel Vertrauen der IT-Infrastruktur der ARD entgegenbringen. Wenn ich auf der ZDF-Website mir das Tagesprogramm nach Sparten sortiert anzeigen lasse, habe ich die komplette Woche auch angebliche Tour-Übertragungen angezeigt bekommen, die in der normalen Ansicht nicht zu sehen war.
Insbesondere bei der ARD verschärft sich so ein Problem durch die dezentralen Strukturen… Die haben möglicherweise noch nicht alles aktualisiert.
Bzgl. der Deutschlandtour heißt es, das ARD & ZDF Anfang nächster Woche entscheiden wollen. Der FOCUS meldet dass Teil des Problemes Regressansprüche des Veranstalters bei einem Ausfall der Übertragungen möglich sein sollen. Andere Kompromisse könnten sein. Verkürzung der Berichterstattung auf Magazinsendungen oder Verlegung in die Dritten Programme (Hint: Liebe ARD & ZDF, ihr habt als Einschaltquotenghetto auch eure digitalen Sender.)
Die Forderung, wieder Nationalteams zuzulassen, wurde letztens schon [URL=http://www.radsport-aktiv.de/sport/sportnews_45345.htm]hier[/URL] gestellt. Der Autor, zur Zeit wohl Nationaltrainer Dänemarks, sieht darin die Chance, eine größere Transparenz und weniger knallharten Kommerz zu erreichen, wenn eine staatliche Einrichtung hinter dem Team steckt.
Bei den Frauen wird das zur Zeit auch praktiziert.
Interessantes Konzept mit den Leihrädern, etwas ähnliches (wenn auch viel primitiver, Vollgummireifen inklusive) habe ich vor ein paar Jahren in Kopenhagen genießen dürfen. Gerade als Tourist ist das eine prima Möglichkeit, ohne sich um ein Auto, Taxi oder irgendwelche obskuren Buslinien kümmern zu müssen, von A nach B zu kommen.
Nur dauerhaft hätte ich damit ein paar Probleme, weil die Betreiber, dem engen Netz von Stationen sei Dank, für jede Person ein ziemlich konkretes Bewegungsprofil erstellen können.
Clear Channel ist ein ganz übler Verein. Ich finde es erschreckend, dass die sogar schon französische Bahnhöfe unte ihrer Fuchtel haben. Ein Monopolist der schlimmsten Sorte…
*wow* Marcel Wüst macht gerade im Presseclub das Zottelmonster. :-0
Wie sich die Sache mit Vélib anhört, klingt es so ähnlich wie das Call A Bike System was die Deutschen Bahn seit einiger Zeit in Köln und wohl auch anderen Großstädten betreibt. Allerdings verzichtet die Bahn auf feste Stationen. Man findet die Fahrräder an nahezu jeder Ecke und kann Sie per Telefon freischalten lassen. Kosten 6-8 Cent pro Minute. Führ kurze Strecken eine durchaus praktische Erfindung und zudem günstiger als Taxi oder ÖPNV.
An die TdF-Fachleute:
Wurde diese Ehren-Vereinbarung, auf der letzten Etappe nicht zu attackieren denn schon häufiger mal gebrochen? Also wäre es sowas wie ein kleiner Skandal, wenn sich ein Evans* aufmachen würde die Tour doch noch zu gewinnen?
da bin ich ja mal gespannt, wie die uci reagiert. laut dem wisch, den er vor der tour unterschreiben musste, hat er sich ja verpflichtet, seine dna für einen abgleich zur verfügung zu stellen. aber ein guter anwalt, wird ihn da wohl auch wieder rausboxen können.
Diese Ehrenvereinbarung wird so häufig gar nicht ausgetestet, da die Abstände in der Regel mehrere Minuten betragen. In den letzten 30 Jahren sind sie 3 oder 4x unter eine Minute gewesen und einmal davon war die Schlußetappe ein Zeitfahren (Fignon vs LeMond).
Es gab die 1987er-Ausgabe der Tour, bei dem sich die Quellen streiten ob Delgado, 40s hinter Roche in der Gesamtwertung, versucht hat Roche anzugreifen.
hat jemand den presseclub gesehen? mit weinreich, leyendecker, wüst und jemand von der fr (war mir unbekannt)? hab erst fünf minuten vor schluß reingeschaltet.
Das ist die Zusammensetzung der Runde. Da ist dann auch der Herr von der FR benannt.
Seit wann läuft denn Marcel Wüst als freier Journalist durch die Gegend?
den presseclub gibt es heute um 21.15 Uhr auf EinsExtra als Wiederholung
Ich schätze mal das Zottelmonster macht den freien “Journalisten” seit er nicht mehr neben der feschen Moni / dem wachsweichen Michi über seine Dopingstramplerkumpane bzw. -nachfolger palavern darf.
zu thema “ehrenvereinbarung”:
herr winokurow*** hat das wohl vor ein paar jahren mal gemacht. es ging zwar nicht um den etappen-sieg aber er hat versucht seinen platz unter den ersten 10 zu verbessern. ich glaube es ging damals um ihn (er war bei t-mobile/telekom) und einen fahrer von gerolsteiner wenn ich mich recht erinner. jedenfalls fand das her holczer ziemlich daneben.
Den Presseclub gibts auch als Podcast: http://www.wdr.de/tv/presseclub/index.phtml
Bradly Wiggins schreibt im Sportblog des Guardian über Kollege Moreni*
http://blogs.guardian.co.uk/sport/2007/07/29/tour_ruined_by_old_guys_who_th.html
gibts eigentlich keine sternchen für herrn wüst? gabs da nie was?
Tatsächlich liegt für nichts Konkretes vor, was über Generalverdacht hinausgeht. Das einzige was Wüst ein halbes Sternchen einbringen könnte, wären seine drei Jahre bei Festina, just während des 98er-Skandals, indem Wüst aber nie selber verwickelt war.
Wüst ist niemand der durch offene Doping-Aussagen aufgefallen wäre, aber er stellt sich den Medien.
Und einen Achtelstern Abzug gibt es als Bonus für den Spruch
Och wenn er von der richtigen Seite anfängt zu zählen paßt das wieder ;-)
Ich nehme an, da der Ticker 2008 ausgefallen ist, wird es auch dieses Jahr keinen Ticker geben? Ich sammle gerade Ticker…