#29: Mönchengladbach – Hamburger SV – Hier ruht der Fußball in Frieden

Liebe Trauergemeinde.

Dreifach ist der Schritt der Zeit:
Zögernd kommt die Zukunft hergezogen,
Pfeilschnell ist das Jetzt verflogen,
Ewig still ist die Vergangenheit.

Traurig nahmen wir heute abend Abschied von unserem Fußball und von Borussia Mönchengladbach. Gladbach ist still dahingeschieden. Ohne Aufbegehren. Nach langer Krankheit war der Tod heute auch ein Stück Erlösung. Das sollte unser Trost sein.

Du, Fußball, du warst heute abend nicht mehr unter uns, aber immer bei uns, tapfer im Leid. Wir halten dich trotzdem in liebevoller Erinnerung. Solange du rollst, bist du. Wie schmerzlich war’s vor dir zu steh’n, dem Leiden hilflos zuzuseh’n.

Am Anfang hatten wir alle noch Hoffnung. Hoffnung auf Borussia. Hoffnung dass wir unseren Erdenweg noch weiter gemeinsam beschreiten könnten. Doch die Zeichen des Spiels wurden recht früh auf Gottes Rasen gezeichnet. Es begann mit dem Münzwurf des güldenen Entsandten mit der Pfeife. Es begann mit der sekundenlangen Ratlosigkeit des irdischen Engels Rafael van der Vaart der nicht wusste, was er mit dem gewonnenen Münzwurf anfangen sollte und nach sekundenlangem Zögern Gladbach die Fankurve für die zweite Halbzeit schenkte.

Und so begann der Anfang vom Ende. Der HSV mit seinem bekannten Grundgerüst. Sorin als linker Verteidiger für den verletzten Atouba. Ein defensives Mittelfeld mit Jarolim und Wicky, offensives Mittelfeld mit Laas links und Berisha rechts und van der Vaart irgendwo zwischen Mittelfeld und Sturm und Olic als laufendes Alibi.

Beide Mannschaften neutralisierten sich und zogen sich so munter im Niveau drei Meter unter die Grasnarbe. Fehlendes Tempo im Spielaufbau wurde dadurch kaschiert, dass beide Mannschaften einfach immer lange Pässe spielten, die aber im Aus landeten oder von der gegnerischen Abwehr abgefangen wurden. Auch wenn die Torschuß-Statistik noch proper aussah, gab es in der ersten Halbzeit nur eine Situation der man das Prädikat “Torchance” geben konnte: Jansen läuft zur Grundlinie durch, Benjamin kommt dank unentschlossenem Angreifen von Berisha zu spät, die Flanke von Jansen wird von Insua an den Pfosten gezimmert.

Das Spiel wurde von beiden Mannschaften im Mittelfeld erstaunlich körperlos geführt. Gerade von den sturmschwachen Gladbacher die bereits am Abgrund hängen, hätte ich mir mehr “Gras-Fressen”-Attitüde erwartet. Aber da kam nix.

In der zweiten Halbzeit wurde das Phlegma auf beiden Seiten sogar noch größer. Und so verstrichen die Minuten ohne dass sich was tat. Das Spiel wurde ungefähr in der 50ten bis 55ten Minute entschieden. Nein, auf dem Feld ist nichts passiert, aber die völlig euphorisierten Gladbacher-Fans, die den vergünstigten Kauf von Vereinsflaggen als Motivation und nicht als Ausverkauf missverstanden, begannen zu pfeifen. Einfach so. Es gab keinen speziellen Anlaß, keinen absurden Fehlpaß. Es war das Phlegma der Gestreiften dass sie zum Pfeiffen bracht.

Von Beginn des Pfeifkonzertes an, wuchs die Verunsicherung der Gladbacher. Es war mit Händen zu greifen. Immer mehr Pässe wurden ohne Bedrängnis ins Aus geschlagen. Immer seltener kam man nach vorne. Und das war der zweite Punkt an dem Gladbach das Spiel verlor: Jos Luhukay verschlief den Zeitpunkt um mit neuen Impulsen das Phlegma auszutreiben. Neuville erst zur 60ten Minute zu bringen, ist schon diskutabel, aber ihn nur gegen einen anderen Stürmer auszutauschen, ist im Grunde genommen Selbstmord aus dem Angst vor dem Tod.

