Tour2006: Jan Ullrich suspendiert
Die Tagesschau und der MDR melden gerade per breaking news: Jan Ullrich ist vom Team T-Mobile suspendiert worden (neben Oscar Sevilla und Rudy Pevenage) (dank an TS Garp, der mich auf die Nachricht aufmerksam gemacht hat). Dies wurde heute morgen auf einer Pressekonferenz von T-Mobile bekanntgegeben.
Die spanischen Ermittlungsbehörden haben via dem Tour-Organisator ASO dem Team T-Mobile ein FAX zukommen lassen, in dem von schweren Verdachtsmomenten gegen Ullrich, Sevilla und Pevenage gesprochen wurde.
Die L’Équipe meldet in ihrer heutigen Ausgabe dass im April diesen Jahres ein Müllsack mit zirka hundert leeren Spitzen am Morgen des Klassikers Paris – Roubaix gefunden wurden. Der Mann der diesen Müllsack gefunden hat, hat sich an einer dieser Spritzen gestochen und deshalb bei der Polizei Anzeige erstattet. Bei den Ermittlungen kam es zu Zeugenaussagen, die gesehen haben wollen, dass der Müllsack von Männern weggeschmissen wurden, die aus einem Sponsorfahrzeug des dänischen Teams CSC stiegen.
Die Spitzen wurden untersucht. Es wurde festgestellt, dass die Spritzen vor dem Wegschmeißen gesäubert wurde. Trotz des Säuberns wurden Moleküle einer noch nicht identifizierten Substanz gefunden. Erste Vermutungen des Labors gehen in Richtung “Designer-Steroide”. Die französische Polizei hat sich inzwischen mit ihren spanischen Kollegen kurzgeschlossen.
Reaktionen
Na, noch jemand überrascht? Sehe ich Hände? Nö? Keiner?? Gut.
Das wars dann wohl mit dem Radsport…so wie wir ihn kennen :( ;(
Ich werde nicht eine Minute dieser Farce-Veranstaltung schauen. Jedes, wirklich jedes mal dreht sich alles um Doping im Radsport. Soll der Kram doch endlich erlaubt werden – es machen doch eh alle. Was soll dieses Katz-und-Maus-Spiel???
Mir doch egal, wenn es gefährlich ist – aber das ist ja der Leistungssport sowieso – und wird auch nicht verboten!
Ich habe mich doch so auf die TdF gefreut – mit Ullrich. Weil ich den sehen wollte. Wenn der nicht mitfährt, dann ist das so als würde Deutschland heute gegen Argentinien verlieren. Zwar ist dann die WM interessant, aber interessant ist auch Wimbledon…
Es überrascht mich nicht, aber es macht mich zu tiefst traurig. Insgeheim hat man ja doch immer gedacht, so etwas machen nur “die anderen”… Aber es machen wohl doch alle, außer denen, die während der Tour aufgeben, da glaube ich sogar noch, dass die es auf ehrliche Art und Weise probiert haben.
… und was haben die Spritzen aus dem Wald von Ahrenberg jetzt mit der aktuellen Operacion Puerto zu tun?
“Die ganze Sache stinkt” So kurz vor der Tour wird Ulle wegen Verdachtsmomente suspendiert! Wieviele stehen denn noch unter Verdacht? Alle?
@Emile: Wer redet von Spritzen aus Ahrenberg? Die “CSC-Spritzen” wurden in im Großraum Paris gefunden.
Der Zusammenhang mit der Operacion Puerto besteht zum einen im Timing (sprich: die Geschichte ist heute erst bekannt geworden) und zum anderen dass die Behörden den Kontakt mit den Spaniern suchen um mögliche Erkenntnisse über Designer-Steroide abzugleichen. Sind die spanischen Behörden über die gleichen Substanzen gestolpert?
@PatsHermann: wegen “schwerer Verdachtsmomente” und nachdem die spanischen Untersuchungsbehörden T-Mobile ihre Erkenntnisse übermittel haben. Es ist also gewichtiger als einfach eine Zeitungsheadline “Ullrich unter Verdacht”. BTW: ProTour-Teams sind wohl aufgrund des Ethikcodes gezwungen, Fahrer gegen die ermittelt wird, zu suspendieren.
