ARENA gibt Lebenszeichen

ARENA lebt. Der “Chef” (Geschäftsführer?) der “Arena Sport Rechte und Marketing GmbHBernard “Fußball soll für Alle sein” de Roos hat der WELT ein Interview gegeben, das wieder ein bißchen mehr Kaffeesatz zum Lesen gibt.

Also schieben wir mal das Interview durch das Röntgengerät. Schwester, bitte…

Die Erwartungen

– De Roos sieht ein Marktpotential von 6 bis 10 Millionen Kunden.
– Bereits mit “deutlich” weniger als 6 Mio Kunden würde man schwarze Zahlen schreiben
– Nach den drei Jahren des Vertrages rechnet man mit 6 Mio Abonnenten (“absolute Untergrenze“)

Hmmm. Die Zahlen überraschen. Zum Vergleich: PREMIERE hat Ende September 3,4 Mio Abonnenten bei einem Wachstum von zirka 400.000 in diesem Jahr. Kabel Deutschland hat 300.000 Kunden bei einem Wachstum von 200.000 in diesem Jahr und iesy/ish haben 101.000 Kunden.

Nun kann ist es für die Kabelgesellschafter leichter die PREMIERE-Kunden abzuwerben, da diese bereits eine Set-Top-Box im Haus haben, aber bis zu den sechs Millionen ist es noch lange hin. Der Weg den die Kabelgesellschaften anscheinend gehen wollen, ist Preisdumping. Das liegt auf der Hand, wenn man sieht, dass die Kabelgesellschaft ab “deutlich” weniger als 6 Mio Abos schwarze Zahlen schreibt, während das exklusive/teure PREMIERE für schwarze Zahlen “nur” 3,5 bis 4 Mio Abos brauchte.

Die Kabelgesellschaften werden auf jedenfall ziemlich wirbeln müssen, um 6 Mio Abos zu erreichen.

Im Hinterkopf sollte man behalten, dass die Kabelgesellschaft alle ausnahmslos Private Equity-Firmen gehören, also Firmen die Fonds für Anleger herausgeben und Renditen von 25% bis 150% erwarten.

Das heißt einerseits: Geld zum Investieren ist da. Zum anderen ist aber die Lust von Private Equity-Firmen für langfristige Investitionen nur sehr begrenzt. Irgendwann, meistens nach 3,4 Jahren, werden die Beteiligungen verkauft.

Das Angebot

– Es wird nicht nur ein Bundesliga-Pauschalangebot geben, sondern eine Vielzahl von Paketen (“Bausteine“): nur Bundesliga, nur zweite Liga, “Follow your Team” mit Spielen nur eines Teams oder “all inclusive”. De Roos kündigt viele Experimente mit den Paketen an und rechnet dass es nach einer Zeit sich auf weniger als zehn verschiedene Pakete einpendeln wird. Ach, “nur” zehn Stück?!
– “Das Angebot soll höchstens 20 Euro kosten“. Herr De Roos, wir reden von “all inclusive”, also Bundesliga, zweite Liga, alle Spiele und alle Tore, gell?
– Kabel und Satellit werden gleichberechtigt behandelt.
– Es ist zwar immer noch nicht explizit gesagt worden, aber aus den Formulierungen des Herrn De Roos lese ich heraus, dass ab der nächsten Saison auch alle Zweitliga-Spiele einzelnd gezeigt werden.
– Es soll mehr Live-Spiele im Free-TV geben: “Wenn Fußball dort interessant dargeboten wird, kann das auch für uns gut sein, denn Fußball wird in Deutschland im Ganzen attraktiver.“. “Verpflichtende” Angebote von Free-TV-Sender sollen ARENA vorliegen. Von “großen” Free-TV-Sendern, vulgo: ARD, ZDF, RTL, SAT.1, PRO7.
– Minimum eine HDTV-Übertragung pro Spieltag
– Statistik-Kanal
– Der Name des Bundesliga-Angebotes wird nicht “Arena” sein. Markennamen wurden reserviert und werden zum gegebenen Zeitpunkt kommuniziert.

