NFL Countdown

In Ermangelung von Zeit um eine längere NFL-Preview zu machen, gibt es zum heutigen Start der NFL-Saison ein NFL-Countdown. Unter der hier üblichen Vergewaltigung der deutschen Sprache, Rechtschreibung und Grammatik, gibt es nicht mehr als jeweils ein Satz pro Team. Als Basis nehme ich dabei das erste Powerranking vom kongenialen Paul “Dr. Z” Zimmermann bei Sports Illustrated, der im übrigen auf ein Endspielsieg der Panthers gegen die Colts tippt.

32 Chicago Bears – Wieder eine Saison versaut, weil der Hoffnungsträger QB Rex Grossman sich in der Preseason verletzt, für den Rest der Saison ausfällt und selbst eine gute Defense die anämische Offense nicht rausreißen kann.

31 San Francisco 49ers – Eine weitere Saison des Umbruches nach der Bereinigung des Salary Cap, in der entweder versucht wird den Rookie QB Alex Smith trotz enttäuschender Preseason-Leistungen sich etablieren zu lassen oder der letztjährige durchschnittliche QB Tim Rattay dem Gegner zum Fraß vorgeworfen wird.

30 Tennessee Titans – Rebuilding auch in Tennessee, aber in einer Variante rund um den abgebrühten Veteran QB Steve McNair, aber dafür mit noch mehr Billigkräften.

29 Washington Redskins – Während die gute Defense weiter vor sich hin arbeiten kann, bleiben die beiden größten Baustellen unangetastet, solange QB Patrick Ramsey nur der Starter auf Abruf bleibt und Headcoach Joe Gibbs immer noch den Eindruck macht, noch nicht im Jahr 2005 angekommen zu sein.

28 Cleveland Browns – Binnen kurzer Zeit der dritte Neuaufbau einer an Missmanagament auf breiter Front leidenden Franchise, die all ihre Hoffnung auf die Solidität von Headcoach Crennel setzt, der dieses Jahr sich nicht viel mehr als die Basics vornehmen kann.

27 New York Giants – QB Eli Manning: überschätzt oder the real deal, davon wird dank adäquater medialer Begleitung in New York, die komplette Franchise dieses Jahr abhängen.

26 Miami Dolphins – Coach Saban gehörte in der NCAA zu den charismatischeren Figuren, kann aber nicht binnen eines Sommer an sämtliche Baustellen der Runie Miami arbeiten und so sieht vorallem die QB-Position immer noch wie ein ungelöstes Problem und nicht wie ein Ticket für die Zukunft aus, während alle Augen gespannt auf das Comeback des wankelmütigen RB Ricky Williams warten.

25 Oakland Raiders – Bei der bizarre Mischung aus Arbeiterschweiß (QB Collins) und Glamour (WR Moss) bin ich gespannt was Headcoach Norv Turner da raus holt, der immer wieder für gimmickreiche Offenses zu haben ist, aber mitunter die Basics vergißt.

24 Tampa Bay Bucs – Der Glanz von Coach Jon Gruden zu Raiders-Zeiten und Buccs-SuperBowl ist längst verblaßt, weil er zwar mit fertigen Teams kann, aber bislang am Generationswechsel einer alten Defense und der Etablierung einer soliden neuen Offense scheiterte.

23 Houston Texans – Da neue Franchises spätestens nach 3-4 Jahren playoff-reif sein wollen, läuft die Uhr von Coach Capers langsam ab und er muss darauf bauen dass sich QB Carr noch ein Stück verbessert, die OL vor ihm hält und die Defense mehr Biß im Pass Rush zeigt

22 Arizona Cardinals – Die Cards gelten nicht zuletzt dank Coach Dennis Green seit Jahren als Geheimtipp, ohne dass sie aber wirklich den Schritt ins Rampenlicht machen, weil die Personalpolitik an den Schlüsselpositionen (Emmitt Smith, McNown) nicht immer gelingt, was man dieses Jahr aufs Neue mit dem fragwürdigen QB Kurt Warner versucht, in der Hoffnung er möge gehirnerschütterungsfrei bleiben.

21 New Orleans Saints – Stell dir vor, du gilts als Genie, das nur so vor Schlampigkeit und Unkonzentriertheiten strotzt und nun verlierst du auch noch dein Zuhause.

20 Cincinnati Bengals – Headcoach Marv Lewis hielt was er versprach und brachte letzte Saison neue Hoffnung in eine tote Franchise, konnte aber merkwürdigerweise das immenses Defense-Problem nicht beseitigen, obwohl er als anerkannte Kapazität auf dem Gebiet gilt und muss diese Saison mit gestiegenen Erwartungen fertig werden.

19 Buffalo Bills – Die Bills gehen volles Risiko indem sie komplett auf die Karte QB JP Losman setzen, ein junger, agiler QB, der in der NFL bislang exakt fünf Pässe geworfen hat.

18 Denver Broncos – Coach Shanahan wird immer eigener mit seinen Entscheidung und strapaziert damit die Geduld seines Umfeldes, das Playoff-Siege erwartet, egal ob mit einer komplett von den Browns übernommenen OL oder ohne einen teuren, gefeuerten Draft-Pick RB Maurice Clarrett.

