Rund – Das Fußballmagazin

Ich verkneife mir den Kalauer “Jetzt geht’s rund“. Tatsächlich geht es um das neue Fußball-Magazin “RUND“, das bereits im letzten November erstmals angekündigt wurde.

Um es vorwegzunehmen: dies ist erstmal ein Nicht-Eintrag. Ich habe das Magazin noch nicht gekauft – mal sehen ob ich heute beim Gang zum Kundenmeeting mir greifen kann. Wenn es schon jemand in der geneigten aas-Leserschaft durchgearbeitet hat: die Kommentare sind offen [Nachtrag: das Heft ist inzwischen gekauft, mehr am Ende des Eintrages].

Projekt “RUND”. Wenn man so will: “Not meets Elend”. Die RUND-Redaktion besteht aus Leuten des ehemaligen “Viertel nach Fünf”-Projekts, das nach dem Abstieg des FC St.Pauli und/oder bundesweiter Expansion des Heftes den Bach runtergegangen ist. Und das Elend heißt “Olympia-Verlag”, der Herausgeber des KICKERs, dessen erzkonservativer Chefredakteur Rainer Holzschuh so etwas wie “11 Freunde” für ein kurzzeitiges Modephänomen hält. Der Olympia-Verlag ist inzwischen zur anderen Ansicht gekommen und versucht mit RUND ein Gegenprojekt zu 11 Freunde zu platzieren. Nach Ansicht des stellv. Chefredakteurs von “11 Freunde” in der FAZ, hat der Markt kaum Platz für zwei solcher Fußball-Magazine. BTW: was ist eigentlich aus “11 Freunde TV” geworden? Im TV-Guide von PREMIERE habe ich zur neuen Bundesliga-Saison noch nix gefunden.

RUND ist nun dieser Tage in die Kioske der Republik aufgeschlagen. Berliner Zeitung und FAZ haben sich ein erstes Urteil über das Magazin gebildet.

Das Heft

RUND schneidet bei den beiden obigen Artikeln nicht wirklich gut ab und man hat es zugegebenermaßen auch nicht einfach, denn man beackert das Feld von “everybodies darling” “11 Freunde” und hat dazu mit dem Olympia-Verlag und dem KICKER einen “Großkonzern” hinter sich, der nun nicht wirklich sympatisch ist, nicht zuletzt dank der Omnipräsenz vom Holzschuh-Rainer. RUND und KICKER: jumping on the 11Freunde-Bandwaggon.

Und dann das Titelbild. Nochmals “jumping on the bandwaggon” mit dem derzeit noch allzeit populären Jürgen Klopp. Die Headline “Ich wollte sterben” ist übrigens richtig mies, da völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Es geht weniger um Suizidgefährdung als um eine Kopfnuss von Klopp im Training, für die er sich geschämt hat.

Was soll ich aber sagen: das Heft hat gut gefallen. Sogar besser gefallen, als mein letztes “11 Freunde” vor einem dreiviertel Jahr.

Es geht gut los mit einem Artikel über Spielerberater (“Die Branche ist voller Hühnerdiebe”). Der Artikel erfreut weil er von Anfang an Roß und Reiter nennt, Roß und Reiter nennt, Roß und Reiter nennt… bis einem auffällt, das Jörg Marwedel vorallem Namedropping betreibt, Anektoden verknüpft, aber keinen großen Bogen schlägt. Au contraire. Wie von Melkus erwähnt, wird es z.B. im “Fall” Frank Pagelsdorf sehr unappetitlich. Zwei riesengroße Photos von Frank Pagelsdorf, einmal wie er sich mit Frau hinter einer Speisekarte verschanzt (“Wird ungern beobachtet…“) und einmal wie er in einer Paten-liken Geste eine Wurst ißt (“hat in der Branche einen zwielichtigen Ruf“). Im 10seitigen Artikel erschöpfen sich aber die Vorwürfe gegen Pagelsdorf auf zwei Sätze: “Immerhin fast 60 Spieler wurden zwischen 1997 und 2001 unter dem Trainer Frank Pagelsdorf beim Hamburger SV gekauft und verscherbelt. Bis heute hält sich das – unbewiesene – Gerücht, der Coach habe bei manchem Transfer gut verdient.” Mit Verlaub: das ist dreckiger Journalismus den ich in der BILD erwarte.

