Eine Frage des Geldes
Vom Hamburger Abendblatt erreicht mich die wichtige Nachricht: die Unsicherheiten sind vorbei und die Zukunft von Business- und Logenplätzen in den Fußballarenen ist gesichert!
Die Finanzminister der Länder haben sich auf eine einheitliche Regelung geeinigt, wie die teuren Business-Plätze abzurechnen sind. Sie können nun zirka zu zwei Dritteln von der Steuer abgesetzt werden.
Behaupte keiner, dass es in diesem Land nicht vorwärts gehen und wirklich drängenden Probleme angepackt werden würde.
Ich rekapituliere: Werbegeschenke ab, ich glaube 35,– EUR, sind nicht mehr absetzbar. Wenn ich als Freiberufler etwas bessere Fußballkarten für einen Kunden kaufe: nicht mehr absetzbar. Wenn ich aber stattdessen eine 428.000,– EUR Loge kaufe (Allianz-Arena), werden 286.000,– EUR vom Staat zurückerstattet?
Ich rekapituliere zwotens: alle schreien nach einfachere Steuer-Gesetzgebung. Sobald es aber an die eigenen Eier geht, wie in diesem Fall den Hamburger Unternehmen, die per Steuerbescheid Nachzahlungen leisten mussten und damit obige Regelung ins Rollen brachten, wird aufgeheult und um eine weitere Ausnahmeregelung gebeten.
Ich rekapituliere drittens: wieviele von den Stadien und Arenen in denen derzeit Bundesligisten diverser Sportarten an VIP-Tickets verdienen, wurden aus öffentlicher Hand bezuschußt? Was ist hinsichtlich der WM2006 alles an Gelder in die Stadien und Infrastruktur geflossen?
Die Rechtfertigung von Seiten der Stadionbetreiber: Hohe VIP-Preise subventionieren normale Kartenpreise. Das ist ein Schritt zu kurz gedacht. Korrekt müsste es heißen: Normale Karten werden von VIP-Karten subventioniert, die vom Steuerzahler subventioniert werden. Und das versuche man etlichen Menschen da draussen zu erklären.
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