Siehe oben: ich glaube ARENA wird den Weg via Preisdumping gehen. Die “Bundeliga à la carte”-Taktik könnte es ARENA ermöglichen z.B. billige 5 EUR/Monat-Pakete zu schnüren und so Kunden zu generieren. Wichtig ist es für die Kabelgesellschaften zuerst einen Fuß in die Wohnung des Kunden zu bekommen und dort eine Set-Top-Box zu platzieren. Und dann darauf zu hoffen, das irgendwann der Appetit kommt, um von den teuren Pay-TV-Speisen zu kosten.

Gerüchteweise soll auch PREMIERE eine ähnliche Idee gehabt und ein 10 EUR-Abo geplant haben. Mit diesem 10 EUR-Abo hätte man zumindest “Alle Spiele, alle Tore” als Sportschau-Ersatz sehen sollen (dafür gab es ja auch mal ursprünglich PREMIERE START für 5 EUR). Hat die DFL anscheinend nicht überzeugt.

Die Technik

– Set-Top-Box und SmartCard können weitergenutzt werden. Alleine Satellitennutzer müssen ihre SmartCard an “ihren Satellitenbetreiber” schicken und “freischalten” lassen.
– Auch die dBox1 wird benutzt werden können.
– Keine neuen Angaben mit welchen Betreibern kooperiert wird, wie z.B. die angestrebte Satellitenplattform aussieht.

Lese ich da zwischen den Zeilen einen mehr als deutlichen Hinweis aus eine Kooperation mit der ASTRA-Tochter APS?

Spekuliert wurde immer wieder auch über easy.tv als Plattform. Wenn es noch so etwas wie Animositäten im Geschäftsleben gibt, scheidet eine Kooperation mit easy.tv aus. Der Hauptanleger bei UnityMedia, die Apollo Management LP, war auch Teilhaber bei der easy.tv-Mutter PrimaCom AG. Es hat dort anderthalb Jahre lang Zoff gegegen. Später mehr.

Die Infrastruktur

– ARENA will nur 20 feste Mitarbeiter anstellen und an Spieltagen mit zirka 160, 170 weiteren, freien Mitarbeitern arbeiten. Daher hat man sich als Redaktionsstandort für München entschieden, da es hier bereits entsprechende Infrastrukturen gibt.

Rechtliches

Null konkrete Aussagen, außer 200 Gramm Optimismus.

Wir werden ein erstklassiges Sportprogramm inkl. Vor- und Nachberichterstattung zu den Spielen, Interviews, Studiogästen etc. zur Verfügung stellen. Um diese hohen Ansprüche zu erfüllen, wird unser Team aus den Besten aus Produktion und Redaktion bestehen.

So steht es im FAQ auf der kurz vor Weihnachten noch fix erweiterten Website von ARENA, garniert mit einer Schrifttype die irgendwo zwischen PREMIERE und dem RBB liegt.

Man beachte den Ausdruck “zur Verfügung stellen“, der impliziert, dass man keinen Sender, sondern nur Programme erstellt, die dann z.B. auf einem hypothetischen “Kabel Deutschland Sportschannel”, “ish Sport Live” oder auch “PREMIERE Sport Portal” laufen könnte. Die Formulierungen legen auch nahe, dass man sich vorerst wirklich auf die Bundesliga bzw. Zweite Liga konzentriert, was ja auch auf der Pressekonferenz letzte Woche angedeutet wurde.

So ein Programm, dass von verschiedenen Sender übernommen würde, wäre so etwas wie der Einzug eines “DFL Ligasenders” durch die kalte Küche. Identische Verpackung und redaktionelle Inhalte quer durch diverse (Pay-TV-)Sender und nicht nur das gleiche Screendesign.

Eine neue Variante im Bundesliga-Poker, dass aber vermutlich immer noch nicht um das Problem drumherum führt, dass “Kabel Deutschland Sportschannel” oder “ish Sport Live” Programme von Plattformbetreiber wären und somit potentiell im Fadenkreuz des Kartellamts, der KEK und der Medienanstalten wäre.

Vielleicht umgeht man das Problem, in dem man das Programm einer dritten Seite zur Ausstrahlung zur Verfügung stellt. Wer wäre so ein Kooperationspartner, der möglicherweise sogar eine Pay-TV-Plattform in Petto hätte?

Beispielsweise das DSF, dass mit “DSF Digital” eine völlig brachliegende Plattform hat, dass von den hiesigen Medienanstalten bereits 2004 eine acht Jahre währende Sendelizenz bekommen hat, aber derzeit nach einigen Testläufen, nicht mehr sendet. Was vielleicht auch den sehr lauten Jubel von EM.TV erklären könnte, denn ich mir so richtig nicht nur mit den Bundesliga-Sonntagsspielen und dem exklusiven Zweitliga-Montagsspiel erklären kann.

Ebenfalls digitale Kabelkanäle in der Mache haben die Sendergruppen rund um RTL und ProSiebenSat.1. Während ich nicht glaube, das bei ProSiebenSat.1 aufgrund der derzeit ungewissen Besitzverhältnissen viel geht, ist RTL in den letzten Tagen überraschend schnell handelseinig mit den Kabelgesellschaften bezüglich einer digitalen Einspeisung seiner normalen Programme geworden. Ist da wohlmöglich noch ein anderer Deal, eine Art “RTL Kick” in der Mache?

Die Macher

Bernard de Roos gilt als “Chef” der “Arena Sport Rechte und Marketing GmbH”. Tatsächlich habe ich aber nirgends eine offizielle Bezeichnung für seine Position gefunden. Geschäftsführer bei ARENA ist nämlich der CEO von Unity Media Parm Sandhu.

De Roos ist zwar in der Öffentlichkeit ein Unbekannter, aber seit mehr als einem Jahrzehnt in der Fußballszenerie zu Gange.

In Luzern arbeiete er im Dunstkreis der UEFA, u.a. als Ko-Geschäftsführer für die TEAM Marketing AG, als diese für die UEFA das Konzept der Champions League entwarf.

Er war danach jahrelang beim Sportrechtevermarkter ISL tätig.

In Luzern hat er 1999 gemeinsam mit Herbert Kloiber eine Marketingagentur aufgemacht: “AIM International AG”. Beiden gehörten jeweils 50% an der Agentur. Diese arbeitet mit Schwerpunkten Sportrechte und versucht Sponsoren, Sportrechte und Rundfunkanstalten zusammenzubringen.

Konkret sollte AIM Sportrechte für den ebenfalls 1999 beantragten Kloiber-Fernsehsender TM3 besorgen. Ein erster Versuch die Rechte von der EM 2004 zu erwerben ging schief, ebenso biß man sich zweimal beim Bietverfahren um Bundesligarechte die Zähne an Kirch aus. Erfolgreich war man hingegen beim überraschenden Erwerb der Champions League-Rechte (Free-TV und Pay-TV) für den Sommer 2000 bis Sommer 2004. Binnen sechs Monate stampfte TM3 mit PREMIERE-Abtrünnigen wie Sportchef Michael Pfad eine Redaktion und Übertragungskapazitäten aus dem Boden. Doch Rupert Murdoch machte seinen Frieden mit PREMIERE, ließ TM3 schnell fallen und der Rest ist Geschichte. Michael Pfad ging mit seinem Kumpel Tom Bender zum DFB und anschließend zur DFL. Pfad machte sich dann selbständig und gründete die Produktionsgesellschaft “FairPlay Productions” die für die DFL die Produktion der Bundesligabilder aus den Stadien übernimmt (Nein, das macht nicht PREMIERE!)

Nach der Aufgabe von TM3 verkaufte Herbert Kloiber irgendwann seine Anteile an “AIM International”, welches nun voll im Besitz von De Roos sein soll. De Roos und AIM arbeiteten für viele Sender, z.B. für die schweizerische Kabelgesellschaft Cablecom, deren Besitzer Liberty Media und die Apollo Management LP waren. Jene Apollo Management LP die inzwischen Mehrheitsbesitzer bei UnityMedia ist. So schließt sich der Kreis.