Überhaupt die Geschmackssicherheit. Auf der Suche nach dem Wortwitz bekommt ein Artikel über einen arabischen Fußballer in Israel die Headline “Ein Schuß der nicht tötet” und in einer amüsanten Auflistung von “die elf größten Pflegefälle des deutschen Fußballs” taucht neben Faustschlag-Stein, Negersaft-Legat en passant auch der kürzlich verstorbene Andreas Sassen (RUND: “Wodka-Sassen”) auf.

Sieht man einmal davon ab: die Lage der Liga wird Team für Team anhand von 5 Fragen erörtern. Teilweise amüsant aber genau richtig zum Lesen im Zug oder Klo (oder beides zusammen) (gibt es das Einstiegsphoto zum Artikel auch als Poster???).

Ein sehr inhaltsreiches Interview über Taktik mit Ralf Rangnick. Rangnick sieht den aktuellen Trend zur Ein-Stürmer-Spitze, wie sie zuletzt bei den Top-Mannschaften in der Championsleague gepflegt wird. Damit greift er just die Diskussion auf, die sich SurfGuard und Melkus in den Kommentaren über die Rolle von Asamoah geliefert haben. Der zweite und dritte Stürmer (u.a. dann Asamoah) zieht sich zurück um letztendlich mehr Spielfeld abdecken zu können und dem Gegner früher auf die Schuhe steigen zu können, um den Ball abluchsen zu können. Rangnicks Credo: nicht die Quantität, sondern die Qualität des Ballbesitzes ist entscheidend. Irgendwo anders stand dass 90% aller Tore innerhalb von 10 Sekunden nach der Balleroberung geschossen werden.

Hans Meyer greift in seinem typischen Schnoddertonfall taktische Fragen auf und Probleme mit der Ausländerpolitik am Beispiel eines 19jährigen Albaners in Deutschland gezeigt. Ein eher oberflächliches Interview mit Klopp, Anketoden von Restaurantbesitzer in denen Bundesligaspieler verkehren, ein feines Portrait des Bruders von Franz Beckenbauer, längere Interviews mit den BVB-Fan Dietmar Bär und St.Pauli-Fan DJ DSL und schließlich eine längere Kolumne von Pablo Thiam der einen normalen Arbeitstag schildert, angefangen vom Aufstehen in seiner Wohnung in Berlin (ja, Berlin!) bis hin zur Rückfahrt im ICE von Wolfsburg.

Die Photos generell eher gut, wenn auch durch manchen “grafischen Spaß” versaut, z.B. die Rangnick-Photos mit den bunten Sprechblasen. Das Layout ist ansonsten lesbar und souverän.

Die Schreiberlinge sind zum Großteil auch als Journalisten für Tageszeitungen bekannt und ich frage mich, warum sich solche Artikel eigentlich nicht auch mal im Tageszeitung-Sportteil wiederfinden. RUND ist mit dem Kicker nicht wirklich vergleichbar. man halte das gerade erschienene und unübertroffen bräsige Bundesliga-Sonderheft dagegen. Die beigelegte DVD ändert nichts daran, dass sich der KICKER immer noch wie 60er Jahre anfühlt. Dann doch lieber das derzeit gehypte kopflastige Schreiben über den Kick.

RUND hat einen guten Start hingelegt, aber auch mit einer beachtlichen Zahl von Schönheitsfehlern: Der wüste Spielervermittler-Artikel, Geschmacksverirrungen in Sachen Sassen und Headlines und schließlich das Wiederkäuen von bekannten Trends wie z.B. Jürgen Klopp. Das Überraschungspotential hält sich daher in Grenzen. Die zwei Artikel die den Kauf lohnen, sind das Interview mit Rangnick und die ICE-Zugfahrten des Pablo Thiams.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Hab’s im Bahnhof mal eingesackt.
    Wie’s schon in den verlinkten Zeitungen steht: aufgeräumte Optik, Schreibstil auf TAZ/SZ – Niveau.