Och nööö…. :-(
Naja ich versuche es mal positiv zu sehen… so kann ich mich jetzt wenigstens auf die anstehenden Klausuren ohne Ablenkung vorbereiten.
Das einzige was jetzt noch fehlt sind die Beweise für Lance Armstrongs Doping. Frag mich wie lange das noch dauert. Oder will mir ernsthaft jemand erklären wollen dass der so oft hintereinander die Tour gegen gedopte Konkurrenten gewonnen hat, während er selber clean war?
Obwohl ich Radsportfan bin und es selber einige Jahre betrieben habe, hoffe ich es gibt jetzt den Riesenknall. Ich gehe davon aus, daß nahezu jeder dopt und es wird sich nur etwas ändern, wenn nicht nur einige “kleine” sondern auch die “großen Fische” erwischt werden. Hierzu hätte am besten noch Armstrong gehört, dann wäre das der SuperGAU. Dieser Sportart ist nur noch durch drastische Maßnahmen zu helfen.
@kirmesboxer: “Soll der Kram doch endlich erlaubt werden – es machen doch eh alle.”
denke ich auch manchmal, die Erwachsenen Sportler wissen, was sie machen. Aber dieser Sumpf geht ja bis in den Jugendbereich und deshalb muß man dagegen vorgehen.
wenn man sich die offizielle Presseerklärung auf t-mobile-team.de durchliest, dürfte aber der Hauptgrund für die Suspendierung in der Abgabe der falschen Ehrenerklärung liegen.
Wie auch immer: Erstaunlich, dass sich T-Mobile tatsächlich zu diesem Schritt durchgerungen hat. Hätte ich denen nicht zugetraut.
glaubt etwa jemand, das die nur mit spaghetti und müslis die berge hochfahren?
Stefan Risse äußert sich auf n-tv gerade dergestalt:
– Radsportler sind nicht Täter, sondern “Opfer des Systems”
– Doping sollte freigeben werden
– ABER: nicht unbegrenzt, sondern mit sozusagen “Höchstgrenzen”, wer dagegen verstößt wird kurzzeitig gesperrt und Prämien werden aberkannt, darf danach aber weiter fahren
Die Spritzen seien vor Paris-Roubaix gefunden, deshalb nannte ich das etwas verniedlichend “Wald von Ahrenberg”. Ein direkter Bezug zu Operacion Puerto und der Suspendierung Ullrichs gibt es jedoch hierbei nicht. Insofern bin ich der Meinung dass die Platzierung der Paris-Roubaix-Meldung in dem Zusammenhang nicht ganz glücklich ist.
Laut cyclingnews.com konnten die Codenamen der Fahrer bzw. Code-Schlüssel über im Labor von Fuentes beschlagnahmten Notebooks und weiteren Unterlagen eindeutig zugeordnet werden.
Doping “bis zu einer bestimmten” Grenze freizugeben ist meiner Meinung nach eine dumme Idee. Wiederum gewinnen die, die sich ueber diese neue Grenze am weitesten hinwegsetzen — und das koennte dann in den lebensgefaehrlichen Bereich gehen. Dazu gibt es dann die eine oder andere Ueberdosis mit entsprechenden Folgen, weil eben auch Erwachsene nicht immer wissen, was sie tun.
Wenn ich mal kurz das Thema Doping beiseite schiebe:
Welchen Wert hätte denn ein Toursieg für Jan Ullrich?
Der einzige Fahrer, der ihm nach ’97 über Jahre hinweg die Tour vermiesen konnte, war Lance Armstrong (sofern man bei Plätzen von 2-4 überhaupt von Misserfolgen sprechen darf). Was wäre also jetzt ein Toursieg ohne diesen Gegner, den er fünf mal nicht bezwingen konnte?
Zweifelsohne der Beweis für ein konstant hohe Leistung im Radsport,
aber es fehlt eben der texanische Beigeschmack – ohne die aktuellen Gegner Basso, Vino & Co. herabzuwürdigen.
Wenn man Jan einen Vorwurf machen kann, dann den, das er nicht rechtzeitig (= zusammen mit Lance) aufgehört hat.
