Racing-Sonntag: Nürburgring, Imola, Indy 500
22h14 Zwei Runden vor Schluß schlägt Bourdais in die Mauer ein, das Rennen wird unter Gelb beendet. Patrick übernahm nach dem restart die Führung, aber konnte der Pace von Wheldon, der in der gesamten zweiten Hälfte des Rennens gut aussah, nicht standhalten. Nach seinem Überholmanöver war seine Spitzeposition nicht mehr gefährdet. Dan Wheldon gewinnt die Indy 500. Michael Andretti gewinnt seine ersten Indy500, diesmal aber als Teambesitzer. Aber die gesamte Aufmerksamkeit gehört Danica Patrick, während Wheldon eher im Windschatten dieser Geschichte zum Sieger gekürt wird. Wheldons vierter Sieg im 5ten IRL-Rennen.
Danica Patrick verlor in den letzten drei Runden das Momentum, vielleicht Treibstoff-bedingt und musste noch Meira und Herta passieren lassen.
22h05 Nun Runde 187 oder so, ist eine weitere Gelblichphase eingetreten. Wird Patrick Benzin holen oder hoffen, dass das Gelblicht ausreicht um das Benzin bis zum Ziel zu strecken? Gleich gibt es wieder Grün, danach sind noch 10 Runden Vollgas zu fahren. Zu allem Überfluß hat sie nach einer umstrittenen Entscheidung die Führung an Wheldon verloren, der just zum Zeitpunkt des Crashes sie überholte.
Wheldon hat wesentlich mehr Benzin und sollte mehr pacen können.
21h56 Danica Patrick fährt für das Rahal-team. Bobby Rahal sollte ein Fuchs genug sein, der weiß wie man mit Benzin pokert. Sie und Hertha sind die einzigen Fahrzeuge die zuletzt bei Runde 159 oder so getankt haben.
21h45 Über weite Strecken sehr statische Indy 500 mit den gleichen 4, 5, 6 Autos in den Top-Positionen. Erst gegen Runde 150 wurde das Feld durcheinandergemischt, als Danica Patrick gegen Ende einer Gelblichtphase, an sechster Stelle liegend, in der Kurve mit kalten Reifen zu sehr aufs Gas trat, sich rausdrehte und dabei drei, vier Fahrzeuge abräumte, allesamt Anwärter auf den Sieg.
Patrick kam glimpflich davon, musste sich nur eine neue Schnauze holen und konnte in der Führungsrunde bleiben.
Aber mit dieser neuen Gelblichtphase wurden neue Fahrer wie Meira nach vorne gespült. Noch problematischer: der restart erfolgte in Runde 163, bei einem Treibstoff-Fenster von 32-35 Runden ist das zu wenig um bis zum Ende durchzufahren, es sei denn, man spekuliert auf eine weitere Gelbphase in der man Benzin sparen kann.
Minuten später geht der erste Motor hoch, fünfte Gelblichphase des Rennes und die meisten Fahrzeuge gehen für ein “Splash’n’Dash” an die Box um sich 2-3 Sekunden lang Benzin zu holen.
Bei dieser Gelblichtphase blieb Patrick draussen und pokert nun. Patrick hat schon vorher eine Runde lang geführt und damit die erste Frau in der Indy 500-Geschichte die eine Führungsrunde auf dem Konto hatte.
Patrick fährt nun hinterm Safety Car und die Menschen stehen für Standing Ovations auf. Reicht das Benzin? Restart jetzt bei Runde 174.
17h53 Erstmals seit 42 Jahren wird keiner aus der Unser-Dynastie bei den Indy500 mitfahren. Speckbacke Al Unser Jr. setzte sich letzes Jahr zur Ruhe und Al Unser III., Nickname “Just Al”, ist noch nicht soweit, wurde am Freitag in einem Nachwuchsrennen Vierter.
Bislang fuhren sieben Unsers insgesamt 71mal in Indianapolis.
17h46 Zur Ehrenrettung von PREMIERE muss gesagt werden, dass die Indy 500 um 19Uhr und nicht wie von mir gedacht um 18h starten. PREMIERE schaltet sich also nicht “zu spät” hinzu.
Einen Liveticker der sehr häufig upzudaten scheint, gibt es hier.
15h41 Das war wieder eines der bizarrereren Rennen. Es gab gepflegte Rennaction. Das eine oder ander Überholmanöver, aber vorallem viele Probleme. Dafür hatte ich den Nürburgring nicht im Gedächnis derart reifenmordend zu sein. Da sind ja etliche heute während des Rennens neben der Strecke gewesen. Die neuen Reifenregeln haben hier eine völlig neue Facette des Rings gezeigt.
15h38 Räikkönens Reifen hat in der letzten Runde die Aufhängung zerlegt.
Mir ist aus der Cockpit-Perspektive bereits in der Runde vorher aufgefallen, dass die Vibrationen so stark waren, dass sogar die Frontflügel in Schwingungen gerieten. Räikkönens Zeit ist zuletzt auch massiv auf eine hohe 1’33er angestiegen.
