Vom Stau, Gänsebraten und Festplattenrekorder (Updt)
[Update: Wetterlage in Cleveland]
Für mich war es ein mäßig erquicklicher Ostersonntag, der schlecht begann, weil meine Freundin und ich auf der Fahrt gen Niedersachsen gegen 11h morgens in den 5km langen Stau vor dem Elbtunnel fuhren. Am Sonntag Morgen. Am Ostersonntag Morgen… Der anstehende verwandtschaftliche Gänsebraten machte hinreichend Druck um an der nächsten Ausfahrt abzubiegen und quer durch die Hamburger Innenstadt den Weg zu den Elbbrücken zu finden.
Auf der Rückfahrt lag ich dann im Auto malade auf dem Sitz, was weniger mit dem Gänsebraten als mit allgemeinen Unwohlsein zu tun hatte (-> “Männerleiden”). Es verbesserte meine Laune nicht gerade, dass ich dann zuhause entdeckte, dass mein Festplattenrekorder das Leafs – Habs-Spiel aus der Nacht nicht aufgenommen hatte, weil ich den falschen AV-Anschluß programmiert hatte. Als ich das Ergebnis im Internet sah, hätte ich gerne meinen Rekorder mit Fußtritten maltraitiert… Aber ach, ich hatte Kopfschmerzen.
Formel 1 in Malaysia
Wie Don Dahlmann im Formel 1-Blog schrieb: ein extrem statisches Rennen bei dem sich nach fünf Rennrunden eigentlich nur noch durch technische Probleme etwas in der Reihenfolge tat.
Am Start konnten beide McLaren-Mercedes an den Ferraris vorbeirauschen. Alonso konnte vorne in Ruhe seinen Sieg herausfahren, während Lewis Hamilton die beiden Roten abschirmte.
Felipe Massa bestätigte alle Vorurteile die ich gegenüber ihm habe: Massa ist kein Champion und wenn er Weltmeister wird, dann wegen seines Materials. Nicht wegen Massa, sondern trotz Massa. Massa ließ sich binnen drei Runden derart von Hamiltons Überholmanöver am Start enervieren, dass er zweimal an derselben Kurve dasselbe Überholmanöver startete um dann beim zweiten Versuch rausgekreiselt zu werden und Raikkönen und BMW-Saubers Nick Heidfeld vorbeiziehen lassen zu müssen. Raikkönen spulte unterkühlt sein Programm ab, ohne sein Blatt zu überreizen. Nachdem in Melbourne noch alle von der Ferrari-Dominanz kündeten, musste man überrascht sein, wie dominant nun die McLaren waren.
Die ersten acht Plätze blieben nach der 5ten Runde bis zum Rennende unverändert, sieht man einmal vom Ausfall des gut fahrenden Nico Rosberg (Hydraulik) ab. Apropos: die Williams machten einen guten Eindruck. Rosberg konnte bei der Musik mitfahren und Alexander Wurz, der dank technisch-bedingtem schlechten Qualifying als Viertletzter startete, kam noch bis auf Platz 9.
Bei Renault fiel auf, dass Fisichella und Kovalainen im Renntrim in die Punkte fahren konnten. Nächste Woche fährt man in Bahrain, was dezent etwas mehr Hoffnung auf ein spannenderes Rennen gibt.
Im Kleingedruckten
Die Champ Cars starteten gestern in Las Vegas ihre Saison. Mein Eindruck vom quicken Rüberzappen während der US Masters: ein vom Streckenverlauf her überraschend flüssiger Kurs, der aber trotzdem mit den sonstigen Schlechtigkeiten eines Stadtrennens gesegnet war: null Spielraum in den Kurven. Beim ersten Fehler klebt man im Reifenstapel und die Streckenposten brauchen drei Stunden um einem aus dem Reifenberg zu befreien. Zudem auf Asphalt aufgeklebte Kerbs die man auf den mit Straßenmarkierungen übersäten Asphalt nicht erkennen konnte.
Wenn es mich nicht täuscht, sah das gestrige EUROSPORT 2-Bild auch sehr “aufgeblasen” auf. Der Crawl wirkte zu groß und zu fett. Und Heinrich und Jantke fanden mal wieder alles irgendwie toll. Zumindest wenn ich rüberzappte.
Die Masters in Augusta
Motorsportfans konnten dann am Schlußtag der US Masters jubeln, wo das Ralf Schumacher-Double Zack Johnson sich die grüne Jacke abholte.
Der dritte Tag der Masters war wohl katastrophal und nicht ein einziger Spieler konnte sich unter Par halten. Die Veranstalter zogen die Konsequenz und wässerten über Nacht den Platz, so dass die Putts berechenbarer wurden.
