Honda greift ins Klo und Ecclestone in den Hafen
Es zeichnete sich in den letzten Monaten ab und hat sich in den beiden ersten Formel 1-Rennen der Saison in Melbourne und Sepang bestätigt: Honda, das viertplatzierte Team der Vorsaison, hat bei der Entwicklung des diesjährigen Boliden RA 107 ziemlich daneben gegriffen.
So viel weiß man: schuld ist die Aerodynamik. Beim Bremsen wird das Fahrzeug instabil und die Abnutzung der Hinterreifen ist zu stark. PREMIERE spekulierte am Wochenende dass die Probleme durch den neuen Windkanal entstanden sind, den man vor der Entwicklung des RA 107 nicht kalibriert habe. Marc Surer führte als Gegenbeispiel den Sauber-Windkanal an, den man knapp sechs Monate parallel zum alten Windkanal benützt habe, um die Ergebnisse abzugleichen.
Ein Artikel in der Times blickt heute auf das Desaster, nicht zuletzt weil Jenson Button – und damit ein Stück Britannien – wieder mal versauert.
Demnach hätten erste Modifikationen am Honda keine Veränderung gezeigt. Man habe bei Honda schlichtweg keine Ahnung was das Problem an der Aerodynamik sei und würde daher tabula rasa machen und im Juni zu Montreal mit einem völlig neuen Fahrzeug antreten. Bis dahin sei fröhliches Durchwurschteln angesagt. Aber im Grunde genommen habe man mehr oder weniger die komplette Saison bereits nach dem zweiten Rennen abgeschrieben.
Teamchef Nick Fry hat seinen Fokus längst auf die dahinterliegenden strukturellen Probleme gelegt. Demnach will er Schluß mit der Teilung der Formel 1-Abteilung in England und Japan machen. Fry möchte die Honda-Oberen überzeugen, die 250 Ingenieure in Japan zu den 550 Angestellten in Brackley zu schicken um die Weiterentwicklung dort zu konzentrieren. Im Paddock gilt es nicht als sicher ob Fry das Standing hat um so einen Plan in der japanischen Zentrale durchzusetzen. Fry soll zudem versuchen Ross Brawn für die Saison 2008 zu verpflichten.
GP von Singapur
Seit März ist es an die Öffentlichkeit durchgesickert: der nächste neue Grand Prix neben den GP von Abu Dhabi wird wahrscheinlich der Grand Prix von Singapur werden. Grandprix.com publiziert heute einen Entwurf für die Strecke.
Wie ein Blick auf den Streckenplan und die Google Earth-Ansicht zeigt, scheint der Kurs die neue Ausrichtung der Formel 1 zu bestätigen: wie Abu Dhabi ist auch der Kurs von Singapur ein Stadtkurs der sich monaco-like an einem Yacht-Hafen entlang hangelt. In diese neue Ausrichtung würde auch der mutmaßliche Umzug des GP von Frankreichs vom ländlichen Magny-Cours zum Disney-Park östlich von Paris passen.
Auf der einen Seite hat diese neue Ausrichtung etwas Artifizielles, auf der anderen Seite ziehe ich diese Form der Künstlichkeit vor gegenüber Rennstrecken die mitten in der Walachei stehen und wie in Bahrain vielleicht gerade mal 30.000 Zuschauer am Rennsonntag anlocken.
Nichts neues gibt es zu den geplanten Abend-Grand Prix. Ecclestone wird nachgesagt, die asiatischen Grand Prixs am Abend unter Beleuchtung fahren zu lassen, um die Übertragungszeiten in Europa erträglich zu halten und die Sponsoren zu beglücken. Mark Webber hat Ende März den Kurs in Singapur mit einem Straßenfahrzeug unter dem Aspekt der Nachtfahrten angetestet und sah noch einige Probleme.
Der neueste Plan von Bernie Ecclestone richtet sich gegen die A1 GP-Serie. Ecclestone kündet von Planspielen eine “GP2 Winter Series“ in Asien fahren zu lassen, nicht zuletzt um die dortigen Talente stärker zu pushen als es mit der derzeitigen “eurozentrischen” GP2 möglich ist.
Reaktionen
Na ja, die können ja auch nicht jedes Jahr ganz vorne dabei sein. Mich hat es ja schon letztes Jahr gewundert. Irgend wann wäre es nun mal so gekommen.
Beste Grüße David