Zeilensport: Bierhoff, DFB, DFL, Nike, Adidas – Alle gegen alle
Und wenn es neben all dem PREMIERE/ARENA-Gehühner heute einen zweiten Artikel gibt, den man lesen sollte, dann ist es Rainer Franzke vom KICKER mit “Bierhoff steht im Kreuzfeuer“.
In diesem Artikel schildert Franzke unglaublich detailliert die Konflikte die derzeit zwischen Bierhoff, dem DFB, der DFL und den Nationalspielern herrschen und weit über einem bloßen neuen Ausrüstervertrag von NIKE mit der Nationalmannschaft hinausgehen.
Bierhoff gegen die Spielerberater.
DFB gegen Adidas.
Ligaverband gegen Bierhoff.
Bierhoff gegen Rummenigge (“Ein Telefongespräch beider sei, so Bierhoff, ‘sehr emotional’ und ohne Einigung verlaufen“).
Theo Zwanziger gegen die Liga.
Adidas gegen Nike.
Spielerat gegen Adidas.
Nationalpieler gegen Nike.
Spieleragenten gegen den DFB.
Sagenhaft. Für einen Außenstehenden 6.770 Zeichen Spaß. Wer bislang glaubte der Libanon-Konflikt wäre komplex, sollte den Artikel lesen.
Reaktionen
Und das ganze Gehampel nur, wenn ich das gestern im 2DF richtig verstanden habe, weil der Herr Dr jur Zwanziger meint, man könnte sich über die Verlängerung eines Vertrages einigen, ohne die Konditionen festgezurrt zu haben. *argh*
Ich verstehe die Aufregung nicht. wenn nike ein weitaus besseres angebot macht als adidas, warum nicht den ausrüster wechseln? natürlich müsste dazu die vertragsverlängerung (oder auch nicht) mit adidas geklärt sein.
das sich jetzt wieder die ganzen alten säcke des liga einschalten, um an verkrusteten traditionen auch zum nachteil des verbandes festzuhalten, ist ja nicht wirklich überraschend.
die freie schuhwahl war auch schon lange fällig.
ämüsant in diesem zusammenhang ist die drohung rumenigges, im falle eines vertrages mit nike keine bayern-spieler mehr für die nationalelf zu stellen. ich denke das zeigt anschaulich und deutlich den geistigen zustsand dieses mannes. bleibt nur zu hoffen, dass dann im umkehrschluss keine deutschen nationalspieler mehr für bayern münchen spielen.
Na ja, teil des Problems ist Bierhoff. Ist Bierhoff wirklich noch eine neutrale Person um DFB-Umfeld? Okay, die Kritik ist natürlich hohl, wenn sie von der lebenden Littfaßsäule Beckenbauer kommt, aber im Prinzip fühle ich mich unwohl, wenn Bierhoff als ehemaliger(?) NIKE-Repräsentant hier möglicherweise arg parteiisch ist.
Da wäre ich für mehr Piano von Seiten Bierhoffs.
Wen interessiert denn in dem Zshg., ob Bierhoff parteilich ist?
Das ist ein absurder Versuch aus München, den man in Misskredit zu bringen.
– als Manager gehört es zu Bierhoff s Aufgabenbereich, Sponsoren an Land zu ziehen. Das hat er mit diesem nike-Deal gemacht. Sicher steckt der sich ne Provision ein. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er aus DFB-Sicht alleine mit diesem Deal seinen Posten gerechtfertigt hat.
– und warum wirft KH Rummgesabbel ihm Parteilichkeit vor? Wegen den geschäftlichen Verbindungen zwischen dem FCB und adidas!
Also auch aus Parteilichkeit! – Der Kerl hat überhaupt gar keine Legitimation sich da einzumischen und erst recht nicht in der gewählten Form (“IchAG, blabla..”).
Genauso könnte man weiten Teilen des DFBs parteilichkeit zu Gunsten von Adidas vorwerfen…
;-)
Das Gesülze aus München kann man doch ehh vergessen, spielt Hargreaves nicht in UMBRO, oder Lucio in Nike, van Beuyten in Nike bei den jeweiligen Nationalmannschaften – da sagen die Bayern ja auch nichts. Also was solls. Wenn man mit adidas eine strategische Verbindung eingeht, wie der FCB dann muss man so reagieren. Und wenn dann noch ein “parteiischer” (das ist er mit Sicherheit) Bierhoff mitmischt, ist die Reaktion schon erklärt. Der personifizierte Bayern Schreck, der schon als aktiver Spieler den Schuhkrieg ausgerufen hätte, nun halt erst als Manager.