Diese Geschichten sollen aufzeigen, was für ein enges Beziehungsgeflecht in der Szene herrscht und ein De Roos nicht wie ein Außerirdischer plötzlich in die hiesige Landschaft gebeamt wurde.

Die Kabelnetzgesellschaften in Deutschland befinden sich allesamt in den Händen von “Private Equity”-Firmen.

Bei Kabel Deutschland sitzen zu jeweils knapp einem Drittel Apax, Goldman Sachs und die Providence Equity im Boot. Nach einer vor kurzem erschienenen Meldung der w+v wird die Providence Equity im ersten Quartal die anderen beiden Hauptgesellschafter aus dem Laden kaufen und dann 95% der Anteile besitzen. Die Providence Equity ist auch Teilhaber bei Pro7Sat.1 und dem US-Ableger von T-Mobile “VoiceStream”.

Die Unity Media GmbH wurde nach dem Kauf von ish (Kabelnetz NRW) durch iesy (Kabelnetz Hessen) gegründet. Waren früher an iesy auch Pequot Capital und Golden Tree beteiligt, spielen dort nach dem weiteren Aufkauf von TeleColumbus nur noch zwei Teilhaber eine Rolle: Apollo Management LP (31%) und BC Partners (39% über ihre Tochter FinaKabel). 7% gehen an Golden Tree Asset, die gemeinhin als “Strohmänner” gelten und bereits bei PrimaCom zusammen mit Apollo zu Gange waren.

Die Apollo Management LP geniesst keinen wirklich guten Ruf in Deutschland. Sie hatte ihre Finger im kleinen Kabelnetz der PrimaCom AG drin. Die PrimaCom verschuldete sich, die Apollo Management vergab “vergiftete” Kredite zu 20% Zinsen, die PrimaCom verschuldete sich noch mehr und irgendwann glaubte Apollo dass die Zeit für eine Übernahme reif wäre. Die Aktionäre der PrimaCom machten aber nicht mit, blockierten den Übernahmeversuch und liessen vor Gericht feststellen, dass die Kredite der Apollo Management “sittenwidrig” waren. Es hat anderhalb Jahre gedauert, bis die gegenseitige Blockade der PrimaCom-Teilhaber aufgelöst wurde.

Die Apollo Management LP steht im Ruf ein “Firmenausnehmer” zu sein, also größere Firmenkomplexe zu kaufen um sie dann in kleinen Happen abzuspalten und zu verkaufen. Die Apollo Management LP war auch bei KabelBW drin und verkaufte diesen Herbst seine Anteile an der schweizerischen Cablecom an Liberty Global.

Der Geschäftsführer von Unity Media ist Parm Sandhu, seit 2002 bei iesy. Er kam von Liberty Media, womit eine weitere Verbindung zwischen Apollo, Unity Media und Liberty Media/Liberty Global besteht.

Der zweite Teilhaber von Unity Media, die BC Partners, waren in Hochzeiten der New Economy sehr aktiv, ohne aber auffällig geworden zu sein. Sie sind durch den Aufkauf der TeleColumbus durch Unity Media zum größten Teilhaber der Unity Media aufgestiegen.

Es liegen verdammt viele Puzzleteile herum. Es würde mich wundern, wenn die DFL das gesamte Bild kennen.

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Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Bravo.

  3. Bloggen sei kein Journalismus

    sagt ja so mancher. Doch mein “Blog des Jahres” beweist Tag für Tag das Gegenteil. So auch heute:
    allesaussersport erklärt, was aus der Bundesliga wird. Jetzt mit den TV-Rechten und so. Lesen!
    Ach, gäb es doch Polit-, Wirtschafts- und Kla…

  4. Hallo zusammen,

    @dogfood
    mal wieder ein fantastischer Bericht. Was deine Anmerkung angeht über den Überblick der DFL bei der ganzen Sache, ich sehe das sicher auch so, kann mir aber auch nicht vorstellen, dass die DFL jetzt bei der Vergabe alles aus den Augen verloren hat. Sicher brauchte man einen neuen Anbieter nach dem Zögern von PREMIERE, aber die DFL hätte sicher nicht diese Entscheidung mit der Einstimmigkeit und Überzeugung getroffen, dass sie unsicher seien, ob das mit ARENA klappt und dass sie auch selbst in den Prozess gut eingebunden werden können. Ansonsten wäre die DFL sicher ein zu hohes Risko gegangen.

