Bielefeld – Dortmund: Westfalen am Abgrund
Nach der gestrigen 0:1-Niederlage hätte ich als BVB-Fan Angst. Viel Angst.
Zum Spiel gestern: es war für den neutralen Betrachter ein… putziges Spiel. Arm an Niveau, aber es wurde viel gelaufen, das Tempo war hoch, man versuchte sich in Zweikämpfen. Es waren zweiundzwanzig Männer, von der nackten Verzweiflung gepackt, so dass ich dem Spiel nicht einen gewissen Unterhaltungswert abstreiten kann.
Die Erwartungen waren auf beiden Seiten hoch, denn die neuen Trainer hatten durch die EM-Qualifikation nun zwei Wochen am Stück Zeit der Mannschaft ihren Stempel aufzudrücken.
Ernst Middendorp pflegt in der Öffentlichkeit eher als Unsympath durchzugehen. Schaut man sich das Fan-Forum auf der Arminia-Website an, wurde seine Rückkehr einhellig begrüßt, wurde er als “echter Armine” gefeiert. Man kann auch nicht abstreiten, das Middendorp eine ganz merkwürdige Aura hat, die einen nicht unberührt lässt. Jeden Satz den er spricht wie wie ein in den Boden gerammter Pflock. Es gibt in der Mannschaft nur eine Hierachie und die ist er. Das fällt umso mehr auf, wenn daneben jemanden wie Doll gestellt wird. Doll ist kooperativ, will dass die Mannschaft sich am eigenen Schopf aus dem Schlamassel zieht.
Interviews auf dem Spielfeld mit Doll sind in der Regel nur Zeitverschwendung, da Doll nichts sagen will und den Reportern immer nur Variationen von Platitüden vor die Füße wirft. Anders dagegen Middendorp. Da sind Interviews und öffentliche Statements Bestandteil der Trainingsarbeit, da sind die förmlich Regierungserklärungen und “Kriegserklärungen”. Er spricht von einer Arminen-Elf in der er “11 Baustellen” vorgefunden hätte.
Die Ansage von Middendorp vor dem Spiel war eine moderne Ausformulierung des “über den Kampf ins Spiel finden“. Er forderte mehr Aktivität von den Spielern ein, damit diese ins Spiel kommen. Gleichzeitig machte er keinen Hehl daraus, dass er das Wort “Konzeptfußball” hasst und seine Wertschätzung für die Arbeit seiner diversen Vorgänger nicht immens ist. Auf dem Feld ließ er die Formation zu einem 4-3-3 wechseln, mit Böhme, Zuma und Wichniarek im Sturm.
Nach dem Ausfall von Smolarek hat sich die BVB-Mannschaft quasi von selbst aufgestellt, allenfalls im Mittelfeld ließ Doll mit Kruska, Kringe, Tinga und Sahin spielen.
Und dann ging es los mit einem recht stupiden Spiel, das zwar schnell war, aber arm an Torchancen. Das Spiel ließ sich immer am Mittelfeld ablesen: wer gerade die Kontrolle im Mittelfeld hatte, der dominierte auch das Spiel. Es wechselte zwar mehrmals im Laufe des Spiels aber ingesamt gehörte das Mittelfeld zu 75% der Zeit den Arminen. Der BVB verlor früh die Bälle, gab sie meistens schon an der Mittellinie in Zweikämpfen oder Fehlpässen ab. Arminia konnte meistens die Spitzen anspielen, aber dann war schnell Ende, weil niemand nachrückte und der ballführende Spieler daher auf sich gestellt war.
Viel ging bei Arminia über Jörg Böhme. Die linke Seite mit Schuler und Böhme hatte zuviel Platz. Hatte Böhme in der ersten Halbzeit quasi aus jeder Lage noch sofort aufs oder besser: übers Tor geschossen, hielt er sich in der zweiten Halbzeit zurück und versuchte stärker zu flanken oder bis zur Grundlinie durchzulaufen.
Beängstigend war was der BVB im Mittelfeld aufzog. Den Raum um die Mittellinie herum bekam man weder offensiv noch defensiv in Griff. Doll hat wohl in der Halbzeitansprache darauf hingewiesen, dass die gesamte Borussia sich weiter vorne aufstellen soll, aber das war zur 60ten Minute auch schon wieder vergessen und die Borussia ließ sich wieder hinten reindrücken.