Wenn es ein auslaufender Vertrag zulässt neu verhandelt zu werden wird sich alles angehört und dann eben der bessere (meist mehr bietende) ausgewähtl. Anders macht es Bayern auch nicht, sonst würden die Spieler heute im Opel Vectra zur Arbeit fahren.
dogfood: Übrigens schöne Beschreibung für Beckenbauer, die Littfaßsäule….!
Den Rummenigge kann man eh nicht ernst nehmen. Zur Zeit leidet er wohl wieder unter akuten Mangel an Vitaminen, deswegen die ständigen Aussetzer. Wird Zeit dass er wieder eine ordentliche Portion junges Gemüse nimmt. Wäre nicht das erste Mal.
Gruß aus München
@Zauselchen: Eine “Provision” für Bierhoff hört sich gut an, an sich spricht man in diesem Zusammenhang eher von Schmiergeld!
Der kicker-Artikel zeigt, dass Bierhoff nicht nur wegen der Überreichung des Angebots in die Kritik gekommen ist.
schmiergeld wäre es, wenn bierhoff den vertragsabschluss zugunsten von nike trotz eines besseren angebotes von adidas durchsetzen würde. davon kann aber keine rede sein. das angebot von nike liegt schliesslich auf dem tisch, und es ist nunmal deutlich attraktiver als das aus herzogenaurach.
ob jetzt oliver bierhoff, lothar matthäus oder rolf zuckowski das angebot auf den schreibtisch von 20er legt, ist mir dann reichlich schnuppe.
und das geröhre aus münchen angesichts der verquickungen mit adidas ist meines erachtens dann eher die schmiere in der ganzen geschichte.
Die Art und Weise wie mit dem Nike-Angebot umgegangen wird,läßt den DFB einmal mehr schlecht aussehen.Der grosse Unterschied der gebotenen Summen läßt wohl eher daraufschließen,dass der DFB sich aus alter Verbundenheit zu Adidas klar uter Marktwert verkauft hat und die Funktionäre keine Ahnung hatten,wieviel der Ausrüstervertrag überhaupt Wert ist.Die Bierhoff/Ich-Ag Geschichte scheint mir da nur ein Ablenkungmanöver von Adidas/Bayern zu sein.
Eher sollte man sich die Frage stellen,wie lange sich der DFB schon so von Adidas “verarschen” läßt und wieviel Geld sie dadurch über die Jahre verschenkt haben.Gerade 2006 scheint Adidas ja das eine oder andere Trikot verkauft zu haben.Nichtsdestotrotz hat der DFB wohl diese Art Vorvertrag mit Adidas,nur
nun will sich Niemand mehr an sein Versprechen erinnern,den Vertrag mit Adidas zuverlängern.Das ganze erinnert mich etwas an die HSV-Magath-Stevens-Geschichte von letzter Woche.Eigentlich sind sich 2 Seiten schon einig und dann kommt überraschend noch eine neue,attraktivere Variante hinzu.
Sollte es einen gültigen Vertrag geben mit adidas dann muss man sich entweder rauskaufen oder ihn erfüllen, und man müsste sich vorwerfen lassen den Markt nicht sondiert zu haben.
Gibt es keine rechtsgültigen Vereinbarung sollte man nochmal den Markt sondieren und dann bei Nike (oder einem besseren Angebot) unterschreiben. Die Bayern müssen ihren Juniorpartner doch unterstützen. Aber mehr als ein Pfeifen im Wald ist das nicht. Adidas geht scheinbar mächtig die Düse. Endlich scheint aufgefallen zu sein, dass der deutschen liebstes Kind sich jahrzehntelang an die Herzogenauracher verschenkt hat.
Da bleibt nur eins Angebot aufstocken oder die Jungs laufen ab 2011 eben in neon orange herum(ob ich mir allerdings eine oranges Trikot kaufen würde?).
Das nennt man freie Marktwirtschaft, Pech für Adidas.
wohl wahr.
“it´s the economy, stupid!”
aber warum zum teufel orange??
@marvin
Nike macht doch immer diese fürchterlichen Neon Trikots und Klinsmann und löw wollten doch ne agressive Farbe(rot) und ich bin etwas weg vom Rot um es abscheulicher zu machen nur ein schlechter Witz.
wenn ich mir die Summen so ansehe, beschleicht mich doch der Verdacht, dass der DFB sich quasi jahrzehntelang deutlich unter Wert verkauft hat, während Adidas fröhlich Trikot um Trikot über die Ladentheken geschoben hat.
Gibt es eine gültige, rechtlich bindende Zusage seitens der DFB-Verantwortlichen ? Laut Herrn Zwanziger ja.
Kann man da raus, und trotzdem ab 2011 bei Nike unterschreiben ?
Mit Sicherheit. Wenn es eine Branche gibt, in der Veträge nicht mehr das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben werden, dann doch der Profi-Fussball.
Mal wieder kein Ruhmesblatt für die DFB-Spitze.