17 Detroit Lions – Bei diesem Team weiß man nicht ob Coach Mariucchi noch etwas bezüglich Neuaufbau im Köcher hat oder einfach nur versucht das vorhandene Material rund um QB Harrington zu strecken bis man ihn feuert.

16 Green Bay Packers – QB Brett Favre hat in der Offseason hart trainiert und fühlt sich fitter denn je, was aber kaum jemand dem alten Mann abnimmt, zumal die Offenseline durch Abgänge essentiell geschwächt worden ist und die Probleme in der Secondary anhalten.

15 Seattle Seahawks – Seit Jahren scheitern die Seahawks nicht nur an ihrer mauen Secondary, sondern auch daran, das zwar die Positionen in der Offense gut besetzt sind, aber nie ein großer Coup gelingt, nicht zuletzt dank WRs mit Tatterhänden.

14 St. Louis Rams – Guter Job des Front-Office bei der vorsichtigen Blutauffrischung, aber ob das vor den üblichen Aussetzern von Coach Martz in Schlüsselmomenten der Partie rettet ist zweifelhaft, was dafür spricht, dass die Rams ein Team mit vielen Punkten, aber wenig Siegen in den Playoffs sein werden.

13 Minnesota Vikings – QB Culpepper wächst von Jahr zu Jahr, je mehr auf seiner Schulter lastet und nach dem Abgang von WR Randy Moss lastet da einiges, denn die Vikings investierten mehr in Tiefe und Quantität als in Qualität und versuchen damit die gedanklichen Aussetzer von Coach Mike Tyce während der Spiele zu kompensieren.

12 San Diego Chargers – Ich bin überrascht, dass die Chargers nur an zwölf stehen, denn das Team wirkte letzte Saison sehr rund, gehen nur marginal verändert an den Start und leiden allenfalls an der Pechsträhne ihres Coaches Schottenheimer, der keine Playoff-Spiele mit FGs gewinnen kann.

11 Jacksonville Jaguars – Das unauffällige Team, dem sich nicht so leicht ein Stempel aufdrücken läßt, sieht man einmal von QB Leftwich ab, der in seiner zweiten Saison viel, viel Lob abbekommen hat.

10 Kansas City Chiefs – Die Chiefs werden hoch gehandelt, weil ihre Schwächen in den letzten Jahren konzentriert in der Defense auftraten und in dieser Offseason die Secondary mit schnellen und guten Spielern aufgejazzt wurde.

9 Dallas Cowboys – Mit der Rückkehr des QB Bledsoe zu seinem “Entdecker” Parcells haben die Cowboys auch hoffentlich die schwache OL für den Pocketpasser aufgerüstet, denn sonst wird in der Offense nicht viel passieren und Parcells nach einem zweiten lauen Jahr einen Imageschaden bekommen.

8 New York Jets – Wie wird das neue, vertikale Offense-System einschlagen und wie belastbar und gut ist der Wurfarm von QB Pennington?

7 Baltimore Ravens – Man glaubt weiterhin, als einer der ganz wenigen im Lande, an eine Zukunft mit QB Kyle Boller, hofft aber noch mehr auf die Rückkehr der furchterregenden Dominanz der Ravens-Defense, dank Umstellung auf 4-3-Def.-Schema.

6 Atlanta Falcons – Platz 6 für die Falcons sehe ich nicht, solange Coach Mora Jr. dem unpräzisen Passer QB Michael Vick versucht eine West-Coast-artige Offense aufzudrücken und die gesamte Mannschaft wie ein einziges one-trick-pony ausieht.

5 Philadelphia Eagles – Das ganze Jahr wird mit der Lupe die Zweckgemeinschaft zwischen QB McNabb und WR Terell Owens begutachtet, nicht zuletzt weil die Eagles ansonsten kaum jemanden mit Expertise im Fangen aufbieten können.

4 Pittsburgh Steelers – So richtig glaube ich nicht an einer Wiederholung des Wundereinstandes von QB Ben Roethlisberger, zumal auf den Laufpositionen Bettis und Staley immer verletzungsanfälliger werden und schon für den ersten Spieltag auf die Nummer 3 Willie Parker zurückgegriffen werden muss.

3 New England Patriots – Hier geht es nicht um Spieler, sondern um Coaches, um den Lackmus-Test ob Belichick wirklich ein Ausnahme-Headcoach ist und wie groß der Einfluß der beiden wegegangenen Coordinators Weis und Crenell war.

2 Carolina Panthers – Schwer einzuschätzende Mannschaft, da wenig Glamour, wenige Ausnahmespieler, aber ein team das trotz der Verletzung der halben Startformation es noch fast bis in die Playoffs geschafft hätte und wieder bewies dass Headcoach John Fox unglaubliches aus dem Potential einer Mannschaft schöpfen kann.

1 Indianapolis Colts – Ich glaub nicht dran, weil ich Coach Tony Dungy, bei aller Qualität und mit kaum veränderten Team, nicht für einen Coach halte der in den Playoffs die nötige Cleverness und Abgezockheit an den Tag legt, die nötig ist und eher zum Typus eines Schottenheimers oder Martz zählt: es fehlt zum Champ das letzte kleine Stück.

Meine Top-Teams: Philly, Vikings, Pats