Dortmunds Probleme wurden an Nuri Sahin deutlich. Der 19jährige machte eine grottenschlechte Partie. bekam kaum ein Ball und unterirdische Zweikampfleistung. Man kann von einem jungen Talent keine konstante Leistung erwarten. Das eigentliche BVB-Problem ist aber, dass Doll Sahin erst in der 84ten Minute rausnahm. Nachdem eigentlich früh in der zweiten Halbzeit klar wurde, wie das Spiel weiterlaufen würde, war ich erstaunt, dass Doll nicht versuchte durch Auswechslungen neue Impulse zu setzen. Ricken kam erst in der 74ten Minute rein. Amoah für Sahin in der 84ten und Saka für Kringe in der 87ten. Mein Gott, hat Doll sowenig Alternativen auf der Bank?
Anders Middendorf. Er machte in der 67ten eine Doppelauswechslung und brachte in der 78ten Jonas Kamper. Knapp eine Minute später zog Kamper aus halblinks aus 20m ab, ein Ball mit eigenartiger Flugbahn den Weidenfeller falsch einschätze und daher ins Tor faustete.
Vom BVB kam aber nichts. Kein Aufbäumen. Kein Anrennen. Nichts. Noch nicht einmal von der Trainerbank.
Eine leblose Mannschaft plus einen Trainer der lange nicht handelte und dann belanglose Spielereinwechslungen vornahm, sind Ingredenzien für den Abstieg.
Der restliche Spielplan ist auch kein Freund der Borussia: Spiele in Aachen, gegen Werder und bei Hertha. Die letzten beiden Saisonspiele dann gegen Schalke und Leverkusen (Bielefeld hat fast das identische Restprogramm). Und das wäre die Höchststrafe: den eigenen Abstieg durch eine Niederlage gegen “Schlake 04” besiegelt zu bekommen, während die Königsblauen die Meisterschaft einfahren. Da möchte ich nicht wissen was in Gelsenkirchen abgeht.
Reaktionen
Und das wäre die Höchststrafe: den eigenen Abstieg durch eine Niederlage gegen “Schlake 04″ besiegelt zu bekommen, während die Königsblauen die Meisterschaft einfahren. Da möchte ich nicht wissen was in Gelsenkirchen abgeht.
Diesen Traum kann ich nicht leugnen…
Den ersten Abgesang habe ich schonmal verfasst, in der Form von gestern hat es Lüdenscheid richtig richtig schwer.
Dogfood, hattest Du den Borussen in Deiner Halbzeitprognose nicht noch den Sprung in den UEFA-Cup zugetraut? Da sieht man wieder wie man sich irren kann.
Mein Mitleid hält sich jedenfalls in Grenzen, auch wenn es schade wäre für die Fans.
Beim freitagabendlichen Zappen stellte sich schnell heraus, dass selbst die Raab-Veranstaltung besser war als das Spiel. Traurig…
@Peterb: nein, bei den Dortmundern habe ich noch nicht einmal so falsch gelegen. Du verwechselst das vermutlich mit Bochum, bei denen ich sehr “offensiv” war und getippt hatte, dass die früh rauskommen würden. Und Mainz hatte ich mit Sicherheit auch nicht auf der Rechnung.
Bei einem Punkt würde ich den BVB verteidigen: Doll hat mitnichten zwei Wochen Zeit zur Spielvorbereitung gehabt, weil einige seiner wichtigsten Leute irgendwo in Europa unterwegs waren.
Dortmund fehlt es einfach an Spielintelligenz und einem offensiven Masterplan. Das wird noch schlimmer, wenn ein Gegner mit Außenstürmern Dede und Degen in der Defensive bindet. Es war schmerzhaft, wie das Spiel an den beiden begabtesten Spielern, Sahin und Frei, vorbeilief. Hat auch viel mit dem Mangel an Technik und Paßgenauigkeit bei Tinga und Kringe zu tun. Sahin hatte trotzdem zwei, drei potentiell spielentscheidende öffnende Aktionen, wenn seine Mitspieler (Kringe!) nicht so sehr überrascht gewesen wären.
Und die Einwechslungen waren sogar schlimmer als belanglos: als Doll Kruska rausgenommen, Ricken gebracht und Tinga, dem jeder Ball versprungen ist, dann vor die Abwehr gestellt hat, ist das Mittelfeld erst recht kollabiert. Danach kam die Arminia immer wieder zentral zu Distanzschüssen, und einer davon hat ja dann das Spiel entschieden.
“Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech hinzu!”…
… wobei es zu einfach wäre, das dahingehend zusammenzufassen. Wäre Weidenfeller nicht gewesen, wäre das Spiel noch grottiger (aus Westwestfalen-Sicht) abgelaufen.
Wenn ich mir das Restprogramm anschaue, dann wird’s wirklich sch… – wobei ich den Jubel der Ostwestfalen auch nicht so ganz nachvollziehen kann. Statistisch gesehen sind die zu Hause gegen den BVB in letzter Zeit immer sehr gut gewesen und aufgrund ihrer Tabellensituation sollte man auf der Alm nicht zu laut tönen…
Die Fans kann man eigentlich nur noch mit einer Sache erfreuen:
Ein Sieg im Mai gegen Herne-West (wenn dann auch noch Nelson Valdez da die entscheidenden Tore schießt) würde viele Fans “entschädigen”.
Das war ein Spiel der Marke Not gegen Elend.
Das lässt für die Borussia schlimmes befürchten, denn so geht das schon die gesamte Rückrunde.
Ich glaube das schlimmste was passieren konnte war der Sieg gegen Bayern!
Das war ein katastrophaler Kick der Dortmunder(vielleicht sogar schlechter als die Leistung der Bayern an diesem Abend), aber hinterher war man schon auf dem Weg nach Mailand Manchester und Madrid. Ich komme aus Köln, weiß also wie man sowas macht. Alle dachten jetzt gehts nach oben, aber die Mannschaft spielte so weiter wie gegen Bayern, mit dem Unterschied das die folgenden Gegner besser waren als besagte Bayern. Dementsprechend fielen die Ergebnisse aus.
Aus den Kommentaren nach dem Spiel habe ich nicht mehr als Ratlosigkeit herausgehört, was ein echtes Alarmsignal ist.
Aber, ganz ehrlich, wenn man ohne Not einen erfolgreichen Trainer erst demontiert und dann feuert, einen Lame Duck Coach schon als solchen anheuert, und dann einen Mann verpflichtet der diese Saison ein Spiel gewonnen hat, dann hoffe ich dass Dortmund absteigt,als warnendes Beispiel für alle Vereine die ähnlich absurde Personalpolitik verfolgen oder daran denken.
In Dortmund überbieten sich die hochbezahlten sogenannten Verantwortungsträger jetzt im Versuch, möglichst schnell den Selbstzerstörungsknopf zu drücken. Kringe und Ricken aus dem Kader verbannt – so dass noch weniger Konkurrenz herrscht im grottenschlechten Mittelfeld.
Die einzig sinnvollen Massnahmen derzeit wären eigentlich, Wörns und Degen aus der Mannschaft zu nehmen und Kringe auf die rechte Verteidigerposition zu stellen. Sahin ist in dieser Situation nur verbrannt – da sollte man es besser mit Pienaar probieren. In der Mitte braucht man dringend Kehl, dazu dann den auch übelst formschwachen aber defensiv noch besten Kruska, dazu Tinga.
Valdez sollte jetzt täglich 3 Stunden lang nur noch Torschusstraining machen, damit überhaupt einmal die theoretische Möglichkeit besteht, dass er im Falle einer Chance im Spiel nicht nur eine bessere Rückgabe zum Torwart gibt, so wie auch gestern wieder. Wer in 25 Spielen als Stürmer nicht ein einziges Mal den Ball am Torwart vorbeibringt, sollte anfangen, über seine Tauglichkeit für die Bundesliga nachzudenken.
Generelles Problem des BVB: die Mannschaft besteht aus Profis ohne professionelle Einstellung (prototypisch Degen und Ricken). Ein Wörns, der in einem Laufduell gegen Böhme über zehn Meter dann zwei Meter verliert. Eine Abwehr, die den Ball entweder querschiebt oder weit zum Gegner schlägt. Ein Mittelfeld, in dem auch der Brasilianer große Problem mit der Ballannahme hat und in dem Defensivverhalten so ausgelegt wird, die Gegner bis zu den eigenen Abwehrspielern durchlaufen zu lassen. Stürmer ohne Torschuß und ohne die Intelligenz, mal nicht ins Abseits zu laufen.