Und jetzt Bierhoff den schwarzen Peter zu zuschieben, finde ich absurd. Mag ja sein, dass seine geschäftlichen Beziehungen zu Nike sehr eng sind, aber ohne ihn hätte der DFB sich doch weiterhin von Adidas an der Nase herumführen lassen.
Ich denke, Herr Zwamziger hat doch mehr als ein Mal heftig schlucken müssen, als
er erfuhr, was die Ausrüster-Verträge wert sein können.
Es ist Bierhoffs Job, solche Deals an Land zu ziehen. Und wenn man die Dimensionen als Maßstab nimmt, ist es mir schnurzpiepegal, ob er dabei seinen Schnitt macht. Das ändert nichts an der Qualität des Nike-Angebots.
Schliesslich arbeiten ja auch Lobbyisten für Adidas, nicht wahr, Herr Rummenigge ? ^^
Keiner kennt die Details der Verträge, deswegen wäre ich vorsichtig die elf Mio von Adidas mit den 62 Mio von Nike gleichzusetzen. Keiner weiß inwieweit Adidas noch Sachleistungen stellt oder der Nike-Vertrag mit Verpflichtungen einhergeht. Es sei an das abschreckende Beispiel von Brasilien erinnert. Ich weigere mich deswegen vorschnell auf Adidas einzuprügeln.
Ja, es ist Bierhoffs Aufgabe attraktive Verträge an Land zu ziehen, aber wie kann Bierhoff noch “neutraler Berater” sein, wenn er derart eng mit Nike verbandelt ist (Ex-Angestellter von Nike, aktuell Mitbesitzer einer neu gegründeten Agentur mit einem Ex-Nike-Manager)? Wie groß kann das Vertrauen in Bierhoff noch sein, dass er wirklich einen optimalen Vertrag rausholt, einen wasserdichten Vertrag abschliesst?
Jeder Politiker über den derart enge geschäftliche Verbindungen mit einer interessierten Seite bekannt sind, würde zum Rücktritt oder zumindest zum Ruhen seiner Geschäfte gezwungen.
Klar, es wimmelt von interessierten Lobbyisten in diesem Deal. Aber es geht hier nicht um einen Ausrüstervertrag zwischen Bayern und Adidas, sondern dem DFB und Nike und ich werde fusselig wenn Bierhoff als DFB-Angestellter derart eng mit einer interessierten Seite verbandelt ist.
Das sollte minimum eine Frage der charakterlichen Hygiene sein, das Bierhoff Abstand zu Nike sucht.
BTW: Laut Zwanziger ist die Zusage an Adidas nicht rechtsverbindlich gewesen. Ein entsprechendes Gutachten wurde Adidas zugestellt. Adidas wollte dies in den nächsten Tagen kommentieren & bewerten.
@Kai:
die Frage dabei ist für mich, ob es dieses Angebot von Nike auch gegeben hätte, wenn Bierhoff nicht so eng mit denen verbandelt wäre.
Neutralität ist natürlich immer wichtig, aber im Gegensatz zur Politik handelt uns Olli ja nicht im öffentlichen Auftrag, i.e. mit Steuergeldern.
Zumal er ja auch nicht derjenige ist, der dann entscheidet, bzw. unterschreibt.
Das macht dann Kollegen Zwanziger, und der wird sich hüten, einen Knebelvertrag zu unterschreiben, wie ihn die von dir angesprochenen Brasilianer mit Nike haben. Hat Zwanzi vor dem Länderspiel gegen die Schweiz ganz klar gesagt.
Was seine Aussage in Bezug auf die verbindliche Zusage an Adidas angeht, so habe ich leider den genauen Wortlaut nicht mehr im Kopf.
Ich habe ihn so verstanden, dass es seiner Ansicht nach eine solche prinzipielle Zusage gibt, dass aber die Vertragsbedingungen noch nicht ausgehandelt wären.
Er hat auch gesagt, dass er erwartet, dass das adidas-Angebot noch verbessert wird.
Zum Schluss har er mehrfach betont, dass der DFB derzeit nur mit adidas verhandelt.
Ich denke, Zwanziger will bei den alten Stammtischkumpels von adidas bleiben, sich aber auch bei den Summen, die Nike da auf den Tisch legt, nicht vorhalten lassen müssen, er ziehe Kumpanei den berechtigten finanziellen Interessen des Verbandes vor.
Hallo,
jetzt mal ganz ehrlich, warum sollte man so ein Angebot von Nike nicht annehmen ? Die meisten Spieler tragen doch eh Nike oder Adidas von daher kann man doch das bessere Angebot annehmen oder wollen die es nicht nur weil man dann keine 3 Streifen mehr hat oder wie ?
http://www.stockwatch.de/Adidas%20AG-DE0005003404.html
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