Fußball Shots

DFB-Pokal

Die Freitagsergebnisse des DFB-Pokals sind rechts spannungslos gewesen. Alles Auswärtssiege, also alles Favoritensiege gewesen. Am engsten machte es Energie Cottbus, die gegen RWE ins Elfmeterschießen mussten (4:5). Eintracht Frankfurt und 1860 München mit nicht überzeugenden 2:1-Siegen (gg. RWO und Wuppertaler SV).

Freispruch wg. Fairneß

Manch einer hat vielleicht am letzten Wochenende die Szenen zur Halbzeit von Arminia – HSV gesehen, als es zur “Rudelbildung” vor dem Kabinengang kam und der Armine Vata in einen Wortwechsel mit HSVs Demel geriet, an deren Ende ein Ohrfeige von Demel stand.

Ohrfeigen auf und außüerhalb des Platzes rufen natürlich den DFB-Kontrollauschuß auf den Plan und der hat nun Stellungsnahmen der Beteiligten eingeholt und auf Freispruch entschieden. Das Hamburger Abendblatt schreibt:

Guy Demel wurde trotz belastender TV-Aufzeichnungen vom DFB-Kontrollausschuß freigesprochen, weil kein Beweis für ein “kraß sportwidriges Verhalten” vorliege. Die Ohrfeige des Ex-Dortmunders in der Halbzeitpause des Bielefeld-Spiels für Fatmir Vata sei “nicht von der Intensität, die für eine Strafe verlangt wird”, und zudem von Vata provoziert gewesen […]
Mitentscheidend bei dem unerwarteten Freispruch war die Aussage von Vata, der seine Provokationen in einer Stellungnahme gegenüber dem DFB zugab und von einer leichten Berührung seiner Wange sprach. Grund genug für HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer, der den Bielefelder Anfang der Woche noch kritisiert hatte (“Der provoziert nur”), Vata zu loben: “Während der 90 Minuten auf dem Platz ein Ekelpaket, aber anschließend so fair zu sein und dem Gegner die Hand zu reichen – das macht ihn wieder sympathisch.”

Der Tribun und die Königsmörder

Auch in der zweiten Saison gehört das Coaching von Jose Mourinho zum unterhaltsamsten was es im Fußball gibt. Es gibt nicht sehr viele Trainer die so bewusst Machtspiele mit der Mannschaft und der Liga betreibt, wie Chelseas Coach.

Nach Carvalhos öffentlicher Kritik an seiner Nichtberücksichtigung zog Mourinho den Mann erstmal öffentlich am Nasenring durch die Manege (“Carvalho hat anscheinend Probleme bestimmte Dinge zu verstehen. Vielleicht sollte er sich einem Intelligenztest unterziehen“). Und gestern ordnete Mourinho die “Affäre Carvalho” gleich im Zusammenhang mit der Neuverpflichtung Essien ein:

These are problems a manager likes to have. Imagine, [Essien] arrives in the dressing room and the manager kills Ricardo Carvalho in front of everyone…now Essien understands everything.

Das scheint Mourinho wirklich gemacht zu haben. Der Guardian berichtet davon, das Mourinho Carvalho vor versammelter Mannschaft einen Einlauf verpasst hat. Oder besser: berichtet davon, wie Mourinho davon berichtet, dass er Carvalho zusammengestaucht hat:

I saw the players on Thursday for the first time since Saturday and I spent my meeting with them speaking about the arrival of Michael and the ‘beautiful’ interview of Carvalho.

I gave him no chance to explain why he said what he said. My meeting is my meeting. He speaks only when I want.

Und irgendwie sehe ich die ganze Zeit Marlon Brando und die Musik vom “Der Pate” vor meinem geistigen Auge. Dudummdidummdummmm-didummm.

Der nächste in der Schlange: Arjen Robben hat sich nach seiner Leistung im Holland-Spiel öffentlich über die Spielerrotation bei Chelsea beklagt. Wahrscheinlich wacht er morgen früh auf und findet neben sich im Bett einen abgeschnittenen Pferdekopf.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Zu “Freispruch wegen Fairneß”:
    In meinen Augen ein blödes Urteil. Das ist für mich so, als wenn (ich übertreibe jetzt mal stark) ein Autofahrer seinen Fürerschein behalten darf, weil er es zugegeben hat, das er zu viel getrunken hat.