SuperBowl XLI: Countdown minus 8
So richtig übern Weg trauen auch die Wettbüros dem Spiel nicht und geben sehr konservative Lines: Indy 6,5 bis 7 Punkte vor mit einem Over/Under zwischen 47,5 und 48.
Die zentrale Figur des Spiels wird QB Peyton Manning sein. Die letzten Playoff-Spiele, auch die aus den Vorjahren, haben gezeigt, wie sehr er den Ring will und wie sehr er dabei verkrampft. Deutlich wurde das in den ersten beiden Runden in diesem Jahr, als die Colts nicht wegen, sondern trotz Manning gewonnen haben. Und wenn es nicht die zweite Hälfte gegen die New England Patriots gegeben hätte, in der sich Manning und Brady gegenseitig die Bälle um die Ohren geworfen haben, hätte man von Manning als Belastung reden müssen.
Während die Bears einfach nur opportunistisch zu spielen scheinen, also konservativen Football spielen und einfach die Schwächen der Gegner ausnutzen, sind die Colts durch wesentlich mehr Täler gegangen und haben sich jedesmal am eigenen Schopf aus dem Schlamassel gezogen. Das läßt sie reifer wirken, besser vorbereitet auf den Superbowl.
Ein Grund für die Langeweile die im Vorfeld von diesem Superbowl verströmt wird, sind die beiden Headcoaches, die sich sehr ähneln. Tony Dungy und Lovie Smith haben quasi die gleichen Wurzeln. Smith war Assistent von Tony Dungy bei den Buccs. Beide gelten als Vertreter eines modernen, spielerfreundlichen Coachings. Sie sind höfliche, freundliche, konfliktscheue Menschen, was aber im Gegenzug dazu führt, dass sie blaß sind, dass ihre Charaktere in der Öffentlichkeit keine Brüche oder interessante Facetten zeigen. Dungy und Smiths ähneln Ned Flanders bei den Simpsons. Nett solche Nachbarn zu haben, falls mal abends das Mehl ausgeht. Aber für den gepflegten Kneipengang nimmt man lieber den Nachbarn ein Stockwerk tiefer.
Weil Tony Dungy aber nun schon etwas länger Headcoach ist (seit 1996 bei den Bucs, seit 2002 bei den Colts), hat sich zu ihm zumindest etwas mehr Stoff angesammelt. leider alles Stoff, die Dungys vorsichtigen Charakter bestätigen. Aufgrund Dungys gelebtes Phlegma waren seine Teams nie Comebacker. Umso erstaunlicher nun das 18-Punkte-Comeback in dem AFC Championship Game. Auch eine Dungy-Marotte: er neigt dazu beschissene Challenges zu wählen.
Reaktionen
Sorry, aber
Schei* auf den Superbowl!
17:13 zur Halbzeit für Deutschland!