  5. Chelsea, ich sehe das exakt so wie du: ich bin selber gespalten.

    Nach allem was ARENA bislang der Öffentlichkeit vorgestellt hat, gibt es an diversen Punkte Schwachstellen, an denen mir bislang die Phantasie fehlt, wie sie gelöst werden sollen:

    – Probleme mit KEK (überwacht Medienkonzentration), Kartellamt und Medienanstalten
    – Wie soll eine Plattform mit PREMIERE-Boxen ohne PREMIERE-Einwilligung funktionieren (Stichwort: Freischaltung auf Sat-SmartCarts)?
    – Wo ist das Geschäftsmodell? Geschweige denn 25% Rendite.
    – Was für eine Wahnsinnszahl von angestrebten 6Mio Abos ist das, wenn man berücksichtigt, dass die Free-TV-Sportschau selber “nur” 4 bis 8 Mio Einschaltquote hat (nicht Haushalte!!!)?

    Wenn man nur ein bißchen in die Materie einsteigt, so wie ich es getan hat, dann sieht man diese “schwarzen Löcher”. Das kann folglich der DFL in 20 Tagen Bearbeitungszeit der Angebote nicht entgangen sein.

    Aber mir fehlt derzeit die Vorstellungskraft um obige Hindernisse gedankliche aus dem Weg zu räumen. Es wird also in den nächsten Wochen und Monaten sehr spannend.

  6. “Wie soll eine Plattform mit PREMIERE-Boxen ohne PREMIERE-Einwilligung funktionieren (Stichwort: Freischaltung auf Sat-SmartCarts)?”
    um die Premiere-Boxen zu benutzen brauchst du ja nur eine andere smartcard

    “Wo ist das Geschäftsmodell? Geschweige denn 25% Rendite.”
    wenn man bedenkt das Premiere ei einem Preis von 35 Euro mit 3,5 mio Abonneten zusätzlich noch andere Ligen geboten hat und trotzdem im PLus war
    sollte es mit “nur” Bundesliga für 20 Euro klappen,da man imgegensatz zu Premiere mindestens 6 mio Abonnenten anstrebt

    “Was für eine Wahnsinnszahl von angestrebten 6Mio Abos ist das, wenn man berücksichtigt, dass die Free-TV-Sportschau selber “nur” 4 bis 8 Mio Einschaltquote hat”
    zur Sportschau musst du ja auch noch die Kunden von Premiere dazuzählen, die Das Sportabo beziehen, da diese wahrscheinlich wechseln werden oder zumindest dazu abonieren werden,
    der detlich niedrigere Preis( 20 Euro sind ja für das all inclusiv Angebot, man kann ja auch einzelne Mannschaften alleine abonnieren etc.) werden sicherlich viele dazubewegen(die sich z.B Premiere nicht leisten können/wollen),
    auf Pay Tv zu wechseln

  7. Re: PREMIERE
    PREMIERE ist dieses Quartal mit Ach und Krach in die schwarzen Zahlen gerutscht. Sie haben auch keine 3,5Mio Abos zu 35 Euro. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde beträgt 25 EUR/Monat. Und das trotz eines “Vollprogramms” und Abo-Paketen die bis zu 48 EUR kosten. Grund: zahlreiche Kunden werden mit günstigen Prepaids und Schnupperangeboten bei der Stange gehalten. Und selbst damit sind es “nur” 3,5Mio.

    ARENA hat nicht so viele Mittel, da sie als breitenwirksames, attraktives Angebot derzeit wirklich nur Bundesliga haben.