Nach knapp 75-80 Minuten hatte sich Gladbach dann erfolgreich selbstdemontiert und der HSV übernahm die Kontrolle des Spiels, fuhr immer wieder Konter, die aber an Harmlosigkeit kaum zu überbieten waren, da der HSV versuchte den Ball ins Tor zu tragen, statt den Torabschluß zu suchen. Es war erst in der 91ten Minute als der frisch eingewechselte Guerrero einen Flachpass vom nicht minder frisch eingewechselten Mahdavikia aus 5m verwandelte.

Der HSV gewinnt gegen Gladbach 1:0 und katapultiert sich bis morgen 17h15 auf Platz 7, direkt hinter Nürnberg, 5 Punkte übern Strich. Gladbach bleibt bei 25 Punkte, 6 Punkte unterm Strich bei noch fünf noch ausstehenden Spielen.

Wer sich die Statistik ansieht, 21 zu 15 Torschüsse, muss glauben, es habe ein kleines Offensivfeuerwerk stattgefunden. Es war eine grausame Partie mit, wenn es hochkommt, insgesamt fünf Torchancen.

Bei Gladbach war das körperlose Spiel über die kompletten 90 Minuten erschreckend. Es fehlte in den ganzen Bewegungen Tempo, Biß, Wille und Autorität. Gladbach ergab sich im belanglosen Larifari-Spiel mit nur wenig Strukturen.

Die Lage beim HSV ist auch nicht gerade Sonnenschein, auch wenn es ganz wichtige weitere drei Punkte Puffer zu den verbliebenen zwei Abstiegsplätzen sind. Die spielerischen Fortschritte unter Stevens sind erstmal wie weggeblasen. Stuttgart war noch als einmaliger Ausrutscher zu verkaufen, aber der Spielaufbau war heute sehr bescheiden.

Der HSV hat keinen Goalgetter, also müssen sich die Mittelfeldspieler einbringen und selber den Torabschluß suchen. Doch genau davon war nichts zu sehen. Man passte sich dem Gladbacher Spiel an: van der Vaart und Olic wurden mit den besten Wünschen lang geschickt und durften alleine zusehen, was sie da ausrichten. In der aktuellen Formation von Stevens – ein 4-2-2-1-1 – müssen die beiden äußeren, offensiven Mittelfeldspieler (Laas und Berisha) nicht nur den Ball nach vorne spielen, sondern sich vorne im Angriff auch als Anspieloption präsentieren, damit das Angriffsspiel sich nicht frühzeitig auf die Mitte verengt. Nur Jarolim im zentralen, defensiven Mittelfeld kann man vorallem in der zweiten Halbzeit attestieren, dass er versucht hat im Windschatten von van der Vaart und Olic zu kreuzen und sich anzubieten.

Die Innenverteidigung mit Mathijsen und Reinhardt stand sehr solide. Reinhardt musste aber in der 47ten wegen einer Oberschenkelverletzung raus. Die Bilder kennt der HSV diese Saison zu Genüge und es steht zu befürchten, dass Reinhardt frühestens in zwei Wochen wieder fit wird. Ersatzspieler Abel machte seine Sache den Umständen entsprechend gut, aber zusammen mit dem schwachen Laas und Berisha stellt sich langsam die Frage ob der Kader nicht schon wieder anfängt dünn auszusehen.