Ich bin positiv überrascht, wie konsequent sich T-Mobile gegen ihr Zugpferd verhält. Wirklich viel handfestes (auch im juristischen Sinne) ist bisher nicht öffentlich bekannt, es sind alles Verdachtsmomente. Es ändert nichts am Sumpf, den es zumindest nicht zu ignorieren gilt.
Aber das ein Sponsor, der nicht im Ruf stand, überkritisch zu sein, einmal tatsächlich sagt: Wir können den Aussagen unserer Mitarbeiter (kein Kontakt zu z.B. Fuentes) nicht glauben, da sie spanischen Ermittlungsakten vorliegen haben. Das halte ich für gut. Man kann verstehen, dass ein Sportler seine Konzentration vor so einem großen Ereigniss nicht gestört wissen möchte. Aber sich so banal in Widersprüche verstricken und nicht dazu stehen können, zumindest fragwürdig?
Eigentlich frage ich mich, was einen Ullrich davon abhalten kann, einen DNA-Test zu machen, wenn er nicht das Ergebnis oder andere Enthüllungen fürchtet (remember Realitätsverlust Daum – Haarprobe)? Zu viel Blut muss ihm dafür ja wohl nicht abgenommen werden?
Klar, man sollte ihm zugestehen, ohne überführt zu sein, die Beweislast nicht umdrehen zu müssen, aber warum hat er daran kein Interesse (schließlich wäre das die beste Nervenberuhigung).
Es geht mir hier nicht um Vorverurteilungen, aber man ist wirklich an einer Stelle angekommen, an der man keinem dieser Akteure mehr glauben kann. Sie verhalten sich ja auch so dreist, dass einem nichts mehr dazu einfällt.
Es ist einfach nur traurig und in manchen Momenten nur schockierend.
Bin gespannt, was die mittlerweile auf einem guten Niveau angekommene deutsche Sportpresse dazu sagen wird. Ich hoffe, dass endlich mehr richtige Fragen gestellt werden. Dass ein Hagen Bosdorf das nicht tun wird, ist eh klar.
Hier die Liste der 58 Fahrer:
http://www.bild.t-online.de/BTO/sport/aktuell/2006/06/30/ullrich-tour/doping-liste.html
Ich rechne damit, dass nun auch Basso und Mancebo von den Teams zurückgezogen werden (man weiss bei Riis aber nie), was die diesjhährige Rundfahrt zu einem ziemlichen Fiasko macht.
Letzteres ist recht interessant, denn was ist eine Tour noch wert, wenn so gut wie alle Favoriten vorher suspendiert werden? Der sportliche Wert dieser Veranstaltung dürfte ja ohnehin schon runiert sein.
Ein kleiner Nachtrag noch: Ich weiß, dass es keine perfekte Wahrheit gibt, aber verstehen kann ich die Kommentare der Sorte “Was glaubt ihr denn, mit was die fahren!” nicht. Das behauptet keiner wirklich und was tut es auch zur Sache, die es schlicht und einfach aufzuklären gilt.
vor ein paar Tagen habe ich hier im Blog “pauschalisiert” und gesagt, es gewinnt doch ehh der, der am cleversten dopt. Da habe ich eins auf die Mütze bekommen. Ich bleibe aber dabei.
Und die Tour ohne die dicksten Doper kann doch nur gut sein. hähä. dann können die die es noch nicht so gut machen, mal gewinnen. Hab die Schnauze voll vom Radsport, jetzt endgültig. Die letzten Jahre habe ich immer irgendiwe gehofft, dass der Ullrich nicht dazugehört (klar noch nicht bewiesen, etc.), so wie er halt immer von Armstrong abgehangen wurde, sah ich zumindest die Möglichkeit, dass er es nicht tut. Warum sollte er es 6 Jahre versuchen mit Doping und nicht schaffen, das wäre absurd…..also war er clean, war zumindest meine Überlegung. Wahrscheinlich falsch gedacht.
Und Doping freigeben, so was bescheuertes habe ich noch nie gehört – hallo, was sollen denn die jungen Sportler da machen. Am 12 Geburtstag auf der Sportschule kommt der Lehrer und bringt ein ganz dolles Geschenk und sagt,”so ab heute mein Junge gehörst du dazu – hier ist deiner erster “Vitamin”-Cocktail?!” Falls es so noch nicht wäre – dann schon.!!!!!
