Champions League: HSV – FC Porto 1:3
[22h34] 1:3 Endstand Junge, Junge, Junge. Das war schlecht. Verlieren hin oder her, das war spielerisch & kämpferisch, nach all dem rhetorischen Feuerwerk der letzten Tagen u-n-t-e-r-i-r-d-i-s-c-h.
Hier der Treppenwitz: der HSV ärgerte sich einst schwarz, dass er am letzten Bundesligaspieltag von Werder Bremen abgefangen wurde und “nur” auf den dritten Platz landete und durch die CL-Quali musste.
Dann gab es die Auslosung und Werder kam in die “Todesgruppe” während die Aufgaben des HSVs mit Porto und ZSKA Moskau mir machbar erschienen… Denkste Puppe. Nach vier Spieltag hat sich der HSV aus allen Qualifikationsmöglichkeiten verabschiedet, während Werder noch an Platz 2 dran ist.
[22h28] 1:3 87te Alves Wenn man die Seuche hat, gehen Bälle aus guten Schußpositionen daneben. Wenn man auf der anderen Seite steht, kann man einfach mal aus 18m abziehen, und die Pille geht rein. Porto kann sich gegen aufgerückte Hamburger den Ball zügig über rechts zuspielen, quer abgelegt zu Alves und der zieht präzise ab.
[22h24] Das war nur ein kurzes Aufflackern von spielerischem Esprit. Nun ist nicht mehr festzustellen als größeres Bemühen den Ball früher abzufangen und torwert nach vorne zu bringen, aber das wars auch schon. Brechstange.
Eher eine der billigeren Sorte.
[22h15] Achtung Spoiler:
Kopenhagen ist zuhause gegen ManUtd in Führung gegangen.
[22h10] Der HSV nicht wiederzuerkennen. Jetzt gelingen plötzlich Kombinationen auf engem Raum, es wird nachgerückt, es wird gebissen. Im Mittelfeld werden Bälle zurückgeholt.
[22h07] Pfostenschuß für den HSV. Ecke und Kopfball wird knapp daneben gesetzt. Der HSV zuckt noch. Nach 60 Minuten geben die Rothosen (bzw. heute: “Schwarzhosen”) noch Lebenszeichen.
[22h06] Atouba wird gegen Berisha ausgewechselt.. Doll nun mit drei Spitzen.
[22h03] 1:2, 62te Van der Vaart, Kopfball
[22h02] 0:2, 61te Lopez schiebt aus 5m ein
Nun haben die Zuschauer die Schnauze voll und setzen bei jedem Fehlpaß mit einem Pfeiffkonzert ein. Eine bizarre Ansammlung an Abwehr- und Stellungsfehlern führt zu geschmeidigen portugiesischen Angriff. Mit Leichtigkeit gibt es einen Flachpass von links, den Lopez gegen den lahmen Atouba einschiebt.
[21h58] Überraschung: Doll wechselt Ljuboja gegen Guerrero aus. Keine Ahnung ob die Pfiffen für den Chancentod Ljuboja gelten, oder für Dolls Zögern drei Spitzen einzusetzen.
Nachvollziehen kann ich Dolls Entscheidung nicht, denn Guerrro könnte als Außenstürmer sowohl rechts als auch links Atouba bzw. Mahdevikia/Trochowski ergänzen. Nur braucht es dazu auch weiterhin Abnehmer in der Mitte.
[21h52] Der HSV beginnt die zweite Halbzeit nicht minder gruselig. Ich bin fassungslos wie verunsichert die Mannschaft auftritt.
Spielerisch lässt sich das an Fehlpäßen, aber auch Planlosigkeit festmachen. Größtenteils geht es durch die Mitte. Aus dem Mittelfeld wird meistens ratlos der Ball irgendwie nach vorne geschlagen. Die Mannschaft rückt nicht als Ganzes auf, die offensiven Spieler schalten sich nur unzureichend in die Defensivarbeit ein.
Eine Initialzündung täte allmählich gut. Es böte sich Guerrero für Sorin an. Aber qualitativ läßt sich heute nahezu jedermann auswechseln.
[21h31] Halbzeit 0.1 Das Hannover-Spiel habe ich nur in Ausschnitten gesehen, aber nun werde ich selbst Augenzeuge, dass die von mir prophezeite Initialzündung für den HSV durch den Sieg in Leverkusen, nicht eingetreten ist.
So clever der FC Porto auch spielte, der HSV spielt ohne Mumm und brennt auch kämpferisch nicht. So wie der HSV heute mit dem Rücken an der CL-Wand steht, darf eigentlich kein Porto-Spieler ohne Blessuren aus der HSV-Hälfte zurückkommen.