15h33 Räikkönen dieses Tier, fährt wieder 1’32er-Zeiten. Mutig, mutig.
15h28 Räikkönens rechter Vorderreifen ist richtig böse. In der Cockpit-Perspektive sieht man wie die Gummiwülste wegfliegen und das gesamte Fahrzeug durchgeschüttelt wird. Alonso fährt fast zwei Sekunden schneller, ist nur noch 5 Sekunden bei 6 noch zu fahrenden Runden dahinter.
15h23 Räikkönens Probleme sind wieder da. Der Reifen vorne rechts löst sich gerade auf und der Finne fährt 2-3 Sekunden langsamer als der Rest, Heidfeld, der wohl noch einmal tanken muss, nähert sich rapide Räikkönen an.
15h05 Vom Bremsproblemen bei Räikkönen nichts mehr zu sehen. Fährt inzwischen wieder eine Sekunde schneller als Heidfeld, weil Räikkönen wahrscheinlich derzeit “leerer” fährt, der nächste ist, der zum Tanken raus muss.
15h00 Räikkönen mit massiven Bremsproblemen. Immer wieder blockieren die Räder.
14h18 Jenson Button hat entweder ein technisches Problem oder ist ziemlich voll getankt. Button fährt vorallem im Mittelsektor knapp eine halbe Sekunde langsamer als die Konkurrenz.
13h54 Ausgerechnet das Schweizer Sauber-Team entwickelt sich derzeit zum Team mit dem meisten Adrenalin.
Anfang der Woche hat Peter Sauber seine Fahrer Massa und Villeneuve zur Firmenzentrale in die Schweiz einbestellt und verbal einen Einlauf verpasst, nachdem beide gegen Rennende sich gegenseitig abschossen und aus den Punkten nahmen.
Gestern hat nach Informationen von Pitpass Massa beim Herumkutschieren von VIP-Gästen auf der Strecke einen Subaru eines Sauber-Angestellten verschrottet. Anschließend sollen Peter Sauber und Felipe Massa sich hinter verschlossene Türen angeschrieen haben.
13h34 Der Hype bei den heutigen Indy 500 wird sich rund um Danica Patrick drehen. Sie steht an vierter Position im Grid. Ja, “sie”. Danica Patrick ist nicht nur Rookie sondern auch eine Frau. Nicht die erste bei den Indy 500, aber doch eine Rarität. Und da sie auch noch eine gutaussehende Frau ist, ist sie willkommene Zielscheibe für Chauvi- und andere schmierigen Sprüche.
Patrick ist ein Rookie. Da darf man gespannt sein, wie sie bei einem langen Super-Speedway fährt.
Apropos Chauvi-Sprüche: Sports Frog berichtet über Robbie Gordon der viel und erfolglos fährt und sich aufregt, dass Fahrzeuge mit Frauen i.d.R. “45kg” weniger wiegen. Na ja, ob man gleich Paul Tracy zum Maßstab für “richtige” Fahrergewichte nehmen muss…
13h31 Glaubt man den Wetterberichten von Yahoo und AccuWeather, könnten die Indy 500 heute von Regen und Gewitter verschont werden. Für Indianapolis ist Regen für 17h Ortszeit vorhergesagt, also 1 – 2 Stunden nach Ende der Rennen. Allerdings sieht das Wetterradar mit den grellen Wolken die Kurs auf Indianapolis nehmen, bitterer aus.
13h26 Von diesem Wochenende hat, hat die FOA das Live-Timing der Rennen auf formula1.com verriegelt. Wer sich das anschauen will, muss sich mit eMail-Adresse und Passwort registrieren lassen. Es scheint irgendeinen Plausibilitätscheck zu geben, den ein erster Anlauf von mir, wurde gekickt.
Insbesondere bei den “modernen” Rennen in denen Rundenzeiten und Tankstrategien wichtiger als “Racing” sind, ist das Live-Timing auf formula1.com ein wichtiger Zusatz und vollwertiger Ersatz für den alte Zeitenkanal bei PREMIERE.
13h10 Den Einstieg in den Speedsonntag gab es heute morgen um 10h mit dem 2ten Rennen der GP2. Ein spektakuläres Rennen. Während Bruni vorne wegfuhr, hielt Jani trotz teilweise 4 Sekunden langsamerer Rundenzeiten 5, 6 Fahrer hinter sich auf. Jede Runde das gleiche Bild: auf der letzten Rille wurde ins Castrol-S (die Haarnadel nach Start/Ziel) eingebremst und Piccione verteilte Nasenstüber an Jani, Rosberg, Piquet und wer auch immer vorne war.
Das Rennen wurde in den den letzten Runden komplett übern Haufen geschmissen, als Bruni mit technischen Problemen ausfiel, Jani seine Reifen endgültig bis auf letzte Karkasse durchgebremst hat und in den daruffolgenden Turbulenzen ausgerechnet der Brachialfahrer Piccione sich durchschummeln konnte.