Zur Dopingfreigabe mal ne Meinung aus dem Gruppeto “warmtrinken”:
Das Wahnwitzige ist ja, dass es genau andersherum perfekt funktionieren würde. Würde einfach (ich weiß..) _keiner_ dopen, wären die Fahrer und die Tour als ehrlicher, harter, showfreier (vgl. Glaubwürdigkeit) Sport hervorragend zu vermarkten. Und glaube doch keiner, dass es uns alle weniger beeindrucken würde, wenn eine Etappe statt 270 km nur noch 190 km lang ist, oder der Sieger eine Stunde später im Ziel ist als früher. Ich behaupte, dass würden wir gar nicht merken. Und auch eine Pyrenäen-Etappe mit nur einem HC kann nett sein.
Tatsache scheint doch zu sein, dass absolute Spitzenradprofis (und das sind alle bei der Tour, oder?) drei Dinge brauchen: Talent, (sehr) harte Arbeit und Doping. Daher habe ich den Eindruck, dass das allgegenwärtige Leistungssteigern im Endeffekt nicht mal eine Auswirkung auf die relativen Leistungen hat.
wer unzulässige Pauschalisierungen findet darf sie behalten
obenstehender Kommentar wurde von mir um ca. 10:20 geschrieben und wegen techn. Probl. erst jetzt abgeschickt. Ichwerd jetzt mal den Rest lesen – also nicht böse sein, wenn veraltet
Und wieder was neues:
Todociclismo meldet, dass alle Teams ihre involvierten Fahrer zurückgezogen haben, mit Ausnahme von Basso und Mancebo.
http://www.todociclismo.com/noticia.asp?id=33607
-> Bei Mancebo dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, Riis setzt sich aber garantiert mit dem Arsch drauf ;-)
Und ich hab vor ein paar Wochen noch überlegt ob ich auf Valverde als Toursieger ein paar Euro setzen soll…
Die Tour de France war dieses Jahr eh wegen der WM nur zweite Wahl, und das gibt ihr endgültig den Rest. Positiv ist, dass Jens Voigt vielleicht mal die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient. War mir persönlich immer sympathischer als “Ulle”, man muss doch diese zum Scheitern verurteilten Ausreißversuche einfach lieben :-)
@enrasen
Nun ja, bei allem wahrscheinlichen Doping gibt es ja noch immer Unterschiede in der Vorbereitung, Talent etc. Und da lief beim guten Jan ja auch nicht immer alles rund. Vielleicht konnte er ja nur aufgrund guten Dopings überhaupt mithalten?
Abseits aller jetzt rumgeisternder Vermutungen, Gerüchte, etc. fallen bei dieser “Affaire” wieder mehrere Dinge auf:
1. Das Verdachtsmoment wird umgekeht. Nicht dass ich es Ullrich nicht zutrauen würde, aber es ist nichts bewiesen. Die Beweislast liegt bei Ullrich, dem Angeklagten. Im Gegensatz zur Justiz.
2. Das Problem liegt m.M. eher bei den Teams. Jetzt verbreitet T-Mobile die Ehrenmannrolle, aber wieso kriegen die ihre Fahrer nicht in Griff? Das ist eher so die Taktik “Augen zu dann siehst du mich nicht” Die Teams im Radsport sind nach wie vor so unprofessionelle Camping Klitschen, die den Herrausforderungen des Profisportes nicht gewachsen sind, weder in der Betreuung der Fahrer, noch in der Kommunikation oder im Krisenmanagement.
3. Zu der “Doping Freigabe” Diskussion: Absoluter Quatsch. Mal die ganzen pädagogischen Aspekte außen vor. Spitzensport (in den Medien) lebt von einem Echtheitsversprechen, der Leistung von Athleten, die wir als Normalbürger nicht erbringen und deswegen bewundern können. Wenn dieses Echtheitsversprechen nicht mehr eingehalten wird (durch Doping, Unfairness im Zweikampf, etc.) verliert der Sport eine wesentliche Komponente.
Aber es wird trotzdem eine spannende Tour, jede Katastrophe ist schließlich auch eine Chance auf Neuanfang.
