Es wird wieder Selection Sunday
Es ist knapp 48 Stunden vor dem Selection Sunday (Erklärung).Das NCAA-Komitee wird sich dann zusammensetzen und über die 65 Teilnehmer der großen College Basketball-Playoffs, die sog. “March Madness” entscheiden.
Viele Teams sind sicher drin, aber knapp 26 Mannschaften dürfen sich noch Hoffnung auf die letzten Plätze machen. Für einige Teams sind die Playoffs in den Conferences von großer Wichtigkeit. NASN überträgt Spiele aus den SEC- und Big Ten-Playoffs. Zeit sich für das Geschehen unter den Reusen der USA fertig zu machen und einen Blick auf die Gesamtsituation und die Spiele in den nächsten Tagen zu werfen.
Wetterbericht
Die allerletzten Spiele werden nur wenige Minuten vor der offiziellen Bekanntgabe des Feldes beendet sein. Die großen Conferences spielen bis Sonntag die Playoffs für ihre Meisterschaften aus. Nicht alle Finals werden bei der Entscheidung des Komitees Berücksichtung finden, aber für einige Bubble Teams ist ein guter Lauf dringend als Bewerbungsschreiben für das Komitee von Nöten.
Am Sonntag um 23h deutscher Zeit wird CBS in der einstündigen “Selection Show“(via NASN) schließlich die 65 Mannschaften und ihre Platzierung auf der Setzliste bekanntgeben. Die Sendung ist relativ schlicht, das Pendant zu der DFB-Pokalauslosung. Häppchenweise wird vermutlich Greg Gumbel die Mannschaften vorlesen, immer wieder wird in Live-Schaltungen der Jubel von gerade genannten Teams eingeblendet und Seth Davis als Analyst seinen Senf dazu geben und erste Favoriten in den Brackets verorten. Man erwarte also im Laufe der Stunde keinen Bombast. Es ist nicht viel mehr als ein erstes Eingrooven.
Die Mannschaften werden anhand der Setzliste wissen, in welchen der vier Hauptgruppen sie spielen, gegen wen sie spielen und wo sie spielen werden.
In der West-Gruppe wird in den ersten Runden in Sacramento, Columbus, Lexington und Winston-Salem gespielt, ehe es nach San Jose geht.
In der East-Gruppe geht es in den ersten Runden nach New Orleans, Spokane, Buffalo und Chicago bevor es nach East Rutherford geht.
In der Midwest-Gruppe geht es heuer zuerst nach Lexington, Buffalo, Sacramento und New Orleans ehe die letzten Runden in St. Louis ausgetragen werden.
In der South-Gruppe spielt man in den ersten Tagen in Chicago, Spokane, Columbus und Winston-Salem. Den Sieger spielt man dann in San Antonio aus.
Die Bubble Teams der Stunde
Diverse Experten zerbrechen sich seit Wochen den Kopf und basteln an imaginären Setzlisten wie sie am Sonntag letztendlich nominiert werden könnte. Glaubt man diesen Propheten, sind folgende Teams “Bubble Teams“, also Wackelkandidaten:
- Missouri State – Trotz okayen RPI (Quotient für die Stärke der Gegner gegen die man gewonnen hat) müsste das Komitee über seinen Schatten springen und auch noch eine dritte Mannschaft aus der Missouri Valley Conference nominieren.
- Bradley – Aus dieser RPI ist nicht schlecht, aber eben doch schlechter als der von Missouri State, weswegen die Lage von Bradley ziemlich hoffnungslos erscheint.
- West Virginia – Frühes Ausscheiden in den Big East-Playoffs in doppelter Overtime gegen das gutklassige Louisville. Hatten einen 17-Punkte-Rückstand in der zweiten Hälfte aufgeholt, vergeblich. Wackelkandidat. Wenn das Komitee seinen Hang pro Mid-Major Conferences fröhnt, wäre WVU als siebtes oder achtes Big East-Team draußen.
- Massachusetts – Das Komitee müsste nach dem frühen Ausscheiden von UMass in den A 10-Playoffs schon tief graben um Argumente pro UMass zu finden. Z.B. viele Auswärtssiege.
