Die Lehren des 1ten Spieltags: Statements
Der erste Spieltag litt spürbar darunter, dass es keine wirkliche Knallerpartie im Spielplan gab und alle neun Paarungen irgendwie mittelmäßig erschienen.
Norden ist, wo oben ist
Diejenigen die am meisten aus eher faden Spielansetzungen gemacht haben, gemäß dem Motto “Norden ist oben”, waren die beiden Norddeutschen. Beide verfeindete Clubs gingen Seit’ an Seit’, veranstalteten hinten Tage der offenen Tür, aber gaben vorne mächtig Gas. Was Werder Klose und Klasnic ist, ist dem HSV Barbarez und M’penza mit Takahara und Lauth in der Hinterhand.
Wenn bei Werder (5:2 Bielefeld) die Abwehr rund um den neuen Naldo zusammenwächst und beim HSV (3:0 Nürnberg) das Mittelfeld und die Flügel rund um Van der Vaart und Atouba ins Rollen kommen, dann wird die Saison für Bayern und Schalke kein Selbstgänger.
Pflichtprogramm
Bayern München konnte am Freitag vorlegen. Gegen harmlose Gladbacher (3:0) zeigte man eine Wiederaufführung der Bayern-Dominanz der Vorjahre, vielleicht mit drei Gramm mehr Agilität. Latte ist gesetzt, da müssen die anderen erst mal rüber.
Arbeiterfußball
Es war kein Fehlstart im klassischen Sinne, was die Schalker fabriziert haben (2:1 Lautern). Das wirklich unterirdische an der Partie war Fritz von TuT und seine Reduktion des Spiels auf die Abwesenheit von Lincoln (“tut fehlen“, “tut wirklich fehlen“, “tut schmerzhaft fehlen“, “ja, wenn der Lincoln spielen würde“).
Schalke hat gegen Kaiserslautern 2:1 gewonnen, aber gegen einfältige rote Teufel fiel den Knappen wenig ein, wie man die Lauterer knacken konnte. Das Aufbauspiel wurde zu langsam durchgeführt, kaum ein Ball wurde in der Lauterer Hälfte erobert. Quasi jederzeit hatten die Schalker 10-11 Lauterer zwischen Ball und Tor. Dafür dass bei Schalke einige Jungs im Mittelfeld sind, die einen gepflegten Pass spielen können und man mit dem Ligapokal schon zwei “seriöse” Spiele hinter sich hatte, war es enttäuschend. Schalke gewann dank eines Gurkentores als sich der Däne Larsen um Mettomo herumwickeln konnte und einen Ball ins Tor lupfte. Das zweite Tor war cleverer, weil endlich konsequent die Lauterer Schwäche bei Bällen auf den zweiten Pfosten ausgenutzt wurde, als Krstajic freistehend reinköpfen konnte. Ein Sieg der schwerer als nötig, erkämpft wurde.
Das erwartete Nichts
Der VfB Stuttgart nimmt sich, wie erwartet, noch eine Auszeit (1:1 in Duisburg), angesichts der umgekrempelten Mannschaft. Wie sehr es noch hakt, wird durch die Aussage von Trap deutlich, der erstmal Gronkjaer und Tomasson nicht von Anfang an spielen lassen will, weil zwei “Neue” für das Spiel zu störend wären.
Hertha zeigt sich wie letztes Jahr: ohne Marcelinho findet Hertha nicht statt und ein Sieg gegen Hannover 96 wird hergeschenkt (2:2). Tor des Tages: Tarnats Freistoß aus 17m, der Ball glüht immer noch.
Zum anderen Ende der Tabelle. Nürnberg zeigte sich harmloser als erwartet (0:3 in Hamburg). Bielefeld war wehrhafter als erwartet (2:5 in Bremen), hat sich von einem Gegentor nach knapp 30 Sekunden wieder erholt.
Kaiserslautern (1:2 auf Schalke) zeigte sich in Sachen Offensive sehr limitiert, ausschließlich auf Anspiele von Skela und der Physis von Jancker vertrauend. Die Abwehr sah aber dummerweise nicht so aus, als könne sich Lautern alleine mit ihr durch die Saison schleppen.
Apropos Abwehr: ganz krass Eintracht Frankfurt. Selten eine Anhäufung von solch derben Schnitzern gesehen (1:4 gg. Leverkusen). Damit quasi schon als Abstiegsfavorit gebrandmarkt.
Das war insgesamt ein eher dünner erster Spieltag. Bis auf Werder und dem HSV (na gut, vielleicht Leverkusen) hat keine Mannschaft wirklich mehr gezeigt, als gezeigt werden musste und der Spieltag war etwas antiklimatisch.
Television
Erstaunlich schwacher Saisonbeginn bei PREMIERE mit schwacher Bildführung beim Bayern-Spiel und vielen technischen Problemen am Samstag sowie sehr häßlichem neuen Tisch (poliertes Aluminium-Ästhetik nach vier Jahren nun auch bei PREMIERE angekommen, Gratulation) und kaum veränderter Studiokulisse.
Next up
Unter der Woche versuchen sich der HSV (Dienstag), Werder (Mittwoch) und Mainz (Donnerstag) für den UEFA-Cup bzw. Championsleague zu qualifizieren.
So öde der erste Spieltag war, im zweiten steckt wesentlich mehr Pfiff drin. 4:1-Leverkusen gegen 3:0-Bayern, das Revierderby, das Aufeinandertreffen von Pander und Fach und ihrer ehemaligen Vereine und am Sonntag die beiden Europa-Reisenden Mainz und Werder.