Wenn jedoch nach dieser Saison ein Zorc weiterarbeiten dürfte, wäre auch das Desaster im nächsten Jahr vorprogrammiert. Wer einem Wörns und Ricken die Verträge verlängert und ein Mittelfeld zusammenstellt mit einer Durchschnittsgröße von 1,75 m sowie für einen Valdez 4,5 Millionen zahlt, sollte nur noch am PC Fussballmanager spielen.
bvb@ Fast jeder Verein hätte Valdez genommen. Da kann man Zorc keinen Vorwurf machen. Was man im Verein nicht erkannt hat ist, dass die Mannschaft nur Mittelmaß ist. Dogfood hat recht, wenn er sagt, das der Sieg gegen Bayern Gift war. Man verfiel in eine gewisse Zufriedenheit und schwupsdiwups kommt diese Situation jetzt raus. Doll war schon mal auf dem 18. Platz und kam deshalb für die Führungsetage in Frage; nur hatte die damalige Mannschaft eine andere Qualität als diese BVB Truppe. Ich hoffe, die Dortmunder bleiben in der 1. Liga, weil sonst die Gefahr besteht, dass der Verein sich in wohlgefallen auflöst. Würde Dortmund überhaupt eine Lizenz in der 2. Liga erhalten?
@PatsHerrmann:
Laut Angaben von H-J Watzke ja (zur 2. Liga). Und finanziell traue ich dem einiges zu, also wird er da wohl recht haben.
Zur Personalie Valdez: Wer hätte den denn nicht damals genommen? Bei Bremen war er der Edel-Joker im Sturm – nur in Dortmund hat er den “Buckley-Virus” erwischt.
Valdez kann man natürlich holen – aber nur zu einem angemessenen Preis. Und 4,5 Mio ist für einen Spieler, der in Bremen schon Klasnic im Verletzungsfall nie hat ersetzen können, eindeutig zu viel. Maximal 2 Mio wären angemessen gewesen – für 4,5 Mio hätte man wirklich koprballstarke Spieler wie Zigic oder Mido holen können. Denn was Dortmund sehr offensichtlich fehlt ist der Ersatz für Koller, denn vorne werden von Frei, Valdez und Smolarek höchstens 3% der Kopfballduelle gewonnen.
Der Sturm ist das kleinste Problem bei Dortmund. Das Problem liegt eher im Mittelfeld, das extrem langsam ist und das auch überhaupt keinen Kreativspieler vorhanden ist. Frei und auch Valdez müssen sich immer wieder tief ins Mittelfeld fallen lassen, um überhaupt an den Ball zu kommen. Da kannst du auch einen Mido aufstellen und man hätte nicht mehr Erfolg, da bin ich mir ziemlich sicher. Wenn kein Ball in die Spitze kommt, da ist es egal wie die Stürmer heißen.
@dogfood
Nehme alles zurück, hatte da wohl noch eine Prognose aus einem der Fachblätter im Hinterkopf!
Hut ab!
Ich bin BvB-Anhänger und habe in dieser schwierigen Situation unzählige Beiträge in diversen Vereinsforen gelesen, aber kaum eine Diskussion auf diesem angenehmen Niveau!
Ja, der BvB hat keine Bank, keine Alternativen, keinen Konkurrenzkampf. Da sitzen nur Amateure und A-Jugendliche. Alles weggespart.
Sahin zu sehen war einfach nur traurig. Für den Abstiegskampf ist er leider ungeeignet.
Pienaar konnte/ sollte nicht spielen, weil er wegen der Länderspielreise erst 2 Tage vor dem Spiel aus dem Flieger stieg. Gleiches galt für Zuma, war aber trotzdem irgendwo nachvollziehbar.
Ricken wurde von Sammer (allerdings sehr spät), BvM, Röber und jetzt Doll für untauglich befunden und hat auch das Gegentor mitverschuldet. Ich möchte ihn nicht mehr sehen.
Frei und Valdez kann man für das Spiel keinen Vorwurf machen. Wie schon oben einer schrieb können die sich die Tore nicht auch noch selbst auflegen.
Freis Stil ist ohnehin eher unauffällig, das ist auch ok. Den muss man füttern, dann funzt er.
Valdez ist eine ganz tragische Figur. Er ist fleissig im Training und im Spiel, rennt, ackert, verfügt auch über tolle technische Fähigkeiten aber alles ohne Fortune. Ich glaube, so eine Seuchensaison hat wirklich keiner erwartet. Traurig aber wahr: Den kann man getrost in Urlaub schicken, in dieser Saison gelibt dem nichts mehr.