- Florida State – Waren eigentlich schon aus dem 65er-Feld draußen, können aber sich durch einen Lauf wieder reinbringen. Gewannen überraschend gegen Clemson und spielen zur Stunde gegen #8 UNC.
- Clemson – Nach dem frühen Ausscheiden aus den ACC-Playoffs gegen FSU (66:67) gelten sie als eher draußen statt drinnen.
- Michigan – Michigan ist eher draußen, aber sollten sie zur Stunde gegen #1 Ohio State gewinnen, kommen sie nochmal in die Verlosung rein.
- Michigan State – Spielt später am Abend gegen #4 Wisconsin. Die Auswärtsschwäche verschlechtert das Standing im Komitee, trotz eines RPI von 23. Brauchen Playoff-Siege um ihre Position zu stärken.
- Illinois – Gehört zu den ganz großen Fragezeichen für den Sonntag. Brauchen natürlich Playoff-Siege zur besseren Darstellung, haben kaum Qualitätssiege. Spielen heute nacht gegen Indiana.
- Purdue – Siehe Illinois, wobei das Schicksal beider Teams voneinander abhängen könnte. Kommt das eine rein, kann es für das andere das Aus bedeuten. Spielen heute abend gegen Iowa. Sind vielleicht zu auswärtsschwach um reinzukommen.
- Drexel – Drexel steht in direkter Konkurrenz zu Old Dominion. Einerseits sprechen viele Zahlen für Old Dominion u.a. das bessere Abschneiden in der colonial Athletic Association-Conference (CAA). Auf der anderen Seite hat Drexel einiges getan, was wie maßgeschneidert für ein Bewerbungsschreiben beim NCAA-Komitee aussieht: viele Auswärtssiege, sich einen bewusst schweren Spielplan gegen Non-Conference-Teams gebastelt. geht es nach den Aussagen des Komittees vom letzten Jahr, sind das Faktoren die Drexel an Old Dominion vorbeiziehen lassen.
- Old Dominion
- Air Force – Frühes Ausscheiden in den MVC-Playoffs gegen Wyoming, vier Niederlagen am Stück. Die Tendenz sprich eher gegen Air Force, aber ein verdammt guter RPI.
- Stanford – hat sein Schicksal nach dem Ausscheiden im Vierelfinale gegen USC nicht mehr selbst in den Händen. Wechselhaftes Team. Für Stanford könnte sprechen, dass die gesamte Pac-10 diesmal sehr respektabel spielte und sechs Teams aus der Pac-10 in der March Madness durch aus okay aussehen.
- Clemson – Zuletzt nur 4-10, nach dem Ausscheiden aus den Playoffs gegen FSU eher draußen als drinnen.
- Georgia Tech – Habe ihre gute Position durch eine überraschende Playoff-Niederlage gegen Wake Forest (ACC:5-11) in Double-OT (112:114) versaut, sind wieder gefährdet. Für sie spricht ein ansonsten starkes Saisonende und einige Qualitätssiege.
- Syracuse – Frühes Ausscheiden in den Big East-Playoffs, einige leichte Niederlagen gegen schlechte Teams, nur drei Siege gegen Teams aus den Top 50. Eher drin, aber keine sichere Nummer.
- Texas Tech – Einige namhafte Siege, aber keinen famosen RPI. Selbst ein Big 12-Playoff-Sieg heute gegen Kansas State wird erst einmal nicht viel weiterhelfen. Wie wird das Komitee auf den “Big name”-Coach Bobby Knight reagieren?
- Oklahoma State – Haben im Laufe der Saison immer stärker nachgelassen, was vom Komitee nicht gerne gesehen wird. Haben aber recht viele Auswärtssiege, was das Komitee wiederum gerne sieht. Dennoch: der Sieg in den Big 12-Playoffs gilt als ihre letzte Chance. Heute das Viertelfinale gegen #2 Kansas.
- Kansas State – Haben einen schwachen RPI weil sie ihren Spielplan gegen starke Gegner mit Spielen gegen sehr schwache Gegner verwässert haben. Ähnlich wie Oklahoma: nur ein Sieg in der Conference bringt die Wildcats sicher rein.