Ich möchte jetzt nicht Besitzer eines Wettbüros sein – die neuen Quoten auszuarbeiten wird sicherlich spaßig….
so, Basso und Mancebo sind nach ersten inoffiziellen Informationen auch raus.
Damit bleiben Leipheimer, Vinokourov (ohne Team) und Landis als Allrounder. Evans, Valverde und Cunego könnten auch noch eine Rolle spielen
Tour aus von Basso, Mancebo und Joseba Beloki ist auch bestätigt (siehe eurosport)
cyclingnews lässt tief blicken und schockt schon ein bisschen, angesichts der Naivität von Ulle und Peve…
Ullrich’s ex-trainer calls it a “catastrophe”
“This is a catastrophe,” said Jan Ullrich’s former trainer Peter Becker to German news-TV channel N24, after learning of the suspension of Ullrich from T-Mobile. “Naturally that will be a terrible blow for Jan. It’s unbelievable. You work hard for 15 years…I can’t find any more words. This is a catastrophe.
“He has an altitude chamber in his basement, that cost €120,000, so that he could train in a clean way, and he still manages to fall in with these rogues and betrayers. Who has been advising him, who has been taking care of him, since I’m not with him? He is actually old enough to know who he should trust. I simply don’t want to believe it, it is incomprehensible.”
Alle supendierten Fahrer sollten eine eigene Tour fahren, kommentiert von Jürgen Ehmig.
Hincapie der Nachfolger des niemals dopenden!!!!! Armstrong ist da er bestimmt auch niiiie dopen würde nun auch zu den Favoriten zu zählen.
Zum Glück kontrolliert in den USA niemand(siehe Baseball).
Es scheint so, als würde der Ausdruck, die “rollenden Apotheken” zutreffen.
Um mal ein paar Gedanken einzuwerfen:
– Es scheint nicht sicher zu sein, ob T-Mobile überhaupt Ersatzfahrer benennen darf. Zum jetzigen Zeitpunkt dürfen Fahrer nur aus Krankheitsgründen o.ä. ersetzt werden.
– Wenn das stimmt was T-Mobile eben in einem Bericht des Deutschlandfunks gesagt hat, dann hat T-Mobile diese Entscheidung angeblich nur 4-5 Minuten nach Erhalt des FAXes bereits der Presse publiziert.
– Lt. DLF-Bericht stehen in Spanien über 200 Sportler aus diversen Sportarten, u.a. auch Fußballer in Verdacht. Die 58 Radrennsportler sind also nur ein Teilausschnitt dieser Affäre. Angeblich sollen bis heute morgen nur 6 dieser 58 Fahrer sich noch im Tour-Fahrerfeld befunden haben (ich habs nicht nachgezählt & verglichen ob es stimmt).
– Doping-Freigabe darf man aus gesundheitlichen Gründen nicht machen. Es kann nicht sein, dass Jugendliche sich damit schon vollpumpen. Irgendwo muss es also Grenzen geben, die auch kontrolliert werden müssen. Nur wenn diese Grenzen bereits im Profisport liegen, wird die Anti-Doping-Forschung so (finanziell) ausgestattet, dass man immerhin ansatzweise den Mißbrauch kontrollieren kann.
– Bernard Hinault schätzt gegenüber einer spanischen Tageszeitung, dass nur 50 von 500 Profi-Radsportler sich dopen.
– Der Ausschluß von Basso, Mancebo und Beloki ist noch nicht offiziell, soll evtl. im Laufe des Tages angekündigt werden (gerade kommt auch eine Tagesschau-Meldung rein, die den Ausschluß bestätigt).
– Ich bin gespannt, wie die Teams auch hinsichtlich der Betreuer reagieren. Denn die Fahrer werden kaum im luftleeren Raum agieren
– Lt EUROSPORT soll Jens Heppner folgendes zum Fall Ullrich gesagt haben: “Ich glaube, Jan wollte nach einem möglichen Toursieg seine Karriere sowieso beenden. Jetzt muss er es eben drei Wochen früher tun.”
Das ist natürlich ein Statement das an Harmlosigkeit nicht zu überbieten ist.
Gute Frage – beendet er seine Karriere? Meine Güte – ich frage mich gerade, was ich tun würde, wenn ich nix gemacht hätte bzw. was ich tun würde, wenn ich schuldig wäre…
Das ist wie mit Daum damals….