    Re:um die Premiere-Boxen zu benutzen brauchst du ja nur eine andere smartcard
    Nach meinem Verständnis (man korrigiere mich, wenn es falsch ist), braucht man BetaCrypt um die alten dBoxen anzusprechen. Von mir aus auch als Nagravision gekapselt und/oder via SimulCrypt übertragen. Wer BetaCrypt braucht, muss es nach meinem Verständnis von PREMIERE lizensieren. Kabel Deutschland hat es für die Kabel-SmartCards gemacht. Iesy/ish haben es für ihre Kabel-Smartcards gemacht, aber für Satellit?

    Und dann würde es für die dBoxen eben nicht ausreichen einfach ‘ne neue SmartCard einzuschieben.

    re:zur Sportschau musst du ja auch noch die Kunden von Premiere dazuzählen, die Das Sportabo beziehen
    Nach Angaben von PREMIERE haben nur 400.000 Kunden das SPORT-Abo geholt, nur 100.000 das FUSSBALL Live-Abo. Okay, da sind die Bestandskunden und KOMPLETT-Seher nicht mit bei, aber selbst worst-case-Szenarien von Analysten schätzen dass nicht mehr als die Hälfte, also 1,7 Mio Abonnenten, abwandern werden.

    Man sollte ferner meinen, dass viele Fußball-Fans denen PREMIERE eigentlich zu teuer war, mit dem START-Abo für einstmals 5 EUR geködert werden konnten.

    Wenn ich dann noch berücksichtige, dass 6 Mio Sportschau-Zuschauer auch nur 3-4 Mio Haushalte und damit potentielle Abonnenten darstellen, muss ARENA schon nahezu das komplette Potential bei den Sportschau-Guckern und PREMIERE-Kunden ausschöpfen um auf 6 Mio für das Bundesliga-Paket zu kommen. Binnen drei Jahre.

    Wie ich vor ein paar Tagen geschrieben habe: wer bereits eine Set-Top-Box hat, wird einfacher für ein Abo zu ködern sein. ARENA sollte es einfacher als PREMIERE gelingen auf 3,5 Mio zu kommen. Aber 6 Mio? Das hat noch nicht einmal Canal+ in seinen 21 Jahren Existenz geschafft, trotz Ausstrahlung via terrestrische Frequenzen. Die stehen derzeit bei 5 Mio.

  8. Nachdem ich mir das Interview mit dem Holländer dann grade auch mal gegeben habe, komme ich zu dem Schluss, ich bin im Prinzip so schlau als wie zuvor.

    Was um Himmels Willen hat die DFL geritten?
    Ich bin mir inzwischen fast sicher, das die DFL ein unbekanntes Pferd gesäumt hat. Für sie selber genauso unbekannt wie für uns.
    Wenn ein Modell bekannt bzw in Arbeit ist, warum lässt man die Öffentlichkeit im Dunklen? Damit sind vorallem potenzielle Kunden gemeint.
    In der “Welt” werden auch wieder nur Bröckchen gestreut.
    Gerade wenn ARENA auf die auch meines Achtens utopischen 6 Millionen Kunden kommen will, muss man langsam eine Strategie offenlegen. Eine, nach der sich die User entscheiden können. Will ich oder will ich nicht.
    Im Moment wirkt das für einen potenziellen Kunden wie mich alles sehr unprofessionell und undurchdacht. Das wiederum kann weder im Sinne der Rechteinhaber noch im Sinne der DFL sein. Denn eigentlich braucht die Fußballliga einen zuverlässigen Partner, damit sich Dinge wie eine Kirch Krise nicht wiederholen können.

  9. Es ist mir überhaupt nicht klar wie sich das für Arena rechnen soll. Wenn die Rechte 240 Mio. Euro gekostet haben, keine Ahnung ob diese Zahl stimmt, dann brauchen sie mindestens 1 Million Abonnenten mit einem 20 Euro Abo. Auch wenn das Abo nur 5 Euro kostet werden schon 4 Millionen Abonnenten benötigt. Das schaffen die doch nie. Denn wer ist schon bereit nur für die Bundesliga 20 Euro im Monat auszugeben. Ich denke hier liegt auch das große Problem von Arena, dass sie nur die Rechte an der Bundesliga haben.

