Screensport light: die Wochenendausgabe

Unveränderte Empfangssituation meinerseits, daher wird es Screensport nur unregelmäßig geben und vorallem: an meine Empfangsmöglichkeiten angepasst.

Lange Spieltage ist es um die Trainer ruhig gewesen, sieht man einmal von Peter Neururer ab, der aber schon ausgangs der letzten Saison angeschossen war.

Nun ändert es sich. Das muntere Stühle-Sägen hat eingesetzt. Heute abend könnte es den ersten Kandidaten geben: Hannover – Bochum (20h30), das Spiel um den Arbeitsplatz von Marcel Koller. Wenn man den Bochumern vor Monaten gesagt hätte, dass sie nach 10 Spieltagen nur vier Punkte weniger als der HSV hätten, wären alle glücklich und zufrieden gewesen.

In Hamburg ist die Schonzeit für Thomas Doll beendet und die Medien machen sich langsam warm. Das Hamburger Abendblatt berichtet davon, dass Doll gestern die Mannschaft zusammengestaucht hat und spricht unter der Headline “Thomas Ratlos” von “der letzten Patrone” des Thomas Dolls. Kompany soll für das Nordderby gegen Wolfsburg ausfallen (Klingbeil geht in die Innenverteidigung). Gerüchteweise soll sogar Kirschstein seinen Posten gegen Wächter räumen, was nur wenige Tage nach einer Vertragsverlängerung um fünf Jahre eine schallende Ohrfeige für Torwart und HSV-Management wäre (und darüberhinaus deutlich macht, dass sich der HSV mit irgendeinem anderen Torwart handelseinig geworden ist. Enke, Lehmann, Hildebrand?)

Am Sonntag das Spitzenspiel Schalke gegen Bayern. Anhand zuvieler kleiner Geschichten meint man erkennen zu können, dass es im Kader von Schalke gärt und weder Slomka noch Müller die Brandherde ausgetreten bekommen. Und Magath ist in dieser Saison mit Macht dabei, seine Reputation zu zerlegen. Abgesehen von den bisher eher lahmen Auftritten, erstaunt das unausgegoren wirkende 4-3-3, dass zu sehr von den Launen eines Santa Cruz abhängt.

Wer sich in Fußballnostalgie wälzen will, kann es heute nacht auf N3 mit der “Uwe Seeler-Nacht” machen. Zum Glück gibt es nicht sechs Stunden lang Seeler-Gesabbel von überschaubarer intellektueller Fallhöhe, sondern auch das WM-Finale 1966 England – Deutschland (fast in voller Länge Fr/Sa 0h45) und Italien – Deutschland, WM-Halbfinale 1970 (Fr/Sa 4h05 auch nur “fast” in voller Länge).

Boxen vom Wochenende liegt diesmal bei der ARD an (Sa 22h10). Ich fürchte aber, dass es diesmal keinen Moderatorenrücktritt auf offener Bühne zu sehen gibt.
René Dettweiler – Michael Sprott und Cengiz Koc – Timo Hoffmann.

Huch? Dettweiler? Nie gesehen, nie gehört. 23 Jahre alt, Wolke-Schützling. Record 18-0-0. Mit 1,93m eine ordentliche Körpergröße und daraus evtl. Reichweitenvorteile resultierend. Scheint bislang mit einer Ausnahme nur Aufbaukämpfe bestritten zu haben. Mit Michael Sprott bekommt er einen interessanten Gegner. Der hat so seine Schwächen (Kondition), ist aber ungleich erfahrener. Das ist für Dettweiler möglicherweise die erste echte Bewährung. Das Ding hat Potential ein spannender Kampf zu werden.

Der zweite Kampf, Koc – Hoffmann zeigt wunderbar die inzestuöse deutsche Boxszene, denn obiger Michael Sprott hat drei Kämpfe gegen die beiden bestritten, ein vierter fiel wg. Magen-Darm-Virus kurzfristig aus.

Koc und Hoffmann eint dass sie annähernd gleich alt sind (29 bzw. 32 Jahre alt) und beide als limitierte Boxer gelten. Sehr fiel weiter nach oben dürfte es für die beiden nicht mehr gehen. Beide haben durch schlechte Kämpfe und Niederlagen ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Also sind sie Füllmaterial für die Undercard. Koc fehlt es an mentaler Härte, verliert schnell das Selbstvertrauen, während Hoffmann kein großer Taktiker ist und eine löchrige Deckungsarbeit hat, aber dafür Nehmerqualitäten besitzt.