Ein interessantes Bild boten die Aktionen von Sorin ab. Erst einmal: ich sah seine Aktionen nicht so schlecht wie Michael Born. Ich denke ein Großteil der Bälle die von Gladbach von dieser Seite kamen, waren eher ein Job für Laas, der defensiv eine Stunde lang sehr schwach stand. Aber Sorins Stellungsspiel war schon sehr kurios. Ohne besonderen Anlaß war teilweise in der Innenverteidigung zu finden, während Mathijsen der erste HSV-Spieler war, der zu einem Gladbacher auf die linke Seite rausrückte. Entweder spricht das für atemberaubende Antizipation der HSV-Abwehrspieler (Sorin weiß dass er in die Innenverteidigung rücken muss, weil Mathijsen auf den Gladbacher rausgeht) oder Sorin nimmt sich aufgrund seiner Erfahrung die Freiheit in der Abwehr dort zu spielen, wie er es gerade für richtig hält. Dass Doll soviel von Sorin hielt, das er ihm gewähren ließ, war ja in der Hinrunde bekannt. Dass aber so ein Disziplinfanatiker wie Stevens sowas zulässt, würde mich überraschen… ohne dass ich es komplett ausschließen möchte.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Es war schon ein echter Schock, als plötzlich das 0:1 fiel…
    Und dies soll das einzige Spiel des Wochenendes gewesen sein, welches ich live verfolgen kann. Ich bin begeistert.

  3. […] Naja, dann eben hier weiter Bundesliga ( die armen Gladbacher… ) […]

  4. Die Auswechslung von Insua war ja wohl ein Witz oder war der angeschlagen? Hatte nicht den Eindruck. Wenn man das Spiel als grundlage nehmen würde wäre ein Aufeinandertreffen beider Teams in Liga 2 wohl in einer normalen Saison mehr als wahrscheinlich.

  5. Goodbye Bundesliga, willkommen Aue oder was sonst noch in der 2. Liga rumläuft. Ich hab das Spiel zwar nicht so schlecht gesehen wie dogfood, aber ich hab auch ne Borussen-Brille auf. Die erste Halbzeit fand ich daher nicht soo schlecht (ok, der HSV war wirklich schlecht da), nur wenn man keine Tore schießt, gewinnt man halt nicht. Bezeichnend war auch, wie man nach dem Ballverlust eines Hamburgers mit einer 2:1 Überzahl-Situation umgegangen ist – etwas ungenauer Querpaß von Insua auf Rafael, und der kann den Ball nicht kontrollieren, muss nach rechts ausweichen, Chance dahin. In der zweiten Hälfte sank dann das Niveau wirklich ins Bodenlose, und die merkwürdigen Auswechslung von Insua hab sicherlich nicht nur ich nicht verstanden, damit hat Luhukay sich keine Freunde gemacht. Und nach der 70ten hab ich dann ausgeschaltet, das war einfach zu deprimierend, zu schlecht, und mir war zu dem Zeitpunkt schon klar, dass es entweder beim 0:0 bleibt oder Gladbach mal wieder in letzter Minute verliert. Erstaunlich wenig wurde auch gekämpft in dem Spiel – ein Abstiegsendspiel mit einer gelben Karte? Wenn man das Spiel nicht gesehen hat, muss man dann denken, der Schiedsrichter war großzügig – das war aber nicht der Grund dafür, es fehlte einfach an Einsatz und Biss.

  6. Ich habe das Spiel nur mit einem Auge im TV-Fenster meines Comps verfolgt, während ich nebenbei diverse andere Dinge gearbeitet habe. Interessant, wie sehr sich mein daher äußerst oberflächlicher Eindruck des Spiels mit dem oben geschriebenen deckt. Manchmal fragt man sich, was an Fußball eigentlich so spannend ist ;))

  7. Das war eines der übelsten Spiele, dass ich diese Saison gesehen habe.

    Da war der Fehlpass eher die Regel als die Ausnahme…

  8. Das schlechteste Spiel welches ich diese Saison gesehen habe war unangefochten VfL Bochum – Arminia Bielefeld. Grausam.

  9. @sniper

    Gibt’s nen speziellen Grund, sich genau DAS Spiel in voller Länge anzusehen?

    Hat was von Selbstkasteiung, wenn man nicht grade Fan einer der beiden Clubs ist.