[21h28] 0:1 44te Volleyschuß Lucho aus 22m Porto-Flanke kommt ungestört über Atoubas Seite rein, Mathijsen köpft in die Mitte raus, Lucho nimmt den Kopfball dankbar auf und hämmert den Ball volley ins Toreck.
Der HSV hat keine überzeugende erste Halbzeit, aber kam nichtsdestotrotz 2-3 mal sehr gefährlich vor dem Tor auf. Ljuboja versiebte zwei Gelegenheiten.
[21h27] Das Zutrauen des HSV in die Standards von Mahdevikia ist derzeit bei Null. Van der Vaart bringt alles rein, aber auch nicht wirklich überzeugend.
[21h08] Man muss aber auch den Portugiesen zugestehen, dass sie den Raum verdammt gut abdecken. Immer wenn ein HSV-Spieler im Ballbesitz kommt, bauen sich drei Porto-Spiele in einem Dreieck um ihn herum auf und versperren ihm alle Passwege. Zumindest solange die HSV-Mitspieler nicht agiler versuchen die Raumaufteilung der Portugiesen auseinanderzureißen.
[21h04] Nach 19 Minuten die erste Torchance für den HSV durch einen Köpper von Ljuboja.. Beim FC Porto stehen 2-3 gute Gelegenheiten zu Buche.
Der HSV spielt schlecht. Aber gegen die gestrige Vorstellung von Werder ist es nicht “schlecht” sondern zwei bis drei Handelsklassen darunter.
Bei Werder war der Spielaufbau aus der Abwehr heraus, der erste Schritt um einen Angriff einzuleiten. Beim HSV ist es der erste Schritt in die Sackgasse. Es ist kein Fluß, keine Antizipation zu sehen. Alles wirkt wie Stückwerk. Mitunter ist bei den schlechten Abspielen und Abstössen auch die Verunsicherung mit Händen zu greifen.
Der einzige Weg aus der Sackgasse scheint nur über eine güldene Einzelaktion gehen zu können.
[20h57] Dem HSV fehlt es derzeit in der Defensive an Aggressivität. Porto wird nurt spät, nur vor dem eigenen Strafraum angegriffen, können sich ungerührt den Ball im Mittelfeld zuschieben. Der HSV zeigt keine Präsenz auf dem Platz. Nix von wegen “Heimmannschaft” zu sehen.
[20h50] Die FAZ hat die europäische Saison des HSVs betrachtet und u.a. den Kader mit dem des FC Portos verglichen. Personalkosten sind ungefähr identisch. Der HSV hat zwar einen wesentlich höheren Umsatz, aber dem FC Porto gelingt die Refinanzierung des Kaders leichter… weil sie seit Äonen in der Champions League mitspielen.
[20h45] Die Aufstellung des HSVs. Die Rückkehr des van der Vaarts in den CL-Kader. Es ist auch sonst die Rückkehr zur Leverkusen-Aufstellung, inkl. “seitenverkehrten” Trochowski, mit Ausnahme von Mahdevikia, der rechter Verteidiger statt Klingbeil spielt.
Kirschstein
Mahdevikia – Kompany – Mathijsen – Atouba
Trochowski – Feilhaber (def.) – van der Vaart (off.) – Sorin
Sanogo – Ljuboja
[20h41] Es sind nur meine kompromißlose Antipathien gegen BÄH, die mich gerade davor bewahren, die Kommentierung des Free-TV-CL-Spiels durch Wolff Fuss, Kenner nennen ihn auch Wolff-C. Fuss, mit euphorisierter Becker-Faust zu begrüßen.
Man muss auch Prinzipien haben.
(Aber gucken tue ich es trotzdem)
Reaktionen
auau, erste pfiffe in der 14. minute… gegen kirschstein wegen des verunglückten abschlags oder gegen die mannschaft wegen der bisher verunglückten vorstellung?
Währenddessen spielt sich Arsenal 100%-Chancen am Stück heraus und bekommt den Ball nicht im Tor unter. Unfassbar!
Aber bei Arsenal sieht man, wie ein Team aufeinander abgestimmt sein kann, ähnlich wie bei Bremen. Und vor allem das Selbstvertrauen in sich selbst, was dem HSV einfach fehlt.
fand´s eigentlich ganz gut, dass doll die spielerische extrem schwache truppe jetzt mit drei spitzen die vorne keinen ball bekommen, nicht ins offene messer laufen lässt; aber ist eh alles makulatur, wenn man so harmlos im defensivzweikampf ist
Eben. Ob du einen Atouba oder Sorin inner Abwehr hast oder nicht, scheint heute wurscht zu sein. Da muss Doll vorne ein Feuerwerk abbrennen und versuchen das Spiel 5:4 gewinnen.