Gut(?) das WM ist – das überdeckt einiges, sonst wäre DAS Topthema
Frisch aus dem Ticker:
“Straßburg (AP) Alle in den spanischen Doping-Ermittlungen genannten Radprofis, darunter auch Tour-Favorit Ivan Basso, dürfen bei der Tour de France nicht starten. Das teilte die Tour-Leitung am Freitag in Straßburg einen Tag vor dem Start des wichtigsten Radrennens der Welt mit.”
“Paris (dpa) – Die Organisatoren der 93. Tour de France haben am Freitag die Radprofis Ivan Basso aus Italien sowie die Spanier Francisco Mancebo und Joseba Beloki ausgeschlossen. Das bestätigte Hans-Michael Holczer, Manager des Teams Gerolsteiner, am Freitag nach einer Sitzung aller Sportlichen Leiter. Die Suspendierung des Trios steht im Zusammenhang mit dem Dopingskandal in Spanien.”
Die Idioten machen den Sport kaputt. Nicht nur den Radsport, sondern den Sport überhaupt. Ich hasse Doping und wer nach legalem Doping schreit, der sollte sich mal hinsetzen und genau überlegen, was er da sagt. So einen Schwachsinn habe ich lange nicht mehr gehört!
Null Tolleranz für Doper, Mogler und Lügner! Statt dessen sollten die Testmethoden deutlich verbessert werden, damit Sportler, die mit cleveren und fortschrittlichen (aber leider im negativen Sinne) Ärzten zusammenarbeiten die Tests nicht umgehen können. Ich kann mir vorstellen, dass Armstrong auf diese Weise zu seinem Ruhm kam.
Ersatzfahrer werden nicht benannt. n-tv meldet:
“Bei der am Samstag in Straßburg beginnenden Tour de France wird kein Radprofi starten, der auf der Liste der Verdächtigen in der spanischen Dopingaffäre steht. Dies erklärten die 21 Teammanager am Freitagmittag nach einer gemeinsamen Sitzung. Gleichzeitig gaben sie bekannt, dass keine Ersatzfahrer benannt werden.”
Also das mit der eigenen Tour für die Doping-Sünder finde ich eine durchaus witzische Idee… Mal im Ernst: Jan Ullrich ist als Sportler und Mensch völlig erledigt, falls sich der Verdacht auch nur ansatzweise erhärten sollte. Ihm bliebe gar keine andere Wahl, als zurückzutreten.
Die “Tour de Dope” ist schon ewig eine Farce
Man sollte Radsport in die Wrestlingliga einordnen, ist genau die gleiche Verarsche…, wobei ich auf keinen Fall Wrestlingliebhaber verärgern möchte.
Unser aller Liebling Ullrich ist gar nicht so ein Liebling…
…ich finds einfach nur noch geil!
Der grösste aller angeblichen “Saubermänner” ist Armstrong, wobei ich 100% davon überzeugt bin das dieser der schlimmste “Doper” aller Zeiten ist/war!
Armstrong ist früh genug ausgestiegen – dem kann man wohl nix mehr anhängen….
Jetzt gibt’s auch schon ein passendes T-Shirt dazu.
“Doping-Freigabe darf man aus gesundheitlichen Gründen nicht machen. Es kann nicht sein, dass Jugendliche sich damit schon vollpumpen. Irgendwo muss es also Grenzen geben, die auch kontrolliert werden müssen. Nur wenn diese Grenzen bereits im Profisport liegen, wird die Anti-Doping-Forschung so (finanziell) ausgestattet, dass man immerhin ansatzweise den Mißbrauch kontrollieren kann.”
Ich finde es richtig, Doping zu bestrafen, wo man es kontrollieren kann. Solange das aber -wie bei Eigenblutgaben- nicht der Fall ist, sind Verbote zahn- und sinnlos und gehören abgeschaft.
Erst der Nachweis, dann das Verbot.
@Robert
Volle Zustimmung!
Wer sind nun die Tourfavoriten?