  10. Nen Freund von mir ist VfL Bochum-Fan. Da tut man sich auch sowas an, hab auch etliche Bochum – 2. Liga Spiele aus diesem Grund auf der Habenseite.

  11. …klingt für mich eher wie die Soll-Seite…

  12. ich fand das Spiel nicht sooo schlecht, vor allem zwischen 25. bis 45. Minute. Gab sicher schon viele schlechtere, die ich Gott zum Teil Gott sei dank vergessen habe (zB Cottbus gegen Bochum – wieder Bochum, tut mir Leid, snipermatze.
    Frage: Warum wurde Insua ausgewechselt?

    Für Gladbach, Bielefeld und Mainz schaut es jetzt eher trübe aus.

  13. Bei mir hat das Tor kurz vor dem Ende einen beinahe hysterischen Lachanfall ausgelöst. Keine Ahnung warum, und persönlich fürchte ich mich vor der Tiefendeutung. ;-)

  14. Lob für das treffliche Bismarck-Zitat für einen Abstieg, der irgendwie nur noch Schulterzucken auslösen kann. Man kann das Desaster an vielen Namen festmachen. Für einen mittelgroßen Club wie Gladbach aber sicher fatal, wenn sich der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte als kompletter Flop herausstellt. Trotzalledem fast nur geringe Kritik an Insua seitens der Borussenfans. Optisch und von der Selbstdarstellung her der perfekte ‘Crowd-Pleaser’. In der Wirkung auf dem Feld aber desaströs. In der Langzeitperspektive ist der erneute Abstieg wohl als Resultat der Advocaat-Verpflichtung zu werten: danach existierte im Grunde keine Mannschaft mehr. Und irgendwann ist das Glas mit dem Glück eben leergetrunken.

  15. Insua hat wie viele andere Spielmacher Anpassungsschwierigkeiten! Würde mich nicht wundern, wenn er beim nächsten Club wie eine Bombe einschlägt. Schade ist, dass man versucht hat auf die Jugend zu setzen und es schief gegangen ist. Bin gespannt, ob der FC und die Fohlen nächstes Jahr gemeinsam aufsteigen, weil die Konkurrenz riesig ist!

  16. tja, dann kann ich als Kölner nur sagen: Willkommen zum Derby in der 2.Liga. :)
    Der FC steigt nicht auf, die Borussia steigt ab. Immerhin zwei attraktive Spiele mehr in der kommenden Zweitliga-Saison.

    Is natürlich doof für die Borussia. Neues Stadion, ne Menge Neueinkäufe für die ablaufende BuLi-Saison, und die hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein Großteil der Leistungsträger wohl kaum mit in die 2.Liga geht.

    So was kann einem Traditionsverein ganz schön lang am Bein hängen, siehe der FC, der sich zur stabilsten Fahrstuhlmannschaft der letzten Jahre gemausert hat. ^^

    Erinnert sei an dieser Stelle auch an einen anderen “Traditionsverein”, Fortuna Düsseldorf, die ich noch im alten Müngersdorfer Stadion hab spielen sehen.
    Was für Derbys gegen den FC in den 80ern…
    Und wo steht die Fortuna jetzt ? ^^

    @Pats: Steigen beide 2008 auf ? Schwer zu sagen. Ich denke, nur einer von beiden schafft den Aufstieg. Der FC galt ja vor der Saison auch als gesetzter Aufsteiger, und was war ?
    Im Prinzip sollte bei der Borussia einem direkten Wiederaufstieg nix im Wege stehen, die Frage ist nur, welche der Leistungsträger Verträge für die 2.Liga haben. Jansen ?
    Wie du schon gesagt hast, die Konkurrenz ist hart, die Liga war selten so eng beieinander wie dieses Jahr. Theoretische Aufstiegschancen bis runter zum 8.Platz. Das wird wohl im nächsten Jahr kaum anders sein, mit einem großen Pulk von 8-10 Teams, die vom Leistungsniveau irgendwo zwsichen 1. und 2.Liga hin- und her pendeln.