aber ljuboja lässt sich schon über die gesamte spieldauer weit zurückfallen, um sich die bälle abzuholen, weil ansonsten nur die langen Dinger von Kompany und Atouba kommen. will sagen: die bälle kommen vorne gar nicht an, was soll ich dann mit drei stürmern? hoffentlich wird´s jetzt wenigstens der offene schlagabtausch den der hsv zu brauchen scheint, denn mit organisation ist heute ja mal gar nicht. dann bin ich auch mit den drei stürmern einverstanden
Beispiel Atouba: Atouba muss die Dinger lang schlagen, weil sein “Flügelpartner” Sorin entweder zu sehr in die Mitte gerückt ist oder gerade hinten Lücken gestopft hat. Durch einen Guerrero, der auch auf die Flügel ausweicht, bekäme Atouba einen Anspielpartner auf dem Flügel. Das war die Konstellation im Leverkusen-Spiel nach der Hereinnahme von Guerrero.
hmh, stimmt wohl…Hätte nur an Dolls Stelle auch Bedenken gehabt, bei dem Spielverlauf die dritte Spitze zu bringen. Ganz einfach, weil so die große Gefahr besteht die Hütte so richtig voll zu bekommen…
[…] Hört, ihr Unzufriedenen in München, Hamburg oder Bremen: Schalke schweigt. Für 19 Minuten und 4 Sekunden. Demnächst in ihrem Kino Arena Stadion. […]
Ich habe das Spiel gestern nur so nebenbei (und noch dazu im DSF, ich war zu faul, den Digitalreceiver anzuwerfen) verfolgt, aber von dem, was ich gesehen habe, frage ich mich schon, ob sich der HSV endgültig aufgegeben hat.
Ich weiß, dass ich mir mit der Frage keine Freunde mache, aber wie lang kann das so weitergehen? Wer kann eine sportliche Leitung ernstnehmen, die sich auch nach einen halben Jahr voller Misserfolge hinstellt und fröhlich Durchhalteparolen flötet? Wann gehen Doll und Beiersdorfer?
.
PS: Schön, dass AAS wieder zurück ist!
@NoteMe: ich muß dir Recht geben. Der Gedanke ist mir gestern zum ersten Mal auch gekommen: wann ist das Ende der Fahnenstange für Beiersdorfer und Doll erreicht. Dafür das am Montag oder Dienstag Intensivschulung Taktik gemacht worden ist, sah das gestern extrem bedenklich aus.
Solange die restliche Bundesliga in jedem zweiten Spiel stolpert und der HSV immer noch nur schlappe 7 Punkte bis zu den CL-Plätzen steht, ham’se Zeit. Bis zur Winterpause.
Hätte Doll Eier, würde er den Hut nehmen. Aber anscheinend sieht er noch irgendwo jemanden in der Kabine sitzen, der ihm zuhört.
Der HSV hat grauenvoll gespielt gegen eine maximal durchschnittliche Mannschaft.
Da stellt sich schon die Frage gegen wen wollen die eigentlich gewinnen?
Ich verfolge den HSV nicht so aber was ich da gesehen hab hat mich wirklich erschrocken.
So kann man kein Spiel gewinnen ohne Ideen ohne Mut ohne Kampf.
Wenn man von den 10 Minuten nach dem Anschlusstreffer absieht, hat der HSV gespielt wie ein Absteiger und vielleivcht sollte die Führung sich mal mit dieser Möglichkeit beschäftigen statt zu sagen wir sind nur 7 Punkte vom Abstieg entfernt.
Im Baseball gibt es die Regel, dass nicht die Spiele zählen die man zurück ist sondern die Zahl der Mannschaften die zwischen einem selbst und den Playoffs stehen. Im übertragenen heißt das für den HSV: FAST DIE GESAMTE BUNDESLIGA
Denn!!!!!!!!!! (Achtung Logik) Die können nicht alle gleichzeitig verlieren.
Solche Blindheit vor der eigenen Leistung kann schlimme Folgen haben.(Kaiserlautern ist so mal abgestiegen und Leverkusen und Hertha mal fast)
Vielleicht sollte mal jemand die HSV Führung mal darauf aufmerksam machen.
Nicht dass ich die Grundaussage deines Kommentars nicht teilen würde und auch sehe, dass es langsam wirklich gefährlich wird…
Aber der Diskussion willen: der Vergleich mit dem Baseball hinkt, da die MLB kein Unentschieden kennt. An einem Spieltag gewinnt also die eine Hälfte und verliert die andere Hälfte. Anders beim Fußball, mit drei möglichen Spielausgängen pro Mannschaft: bei soviele Unentschieden wie diese Saison (Danke Daniel für die Fleißarbeit), reicht schon ein Lauf von drei Siegen um in den Medien als Meisterschaftskandidat bejubelt zu werden.