  10. bei 5 Euro sind 4 mio Abonnenten nötig,
    es sin 6 mio angepeilt und manche werden auch 20 Euo für das Komplettpaket zahlen, also ich kenne viele die von den Premierpreisen abgeschreckt waren und sich jetzt ein Arena Abo holen (1. Liga komplett)

  11. @dagreat:
    hmm, die rechnung verstehe ich nicht ganz:
    Premiere will i.M. 14,95 für Fussball live (1. & 2. Buli, CL, ITA & ESP & ENG, WM Quali 2008 + 64 Spiele WM 2004 & 2008). Mit einem Paket kommt man also auf knapp 40 Euronen (und hat dazu noch ne Menge Golf oder Filme).

    Jetzt sagt Arena: Wir verkaufen die Bundesliag für “unter 20 Euro im Monat”.

    Selbst wenn wir annehmen, dass damit die 1. & 2. Liga komplett gemeint ist (mit allen von Premiere her gewöhnten Optionen) ist damit ja nicht Schluss.
    Wie o.g. kann man sich ja durchaus ein “ish Fußball live” o.a. ausmalen. Wie komm ich da jetzt dran? Man muss natürlich auf das ish PayTV-Angebot zurückgreifen. das heißt wunderschön “tividi” und kostet i.M. 2,95 Euro Grundgebühr. Damit hat man Zugang zu allen frei empfangbaren Digitalsendern. Jetzt will ich aber Sport schauen, z.B. NASN. Also leg ich mir “tividi sports” zu. Kostet auch nur läbsche 3 Euro im Monat…kann aber natürlich nur als Zusatzpaket zu “tividi family” (6,95 Euro) gebucht werden. Macht also schon mindestens 12,90 Euro im Monat OHNE FUßBALL(!) und dazu kommen dann noch die -ich tippe mal- 19,95 macht stolze 32,85. Damit bist Du zwar immer noch 7 Euro günstiger dran als mit Premiere, aber Du verzichtest auch auf ne Menge…

    Also ich glaub von den Preisen wird sich dass nicht viel nehmen. Die Leute wollen mit dem Produkt Geld verdienen und sind sicher keine Wohltäter.

  12. Aus der Arena

    Bernard de Roos, Chef des Bundesligarechte-Käufers Arena, hat der Weltein Interview gegeben, und was da so drinsteht, hat Kai Pahl schon mit bewundernswerter Akribie in seinem Blog seziert: Da muß man wirklich nicht mehr viel hinzufügen. Höchstens ihm…

  13. Jetzt muss ich nochmal doof fragen.

    Wo liegt das Problem, wenn Arena einen Kanal herstellt und diesen allen Digitalanbietern zur Verfügung stellt. Der “DFL-Live” Kanal – meinetwegen. Die Digitalanbieter (also alle – KD, Premiere, Ish, etc.) kriegen ne “Provision” und alle die es sehen wollen, behalten ihre anderen Angebote. Also nichts anderes als einen zusätzlichen Kanal im Gesamtangebot deines Providers?

    Geht das?

    Dann kann man als Premiere Kunde sicherlich (verbilligt) das Sportportal mit allen Angeboten behalte und CL, Premierleague, etc weitersehen und zusätzlich Fr, Sa, So BuLi 1+2 live schauen.

    Nur mal son Gedanke…..?!

  14. Re: “wenn Arena einen Kanal herstellt”
    Nein, so ohne weiteres geht es nicht. Dazu bräuchte ARENA (= UnityMedia-Kabelnetz) eine Sendelizenz und es ist fraglich ob sie eine bekommen.

    Das Kartellamt, die Medienanstalten und die KEK fuhren bislang die Linie:

    1.) die Kabelnetze in Deutschland sollen auf mehrere Anbieter verteilt sein (daher hat einst Liberty Media die Netze nicht komplett aufkaufen können und sind auch Kaufabsichten von Kabel Deutschland 2004 gescheitert). Das ist übrigens auch der Ansatzpunkt von PREMIERE in der Klage gegen Unity Media: den Zusammenschluß von ish und iesy hätte es nicht geben dürfen.

