Iran – Bahrain 1:0
Und das Thema zieht sich durch die Asien-Qualifikation: die gehemmten Favoriten. Iran ist ein Paradebeispiel, wobei der Iran zu Hause dann doch noch ein paar Pfund mehr in die Waagschale schmeißt.
Das gestrige Spiel gegen den Bahrain ist so ein Exempel. Der Iran hat in den beiden Halbzeiten in den ersten 15-20 Minuten enormen Druck entfacht. Alleine in den ersten vier Spielminuten gab es vier Ecken und einen Pfostentreffer. Doch dann schläft die Geschichte langsam ein und der Iran spielt nur noch halbe Kraft voraus. Immerhin entsprang der einzige Treffer der Partie der Sturm und Drangphase in der 48ten Minute.
Der Iran ist spielstark und den Bahrainis von Wolfgang Sidka auch physisch überlegen gewesen. Bahrain trat recht defensiv an. Der Iran setzte Quirligkeit entegen, allen voran Mahdevikia. Jeder HSV-Fan der das sieht, muss glauben, dass hier im Verein allenfalls sein unehelicher Halbbruder spielt, aber nicht “the man” himself. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Der Sieg brachte auch dem Iran, neben Japan, die vorzeitige WM-Qualifikation ein. Nimmt man das Bahrain-Spiel zum Maßstab, hat Iran zwei Probleme: mangelnde “Durchschlagskraft”. Soviel wie der Iran gelaufen ist, so überlegen man war, es hätte mehr als nur ein Treffer dabei herauskommen müssen. Hashemian strahlt, möglicherweise mangels Spielpraxis in der Bundesliga, die Gefährlichkeit eines Sandsacks aus.
Das zweite Problem ist die Abwehr. Der Bahrain hat nach vorne hin nicht viel gemacht. Aber bei ruhenden Bällen die sie dann hoch in den Strafraum reingebracht haben, brach in der iranischen Abwehr, inklusive Torwart Mirzapour das blanke Chaos aus.
So sehr Irans Energieleistung nahezu wirkungslos verpuffte, machten sie einen besseren Eindruck als Japan, da das potentiell durch eine überragende Einzelaktion was zu reißen, bei den Iraner größer als bei Japan ist. Der Iran hat wesentlich eher als die Japaner oder Südkoreaner den Eindruck erweckt, auf Mission zu sein.
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