  17. Oh ja, stimme Euch zu: Für die Buli ein weiterer echter Verlust. Als uralter HSV’er war ich über die drei Punkte vom Freitag natürlich froh – dennoch ist es bitter, dass dieser Verein nun wohl den Gang in Liga 2 antreten muss. Ein weiterer Traditionsklub mit riesen Fans und tollem Stadion geht der 1.Liga verloren. Es wird viele geben, die zu Recht anmerken, dass sich die Liga-Zusammenstellung sportlich und nicht über traditionelle Werte definiert. Dennoch ist es mir allemal lieber, Klassiker wie Köln, Gladbach oder Kaiserslautern in der BL zu haben, als Begegnungen wie Cottbus gg. Mainz, Bochum gg. Karlsruhe oder gar Greuther Fürth zu verfolgen. Sorry an die Fans dieser Vereine vorab, aber diese Klubs definieren ihre Erfolge einzig und auf Jahre hinaus mit dem Klassenerhalt – und genau diesen Fussball bieten sie dann auch überwiegend. Underdogs haben ihren Charme (siehe Aachen), aber sie sollten die Ausnahme sein und die Buli nicht bestimmen; sonst braucht man sich nicht wundern, wenn die Top 5 der Liga immer mehr zu Alleinunterhaltern werden und schon gar nicht beschweren, dass es Jahr ein, Jahr aus eigentlich nur 2-3 ernsthafte Kandidaten auf den Meistertitel gibt.
    Also hoffe ich. Hoffe darauf, dass der Gladbach, Köln, ‘Lautern schnell ins Obergaus zurückkehren, Dortmund, Frankfurt und HSV vom Abstieg verschont bleiben und sich die Zahl der Exoten in der 1. Liga auf ein sportlich erträgliches Maß einpendelt.

  18. Frankie@ Stimmt schon was Du sagst! Nur sind KSC und Fürth ja richtig fette Traditionsvereine (Greuther ausgenommen). Gruss aus Berlin an alle KSC Fans. Freue mich schon auf unsere Spiele.

  19. Wenn Frankfurt Dortmund und Gladbach absteigen, und der KSC, Duisburg und Rostock auf, ist die zweite Liga besser bestzt als die erste.
    Dann gibts nächstes Jahr wieder so ein & Clubs für 5 internationale Plätze und der Rest gegen den Abstieg Mist wie dieses Jahr.
    Außerdem sind Spiele wie Duisburg- Wolfsburg, Cottbus-Bielefeld meines erachtens besser in der Regionalliga als in der Bundesliga aufgehoben(Sorry an alle Fans dieser Vereine( solls ja geben)).

  20. dass vom Namen her Dortmund attraktiver ist als Cottbus oder Gladbach als Bielefeld, mag stimmen. Doch wenn eine unvorstellbare Unfähigkeit Gladbach in die 2. Liga treibt, dann hält sich mein Mitleid in Grenzen. Es gibt wohl keinen Verein, der in den vergangenen Jahren so sinnlos Spieler eingekauft hat. Vielleicht tut es allen Beteiligten gut, in der – tatsächlich sehr attraktiven 2. Liga – sich auf das Wesentliche zu besinnen.

    das ist halt das Schöne an der Bundesliga im Gegensatz zu den US-Ligen, dass es hier keine geschlossenen Gesellschaften gibt. Und wenn dann Mainz oder Bielefeld oder Cottbus die Liga aufrütteln, kann das doch nur zu deren Nutzen sein. Die Zweiklassigkeit der Bundesliga in ein paar Meisterschaftskandidaten und Abstiegskampf ansonsten hängt im übrigen sehr viel mit der Champions League zusammen wie auch in anderen Ländern zu besichtigen. Die Durchlässigkeit wird immer weniger, immer die gleichen sind vorn und die wenigen, die es im einem Jahr schaffen wie hier der HSV oder in Spanien Osasuna oder Villareal, bezahlen im nächsten Jahr – von Leeds United ganz zu schweigen.