Piccione vor Carroll, Piquet Jr., Rosberg. Kovalainen und Speed, die beiden Führenden in der Gesamtwertung, fielen aus.
Reaktionen
Ein interessantes Rennen. Irgendwie war mir klar, dass der Reifen oder die Aufhängung von Raikkonen das nicht durchhalten können, die Vibrationen waren einfach zu stark. Schade nur, dass Alonso gewonnen hat und dadurch seinen Vorsprung auf alle anderen noch weiter vergrößert hat. Auch wenn es noch in der ersten Hälfte der Saison ist, glaube ich schon, dass Alonso der Titel nicht mehr zu nehmen ist, dazu fahren die Renault zu konstant.
Interessant fand ich, dass in der Rennmitte weder Michael Schumacher noch Montoya in der Lage waren, Massa anzugreifen, sondern einfach hinter diesem hergefahren sind. Dabei waren vorher sowohl Schumacher als auch Montoya deutlich schneller unterwegs als Massa.
Starke Leistung auch von Coulthard im Red Bull, auch wenn er stark durch den Startcrash profitiert hat – und auch einen Teil wieder durch die Durchfahrtsstrafe verloren hat.
Interessant war es jedenfalls zu sehen, wie viele Piloten insgesamt durch Fahrfehler auffielen und durch das Kiesbett rodelten. Und die Reifen scheinen ziemlich an ihrer Leistungsgrenze für die Renndauer angekommen zu sein – Raikkonnen war ja nicht der einzige mit Reifenproblemen, auch bei Massa hat es den linken Vorderreifen zerlegt. Eventuell hat Michelin da ein kleines Haltbarkeitsproblem.
Das mit den “Reifenproblemen von Michelin” ist so eine Sache… Zum Reifenproblemen gehören nicht nur die Reifen, sondern auch das Fahrzeug. Wie sehr belasten Brems- und Flügeleinstellungen die Reifen, wie sehr die Tankstrategie? Andersrum: wenn ich merke dass ich mit meinen sonstigen Einstellungen Reifenprobleme habe (siehe Alonso in den letzten Rennen), wäre es nicht besser mit einer 3- statt 2-Stopp-Strategie zu fahren?
Renault, McLaren und Co. testen die Grenzbereiche aus und müssen dafür evtl. bezahlen. So arg dass man nun durchweg Michelin dafür die Schuld geben müsste, sehe ich es noch nicht.
Hängt auch viel mit dem Fahrer zusammen. Ist ja auch nicht das erste Mal, dass Alonso Reifen-Probleme bekommt. Und nach Räikkönens Verbremser war ja auch nicht damit zu rechnen dass der Reifen wieder “besser” wird.
Tja, damit hab ich nun mein Konto bei betandwin geleert (setze auf Sieg Räikkönens).
Insgesamt kein übles Rennen, hab nur nicht soviel zugeguckt. Am Ende wars schon spannend, aber insgesamt war doch die meiste Spannung durch die Ungewissheit wer wann tankt entstanden.
Dennoch, der neuen Reifen-Regel kann ich nicht so viel abgewinnen. Mag ja sein, dass man so Geld spart, aber bei dem vorhandenen Budget sollten die Reifen nicht das teuerste sein oder?
– Ich will sehen, wie die Fahrer ihre Renner um die Strecke kloppen und nicht wie sie ihre Motoren und Reifen schonen, als würden sie über Eier fahren.
– Ich will sehen wie die Reifen gewechselt werden … das gehörte für mich einfach immer dazu und ermöglichte auch mehr Überlegungen ob man die 3-Stop-Strategie nutzt. Und je mehr Stops, desto actionreicher kommt einem das Rennen vor. Ok, die duelle zwischen 2 Teams in der Box bei gleichzeitigen Stops werden zwar weiterhin dadurch bestimmt sein, an welchem Wagen der Zapfhahn länger hängt, aber dennoch wars interessant zu sehen wie die Mechaniker koordiniert zu dritt einen Reifen wechseln (wenn man den Neuen nicht im Lager vergessen hat).
Ich weiß nicht welche Reifenmischung Renault und McLaren heute gewählt haben (bei der MotoGP wirds ja angezeigt), aber wenns die weicheren waren muss man diesem Risiko schonmal Tribut zollen.
Ich wollte auch nicht so weit gehen und sagen, dass Michelin einen schlechten Reifen baut. Die Ergebnisse der letzten Rennen zeigen ja das genaue Gegenteil. Und Raikkonen hat seinen Reifen ja selbst kaputtgebremst. Woran es bei Massa lag, weiß ich nicht, war zumindest im Rennen nicht zu erkennen. Und natürlich liegt das auch daran, wie gut ein Auto die Reifen behandelt. Aber auch in Barcelona waren Alonsos Reifen gegen Rennende ja total fertig (in dem Fall die Hinterreifen), man scheint also durchaus hohes Risiko zu gehen, was die Haltbarkeit angeht.
grant rumble music
Racing-Sonntag: Nürbu…
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