    Was mich evtl. vom regelmäßigen Kauf abhalten wird: das inzwischen Klischeehafte des “anspruchsvollen” Schreibens über Fußball. Klopp, Meyer, Rangnick, Andrack… Kaum eine Ikone des intellektuell distinktionsbedürftigen Fans wird ausgelassen.
    Dazu kommt ein deutlicher Fokus aufs Taktische, auch da werden gelegentlich schlichte Standards bemüht (wie das vom Aufsteiger mit dem erfrischenden Tempofußball). Nun lese ich schon lange nicht mehr den “Kicker”, aber der Verdacht, dass viele Artikel da gar nicht mal auffallen würden, besteht.
    Das schale Gefühl, dass hier für eine neu entdeckte Zielgruppe ein bißchen Tiefe vorgetäuscht wird, wobei man dem ebenfalls nicht perfekten, aber originelleren “11 Freunde” unnötig Autoren und Leser abgräbt, kann man also nicht ganz abschütteln. Und die Enthüllungsgeschichte über Spielerberater ist ganz interessant, aber dass man Leute wie Pagelsdorf und Rüssmann nass macht, ohne auch nur ein Fitzelchen eines Indizes dazu zu liefern, finde ich doof.

    Klingt jetzt schlimmer als es ist. Für lange Zugfahrten prima geeignet.

  3. Ich habe es inzwischen auch gekauft und werde noch was im Eintrag dazu ergänzen (und den Timestamp des Eintrags aktualisieren).

    Nur soviel: Ja, die Punkte die du beobachtet hast, stimmen, nur dass ich teilweise zu einem anderen Urteil komme.

  4. ich habe mir das heft jetzt auch gekauft. gelesen habe ich bisher allerdings nur die geschichte über die spielerberater aka “hühnerdiebe”. einige punkte dazu:

    – die pagelsdorf-geschichte (die bebilderung ist in der tat widerlich), die ja angeblich auch ähnlich für rapolder, geenen, rüssmann gelten soll, ist wohl symptomatisch für die grundtendenz, die großen enthüllungen zu suggerieren, wo man eigentlich nur aus dem zeitungs- und zeitschriftenarchiv zitiert, das dem autor eben vorliegt. da werden zitate aus uralten artikeln durch das verbum “sagt” so “aktualisiert”, dass der unbedarfte leser meint, marwedel hätte wirklich aktuell mit der person gesprochen.

    – das zitat zum hanke-transfer (“hoher preis für einen ersatzspieler in einem toten markt” sinngemäß) und der entsprechenden strunz-einleitung war zuerst im kicker zu lesen, dann in der sport-bild, wenn auch dort etwas umformuliert. gesagt hat es beide male dr. michael becker, der einer der konkurrenten der strunz-agentur war und ist. bei marwedel raunt das ein “insider”, natürlich ohne namensnennung. die folgerungen dieser anonymisierung sind wohl klar. es ist so billig.

    – zudem sind ja auch einige verknüpfungen falsch, zb der verweis darauf, dass die wenigsten profis am ende der karriere wenig bis gar kein vermögen aufweisen (was ja richtig ist), der dazu genutzt wird, auf die bösen berater einzuschlagen. als ob die an zt exzessiven lebensstilen schuld wären.

    – dann ja auch die dümmlichen fehler, dass bei einem callmund-transfer die spieler, die vorher 6 mio dm kosten, jetzt aber plötzlich gut 14 mio dm, nun um 8 mio. teurer gewesen seien. nach meiner erinnerung ist diese callmund-geschichte, damals durch den spiegel enthüllt, ja auch halbwegs aufgeklärt worden, oder?

