In die Reuse: spielen wie ein MVP

Deutlich wirkende Niederlage von Dallas: Dallas Maverick – Phoenix Suns 102:119 (Serie 1-2)

Intensiv ist sie, die Serie. Sie macht Laune. Und gibt Rätsel auf. Was war das für ein Spiel 3?

Schwächen und Stärken der beiden Mannschaften hoben sich drei Viertel lang auf, die Entscheidung fiel erst im Schlußviertel als die Wurfausbeute der Mavericks in den Keller ging. Egal was und wo sie warfen, es sprangen Airballs raus, Würfe lugten rein, sprangen raus oder wurden gegen den Ring geworfen. Nichts, aber auch gar nichts ging rein. Prototypisch die Ausbeute der Dreier im gesamten Spiel: 1 von 18, nochmal: einer von achtzehn Dreier ging rein, 5% Trefferquote. Wohlgemerkt: Dallas mit Terry, Finley und Nowitzki. 5%. Nicht zu glauben.

Rückblickend wurde das Spiel von den Suns bestimmt und dabei insbesondere von Nash und Stoudamire. Stoudamire ist u-n-a-u-f-h-a-l-t-b-a-r. Selten eine derartige Dominanz und Präsenz unterm Korb gesehen. Und im Gegensatz zu T-Mac in Houston, hat man nicht das Gefühl, dass Stoudamire ein Alleinunterhalter ist, der alle Last auf seine Schultern nehmen muss, sondern “nur” der Vollstrecker. Stoudamire 37 Punkte, 14 Rebs, 5 Blocks.

Nash war das Zentrum des Suns-Spiels, um den alles kreiste. Der zentrale Ballverteiler. Und wenn man die MVP-Entscheidung pro Nash nicht nachvollziehen konnte, gestern wurde sie nachvollziehbar. Nash mit 27 Punkten und 17 Assists.

Dahinter wird es bei den Suns zappenduster und das kann später für Probleme sorgen. Durch die Verletzung von Johnson ist die Bank noch dünner. Die gesamte Bank wurde nur 27 Minuten eingesetzt, verteilt auf drei Spieler. Die Spieler sorgten für 5 (in Worten: fünf) Punkte von 119 Punkten. Im dritten Viertel drohten die Suns phasenweise auseinanderzufallen, weil sie sich binnen kurzer Zeit viele Fouls zogen und man fürchten musste, dass die Referees im 4ten Viertel eine böse Schneise im Kader der Suns schlagen würden. Aber die Suns hatten sich dann wieder schnell im Griff.

Dass es über weite Strecken ein enges Spiel war, lang an der Physis von Dallas, die enorm viele Rebounds holten und viele Gelegenheiten bekamen, ihr schwächelnde Wurfausbeute durch zweite Chancen zu kompensieren. Aber als die Wurfquote im vierten Viertel einbrach, halfen noch nicht einmal dritte und vierte Chancen.

Prototypisch für Dallas war Nowitzki. Man kann ihm kaum Vorwürfe machen, denn er hatte durch die Bank weg eine hundsmiserable Wurfquote (im Spiel: 8 von 24), aber er bemühte sich nach Kräften. Er ließ nicht locker, er nahm weiterhin Würfe in der Hoffnung irgendwann mal einen “Lauf” zu finden. Er zog immer wieder zum Korb um den Gegner physisch aufzumischen, er war bei Rebounds zur Stelle, aber es klappte einfach nix und diesmal gab es nicht einen einziger Maverick der hier irgendwas hätte kompensieren können. Nowitzki 8 von 24 für 21 Pkt, Finley 4 von 14 für 11Pkt, Stackhouse 6 von 18 für 20 Pkt, Terry 7 von 14 für 14,Dampier 2 von 4 für 4. Elend wohin das Auge blickt. Es war einfach ein Spiel fürs Klo.

Ein Wort muß auch für Dampier abfallen: 2 von 4 für 4 Punkte ist indiskutabel. Zwei Fouls nach vier Minuten Spielzeit: indiskutabel. 4 Rebounds: indiskutabel. Während der Saison wurde immer wieder pro und contra Dampier als Lösung des Center-Problems. Egal was für einer Meinung man war, mit seinen Leistungen in den Playoffs spielt sich Dampier derzeit aus dem Kader.

So wie sich Phoenix in Dallas darstellte, sind die Suns ein ziemliches Monster und die etwaigen Spiele gegen die Suns werden für die Spurs und Heats alles andere als Selbstgänger.

Auf dem anderen Platz gewann Indiana zuhause gegen Detroit (79:74) und führt die Serie mit 2-1 an. Indiana führte zwar fast die ganze Zeit, aber Detroit kam kurz vor Spielschluß wieder heran. Entscheidend war Reggie Miller. Der alte Mann hat in der letzten Minute entscheidende Fouls und Freiwürfe gezogen.

Am Sonntag gibt es auf PREMIERE endlich Bewegtbilder von dieser Serie. Ab 21h30.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp