1:3 gegen Kurt Jara: die Mimose kehrt zurück.
Gestern fand das Eduscho-Auftaktspiel zur T-Mobile-Bundesliga in ORF-Österreich statt, ein Match zwischen Vizemeister Liebherr Grazer AK und Fast-Absteiger Red Bull Salzburg.
Es sah zwar statistisch alles nach einem ausgeglichenen Spiel aus, tatsächlich wirkte aber der GAK wesentlich dominanter und ging nach 1:1 in der win2day-Halbzeit mit 2:1 in Führung. Das Maxdata-Spiel bekam in der Schlußphase – präsentiert von Tipp 3 – kuriose Züge als in der 89ten Minute plötzlich für die hoffnungslos unterlegenen Red Bull-Salzburger ein Elfmeter gepfiffen wurde. Markus Schopp verwandelte den Müller-Milch-Elfmeter, lief jubelnd in die M-Real-Kurve als der Pirker-Schiedsrichter alle nochmal zurück zum OÖ-Nachrichten-Strafraum schob um den Müller-Milch-Elfer nochmal ausführen zu lassen: ein Red-Bull-Salzburger war zu früh in den OÖ-Nachrichten-Strafraum gelaufen. Schopp trat wieder an und… verschoß. In der Die-Presse-Nachspielzeit gelang dafür den Liebherr-Grazern mit einem Konter das finale 3:1, präsentiert von A1 Xcite.
Es war ja ein “revolutionärer” Sommer für den SV Salzburg. Die Quasi-Übernahme durch Red Bull ließ kaum einen Stein auf den anderen, der gesamte Kader wurde umgewälzt. Wie bereits vorgestern ausgeführt, hegt Red Bull mit der Übernahme natürlich den Wunsch nach europaweiter Publicity und hat als Mindestziel UEFAcup-Teilnahme ausgegeben, ehe man in den nächsten Jahren national und international richtig angreifen will.
Und wenn man einen Trainer für solch ein Unterfangen sucht, kommt man dann wirklich auf jemanden wie Kurt Jara? Also zumindest ich nicht. Dazu fand ich ihn in Lautern und Hamburg sportlich zu erschreckend, wiewohl ich es nachvollziehen kann, dass die Spieler ihn allerorten als menschlich höchst integer empfanden.
Es hat in der T-Mobile-Bundesliga dann auch prompt nur 95 Minuten gedauert, wie die Mimose aus Kurt Jara herausbrach und wieder eine allgemeine Weltverschwörung gegen ihn und seinen Verein ausbrechen sah, diesmal in Form des Schiedsrichter. Wie immer reicht es das ein Reporter eine kitzelige Szene zeigt und dann bricht es aus Jara heraus. “Ja, wenns da das Reinrennen abpfeift, ko er gleich 5 Oalfmeter pfeiffn. Und i musch scho soagn, wenns der Referee aus seinm Blickwinkl gsehen hoat, na dann, Groatulation! Da, da, schauns, schauns, da ist doch der Groazer auch zu früh roangerannt…“.
Abgesehen davon dass Jara faktisch nicht richtig lag (PREMIERE zeigte beide Elfmeter aus unterschiedlichen Perspektiven, daher war das Reinrennen beim ersten Elfmeter nicht deutlich zu erkennen) liefert Jara, wie schon in Hamburg und Lautern, den Spielern nach nur einem Spieltag bereits Alibi frei Haus (“der Referee”), trotz einer eher enttäuschenden Leistung einer “All-Star-Truppe”.
PS: Die Übernahme von Red Bull hat einen ästhetischen Vorteil. Die Salzburger haben es nicht mehr nötig jeden Fetzen Stoff am Trikotz, den Hosen und den Stutzen mit Werbung vollzupappen. Vorne Red Bull, hinten Red Bull und gut ist.
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