    – dass im ganzen artikel nur sehr selten nicht anonym zitiert wird. wenn doch, dann sind es leute, die sich positionieren wollen und marwedel dafür nutzen (becker) oder solche, die in der bundesliga ohnehin nie wieder irgendwas werden (toppmöller).

    – dieses rogon-bashing: als ob rogon daran schuld wäre, dass der fck fast pleite gegangen wäre. war djorkaeff bei denen unter vertrag? das wäre mir neu.

    – letzter punkt und natürlich reiner zufall: dass der kicker, dessen ideologie und personal ich im übrigen auch für widerlich halte, in einer der letzten ausgaben auch einen längeren artikel über spielerberater im heft hatte.

    in der summe also ein krasser fehlstart. aber was will man von einem penner wie marwedel auch anderes erwarten.

  5. callmund: in der geschichte heißt es, sie seinen um 8 mio. EURO teurer gewesen.

  6. grundsätzlich ist es ja eher peinlich, dass der platzhirsch nun den kleinen aber feinen wettbewerbstitel 11 freunde kupfert …

    in bezug auf das layout gibt es ein paar unfälle zu begutachten.
    man beachte: GRÜNE SPRECHBLASEN …

    inhaltlich und textlich gibt es aber durchaus überraschendes und gelungenes … schön die beckenbauer bruder story und das rangnick interview … andrack und klopp sind halt momentan omnipräsent, na ja … das thema spielerberater ist durchaus vertiefenswert, aber dürfte intensiver recherchiert sein …

    fazit: erst mal gucken und dann mal sehn …

  7. wieso von 11freunde abkupfern? was klaut denn rund da in großem stil, wie der eine oder andere von euch das behauptet? dass es sich um ein monatliches fußballmagazin handelt? mehr wohl kaum. die meisten texte sind sogar weit besser geschrieben und recherchiert – und auch die spielerberater-geschichte ist nicht so schlecht, wie sie hier gemacht wird.

    ein guter start für heft 1. ich warte jedenfalls mal ein paar nummern ab und mach mir dann eine meinung – und weiß nicht schon jetzt alles besser.

  8. Ich fand den Start von Rund ebenfalls überraschend akzeptabel. Ich hatte befürchtet, dass das ganze eher Verholzschuht wird. “Klauen” tut man beim Olympia-Verlag insofern von11 Freunde, dass man jetzt ebenfalls ein Magazin herausbringt, dass Fußball aus einer anderen Perspektive betrachtet als die Mainstream-Platzhirsche Kicker/SportBild.

  9. Hallo,

    ich kenne das Magazin noch nicht, werde es mir aber demnächst mal besorgen und dann meinen Senf dazu abgeben.

    Gruß aus Hamburg
    Fanclub FC St.Pauli
    braun weisse apple

  10. Bis jetzt lässt rund die Qualität, die 11Freunde bisher immer garantiert hat, absolut vermissen!
    Mein persönliches Highlight: Der Artikel von Andi Reinke im letzten Heft über seinen VW-Bulli!
    Vorher groß aufgemacht und spektakulär angekündigt, enttäuscht der Artikel wie viele andere auch!
    Zunächst mal ist es mir ein Rätsel, wie eine Redaktion den Artikel eines Mannes veröffentlichen kann, der offenbar NUR IN HAUPTSÄTZEN denkt; außerdem versprüht Reinke durch sein Geschriebenes so viel Euphorie für seinen VW-Bulli, wie ich es für Eintopf vermöge!
    Das wirklich Ärgerliche ist die Art und Weise, wie Rund Leser durch Schlagzeilen lockt, die eine spannende und hintergründige, vielleicht sogar kritische Berichterstattung vermuten lassen, dann aber nur banales bringt! Ein weiteres Beispiel ist der Lügendetektortest:
    Wozu einen Lügendetektor, wenn man keine Fragen stellt, die den Interviewten ins Schwitzen kommen lassen?!

