Kein Brickyard mehr für die Formel 1

Wie grandprix.com meldet, sind Bernie Ecclestone und der Besitzer des Indianapolis Motor Speedway Tony George “übereingekommen” nicht über einzukommen. Es wird in Folge dessen 2008 kein Formel 1-Rennen im Oval bzw. Infield von Indianapolis stattfinden. (Ist gerade auch von Tony George himself bestätigt worden)

Es ist wohl an den Forderungen von Ecclestone gescheitert, die Tony George zu hoch waren. Bernie Ecclestone sah nach Meinung von grandprix.com auch kein Anlaß George entgegenzukommen. Indianapolis ließ sich von der F1 schlechter vermarkten als erwartet.

Eine mögliche Nachfolgestrecke steht noch nicht parat. Aber wenn man dem zuletzt gesetzten Trend von Ecclestone folgt, kann die Antwort eigentlich nur ein Stadtrennen in Las Vegas sein (obwohl: Las Vegas hat keinen Yachthafen…). Long Beach hätte zwar einen Yachthafen, ist aber vermutlich nicht “Upper class” genug.

Übertragunsgzeiten sollte, anders als grandprix.com glaubt, eigentlich kein Problem sein. Rennstart 12h Westküste wäre 21h in Mitteleuropa, also top.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich sehe ehrlich gesagt im Moment keine Strecke in den USA, die sich für die F1 anbieten würde. Selbst Indy war ja mit der teils doch verdammt engen Infieldpassage mehr eine Notlösung.

    Und ich weiß auch nicht, wer sich dort finden könnte, um entweder einen Formel-1-kompatiblen Komplex in die Gegend zu stellen, oder eine vorhandene Strecke entsprechend aufzupimpen.

    Vielleicht sollte die Formel 1 mal über ein oder zwei Ovalrennen für die USA nachdenken, vielleicht sogar außerhalb der Meisterschaft als Exhibition-Miniserie.

    Abgesehen davon hat natürlich Mr E dadurch jetzt natürlich ein Problem mit den europäischen Fernsehsendern und den, bis auf Renault, in den USA ja weitgehend vertretenen Werken.

  3. erst Frankreich, jetzt USA, wer braucht schon Tradition ?

  4. Schade mit Indianapolis. Das Infield war zwar doof aber die unendlich breite Gerade auf dem Oval und der dahinter liegenenden Kurve, die man auf so viele verschiedenen Wegen anfahren konnte, hat einem in einem Rennen zu mehr interessanten Situationen geführt als Monte Carlo und Ungarn in den letzten 5 Jahren zusammen geschafft haben.

  5. @Darthraider: Der Indy GP wird ja nun auch erst seit 2000 gefahren. Vorher gab es den US GP ja auch nur sporadisch auf ständig wechselnden Strecken, von großer Tradition kann man da wohl nicht sprechen.

    Es gibt so schöne Strecken, Laguna Seca dürfte wohl zu unsicher und zu schlecht erreichbar sein, Elkhart Lake liegt auch im nirgendwo, Sears Point passt den F1 Autos wohl nicht mit seinen Unebenheiten. Watkins Glen wäre ja vielleicht eine Alternative, aber auch da gibt es nur wenig Zuschauertribünen.

    Im Staat Washington war bis vor ein paar Monaten ein Oval angedacht, um die Präsenz von NASCAR etc. im Nordosten zu stärken (sprich: zu schaffen). Vielleicht finden sich ja Investoren die dort jetzt einen F1-Komplex hinbauen wollen?

  6. Elkhart Lake? *räusper* Da Matta? Legge? *hüstel*

    Ich kenne nicht eine Rundstrecke in den USA, die ich als F1-tauglich bezeichnen würde.

    Und für einen Neubau sind die Anforderungen der Formel 1 IMHO zu speziell. (oder wahlweise auch spezifisch, da ja ein Neubau in Formel-1-Kreisen immer auf den Onkel Tilke mit seinen ca.-4-1/2-Streckenteil-Baukasten hinausläuft) Rennstrecken in den USA funktionieren finanziell erfolgreich nur mit NASCAR Veranstaltungen, und die passen auf F1-Kurse ungefähr so gut wie Chapeau claques auf den gemeinen Junior-Fan. ;-)

  7. Falls sich jemand für meine Spekulationen interessiert:
    Erstens: Es gibt drei zentrale Regionen, in denen sich die Formel 1 in den USA mit einigermaßen Erfolg dauerhaft etablieren könnte: Los Angeles und Umgebung, Miami, und der Nordosten (in New York oder nahe dran). Dort interessieren sich die Menschen für (importierte und teure) Autos als Geschmacks- und Kulturobjekt. Ohne diese ideologische Anbindung an Leute mit Sinn fürs Thema ist alles nur Bastelei.
    Zweitens: Man kann an diesen drei Standorten sicher Rennstrecken mit appetitlicher Kulisse aus dem existierenden Straßennetz herausschnitzen.
    Drittens: Die Kombi-Lösung, wie in Indianapolis mit der eingearbeiteten Zusatzpiste im Innenbereich, ist gescheitert. Die Frage ist allenfalls, ob es Streckenbesitzer mit viel Land drumherum gibt, die sich vorstellen können, eine reine Formel-1-Piste neu an ihr Oval anzudocken. Vision: der ganz große Vergnügungspark mit dem Thema Auto. In den drei angespochenen Regionen sehe ich das nicht.
    Viertens: die NASCAR-Streckenbesitzer-Mafia (das sind vor allem zwei Familien) haben nicht das geringste Interesse daran, der Formel 1 in den USA zu helfen.
    Fünftens: Am Ende wird alles auf Las Vegas hinauslaufen, weil die das Geld haben und das Interesse, um ein Großereignis auf die Beine zu stellen. Es wird der Formel 1 nicht in den USA weiterhelfen. Aber ein solcher Grand Prix wird ihr hinreichend Einnahmen garantieren, damit sie sich nicht aus den Vereinigten Staaten abseilt. Nordamerika bleibt ein wichtiger Zielmarkt für Firmen wie Mercedes, Honda, BMW etc.