Ein bißchen was von diesem Glanz hätte man auch dem ersten Spieltag abgeben können.
Reaktionen
Tja, war ein nervenschonender Saisonstart. Im “11 Freunde”-Tippspiel hab ich alle neun Spiele richtig getippt, was sicher nicht nur an meiner seherischen Gabe lag.
Verblüfft hat mich das Duisburg-Spiel, dass ich Samstag mit einem Auge verfolgt habe. Ein quirliges Team, das im Mittelfeld aggressiv draufgeht, sich Bälle klaut und dann blitzartig mit vier, fünf Mann Richtung Tor absaust, teilweise gar über die FLÜGEL, sieht man in der Bundesliga eher selten. Stuttgart wollte das Ding in typisch bräsiger Weise nach Hause schaukeln und hätte fast noch älter ausgesehen als eh schon. Bad News für die anderen Abstiegskandidaten.
Sonst war noch Charity Shield, der den Eindruck verschärft hat, dass Chelsea noch stärker sein wird als letztes Jahr. Zum einen spielte Drogba einen effizienten Mittelstürmer, den man sowohl hoch als auch lang anspielen kann. Zwei der langen Anspiele führten zu rasanten, “unwiderstehlichen” Antritten und Weltklassetoren. (Das erste wurde etwas später von Larsen gegen Lautern kopiert.) Wenn Drogba müde wird, kommt Crespo und wenn nächste Woche noch Essien geholt wird und Gudjohnson ersetzt, tja…
Arsenal baute ein paar typische rasante Kombinationen zusammen, die dann meistens aus dem Mittelfeld (Hleb kam aber erst spät) heraus abgeschlossen wurden. Im Sturm waren sie recht harmlos, aber es ist ja noch früh. Ohne Vieira und Campbell fehlt es nach hinten an Autorität. (Ach was?) In zwei Wochen muss man dann schon an die Stamford Bridge, einen ersten ernsthaften Rückschlag einstecken (fürchte ich).
Also auch mit 1 bis 2 drüber schlafen, freue ich mich richtig auf Dienstag und Mittwoch, wenn der HSV (Valencia) und Werder Bremen (Basel) zwei richtig solide europäische Prüfsteine vorgesetzt bekommen und man damit auch eine Marke hat, wo die beiden Mannschaften stehen.
Vorallem im Falle der Bremer fürchte ich um einen “Lyon”-Effekt. Die eingespielteren Baseler die Jungs richtig schön auskontern…
@allesaussersport:
…also nun lassense mal den Fitz von TuT. Ich habe mir am Freitag den Rubenbauer reingepfiffen und habe immer noch’n dicken Kopp.
Der hat beim Kommentieren zum FC Bayern etwa soviel Distanz wie der Rummenigge…
Kategorie: unaushaltbar!
@dogfood
zitat: “Erstaunlich schwacher Saisonbeginn bei PREMIERE mit … sehr häßlichem neuen Tisch …”
dieser tisch ist mir auch aufgefallen!! besonders, da dieser tisch beim auf- und absetzen des wasserglases des studiogastes, eine infernale geräuschkulisse erzeugte. es entstand der eindruck, dass jedesmal irgendjemand in der studiodeko versucht ein paar gerüststangen abzumontieren.
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das war ein wunderschöner augenblick als der bundestrainer sagte: “komm steffen, zieh deine sachen aus, jetzt geht´s los!” (steffan freund) http://www.gebing.com/
Das mit den Geräuschen ist mir am Sonntag aufgefallen. Frau Kastrops Ring(e) klöterten häufiger gegen den Tisch, dass ich dachte im Nebenraum findet ein heiteres Murmelspiel auf Marmor.
@dogfood
achja, die gute jessica, oder heisst sie jenny?? hat sich aber ganz souverän gehalten. insbesondere, als sich herr berger bemühte, durch unablässige korrektur-versuche, die gute aus dem konzept zu bringen.
aber sie hat ihm eine charmante spitze untergejubelt. sie scheint mir zumindest etwas kompetenter als frau lierhaus. beachte: betonung liegt auf “etwas”!!
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im training habe ich mal die alkoholiker meiner mannschaft gegen die antialkoholiker spielen lassen. Die alkoholiker gewannen 7:1. da war’s mir wurscht. da hab ich gesagt: sauft’s weiter. (max merkel) http://www.gebing.com/
Nun, dass sie kompetenter als M.Lierhaus wirkt, schließt nicht aus dass sie sich nicht souverän gehalten hat.
IMHO hat sie leidet sie an der gleichen Krankheit wie Monica Lierhaus: ohne das Blatt Papier mit den vorher notierten Stichworten (Freiburgs Willis) geht sie komplett baden. Ich habe das Gefühl, dass die Geschichte für sie zu früh kommt oder man bei PREMIERE verschärft daraus aus war, wieder ein Weibchen vor der Kamera zu haben. Denn eigentlich gibt es keinen Grund den vorzüglichen Jan Henkel aus dem Studio zu nehmen, PREMIEREs am meisten unterschätztester Mann.
Schwacher Spieltag? Also wirklich, wie kann mensch nur… ;) Schließlich titelte doch unser aller liebste Zeitung mit den doll großen Buchstaben, dass die Liga “Klinsi” spiele und meinte damit wohl, dass es ein erschreckend rasanter Auftakt gewesen sei. Ich würde mich allerdings eher dem Schreiber obiger Zeilen anschließen: Alleine die Ergebnisse von Werder und Hamburg versprechen so etwas wie Spannung für den restlichen Verlauf der Saison….