  11. 11FEUNDE vs. RUND

    Das WM-Jahr ist nun auch schon ein paar Tage alt und es wird Zeit sich auf die selbige ein wenig vorzubereiten. Aber welche Zeitschrift kaufe ich? ’11FREUNDE’ oder den kicker-Klon ‘Rund’? Sagts mir. Ich fange mal an – für den…

  12. Ich fand “Rund” nicht so schlecht. Würde es die 11Freunde nicht geben, wäre ich sicher hängengeblieben. Aber da man ja nicht alles lesen kann, habe ich mich für die Freunde entschieden…alleine schon wegen der Hetzer-Kolumne. :D

    Off-Topic: Was hast Du denn gegen den kicker? “Fühlt sich an wie die 60er” empfinde ich fast schon als Lob und Beweis für Kontinuität. Wenn ich daran denke, wie oft die sport-bild ihr Layout verändert…untragbar! Der Spiegel hat sich ja nun auch nicht ständig neu erfunden und ist die Nummer 1 hier. Grundsäulen der deutschen Presse. Simple as that.

  13. Im Eintrag hatte dogfood die Frage nach dem Verbleib von »11 Freunde TV« gestellt. Abgesehen davon, dass mich das auch interessiert, möchte ich mich nach der meines Wissens nach bisher einzigen Testausgabe erkundigen, weil ich die nämlich auch verpasst hatte. Kennt jemand eine Quelle, über die man diese Sendung noch einmal »nachsehen« kann? Es wurmt mich als einer, der Peter Lohmeyer immer wieder sehr unterhaltend findet, dass ich seinen Versuch als Sportmoderator nicht gesehen habe.

  14. @bodie: notfalls mal bei den “11 Freunden” selber nachfragen

    @wildsau: “wie in den 60er Jahren” ist ungleich “Kontinuität”, sondern gleich Stillstand. Kontinuität bedeutet sich weiterentwickeln.

    es gibt längst eine neue generation von fußballfans, die sich eher in “11 freunde”, “rund”, st.pauli, christoph biermann und “wunder von bern” wiederfindet, als im kicker oder “doppelpaß” oder dem chefred. rainer holzschuh, der in jeder talkshow vor staatstragender bräsigkeit strotzt.

    rund um den KICKER hat sich ein biotop der langeweile gebildet. von den KICKER-kolumnisten, über die alljährliche stecktabelle im sonderheft bis hin zu den schulnoten für die fußballer. das ganze ist immer so bar jeder ironie oder metaperspektive, dass sie es wohl ernst meinen.

    (und ein großer freund des SPIEGELs bin eh nicht.)

  15. A propos RUND: Da läuft irgendwas im Vertrieb nicht … (ich verkneife mir das Wort “rund”) optimal. Hab mir letztens mal ein mir empfohlenes Heft bestellt und obwohl das jetzt schon einige Tage her ist, habe ich bisher nichts erhalten. Muss wohl mal nachhaken (und schauen ob was abgebucht wurde).

  16. Also, die rund ist nebenbei gerne mal auf dem Klo oder im Zug meine Lektüre. Nett, schwankende Artikel von sehr gut recherchiert bis zu nervig nichtsagend. Das Layout ist teilweise erschütternd, und das obwohl ein sehr schönes Format und gutes Papier gewählt wurde. Nur die andauerenden Farbverläufe oder so Kombinationen wie pink auf grün sind einfach schockierend. Das Problem von rund ist der Humor, der entweder bemüht daherkommt oder einfach fehlt. Wie schon dogfood sagte: Manchmal nehmen sie sich bei Olympia erschreckend ernst, auch bei rund, wo Humor nur in den entsprechenden Kollumnen erlaubt ist.

