Die vermeintlichen Spitzenspiele im Afrika-Cup

Gestern gab es Großspieltag im AfrikaCup mit Nigeria – Tunesien und Kamerun – Elfenbeinküste. Das waren vier der vielleicht derzeit sechs besten afrikanischen Mannschaften.

Beide Spiele wurden erst spät, spät im Elfemterschießen entschieden. Im Falle von Nigeria – Tunesien mit dem, glaube ich, 9ten Torschützen der Nigerianer, im Falle von Kamerun – Elfenbeinküste nach dem 12ten Torschützen, als ausgerechnet Drogba und Eto’o zum zweiten Mal antreten mussten und Eto’o versiebte.

Nigeria war die bemühtere Mannschaft und angesichts des jungen Durchschnittsalters (kaum einer älter als 22 Jahre) steht da eine spannende Entwicklung an, zumal Nigeria als einziger der vier auch mit einem einheimischen Trainer arbeiten: Austin Eguavoen. Nigeria ist zwar spielstark gewesen, hat aber keinen Zug zum Tor entwickelt. Nur sehr wenig Strafraumaktionen, die Stürmer agierten eher vor dem Strafraum oder kamen von außen rein.…

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Ailton und das Medienproblem

Ich habe die gestrige Bundesliga teilweise auf den Einzeloptionen, teilweise via Konferenz auf PREMIERE gesehen. Sehr hübsch waren gestern die Unterschiede in der Berichterstattung zu verfolgen.

Da war einerseits auf der Einzeloption Patrick Wasserziehr als Kommentator. Wasserziehr klingt wie ein eingeschriebenes HSV-Mitglied, der ab und zu sich seine journalistische Unabhängigkeit beweist, in dem er plakativ Kritik an Details des HSV-Spiels vor sich herträgt (gestern das teilweise überharte Einsteigen von Boulahrouz und Klingbeil) um dann im nächsten Moment mit lässiger Selbstverständlichkeit einfliessen zu lassen, dass er mit den ganz großen der HSV-Welt auf “Du” ist. “blabla, das hat mir jedenfalls der HSV-Präsident Hoffmann verraten, als ich ihn noch mal vor dem Spiel sprach.

Diametral entgegengesetzt war Hansi Küpper, der von der ersten Minute an im Münchner Konferenz-Container mit verschränkten Armen vor den Monitoren saß und sich permanent in seiner eigenen vorgefassten Meinung bestätigte.…

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Zeilensport: Play!

Mit dieser Ausgabe vom Sonntag führt die NY Times eine neue, vierteljährliches Magazinbeilage ein: “Play“.

Da das meiste anscheinend auch hierzulande via Internet zu lesen ist, ist es auch nicht die allerschlechteste Einstimmung für einen Super Bowl-Tag.

In “Dissecting the Line” führt “Play” in US-Sportwetten ein: mit oder gegen die Line wetten. Und es untersucht warum Buchmacher angeblich so häufig Underdog-Heimmannschaften unterschätzen. Tatsächlich versuchen Buchmacher mit ihren Spread nicht das korrekte Ergebnis zu tippen, sondern die Erwartungen der Öffentlichkeit. Und Buchmacher in Vegas verwenden konsequenterweise zur Erstellung des Spreads nicht nur Sportzeitungen, sondern gucken welche Jersey sich gerade gut (dieses Jahr: Bears und Bengals) oder schlecht verkaufen oder welche Mannschaften medial unterbewertet werden (Seahawks und Panthers).

Bei den bisherigen 39 Super Bowls gab es übrigens bislang 27 Favoritensiege, von denen aber nur 19 den “Spread”, also den Punkteabstand der Buchmacher erfüllten (“beat the spread“).…

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FIFA stinks. Und der Rest der Welt sowieso.

Dieser Eintrag kompensiert einen Teil meines Frustes über die WM 2006, nachdem ich Freitag eine eMail von der FIFA bekommen habe, wonach ich bei keines der angekreuzten sieben WM-Spiele meinen Ticketwunsch erfüllt bekommen habe.

Dülp schreibt drüben auf seinem “Bolzplatz” über die Stellenangebote der FIFA “Vorstellungsgespräch bei der FIFA” und wie sich jemand dann wirklich nach Frankfurt zum Vorstellungsgespräch begab: “Vorstellungsgespräch bei der FIFA continues“.

Merke: sobald in Deutschland eine Großveranstaltung ist und einer der folgenden Namen auftaucht, kann es nur in die Grütze gehen: Telekom, Daimler-Chrysler, Siemens, Boris Becker.

(Wobei Boris Becker schon ein Faszinosum ist. Womit hat der Mann eigentlich noch soviel Erfolg, dass er immer noch ein umworbener Mensch zu sein scheint?…

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Brähmer – Thysse: Aufbaukampf und Arbeitssieg

Es ging um den WBC International Super Middleweight Title und Jürgen Brehmer gewann einstimmig mit 117:112 (bzw. einmal 117:111). Und den Kampf konnte man genauso auch werten.

Das was sich nach einem eindeutigen Kampf anhörte, dürfte aber einigen Stoff zum Nachdenken im Lager von Brähmer geben.

Jürgen Brähmer hatte in den Interviews immerhin noch soviel Bodenkontakt, dass er zugab, dass der Kampf nicht das Optimale von ihm gewesen sein. Seiner Ansicht nach weil seine angeschlagene linke Schulter nach der fünften Runde zumachte und er Thysse daher nicht mit seiner Linken niederstrecken konnte.

Von Hiepen ungefragt und von Brähmer unkommentiert blieb die fragwürdige Deckungsarbeit. Thysse landete unnötig viele Schläge. Keine Ahnung was für ein Punch Thysse hat (19 Siege, 11 KOs) und ob man Brähmer daher Nehmerqualitäten attestieren kann.…

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