Tinga und Kringe waren weit unter ihren Möglichkeiten und da auch Kruska in der Offensive keinen Ball an den Mann brachte, blieb die Spieleröffnung viel zu häufig dem Wörns überlassen.
Alleine die Worte Wörns und Spieleröffnung passen nicht in einen Satz und da der dem Mittelfeld offensichtlich nicht so recht traute, hat er einen Ball nach dem anderen 40m die Seitenlinie rauf gedroschen und so ziemlich alle waren direkt weg.
Zu Degen fallen mir drei (!!) falsche Einwürfe ein und eine Gesamtleistung, die einfach nur das Prädikat Abstiegskampfuntauglich verdient.
Nein, ich habe keine Angst. Seit Fr Abend hab ich den Glauben verloren, die Mannschaft ist tot. Lediglich ein Fünkchen Hoffnung glimmt noch. Ich bin mir unschlüssig, möchte ich, dass dieses Fünkchen durch ein mageres Pünktchen in Aachen genährt wird, oder doch lieber ein ganz frühes definitives Aus mit noch 2-3 Niederlagen am Stück?
Für meinen Seelenfrieden wäre ein frühzeitiger Abstieg Balsam, aber was wird aus dem Verein?
– Watzke & Treß haben schon deutlich gesagt, man kann ein Jahr 2. Liga verkraften, dann sollte man wieder aufsteigen.
Wer glaubt denn an einen direkten Wiederaufstieg?
Mit welcher Mannschaft?
Innerhalb von wenigen Wochen ist alles zerbrochen.
Unfassbar…
PS: Für mich hat alles eindeutig damit begonnen, dass Watzke BvM über Monate weggemobbt hat. Zu dem Zeitpunkt hatte diese Truppe trotz aller Mängel 22P aus 17 Spielen und stand auf dem 9. Platz.
Watzke muss weg.
Zauselchen@ Hut ab. Man merkt wie Nahe Dir der Untergang der Borussia geht. Irgendeiner hat mir mal gesagt: “Wenn die Zuschauer nach einem Spiel weder jubeln oder pfeifen, haben die Fans resegniert” Dieser Zustand scheint beim BVB gekommen zu sein. Was mich wundert es, dass in der Winterpause nicht noch ein oder zwei Spieler zur Verstärkung gekauft wurden. Es war doch zu diesem Zeitpunkt klar, dass die Mannschaft äußerst durchschnittlich war. Wenn Watzke sagt, dass eine Saison in der 2. Liga machbar ist , ist das wohl eine realistische Einschätzung aber ein fatales Zeichen an die Spieler. Apropo Spieler. Haben die sehr gut verdienenden Spieler überhaupt einen Vertrag für die 2. Liga, wie z.B. Frei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Schweizer Nationalspieler, der bei der Euro 2008 spielt mit dem BVB in die 2. Liga geht. Fazit: Sollte der BVB am Samstag in Aachen gewinnen – kann er es schaffen, wenn nicht geht es runter.
Die Situation des BVB ist in der Tat alarmierend. Ich als eingefleischter HSV’er kann mir sehr gut vorstellen, was in den (Fussball-)Seelen der BVB-Anhänger vorgeht! Auch in Hamburg ist die Angst vor dem sportlichen Super-Gau noch nicht vorrüber. Was mich aus der Ferne an der Dortmunder Situation verwundert, ist, dass der (oder besser: die!) Trainerwechsel anscheinend keinerlei positive Änderung der Leistungsdarstellung des Teams bewirkt haben. Die Farce mit Herrn Röber mal außen vor, so hätte ich dem Wechsel zu Thomas Doll auf jeden Fall eine entsprechend “pushende” Wirkung zugetraut. Dieser hat gerade in Hamburg bewiesen, wie immens der Einfluss der Sportler-Psyche auf den Erfolg auf dem Rasen ist. Das Team um Thomas Doll braucht ganz dringend einen Sieg, denn hier scheint mir die eigentliche Abstiegsgefahr zu lauern: Während der BVB es in den letzten neun Spielen nur auf einen Sieg gebracht, siegen und punkten die (ehemaligen) Kellerteams ein ums andere Mal; das erhöht die Verunsicherung zusätzlich enorm und macht die Situation noch unberechenbarer, zumal es in den Endspurt dieser Saison geht. Fussballspiele werden mit den Füßen gespielt, entschieden werden sie im Kopf – egal, wieviel ein Spieler im Jahr verdient oder einmal gekostet hat. Ich hoffe, dass der BVB die Kurve schon am Samstag in Aachen kriegt, dort drei Punkte entführt und die für den Klub positive Wende einleitet. Die BL ohne BVB – ein sportlicher Albtraum. Und als HSV’er würde mir ein Sieg am Tivoli gefallen natürlich auch gefallen ;o)
Nein, Verträge für die 2. Liga haben nur einige Ergänzungsspieler (und die Neuzugänge Federico und Blaschyschkowski – oder so ähnlich). Alle anderen werden den Verein ablösefrei verlassen (auch Bilanztechnisch interessant).