***** Valverde, Leipheimer, Menschov
**** Cunego, Landis, Hincapie
*** Vinokourov, Evans, Totschnig, Moreau, Rasmussen, Rujano, Savodelli
** Simoni, Popovich, Sastre. Julich, Klöden, Sinkewitz, Fothen, Weening, Merckx, Karpets, Mayo, Di Luca
* Der Rest
Auch wenn ich noch ein Freund jener war, die allein deswegen auf Arstrong herumtrampeln und trampelten eines stimmt mich schon *nachdenklich*
… wenn selbst Spitzenfahrer wie Ullrich und Basso gedopt keine Chance gegen ihn haben, dann ist Armstrong entweder wirklich der beste Fahrer aller Zeiten, oder aber … naja – wird die Tour wenigstens wieder spannend.
PS: Was passiert eigentlich mit der Kohle die hundertausende auf Ulle und Basso schon gewettet hatten?
Armstrong wird Gott auf dem Totenbett um Vergebung bitten, angesichts seiner Gewissen- und Rücksichtslosigkeit. Da kann er noch so viele Charityorganisationen gründen.
Interessanter O-Ton (von http://www.zdf.de)
Walter Godefroot (Ex-Teamchef T-Mobile): “Das ist eine Katastrophe für den gesamten Radsport. Ich will dazu nur so viel sagen – seit 2002 existiert der Namen Rudy Pevenage für mich nicht mehr.”
Was war eigentlich damals der Grund für den Zwist Godefroot-Pevenage? Vielleicht ging es ja damals schon um was anderes?!?
So was dachte man sich ja schon seit Jahren. Das mit Armstrong sowieso, besonders als man gesehen hat, wie er Ulrich am Berg immer hat stehen lassen. Ich habe Ulrich das Doping auch diesen Gründen nie zugetraut und warte auch mal ab, was da raus kommt. Aber auf der anderen Seite würde die Telekom kaum so reagieren, wenn es nicht etwas gäbe, dass den Verdacht auf Ulrich lenken würde.
Was die Tour angeht: Nachdem die Verantwortlichen die Tour in den letzten Jahren an die “gewachsenen” Fähigkeiten der “Ausnahmeathleten” angepasst hat, wird es dieses Jahr wohl sehr, sehr schwer werden, einen Sieger im Vorfeld auszumachen. Wer weiß denn, wer alles wegen “Überforderung” noch aussteigen muss. Aber ich lasse mir meinen Spaß an der Tour auch nicht versauen. Es geht mir um die Leistung eines Radrennfahrers, egal ob er Armstrong oder (insert hier: irgendeinen Namen aus dem Starterfeld den man nicht kennt). Zu sehen, wie sich jemand drei Wochen durch Frankreich quält ist faszinierend, das gilt besonders für die, die nicht dopen und bisher deswegen auch nicht im Vordergrund gestanden haben. Also freu ich mich auf die, die ich demnächst kennenlernen werde und deren Leistung ehrlich ist.
Da hats aber wirklich einige getroffen…
Etxebarria, Mancebo, Heras, Hamilton … auch namhaft…
Naja … mal gucken wie die Tour nun wird. Angucken werd ich sie mir wohl trotzdem … am Grundkonzept wird sich nicht allzu viel ändern … man wird immer noch mit Fahrrädern auf mehreren Etappen über die Straße fahren.
Also angucken kann man sichs immernoch.
Lt. radsport-news.com wird das astana-Team nicht antreten dürfen, da sie nur noch vier Fahrer haben, man aber mindestens sechs Fahrer benötigt. Der Rest wurde gepserrt.
Die gesperrten Fahrer von Astana sind: Sergio Paulinho, Allan Davis, Isidro Nozal, Alberto Contador und Joseba Beloki
23. Mai – Bei der Verhaftung von Manolo Saiz, Eufemiano Fuentes und Jose Merino werden Blutkonserven gefunden, die mit verschlüsselten Codes gekennzeichnet sind.
26. Juni – Wenige Tage vor Beginn der Tour, wird bekannt, dass die Ermittler die Codes geknackt haben: nach mehr als einem Monat wurde entschlüsselt, dass die Worte “Jan” und “Rudis Sohn” auf Jan Ullrich hinweisen.
HALLO? Gibt es noch Redakteure, die sich auf ihr eigenes Hirn verlassen und erstmal nachdenken, bevor sie Meldungen unreflektiert übernehmen? Klingt das auch nur entfernt logisch und plausibel?