- Arkansas – spielt heute abend um 21h00 gegen Vanderbilt die sie vor einer Woche mit 15 Punkten Unterschied auswärts abgeledert haben. Ihnen könnten die fehlenden Siege gegen Non-Conferences-Teams und eine Auswärtsschwäche das Genick brechen, weswegen sie eine überzeugende Vorstellung in den Playoffs bräuchten.
- Mississippi (Ole Miss) – zu schwachen Spielplan gegen Non-Conference-Teams. Ähnlich wie Arkansas: brauchen Playoff-Siege fürs Komitee. Heute ab 3h30h gegen LSU.
- Mississippi State – wie Ole Miss. Spielen ab 19h gegen Kentucky
- Georgia – Schlechter RPI. Müssen in den Playoffs brillieren um den wieder wettzumachen. Heute 1h30 gegen #6 Florida.
- Xavier – dank hochwertiger Siege eher drin.
- San Diego State – nach frühem Ausscheiden aus den MVC-Playoffs eine zu schlechet Ausgangssituation
Diese Bubble-Teams brauchen nicht nur Playoff-Siege um ihr Standing beim Komitee zu verbessern. Gewinnen sie das Conference-Finale, sind sie als Meister automatisch für die March Madness als sogenannter “auto bid” qualifiziert. Je mehr von diesen Bubble-Teams überraschend Conference-Meister werden, desto mehr gerät die “Blase” ins rutschen und riskieren am Sonntag doch noch Teams aus der 65er-Setzliste rauszufallen, die man noch heute sicher wähnte.
Im Fernsehen
- Fr 19h: SEC/Viertelfinale: Mississippi State – Kentucky
Mississippi State muss gewinnen um noch Chancen am Selection Sunday zu haben. - Fr 21h: SEC/Viertelfinale: Vanderbilt – Arkansas
Vanderbilt gilt eigentlich als “drin”. Bubble Team Arkansas ist dringend auf diesen “Qualitätssieg” angewiesen um z.B. seine Defizite bzgl. der Auswärtsschwäche auszubügeln. Hat vor einer Woche klar mit 15 Punkten bei Vandy gewonnen. - Fr 1h30: SEC/Viertelfinale: Florida – Georgia
Georgia ist eigentlich nur noch mit “Qualitätssiegen” zu helfen um ihren RPI aufzupäppeln und die #6 Florida käme da gerade recht. - Fr 3h30: SEC/Viertelfinale: Mississippi – LSU
Ole Miss braucht Playoff-Siege um sich beim Komitee ins gespräch zubringen. Der Vorjahresfinalist LSU ist soweit draußen, dass sie ausschließlich durch die automatische Qualifikation per Gewinn der Meisterschaft in die March Madness kommen können. - Sa 19h30: Big Ten/Semifinale: Michigan/Ohio State – Purdue/Iowa
- Sa 21h30: Big Ten/Semifinale: Michigan State/Wisconsin – Illinois/Indiana
- So 18h: SEC/Finale
- So 20h30: Big Ten/Finale
- So 23h00: Selection Show
Reaktionen
Gucken Babys! Gucken Babys! Mississippi State liegt die ganze zweite Hälfte in Führung, Favorit Kentucky holt in den Schlußminuten auf und geht nach einigen beknackten Turnovers von Miss State drei Sekunden vor Schluß mit drei Punkten in Führung.
Und Mississippi State macht einen Buzzer-Beater-Drei-Punkte-Wurf um sich und die Hoffnungen auf die March Madness in die Overtime zu retten.
Wenn das so weitergeht erlebe ich die Final Four nicht mehr.
Ich bin kein großer Basketball Fan aber College Hoops ist ein Hammer.
Mississippi State lebt weiter, trotz drei (oder waren es vier?) herausgefoulter Spieler. 84:82-Sieg in Overtime, dank einiger glänzender Blocks, einem wichtigen Dreier und einem Fast Break der zumindest wichtige Freiwürfe einbrachte.
Meine Fresse und Arkansas schaltet den Favoriten Vanderbilt aus. In der Schlußminute gibt es permanent Führungswechsel. 11 Sekunden vor Schluß macht Arkansas das 72:71 und Vanderbilt nimmt den Ball, versucht vier Sekunden vor Schluß einen wilden Dreier, der mißlingt, alle springen zm Rebound hoch und Arkansas kann den Ball erobern, Uhr läuft aus, Arkansas weiter.