    11 Freunde ist dagegen sowas wie das Gegenteil, immer locker, sehr flockig geschrieben, manchmal sieht es aber nicht nach Fußball sondern nach einem coolen Musikmag aus dem Studenten-Umfeld aus. Die Artikel sind sehr gut gemischt und teilweise ebenso gut, wenn nicht besser recherchiert als beim Klon. Insgesamt ist der Eindruck sehr viel homogener. Die 11 Freunde zielen mehr auf Fandom als eigener Lifestyle. Dabei wird nicht irgendetwas anderes kopiert, sondern meiner Meinung nach eine sehr spannende Mischung aus guten Themen und atmosphärisch dichten Erzählungen. Von Amateurfußball über weltweites Fan-Dasein ist alles dabei. Mir gefallen vor allem die kurzen, aber sehr spannenden Spielberichte aus aller Welt.

    Fazit: Die rund ist etwas für Freunde des kickers, die auch mal eine tiefere und häufig auch sehr gut recherchierte Reportage lesen wollen, die aber auch akzeptieren, dass das Ganze bar jeder Ironie ist. 11 Freunde spielt mit dem Fan-Dasein, kokettiert damit, stellt es auch mal augenzwinkernd in Frage. Die Artikel sind zumeist klasse, die einzelnen Kollumnen sogar großartig. Durch das homogene Gesamtbild nicht nur Platzhirsch sondern auch mein persönliches Highlight. Für alle, die finden, das Noten für Spieler nicht so ernst genommen werden sollten, es sei denn, man zockt mal wieder einen Fußball Manager.

    P.S.: Artikel Highlights der letzten Ausgabe: Tolle Photoreportage aus den Anden mit der “Amateurliga” der Inka-Hausfrauen, toller mehrseitiger George Best-Nachruf. Ein paar Ausgaben zuvor hat mich eine sehr lange und schöne Reportage über die Spaltung der Fans von ManU begeistert, vor allem die Darstellung des neuen FC United of Manchester

  17. Ich habe eben in RUND einen Artikel über die BILD und deren Einfluß auf die Nationalelf gelesen, der zum Spannendsten gehört, was ich im Bereich Sportjournalismus bisher gelesen habe. Echt hammerhart: http://rund-magazin.de/home/news/8067af70-cfa9-466d-83f6-ded9e0c6e612.
    Klar, Olympia mit kicker ist direkter Konkurrent von SPOBI, aber trotzdem. Das ganze riecht nach einer Verschwörungstheorie (die sind ja im Moment gerade sehr in), scheint aber wahr zu sein.

  18. 11 Freunde ist unlesbar!

    Nur was für Hardcore Fußball-junkies.

    In 2 jahren sind die WEG!

  19. Da hat wohl jemand nicht den Anspruch von 11Freunde verstanden … oder arbeitet für Rund.

  20. “In zwei Jahren sind die weg” Könnte mir vorstellen, dass sich Rainer Holzschuh genau das auch gedacht hat, als die “11Freunde” erstmalig höhere Auflage erreichten.
    Ähnlich wie Gerhard Mayer-Vorfelder, der auf die Bitte von Phillip Köster (11Freunde-Chefredakteur) auf Akkreditierung für die EM 2004 als Journalist geantwortet haben soll:
    “Das ist ja ein starkes Stück.” Und jetzt? Mehrseitiges Interview in der Oktober-Ausgabe. Oder wie Mario Basler, bei seiner Videobotschaft für die 50. Ausgabe:
    “Achso, das ist ne Zeitung!”

  21. AAAAAAAAAAAAAAAAAHHHH! Eben mal wieder “Rund” gekauft, kann man ja mal wieder reingucken. Dann aber das hier: Unter dem Titel “Elf Schwadroneure” schiebt die Zeitschrift Leserbriefe vor, um auf aller unterstem Level über Köster und Zeigler herzuziehen, Chefredakteur und Kolumnist der 11 Freunde. Ganz mieser Stil, mit dem da das Konkurrenzblatt diskreditiert werden soll.
    Zitat: “Diese und ähnliche Anekdoten waren mal amüsant, der Redaktionsleiter der 11Freunde schämt sich nicht, all das immer wieder auzuwärmen, um verlorene Basisnähe zu simulieren.” Meine Halsschlagader leidet