In 2 Wochen kann man dann ja wieder zurückrudern – leider ist es dann ja für einige Fahrer zu spät. Aber ich nehme schon jetzt Wetten an, dass all die Medien, die jetzt das Maul aufreissen, dann wieder einen auf unschuldig machen und Jan Ullrich als tragisches Opfer feiern.
Seriöser Journalismus at its best.
«Corriere dello Sport»: «Inferno bei der Tour – Basso wurde ausgeschlossen. Er ist auf der schwarzen Liste von Madrid – auch Ullrich wurde verjagt….Bereiten wir uns darauf vor, die sauberste Tour aller Zeiten zu sehen, falls noch jemand Lust hat, den Fernseher anzumachen. Ivan Basso ist kein fauler Apfel, sondern ein realer Vertreter des heutigen Radrennsports. Was Ullrich betrifft, muss man sich hingegen nicht wundern: Er ist ein Sohn Ostdeutschlands und hat es fertig gebracht, sich auch dann zu dopen, wenn er gar keine Rennen fuhr.»
Der arme Basso und der böse Ulle. Witzig,Witzig
Wie ich an diesem Ort weiter oben schon schrieb: Ich bin gespannt auf die Reaktionen in der deutschen Sportpresse (ich gebe es zu, d. h. bei mir SZ). Meine Erwartungen haben sich erfüllt, ich finde zum Thema Ullrich (natürlich auch nur ein Seitenstrang der Dopinggeschichte) ist im hier verlinkten Artikel alles gesagt:
http://www.sueddeutsche.de/sport/weitere/special/550/12538/index.html/sport/weitere/artikel/673/79594/article.html
Aber um es ein wenig heiter enden zu lassen: mein Lieblingszitat unter dem Titel “Schmerzensgeld” aus dem Sportteil der SZ heute morgen: “Wir werden dafür bezahlt, dass wir zuschauen. Ansonsten würden wir uns auch wegdrehen.” BBC-Kommentator John Motson zum Elfmeterschießen gegen Portugal – das nenn ich Selbstironie
[…] Erstaunt las Christine Boyer am Straßenrand des Tour de France-Auftakts ein riesiges Laken mit der Aufschrift: „Doping ist Verrat an euren Fans!!! Wir wollen sauberen Sport.“ O la la! Verrat! Ein hartes Wort. Mit drei Ausrufezeichen! Und dies in Zeiten, in denen allenthalben und allerorten zu lesen ist, der wahre Tour de France-Kenner (und Fan) wüsste um flächendeckend praktiziertes Doping in diesem Höchstleistungssport. Doch diese Menschen sind trotz dieser Kenntnis oder des Verdachts auf Doping vom härtesten Radrennen der Welt begeistert. […]
Das Thema ist ja nun schon ein wenig abgehangen, aber als Stasi-Hagen Bosdorf am Sonnabend, den 08.07., in der laufenden Berichterstattung der ARD wieder mal eine allgemeine Doping-Verdächtigung gegen US-Postal/Discovery Channel (hier wegen Popovych) der Gestalt, dass man ein Team, das selten bis nie Ausfälle zu verzeichnen hat, hinterfragen muss, ob das mit rechten Dingen zugeht, blieb mir die Spucke weg.
Da werden gerade eine große Zahl von Radprofis des Dopings überführt, beinahe jeder namhafte Rennstall ist betroffen, und nur, weil US-Postal/Discovery Channel erfolgreich, aber nicht betroffen ist fühlt sich dieser Emporkömmling berufen öffentlich-rechtlich einen Pauschalverdacht zu suggerieren.
Zum Glück gab es unmittlbar nach dieser Aussage so viele Nachfragen oder Proteste bei der ARD, dass er diesen Quatsch richtigstellen musste. Da lässt, was Sachlichkeit und Kompetenz angeht, schon der Herr Emig grüßen.
@ volker b.
War glaub ich Florian Nass. Nicht der Bossdorf.
Wer will mit mir WETTEN. Ich Wette das dem Ullrich Seine DNA-Probe mit der von den Beuteln in übereinstimmt .
Wer behauptet das gegenteil
Anfragen @ e-Mail
Doby1981@hotmail.de