Frankreich – Schweiz 0:0
[20h03] Rhetorischer Wahnsinn. Domenech wertet das 0:0 als Erfolg: selber einen Punkt geholt und den Schweizern zwei Punkte geklaut.
[19h59] Das Todesurteil kommt aus der Statistikabteilung:
Frankreich seit acht Jahren bei der WM ohne Torerfolg.
[19h52] Endstand 0:0 Okay, angesichts der Quali-Ergebnisse aus der “Remis-Gruppe” hätte man sich das Ergebnis denken können.
Die Schweiz mit dem gewohnten kreativen Problem im Mittelfeld und akutem Knipsermangel vorne.
Bei den Franzosen ist die herbeigerufene Wunderheilung ausgeblieben und ich prophezeihe im französischen Lager viel Streß in den nächsten Tagen, auch wenn da wg. Abgeschiedenheit, nichts nach außen dringen wird. Mal sehen ob Domenech mit wiedergenesenem Malouda auf 4-4-2 zurückgeht.
Ich wage mal die Behauptung: der Weltmeister wird nicht aus der Gruppe G kommen.
[19h49] Bravo Frei! Mit der Hand lenkt er den Ball an der Birne des eigenen, 1m hinter ihm laufenden Spielers Djourou vorbei, der freistehend ins französische Tor hätte einköpfen können! Sensationell!
[19h43] Wenn der Sender TF1 keinen wertenden Kommentar zur französischen Leistung abgibt, also die sonst normalen Elogen und Hymnen ausbleiben, dann braucht es schon eine sehr schlechte Partie.
Auf das Blutbad morgen in der L’Équipe freue ich mich schon.
[19h36] Die Schweizer Dominanz war nur ein kurzes Strohfeuer. Beide Mannschaften schleppen sich vom 16er zu 16er. Die Franzosen enttäuschen inzwischen völlig. Wenn man die Aufstellung Mann für Mann durchgeht, dann haben die so eine Klasse und wenn sich dann ansieht, wieviele Spieler aktuell auch wirklich Präsenz auf dem Feld zeigen, ohne Worte…
[19h31] “Köbi” wechselt riskant aus: der erfahrene Müller wird in der Verteidigung durch Djourou ersetzt, der sein 3tes oder 4tes Länderspiel macht. In irgendeiner Vorbereitung (Italien?) hat er sehr gefällig gespielt.
[19h26] Morgen mit Sicherheit mit Riesenschlagzeilen in den franz. Medien: Zidane, Thuram und Gallas scheißen sich auf dem Platz an.
Das weckt Erinnerungen an 2002 und 2004, als die französische Mannschaft zwischen den “Alten” um Zidane und den “Jungen” um Henry zerissen war und die teaminterne “Sprachlosigkeit” und der Zerfall in Grüppchen als Ursache für die schlechten Auftritte galt. Ein Grund weswegen Domenech ursprünglich einen Generationswechsel vollziehen wollte.
Wie gedacht: Saha für Ribéry.
[19h22] Die Spieler sind zwar auf dem Platz, das Spiel scheint aber noch in den Kabinen geblieben zu sein und schleppt sich nur mühsam ins Stadion.
Das erste Lebenszeichen bringen momentan die Schweizer rein (Riesenchance durch Gygax, Barthez mit Fußabwehr auf der Linie), die anfangen das Spiel unter Kontrolle zu bringen, während bei den Franzosen im Spielaufbau überhaupt nichts klappt. Großes Problem in der Vorbereitung war einerseits die Konzentration des franz. Spielaufbaus auf Zidane und andererseits seine körperliche Verfassung, die zwar besser wurde, aber noch weit von “optimal” entfernt war.
In diesen Augenblicken sind Zidane aber auch Ribéry wie weggefegt. Saha macht sich für eine Einwechslung bereit, wird vermutlich für Ribéry kommen.
[19h13] Gygax für Streller. Das sollte zumindest eine leichte Verbesserung bedeuten. Aber man hätte ebenso gut den blassen Cabanas rausnehmen können. Streller hätte den Vorteil bei Standards per Körpergröße Thuram in Schwierigkeiten zu bringen.
[19h10] Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob die Zuschauer “Henry” oder “Hopp Schwyz” skandieren. Da der Franzos’ in erster Linie nur Zidane per Namen kennt, nehme ich an, dass es schweizer Anhänger sind, die ihre eigene “Nati” anfeuern.
[18h45] Halbzeit 0:0 Diese erste Halbzeit war die beste französische Halbzeit seit langem. Steter, solider Druck.
Einiges klappt besser als gewohnt: Zidane spielt so gut wie seit Monaten nicht, Viera schaltet sich dann und wann mit nach vorne ein.
Anderes klappt nicht so gut. Die Geschichte mit Wiltord und Ribéry ist noch nicht ideal. Beide rochieren, aber Ribéry läuft teilweise merkwürdige Laufwege, so dass sich Zidane, Wiltord und Ribéry in Strafraumnähe plötzlich auf 5 Quadratmeter zusammenklumpen.