Doch der dritte Tag zeigte Nachwirkungen, denn er spülte einige neue Spieler ins vorderer Feld des Leaderboards: Retief Goosens schaffte nur knapp den Cut, spielte aber nach einer 70er-Runde vorne bei der Musik mit. Tiger Woods setzte sich mit einer 72er-Runde an die Spitze. Rory Sabbatini und Stuart Appleby konnten sich plötzlich auch vorne platzieren.
Es entwickelte sich ein sehr turbulenter vierter Tag mit wechselnden Führungen und Spielern die über 3-4 Löcher plötzlich Mojo entwickelten und nach vorne stürmten.
Aber am Ende des Tages lief es ausgerechnet auf ein Duell zwischen Zach Johnson und Tiger Woods hinaus. Johnson machte trotz inkonstanter Ergebnisse (6 Birdies, 3 Bogeys) einen blassen Eindruck, nicht zuletzt weil keine “Big Play Putts” von ihm zu sehen waren (für den sorgte Rory Sabbatini am 8ten Loch). Im dichten Leaderboard fiel auf den zweiten neun Löcher einer nach dem anderen aus der Spitze raus, zuletzt Tiger Woods mit einem Bunkerschlag am 17ten.
Natürlich waren wieder alle Augen auf Tiger Woods, der in der Mitte des Kurses enorme Schwierigkeiten hatte und am Rande eines Kollapses zu sein schien. Ein einziges Fluchen, Kopf-Schütteln, nervöses Auflachen, Selbstgespräche und vor Wut den Schläger auf den Boden hauen. Woods fing sich aber noch rechtzeitig um das Turnier offen zu halten. Trotzdem sorgte er neben dem Putt von Sabbatini für das Bild des Tages, als er auf der 11ten Bahn bei einem schwierigen Schlag unter Bäumen seinen Schläger zertrümmerte.
Und eine Bitte an die Ausrüster der Golfprofis: das nächste Mal bitte wieder mehr Abwechslung. Gefühlte 32 Spieler traten in Schwarz auf und 18 Spieler in Blau-Weiß. Da reicht es nicht dem südkoreanischen Spieler einfach mal weiße Ballonseide überzustülpen.
Schilling und A-Rod im grünen, Zito und Yankees im roten Bereich
Die Unruhe bei den Yankees (okay, wann gibt es dort keine Unruhe) nimmt wieder zu. Das kalte Wetter in den USA fordert seine ersten Opfer. Johnny Damon ließ man wegen seiner Oberschenkelverletzung lieber pausieren, während Hideki Matsui nun auf die 15tägige DL gesetzt wurde, nachdem er sich in der Serie gegen Baltimore ebenfalls den Oberschenkel verletzt hat.
Die Starting Rotation findet unterdessen nicht in die Saison. Pavano ließ 5 Runs zu, Pettitte 4 Runs, Mussina 6 Runs, Igawa 7 Runs und Rasner 5 Runs.
Ausgerechnet bei Alex Rodgriguez müssen sich die New Yorker bedanken. Am Samstag gewann er im Alleingang die Partie, als er im 9ten Inning bei 2 Out mit einem Grand Slam-Home Run 4 Punkte zum 10:7-Sieg reinbrachte. Im ersten Inning des folgenden Tages schlug er mit Jeter auf einer Base einen weiteren Home-Run.
Alle Augen heute auf Carl Pavano, der in Minnesota seinen zweiten Saisonstart bekommt und versuchen wird, die Wende für die Starting Rotation zu starten.
Rangers – Red Sox
Diese Form der Rehabilitierung hat Curt Schilling schon hinter sich. Gestern absolvierte er im Sunday Night Baseball solide sieben Innings mit nur 4 Hits und 1 Run.
Es war eine unaufgeregte (sprich: langweilige) Partie. Beide Starter nahmen sich nicht viel. Den Unterschied macht nur “Big Pappy” Ortiz, der mit zwei Homer drei Punkte reinbrachte. 3:1 die Führung für die BoSox. Pfiff kam erst in das Spiel als beide Starter den Mound verließen. Red Sox-Reliever #36 Pineiro ließ seine ersten beiden Läufer per Walk von der Home Plate und ein Bunt von Lofton machte dann alle drei Bases voll. Manager Francona konnte nicht mehr zusehen und brachte aus dem Bullpen #48 Lopez, der mit seinem ersten Pitch sich einen Run einfing. Die Red Sox versäumten eine Double Play-Möglichkeit.