Möglicherweise auch noch in der ARD: Akinwande – Platov.

Die ARD-Übertragung überschneidet sich mit einem EUROSPORT-Live-Kampfabend aus Monaco (ab 21h30) u.a. mit dem Heavyweight-Fight GreenbergVarakin. Der Record und das Alter zeigen deutlich wer Aufgebauter und Aufbauender Boxer ist.

Am Sonntag findet der 37te New York Marathon statt, EUROSPORT überträgt inkl. halbstündigen Vorlauf ab 15h30.

In Paris findet derzeit ein Vier-Nationen-Turnier im Volleyball statt (ja, soweit ist es mit mir schon), der u.a. für die deutsche Herrennationalmannschaft der letzte WM-Test ist. Während das erste deutsche Spiel heute um 21h gegen Serbien auf EUROSPORT 2 außer Reichweite ist, überträgt das Hauptprogramm von EUROSPORT die Partie gegen Frankreich um 17h (Sa). Die Partie gegen Tschechien gibt es am Sonntagabend als Aufzeichnung auf EUROSPORT 2.

Auf ARENA läuft derzeit die Frauen-WM, die es auch als briefmarkengroßen Stream auf bwin.com, ohne jegliche Kommentierung zu sehen gibt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Die Volleyball Übertragung bei Arena ist gar nicht schlecht. Positiv überrascht bin ich davon das man nicht nur die deutschen Partien zeigt.

  3. Spätestens seit dem Kampf gegen Bob Mirovic schalte ich den Fernseher aus, wenn ich Timo Hoffmann sehe. Habe mich selten so geschämt,vielleicht noch bei Valuev gegen Donald…

  4. Interessant, dass sich die Hamburger Presse in der Wortwahl bei Schalkes Aufsichtsratsvorsitzendem Thönnies bedient. Der sprach in dieser Woche davon, dass “die letzte Patrone sitzen” müsse.
    In beiden Fällen könnte man aber auch einwenden, dass das Management dem Trainer die falsche Munition zur Verfügung gestellt hat.

  5. Ursprünglich war ein Kampf zwischen Marco Huck und dem bei WBC und WBO hoch geranktem Pietro Aurino in Planung, jedoch musste Huck verletzungsbedingt absagen.

    Dettweiler war zwar ohnehin im Training, aber der Ersatz mit Sprott kommt doch recht kurzfristig (ursprünglich war ein Kampf mit Tipton Walker geplant).
    Ich frag mich daher schon, ob Dettweile den plötzlichen Stand im Rampenlicht spurlos an sich vorbeigehen lässt und ob er sich noch gut auf Sprott einstellen konnte, denn jener gilt als unbequemer Gegner, der doch schon dem ein oder anderen Boxer das Leben schwer gemacht hat (z.B. Hoffmann und Virchis)

    Koc gegen Hoffmann ist sowas wie “Not gegen Elend”. Koc fehlt irgendwie der Biss oder so und Hoffmann ist dank zahlreicher Trainerwechsel scheinbar uneins, wie er boxen sollte (dieses Wochenende kommt er wieder mit neuem Trainer).
    Ich weiß noch, wie ich Hoffmanns Kampf letztes Jahr in Leipzig live gesehen hab, wo er einen Treffer nach dem anderen mit seinem Kopf stoppte und dann doch gewann, weil sein Gegner sich die Hand gebrochen hatte.
    Beide sind schon auf dem Abstellgleis, nun gehts darum, für wen wirklich der Zug abgefahren ist.
    Koc ist technisch der vielleicht etwas bessere Boxer, Hoffmann hat den Reichweitenvorteil.

    Egal, ich glaube nicht dass es ein guter Kampf wird.

    Die besseren Kämpfe finden mit Lyakhovich-Briggs und Mayweather-Baldomir in den Staaten statt. ;)

  6. …und ich hatte mich so auf Marco Huck und Uli Wegner gefreut…na, wo ist das Brustbein??

  7. Stromausfall in der RWE-Arena…

  8. Stromausfall in weiten Teilen Deutschlands und Frankreichs durch ein Leitungsproblem in Deutschland (hat als Revanche deswegen der Franzose bei Dettweiler-Sprott so daneben gelegen).

    Naja, für Dettweiler kam der Kampf einfach zu früh und zu plötzlich. Hoffmann mit guter Workrate und schlechtem Gegner.
    Er wird uns erhalten bleiben, der Spaß geht weiter…