    2.) ein Plattformbetreiber (z.B. Kabelnetze) darf kein Programmveranstalter sein und zu großen Einfluß zu bekommen. Sonst könnten die Kabelgesellschaften ihr eigenes Pay-TV bevorzugen, PREMIERE aussperren und ein Monopol aufbauen. Ende 2007 endet PREMIEREs Vertrag mit den Kabelgesellschaften zur Ausstrahlung in den Kabelnetzen.

    Fahren die Behörden weiterhin diese strenge Linie, können weder ARENA noch die Deutsche Telekom die Rechte im Kabel und im Internet verwerten.

    Weil das sogenannte “TriplePlay” (TV, Telefon, Internet voa Kabel oder Breitband) den Begriff von “Plattform” aufweicht, könnten die Behörden möglicherweise ihre Regeln neu definieren, neu auslegen.

  15. Ich habe mir die ganze Zeit überlegt, worin für eine Private Equity Firma (und nichts anderes steckt ja hinter UnityMedia a.k.a. Arena eigentlich) der Reiz bestehen könnte, innerhalb einer illusorisch kurzen Zeit (sieben Monate vom Rechtegewinn bis zu OnAir mit einem ausgewachsenem Fernsehangebot sind an sich völlig unrealistisch – ich arbeite selbst im TV-Bereich) seinen Ruf in der Szene zu verlieren. Beim rumsurfen bin ich da auf den folgenden Link gestossen:

    http://www.hebelprodukte.de/newsdetailHP.asp?Id=493

    Und habe mir folgendes Exposè für einen (natürlich rein fiktiven ;) Wirtschafts-Thriller einfallen lassen:

    Eine skrupellose, reiche Private Equity Firma bietet über eine kleine Tarnfirma, an der man sich rechtzeitig die Mehrheit gesichert hat, auf ein Rechtepaket für eine Sportliga, das eigentlich nach Meinung aller Experten so gut wie sicher an den Marktführer-TV-Sender vergeben werden wird. Durch Geschenke und Aufmerksamkeiten an die Vergabekommission gewinnt die Tarnfirma tatsächlich – und der Aktienkurs des Marktführer-Fernsehsenders (der wie hinter den Kulissen geplant leer ausgeht) rauscht ins Bodenlose. Nun hat natürlich die Private Equity Firma nie wirklich vorgehabt, ins Fernsehgeschäft einzusteigen (das bedeutet ja tatsächlich ein hohes Risiko und vor allem Arbeit), sondern rechtzeitig vor Bekanntgabe der Ergebnisse der Vergabeentscheidung einen sehr hohen Betrag in einen Put auf die Aktien des Marktführer-TV-Senders investiert. (Ein Put ist eine Wette am Aktienmarkt, das bestimmte Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt fallen werden – je mehr sie fallen, desto mehr gewinnt der, der in die richtige Richtung gewettet hat). So hat man innerhalb weniger Stunden ca. 600 % Rendite – in ein paar Monaten wird man das Rechtepaket zurückgeben, das Geld ist ja schon lange in der Kasse …

    Klingt zu unrealistisch? Das hätte man sicher vor zwei Jahren über die “kroatische Wettmafia” auch gesagt.

  16. Du bist nicht der erste, der in diese Richtung denkt. :-)
    http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9512698&forum_id=89773

  17. […] Fußball: Statt Premiere prognostiziert jetzt Arena unrealistische Nutzerzahlen. […]

  18. Nun das wundert mich ehrlich nicht sonderlich aber was soll man schon dazu sagen???

  19. WTF?! Spamkommentare von einem Anbieter professioneller Materialprüfungsausstattung?
    Probleme mit der Zielgruppenzuordnung oder der erste Versuch der Konkurrrentendiskreminierung durch maskierten Spam?

  20. Also, ich weiß nun auf jeden Fall, wo ich keine Röntgengeräte mehr kaufen werde… ^^

  21. Bei JAKO und in Österreich!