Für Francona offensichtlich Alarmstufe Rot und er brachte bereits im 8ten Inning mit nur einem Aus Jonathan Papelbon, der aber ohne einen Hauch von Schwäche das Spiel durchbrachte. Sieg von Boston mit 3:2.
Giants – Dodgers
Keine überragende Partie von beiden Starting Pitcher, Barry Zito (SF) und Randy Wolf (LAD). Beide ließen sich früh in lange At-Bats verwickeln und brauchten 4-5 Innings um sich zu beruhigen. Bei Barry Zito setzte aber im 7ten Inning dann der Meltdown ein, als er 6 Runs zuließ und zwei Läufer an Hennessey übergab. 6 Innings, 8 Runs, 3 Walks. Mann des Tages in Los Angeles war Luis Gonzalez, mit zwei Home Runs.
Barry Zito ist ein bekannt langsamer Starter in den April, aber der 126 Mio US$-Vertrag dürfte den Rucksack von Zito derzeit noch schwerer machen.
MLB Tonight
Die morgen beginnende Indians – Angels-Serie könnte aufgrund der Wetterbedingungen nach LA verlegt werden. Am Wochenende konnten aufgrund plötzlich einsetzender Schneefälle keine Spiele in der Indians – Mariners-Serie absolviert werden und die nächsten Tage sehen weiterhin kaltes Wetter vor. Entscheidend für eine Verlegung könnte es sein, ob es den Indians gelingt heute nachmittag den Doubleheader gegen die Mariners durchzubringen.
[Update: der Doubleheader am Montag wurde abgesagt. Es war unmöglich heute das Stadion freigeschaufelt zu bekommen. Ferner wurde Eisregen vorhergesagt. Die Angels-Serie wird nun im überdachten Milwaukee Miller Park ausgetragen]
NASN, 19h05: NY Mets – Philadelphia Phillies (Maine vs. Hamels)
Nach einer ersten sagenhaft starken Woche der Mets-Offense mit 31 Punkten aus vier Spielen, u.a. einem 11:1-Sieg in Atlanta, folgten zwei Spiele in Atlanta mit gerade einmal 5 Punkten Offensiv-Produktion.
Die Partie sieht zwei der heißesten Offense-Spieler der National League: Phillies Ryan Howard der letzte Saison 58 Home Runs erzielte und trotzdem noch als “sauberer” Spieler gilt und Mets Leadoff-Hitter Jose Reyes, der Spezialist für Triples und gestohlenen Bases.
NASN, 22h00: LA Dodgers – Colorado Rockies (Schmidt vs. Francis)
Die Rockies haben gegen die Padres viel Gegenwehr gezeigt: ein Sieg und einen Spiel in die Extra Innings gebracht.
NASN, 1h00: Minnesota Twins – NY Yankees (Ponson vs. Pavano)
Die größten Fragezeichen bei den Yankees stehen derzeit hinter den Starting Pitchern. Die ersten Fünf sind nun durchrotiert und haben enttäuschende Leistungen gezeigt. Wobei ich Pavanos Auftritt letzten Montag sehr okay fand. Pavano wurde von der Defense in Stich gelassen und arg schnell von Torres aus dem Verkehr gezogen.
Minnesota gilt als Team das in die Playoffs kommen und dort jedem Team Probleme bereiten kann. Johan Santana ist einer der besten Pitcher des letzten Jahres gewesen und gut in die Saison gestartet. Aber die Rotation hinter Santana könnte ein Schwachpunkt sein. Sidney Ponson ist so ein Wackelkandidat, der in der Offseason verpflichtet worden ist. Die 115kg schwere Walze spielte letztes Jahr teilweise noch bei den Yankees.
Bemerkenswerter Spieler der Twin: Catcher Joe Mauer. Einer der besten Batter der AL, sehr jung und ein Sympath vor dem Herrn. Sagt man. Mauer und Jeter, das Duell bei dem Frauen den Fernseher ablecken werden.
Reaktionen
Hätte am Sonntag abend auch gerne noch was vom Masters gesehen. Aber wer in einem Scottish (!!) Pub in HH-Altona versucht, Engländer vom Cricket wegzukriegen (Sky Sports One), hat verloren… in einer 1M+-City wie Hamburg keinen Laden zu finden, der so ein Event zeigt, ist so traurig. Muss ich doch wieder Premiere unterstützen…
Danke für Link!
Viiiiieelen Dank”! Fast besser als Woods06
Übrigens die Engländer stehen in der Cricket-Weltmeisterschaft vor dem Ausscheiden (in der Runde der letzten acht, von den ersten vier Spielen nur eins gewonnen).