Die Rechnung dass sich die beiden Außenverteidiger Abidal und Sagnol dank Wiltord und Ribéry verstärkt in den Angriff einschalten können, geht auch noch nicht auf. Dies wird aber durch eine ansprechende Leistung von Zidane mehr als kompensiert.
Ein Grundthema aus der WM-Quali bleibt aber: Torungefährlichkeit. Eine Hundertprozentige für Frankreich, aber davon abgesehen nichts Zwingendes. Dass jemand wie Ribéry fünf Meter vor dem Tor lieber den Querpass spielt als den Schuß versucht, ist Teil des Problems (er sei aufgrund seines Alters entschuldigt). Ein anderer Teil: es rückt niemand in den Strafraum nach, um eine Anspielstation für den häufig von außen kommenden Henry abzugeben.
[18h33] Zwei Spiele gab es in den letzten zwei Jahren zwischen diesen Teams in der WM-Quali und bei keinem der beiden Spiele waren die Franzosen so überlegen wie heute.
[18h08] Auf der PREMIERE-Tonoption 2 übrigens Thierry Gilardi (der sich immer wie kurz vor der Kehlkopf-OP anhört) von TF1, m.E. der beste französische Fußballkommentator, was allerdings eher am dortigen Niveau liegt, als dass es ein Qualitätssiegel wäre.
[17h56] Die beiden Mannschaftsaufstellungen sind gemessen an den Erkenntnissen von heute morgen spannungslos, allefalls im Details: PREMIERE listet Wiltord links und Ribéry rechts, die L’Équipe sah es genau andersherum. Das ist letztendlich für Sagnol und Abidal interessant, wer ihre Flügelpartner sind.
[17h53] Die Schweizer fallen mal wieder ins Schwabenland ein: 500 Reisebusse, über 20.000 Fans. Es scheint aber etwas friedlicher als anno 1499 zuzugehen.
Reaktionen
Ich habe gerade übrigens einen Gewissenskonflikt ob ich eher der Schweiz oder eher Frankreich die Daumen drücken sollte:
Klar, Schweiz als underdog (jdf. eher als Frankreich) verdient Unterstützung. Aber da ich mir ja demnächst die Schweiz vs. Togo live ansehe, könnte es vielleicht gut sein, wenn die Schweiz heute nicht gewinnt, weil die bei dem Spiel dann kämpfen müssen.
Achtung, Schweiz spielt auch mit! ;-) die hatten sogar Pech mit einem Pfostentreffer…
DAS war schon eine gute französische Leistung? It’s a long way to the top…
Und dann schriebst du noch: Dass jemand wie Ribéry fünf Meter vor dem Tor lieber den Querpass spielt als den Schuß versucht, ist Teil des Problems
Ich finde, wesentlich größerer Teil des Problems ist es, dass Ribery nicht mal diesen einfachen Querpass zum Mann bringt, sondern ihn in den Rücken spielt. Henry hätte sonst lässig einschieben können.
Zitat zu 19:10 Uhr: Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob die Zuschauer “Henry†oder “Hopp Schwyz†skandieren.
Schade dass die Fangesänge bisher den Höhepunkt der 2.Halbzeit darstellen… *gähn*
gruß,
serkman
nach danke schweiz sag ich nun, sch… egal!! egal wer weiter kommt, die schlagen wir ;-) (think positiv: deutschland ist & wird welt-welt-meister);-)
http://sunshine1972.twoday.net/
@ jens
für die schweiz sein… für frankreich sein ist ja ebenso blasphemie als ob man für holland oder england wäre *tzzz*
Meine Bewunderung für den gepflegten französischen Fußball ist flöten. Das war ganz mies.
war Frankreich denn jemals nach 1998/2000 besser??? allein deswegen denke ich – trotz aller Kritik – dass Grinsi für uns den richtigen Schritt gemacht hat (zum Großteil) – raus mit den Alten, rein mit den Jungen, die nächste EM (Ösi-Land – CH) kommt bestimmt ;-)
Premiere hat eben in der Werbung mal wieder behauptet, daß sie die Bundesliga in der nächsten Saison im Fernsehen übertragen (gemeinsam mit Partner “T-Home” (???)). War Ihnen solches Reden nicht gerade verboten worden?
Wenn ich mich richtig entsinne, gibt es am unteren Bildschirmrand Kleingedrucktes mit Sternchen.
Und wenn ich’s recht im Kopf habe, sprechen sie nicht von Fernsehen, sondern formulieren etwa so: “Und auch in der Bundesliga bleibt Premiere am Ball: Gemeinsam mit unserem Partner Deutsche Telekom präsentiert Premiere die Spiele der Bundesliga live bei T-Home”. Dazu kommt das Kleingedruckte (ungefähr so: nur im Breitbandnetz – schön unbestimmt! – der Deutschen Telekom). Damit ist das wasserdicht.
Frankreich war schwach. Wirklich richtig schwach. Die Schweizer hatten die besseren Möglichkeiten, aber auch nicht viele. Die einzige Wette, die man jetzt noch machen kann, ist die, ob die Franzosen es noch schaffen, ein Tor zu schießen. Ich hatte ja ein 1:1 getippt – da war ich wohl zu optimistisch.