Genau deshalb ist es ja völlig utopisch 10-12 neue Spieler zu verpflichten und mit einer komplett neuen Truppe direkt aufzusteigen.
Dann werden wiederum die Finanzen zum Damoklesschwert.
Das ist die eigentliche Tragödie, nicht die 2. Buli an sich.
[…] Samstag, 31.03.2007 Allesaussersport: Bielefeld – Dortmund: Westfalen am Abgrund Sorry BVB-Fans, aber der Hinweis auf diesen Spielbericht von Allesaussersport muss sein… […]
Ich bin zugegebener Maßen alles andere als ein Fan von Dortmund, fiel doch meine Fan-Werdung in eine Phase, wo sich der BVB mit Werder Bremen ein ums andere Mal um die Meisterschaft duellierte. Deswegen sehe ich das vielleicht etwas alles zu subjektiv:
Dortmund muss absteigen, wenn es einen Fußballgott gibt! Ich bin immer noch nich drüber hinweg, dass Dortmund 2002 Miester geworden ist, mit einem, wie wir jetzt Wissen, Kader, den sie eigentlich gar nicht bezahlen konnten. Das sie im Zuge ihrer Solvenzprobleme nicht der Liga verwiesen wurde, ist eine Schande. Wenn ich Leverkusen-Fan wäre hätte ich mich wahrscheinlich angesichts dieser Tatsachen vom Fußball losgesagt.
Ferner wäre es die gerechte Strafe für eine Transfer- und Trainerpolitik, die an Arroganz und Realitätsferne seines Gleichen im deutschen Profifußball sucht (Köln vielleicht ausgenommen).
Nur befürchte ich, dass es nicht so weit kommen wird. Wie die Bayern sich ja grade in den letzten Wochen wieder in Richtung Tabellenspitze vorgeduselt haben, werden wohl auch die Dortmunder am Ende die Liga halten – nur gerecht ist das sicher nicht!
@Andre
Mit welcher Begründung musste denn der BvB so dringend der Liga verwiesen werden, bzw. warum kam es nicht dazu?
PS: Schulden machen ist immer noch legal
Das ist sicher formal richtig, aber wie ja dann offensichtlich wurde, haben da Leute Tore geschossen und Spiele und am Ende die Meisterschaft gewonnen, die eigentlich nicht hätten da spielen können, wenn man nicht 120 Mio € (?) Schulden gemacht hätte. Außerdem war ja im Zuge des Rauskommens so die generelle Meinung, das der BVB auf keinen Fall der Liga verwiesen werden darf, weil die zu wichtig für die Marke Bundesliga und in der G14 sind und so. Ein tolles Beispiel hat man da für finanziell solide wirtschaftende Clubs gesetzt.
Ich finde die Schuldenlast und Tilgungen sind Strafe genug.
Ich würde den 2002-Titel eintauschen, wenn es ginge.
Für die Lizenz aber zählt lediglich die Liquidität.
Und die war ausschließlich für 04/05 gefährdet, was sich aber erst während der Saison (also nach der Lizensierung)
offenbarte und dank der Gläubiger abgewendet werden konnte.
Formal gibt es mE keine Berechtigung dem BvB eine “geswchenkte” Lizenz nachzusagen.
Und ich gehe jede Wette, die DFL würde niemals das Risiko eingehen, eine Lizenz zu erteilen, wenn die Liquidität nicht für eine Saison nachgewiesen ist. Es wäre für die Liga der Supergau, wenn ein Klub während der Saison zahlungsunfähig wird und den Betrieb einstellen müsste.
Da würde und könnte die G14 auch nichts dran ändern.